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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931218011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893121801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893121801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-12
- Tag 1893-12-18
-
Monat
1893-12
-
Jahr
1893
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soss Mvley Araaf gebenübcr den Riffkabhlen gewissermaßen di« Obkregenbeiten emrs Souffleurs, auf dessen Stichwort« sie zu hören baden und auch wirklich kören. Daß wenigstens von Feindseligkeiten dcrKabylen seit einiger Zeit nichts mehr verlautet, ist sicher auf die abmahnende» Winke des marok kanischen Vertreter« zurückzusübrrn, und in der Tbat, wenn die friedliche Beilegung und Abwickelung des spanisch-marok kanischen Zwischenfalls überhaupt ermöglicht werden soll, so ist unerläßliche Vorbedingung dafür die Schaffung einer, wenn auch nickt formalen, so roch faktischen Waffenruhe. Die spanischen MilitairS ihrerseits haben gemessenen Befehl, jede Herausforderung und Gewaltthätigkeit zu vermeiden; eS hängt also einzig von dem andern Theile ab, ob die Diplo matie oder die Waffen für den weiteren Verlauf der Tinge maßgebend sein sollen. Ist die Thatigkeit des Marschall« Martine; CampoS bis jetzt insofern den auf sie gesetzten Erwartungen gerecht geworden, daß eine Verschärfung de« Conflicls glücklich hintangehalten geblieben ist, so kann sie sich doch immerbin »och keine- positiven Erfolge« rühmen. Und ohne positive Erfolge soll und kann doch die unter dem allgemeinsten leidenschaftlichsten BolkScntbusiasniu« nach Melilla entsandte Truppenepvedition nicht wobl in die Heimath zurückkehren. DaS von den Rifikabylen so empfindlich bcrauS- ciefvrderte spanische Nationalgefühl verlangt eine entsprechende Gemigthuung und nicht bloße Versprechungen, mit denen Araaf allerdings nicht gegeizt bat. Dem Sultan ist eS in- Ueberwindung großer Schwierigkeiten gelungen von Tafilet ihre Unter ftützung zu sichern. 40000 Duro« geschenkt haben. zwischen nach Üeberwindung großer Schwierigkeiten sich mit dem größeren Tkeile der Schürsa von wieder auSzusöhnen. Er soll ihnen, um sich ihi si Deutsches Reich. Q Verkitt, 17. December. Der Herausgeber des »Deutschen Bürger- und BauernfreundS", Herr Redacteur Julius Schmalkach, zeigt in der gestrigen Nummer seines Blatte- an, daß er dasselbe von Neujahr 1894 ab in ein Correspondenzblatt für die kleinere Provinzpressc umzuwandcl» gedenkt. Das in frischer und echt volkSthümlicher Weise geschriebene Wochenblatt „Deutscher Bürger- und Bauernsreund" (da- auch im „Leipz. Taget,!." vielfach citirt wurde. Red.) hat sich in den dritt- dalo Jahren seine« Erscheinens namentlich in national- liberalen Kreisen viele Freunde erworben. Indessen hat sich da« Bedürfniß, mit der politischen Betrachtung auch die localen und provinziellen Nachrichten regelmäßig zu erfahren, von Jahr zu Jahr stärker geltend gemacht und kcc Verbreitung eine« Wochenblattes erschwert, daS dock im Wesentlichen nur dem politischen WiffenSbcdürfniß entsprechen kann. Um so mehr ist eS zu begrüßen, wenn sich eine so gemeinverständ liche Feder, wie sie der Herausgeber des „Bürger- und Bauernfrennd" führt, in den Dienst jener kleineren Presse stellt, die nicht in der Lage ist, eigene politische Eorrespon- dcirten in Berlin zu besolden. Wir sind vom engen