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Erschein «Glich früh ü'/, Uhr. Rrdmüen »d TwedtÜ» JvhanutSgoss« ». WßUHDim^o Irr NetzEttlmn Sormittag» 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—« Uhr. der für die nüch». Nummer destimottr» « Wochentag« dt« Nachmittags, an Eonu- estws»frühbiS'/.VUHr. La «e» Mat«, fit« JaLvämmhme: Stemm. UaiverfitLtSstr. rr. «MckSUsche.Latbariumpr «» diS Uhr- UripMer MM« Anzeiger. vkgm fir Politik, Lottlgffchichk, Handels- und Gcschistsvcrkchr. LSL. Dienstag den 22. Oktober 1878. «sslSGe 1L.5-O. Ztt»»«r»e»1»pert» viertelt. 4°/, Wt, inet. Vrnwertotm S ML. dmch die Post bezogen L ML Jede einzelne Nummer r» W. Belegexemplar lg «. Gebühr«, für Extrabeilage» ohne Hostbesvrdcnmg »8 ML mit Postbeförderuug 4L ML ^»serott säest,. Petstzeüe ro PL «dchßere Schritt«, laut aaserrm PreiSorizochniß.—Tabeüattscher Satz m»ch höherem Tarif. Uectamr, müer de« LedaNttaatri» di« Spaltzetlr 40 Pf. Inserate find st«« au d. Orpedvl«, zu send«,. — Rabatt wirb nicht gegeben. Zahlung pi»sanm«r»u«1» oder durch Postvorschuß. 72. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Jahreszinsen der zur Unterstützung für ältere Jungfrauen in Leipzig, »eiche ihren Lebensunterhalt durch Nähen, Sticken, Stricken und sonstige dergleichen weibliche Handarbeiten erwerben oder früher er worben Hab«, aber in Folge von Krankheit, Alters- oder Lugen-Schwäche vällig arbeitsunfähig oder auch nur minder arbeitsfähig geworden find, bestimmten Lontsenftiftun« sollen demnächst von un- vettheilt werden, und fordern wir nach vorstehenden StistunaSbeftimmungen geeignete Bewerberinnen hierdurch auf, rhr« Gesuche »iS rum SS vetober ». I. bei unS (RathhauS, 1 Treppe, Zimmer Nr. 7) einzureichen. Leipzig, den 14. Oktober 1878. Der «artz »er «ta»t «ei»,,«. vr. Tröndlin. Mefferscbmidt. Tischler- und Schlofserarbeiten. Die Tischler- und Schl offerardeiten zu den Uuiverfitätsbaute« an der Thal- und an der Stephan- straße sollen unter den im Stentamte zur Einficht ausliegenden Bedingungen an den Vtindestforbeenden, di« Auswahl vorbehältlikb, vergeben werden. LnschlägSformulare hierzu find im Rentamt« zu haben und bis Sonnabend, »en S. November »». IS, Abends ä vtzr auSgefüllt und versiegelt unter der Aufschrift: „Tischler» und Schlosserarbeiten" anher einzureichen. Leipzig, am 21. Oktober 1878. »NtversttätS-Nentamt. Graf. Nicolaigvmnafium. ES ergebt hierdurch an alle Eltern, welche Ostern 1879 der untersten Elaste deS NicolaigymnafiumS *"*lA».»uzuführen beabfichtigen, die ergebenste Aufforderung, dieselben schon jetzt bei dem Unterzeichneten mm Behuf« einer vorläufigen Vormerkung anzumelden. Eine kurz« schriftliche Notiz mit Angabe d«S vollen NamenS, d«S Geburtsorts, -tagS und -jahreS und deS derzeitigen ElaffemangS d«S Knaben, sowie der Soh- «MG der Eltern ist zu diesem Zwecke genügend Die Angabe der Wohnung ist au- dem Grunde von Be deutung, weu der Unterzeichnete angewiesen ist, im EollisionSfalle den einheimischen Knaben, welche im östlichen Theue der Stadt wohnen, vor den im westlichen Bezirke wohnhaften den Vorrang zu geben. Vor aussichtlich wird die Anstalt auS Mangel an Raum Ostern künftigen JahreS nur eine Sexta formiren können. Leipzig, den IS. Oktober l878. Prof. Tt.. Vogol. 8Itrm>8 <les ürr»leben kerlrbsvvrelas Ser 8tnüt LelpM. vls»«1a», äs» LL. Vvtodsr ^t»«»ta S lldr l« 8aal« äsr I. vürUsrnsdals. TozsSssrä»»»-: 1) Die iw L. dl. Lall. rar veeotbuag g««teilten Legeootände: s) Das Instltot der lleilge- dälkea bete. krogea. b) Vvrcd n-elebe Naooregeln tz»vn w»n dem okticiellea Vee»»iebiuo>>e de» »rttüeben kereoaols im Xüaigreicd 8»eluen äie grüooiwügliolie Luveelä^igdeit »jeder»? 