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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187806135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-06
- Tag 1878-06-13
-
Monat
1878-06
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1878
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3154 Kr wahrscheinlich. Die Feststellung der Geschäft«, ordnuna de« EougreffG, welche Deutschlaud al- eiuladenoer Macht zufält. ist noch nicht ganz be endet. Bielleicht wünscht der Reichskanzler eine vertrauliche Brfraauna'der Bevollmächtigten wegen etwaiger zweifelhafter Punkte. Die Verhandlungen sollen franivsisch geführt werden. Die Wahl de- Bnreau erfolgt durch den Conareß, doch wird die widerspruchslose Annahme der Vorschläge de- Prä- sidiums erwartet. Nach Analogie früherer Con- arcsse wird die Verpflichtung strengster Geheim» Haltung sofort beantragt werden. Wie Graf And ras sh ein Schreiben de- Kaiser- Franz Josef an den Kaiser Wilhelm Ubcrbrinat, so wird auch Earl BeaconSfield einen hand schriftlichen Glückwunsch der Königin Victoria von Enaland überreichen. Nach der „R. Fr. Pr." sollen in Oesterreich sechs Divisionen aus Kriegsfuß gesetzt wer den. Der Zweck dieser Maßregel soll der sein, die Machtmittel „zur Durchführung der Congreßbe- schlüsse" soweit sie die Monarchie angehen, m Be reitschaft zu haben, und die Einberufung der betrefsendey Mannschaften schon in den nächsten Tagen erfolgen. Diese Nachricht wird nicht ver fehlen, da- Wiener Publicum und besonder- die Wiener Börse, die in den letzten Tagen den Him mel wieder voller Geigen sah, zu alarmtren; un wahrscheinlich ist sie durchaus nicht. Der „Polit. Corresp." wird au- Ragusa ge meldet: Der montenegrinische Senator Mascha Brbika hat sich nach Scutari begeben zur Aus gleichung der Differenzen mit der Türkei. Die Montenegriner erhielten die Weisung, da« Flüßchen Limnika nicht zu überschreiten. Der Fürst von Montenegro verständigte hierauf den türkischen Gouverneur von Scutari davon, daß er jeden Conftict vermeiden, aber die faktischen Besitze Montenegro- energisch vertheidigen werde. Das Attentat. Um gegen einen etwa beabsichtigten Handstreich gewappnet zu sein, ist seit einigen Tagen eine au- 20 Mann bestehende Wache m da« kaiserliche PalaiS gelegt worden, welche Maßregel mit Papieren in Perbindung stehen soll, die jüngst bei verhafteten in Beschlag genommen worden sind. — Ferner sollen die MunitionSvorräthe von den erponirten Plätzen, al« dem KarlSgarten in der Hasenhaide, dem Artillerieschießplatz bei Tegel rc. sortgeschafft und nach sichereren Orten gebracht worden sein, beider sollen auch bei der Garnison einige vereinzelte Fälle von Majestätsbeleidigungen auS Anlaß de- jüngsten Attentat- vorgekommen sein. Der Zustand de- Hochverräters Nobi li ng hat sich, wie eS heißt, etwa- gebessert; er konnte am Montag schon eine Suppe zu sich nehmen, beantwortete an ihn gerichtete Fragen ru wiederholten Malen mit „Ja" und richtete sich sogar schon einmal in seinem Bette auf. An den baldigen Eintritt seiner Vernehmung-fähigkeit ist indeß noch gar nicht zu denken. Der Zahnkünstler