FractionS- »rrst unabhängig genug, um den, neuen Unternehmen, das ja eener Natur nach nicht den spcciell nationalliberalcn Partei- standpnnct, sondern nur allgemein den Standpunkt einer gemäßigten inner» Politik einhalten kann, den besten Erfolg zu wünschen. * verkitt, 17. December. In der „Nordv. Allg. Ztg." lesen wir: „Einen Abriß deutscher VerfassungSgescdichle von der Urzeit bis zur Errichtung des neuen Deutschen Kaiser- thumS giebt Professor vr. Karl Biedermann in einer soeben erschienenen „Geschichte de- deutschen EinheitS- aedankrnS". Wir wolle» »nS nicht versagen, den <schlriß der Schrift, in dein Ist. Biedermann gewiffermaßen die Nutzanwendung seiner Darstellung des „Kampfes der Einheit niil dem ParticularismuS, des nationalen mit dem Sondergeiste" zieht, hierher zu setzen: „„Mögen denn das jetzt lebende und alle kommenden Geschlecktcr, denen das von ihren Vorgängern so schmerz lich ersehnte und mit so vielen Opfern vergeblich erstrebte Gut der Einheit mühelos in de» Schovß gefallen ist, dasselbe unversehrt und nnverkümmert bewahren! Mögen sie darüber wache», daß nicht ein neuer ParticularismuS, kaum minder gefährlich als der allmählich geschwundene der ein zelnen Stämme, ein ParticularismuS der mate- riellenSonderinteressen und der ans solchen fußenden Parteien, die Einigkeit der Nation störe nnd da- EinbeitS- werk bedrobe! Mögen sie eingedenk sein der unverjäbr- daren Dankesschuld des deutschen Volkes gegen die großen Begründer diese- CinbcitswcrkcS. und mögen sie diese Dankesschuld dadurch abzulragen suchen, daß sie, in deren Geiste bandelnd, dem nationalen Gedanken, von welchem bzscclt jene Männer so Gewaltiges vollbrachten, auch ihrerseits ihre ganze Kraft widmen und jede- Opfer mit Freuden bringen."" * Berlin, 17. December. In dem Handelsvertrag mit Spanien vom 8. August d. I. ist vereinbart, daß die Ratifikationsurkunden möglichst bald in Madrid auS- getauscht werden sollen. Seitens des deutschen Reiches steht der Ratification de- Vertrage« nach dem gestrigen Beschluß de« Reichstage« nichts mebr entgegen. Nach Madrider Mel dungen ist aber die Beschlußfassung der EortrS über den Vertrag in diesem Jahre nicht mehr zu erwarten, da die EorteS erst im nächsten Jahre wieder zusammcnlrrten. Die spanische Regierung schlägt daher, der ,Lib. Eorr." zufolge, angeblich vor, den bisherigen moclns virsnäi b>S nach erfolgter Beschlußsassung der EorteS zu verlängern. Dazu ist aber die RrichSregierung nicht im Stande, da die durch Gesetz vom 23. März d. I. dem BundeSralh rrthriltr Er mächtigung, Rumänien und Spanien die VcrtragStarife znzu- aestehen, nur bis zum 3l. December d. I. in Kraft bleibt. Man darf gespannt daraus sein, wie die Reichsregierung den vorläufigen Abbruch des handelspolitischen Verhältnisse« mit Spanien verhindern wird. — Der Kaiser arbeitete gestern srüb von 8 Uhr ab allein, empfing um st Uhr den Ehcs des Generalstabe« der Armee zum Vortrag nnd »ahn, im Anschlüsse daran den Vortrag de» EhesS de- Mililaircabinet« entgegen. Nach mittag« begab er sich nach Berlin. — Die geschäftlichen Dispositionen im Reichs tag nach Neujahr sind, wie die „N. L. C." hört, so getroffen, daß am S. Januar kleine Regierungsvorlagen, am 10. An träge aus dem Hause nnd am l l. Januar dir Tabak- steuervorlage zur Verhandlung kommen. — Auch die „Nat.