8) her lLolvarl einer keiek» Prüfung» Oräooog für äerrte. 3) Lvent. öeriedt äe» 8»nit«t»-^us»eku8«e» üder ^tieUer Voknnogen" und ,,propk>l»»i» de« puerper»lü«der«." vr. klon». Dir Lezirhuugen -es Reiches zu FumLreich. ^Berlin. IS. Oktober. Der lebhafte Eindruck, welchen die Rede de- Reichskanzler- vom S. d. M in Frankreich hervorgerusen und der in der französischen Presse ein noch immer nach- hallende- Echo gefunden hat, bietet den Journalen diesseits wie jenseits der Vogesen Anlaß zu maunich- sachen Eommentareu. ES ist füglich nicht anzu- nchmev, daß Fürst BiSmarck von vornherein entschlossen war, die Kritik, welche die französi schen Blätter an den deutschen Gesetzent wurf legten, einer öffentlichen Gegen-Kritik zu unterziehen. Der Kanzler war wohl vielmehr zu der Annahme berechtigt, daß die nationalen Parteien in Deutschland und ihre Presse von selbst auf die Haltung der Journale emeS Landes achten würden, m besten Interesse eS ja begreiflicher Weise nicht liegen kann, daß Deutschland im Innern stark und geschlossen sei. Die Haltung der französischen Presse in dieser Angelegenheit mußte für die nationalen Parteien m Deutschland und deren Presse rin Wegzeiger fein, welche Richtung sie nicht «vzuschlagen haben. Die so oft und mit Vorliebe gebrauchte Berufung auf „die öffentliche Meinung de- Auslandes" ist in all den Fällen ein Ding von sehr zweifelhaftem Werth, in denen diese- LuSlano lediglich sein Interesse zu Rathe zu riehen hat. Ä kann, wie gesagt, füglich dahin gestellt blei ben, ob der Kanzler auf die Kritik in der französi sch« Presse öffentlich zurückgegriffen haben würde, wenn nicht im deutschen Reichstage Argu mente vorgebracht worden wäre«, welche sich mit der Meinung der Pariser Journale in vollkom menster Harmonie befanden. Dadurch wurde jene Betonung »eS inneren Zusammenhanges dieser Opposition mit de« WSrqchen und Interessen d«S «u-landeS hcrvorgerufeu, welche weithin in Europa »lö eine Art Ankündigung-. Signal betrachtet wor- den ist. Dasselbe erregte um so mehr Aussehen, al- man sich namentlich seit de» Cougrrß daran «wöbut hatte, die officlelleu Beziehungen zwischen Berlin und Paris als vortreffliche zu detracd- teu, die Nicht- zu wünschen übrig lassen, zumal die französische Regierung durch die Verleihung ihrer höchsten Auszeichnung an den StaatSsecretair von Biilo« nnv den Fürsten Hohenlohe die Ansicht gleichsam officiell beglaubigt hatte. Mist BiSmarck ist auch weit davon entfernt gewesen, der französischen Regierung einen Vorwurf daran- z« machen, daß sie thut, waS sie im Inter esse Frankreichs zu Ihn« für nützlich erachtet. Wohl «cher war eS viäleicht an der Zeit, nach Pari- hin bemerklich zu machen, daß der Umstand hier der Beachtung nicht entgeht, wie die französische Politik ganz allmälig wieder in jene Bahnen Deutschland gegenüber eiuzulenken be ginnt, deren traditioneller Charakter bekannt iß. Daß die augenblicklich am Ruder befindlichen französischen Staatsmänner hier« weniger ihren eigenen Eingebungen fol gst, als den außerhalb der Regierung stehenden Impulsen, deren sie sich nicht erwehren können, Bekanntmachung. Am I. November d. I. wird in »eudnttz in de« Hause Gemeindeftraße Nr. S eine Stadt-Po stanÜLii Mit Telegraphendienstbettted einaerichtei. < Dieselbe hat im postdiensslichen Verkehr die Bezeichnung „Leipzig-Reudnitz" »u führen. Der »ntserltche Lder Post Dirertor Königliche Baugcwerkenschule zu Leipzig. (». Z. t« Gednude der Realschule II. vrdnnng, Nordftrastze.) Nachdem laut Verordnung deS hohen