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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187810278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781027
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-10
- Tag 1878-10-27
-
Monat
1878-10
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1878
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Ü760 einen so langen Zeitraum Hindu«- die Ziele ferner kirnst unverrückt nn Auge »u de halten und damit ein« allgemein«, unbe-vtten« Anerkennung sich zu erwerben. Wir sprechen dies« Hochschätzung um so bereitwilli ger au-, al« der bei weitem größt« Lhei! Ihrer künst lerischen LbLtigkeit der Bühne unserer Stadt gewid met war und Eie eine Zierde dieser Bühn« geworden sind. Möge e- Ihnen vergönnt sein, noch recht viele Jahre in körperlicher und geistiger Frische zu Ihrer eigenen Genuathuung und zur Freud« unserer Stadt an deren Bühne Ihr künstlerische- Wirken fortsetzen zu können. In vollkommener Hochachtung Der Rath der Stadt Leipzig, vr. Aenrgi. — Die Direktion de- Carola - Theater- »cranstaltet von jetzt ab auch an Sonntagen Nachmittag--Borstelluugen. Heute, Sonn- taa Nachmittag, gelangt zur Ausführung die so leuebt gewordene Posse: „Tin Blitzmädel" mit Frl. Pagay, und Abend- „Girosls-Girofla". Frl. v. Csepcfänyi. welche so rasch den leb haftesten Beifall de- PublicuuiS zu erringen wußte, singt die Giroflö. ) Leipzig, 26. Oktober. In einer Restau ration der Windmühlengasse fand e- gestern Abend der Wirth au- guten Gründen für angemessen, einem Gaste sein Verlangen nach Bier oder anderen Spirituosen abzuschlagen. Darüber wurde der Gast, ein Zimmermann au- Burkau, so auf gebracht, baß er den Wirth packte, am Halse würgte und im Ringen mit ihm verschiedene Gläser, Flaschen, ja sogar Stühle und einen Tisch zerschlug und erst nach Beendigung dieser Wuth- au-brüche da- Local verließ. Aber der maltrai- lirte Wirth folgte ihm auf die Straße nach und ermöglichte dort, daß mehrere Männer den Exce- dcnten festnahmen und nach der nächsten Polizei- bezirk-wache tran-portirten. Al- er von dort dem Naschmarkte zugesührt werden sollte, fiel eS dem Arrestaten plötzlich ein, sich an dem Schutz mann thätlich zu vergreifen und ihn mit der Faust vor die Brust zu schlagen. Mit Hülse eine- Sol daten wurde aber der Beamte de- Angreifer- Herr, den man nunmehr fesselte und widerstandslos in» Stockhau- ablieserte. — Ein in der Kreuzstraße wohnhafter Schlosser kam in vergangener Nacht mit seiner WohnungSwirthin in heftigen Streit. Dabei übermannte ihn ein solcher Zorn, daß er verschiedene Gegenstände, unter anderen eine Pe troleumlampe, durch- Fenster hinauSwars und da- d urch eine gegenüber befindliche Wohnung durch Ein- .werfen des Fenster- beschädigte. Auch gegen ihn mußte polizeiliche Hülfe heroeigeholt und. da der Excedent überdies sich in lebensgefährlichen Drohungen erging, feine Versetzung auf den Ncssch- »larkt vorgenommen werden. * Leipzig, 26. Oktober In der heutigen Verhandlung de- hiesigen Schöffengericht- wurde der Maurer Friedrich Wilhelm RodiuS au» Plagwitz wegen Diebstahl» und Urkundenfäl- Ichung zu Gefängnißstrafe in der Dauer von 6 Monaten verurtkcsst. ** Grimma, 25. Oktober. Vor einigen Tagen wurde die in den sech-ziger Jahren