-Ztg." rrsäbrt, daß die Versetzung de- deutschen Botschafters in Rom in den Ruhestand durch keinerlei politische Motive veranlaßt worden ist, sondern lediglich aus das Ansuchen des Grafen SolniS erfolgt. Der Nachfolger ist designirt; die auf ihn bezügliche Anfrage ist bereits nach Rom abaegangcn — Unter den Eanditatrn für die Nachfolge de- Grafen SolmS wird dem „B. T." auch noch Gras Philipp Eulrnburg — zur Zeit preußischer Gesandter am bayerischen Hose — genannt. — AuSgewiesrn ouS Preußen durch die Eharloltenbnrger PoU^ibehörd, ist, dem „Borw." zufolge, der österreichisch» Stu- dirende am Eharlotlenburger Polytechnikum, MoklowSkq. Welcher «Aroab zur Ausweisung vorliegt, ist nicht bekannt. * H««p»rg. I»;. December. Der Hamburger Senat Kat den Antrag de- ReichStagSabgeordneten Stadtbagen, die Strafvollstreckung bi- zuni Schluß der ReichStagssrssion auS- zusetzrn, abgelrbnt. lieber den Widerspruch gegen die Zu lässigkeit der Strafvollstreckung bat, wie der „Vorn?." schreibt, nunmehr nach 8. 49«» St.-Pr.-O. daS Landgericht zu ent- scheiden. DaS Verfahren vor dem Landgericht bat jedoch keine Luffchiedrndr Wirkung, so daß Stadtbagen gezwungen ist, zur Vermeidung der Verhaftung demnächst dir Strafe auzutrrten Wiesbaden, bei I. F. Bergmann. Im „Leipz. Tn-ebl." dt» Gchrtst »or eint,« gelt »a«,zeigt. Beb. * Stuttgart, 16. December. Die „Franks. Ztg." meldet, daß der König in erster Linie dem Gesandten Staatsrath v. Moser da« Portefeuille de- Ministerium« de« Innern anbot. Dieser zweifellos im Einverständnis; mit dem Minister präsidenten v. Mitlnacbt erfolgte Antrag wäre nicht etwa ein Act formeller Höflichkeit, sondern durchaus ernst gemeint gewesen. Moser habe abgelehnt, nicht au- irgendwelcher Ver stimmung, sondern weil da« ihm angedotrne Ressort seiner bisherigen Earriöre nicht entsprach. Diese Thalsachen be wiesen cndgiltig, daß ein Eonftict zwischen Mittnacht und Moser nicht bestehe. (?) * München, 16. December. Kammer der Abgeordneten. Bei der Fortsetzung der Generaldebatte über den Etat veS Ministeriums de- Innern erklärt der Minister Freiherr v. Feilitzsch, gegen die Socialisten könne nur Energie und scharfe Zurückweisung etwa- erreichen. Die Regierung werde den Socialisten rntgegentreten, soweit es das Gesetz erlaube; jedoch hätten die Socialisten nicht« zu befürchten, wofern sie daS Gesetz beobachteten. * Aus Bayern, 16. December. DI» gsiellschastlichen Zustände in Hem an, die durch den jüngsten Lanvsnedensbruch-Proceß in Amberg eine so traurige Beleuchtung erfuhren, scheinen der Justiz noch weitere Opser in die Arme zu treiben. Wie die „M. N. N." nämlich erfahren, soll gegen «in» höher gestellte Persönlichkeit und deren Gattin Las Ermittlungsverfahren wegen Meineids »ingeleitet sein und endlich soll sich ein Beamter wegen Vergehens wider die Religion in DiSciplinaruntersuchung befinden. Oesterreich-Ungar«. * Wie», 16. December. Der Kaiser empfing deute Nachmittag unter dem üblichen Eercmoniell den französischen Botschafter Loz6 in Audienz behufs Entgegennahme des Beglaubigungsschreibens desselben. — Das Abgeordneten haus nahm die Gesetzentwürfe, betreffend die Er werbung der Bahnlinien der österreichischen Localeisen- bahn-Gcsellscdaft und der Localhahn Ezernowitz-Nowosielitza durch den Staat, sowie betreffend die Herstellung der Local- bahnen Linkewiese-Barzdorf und NiklaSdors-Zuckmantel und betreffend die Ermächtigung der Regierung zur pro visorischen Regelung der