G Super czinSki, Uber dessen Verhaftung wir gestern berichteten, hat sich bei dieser Gelegenheit sehr ungebührlich benommen. Vorgefundene Papierasche ließ erkennen, daß S. kaum einige Stunden vorher seine Scripturen verbrannt habe; aus die Frage deS Polizeibeamten, we-halb er die- gethan, gab ver Herr Zahnkünstler eine abweisende, unfläthige Antwort und verweigerte Überhaupt jede Auskunft. Eben so ungebührlich wie bei seiner Festnahme in der Wohnung benahm er sich später auch noch auf dem Molkeninarkt. — Ueber die „politische Thätigkeit" desselben sind dem „Berliner Tageblatt" von einem Leser folgende nähere Mitteilungen an die Hand gegeben worden: Bor mehreren Jahren begründeten einige in der Oranienburger Thor-Gegend wohnende junge Leute einen gemächlichen Verein unter dem Namen „Nord- clud'', zu dem auch unser Gewährsmann gehörte; rum Vorstände gehörte der erwähnte G. SuperczmSki, dem man den Namen „der kleine Doctor" bciaelegt hatte. Derselbe wurde wegen seines NngeschickS bei der Veranstaltung und Durchführung irgend welcher Vergnügungen stet- mit den Laffengescbäftcn des Verein- betraut und füllte diesen Posten trotz seiner im Verein oft verlachten Beschränktheit zu ziemlicher Zufriedenheit aus. Anfangs vorigen Jahres führte derselbe in den Verein, der sich bis dahin nur auS ehrbaren, ordnungsliebenden Elementen »usammen- setzte, einige neue Mitglieder ein. welche sich sehr bald alS enragirt« Socialdemokraten entpuppten, so daß schon zu jener Zeit Reibereien zwischen den Mit gliedern eintraten. Am 22. März v. I., am Geburt- tage de- Kaisers, brachte während der Sitzung der Vorstände eine Lebehoch auf Se. Majestät aus. Die Eocialbemokraten verhielten sich dabei still bis auf den „kleinen Doctor"'. welcher indeß nicht in da- Hoch mit einstimmte, sondern «in kräftige- und lautes „Pfui!" «u-rief, dafür aber sofort durch eine Ohrfeige gezüch tigt wurde. Unmittelbar darauf ging der Antrag ein, den „Doctor" au- dem Verein auSzustoßen. Die ser Antrag golangte zwar nicht zur Annahme, da Superain-ki wegen seiner sonstigen Semüthlichkeit sehr beliebt im Verein war, gab jedoch Veranlassung, daß bei jeder Berein-sitzung die Gegensätze zwischen den Gocialisten und den übrigen Mitgliedern immer schärfer hervortraten und sogar in Tbatlichkeiten auS- »rteten, welche schließlich vor dem Jnjunenrichter ihre Erledigung fanden. So wurde plötzlich am I«. Juni v. I. der Antrag eingebracht, den Verein sofort auf zulösen, damit dl« betreffenden Parteien jede für sich ihre» Verein bilden könnten. Dieser Antrag «in durch, da die Socialdemokraten zufällia an jenem Aden in der Minorität waren. Sofort bildete sich au- den alten, treuen Mitgliedern ein neuer Verein „Nord- Ressource", während die Gocialisten vereint blieben. Sie verfaßten neue Statuten für ihren Verein, welche von den bekannten socialistischen Schlagwörtern strotzten, und nahmen sofort eine Anzahl neuer Mitglieder, darunter einen gewissen K., auf, welcher die Vereinsfitzungen dazu benutzte, socialdemokralisch« Umfturzreden zu predigen. Auch die socialdemokratischen Abgeordneten verkehrten fast regelmäßig