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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187811276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-11
- Tag 1878-11-27
-
Monat
1878-11
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1878
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ff S346 Ein de« Pariser „LempS" au» Rom zugeheu- m jugrheu» de« Telegramm meldet, daß die ganze Eisenbahn. ' ^ - oährend^r strecke zwischen Neapel and Rom während Reise de« König« Humbert nach der italienie sche» Hanptstadt von Soldaten bewacht war, die m Entfernungen von je fünfzig Meter» postirt waren. In Rom hal. i 300 Verhaftungen statt» gefunden. Die Regierung soll Beweise besitzen, au« denen sich da» Bestehen einer «roßen vereint, gnug eryiebt, welche sich gebildet haben soll, um oe» König zu ermorden. Zugleich wird versichert, daß die vor einiger Zeit der Bank gestohlenen 2'/, Millionen Lire in die Hände der Internatio- aalen gefallen seien. Die „Kölnische Zeitung" meldet au« Rom vom 24. November: Für den Einzug der königlichen Familie waren umfassend« Vorsichtsmaßregeln getroffen. Der Minister de« Innern hatte den Polizeibehörden unbegrenzte Vollmacht gegeben. Letztere machten davon zunächst Gebrauch zu zahlreichen Verhaftungen unter den »iedern Claffen, die voll dumpser Gührung waren und in Kneiplocalen und Kaufgewölben viel auf- rührischeS Gerede führten. Der BolkSmund sagt vielfach, der König müsse eine bessere Verwaltung schaffen, sonst ziehe man die Republik vor. Die ein Fest ankündigenden Placate wurden vielfach abge rissen. Die Sarnisom ist gestern um drei Regimenter verstärkt und zahlreiche Polizeimannschaft von aus wärts her zusammengezoaen worden. Im Volke trug »an da» Gerücht um, die Polizei wolle eventuelle Ruhestörer nicht verhaften, sondern der Lynchjustiz de» Volke- überlasten. Beim Einzug und bei der Illumination während der Nacht war ein Druck auf dm volkSttimmung unverkennbar. Da» königliche Paar, auf den Palastbalcon hervortretend, schien in tptter Stimmung. Pariser Blättern zufolge habe« «och ber Kaiser »a» Oesterreich nnb brr König bo« «elgten ano- ahme «riese erhalten, wonach ihr Leben bnrch Attentate bedroht sei. MieroSlawSki^. Wie au» Pari» gemeldet >lni'' wird, ist am 83. d. M. daselbst der polnisch« General MieroSlawSki gestorben. Ludwig MieroSlawSki wurde im Jahre 1814 zu Nemour» in Frankreich ge boren. Sem Vater war polnischer Officier in der Armee des GroßherzogthumS Warschau gewesen, seine Mutter Französin. Im Jahre 1818 kehrten die Giern nach Polen zurück, Ludwig wurde im Tadettenhause zu Kalisch erzogen. Al» Revolutionair trat MieroSlawSki zuerst 1830 in seinem Vater land« auf. Nach Beendigung der Revolution ging MieroSlawSki nach Frankreich und wurde schrift stellerisch thätig(„l1istorie äe I» rövoluiioo äe polvgae"). 1848 wurde M. Mitglied der polnischen Centralbe- HSrde der Emigration zu Paris, 1848 mit einer re- »olutionairen Sendung nach Posen betraut, 1848 verhaftet, 1847 in Berlin zum Tode verurtheilt, jedoch vom Könige zu lebenslänglicher Haft begnadigt. Die Märzrevolution befreite ihn auS dem Gefänqniß in Moabit, worauf er sofort in Posen revoluttonaire Verbindungen in» Leben rief, ja offen zur Re volution schritt. Nach vergeblichem verhandeln der Behörden mußte zur Gewalt geschritten und M. zur Lapitulation gezwungen wer den. Wieder begnadigt, ging M. nach Pari» und 1848 nach Eicilien »u den Aufständischen. Anfang Juni wurde er als