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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980108018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898010801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898010801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-01
- Tag 1898-01-08
-
Monat
1898-01
-
Jahr
1898
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1. MM zn ÄWM TagkblM mi> AilMM Nr. Il, LmMbmü, LKmilWÜ. (MM-AOWbe.) Amtlicher Theil. Bekanntmachung. I« Grmäßhett der §Z 2 und 7 des Requlativs für GaSroh«. leitungen und GaSbeleucktuagSanlagru tu Privatgrundstücke» vom S. März 1863 machen wir hierdurch bekannt, daß der Schlaffer- meister Herr Otto Paul Schmidt, Leipzig, Burgstraße 16, zur Uebernahm« solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und de» Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen oachgrwieleu hat. Leipzig, am 3. Januar 1898. Der Rath der Stadt Leipzig. X. 6733. Vr. Georgi. Wolfram. Bekanntmachung. In Gemäßheit der 83 2 und 7 d«S Regulativ- für Gasrohr leitungen und GaSbeleuchtungSanlageu in Privatarundstückru vom 2. März 1863 machen wir hierdurch bekannt, daß der Schlaffer- meister Herr Martin Thomas, Leipzig, Große Fletschrrgaffe 21, zur Uebrrnahme solcher Arbeiten bei unS sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewiefen hat. Leipzig, am 3. Januar 1898. Der «ath der Stadt Leipzig. X. 5772. vr. Georgs Wolfram. 23—55 - 16— 42 . 18—50 . 17- 63 - 25—55 . 22-32 » 17-40 - 2- 8 - 3- 9 - 2- 10- 3— 9 - 2— 8 . 3- 8 - 3-13- Nutzholzauction. Mittwoch, den 12. Januar 1898 sollen von vormittags S Uhr an im Forstreviere Burgaue dicht an der Leutzsch- Wahrener Brücke und der neuen Ehrenberger Linie auf dem Mittelwaldschlage in Abth. 12a und 13a 49 Eichen- Nutzklötz« von 17—113 om Mittenstärke u. 2—6 m Länge, 45 Vuchen- 26 Ahorn- 19 Eschen- 43 Rüfteru- 7 Linden- 7 Matzholder- 37 Ellern- und 25 Stück Schtrrhölzer unter den im Termine aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem obengenannten Schlag« Vormittags 9 Uhr. Leipzig, am 31. December 1897. Des Rath» Forftdepntatton. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Verordnung der König!. Ministerien de» Kultus und öffentlichen Unterrichts und der Justiz vom 10. Februar 1870 wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß der Kirchrnvorftaud zum heil. Kreuz aus folgenden Mitgliedern: 1) Herrn Hermann Böhme, Kaufmann, 2) - Hermann Brähne, Maurermeister, 3) - Gustav Dietrich, Rathssekretair, 4) - Gustav Hartwig, Buchhandlungsgehilfe, 5) - A' guft Heinicke, Schloffermeister, 6) » Gustav Lane, Lehrer, 7) -> Friedrich Richter, DiakonnS, 8) - Bruno Schütz, Schuldirektor, 9) - Hermann Ziegler, Korbmachermeister, und 10) dem unterzeichneten Pfarrer als Vorsitzender besteht. Leipzig-Neustadt, am 7. Januar 1898. Martin Pache, Pfarrer. Bekanntmachung. Da für Ostern 1898 die Fertigstellung des Anbaues der 12. Bezirksschule in L.-Thonberg zu erwarten steht, ist die Ueber- führung der vorhandenen acht Knabenklassen der 10. Bezirksschule in Leipzig-Reudnitz nach der 12. Bezirksschule in Aussicht gr- nomine». ES sind deshalb die Anmeldungen der Ostern 1898 schulpflichtig werdenden Knaben aus dem bisherigen Bezirk der 10. Bezirksschuir vom Ist. bis 12. Januar 18S8 bei dem Direktor der 12. Bezirksschule in L.