in dem Verein, m welchen später auch vr. Nobiling ausgenommen wurde. Weitere Beiträge mr Charakteristik Karl No bi liug'S liefert die „Dauz Ztg", welche von einem ehemalig«» «ubwogettOffen desselben ei«ae Num mern der „vierzettumz" de« akademisch« land- wirthschaftlichen Berel« in Haüe erhalten hat. Ls wird der „Dauziger Zeitung" bestätigt,! daß Nobiling Wege, s«ne- hämischen Wesen« j und wegen seiner socialistischen Ansichten isolirt unter seinen Mitstudenten stand. Die Nr. 7 der genannten „Bier vom 12. Juli bringt N.„Einem Socialdemo- olgendeS Gedicht aus 'raten!" Niemals Haft du geschwiegen, so oft ich dich sah im Vereine, Oftmals hast du geredet im murmelnden, schläfrigen ' Ton«, Bist aber stet-, so oft dir vom Präses erlheilet da- Wort war, Immer und immer wieder zurückgekebrt zu dem einen Üieblingslhema von dir, zur socialistischen Frage. Immer witterst du Unrath, und überall siehst du Nimm doch nur end^ ein Buchen Vernunft an, und wenn eS durchaus nicht Geht, daß du schweigst im Vereine, so bleib doch hübsch bei der Sache. Die folgende Nummer 8 vom 18. Juli 1874 »ringt folgendes auf Nobiling bezügliche Distichon: „Einem Blechtuter". Keiner kann dir, mein Freund, den Schwatz, den täglich du schwätzest. Widerlegen, er wäre selbst denn solch Schwätzer wie du. Nr. S vom 25. Juli 1874 bringt über R. ein „Petroleum - und Guanolicd", da« u. A. den BerS enthält: Petrolifte, Petroliste, Ein oerflirter Kerrel bist de, Denn eS duftet dein Gebein Nach Petroleum nicht allein, Sondern auch dein Schwätzen. Der Gefängnißarzt der Stadtvoigtei, vr. Lewin, veröffentlicht unterm 10. Juni folgende Erklärung: „Die in den Zeitungen in den letzten Tagen über va- Befinden Nobilmg'S gemachten Mittheilungen sind irrthümlich«. Insbesondere sind ärztliche Gutachten über seinen Zustand bisher weder ge fordert, noch abgegeben, geschweige denn veröffent licht worden." — Von anderer unterrichteter Seite wird Dem hinzugefügt, daß alle Nachrichten über den Zustand deS Verbrechers, „besonder-, wenn sie sich nach der Richtung einer Besserung deS Zu standes aussprechen", mit größter Vorsicht auszu nehmen sind. Am Sonnabend ist das Zimmer in dem Hause Unter den Linden 18, auS besten Fenster llkobiling die beiden Schösse auf den Kaiser abgab, vom StadtgerichtSrath Johl genau besichtigt worden; eS wurde eine genaue Zeichnung desselben ange fertigt, um dieselbe den Unterfuckungsacten Heizu ngen. lieber die in Schwerin, Mecklenburg, erfolgte Verhaftung eine« angeblichen Mitschuldigen de« Nobiling erfährt die „Rost. Ztg." folgende nähere Umstände, welche der Berichterstatter aus ganz zuverlässiger Quelle geschöpft zu haben versichert und für deren Wahrheit er dce Bürgschaft über nimmt: Auf Grund einer Depesche der Berliner CriminalpoUzei, welche besagt, daß die betreffende Persönlichkeit mit dem Attentat in Verbindung stehe, wurde gestern (5.) im Gasthof Haman hier ein von Berlin gekommener Architekt Namen« Schwabe in dem Augenblick verhaftet, als er im Begriff stand, einen Bericht zu schreiben. Die Verhaftung wurde sofort per Draht mit der An frage, ob man Schwabe nach Berlin