Obergeneral der Revolution nach Baden berufen, kämpfte bei Waghüusel und floh nach Niederwerfung de- Aufstande» m die Schwei», von da nach Pari-, wo er Privatlehrer wurde. In Ba den hinterließ MieroSlawSki den Ruf vollständiger Unfähigkeit. Am 88. Januar 1883 wurde er von der polnischen Nationalreaierung zum Dictator er nannt, aber schon am 88. Februar von den Rüsten bei Razie,ewo geschlagen und zur Flucht gezwungen. Da die Nationalregierung von ihm abfiel, so ging er nach Pari-, wo er bl-jetzt gelebt hat. — AuS dieser Skizze sieht man, daß Mrero-lawski einer der ältesten Generäle der ko-mopolitischen Revolution war und von Jugend auf überall dieser Fahne gefolgt ist. Politisch batte er niemals viel Bedeutung. Anhänger der demokratischen Richtung, gerietb er sogar mit seinen Landsleuten in Polen im Jahre 11-83 sofort in den schärfsten Gegensatz und faßte die Dinge beim schiefen Ende an. In der Episode deS Posen'schen Aufstandes von 1848 zeigte er sich als Anhänger der alten tollcn Phantafiepartei, welche bei jeder Ge- le»enbeit halb Europa gegen sich aufbringt, weil sie nicht bloS Freiheit Polen», sondern auch Vergewal tigung der ehemals polnischen, seitdem aber längst Mit anderen Staaten fest verwachsenen Provinzen, wie Posen, verlangt. Bei seinem Mangel an Feld herrntalent, obwohl persönlich tapfer wie alle Polen, hat er im Ganzen weder seiner Nation noch der Re volution in anderen Ländern und Völkern viel ge nützt. Für Polen war e» schon deshalb unmöglich, weil er zu sehr Franzose, zu sehr von den An- ... - - jZ — schauungen de» modernen Frankreich erfüllt war. Ucber den Krieg in Afghanistan konnte der französische Minister de» Auswärtigen dem Ministerrath Depeschen mittheilen, »velche voran«, sehen lasten, daß der Krieg aus England und Afghanistan beschränkt bleiben werde. Graf Schuwaloff hat Über die unbedingte Neu tralität und die Gesinnungen Rußlands die de- bernhigendsten Versicherungen gegeben. Inzwischen nehmen die Operationen der Engländer ihren Fortgang. General Biddulph ist Befehlshaber be vor» Quettah au« gegen Kandahar opcrirenden Cvrp«. Pifchin, da» genommen wurde, liegt be reit« jenseil« der afghanischen Grenze, aus der Rvute nach Kandahar. Beim werteren Vor marsch wird e» sich nun zunächst darum handeln, mit dem Feinde Fühlung zu gewinnen, um fest zustellen, ob er dem AnrÜcken gegen Kandahar ernstliche Hindernisse in den Weg legen, oder diese Stadt, wie frühere Gerüchte wissen wollten, auf- »eben wird, um Kabul zum Hauptbollwerk seiner vertbeidigung zu machen. D« letzten Depeschen au« London lauten: London, Montag, 88. November / Nachmittag«. Heute fand in Downing-Etteet ein sehr eilig und ohne vorherige förmliche Einladung zufammengerufener Ministerrath statt, welchem sämmtlich« LabinetS- Mitglieder beiwohnten. London, Montag. 88 November, vormittag«. In Verfolg de» letzten Ministerconseils hat die Re gierung «inen Specialcourier mit Depeschen für ' Petersburg ab- Morgenblätter hat den Botschafter Lord LoftuS nach geschickt. — Nach Meldung der die Regierung Truppenverstärkungeu nach de» Cap abgrsendet, um den Aufstand in Tran»,aal energisch niederwerfen pr können. Lerliurr Lrirse. * *. ^ , Berlin, 88.November. (Parlamentarische Ansichten. Lehrerpetition. Fortschrittlicher Parteitag. Zur Rückkehr de» Kaiser».) ES erhält und bekräftigt sich die Ansicht, daß e» nicht gelingen werde, mit den Arbeiten de» Landtag» zu Ende zu kommen» selbst wenn man die Berufung de» Reichstag» entgegenftehender