-Thonberg, Herrn B. Kunze, zu bewirken. Leipzig, am 5. Januar 1898. Der Schulausschntz der Stadt Leipzig. Lad. I. 22. Büttner. Lehnert Der städtische Lagerhof in Leipzig lagert Waaretl aller Art zu billigen Tarifsätzen. Die Lager scheine werden von den meisten Bankinstituten beliehen. Leipzig, den 26. April 1897. Die Deputation zum Lagerhofe. Auf dem die Aktiengesellschaft in Firma Bank für Grund besitz in Leipzig betreffenden Fol. 9296 des Handelsregisters für den Bezirk Les unterzeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen worden, daß die in der außerordentlichen Generalversammlung vom 14. December 1897 beschlossene Grundkapital-Erhöhung stattgesunden hat und die Einlage der Aktionäre nunmehr 3 000000 ^s, zerlegt in 3000 — auf Inhaber lautende — Aktien zu 1000 beträgt, sowie, daß der Gejellschastsvertrag — rücksichtlich der Bestimmungen über die Höhe des Grundkapitales und der Anzahl der Aktien — durch Beschluß der außerordentlichen Generalversammlung vom 14. December 1897 abgcändert worden ist. Leipzig, den 5. Januar 1898. Königliches Amtsgericht, Abth. IIL. Schmidt. Aus dem die Aktiengesellschaft Sächsische Wollgar» - Fabrik, vorm. Tittel L Krüger, in Leipzig . Plagwitz und Leipzig be- treffenden Fol. 6745 des Handelsregisters für den Bezirk des unter zeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen worden, daß Herr August Krüger aus dem Vorstande ausgeschieden und Herr Gustav Hermann Pfade, Kaufmann hier, in den Vorstand gewählt, auch die ihm für die Firma «rtheilt gewesene Prokura erloschen ist. Leipzig, den 5. Januar 1898. Königliches Amtsgericht, Abth. UV. Schmidt. Auf Fol. 9856 des Handelsregisters für den Bezirk des unter zeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma Johannes Götze in Leipzig (Neumarkt Nr. 2) und als deren Inhaber Herr Johannes Heinrich Götze daselbst eingetragen worden. Leipzig, den 5. Januar 1898. Königliches Amtsgericht, Abth. IlL. Schmidt. Auf Fol. 2662 deS vormaligen Handelsregisters für die Stadt Leipzig ist heute der Uebergang der Firma Hermann Graf in Leipzig auf Herrn Gustav Hermann Beilicke daselbst ein getragen worden. Leipzig, den 6. Januar 1898. Königliches Amtsgericht, Abth. IIL. Schmidt. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Earl Gustav Brüger, Inhabers der Lolonialwaarendandlung unter der Firma: Carl Brüger in Leipzig, Weststraße 32, Wohnung: Waldstraße 40, wird heute, am 7. Januar 1898, Vormittags 7,11 Uhr daS Konkurs- verfahren eröffnet. Herr Kaufmann JohS. Müller hier, Marschnerstraße 3, wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSsorderungen sind bis zum 12. Februar 18-8 bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl eine- anderen Ver walters, sowie über die Bestellung eines GläubigerauSschusse» und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeich neten Gegenstände auf Pen 28. Januar 18S8, vormittags 11 Uhr, und zur Prüfung der angrmrldeten Forderungen auf den 25. Februar 18V8, vormittag- 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 165, Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig find, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie auS der Sache abgesondert« Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bi- -um 7. Februar 18S8 Anzeige zu machen. Königliche» Amtsgericht »u Leipzig, Abth. II', am 7. Januar 1898 Akamtt -«»acht dnrch dev Gerichtsschrribrr Sekr. »eck. 8» de« vermög«, de- am IS. Oktober 1897 verstorben«» Apothekenbesitzer» Alexauder Herma«» Eberhardt tu Lofchwitz, Pillnitzrrstraß« 306, gehören Verthpapiere, welche sich nach seinem Tode 1» seiner Wohnung nicht vorgefunden habe» und bet einer Bank oder Privat- Person verwahrt sein solle». Z» drn vermitzteu Wrrthpapierrn gehör«» folgend«: 2 Stück 4*/,igr unkündbar« Pfandbriefe drr