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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187810278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781027
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-10
- Tag 1878-10-27
-
Monat
1878-10
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1878
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Sechste Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Keimt» «dicht«- welcher , heute It,e«t in- b« mn pim inst ein nehmen eitung«- tSPrei- n. Henter- rtt »S. nimm t e« er. vl. »prach« s legen in je l8. veleber Südwetz, n, Tew Iken van Ztrömun- Ststnord- westwetz, eu Süt- daß das »erändtv »che not cbei dal n gen eh« schwach« ad etwa- in peratm «dein. 3V0. Sonntag den 27. October 1878. SZxS ichSler ile. ctober im ten) von kischast», üler Hier luch durch sind will- 0. V. ir. pünett. reralprvb« ntmacher- Donnert- stSHalle. öemberg . hierdurch j ld als ermann, »her 1878 tober 1878. Odiea. und Nr. IS j er 1878. nd Frau iger Knabe! >78. zeb. 8piLe. I etliche Ent- Mrrie aeb. N Mädchen «ober 1878. l F»«». »chenS wur- 8. Meitzngr. » Mädchar- nd Krau. nes »untern t 78. nd Frau. Heute entschlief sauft und rubig mein lieber Manu, der Steinmetz Emil Lorenz. Tie- Freunden u. Bekannten ,ur Nachricht. Leipzig, den 1«. October 1878. Marte verw. Laren- Di« Beerdigung findet Montag, 38. d., Vunct 8 Uhr vom Lrauerhause, Hohe Stt. Nr. 38, aut statt. Ln» 35. October starb in Hamburg unser -vier Sohn» Bruder und Schwager, Mar L-euau. Die Hinterlaffenen. Hiermit allen Freunden und Bekannten zur traurigen Nachricht, daß heute Bor mittag 11 Uhr unser guter Bater, Bruder, Schwager und Schwiegersohn, oer Fuhr- meckSbefitzer Ernst «tzalph Krüger nach längeren Leiden sanft entschlafen ist. Leipzig, den 38. October 1878. Die tranerntzen Hinterlasseue«. Die Beerdigung findet Montag Nach mittag 8 Uhr vom Trauerhause, Kochstraße Nr. 47 d, au- statt. Heute Nachm. 3 Uhr ftarb nach langen schweren Leiden unsere gute Mutter und Schwiegermutter km KM mv, M. vr. M. DieS »eigen schmenerfülll nur hierdurch an Leipzig, den 35. October 1878. L. «itt. Kaiser». Kanzlri-Secretair am ReichS- OberbandeUgericbt. «NN» Witt geb. Bock. Die Beerdigung findet Montag den 88.Oct. Nachmittag- V»3 Uhr vom Trauerhause Dresdner Straße Nr. 86 aus statt. Vorgestern Abend '/,8 Uhr ver schied nach langen Leiden unsere innigftgeliebte Frau, Schwägerin and Tante, Clara Kreter geb. Lttemann, wad nur hierdurch an zeigt der ttesbetrübtr Saite Emil Kreter nebst übr. Hinterlassenei,, Kreuzftr. IS, I. — Die Beerdigung findet Montag Nachm. V»4 Uhr statt. Heute Nachmittag 4 Uhr verschied sanft nach langen schweren Leiden unsere innig- geliebte Gattin. Mutter, Schwester, Schwie ger- und Großmutter Frau Christiane Torothea Bruns geb. Junghanns im 73. Leben-jahre nach Kl jähriger glück licher Ehe. DieS zeigt hierdurch an Leipzig, den 35. Oktober 1878, der tieftrauernde Gatte Friedrich Eduard Bruns nebst Hinterlasienen. Freitag Abend starb schnell und uner wartet nach kurzem Krankenlager unsere innigftgeliebte Tochter 1.1ns in ihrem 13. LebenSrabre. Diese Trauerkunde meldet allen Freunden und Bekannten mit der Bitte um stille Theilnahme Reudnitz, den 36. October 1878. krlvckr-keb Cr«M!