stehende Hand- <nbeiter»frau Böhme au- Haubitz auf dem Wege zwischen Haubitz und Bröhsen von zwei H lndarveitern angehalten und ihr Gewalt an- grthan. Der 70 Jahre alt« Ehemann der Böhme, der ihr ein Stück de- Wege- entgrgengegangen, wurde von den Strolchen auf eine abscheuliche Weise mißhandelt. ES ist nun gelungen, die Schandthäter zu ermitteln und sestzunehmen. ss Dre-den, 26. Oktober. Nach der erfolgten amtlichen Publikation de- SocialistengesetzeS gelht auch die König!. Polizei-Direktion zu Dre-den mit aller Schärfe gegen die Socialisten und deren Anhang vor. Verschiedene socialistischen Zwecken dienende hiesige UnterstützungScassen sind bereit- polizeilich ausgelöst, und gestern ist auch die Auf- lösung de- als eine Pflanzstätte der Socialdeino Iratie bekannten Dresdner Ardeitcr-Bil- dung-vereluS Laicht zu verwechseln mit dem hiesigen Arbe»ter-Fortbildung-verein) verfügt wor den. — I»i hiesigen Kunstgewerbeschulgebäude haben gestern Abend die Borträge de- Herrn Dampfkessel- Inspector Siebdrat über Einrichtung und Bedie nung von Dampfkessel - Feuerung en begonnen. Die Betheiliauna an diesen gemeinnützigen Vorträgen ist eine höchst erfreuliche. Bi» gestern waren etwa 50 Ho-P'.tanten eingeschrieben.— In nächster Woche wird aus dem sogen. Weißen Hirsch bei Dre-den eine öffentliche Pro befahrt mit einem vom kgl. Ober förster Baumgart in Grüna construirten lenk baren Luftschiffe veranstaltet werden. Man ist bereit- mit der Zusammensetzung desselben beschäftigt. Da- Luftschiff wird eine Länge von 35 Meter (?) erhalten, die hebende Kraft soll in WasserstossgaS vermittelst Ballon bestehen, die bewegende Kraft aber vermittelst angebrachter Flügel erfolgen. Der Erfinder gedenkt stein Vehikel in den Lüften selbst zu regieren und nach gut bestandener Probe aul- andere Personen mit aufsteigen zu lasten Glück auf den Weg! — Einer Mittherluna au- Darm stadt zufolge ist zwischen der königl. sä cd fischen und der großy. hessischen Regierung eine Vereinbarung zu Stande gekommen, wonach bei eintretenden Fällen der Scharfrichter im Königreich Sachsen seine Functionen auch im Großherzogthum Hessen auS- zuüben hat. * Altenburg. Die im gothischeu Stile restau- rirte St. Bartholom älkir che hierselbfi ist vollendet und wird den 3t. Oktober ihre Weihe erhalten. Landschaftlicher Garlenschmuck umgiebt da- ehrwürdige Gotte-Hau-, da« in seinen edlen Verhältnissen eine Zierde der Stadt und zugleich ein Zeugniß von der Ovferwilligkeit seiner Bürger sein wird Die Adprmnrnrß über das S-cialißen- -esetz urch Staate« un- prrviuzru. Ostpreußen Westprrußen Brandenburg Jammern losen Schlesien Sachsen kchle-wig Holstein Hannover Westfalen Hessen-Nassau Rheinland Preußen inlgesammt Badern Sachsen Württemberg Baden Heften Mecklenburg Elsaß-Lothringen Nein 2 Gefehlt Su»» — 13 . 8 k — » 17 16 10 ' 36 14 — — 14 5 9 1 15 3l 18 3 35 19 1 — 80 5 3 S 10 !