Handelsbeziehungen mit Spanien, an. Das HauS vertagte sich sodann. Der Bice- präsitent Katbrein bob am Schluß der Sitzung unter lebhaftem Beifall die aufopfernde Thatigkeit der Abgeordneten zur Erhaltung der Machtstellung teS Reiches und damit der Sicherung des Frieden- sowie der Förderung der wirlhschasl- lichen Interessen hervor. * Wien, 17.December. (Telegramm.) GrafEdmund AltemS wurde an Stelle de- zum HandelSminfftcr er nannten Grasen Wurmbrand zum Landeshauptmann von Steiermark ernannt. — Das „Fremdenblatt" erklärt, die Ernennung Erispi's werde in Italien und in den Kreisen der Freunde Italien- mit Genugthuung begrüßt. Erispi vertrete bekanntlich auf- Lebhafteste den Gedanken de- Dreibundes. Auch der Minister des Aus wärtigen Blanc sei überzeugter Anbänzer veS Drei bundes und des Friedens. Wenn Blanc unlängst im Senale für da- Festhalten am Dreibünde und gleich zeitig für ein freundliche- Berhältniß zu Frankreich ringetreien sei, so schließe doch die eine Forderung die andere nicht auS, wie beispicltweise Oesterreich-Ungarn und Deutsch land sich stet- die Pflege der freundlichsten Beziehungen zu Rußland angelegen sein ließen. Jede Besserung der Be ziehungen der Dreibuudmächlr zu den anderen Staaten er leichtert vielmehr die Erfüllung de- friedlichen Programms des Dreibundes. * Pest, 10. December. Der FürstprimaS wird den Katholikentag persönlich eröffnen; erster Gegenstand ist die Feststellung der Pflichten der Katholiken. — DaS Ab geordnetenhaus vertagte sich bi- zum 15. Januar 1894. Frankreich. * Pari». 16. December. Der Spionagt-Proceß in Leipzig wird von den hiesigen Blättern eifrig ver folgt, jedoch begnügt man sich damit, lediglich die Tetegrammb der Tclcgraphen-Ägrnturen ohne Commentarc abzu drucken. * Paris, 17. December. (Telegramm.) Bei dem russischen Socialisten Friedrich Stackelberg, einem Freunde de- verhafteten Anarchisten Eohr», wurde eine Haus suchung vvrgenommen. Die umfangreiche Evrre spen de nz Stackelberg'S, welche denselben sehr belasten soll, wurde beschlagnahmt. In Cdoisy-le-roy wurden 11 Personen verhaftet unter dem Verdacht, Eomplicen Vaillant'S zu sein. * Marseille, 10. December. Der frühere Commandeur de- Armcecorps der Alpen, General Mathe lin, ist heute gestorben. Belgien. * Brüssel, 16. December. Der Ministerrath trat beute Abend zu einer Sitzung zusammen. Ministerpräsident Beernaert, welcher zu der Sitzung nicht erschienen war, reizte den übrigen Ministern an, daß er am Dienstag sein Entlassungsgesuch rinrcichen werde, da er keine Gewißheit habe, daß die Rechte sich dem Princip der proportioncllen Vertretung in dem neuen Wahlgesetz anschließen werde. Dir Minister trennten sich, ohne einen Beschluß zu fassen, und werden morgen von Neuem zusammentreten. Zum Nach folger Beernaert» soll der jetzige Verkehr-minister Bander- peerenboom, zum Verkehr-minister der Abgeordnete von Waremme, Ancion, anSerseben sein. DaS Justizministerium soll der Professor an der Universität Locwen, Decamps, übernehmen. DaS Ministerium wird schuyzöllncrisch, aus gesprochen katholisch und „congosreundlich" sein. — Der Iustizminister erhielt mehrere Briese von Deputirten, worin er aufgcsordert wird, hinsichtlich der Bekämpfung dcs Anarchi-mu- für Belgien energische Maßregeln zu treffen. Schweiz. " Tie in der Sckweir in Umlauf gesetzte Friedens- Petition ist, mit 00000 Unterschriften bedeckt, den BundeS- bebörden