Preuß. Hypothekea- «ctirn-Bao» v. I. 1887 S«r. XII Sir. 2215 u. 3446 il 1000 ^l, 1 Stück d«rgl. v. I. 1886 Srr. XII Nr. 852 il 2000 ^l, 2 Stück drrgl. v. I. 1886 Srr. XII Nr. 90 u. 95 - 5000 ^l, 2 Stück 4°/,ig« Real-Obligattourn drr Deutsch«» Grundschuld. bank Brrli» v. I. 1886 Srr. I löt. v Nr. 3500 u. 3501 L 300 ^l, 1 Stück drrgl. v. I. 1886 Srr. I löt. L Nr. 1888 il 1000 .6, 2 Stück drrgl. v. 1.1886 Srr. I vir. 6 Nr. 489 u. 179 il 500 ^l, 1 Stück drrgl. v. I. 1886 Srr. I lut. 0 Nr. 7096 4 300 vt, 1 Stück 4"/,igrr uokündbarrr Pfandbrief drr Deutschen Hypo- thekenbank Berlin v. 1.1886 Ser. VH Vit. 0 Nr. 13313 il 500 ^ll, 1 Stück drrgl. v. I. 1886 Ser. VII Vit. 0 Nr. 5328 4 1000 1 Stück Braunschweiger LooS v. I. 1868 Srr. 8925 Nr. 46 il 20 Thlr., 2 Stück Lrnzburgrr Prämienanleih« v. I. 1885 Srr. 2233 Nr. S ». 10 il 40 FrcS., 2 Stück Sachsrn-Meininger Loos« Srr. 1127 Nr. 27 «. Srr. 4902 Nr. 47 il 7 Fl. Diejenige Bank oder Privatperson, welche «in offene- oder gr- schlossenes Depot von drm genannten Eberhardt inne hat oder sonst über ein solche- Depot eine Auskunft geben kann, wird hierdurch ersucht, dem unterzeichneten Gerichte darüber Anzeige zu machen. Dresden, am 1. Januar 1898. Kgl. Amtsgericht, Abth. III» L. vr. Kleinpaul. (Fgrtsetzung des Textes au» dem Hauptblatt.) Oesterreich - Ungarn« Zur inneren Lage. * Wien, 7. Januar. (Telegramm.) Heute Bormittag 11 Uhr fand eine Besprechung des Ministerpräsidenten mit den Vertretern des jungtschechischen Clubs, Engel, Herold, Kaizl, Kramarcz und Pacak, statt. Die „Neue Freie Presse" bemerkt hierzu: Auch dieser Besprechung wird ein ganz unverbindlicher Charakter zugeschrieben. ES soll sich lediglich um einen Gedanken-Austausch über die politische Lage, in erster Linie im Hinblick auf den am 10. Januar erfolgenden Zusammentritt des böhmischen Landtags, bandeln. * Wien, 7. Januar. (Telegramm.) Drr Landmarschall er- theilt dem Abg. Meyer wegen beleidigender Zwischenrufe in der letzten Sitzung «inen OrdnnngSrnf und spricht die Bitte auS, der Würde des Hauses eingedenk zu sein und die Redefreiheit zn wahren. Der Abg. Kott verliest im Namen der Minorität eine Er- klärong, nach welcher die Minorität mit Rücksicht auf den erfolgten Ordnungsruf von einem MißbilliguagSantrag« absieht, jedoch Einspruch erhebt gegen das Vorgehen der Majorität, durch welches diese durch Beschimpfungen, ja Drohungen die Minorität an der Ausübung der parlamentarischen Rechte und Pflichten zu hindern suche. (Widerspruch rechts.) Gregorig erklärt, der Abg. NoSke habe in der letzten Sitzung Unwahrheiten vorgebracht, im Wieder- holungSfalle werde er ihn am Kragen nehmen und hinaus werfen. (Gelächter, Unruhe). Drr Landmarschall erklärt die Diskussion für geschlossen und die Frag« für erledigt. DaS Haus schreitet zur Tagesordnung. * BubweiS, 7. Januar. (Telegramm.) Bei dem gest rigen tschechischen, von 3000 Personen besuchten Meeting sprachen die Abgeordneten Prinz Friedrich Schwarzenberg, Engel, Skala und Pacak. Letzterer erklärte, die Tschechen werden niemals auf daS DreitheilungSproject ein gehen, sondern immer aus der Forderung beharren, daß jeder Tscheche und Deutsche in seiner Sprache bei jedem Amte und jeder Behörde sein Recht finde. DaS Anliegen in der Sprache der Eingabe müsse nicht nur erledigt, sondern auch ver handelt werden. In diesem Sinne wurde eine Resolution beschlossen, welche vornehmlich an die Einigkeit appellirt. * Linz, 7. Januar. (Telegramm.) Beim gestrigen Volkstage sagte Hofmann-Wellenhof NamenS der deutschen Volkspartei: „So lange