« 10 — 19 8 9 — 17 10 4 — 14 7 86 3 36 137 91 8 336 14 29 4«) 47 14 7 8 33 10 5 v 17 9 4 1 14 7 1 1 9 5 3 — 7 35 8 I 88 — 8 7 15 84 58 18 160 831 149 3« 396 ten in-gesammt Summe Bon den »97 Wahlkreisen sind 370 ländliche und gemischte, L7 Stadtkreise. Bon letzteren sind für da- Eocialistengesetz zu verzeichnen t KöniaSberg, l Danzig, 1 Stettin, 2 Hamburg, 1 Bremen, 1 Magde burg. 1 Leipzig, 1 Stuttgart, zusammen 0; gegen da- Socialiftengesetz « Berlin, 3 Bre-lau, 1 Hannover, 1 Frankfurt a. M., I Köln. 1 Elberfeld-Barmen, 1 Aachen, 2 München, I Mrnberg, 1 Dre-den, l Straßburg, zusammen 18. *) Ein banerische» Mandat (Kissingen) ist durch den Tod de- Abg. Habermann erledigt. wo bleibt mein Gelb? Diese Frage sollte sich der Arbeiter vorlegen, der im Schweiße seine- Angesichte- sich die Steuer für die socialdemokratische Agitation abdarbt. Nicht ohne Interesse ist der letzte Rechnungsab schluß de- inzwischen auS eigener Entschließung an geblich aufgelösten socialistischen Central- Wahl-Comite in Hamburg. Derselbe umfaßt die Zeit vom 1. Februar bi- lS. October 1878 und giebt folgende- Bild: X. Einnahme. 1. Kassenbestand (Bortrag) vom I. Fe bruar 1878 3,133.82 3. Regelmäßige Beiträge 4,034.83 3. Freiwillige Beiträge (von Praast, Brasch rc.) 1,582.30 4. Zurückgezahlte Caution (v. W). . . 400.00 5. Ünterstützung-sond- 11,551.24 6. Wablsond- (darunter 2606.73 durch di« Exped. de- „vorwärts" guittirt) 32.913.1» 7. Vom Verleger der „Rundschau", H. Oldenburg, Hamburg 5,586.82 8. Von fünf Ungenannten in A. Z. . 6000.00 9. Bon Einem für viele Orte in 3 Raten 5,000.09 10. Bücher und Protokolle 97.53 8. Au-gabe. 69 218 06 1. Ständige Agitation, MonatSzuschüsse, Reisespeseu 18,136.27 3. Zur Förderung literarischer Zwecke . 3,976.35 3. Tilgung eine- Deficit- (Hamburger Localcasse 1877) 205.00 4. ÜnterstützuiigSwndS lt.093.48 5. Wahlfond- (Wahlagitation, ReichStagS- diätcn rc.) 30 453.17 6. Verwaltung (Gehälter, Porto-Aus gaben, Bureaumiethe rc.) 4,516.99 7. Verschiedene Drucksachen 848.70 89.218.06 ES ist da- immerhin ein« colostale Summe, die sich in Hamburg au- den Groschen der Arbeiter in der Zeit von 8'/, Monaten angetammelt hatte und dort für di« Agitation verbraucht wurde. „Eine Svecification der Ausgaben", bemerkt zu dieser Bilanz der Rendant de- Comite, A. Ge io, „mußte mit Rücksicht auf da» bevorstehende Aus nahmegesetz unterbleiben. Durch Bestreitung aller restirenden Wahlschulden in den sog. osficiellen Wahl kreisen, durch mehrmonatliche Vorauszahlungen an gemaßregelte Genoffen oder deren Familien, sowie durch Tilgung aller pekuniären Verpflichtungen de- Eentral-Wahlcomit^ ist die Parteicasse völlig geleert worden." (??) Vermischtes. —r. Ja welchem Ansehen die deutsche BolkS- literatur auch im fernen Au-lande steht, dafür dürfte ein Brief au- Messina auf Sicilien sprechen, welcher dieser Taa« an eiae Buchhandlung einge- sendet wurde. Unterzeichnet ist der Brief vom Professor Santi Parist. Derselbe enthält die Bitte, die Bachhandlung möge sich doch bei dem Schrift- steiler Otto Moser dafür verwenden, daß dessen kulturhistorische Skizzen „Eine Fürstenreise im 17 Jahrhundert", gedruckt in der Wissenschaftlichen Beilage der Leipziger Zeitung und die „Zechlust unserer Borfahren", sowie dessen humoristische Er zählungen „Der Damenschneider", „Die Gräfin im Sammetpelze". „Der Regierung-seldmeffer und der Hexenmeister" — Letztere-Alle- in denSchön- lein'schen Blättern gedruckt und häufiß mit und ohne Berechtigung nachgedruckt — in- Italie nisch« übersetzt und in Messina herau-gegebcn werden dürfe. Dieser Bitte sind für den Verfasser sehr ehrende Bemerkungen hinzugrfügt. Jedenfalls ersieht man