«o nebst Familie. Danksagung. Für die beim Hinscheiden und Begräbniß unserer lieben Mutter, Schwieger- und Großmutter, der verw. Frau Eleonore Mettzner geb. Uhlig, von Seiten lieber Verwandten und Freunde un bewiesene so reiche Theilnahme, ebenso auch Herrn Pastor vr. Bin kau für die am Grabe gesprochenen Trostesworte, sagen wir unseren aufrichtigsten Dank. Die Familien Mklszner.cbenaaS u.Arldl. Herzinnigsten Dank allen Denen, welche unS in der Pflege unsere- kleinen Paal so hüls- und lieb reich unterstützten, welche unS nach seinem Hinscheiden unseren Herzen so wohlthuende Beweis« freundlicher Theilnahme gegeben und seinen kleinen Sarg so reichlich mit Blumen geschmückt haben. Leipzig, den 85. October 1878. Gottfried «aas». Henriette «auf» geb. Beyer. Zurückgekehrt vom Grabe unserer un vergeblichen Mutier km kW« MM KÄMd sagen wir allen Verwandten und Freun den für den reichen Blumenschmuck, sowie daS Geleite zur letzten Ruhestätte unfern aufrichtigsten Dank. Goblis, den 35. October 1878. Die trauernden Hiuterlaffenen. Nachruf. Die Gesellschaft „Glocke" bat durch den Tod ihres Vorsitzenden und Freundes deS Herrn Bruno Schnitze einen schmerzlichen Verlust erlitten. Alle Mitglieder, welche ibm gesellschaft lich nahe standen, werden sich seiner vor trefflichen Eigenschaften, seiner Freundlich keit und Herzensgüte, seiner Umsicht und seines Humors stets erinnern. Wie viele Sympathien derselbe genoß, davon zeugte die große Anzahl der Mit glieder, welche den Verewigten zu seiner letzten Ruhestätte geleiteten. Sein An denken wird von der Gesellschaft ftetS in Ehren gehalten werden. Für die überaus zahlreichen Beweise der Theilnahme bei dem schmerzlichen Verluste unsere- innigstgeliebten Gatten, Vater- und Schwiegervaters, Herrn Schuldirektor Louis Thomas, sprechen wir hiermit unseren tiefgefühltesten Dank au-. Leipzig, den 38. October 1878. Die Htuterlasseaeu S »emlUSM-Aime-zer»«)-»»«« Verlobt: Herr Rudolf Ltebich, Kauf mann in Lhemmtz, mit Frl. Charlotte «llmer in Dresden. Herr Mar Schubert. Stiftsprediger in Dresden, mit Frl. Selma Erdmann daselbst. Herr Gustav Bauer in HerlaSgrün mit Frau Flora Schnauder geb. Weber in Treuen. Herr S. Gtradt- mann in Dresden mit Frl. AgneS Hörig in Paltzschen b. Lommatzsch. Herr Eduard Bobm,n Wurzen mit Frl. Therese Ulrich in Naumburg a. E. Vermählt: HerrE. Ruscher in Fischen- dvrs b. LeiSnig mit Frl. Mathilde Müller in Dresden. Herr E. Wimmer, Seconde- Lieutenant d. R. in Lengenfeld i. V, mit Frl. Marie Seifert daselbst. Geboren: Herrn F. A. Sternitzky in Dresden eine Tochter. Herrn Goldarbeiter 72. Jahrgang. Hugo Zinker in Burgstädt ein Sohn. Herrn Hugo Schmeck m Dresden eine Tochter. Herrn William EarstenS in Zittau eine Tochter. Herrn kgl. sächs. Förster Bernhard Schmidt in Rautenkranz i. V. em Sohn. Herrn G, Aichele im Kammer gut Lohmen eine Tochter. Gestorben: Herrn Hermann Koch'S in Bautzen Tochter Marie, in Kamenz. Herr DiakonuS OSkar Eonftantin Volkmann in Stollberg. .'Frau Auguste Wild. verw. Francke geb. Meißner in Kömgstein. Frl. Caroline v. Raab im Rittergut Lauter bach u, Thls. Herr Carl Traugvtt Kanig. Pfarrer in K!,r. Herr Ralhskämmerer August Wille