liefern solle, dorthin gemeldet. Umgehende Drahtantwort be sagte, daß man den Schwabe nicht tranSportiren da Gründe vorliegen, welche einen gewalt samen Befreiung-Versuch durch Andere während des I Transports wahrscheinlich erscheinen ließen. Man! sollte denselben vielmehr, da e« eine Person von Wichtigkeit fei, in strengstem Gewahrsam halten und Sorge tragen, daß ihm jede Möglichkeit, sich da« Leben zu nehmen, abgeschnitten werde. Zum Verhör werde ein Criminalbcamtcr nach Schwerin I kommen. Seitdem wurde Schwabe stark gefesselt von einem bei ihm eingeschlossenen Polizisten fort während bewacht. (DaS Eintreffen de« Schwabe ^ in Berlin und feine Abführung in den Unter- suchungSarrest ist bereits gemeldet worden.) Wie auö Paris telegraphirt wird, haben bei verschiedenen dort wohnenden Deutschen Haus suchungen stattgefunden, u. A. bei dem Herren Hansen, der im Pariser „TempS" und ver-1 schicdcnen deutschen Heilungen Mittheilungen über den Verbrecher Nobiling veröffentlicht hat, und bei Herrn Brooks (der in den Mitteilungen Hansen'S al- „Herr v." bezeichnet ist.) Wie der „Temp-" meldet, wurden beide Herren polizeilich ^ sistirt, aber nach kurzer Zeit wieder in Freiheit gesetzt. Die vorhandenen Mittel zur Dekämpstmg -er Socialdemokratie. XIX). In den Verhandlungen des ReichStageS vom 23. und 24. Mai haben die nationalliberalen Redner an die Regierung daS Ersuchen gerichtet, gegen die Socialdemokratie die äußerste Strenge der Gesetze in Anwendung zu bringen. Damals kehlte e- nicht an sLeuten, welche DaS al- eine Aufforderung zum Kampfe mit stumpfen und verbrauchten Waffen bezeichneten. Eine seit Jahren in einer gewissen Presse betriebene tendenziöse Darstellung unserer GesetzgebungSzustände hat ja namentlich Uber da- Strafgesetzbuch die Meinung verbreitet, daß dasselbe gegenüber den immer stärker anschwelleuden gemeingefährlichen Strömungen in unserm Volksleben schlechterdings unbrauchbar fei, sie wohl gar erzeugt oder wenigsten- begünstigt habe, daß eS besonder- keine wirksamen Mittel zur Wahrung der staatlichen Autorität biete. Statt aller Gegenbeweise, die noch vor kaum drei Wochen so zu sagen auf dem Papier, auS den gesetzlichen Bestimmungen heraus, hätten geführt werden müssen, genügt heute ein Hinweis auf die Thätigkeit der Gerichte gegenüber de« Mazestätsbeleidigange». Da» deutsche Voll! billigt diese Strenge: denn e- soll Allen, auchs Denen, die in leichtfertiger Unüberlegtheit ban delten. zum Bewußtfein gebracht werten, daß eS dem Staate Ernst ist mit der Wahrung seiner Autorität. Aber die gefährliche Vergiftung und Verwilderung, alS deren Symptome die heutigen Majestätsbeleidigungen eine so besorgnißerreaende Bedeutung besitzen, stammt doch nicht von gestern. Warum also entschließt man sich erst jetzt zu diesem energischen Gebrauch der gesetzlichen Mittel? — Nicht ander- ist eS mit der Handhabung de- VereinSgcsetzeS. Auch vor den Verhandlungen vom 23. und 21. Mai sind socialdemokratische Volk-Versammlungen nickt selten aufgelöst worden, in vielen Fällen jedoch erst au- nebensächlichem Anlasse, nachdem die frechste Verhöhnung aller Autorität, die