unsere Forderungen nicht befriedigt werden, werden wir im Kriegszustand verharren. Abg. Lecher sagte von seiner Tiroler Reife, er habe kaum seinen Augen getraut, als er di« Fortschritte der nationalen Bewegung in Tirol, dieser Erzveste des KlerikaliSmuS, sah. Die Klerikalen, die sich das Zünglein an der Waage nennen, sollten sich besser den Schandfleck des deutschen Volkes nennen. Abg. Schuecker (Eger): Er glaube, die deutschböhmischen Abgeordneten würden rn den Landtag eintreten, um die Regierung für die Prager Vor gänge verantwortlich zu machen. Abg. Wolf: Jene deutschen Abgeordneten, die gegen den Willen des Volkes mit der Regierung pactiren wollten, würden vom Schauplatze ver schwinden. Er kündigte ein heißes Ringen gegen Eben hoch und Lueger an, diese zwei Todfeinde des deut schen Volkes. (Voss. Ztg.) * Wien, 7. Januar. (Telegramm.) Der Kaiser empfing in besonderer Audienz den sächsischen Gesandten Grafen Wallwitz, welcher sein ÄbberufungSschreibeu über reichte, und hierauf den neu ernannten Gesandten Grafen Rex, der sein Beglaubigungsschreiben überreichte. Afrika. England und Transvaal. * AuS Pretoria erhalten die Berliner „N. N." folgendes Kabeltelegramm: Gerüchtweise verlautet, daß Chamberlain der Regierung von Transvaal eine Depesche sandte, aus welcher hervorgeht, daß Chamberlain noch immer die britische Suzeränetät über Transvaal beansprucht. Die „Volksstem" glaubt, daß das Gerücht begründet sei, fügt aber hinzu, daß Transvaal niemals unrechtmäßige Ansprüche eines britischen Ministers anerkennen werde. Die einzige Folge der Cbamberlainschen Depesche wird sein, daß bei der bevor stehenden Präsidentenwahl die Majorität zu Gunsten des Präsidenten Krüger bedeutend wachsen wird. — Der Moment für die Erneuerung dieser Provocationcn in Transvaal ist von Chamberlain nicht gerade sehr paffend gewählt. Die Afridi in Indien und die Derwische im Sudan gebeu der englischen Regierung augenblicklich genug zu schaffen, so daß diese es wirklich nicht nöthig hätte, auch noch die Boeren gegen sich aufzubringen. Asten. China unv die Mächte. X. Köln a. Rh., 7. Januar. (Privattelegramm.) Die „Kölnische Volkszeitung" bringt von ihrem Berliner Mit arbeiter eine sehr sympathische Auslassung über das deutsch chinesische Abkommen, betont die guten Beziehungen zu China und schließt: Noch «rsreulicher ist der Umstand, daß, wie mir von wohlunterrichteter Seite versichert wird, mit Ruß land volles Linverständoiß in Betreff de« jetzt abgeschloffenen Vertrages besteht und also auch an «inen Conflict nach dieser Seite hin nicht zu denken ist. Deutschland und Rußland haben sich schon vor längerer Zett über ihr« Interessensphäre ver- ständigt und aus dieser Verständigung beruht überhaupt «aser ganzes Vorgehen in Ostasiro. * London, 7. Januar. (Telegramm.) Eine Hongkonger Drahtmeldung des „Daily Chronicle" besagt, die russische Besetzung von Port Arthur versperre völlig die Ein fahrt llach Peking. Die Verlegung de» Hof«» von Peking »ach Nanking werde eine gebiete» rischeNothweudigkeit. Eine Shanghaier „Dalziel"» Drahtung meldet, Dienstag tagte der Tsungliyamen. Unverrüglich darauf untersiegelte der Kaiser das Abkommen mit Deutschland, das Kiaotschau bedingungslos für 99 Jahre an Deutschland verpachtet. Rußland bemühe sich, ähnliche Zugeständnisse zu erlangen für die Besitzung von Port Arthur und der Liotong-Halbinsel bis über Talienwau hinaus, e- werde indeß geglaubt, dir Haltung Englands und Japans werde Rußlands Pläne vereiteln. (DaS Alles ist Gerede. Die Verlegung deS Pekinger Hofes nach