m Altenburg Frau Camilla verehel. Rittmeister Jouanne geb. v. Held reich in Dresden. Herrn ^kentzsch'S in Gommern Tochter Liddy. Herr Guts besitzer Carl Friedrich Piedsch in Nreder- hermsdorf. Frau Auguste Wckhelmine verw. EnderS verehel. Eidner geb. Schubert in Chemnitz, Herr Joh. Gottfr. Rernhold in Plauen i. V. Herrn Fritz Simon'S in Plauen i. V. Tochter Martha. Herr Gott- lieb Kätzel, Tischlermeister in Plauen >. V. Epeiseauft. I. untz II. Montag: Nudeln m. Kalbfleisch, D. B. Schütte-Felscbe, Hohlfeld. Mrtroro auk ck«r 81vrn«aich« lroloaische 1» Dslp-1,. Leodachtrmgeu llök«: 118 sleter über sein Krer. /sir ävr ttvoduedtuog. ko »riv» — Sli- UiwIL« »- 35. October adcoä, 10 vkr 738.1 11.4 ! W 8V 3 26. October Korssen» 8 Uhr 743,1 > -s 8.0 86 8 3 Neebia. 3 vbr > 741.7 i -^13.1 «L 88V 3 Kioiwiu» ä«r DempeiBim — 8°.0. SI»»imum — -s- 13".6. llüke äer dlieckersetckege --- 11.0 sliltimeter. trübe bevöUrt be»ölki Ihr erfolgt» n Mädchen- > »der 1878. »nd Fra» öeh. ur trenrigr« «liebte ». 8r»oer t>eb>»te» tit. ',.3 vbr,1,tt. Polytechnische Gesellschaft. ' Letz»-'-» 26. October. Am gestrigen Abende nahm dre hiesige Polytechnische Gesellschaft ihre Winter-Versammlungen in dem kleinen Saale des Hotel de Pologne wieoer auf. Herr Ingenieur Kuntze, als stellvertretender D'rector, eröffnete die Versammlung mit einer Be giüßung der Anwesenden und entwickelte danach in glotzen Umrissen daS reichhaltige Programm, nach welchem auch im bevorstehenden Halbjahr den Mit gliedern und den allezeit willkommenen Gästen eme »ülle interessanter Vorträge beoorsteht. Zu seiner Freude könne er gleich den ersten Abend mit einem gediegenen Bortrage eröffnen, zu welchem sich Herr Paßor vr. Schütz auS Leutsch sreundlichst bereit er klärt habe. Der aenannte Herr Vortragende halte sich „Die Äoldsivmiebekuntz in ihren Werken und Berthen" zum Thema seines Vonrageö gewählt und entledigte sich dieser seiner Ausgabe in klarer und höchst fesselnder Weise. Schon dre ältesten Ur kunden <die heilige Schrift) verachteten es nicht, der reichen Gefäße zu gedenken, die auS den edelsten Metallen gefertigt worden sind. Es mag wohl bei den Assyriern, Babyloniern und Aegvvtern großartige Wecke gegeben haben, und nicht blos die Mönche m den Klöstern und die Gelehrten, sondern auch sürstliche Personen beschäftigten sich mit der Gold- schmiedekunst. Diese Kunst läßt sich von drei Seiten d»,lachten. Man hat sich zuerst mit der eigentlichen Schmiedearbeit im engern Sinne, bei der es sich nicht um grobe- Metall, sondern um Gold und Silber handelt, zu beschaftrgen, zweitens mir dem, waS wir Schmuck-Gegenstände nennen (Bijouterie), und drittens mit der Hinzusetzung der fremden Stoffe zu den Edel- Metallen, den'Edelsteinen, überhaupt den fremden Körpern, die man in mechanischer Weise zu verbinden sucht. Im Groben und Ganzen würden wir wenig von den Werken der Vergangenheit wissen, wenn nicht »»n Zeit zu Zeit Funde aus der Vorzeit gemacht vorden wären. Hierbei kommt zunächst in Frage, kr Hildesheimer Fund, der an die Zett des ldiserS AuguftuS erinnert, und sodann der sogen, ttgari s ch e Fund, der in der Schatzkammer zu Sun verwahrt wird und eine wunderbare Mischung ««manischer und orientalischer