wichtiger Be denken ungeachtet bi» in die zweite Hälfte de» Februar hinauSschieven wollte. Eme mehrmonatlich« Ver tagung ist daher da-Wahrscheinliche, und zwar soll dieselbe etwa um den 80. Januar ihren Anfang nehmen und bis nach Ostern dauern. DaS Ministerium soll sich nur widerwillig mit diesem Projekt jvertraut machen, aber von den Abgeordneten kann man erst recht nicht sagen, daß ihnen die Aussicht, im Frühsommer fern von der Heimatb wochenlang in Berlin zu verweilen, besonder» verlockend erschiene. Daß der nächstjährige LandeShauShaltS-Etat bi» Weihnachten fertig gestellt werden könnte, daran ist gar nicht mehr zu denken, nachdem sich au» den heutigen Verhand lungen der MehrheitSfractwnen ergeben hat, daß, wenn nicht da» ganze Budget, so doch die wesent lichsten Stücke desselben einer gründlichen Vorbe- rathung in der Comrmsfion unterzogen werden sollen. Ob ein schriftlicher Generalbericht zu erstatten ist, wird von der Entscheidung der Frage abhängen, ob da» Deficit bleibend oder vorübergehend ist. BiS zum Augenblicke sind darüber die Meinungen noch getheilt. Gewiß ist nur, wie wir hören, daß sich durch die For derungen der Re stört minister im Ordinarium ein Deficit von 88 Millionen und im Extraordina- rium ein solche- von 84 Millionen producirte. Ext 63 Millionen her- ordinarium ein solche- von auSstellt. Die Justizgesetze, wenigsten» soweit sie bei dem Abgeordnetenhause einaebracht sind, werden wenig Arbeit machen, da alle Welt dahin übereinstimmt, daß sie sehr sorgsam und zweckentsprechend ausgc- arbeitet find. Man konnte auS der neulichen Rede de- Abg. Windthorst-Meppen unschwer herauS- hören, daß er eventuell geneigt sein werde, den Ent würfen en bloe seine Zustimmung zu geben. Anders steht eS mit den ebenfalls zur Vorbereitung der Einfüh rung der neuen Justizorganisation dienenden Vorlagen, welche im Herrenhause eingebracht sind. Man scheint hier absichtlich diejenigen ausgesucht zu haben, hei deren Berathung politische Erwägungen mit in Frage kommen können, wie z. B. d,e Gesetze über den Lompetenz-Eonflict, die Aenderung der DiSciplinar- Ordnung u. s. w. Man ist im Abgeordneten- Hause zweifelhaft, ob man nicht diese auS dem Herrenhause herüberkommenden Entwürfe wieder einer besonderen Commission (nicht der allge meinen Juftizcommisfion und nicht der speciell zur Bor berathung der bereit- eingelaufenen AuS- führungSgesetze gewählten Commission von 81 Mit gliedern) werde überweisen müssen. Von diesem Plan wird man tndeß wohl abftehen, mit Rücksicht darauf, daß durch die Wahl der Fachkommissionen schon beinah« die Hälfte sämmtlicher Mitglieder de» schon beinah« die Hälfte sämmtlicher Mitglieder Abgeordnetenhaus«- in Anspruch genommen ist. Der Vorsitzende de- deutschen Lehrerverei n» hatte vor einigen Wochen an den geschäft-führenden Ausschuß de- preußischen LandeSschullebrervereinS die Anfrage gerichtet, ob letzterer geneigt sei, in Gemein schaft mit dem deutschen Vereine eine Petition um Erlaß eineSDotationS-.PensionS-undWittwen- pensionSgesetze» zu richten? Der Ausschuß hat die Vorstandsmitglieder schriftlich abstimmen lasten, und es »st mit Einstimmigkeit beschlosten worden, eine derartige Petition an das Abgcordnetenhaus zu richten und den geschästSsührenden Ausschuß des deutschen LehrerverernS zu ersuchen, die nicht zum preußischen Vereine gehörenden Provinzen Ostpreußen und SchleSwig-Holstein zum Anschluß an diese Petition oder zum Erlaß ähnlicher Petitionen