hierau», daß auch auf der fernen Insel Sicilien deutsche Literatur beliebt ist und da» Pu blicum sich für deutsches Leben und deutsche Sitte interesstrt. — Die „Goth. Ztg." meldet au- Gotha 24. October, über den Au-bruch eine- Ge fangenen au- der UrtersuchungShast: Der an geblich wegen eine-Uhrendiebstahl- inUnterfuchung-- bast befindliche und bereit- mit Zuchthau- bestrafte Zimmergeselle Schatz au- Walter-Hausen bewerk stelligte in verwichener Nacht seine Flucht au- seiner in der 5. 'Etage (Mansarde) des Gericht-gebäude-, nacb der großen Ersurtergaffe zu, besindlicben Zelle auf folgende verwegene Welse: Zunächst löste er voa dem in feiner Z»lle befindlichen Eimer ba rme Setteaeisea tos. skbärste dasselbe einigermaßen und schnitt damit den Ucberzug ferner Stroh matratze in schmale Streifen, die er in Zwischen räume« von etwa einer Elle mittelst eine- Knoten- verdand. Hierauf öffnete er da» da- innere starke Ecsengitter seine- Fenster- zusammenhallende Schloß mit irgend einem Gegenstand«, bohrte mit dem er wähnten Eisen in die Fensterwand, neben dem einen da- Fenster von außen sichernde» Eiscnstade ein Lock», kroch durch dasselbe mit den Beinen vor weg — hindurch und ließ sich an dem fabricirten Seile, nachdem er dasselbe an dem äußeren Fenster- gilter befestigt hatte, auf die Straße herab. Da» Seil hatte die erforderliche Länge (Mittlerweile ist, noch ehe der hinter ihm erlassene Steckbrief in der . Goth. Ztg." erschien, der Au-reißer in Leipzig aufaegriffen worden. (Vgl. die betr. Mittbeilung im Nachtrag zur vor. Nr.) - In Breslau fand in diesen Tagen eine Aerichtsverhandlung gegen einen in Schlesien be kannten socialdemokratischen Agitatoren, den Scbloffergesellen Gustav Haas« zu Vre-lau, iatt. ES wurde festgeftellt und von Hacsse einge räumt, daß er sich an der unter seiner Verwaltung sehenden Scbloffergesellen - Krankenkasse vergriffen und einen Betrag von nahe an 200 veruntreut hatte, wofür ihn eine Gefängnißstrafe von 4 Mo naten traf. — Ein guter Fund im Rinnstein. Daß Berliner Rinnsteine auch Schätze bergen, wurde thatsächlich in letzter Woche erwiesen. Au» dem Schlamme eine- Rinnsteine- wurde von einem Straßenkehrer ein Portemonnaie herauSgezogen, da- schon längere Zeit darin seine Ruhestelle gesunden u haben schien. Da- Portemonnaie zerfiel fast on. Im Innern desselben entdeckte man drei schon ganz vergilbte Einhundertmarkscheine, auf denen eS schon schwer wurde, die Nummern zu unterscheiden. Portemonnaie und Inhalt wurde dem Depositorium de- königlichen Stadtgerichts ein verleibt und dieses sandte die drei fragwürdigen Scheine zum Umtausch der kaiserlich königlichen ReichShauptbank zu, welche auch noch die Nummern der Scheine rc. entzifferte und dem königlichen Stadtgericht dafür drei neue Einhundertmarkscheine einschickte. — Da- scheinbare Mitbieten von Personen bei Waaren-Auctionen, um unbetheiligte Dritte in den irrigen Glauben zu versetzen, daß der auSgebotene Gegenstand mehr Werth sei. als er wirklich Werth ist, und sie zu böberem Gebot zu veranlassen, ist nach einem Erkcnntuiß de- Berliner Obertribunal- vom 20. September 1878 al- Betrug zu bestrafen Haben dabei die Schein - bieter im Ecnverstandniß mit dem Auktionator ge handelt, so sind sowohl jene al- auch dieser wegen