Elemente zeigt. Der dritte Fund ist der sogen. Bukarefter Fund, welcher mechljche-, aber auch deutsches Element enthält, (ehr wichtig ist aber auch Las, was inHerculanum u»d Pampe ii gesunden worden ist. Kein Museum »er Arft ist so reich, wie daS National-Museum in simpel. WaS dort an Gold- und Sckber-Reichthum u»d an Werth der Arbeit, der Eomposilionen rc. zn ichm ist, steht einzlg da. Mt der Völkerwanderung ging eigentlich alle- DaS l» Erunde, waS einst als Kunst geblüht hatte. ES »« damit auch eine Kunst verschwunden, dre wir von ini Griechen und ElruSkern gelernt halten, die sogen. Moran-Arbeit. die sich später in der sogen. Renaissance » «rer ganz andern Vollendung zeigt. 3« elften Fahrhundert begann eine neue Zeit für «utschland, rn welchem damals in Bezug aus die «mchmwdekltstft, Augsburg allen andern Städten »G stmtd. Am K Jahrhundert sing diese Kunst Ach« au auszublühen und vor Allem in Italien, A wieder Venedig, Floren- und Rom die Veredlung «Kunst pstegten. In diesen drei Städten hat sich «Tharakter dfk Kunst von Anfang an gebildet und C «As den heutigen Tag erhalten. voller Btllthe stand die Goldschmiedekunst im Jahrhundert. Man verstand arobe Stoffe, alS m»d Erz, mit Silber und Gold zu verbinden. AEEesäße und Waffeu.» Redner nennt die damals «»«ruqendtzn Männ«r, alS Benvemtto Eellmi, ^rund Holbein, welche Goldschmiede und Künstler, Manch in anderer Gestalt, waren und weist dabei ? m» großen LuxuS hin, der damals aetrieben und Iren Wetthe, mit denen wahrhaft ver- umgegangen wurde -»« gestattet uns der Raum nicht, dem Redner M>«ch in da- «eite e Gebiet, in die Zeit der ^UPance mit ihren trrfflichen Schöpfungen da- "-«>g« Thor der MarcuLkrrcbe in Benedtg ». B. * Mm. Der Herr Vortragende theilt« gegen den Schluß hn> noch mit, daß die der Goldschmiede die erste „Gckde" gewesen sei. die eS gegeben und die eine ganz besondere Auszeichnung genossen habe. Nach Beendigung deS Vortrages, dem die Anwesen den durch Erheben von den Plätzen ihre Anerkennug rollten, legte Herr Vs Schütz noch einige auf daS be handelte Tbema bezügliche wenbvolle Stücke auS seinen reichen Sammlungen vor. Sitzung -er pädagogischen Gesellschaft. v-8. Leipzig, 36. Ocibr. Die letzte Sitzung der Pädagogiicken Gesellschaft, welche vom stell vertretenden Vorsitzenden vr. Pilz eröffnet und ge leitet wurde, begann nach Verlesung des Protokolls der vorhergegangenen Sitzung mit einem Referat über die vom Schulrath vr. MöbiuS auf der Thüringischen Lehrer Versammlung gehaltenen und gütigst «inge- sendeten Vortrag über daS Thema: In wie fern ver mag auch die Schule der gegenwärtigen Verwilderung der Jugend entgegen zu wirken? Der Referent, Oberlehrer Krusche, legte den Anwesenden die Hauptzüge der interessanten und überaus zeitgemäßen Broschüre, welche bei Stadermann in Ohrdrufs er schienen ist, klar dar. Nach Beendigung deS Referates gedachte der Vorsitzende dankbar des geehrten Ein senders und sprach auch dem Referenten im Namen der Gesellschatt besten Dank auS. ES wurde nun dem Oberlebrer Werner das Wort ertheilt zu seinem Bortrage über die Lehmannschen Bilder für den geographischen Unterricht. Der Vortragende bezeichnete die Bilder zuerst als Originale, die nach photo