aufzufordern. Eine gemeinschaftliche Petition beider Vereine wurde abgelehnt, da die Angelegenheit eine specifisch preußische sei. ES ist möglich, ja wahr scheinlich, daß das Abgeordnetenhaus daS sehr be rechtigte Gesuch der Lehrer befürwortet, indeß ist eS so gut wie sicher, daß von Setten der Regierung mit dem stereotyp gewordenen UnterrichtSgesetze geant wortet werden wird, da» auch diese Frage regeln werde. Wie zu erwarten stand, ist bei den Verhand lungen de» fortschrittlichen Parteitag» die radikalere Richtung, welche von den Leipziger Delegirten und einigen Berlinern vertreten war, in einer schwachen Minorität geblieben. Die Vor schläge de» CentralwahlauSschustes, die selbst schon einen Compromiß zwischen drvergirenden Meinungen bedeuten, gelangten beinahe einstimmig zur Annahme, indeß wurde von den Rednern der Majorität und speciell von den Redactoren de- Entwurfs wiederholt mit Nachdruck bewnt, daß einzelne frühere Forde rungen der Partei, wie z. B. die Aufhebung der balzsteuer, keineswegs de-halb al-aufgegeben bettachtet werden sollten, weil sie in dem neuen Programm keine Stelle gesunden. Die Rückkehr de» Kaiser» beschäftigt augenblick lich nicht blo» unsere politischen und communalen, sondern auch weitere Kreise der Bevölkerung. Unter der hiesigen Bürgerschaft rm Allgemeinen und unter den Hausbesitzern insbesondere findet der Plan einer Ausschmückung und einheitlichen Dekoration der Fest- ftraß« die vollen Sympathien. Man nennt bereit» erheblich« Summen, welch« von Privaten mit großer Bereitwilligkeit für den glänzen den Empfang dem ComitS zur Verfügung gestellt wor- sind. Ohne Zweifel wird Unter den Linden der Glan» Feste» sich concentrirrn, und e» ist erklärlich, da» den Schaulustigen Preise für Fenster der beiden Häuserreihen angeboten werden, die drmenigrn gleich kommen, die bei der Einholung der Truppen nach d-m deutsch-franztfischen Krieg« dezahlt worden find. Di« Direktionen der Eisenbahnen werben den An forderungen der zahlreich zu erwartenden Fremden au» den Provinzen entsprechen und Extrazüg« für di« Hin- und Rückfahrt einrichten. den sind. de» von Das afghanische Lerglan-. Kaum ist da» Gedächtniß de« ZeituugSleser« v»u einer Menge Namen de« südslawischen und de« türkischen Idiom« entlastet, so tritt abermal« die Nothwrndigkeit hervor, sich neuen und fremd artigen Begriffen zuznwenden. Die orientalische Frage ist durch den soeben beginnenden ioner- Rußland« «l!7 die Krieg aevtar Marr. ,n «ln neue«, schon längst seiten« nte» Stadium getreten Schir ariouckte de« Petersburger Cabi- net«, hat den Engländern einen Krieg auf Leben und Tod erklärt, und die HeereSsäulrn der indisch-englischen Armee haben sich bereit» gegen Afghanistan in Bewegung gesitzt. Zahllose Schwierigkeiten harren der Invasion»- Armee. ES ist unmöglich, sich davon eine klare Vorstellung zu machen, ohne mit der Topo graphie de« unvnrthlichen BeralandeS bekannt zu ein. Wir gebea zu diesem Zwecke nachstehend einige Umrisse, welche der Leser durch Lectüre leicht zu einem abgerrndeten Ganzen auSgestalten kann. EmpfehlenSwerth für diesen Zweck sind besonder« die Schriften von Vambbrv, dem gründlichsten Kenner der Geographie, Ethnographie und der Sprachen Inner-Asien». Afghanistan oder da- Land der Afghanen nimmt den östlichen Theil de« Plateau von Iran ein und wirb daher auch Ost-Iran oder Ost- Persien, dagegen von den Asiaten häufig nach der Hauptprovinz desselben Kabulistan und von den Einwohnern selbst Pashtunkha