gehässigste Auf reizung vorhergegangen war. Jetzt er,blich gewinnt man die Ueberzeuguug, daß man Versammlungen, von denen strafbare Ausschreitungen fast mit mathematischer Sicherheit zu erwarten sind, auch verhindern kann. Warum ist DaS nickt be reit- früher geschehen? In der Begründung der vom Reich-tage abgelehnten Socialistenvorlaae versicherten die verbündeten Regierungen, daß sie die Frage, ob e- nicht besonderer Maßnahmen be dürfe, um den Ausschreitungen und der weiteren Verbreitung der Socialdemokratie entgegenzutreten, fortdauernd eingehend erwogen haben. ES scheint also, daß sie Uber diesem Suchen nach neuen HülsSmitteln die wirksamsten unter den vorhan denen ganz übersehen haben. — Aber mit der Heu tigen strafferen Anziehung der Zügel ist der Vorrath der gesetzlich zulässigen Maßregeln noch bei weitem nicht erschöpft. Man klagt: was nützt die nach trägliche Bestrafung der söcialdemokratischen Presse, wenn daS Gift der betreffenden ZeitungSnummern einmal verbreitet ist? Wir sehen davon ab, daß auch die Repression gegen die GesetzeSüberschrei- tunaen der socialdemokratischen Presse sehr viel wirksamer als bisher geübt werden könnte, und bemerken nur, daß auch nach Lage der bestehenden Gesetzgebung ein zuvorkommendes Einschreiten keineswegs unmöglich ist. Freilich würde in den weitaus meisten Fällen eine Beschlagnahme so cialistischer Heilungen ohne richterliche Anord nung gesetzlich nicht zu rechtfertigen sein. Aber außer Zweifel ist uns, daß bei Uebernahme eini- Aen persönlichen Ungemachs — und solches wird m Zeiten, wie die jetzige, von allen Staatsbeam ten mit Bereitwilligkeit getragen werden — die Beschlagnahme aller wirklich strafbaren social demokratischen Druckschriften mit richterlicher An ordnung sich rechtzeitig würde bewerkstelligen lassen. — Eine weitere Klage betrifft die „schrankenlose Freizügigkeit," welche die bedenklichsten Elemente in großen Verkehrscentren anhäuse, ohne daß es verhindert werden könne. Die Gefahr, welche mit der Freizügigkeit bei der heutigen soeialistischen Unterwühlung der Massen verknüpft ist, wird Niemand verkennen. Aber wozu haben wir denn den Artikel 9 deS Paßgesetzes vom 12. Oktober 1887? Derselbe lautet: „Wenn die Sicherheit deS Bundes oder eines einzelnen Bun desstaates, oder die öffentliche Ordnung durch Krieg, innere Unruhen oder sonstige Ereignisse bedroht erscheint, kann die Paßpflichligkeit übe, Haupt oder für einen bestimmten Bezirk, oder zu Reisen aus und nach bestimmten Staaten des Auslandes, durch Anordnung deS BundeSpräsidiumS vorübergehend eingesührt werden." Derartige Bestimmungen sind doch mit gutem Bedacht in die Gesetze ausge nommen worden! — Man kann uns einwen den, daß die von der socialistischen Agitation drohende Gefahr zu groß geworden fei, um durch die angeführten Mittel mit endgültigem Er folge bekämpft werden zu können. Wir lassen für jetzt dahingestellt, ob dieser endgültige Erfolg durch staatliche Abwehr allein überhaupt erreicht werden kann. Aber ist die Gefahr so groß, daß sie außer ordentlicher Abwehrmittel bedarf, warum macht die Regierung nicht von denjenigen