graphischen Ausnahmen entworfen seien und führte nun die einzelnen Landschaften: Basteifelsen, Thüringer Wald mit derWartburg, Rhein landschaft, Berner Oberland, Kölner Dom (welche ausgestellt waren) den Zuhörern mit einigen erläuternden Bemerkungen vor. Er machte die An wesenden aus den Segen diese- Lehrmittels aufmerk sam, zergte, wie die beste wörtliche Schilderung Nichts vermöge, wenn nicht die Anschauung hinzutrete, und gab dann eine eingehende Charakteristik der emzelnen Bilder, die nicht nur der Natur, sondern auch der Aesthelik gerecht werden wollen. In der daraus folgenden Debatte ergriff zuerst der Schulrath vr. Hempel daS Wort. Er nannte die Herausgabe der Bilder ein verdienstliches Werk, und beantragte, daß dem Herausgeber Dank und Aner kennung ausgesprochen, und er zur Fortsetzung und Vervollkommnung deS Werke- ermuntert würde. Prof. Hofmann begrüßte daS Unternehmen ebenfalls mit Freude, entdeckte aber dann an den Bildern Züge, die zwar künstlerisch gehalten seien, aber von der Natur abwichen (Rhein und Alpen), und er gab zn bedenken, ob eS Nicht besser sei, Bilder zu wählen, wo sich AlleS, was man zu veranschaulichen wünsche, von selbst ergebe und sich naturgetreu gestalte. ES sei in dieser Hinsicht allerdings ein Zusammenwirken der LuSführenden mit Solchen, die mit den Gegenden vertraut sind, unerläßlich. Stadlrath Vr. Panitz unterscheidet Pbantasiebilder und Naturbilder. Er verkennt den Nutzen der Pbantasiebilder nicht, ent scheidet sich aber doch für da- treue Naturbild und ist der Meinung, daß man lieber einen Landschafts- charakter durch mehre« noturtreur Bilder alS durch eine einzige Phantasielandschast vorführen soll«. Dem Vorredner schließt sich auch Oberlehrer Krusche an. vr. Helm glaubt, daß die Unrichtigkeit einzelner Puncte doch nickt von so großer Beveuturtg sei, dem Umstande gegenüber, daß da- Kind doch immerbi» einen Begriff von gewissen Gegenden bekomme. Aber er meint, daß solche LandschaftSbilder, die ganz fremde Gegenden schildern, gar nicht in die Volksschule, son dern mehr in Höhere Schulen gehören. Während weiier von mebrern Seiten betont wird, daß man sich ant Reale halten und nicht Begriff« malen müsse und man auf die im historischen Romane (Prof, vr. Hosmann) oder auf untreue Modelle und Thier- bckder (vr. Pilz), als unpraktische Dinge histloeitz, sucht man von anderer Seite die Berechtigung de- PhantastcdtldeS fest zu halten und drückt nur den Wunsch auS (Cckulrath vr. Hempel), daß «ine Be schränkung des Idealen, so weit eS möglich sei. ein- treten möie. Der Referent, welcher scheu «ährend der Debatte erne Lanze nach der andern für die Bilder rinsetzte, wie» am Schluß« besonder- darauf hin, daß nicht Alles darstellbar sei (vom künstlerischen Standpunkt auS), was die Natur biete, und daß man daher mit der Phantasie nachbelfen müsse. Schließ lich sprach er seinen Dank für deS Interesse aus, welches die Gesellschaft für die Sache ge zeigt, und für die Anerkennung, welche sie dem Princip gezollt habe. Nach dem Anträge des Schul- lathS Hempel gab die Gesellschaft die Erklärung ab, daß durch dieses Lehrmittel reichere und bessere An schauungen gewonnen würden, als durch die besten Karten, und daß sie das