eingereicht worden; die Sammlung soll noch fort gesetzt werden. Italien. * Na«, 16. December. Der Minister de- Auswärtigen, Blanc, richtete rin Rundschreiben an die beim Ouirinal beglaubigten Vertreter der Mächte, worin er seine Er nennung zum Minister de« Auswärtigen anzeigt und erklärt, seine Bemühungen würden beständig aus die Erhaltung und Entwickelung der bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zwischen Italien und den anderen Nationen gerichtet sein, wobei er aus die wohlwollende Mitwirkung der Vertreter dieser Nationen in Rom rechne. — Wir die Abendblätter melden, wird die Regierung nach dem Zusammentreten der Kammer einen Gesetzentwurf verlegen, durck welchen sie er mächtigt wird, nöthigcnsallS den Dermin für da- Inkraft treten de» Gesetze» Uber die Emissionsbanken hinaus* zuschieben. Orient. * AuS Kanstantinapel wollen russische Blätter rrsahren haben, daß Bulgarien seit de» Russcnsesten i» Frankreich bemüht sei, den Sultan zum Abschlüsse eine» türkisch- bulgarischen Schutz- und Trutzbündnisses zu be wegen. Ter diplomatische Agent Bulgariens in Konstan- tinopel Kälte der Psorte nabegelcgt, wie sehr die Türkei im Falle eincS russisch-deutschen oder russisch-österreichischen Krieges bedroht wäre» wenn Rußland siegreich sein sollte. Ter Sultan sei zwar davon überzeugt, daß die gegenwärtige Lage Europa» mit einem Kriege enden werde, er balle c« aber nicht für opportun, sich durch den Abschluß eine« Schutz- «nd Trutzbündmsie« mit Bulgarien im Dorau« zu binden Die rassische und die französische Diplomatie wären übrigen» auf der Hut, um die Bemühungen der bulgarischen Diplomatie zu vereiteln. * Velyra«, 16. December. Ti« Beisetzung des verstorbenen Ministerpräsidenten 1)r. Tokltjch ersolgte heute Mittag, llm 1 Uhr langte der Leichnam mit der Eisenbahn an, am Bahnhof« erwartet vom Ministerium, der Skupschtnia. dem OfficiercorpS, den Beamten und einer zahlreichen Volksmenge. Die Versammelten gaben dem Leichenwagen zuerst bis zur Kathedrale das Geleite. Die gesaminte Garnison war ausgerückt, mehrere Bataillone nnd die Leibgarde nahmen am Zuge Theil, der andere Theil der Truppen bildete Spalier bis zur Stadtgrenze. König Alexander erschien in der Kathedrale. Er war tief erschüttert und weinte mehrmals. Den Sarg bedeckten viele Kränze und viele wurdcn aachgetragen. In der Kirche hielt der Pope Mart» Petro witsch die Gedächlnißrede, vor dem Unterrichtsministerium sprach der neue Eultusminister Besnitsch einen warm empfundenen Nachruf, und das letzte Wort am Grade sprach der Elaatsrath Pera Georgir- vilsch, der sich über die Verdienste des Verewigten in den höchsten Lobeserhebungen erging. Amerika. * Nach einer Meldung der „Times" auS Philadelphia hat Senator Sherman in einem Briefe über die Aus sichten der Tarifbill im Senat erklärt, die Möglichkeit einer Verwerfung derselben bange gänzlich von den Stimmen der demokratischen Senatoren der nördlichen Staaten ab, und aus deren Hilfe könnten die Republikaner kaum rechnen. Die Debatte über die Bill werde kaum vor dem April beendet sein, nnd in diesem Falle würde der Tarif am l. Juli in Kraft treten. * BuenaS-Ayrrs, 15. December. Die Kammer hat daS seiner Zeit von Romero mit Rothschild vereinbarte Neber- rinkommen mit 98 gegen 8 Stimmen angenommen. * Vnen«»-AyreS, k6. December. Angesicht- der Blokade von SantoS werden die Verladungen nach jenem