Nanking ist ein englischer LcebliugSgedanke, aus dem Wunsch entspringend, den chinesischen Hof näher an die eng lische Einflußsphäre zu bringen. D. R.) * Parts, 6. Januar. Da- „Journal de- DSbatS" be spricht die Lage im äußersten Osten und sagt, die von Deutschland erzielten Erfolg« rechtfertigteu nicht den Lärm, der wegen deS deutschen Unternehmens gemacht worden sei. Diese- Unternehmen habe Deutschland einen Stützpunkt in China verschafft, der durch die bedeutenden deutschenJntereffen inChina vollständig gerechtfertigt sei. Die Erlangung einer Concession und die Errichtung eine» Arsenals in Kiaotschau eröffne noch nicht die Theilung China», wie gewisse neidische Blätter zu verstehen gegeben hätten. Man könne höchstens sagen, daß in Folge der Festsetzung Deutschland- in China eine neue Einflußsphäre geschaffen worden sei für den Fall, daß die Theilung China- in Frage käme. Könnte man übrigens glauben, daß Deutschland bei einem Ereigniß dieser Art seitwärts stehen bleiben würbe? Im Großen und Ganzen sei der Ge wi n n, den Deutschland erzielt habe, nicht allzu groß und gebe auch zu keinen Bedenken Anlaß, da jman jetzt genau wisse, auf welche- Gebiet sich die deutschen Ansprüche er streckten und worin sie eigentlich beständen. DaS Blatt glaubt jedoch, daß die Frage deS englisch-russischen Ausgleich- in China zu denken gebe. DaS Blatt nimmt nicht an, daß England feindselige Absichten hege. Diese wären bei der gegenwärtigen Lage nicht zu rechtfertigen. Die bekannte Begrenzung der deutschen Ansprüche würde einer feindseligen Politik England- jede Berechtigung nehmen. Deutsch« Postanftalten In Lhtna. -L- Nachdem inTsintaufort (Kiaotschaubucht) eine deutsche Postanstalt errichtet worden, besitzt Deutschland an der chine sischen Küste nunmehr drei Postanstalten; in Shanghai und Tientsin sind vor einer Reihe von Jahren deutsche Posten eingerichtet. Deutschland hat nunmehr festen Fuß in China gefaßt und wird sich die wirthschaftliche Erschließung des Reiches der aufgehenden Sonne angelegen sein lassen. Vier große deutsche Dampfergesellschaften, der Norddeutsche Lloyd und die Rickmers-Linie in Bremen, die Kingsin-Linie und neuer dings die Hamburg-Amerika-Linie in Hamburg, besitzen bereits regelmäßige Dampferverbindungen nach Ostasien, und es dürfte nur kurze Zeit vergehen, dann werden sich der deutsche Handel und die deutsche Industrie dort in erhöhtem Maße anderen concurrirenden Mächten gegenüber fühlbar machen, als dies jetzt schon der Fall ist. Der vermehrte directe Verkehr mit Europa wird auch auf den Küstenhandel, an welchem die deutsche Flagge schon jetzt recht erheblich betheiligt ist, belebend einwirken. An gesichts dieser Sachlage erscheint die Schaffung weiterer deutscher Postanstalten in chinesischen Häfen recht erwünscht zu sein. Seit Anfang Februar 1897 giebt es allerdings in allen chinesischen Vertragshäfen „Kaiserliche Postämter", aber die chinesisch« Post verwaltung genießt bis jetzt nicht mehr Vertrauen als andere chinesische Behörden und Institutionen. Die deutschen Post anstalten im Auslande haben da, wo sie bestehen, wie in Shanghai, Tientsin, Konstantinopel rc., dem deutschen Verkehr gute Dienste geleistet. Eine Erweiterung dieser Einrichtung, die ohne große Kosten möglich ist und sich in absehbarer Zeit rentiren wird, würde den deutschen Interessen in China von großem Vortheil sein. Amerika. ReciprocitätSverträge. * AuS Berlin wird dem „Hamb. Corr." geschrieben: Von Amerika auS werden wieder einmal ungünstige Nach richten über die Verhandlungen zwischen den