genannt. Afghanistan liegt zwischen dem 29. und 35. Grad nördlicher vierte und dem kt. und 74. Grad östlicher Länge von Greenwich und wird seit Ab schluß de« englisch-russischen Vertrage« vom Jahre 1872 im Norden von dem Oxu« und von Turke- stan, im Osten von der Landschaft Pendschab in Britisch Indien, im Süden von Beludschistan und im Westen von Persien begrenzt. Seitdem obenerwähnten Vertrage wird da« Areal Afghani stans aus 715,000 Quadrat-Kilometer (13000 Ouadratmeilen) geschätzt, während die Angaben über besten BevölkerungSzahl zwischen 4 und 10 Millionen Einwohner schwanken. Afghanistan, da« im Innern ein nach Westen abfallende« Bergland ist, wird auf drei Seiten von mäch- tigen GebirgSbarriKren und im Westen durch die Wüste von den Nachbarländern geschieden, eignet sich somit vorzüglich zur Vertheidigung. Im Norden ist e« da« gewaltige Hindukusch - Gebirge, dessen höchster Theil Kuhi-Baba (5181.K Meter) genannt wird, welche«, al« westliche Fortsetzung ec« Himalaya, da- alte Afghanistan von besten neu erworbener Provinz Badakschan trennt. Mit der Ostarenze läuft die Soliman-Kette, deren höchste Spitze, derTukhi-Soliman, 3444 Meter erreicht, parallel. DaS Innere de« Lande- brst-ht meist au« hohen, baumlosen und unbewohnten Plateaux, ausgedehn ten, mit Schnee bedeckten Gebirgen, tiefen Thälern und Schluchten. Südlich de« Hindukusch sind vier Fünftel de« Laude« mit Berg und Fel« bedeckt, während die dazwischen liegenden Thäler höchst fruchtbar, die Hochplateaus selbst dagegen öde und bar jeder Vegetation sind. Die Berge Afghani stan« übertreffen jene der Schweiz an Höhe, und während demnach oben eisige Kälte herrscht, bringen die Thäler de« mit Egypten und Syrien in gleicher geographischer Brette liegenden Lande« neben den Produkten der gemäßigten Zone auch tropische Gewächse hervor. Trotz dieser verschieden artigen Temperatur und trotzdem, daß selbst die Tage«- und Nachttemperatur die größten Contraste auftveisen, ist da» Land doch gesund. Die beiden wichtigsten Flüsse Afghanistan« sind der Kabul, welcher sich bei Atak m den Indu« ergießt, und der Hilmend, der bei Girischk bereits eine Breite von 3000 Fuß und eine Tiefe von 10 bi« 12 Fuß hat, und besten Ufer zu den fruchtbarsten Therleu Afghanistan« gehören, wäh- rend die weiter entfernteren Gegenden eine fort laufende Wüst« biloen. Erst in seinem untersten Laufe, wo der Hilmend öfter« weite Strecken überschwemmt, hat sich eine breitere Zone frucht baren Lande« gebildet. Der Hilmend» welcher sich in den mit brackigem Master versehenen H a - munsee (ein Riesen-Sumpf) ergießt, nimmt unk« den aus zahlreichen GebrrgSströmen zusammen fließenden Argandob ans. Um von Norden, also auch um von Russisch- Türke st an nach Afghanistan zu gelangen, muß man da» Hindukusch-Gebirge auf 12,000 Fuß hohen Pässen übersteigen. Die wichtigsten sind: der Ehawk, der von Kundu« nach Kabul, der Bamian, der von Balkh ebenfalls nach Kabul führt, und der Ghör band-Paß. AuS Indien führen über daS Soliman-Gebirge der viel genannte Khyber-Paß von Peschawer nach Kabul, der Kurum- und der Goinul-Paß und von Beludschistan der ebenfall- oft ge nannte Bolan-Paß sämmtlich in da« Innere von Afghanistan. Die Bevölkerung ist sthr gemischt. Zwei Dritttheil« derselben find Afghanen, die sich jedoch in eine Unzahl Stämme (Ulup) theilen. von denen die Duranis, Verduranr», Gilschie« und Kaker« die wicht'gsten sind. Im Norden und Osten aiebt e« Perser, Tadschik genannt, im Ollen Hindu« und im