Gebrauch, welcke in ihrem Besitze sind? In der Thal wird ofsiciö« berichtet, daß die Regierung die Frage erwägt, ob und wieweit sie den tz. 16 des Gesetzes vom 4. Juni 1851 über den Belagerungszustand in Anwendung bringen soll. Nach demselben kann sie im Falle de« Krieges oder des Aufruhres, bei bringender Gefahr für die öffentliche Sicherheit, auch wenn der Belagerungs zustand nicht erklärt ist, vornehmlich die aus die »ersönliche Freiheit, sowie aus das Preß- und Ver ammlungsrecht bezüglichen Verfassung« - und Ge etzesbestimmungen zeil- und districtweise außer Kraft etzen. fick dadurch also viel weitergehend« Befugnisse »cilegen, alS die neulich abgelehnte Vorlage sie ihr ge währt haben würde. ES mag zweifelhaft sein, ob im vorliegenden Falle die Voraussetzung deS „Aufruhr-" alS zutreffend zu erachten sein würde. Die Regierung würde sich darüber auf ihre Verantwortung unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Untersuchung über die Attentate ru entscheiden haben; eventuell würde sie, wir zweifeln nicht daran, von der Volks vertretung ein entsprechendes Declarationsaesetz bereitwillig zugestanden erhalten. Aus alle Fälle aber kann angesichts der vorstehenden Ausführun gen Niemand wahrheitsgemäß behaupten, daß die bestehende Gesetzgebung berw. der Reichstag die Regierung gegenüber der socialdemokratischen Ge- fahr waffenlos gelassen habe. ANsisr Svdiiln»»»rm in vur gedieOeuste« uns ele« »teste« empfiehlt »u billigen Preisen Grimm. Str. 19, Outt kLon^oln gegenüber. Ist, Kolebeelr»«»«, 1. Ltogo, kotor Kleäiar', 8«k. ff" uok« ch«w Lrllstl "MW "MW . ,vckeuteock ooterkrekMst S km IM MM MMe» s vlUllstSt. ktps, Plüsch, Wck, ksMe». MMckii, IM LilD WM Veppielw 1ZU. jl> ff WM lisch «lecken i Zk. Aff. »oII«»v Id«ek«»ä8^l50HMW vr. meÄ. ÜernMrl, Icr»nlckeÜen, eonsult. »ucl, drietlick ffieol»istr»»»« 8, ll Tageskalrnder. 1. K. Telegraphenamt I.: Klein« Fleifchergafset. tamt 1 lAugustulplatz). tamt 8 (Leipzig-DreSdner Bahnhof), tamt 3 (Bayerischer Bahnhof), tamt 4 (Mühlgasse), tamt 8 (Westftrape). tamt 6 (Eilenburger Bahnhof). DaS K. Teleqraphenamt l. ist ununterbrocht» geöffnet: die anderen (Zweig-) Anstalten bade, dieselben Dienftstunden wie bet den Postschaltenl. LauVwehr-vureau im Gebäude am Eingänge zu de« Baracken bei Gohlis. Früh 6 bi- Nachm. v«4 Uhr. Briefe ,c. nur Letpziq, Postamt l. vestentliche Bibliotheken: Bolköbibliothek ll. (1.Bürgerschule)?—9 Uhr Ab. Bibliothek des Vereins für Erdkunde, von 11—1 Uhr. sttädttsche Sparkasse: HpeditionSzeit: Jeden Wochen tag Einzahlungen, Rückzahlungen und Kündigungen von früh 8 Uhr ununterbrochen bi- iktachm. 8 Uhr. — Effecten-Lombardgeschäst 1 Treppe hoch. — Filiale für Einlagen: Robert Schwender, Schützenstraße 17/18: Droguenaesckäft, Windmühlen straße 80; Linden Apotheke, Weststraße 17,. Pfändcrversatz und Herausnahme vom Waageplatz. für Einlösungund Prolongation von der Nordftraße. In dieser Woche verfallen die vom 1v.—15. Sep tember 1877 versetzten Pfänder, deren spätere Ein lösung oder Prolongation nur unter Mltentrichtung der Auctionsgebühren stattfinden kann. Herberge für Dienstmädchen, Kohlgartenstraß« II, 30 für Kost und Nachtquartier. Herberge ;«r Hetmath, Nürnberger Str. 52, Nacht quartier 20—50 /H, MittagStssch 40 /H. Daheim für Arbeiterinnen, Brauftr. 