Betrug» resp. wegen Theilnahme am Betrüge za bestrasen. - Der katholische Pfarrer Kreh in Unter ammingen ist von dem Gerichte in AugSburg wegen 35 Verbrechen und 5 vergehen Wider die Sittlichkeit zu 6 Iabren Zuchthau« verurtbeilt worden. — Lassalle wurde s. Z. zuerst bekannt durch die Entwendung einer Castette zu Gunsten der Gräfin Hatzfeld. ES handelte sich nicht um Geld, sondern um Einsichtnahme m einen wich tigen SchenkungS-Bertrag, den der von seiner Frau getrennt lebend« wüste Gtaf mit seiner Geliebten, einer Baronesse Meyendorff, gemacht hatte. Die Gräfin galt al- die Geliebte Laffalle'-, obwohl sie viel älter war. Laffalle stellte die- Verhältniß immer in Abrede und die Gräfin wollte später nur al- seine zweite Mutter gellen. Al- Laffalle im Duell gefallen war und die echte Mutter, eine sehr angesehene Dame auS BreSlau, vor dem Sarge de- Sohne- stand, stürmte die Gräfin herein, machte ihr anmaßliche- Recht geltend und fing Lärm an. — Die echte Mutter sagte: Ich bin die Mutter und da- —auf den Sarg zeigend — ist mein Sohn! — „Mutter? entgegnete die Gräfin, ja, eine Gau-, die einen Adler auSgebrütet hat!" — Die Gräfin lebt heute noch al- Siebenzigeriu in Berlin. — Weinernte in Ungarn. Ja dem Land striche zwischen der Donau und der Theiß wird die heurige Weinlese lange Zeit denkwürdig bleiben; einen so reichen Trnubensegen hat r- seit 1834 nicht gegeben In Czegled, Nagv Körö-, Kec-ke- met, Ki-.Aörö-, Badkcrt, Hajo-, HalaS. Csa-zar- tölte-, Majsa bi- hinab nach Baja und Theresiopel schwimmt seit einer Woche alle Welt förmlich im Ueberflusse an Most und Wein. Die Bevölkerung war auf eine so reiche Weinlese nicht vorbereitet; nicht der zehnte Mann hat genug Gebinde, um den Wein aufzubewahren, wenngleich den ganzen Sommer über Müller, Binder, Schmiede, Zimmer leute u. s. w. emsig beschäftigt waren. Gebinde herzustellen. Die Fässer sind rin kostbarer Artikel geworden, ihr Preis isi doppelt so hoch al- der de» Weine-, den sie fassen. Auf dem letzten Jahr markt« zu Baja waren 50,000 Eimer Gebinde rm Nu verkauft. — Bei dem allgemeinen Interesse, welcheü da- Telephon, diese- jüngste Kind der Naturwissen schaften, in allen Kressen erregt, darf man sich nicht wundern, daß sich viele Gelehrte und Tech niker noch immer mit der Verbesserung und Ver vollkommnung diese- Apparate- beschäftigen, wel cher schon im Stadiuui de- Kindrsalter- allgemeine Sensation erregte and nach gehöriger Schulung und Au-bildung gewiß noch eine- der vorzüglich sten HÜIf-mittel de- Gedankenverkehre- werden wird. Der um diese neue Erfindung bereit- viel fache verdiente du Moncel hat der französischen Akademie in einer ihrer jüngsten Sitzungen eine Mittheilung gemacht, welche rinen neuen Fort schritt in der Telephonie oekundet. ES ist die- ein von Righi construirte» Telepbon. welchcS ge stattet. den Schall auf weite Entfernung zu sen den. Der Aufnahmeapparat oder Receptor die se- Telephon- gleicht ^ungefähr dem Telephon voa Bell, nur ist die Essenplatte auf, einer über dev Boden eine- Trichter- «spannten Membrane von Pergamentpaprer befestigt, usid der Magnet ist diel größer au gewöhnlich. Man kann den Apparat in Linien mit bedeutendem Leitung-widerstande eiu schalten, indem man Inducliou-spulen auwevdet Auf jeder Station hat mau eine