Ber einigten Staaten und Deutschland über den Abschluß eine- ReciprocitätS-Vertrage- auf der Grundlage der Dingley-Bill verbreitet. Diese sowie die Ver handlungen mit Frankreich, so wird behauptet, seien zu einem völligen Stillstände gekommen. WaS Deutschland betrifft, so entsprechen diese Behauptungen keineswegs der Sachlage. Die vor einiger Zeit angekündigtea Vor besprechungen mit dem amerikanischen Bevollmächtigten Caffon haben stattgefunden; waS weiter geschieht, bleibt abzuwarten. Ueber die Einzelheiten der Verhandlungen zwischen Frank reick und den Vereinigten Staaten kann man hier, der Natur der Sache nach, nicht genau unterrichtet sein, aber von einem völligen Stillstand derselben kann nicht die Rede sein. Der französische Gesetzentwurf, betreffend die Erhöhung der Einfuhrzölle von Schweinen, Schweinefleisch rc., berührt die Verhandlungen mit Nordamerika nicht. Deutscher Reichstag. Eingegangene Vorlagen re. * AuS dem schon kurz erwähnten Gesetzentwurf über die anderweitige Festsetzung deS Gesammtcoutingeots der Brennereien erwähnen wir folgende nähere Bestimmungen: Die Berbrauchsabgabe beträgt von einer nach Maßgabe des folgenden Absatzes festzusetzenden Jahresmenge (Gesammtcontingeut) 0,50 ^l> für das Liter reinen Alkohols, von der darüber hinaus hergestellten Menge 0,70 für das Liter reinen Alkohols. Das Gesammtcontingeut wird zuerst im Brennereibetriebsjahre 1897/98 und demnächst in jedem fünften Jahre für die folgenden fünf BetriebSjahre (Contingentsperiode) nach dem Durchschnitt derjenigen Branntweinmengen festgesetzt, die innerhalb der vorhergegangenen fünf Jahre in den verbrauchsabgabepflichtigen Jnlandsverbrauch übergegangen sind. Uebersteigt in einem Betriebsjahre di« Menge des in Anrechnung aus das Contingent zur Abfertigung gelangten Branntweins die Menge Les gegen Entrichtung der Verbrauchsabgabe in den Jnlandsverbrauch gelangten Branntweins, so ist das Gesammt- contingent für das nächstfolgende Betriebsjahr auf die zuletzt be zeichnete Branntweinmeuge herabzusetzen. Der niedrigere Abgabrsatz soll alle fünf Jahre einer Revision unterliegen. Von der zum niedrigeren Abgabensatze zugelasseneo Jahresmenge Brannt wein- (Geiammlcontingent) wird der An theil, der im Königreiche Bayern, im Königreiche Württemberg, im Großherzogthume Baden und in den Hohenzollern'ichen Landen hergrstrllt werden darf, in der Weise ermittelt, daß jedem der bezeichneten Staaten und LandcSlhrile auf den Kopf seiner Bevölkerung zwei Drittel der jenigen Litermenge reinen Alkohols zugetheilt werden, dir sich auf den Kopf der Gesammtbevölkerung drr Branntweinsteuer gemeinschaft ergiebt, wenn bas Gesammtcontingeut nach der Kopfzahl der letzteren vcrtheilt wird. Bei drn hiernach er forderlichen Berechnungen sind die bei der jedesmaligen letzlen Volkszählung ermittelten Bevölkerungsziffern zu Grunde zu legen. Die vorstehenden Bestimmungen können gegenüber den Königreichen Bayern und Württemberg und dem Großherzogthum Baden nur mit Zustimmung de» betreffeuden Staate» adgeändert werden. Die Neubemeffung de» Geiammlcontingent» tritt mit drm 1. Oktober 1898 io Kraft, jedoch nur uoter der Voraussetzung, daß bis dahin die Zustimmung der bayerischen, drr württembergischen und der badischen Regierung zu der im Artikel II enthaltenen Gesetzes- ändrrung erfolgt ist. Eintretendenfalls wird durch den Reichskanzler im ReichS-Gesetzblett eine bezügliche Bekanntmachung erlassen. * Dem Reichstage ist die Denkschrift über die Tbätigkeit der Physikalisch-technischen ReichSanstalt vom Frühjahre 1895 