Unternehmen mit Dank und Anerkennung, aber auch mit dem Wunsche be grüße. daß es dem Herausgeber möglich sein werde, daS Werk in der angedeuteten Weise »u vervoll kommnen. Die nächste Sitzung wird sich mit der Frage beschäftigen, welche auS Mangel an Zett ver schoben werden mußte: Was kann daS öffentliche ElziehungS- und UnlerrichlSwesen gegen die gemein gefährlichen Bestrebungen der Eocialdemokratie thun - Vorbil-ersammlung für Lunstgewerbe. Neu ausgestellt auS der „deutschen Renaissance" eine zweite Reihe von Kunfitischlerardeiten, näm lich: auS Rothenburg vier Schränke und ein Schränkchen, Holzwand und Deckentheil vom Rath hause und Wandtäfelung auS dem Haffner'schen Hause; auS Höxter der Thorweg vom Tillv- haufe; au« Mainz Chorstühle auS einer Capelle des Dom- mit Detail-, Fensterumkleidung vom sogenannten Schösser-Hause und ein Schrank; au- Luzern Wandvertäfelung auS dem Mittelzimmer des RathhauseS und eine Thür desselben, sowie die WandauSbildung im Archive de- RathhauseS, end lich auS Zürich eine Thür deS SeiocnhofeS und eine Wandvertäfelung aus demselben. Nachtrag. * Leipzig, s26. October DaS Socialisten- gesetz scheint nun auch in Sachsen mit Strenge auSgefUhrt werden ru sollen. Wir erfahren so eben, daß die hiesige KreiShauptmannschaft in ihrer Eigenschaft alS Lände-Polizeibehörde die Nummer 126 des „Vorwärts" confiScirt und das sernere Erscheinen dieses HauptprrßorganS der socialdemokratischen Partei verboten hat. Weiter hat dieselbe Behörde den hier bestehenden Arbeiter-BildungSverein ausgelöst und die im Berlage der hiesigen GenossenschaftSdrvckerei erschienene Schrift: ,,-vie Religion der So cialdemokratie" von Joseph Dietzgen ver boten. — Die KreiShauptmannschaft in Zwickau hat unter dem 24. October den in Glauchau bestehenden Bolksverein, sowie die ebendaselbst bestehende Vereinigung von Mit gliedern der socialistischen Arbeiterpartei Deutschland- und den in Chemnitz bestehenden socialist,scheu Arbeiter-Wahlverein verboten. * Leipzig, 26. October. Die Kreishaupt manschast m Zwickau hat unter dem 24. October den in Glauchau bestehenden Volk-Verein sowie die ebendaselbst bestehende Vereinigung von Mitgliedern der socialistischen Arbeiter- Partei Deutschland- verboten. Bon einem ähnlichen Vorgehen anderer sächsischen Behörden ist bi- zur Stunde noch Sticht« zu berichten. S Leipzig, 26. October. Zu dem heutigen LicitationStermine de treffenv die Bermiethung der Abtheilungen Nr. 8, 15, 22 und 23 der Land fleischerhalle am Ho-pitalplatze hatten fick nur 2 Bieter eingefunden und ist auf Abtheilung Nr. 8 156 Mark und aus Abtheilung Nr. 15 ebenfalls 158 Mark geboten worden. * Leipzig, 26. Octbr. Wir erinnerten schon kürzlich taran, daß laut Bekanntmachung in die sem Blatte dermalen die Ergänzung-wahlen sür den Kirchenvorstand der St. Petri- Parochie bevorständen. Wir haben auch damal- aus die Wichtigkeit dieser Wahl mit Bezug aus die Hohen Ausgaben hingcwiesen, deren befriedigende Lösung dem Kirchenvorstand dieser Parochie ooliezt (hauptsächlich der Bau der neuen PeterS< ktrche). Wir machen nun nochmal- darauf auf merksam, daß alle Stimmberechtigte, welche ihr Wahlrecht ausüben wollen, mündlich oder schriftlich sich Sonntag von 11 