Batterie, dereu Strom sich, indem er den dicken Draht der In duktion-späte passtet, in dem Receptor und (im Falle man spricht) in dem Sprechapparate schließt. Ein dritter Strom geht durch die Erde »uv durch den dritten Draht der Spule Man war bei de« Versuche im Stande, emen Widerstand, welcher einer Drahtlänge von 2000 Kilom. entspricht, ein zuschalten, ohne daß der Ton merklich geschwächt wurde. Endlich kann Derjenige, welcher an einer Station zuhört, in jedem Augenblicke selber sprechen und seinen Correspondenteu unterbrechen. Da wäre nun ein wirklich praktisch zum Telegrapbeu- dienste verwendbarer Apparat; er ist aber auch schon bedeutend kostspieliger und complicirter als das so einfache Telephon von Bell, dessen Gebrauch allerdings für einen wirklichen Depeschendienst nicht au-zureichen scheint. — Dem Gericht zu Aachen ist am 21. d M, au- dem benachbarten Dorfe Haaren ein Fa brikarbeiter eingeliefert worden, der Tag- vor her seine Mutter erstochen hat. Der Un mensch ist kaum 30 Jahre alt. ^ Arbeiterverführer und -Bedrohe^ vor englischen Richtern. — Am 2l. Octo ber kam vor dem Bradforder Schwur gericht ein Verdict de- Einzelrichter- zur Ein spruch-Verhandlung und ward bestätigt, em Urtel, da- dem Präsidenten de- localen Schneiderverban- de-, Alexander Paton, wegen arger Bedrohung (iutimiclLticm) eine» deutschen Schneider-, Cohn au- Manchester, um ihn zur Aufgabe der Arbeit bei seinem Arbeitgeber in Bradford zu nöthiaen, acht Wochen Gefängniß zuerkannt hatte. Da- Urtel erfolgte nach dem Conspiration-gesetz von 1875. Die schwere Arbeit, auf welche da- erste Erkenntniß noch gelautet, ward erlassen. (Drei andere deutsche Schneidergesellen au» Manchester hatten dem Andringen der Bradforder Streik- Schneider am 21. August ebenfalls nachgebea müssen und waren nach Manchester heimgekehrt. Cohn machte schon Miene, seinem auf dem Bahu- hose erscheinenden Principal wieder zu folgen, al» jener Paton ihn durch Drohungen davon ab brachte). — Eine luftige Gericht-Verhandlung, vor dem Zuchtpolizei-Gerichte in Pari» spielte sich fol gende Scene ab: Der Angeklagte heißt Humbert, war Rädelsführer einer DiebSbande und verbindet mit ecner herkulischen Stärke di« unbändigst« Heftigkeit. Der Borsitzende, Herr De-mage-, leitet ähnliche Pro test, mit Geist und Humor. Humbert findet sich auf der Anklagebank nicht behaglich und möchte gerne „hinaus"; er unterbricht unablässig di« Zeugen. Wenn Sie dem Zeugen nicht Schweigen gebieten" sagt er zu dem Präsidenten, „so gehe ich fort." Dei- terS macht er eine drollige Bemerkung, und man lackt darüber im Saale. „Ich weiß nicht, warum man lacht!" schreit er. „Wenn man noch einmal s» lacht, aehe ich fort." — Darauf der Präsident mit oller Milde: „Ich bearesse, daß Sie lieb.r sott möch ten. Sie baden aber hcer eine bindende Beschäftigung " — Ein Zeuge sagt auS, daß ihm der Angeklagte 190 Franc» gestohlen babe. Humbert bestreitet diese Summe. „Sind Eie sicher," sagt der Präsident mm Zeugen, „daß eS 190 Francs waren?" — „Ja," meinte er. — „Wie kommt e- dann/' fragt Humbert mit dem Aerger eine- bestohlenen Diebe-. „daß ich nur 160 Franc- gefunden habe?" — Der Präsident macht dazu die Bemerkung: „Der Herr schuldet Ihnen also die Differenz." — Einn: der Zeugen hat eine etwas