7, wöchentlich 1 für Wohnung, Heizung, Licht und Frühstück Städtisches Museu«, geöffnet von 10—4 Uhr gegen Eintrittsgeld von 50 Del Vecchio S »unstausstelun,, Markt Nr. 10, Kaufhalle, 8—5 Uhr. Mikroskopische u. Lehrmittel-AuSstestung der »Leip ziger Lehrnnttel-Anstalt". Markt 8, l. Tägl. aeöffnel. Sämmtliche ausgestellte Lehrmittel find verkäuflich. Kunst.«e»erbe-Museu« und vorbtlbersaunmim, für Kunst-Gewerbe. ThomaSkirchhof 20, Sonntag !0 bis 1, Montag, Mittwoch und Freitag 11 bi- 1 Uhr MrttagS unentgeltlich geöffnet. — Unentgeltl. Auskunft und Entgegennahme von Aufträgen auf Zeichnungen und Modelle für kunftgewerbl. Arbeiten an allen Wochentagen Mittags V,18—'/,1 Uhr. Museum für Völkerkunde, Snmm.Steinw.4«,».rt. geöffnet Sonntags, DienStagS und Donner-taa- von 11—1 Uhr. Ta- Zoologische Museu« im Augusteum ist jeden Mittwoch und Sonnabend von V,10 bi- '/,12 Uhr früh geöffnet. Schüttenhaus mit Lrianongarten. Dem Besuch täglich von 8 Uhr Vormittag- bi- 5 Uhr Nach mittags geöffnet. Eintritt-Preis 50 Schillerhaus tu Gohlis täglich geöffnet. OA1i»«ataoI>« Hi««I»»»Mm»,; von Lrvtoedmona L Urotoedol, ll,tb,rinen,tr IS. «»»»i»1-HV»»r«»-lS»»»r, 5. peter»8tr»s>e 5. Vamml- uuä Vottavvred» - ^saarvu - I.»xer o>4 vugl. Iwavrtroldrlvmvn bei 18 8ckütren8tr»88e. 4-l»8t»V Vvrlcouk u. Diakons von vdron, volck, 81Ib«r. «ebt«» üttvlnvu, 8ckmneIiK»etioa,Nl>lle«n, XIter1ag»er» bei k. k. So8t,6nmm»'8cker 8teiaveg4, n,kc cler kost. XnttquttLtau u. Ntinien etc. Lin- v. Vereint bei X8vt»1o«ebv ch Ilkller, Sünig8«tr»8»e dir. 35. Lr»»s »t«1»t«r'8 V»WI« «K'ltiüt«, Aovll, Köoix88tr»88e 2. NtNaffollovd von 12' ,—8 Ukr. Sn8fükrnng kür kestellunffea »U8««r äem ll»v8« üerrrs Theater. (140. AbonnementS-Borstelluna, IV. Serie, gelb): Der Kreischittz- Romantische Oper in 4 Acten von Friedrich Kind. Musik von E. M. von Weber. Personen: Ottokar, böhmischer Fürst . Euno, fürstlicher Erbförster . Agathe, seine Tochter . rr. Kraze. Zr. Ulbrich, srau Sucheo Haffelbeck. rl. Monbaupt. R-btl-Magazin ». -retschnkitrr. GrterSkirchtzof Ar. ». ffw-arloff« roa NSdel» cker 8oe1«tLt Serll, K-daMoattlar. Annchen, seine verwandte N"'! - - ! Kilian, ein reicher Bauer Samiel, der schwarz« Jäger Ein Eremit Zweite ) Brautjungfer . Erster 1 Zweiter r Jäger . Dritter z Fürstliche Jäger und Gefolge. Bauern. Musikanten. Zeit der Handlung: Kurz vor Beendigung de- dreißiq- Iädrigen Krieges. Nach dem 2. Acte findet eine längere Pause statt. Der Text der Gesänge ist an der Eaff« für 30 4 zu haben. GewöhttNche Preise her Plätze. Einlaß '/.»Uhr. Anfang V,7 Uhr. End«gegen '„10 Uhr. (Hr. Schelper. ' lvr. S. Lederer. Hr. Rebling . Hr. Tsckurn. Hr. Hvnek. /Frl. Lolvy. ' (Frl. KlafSky. Salomo n. Klein. Langner. Bäuerinnen. Kr« nach Professor StabSürzl S?' Olibanui Blume, 1 Steiner, Pochman eigenth L« >annibal erau H» sda, Po« Xnna, ll Sophre, s Die klein Eine Hat Eine WL Ort der j Nlktl, 8o 1) Ouvvi 8U8 4< ?) 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