bis zum Sommer 1897 zugegangeu. MUilair und Marine. * Berlin, 7. Januar. (Telegramm.) Da« „Militairwochrn- blatt" meldet: Drr commandirend« General deS Iv Aruue^korp- von Blomberg ist mit Pension zur Disposition »ad gleichzeitig 4 la suitv des Kaiser Franz Garde-Grenadier-RrgimrntS gestellt. * Berlin, 7. Januar. (Telegramm.) S. M. S. „Ott«r" ist am 6. d. M. von Kiel nach Eckernförde in See gegangen and dortselbst eingetroffen. S. M. Krz. „Seeadler" Lommaudaut Corvetten-Capitain Kindt, beabsichtigt am II. d. M. von Zanzibar nach Mozambique in Ser zu grbro. Der AblösungstrauSport für S. M. Vermessungsschiff „Möwe" ist unter Führung deS Lapitaiu- Lieutenant» Gotzhein per Postdampfrr „Preußen" am 6. d. M. tu Stngapore riagetroffrn und hat am 7. d. M. die Reis« nach Hongkong fortgesetzt. Königreich Sachse«. Di« vorliegend« Nummer enthält an andere. Stell« noch folgende, unter diese Rubrik fallende Sonderarttkel: Mittheilungrn an» den Rathsplenarfitzungrn vom 22. und 29. December 1897. — Allgemeiner Tanbstummenverein zu Leipzig (Thrtstbescheernng). — Gemeinnütziger Verein „Vorwärts" zu L-GohltS (Hauptversamai- luag). — Schrrbrrverein der Ostvorstadt (Sylvefterfeier). — Ber- zrichntß der auf das Jahr 1898 gewählten Haupt- und HilfS- fchösfra. — Buchhändler Adolf Roßbach f. — Wer hat Luther'» Thesen gedruckt- — K. S. Mtlitairverrin „Kameradschaft" (Christ- befcheerung). — Gerichtsverhandlungen (Kgl. Landgericht Leipzig). * Leipzig, 7. Januar. Am heutigen Tag« Warrn es 25 Jahre, daß der städtisch« Zeichen-Juwector Herr Professor Flinzer von Chemnitz nach Leipzig be rufen wurde. WaS derselbe in dieser Zeit für den Schul zeichenunterricht geschaffen, ist weit über Deutschlands Grenzen bekannt, denn alljährlich kommen Herren und Damen aus überseeischen Ländern, um im Auftrag« ihrer Behörden hier Einsicht zu nehmen. Die Mitglieder de» Vereins Leipziger Zeichenlehrer gedachten de» festlichen Tage». Der Vorstand brachte dem Jubilar die herzlichsten Glückwünsche und die Ernennung zum Ehreumitgliede deS Vereins. Eine Deputation überreichte eine Adresse, welche von de» Zeichen lehrern de» JnspectrouSbezirk- gestiftet war. Herr Professor Flinzer war von den Ehrungen hocherfreut und dankt« herz lichst. Am 10. Januar veranstaltet der Verein ein« Aus stellung von Werken Flinzer'». * öetprt«, 7. Januar. Zum Gebrauche böhmischer oder sächsischer Heilquellen stad aus den Mittel» der unter Verwaltung deS Ministeriums de» Innern stehenden sächsischen Siftuug zum 26. Juli 1811 an arme Kranke auch für das laufende Jahr eine Anzahl Unter stützungen beziehentlich Freistellen zu vergeben. Die Unter- stützungSgesuch« üud längstens bis Ende März diese» Jahre» bei dem Ministerium deS Innern aazubrmgen. Zur Be gründung eine» solchen Gesuche» find erforderlich: u. eia ärztliche» Zeugniß, welche» eine kurze Krankengeschichte enthalten und die Nothwendigkeit de» Curgebrauche» unter Angabe de» betreffenden Curort» nachweisen muß. Hat ei« dergleichen Curgebrauck schon früher stattgefuuden, so find die Zeit und der Erfolg desselben anzugeben, d) der Nachweis der sächsischen Staatsangehörigkeit de» Kranken, e) eiue amtlich bestätigte Angabe de» Alters, der Familien-, Erwerb»-, VermöaenS- und sonstigen Verhältnisse de» Krank«, woraus ersichtlich sein muß, daß der Kranke nicht i» der Lage ist, die ihm ärztlich verordnete Cur oh»e besonder« Unterstützung zu ge- brauckea. Gesuchsteller, welche die rechtzeitige Beibringung dieser Nachweise unterlassen oder ihre Gesuche überhaupt ver späten, haben e» sich selbst