Norden die Hazara und Aimak von mongolischer Abkunft, ferner türkische Kisilboschen der Herat, dann Araber, Kur den, Armenier und Inden. Der Religion nach find die Afghanen, Tadschik und Aimak sun nitische und die Kifilbaschi und Hazara schri tt sche Mohamedaner. Im Uebrigen grebt e« auch Christen, Juden u. s. w., denen bei Ausübung ihre« Bekenntnisse« nicht« in den Weg gelegt wird. Die Hauptlandschaften Afghanistan« sind Ka bulistau, GhuSnistan, da« wüste Sivistau, Khandahar, Herat, Badakschan und Wakhan. An größeren Städten find zu nenne«: Kabul, mt «0,000 Einwohnern, der Sitz de« Emir«; Herat, an der großen von Persien nach Indien führenden Heerstraße mit 48,000 Einwoh nern; Dschellalabad mit 10,000 Einwohnern; da« alte Garna und endlich Kandahar mit 50,000 Einwohnern. Im Ganzen genommen, bietet Afghanistan da« Bild einer Wüstenei und mit Schnee bedeckter Ge birge. Selbst die cultivirteu Theil« dc» Laude« machen, da keine Bäume und keiue Besttzabareu- ' von Einöden zu sehen sind, dar Eindruck voa « grcbt keiue Straßen, keine Eauäle uud nur wenig Städte, die überdies sehr weit von einander entfernt liegen. Wenn da- Land Ctzpresteu und Pinien, Tama risken und Platanen hervor bringt, wenn seine Wälder und Ebenen von Hirschen und Antilopen wimmeln, so machen dafür Hyänen, Schakale, Tiger und Löwen dessen Gebirge unsicher. Ebenso mannichfaltig wie die Fauna Afghanistan« sind auch die Menschen, welche diese« Land bewohnen. Neben dem weichlichen Hindu, dem geschmeidigen Perser und dem schlauen Armenier wohnt der wilde und ungeberdige Afghane, welcher sich alle anderen Völkerschaften unterworfen hat und bei welchem die Vendetta da« oberste aller Gesetze ist. VvttmLvdts - st«,vsrß»«r Ich habe einen großen Theil meine« Lager« M Seihnechtsgrschknke« im Preise herunter gesetzt uud sollen, um damit zu räumen, zu hedentend tzerunter-esetzte« Preisen »erkauft Werpe»: Eine große Partie fertiger Costüme in Wolle u. Batist, 85 Proc. unterm Prei«; Stpaccaftuterröcke, Batist-Uuterröcke, Kattun-Morgeuröcke von 1 >s 7v an, Stnderkletder 80 Procent unterm Prei«. Silz- Uuterräcke von 3 an, Zauella-Uuterröcke von 8-680. an. Ferner: Sammet-JaguetteS u. Theater- Mäntel in carr. Stoffen u. gestreift. Sie 7« ge kostet, für 34 u. 86 ^S; r»uhle-Jacke«, »tnder- Mäntel, Wtnter-PaletotS und «egen-Mäutel herabM-tkil Preisen. Preise ganz fest, k. 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LaahtoHr-Bttrea« tm Gebäude am Eingänge zu de« Baracken bei GobliS- Bureaustunden: Wochentag» von 9 Uhr vormittag» bi» '/«4 Uhr Nachmittag», Sonn- und Feiertag- von 9 bis 18 Uhr vormittag». Brief« «. nur Leipzig Postamt l. vesteÄltche Bttltotwcke«: Universitätsbibliothek 11- Stadtbibliothek 8-4 Uhr. BolkSbibliothek I. (lV. Bürgerschule)7-0U-A». Stahtische Sparrasse: lhpeditionSzett: Jeben Wochen tag Eiruahlunaen, Rückzahlungen und Kündigungen von früh 8 Uhr ununterbrochen dt» Nachm. 8 Uhr. — Effecten-Lombardgeschäft 1 Treppe hoch. — Filiale für Einlagen: Robert Schwender. Schützenstt. 17-18; Droguenaeschäft, Windmühlen- ftraß« 80; Linden-Apotheke, Westüraße 30. StaSttSteuer-Stuuahme: Expedition»^: vor«. 8—18 Uhr, Nachm. 8—8 Uhr. -lUhr. Stüh Zoolo Centr 1. kft *8. ««. *7. R. l.vq 1. ' 'S. - *4. ' «8. - S. ' *7. - *8. - R. ' Ja der ' S»d * - d « « » O K O «Auf Li« wachen Serbin! 'ürzestri Ni 8«! 1» 8MÜ a ^ d ?r»ke« voter g «. 8< l) Tri» r r 8 » 3) ». d. 8« 4 Slc r) lla»r st > v «. 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