Hasen aufgcbalten: argentinische Kanonenboote begleiten die brasilianischen Schiffe aus dem Rio de la Plata. — Das von der Kammer angenommene von Romero mit Roth schild vereinbarte Uebcreintommen soll im Senat am Montag zur Derathung kommen. Australien. * Hawaii. Wie da- Reuter'sche Bureau von competentcr Seite erfährt, ist die Nachricht, der Besuch deS canadischen HandelSministerS Mackenzie Bo well in Honolulu gelte dem Abschluß eines neuen Vertrages zwischen Hawaii und Großbritanniens, unbegründet. Der Minister sprach sich der Handelskammer von Honolulu gegenüber auf seiner Rückreise von Australien nach Eanada nur über die Bedeutung er neuen Kabels durch den stillen Ocean auS und befür wortete die Entwickelung Le» Handel« mit Canada. Literatur. Die Nlustrirte Pracht-AuSgabe der Grimm'schea Kinder» und Hauömärchen liegt nunmehr in einem stattlichen Bande, hochelegant gebunden (Preis 25.—, Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt), vor. lieber den literarischen Werth des Werkes ein Wort verlieren, hieße Eulen nach Athen tragen; um so mehr ober müssen der reiche, illustrative Schmuck und di« würdige, gediegene Ausstattung hervorgehoben werden. Die beiden Künstler, nach deren Zeichnungen die Holzschnitte meisterhaft hergestellt sind, Philipp Grot Johann und Robert Leinweber, haben sich mit ebensoviel Talent als Liebe und Begeisterung ihrer Aufgabe gewidmet. Das naive, bald zarte, bald derb humoristische Empfinden, das in den Märchen sich ausspricht, hat auch ihnen den Stift geleitet;, da ist nichts Gemachtes, Gekünsteltes. Frisch und lebendig stehen alle Figuren vor uns, und der unendlichen Mannigfaltigkeit der Situa- tionen und Stoffe ist ihre Phantasie mit Geschick und Geschmack gerecht geworden. Ter größere Tbeil der Illustrationen rührt von Grot Johann her, von dem die Arbeit begonnen wurde, den aber der Tob hinwegries, «de er sie vollenden konnte. Leinweber hat sich ihm durchaus rbendüriig erwiesen und das Werk in demselben Geist zu Ende grsührt. Tie PorlqülS von Wilhelm und Jacob Grimm nach dem Biow'schen Gemälde und L. Sichlings Äick, und das der Frau Biehmännin, der die Brüder einen großen Theil ihrer Märchen verdanken, nach der Radirung von Ludwig Grimm, er öffnen den Band, ein aussührlicher Artikel von vr. Moritz Necker über di« Brüder Grimm und ihre Märchen schließt ihn ab. Wir wünschen, daß diese Prachl-Ausgabe dazu beitragen möge, daS Interesse für die Grimm'schen Märchen neu zu beleben und das deulsche Volk sich von Neuem erfreuen und «mischen möge an diesen echtesten Blütden de? deutschen GemükhS und der deutschen Bolksphantasie. Ein überaus schönes und nützliche- Weihnachtsgeschenk für Knaben ist unstreitig ein Brieimarken-Albiinr und zwar er freut sich Lchwaneoerger « Vriesmarkeii-Sainmelbuch ganz besonderer Bevorzugung in Eammlerkreisen. Unter Hinweis auf dir Extrabeilage, welche sich bel der Gesammtauflage der vor liegenden Nummer befindet, sei hier erwähnt, daß Schwaneberaer'S Brieimarken-Samnielduch in den verschiedensten Ausgaben, von dem kleinsten bis zu dem umfassendsten, in der internationalen Postwerthzeichenhandlnng von Ltt» Müller in Leipzig, RcichSstraße 2, zu haben sind. Von der Firma tzlkbr. Kirmse, Delikatessen- und Südfrucht- Handlung, befindet sich beider Gesammtauflage der vorliegenden Nummer eine Extrabeilage. 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