bis 1 Uhr und am Mon tag von 9 bis 5 Uhr in derSacristei der Pelerskirche anzumelden haben. O. Leipzig, 26. October Am heutigen Vor mittag wurde die irdische Hülle de- verewigten Herrn Christian Gottfried Reißig unter überaus zahlreicher Theilnahme zur letzten Ruhe bestattet Mit ihm ist ein hochachtbaicr Bürger unserer Stadt und einer der angesehensten Vertreter des Leipziger HandelSstandcS zu Grabe gegangen. Rcißig war Mitbegründer der weitbekannten Firma E. G. Reißig LCo, eine-Geschäfte-, da- aller Orten alS eines der ersten in der Manufactur- waaren-Branche gilt und das allen Stürmen und Krisen in der Handel-weit wacker Stand ge halten hat Bolle drei Dccennien hindurch war der Verewigte rastloS thätig. Sein bescheiden liebenswürdiges Wesen gegen seine Umgebung haben ihm die Achtung und Verehrung aller Derer erworben und gesichert, die mit ihm in geschäftlicher und privater Beziehung verkehrten; eine weitere Zierde deS Verewigten war seine große HerzenSgüte. Am deutlichsten gab sich die Sckäyung dieser Vorzüge durch die allgemeinste Theilnahme bei der heutigen Trauerfeierlichkeit zu erkennen. In der an der BahnhofSstraße ge legenen Wohnung deS Entschlafenen, und zwar nn Salon nach dem Garten hinaus, war der Sarko phag umgeben von einem seltenen Blumenreichthum aufgestellt, und hier fand auch der eigentliche Trauer- acluS statt, bei welchem der Schwiegersohn de- Verstorbenen. Herr Superintendent Vr. Richter auS Freiberg, eine treffliche Ansprache hielt. Ein langer stattlicher Conduct (in welchem wir allein etliche dreißig Fächerpalme« und weit Uber fünfzig Palmenwedel zählten) bewegte sich darnach zum Friedhofe, und am Grabe sprach nochmal- Herr Vr. Richter, worauf die Erde den hochverdienten Entschlafenen aufnahm, dem noch vor wenigen Jahren die hohe Ehre zu Theil wurde, Se. Maj. unfern König m den weiten Geschäft-- und Lager räumen de- berühmten Handel-Hause- herumführen zu können. Leicht sei ihm die Erde! * Leipzig, 26. October. Der Rath der Stabt Lcigzig hat Herrn Heinrich Stürmer am Tage seines fünfzigjährigen Jubiläum- durch nachstehende Zuschrift geehrt, die dem Jubilar durch die Mit glieder der Theaterdeputatiou unter Führung deS Vorfitzenden, Herrn Stadtrath Schilling, in seiner Wobnun« überreicht wurde: Sr. Wohlaeboren Herrn He nrich Stürmer Mitglied deS hiesigen StadtlheaterS hier. Hochgeehrter Herr! Mit dem heutigen Tag« find e» fünfzig Jahre, seit Sie dec Künftlerlaujbahn fick gewidmet und vterzig Jahre, seit Sie am EtahtHeater »u Leipzig thätig gewesen. W.r können auch unsererseits diesen Festtag nicht vorübergeben lasten, ohne Ihnen, Hochgeehrter Herr, die herzlichsten Glückwünsche darzubrinaen. Sie blicken heute auf eine lange Reih« von Jahren zurück m« dem Bewußtsein, daß Sie Ihrem Berufe ein treuer Anhänger «nd der dramatischen Kunst ein gewissenhafter Jünger gewesen sind. Und je mehr wir von der Ueberzeugung auSaehen, daß die dramatische Kunst bildend und veredelnd wirken soll und auch in Wahrheit bildend und ver edelnd zu wirken im Stande ist, um so mehr fühlen wir unS veranlaßt, unsere Hochschätzung einem Künst ler gegenüber auS-usprechen, der eS verstanden hat,
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