Ministerium- deS Innern die Errichtung einer Parallelklasse sür den 1. EursuS genehmigt worden ist, werden diejenigen Schüler, welche in diese Abtheilung einzutreten be» recht,gt find, biermit ausgefordert, sich Freitag, den 95. Oktober, an welchem Tage der Unterricht beginnen wird, pünktlich früh 8 Uhr im Schullocale einzufinden. Die Direktion. LipsiuS, kgl. Baurath Vermiethungen in der Flnschdalle am Hospitalplatzt. In obiger Fleischhalle find folgend« «dttzetlnngen: «r. 8, rr sofort > 1b vom IS. November d. I. an, - SS - 13. Januar 1879 an gegen einmonatliche Kündigung anderweit zu »rrmteltze» und habe» wir hierzu einen Versteigern« a»- termin aus Sonnadend de« SS dieses Monats vormMa«« 11 Ahr an RathSstelle anberaumt. Wir fordern Mietblustige hierdurch auf, in demselben sich einzufinden und ihre Miethgedote ans di« zu vermiethenden Hallen Abtheuungen zu thun. Die Versteigerung-- und LernnethungSbedingungen können schon vor dem Termine bei unS etngesehen werden. Leipzig, den 18. Oktober 1878. Der »nttz der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. EeruM. Bekanntmachung. DaS unter unserer Collatur stehende Hölzel'sche Stipendium für einen Etudirenden, bestehend in eine« Freitisch im Eonrnct und einer Frettoohnung, ist zur Erledigung gekommen. Nach den EtiftungSbeftimmungen ist zunächst ein „Hölzel" und erst in dessen Ermangelung eines Leipziger Bürgers Sohn in den Senuk deS Stipendium- zu setzen. Bewerber haben ihre Gesuche unter Beifügnng der erforderlichen Zeugnisse »iS zu« S«. tz. M. schrift lich bei unS einzureichen. Äipziq. den 17. Oktober 1878. Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Mefierschmidt. mag bereitwillig zugegeben werden; auch liegt in dem Gegengewicht, welche- die Persönlich keit deS Marschall-Präfideoten gegen jede feindliche Politik bildet, eine hinrcichende Garantie, daß die Beziehungen Deutschland- zu Frankreich auch durch etwaige Nachfolger der heutigen Minister uicht so leicht compromittrrt wer« deu können. Aber eS scheint, alS ob man in Frankreich denUmstand »«Berechnung zu ziehen beginnt, daß da- Septenuat in zwei Jahren abläuft. Wenigsten- tritt in der Politik sowohl wie i« öffentlichen Leben eine gewisse Richtung deutlicher härvor, welche hierin lhre Erklärung staden »Schtze. Die Pariser Au-stellang hatte ihre bestimmte politische und nationale Aufgabe. Dieselbe ist be endet und eS handelt sich nun darum, ihre Ergeb nisse zu verwerthen. Frankreich hat mit dieser glänzenden FriedenS-Manisrstation seine Trauer kleider abgelegt und seinen Platz im Rathe der Völker wieder eingenommen, d. h. den Platz, welchen eS ohne Störung de- europäischen Gleichgewichte- m,t Recht beanspruchen kann. Auf dem Berliner Congreffe haben seine Vertreter sich deu Dank aller Mächte verdient; dem iß von hier an-in ehrlicher und herzlicher Weife Ausdruck gegeben worden. ES gewinnt nun ueuerding- den Anschein, al- ob hinter der französischen Regierung eine Politik gemacht würde, welche entweder die heutigen Minister in gewisser Richtung vorwärts drängen will, oder aber einen Platz und zwar einen maß gebenden, für den Träger dieser Politik vorbereitet. Nachdem sich da- Ansehen Frankreich- durch die Ausstellung, durch den Congreß und durch den bei der großen Revue ersichtlich gemachten Fortschritt der Armee gehoben, ha»d«t ei sich jetzt augenscheinlich darum, die Sympathie für Frankreich zu beleben. Eine passende Gelegenheit scheint der Moment zu bieten, in welchem Deutschland lauter denn je seine Geneigtheit zu erkennen gerbt, den Eulturkamvf zu beenden und der Papst flitz wenigsten- bereit