zuzuschreibe», wem» dieselben un berücksichtigt bleiben müsse». Gesuchstellern, welche bereit wiederholt unterstützt wurden, kann keine Aussicht auf aber malige Berücksichtigung eröffnet werd«. —w. Welche gewaltige Steigerung der Weihnachts verkehr bei de« kaiserlichen Postamt II (Dre»dner Bahnhof) genommen, gebt au» einem Vergleich mit den vor jährigen statistische» Aufstellung« hervor. Äm Jahre 1896 wurden vom 19. December bi» einschließlich 25. December im Ganzen 796 206 Packereien befördert, in diesem Jahre in dem gleichen Zeitraum deren 827 557 (einschließlich de» gesammten Durchgangsverkehr» von vier Bahnhöfen). Da» Maximum wurde am 23. December 1897 mit 154 187 Stücken (gegen 150 874 am 24. December 1896) erreicht. Die ein zelnen Sendungen vertheilen sich wie folgt: 1896 1897 19. December 102359 — 80514 20. - 113904 — 109382 21. . 130 540 — 132 521 22. - 144864 — 154187 23. - 150 874 — 154 047 24. . 113 333 — 136 162 25. - 40332 — 60744 ick. Leipzig, 7. Januar. Die Entwickelung de» Ver kehr- aus den Straßenbahnen ist seit Einführung di elektrischen Betriebs und de» Zehn-Pfennig-Tarif« eine außerordentlich erhöhte geworden. Es geht die- am besten aus der Gegenüberstellung folgender Ziffern hervor. Die Zahl der beförderten Personen betrug 1895. Leipziger Pferdebahngesellschast ....... 21242891 1896. Große Leipziger Straßenbahn 25 033 672 Leipziger Elektrische Straßenbahn (seit 20. Mai) . 5 273 172 Zusammen 30306 844 1897. Große Leipziger Straßenbahn ....... 37 036135 Leipziger Elektrische Straßenbahn . . . . . . 11023138 Zusammen 48 059 273 Der Verkehr hat sich also von 1895 zu 1897 weit über verdoppelt, denn auf 100 im Jahre 1895 beförderte Personen kamen 226 im Jahre 1897 beförderte Personen. -g- Leipzig, 7. Januar. Der ordentliche Professor an un'erer Universität Herr vr. püil. Franz Studniczka HL t Sonnabend, den 15. Januar, Mittags 12 Uhr im Skioptikon-Hörsaale Nr. 11 an der Wandelhalle deS Au- gusteums seine Antrittsvorlesung. Der geschätzte Docent wird über folgendes Thema sprechen: „AuS der Geschichte einer Jdealgestalt der antiken Kunst." — Im siebenten der angekündigten Hochschulvorträge für Jedermann wird künftigen Montag, den 10. Januar, Abends 8'/s Uhr Herr Prof. vr. Wülker über Charles Dickens und seine Werke sprechen. Dieser und die weiteren Vorträge werden wieder im Carolatheater abgehalten werden." Der sechsstündige VortragScursu» des Herrn Privatdocent vr. Hassert über Geschichte und Geographie der deutschen Schutzgebiete wird DienStag, den 11. Januar, der vierstündige CursuS de» Herrn Privat- docenten vr. Knoblauch wird Donnerstag, den l3. Januar, im Czermak'schen Spectatorium beginnen. Zu beiden Cursen werden an den bekannt gemachten Ver kaufsstellen Zeichnungen (Eintrittskarte ä 1 entgegen genommen. Ebendaselbst sind auch Serienkarten zum Preise von 1 für sämmtliche noch angezeigte Vortrage, sowie unentgeltlich Programme zu entnehmen. Die Einzel karten zu den Vorträgen werden, wie bisher, vom vorher gehenden Freitag Vormittag 11 Uhr ab au-gegeben. — Kunstgewerbe-Museum. Für die Vorträge im Kunstgewerbe-Museum sind, wie im verflossenen Jahre, so auch diesmal, hervorragende Fachleute gewonnen worden. Sechs Vorträge sind bis Ostern in Aussicht ge nommen. Im Januar sinken an zwei Sonntagen, Vor mittags von :/,t2 bis >/,1 Uhr, unentgeltliche Vor träge ltatt. Den ersten wird am 16. Januar Herr Director vr. R. Graul über die modernen künstlerischen Bewegung«» im Kunstgew erb« halten. I«Zusammen»
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