anrüchige Vergangenheit, welche der Ange klagte kennt und de- Breiten erzählt. „Ich hätte davon nicht- gesagt," setzt er hinzu, „würde er nicht gelogen haben." — „Eie hatten Recht, eS zu sagen." entgegnet der Präsident im väterlichen Tone. — „Ich habe nur meine Pflicht gethan," erwidert der Ange klagte Humbert bescheiden. — Segen Zeuginnen ch Humbert unerbittlich strenge. Zu einer, bei der er eine Pfeife gefunden bat, sagt er ironisch: „Da- Fräulein spielt sich auf da- Püppchen hinau»; das Fräulein raucht vielleicht gar?" — Ein« junge Bon«, bei der sich der Angeklagte einzuschleichen wu-r. hatte nicht- al- ein Notizbuch. „Wa- enthielt dies« Büchlein?" fragt der Präsident. — „Adressen Lu der Caserne Napolron," antwortet der Angeklagte lächelnd. — „Da- ist nicht wahr." entgegnet dir Bonne, „e- war die Easerne..." — „Fräulein," unterbricht sie der Präsident wohlwollend. „Sie sind nicht verpflichtet. unS die Kaserne zu nennen. Setzen Sie sich." — In dieser und ähnlicher Weise wurde dt« Verhandlung zu Ende geführt. — Russische Spieler. Ein reicher Rüste spielte Anfang- October mit mehreren Bekannte» in einer bekannten Spielhölle der GouvernemeutS- stadt Pensa. Alle verloren dergestalt, daß sie »m an ein falsche» Spiel denken konnten und requirir- len vie Polizei, welche den Bankhalter verhaftete und da- Local versiegelte. Die nun ringele,teke Untersuchung ergab, daß jeder Fremd«, der ia diesem Locale spielte, in Folge von dessen Einrich tung verliere« mußte. Die Wände und die Decke waren nämlich mit Tapeten bekleidet, deren Zeich nung au» Sternen bestand. An der Decke war hier und da durch den Mittelpunkt eiae- Sterue- cin Loch gebohrt, und in dem Über de» Spiel salon befindlichen Zimmer lag auf einer Matratze cm Gehülfe, welcher durch diese Löcher genau in die Karten der Spielenden sehen und mittäst einer telegraphischen Signalmaschine, deren Drähte durch di- Mauer und den Fnßboden de- Spielzimmer« liefen, dem Spieler von Profession durch leis« Schläge auf den Stiefel oder Pantoffel genau die Karten de- Opfer-, da- „geschoren" «erden sollt,, angeben konnte. Die Verbrecher wurden. « »- der Zahl, zeitlebens nach Sibirien verbanat Leipzig. Bon dies Urnoldssch« der l». «ul und Brauch Gegenden s nochwendig die einzelne finden, das vollendetere -erau-gegel nach der t können, mi «beitet. L trnd vermel für d«e neu jwtigung g -erlag-han pben, nur fv. mrn u. Günt Ter Berf »ollte in ar lischen Eolo e- oerstandc der dort an muthiger, f gelungen, s« ideclhafte A verbreiteten «der »te in der Zei 19. -80. 20. -81. 21 -38. W.-33. 23. -84. 24. -25. 25. -36. < Jedem I dürste e- f I des Herrr Ikvstem K E- glär acht durch find jedoch j construirt, »ö-lich Ml platte, S »er Größe Die Km ^ Lager bei s mb erfreu« Direktor I IL. Fürst u Herren der lüben Büch Da« wo lder Ecke vc hat eine ! v»n Allen Ick daran g Speise ein I Nährend mr bi- z zeöstnet wc durch ihre, lnzlicb w j sagt dasü, «sda- P Speisen st «a da- « knlw na« <är freund «m nam Behaglich!« Ein pro scher vrrlu Oer Z wrrrde ld-e HÜlfl Maden ! I Blden Bi< anbeu dm Bm» dac Mehl, spannten ch-rModc sbastläden Pla l>Äer dc xidoch kpcden I Krdit llchr Verde a»erzehi I»t «r r i»ch »enr er.' PL latentst betr skandal, 2
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