williger alS sein Vorgänger zeigt, dazu die Hand bieten. Die Thatsache scheint die Italiener macht z« haben, und obwohl ihre freund- Beztehungen zu Deutschland gerade aas den Ealturkampf ohne wesentliche Bedeutung gewesen find, glanbt ein Theil der italienischen Presse, sich heute schon nach einem neuen Verbündete» umsehen zu müssen. In dem Kampfe -wischen Staat und Kirche kann Frankreich deu Italiener» nützlicher und schädlicher sein alS Deutschland; ob aber den Verhältnissen in Frankreich dk nvthiae Stabilität inne wohnt, um darauf hi» eine wett auSsehende Politik zu begründen, ist eine andere, hier nicht zu erörternde Frage. Deutschland- Beziehungen zu Italien sind vom Culturkampfe weder abhängig, noch überhaupt beeinflußt worden. Ob die Partei, welche in Frankreich deu Culturkampf alS Mittel zur auswärtigen Politik benützen möchte, dazu iark genug ist, muß der Erfolg lehren, jeden- all- läßt sich an- Aeußerungen der ranzösische» Presse entnehmen, daß eS in Frankreich eine Partei giebt, welche der Ansicht ist, daß der allgem eine Krie g binnen Kurzem unvermeidlich zu werden drohe — den Frankreich allein aufrichtig zu vermeiden gewünscht habe. pilitisUvedrrsicht. Leipzig. 31. Oktober. Die Haltung der freiconservative» Partei wä hrend der Berathungen über daSSocialisten- gesetz der nationalliberaleu Partei gegen über ist eine überaus loyale geuxsen und hcu, wenn nicht alle Anzeichen trügen, eine dauernde Verständigung über eine gemeinsame Taktik in Be zug aus die nächsten Aufgabe« der Legislatur her- veigeführt. ES kann sich dcchei natürlich nur um diejenigen Gesetze handeln, welche lebhaft und direct an den Patriotismus der Erwählten de- deutschen Volke- appelliren, um daS Reich nicht in seine frühere Ohnmacht und Schwäche zurücksinken zu lassen; denn an die gänzliche Ausgabe sunda- mentaler Anschauungen wird ein Politiker von Ernst und Charakter nicht denken, so gewissenhaft auch die Pflicht zu erfüllen ist, möglichst weitsichtig den politi sche« Zielen nachzustreben, um dabei in Fühlung uns den Bundesgenossen zu bleiben. Die Presse der ge nannten Partei hat sich während der Spanne Zeit, welche zwischen der Beendigung der Wahlen zum Reichstage und dem am vergangenen Sonnabend erfolgten Schlüsse desselben, einer Zeit, die aber trotz ihrer Kürre als eine Epoche für unser parlamen tarische- Leben bezeichnet werden muß, ein große- Verdienst erworben. DaS kann und muß mit Genugthuung hervorgehoben werden ; in derHo ffnung, daß eS der Presse der frei konservativen Parter gelingen werde, die deutschconservativen Organe »u einer ähnlichen Haltung der nationalliberalen Partei gegenüber zu bewegen. DaS zuletzt be zeichnte Berhältniß läßt noch recht sehr zu wünschen übrig, besonder- in den kleineren Bundesstaaten, wo die Gegensätze noch vielfach in alter Schroffheit estgehalten werden. Auch die officiöse Presse wird ich der patriotischen Pflicht nicht entziehen können, ür den Bestand eine- würdigen Zustande» ihre Stimme zu erheben. Die frerconservalive „Post" würdigt die Haltung der nationalliberalen Partei in folgenden Worten: An politischer Wichtigkeit steht aber daS Gesetz hinter keinem der vorher genannten zurück. Herr LaSker hat eS selbst in einer bedeutenden Red« an erkannt. daß über alle formellen staatsrechtlichen Ansichten hinweg in der Gesetzgebung dem BolkSbe- wußtsein Rechnung getragen werden müsse, und selten hat sich diese- Bewußtsein so deutlich und so allge mein gezeigt, als nach dem zweiten Attentate auf Se. Majestät den Kaiser, wo man einsah, daß der Social demokratie, auf deren Boden die Ideen sich entwickel ten, welche zu solcher meuchlerischen Thal führten, Einhalt gethan werden müßte. Auch in der Politik ist die Selbstüberwin dung eine hohe Tugend. Wir wissen eS Alle, welch schwere UeberwindunaeS der nationalliberalen Partei gekostet hat. einem Gesetze zuzuftimmen, wel che» ganz außerhalb de» Rahmen» der von ihr ver tretenen Grundsätze sich hält. Aber die Erkenntnis, daß in einem solchen Falle auch außergewöhnliche Maßregeln unerlätzlich seren, ist ein Beweis poli tischer Klugheit und polnischer Reif». Wir dürfen mit allzu weit zurückdrnken, um un» in Zeiten zu versetzen, wo einer liberalen Pattei ein solches, wenn auch vorübergehende-, Opfer unmöglich gewesen wäre. Die Furcht ist ver schlimmste Feind kluger politischer Handlungen, und eine Versammlung oder eine Patter, welch« sich ihrer Schwäche bewußt ist, würde um keinen Preis ein Gesetz zugegeben haben, welches sich im Lause der Zeit möglicher Weise gegen sie wenden könnte. So wenigsten- wurde ja fortwährend diese- Gesetz trotz der bündigsten Versicherung der Regierung aufgefaßt. Sine Versammlung und eine Par tei, welche sich ihrer Stärke, ihrer LebenS- sähigkett, ihrer Unentbehrlichkeit bewußt ist, wird sich entschließen, ein solchesOpfer »u bringen, überzeugt, daß dasselbe in späterer Zelt ihr die reichsten Früchte brin gen muß. * * * DaS Zustandekommen de- Socialisten gesetzeS ist auch ein LviS an den Vatikan. Die Nachricht, welche jüngst verkündete, daß der Vatikan mtt außerordentlichem Interesse den Gang der deutschen Social ist endebatte ver folge, ist von sehr großer innerer Glaubwürdigkett Der Eifer, den daS Centrum gegen da- Zu standekommen de- Gesetze- entfaltete, erhält von diesem Gesicht-puncte auS erst seine rechte Beleuch tung. Eine durch Verwerfung der Vorlage nach allen Seiten geschwächte Regierung — bemerkt sehr richtig die „N.-Z." — wäre ein Gegen über gewesen, wie eS da- Centrnm wohl gern dem Vatikan präsentirt hätte. Die Stärkung, welche au- der Schwächung de- Gegner» fließt, mußte uicht minder den Ansprüchen de- Batican» als denen de- CentrumS zu Gute kommen, soweit beide sich nicht decken. Jedenfalls aber wird man in Rom eine klarere Ansicht von den Machtmitteln deS deutschen Reiches gewinnen, nachdem dessen Regierung in einer großen Frage eine solche Mehrheit um sich zu sammeln wußte, als wenn diese Regierung nur mühselig dem über fluthenden Chaos zu wehren verstanden hätte Je sicherer e- ist, daß die Regierung de- deutschen Reiche- in Verfolgung einer zwar versöhnlichen, aber festen Kirchenpolttik von einer zuverlässigen Mehrheit unterstützt wird, um so mehr werden die friedlichen Wünsch« und Bestrebungen, die zweifelsohne von Leo XIII. gehegt werden, sich Geltung zu verschaffen wissen. BiS jetzt ist Alle-, waS die Verhandlungen mit Deutschland und die gethanen Schritte betrifft, ein Geheimniß zwischen dem Papst und dem Cardinal-Staat-secretär geblieben. Jetzt «st beschlossen worden — so wird der „K. Z" auS Rom gemeldet — fünf Cardinälc inS Ver trauen zu ziehen, damit sie unter Leitung de- Papste- verathfchlagen und ihre Meinung darüber abgeben, wie weit den Vorschlägen d«S Fürsten BiSmarck beigestimmt werden könne. lieber den Contre-Admiral Werner, dessen Abschiedsgesuch, wie gemeldet, Allerhöchst genehmigt worden ist, bringt daS GchleSwig-Holsteiner Tage blatt folgende Notizen: Sontrr-Admiral Reinhold Eiegmund Heinrich Werner, aeb. den 10. Mai 18« in Weferlingen bei Gardelegen. Provinz Sachsen, wurde 1848 Seemann auf einem Kauffahrteischiffe und trat am 24. April 184b in dir frühere deutsche Marin« ein, in welcher er bis