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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187806135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-06
- Tag 1878-06-13
-
Monat
1878-06
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1878
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3.66 Um die Mittagsstunde zog, von Westen kommend, ein gewaltige- Gewitter heraus, welches gegen t Uhr, wo e- sich »llmälig über der Stadt entlud, die Straßen in Kiusterniß hüllte «ns durch feine mächtigen Blitzschläge furchtsame Ge« »Üther erschreckt haben mag. Der hernieder« stürzende Regen war so massenhaft, daß die Straßenschieugen da- Wasser nicht zu fasten der« mochten. Mit diesem Gewitter hatte es sein Bewenden nicht, denn gegen 4 Uhr Nachmittag streifte abermals ein von Süden kommende- Ge witter die Stadt, und auch damit war die elektrische Spannung in dem Luftraum nicht beseitigt, indem gegen k Uhr da- Rollen de- Donner- von Neuem doch Heraufziehen eine- Gewitter- verkündete. — Gestern Mittag schlug der Blitz auf der Insel Buen Retiro in einen Baum eine- dor tigen Garten- dicht neben Stengel» Böttcherei, ohne jedoch großen Schaden anzurichten. Der dicht daneben stehende Besitzer wurde vom Drucke sofort zu Boden geworfen und besinnungslos: als er wieder zu sich kam, war er gänzlich von Holz- splittern und Stücken überschüttet. lH Leipzig, 12. Juni. Die Fälle von Maje' stätSbeleidigung werden geradezu epidemisch, und man hat im öffentlichen Verkehr nur allzu viel Gelegenheit zu beobachten, mit welcher Leicht fertigkeit und Gedankenlosigkeit von Leuten aller Stände und jeden Alter- Beleidigungen gegen daS ReichSoberhaupt oder gegen andere regierende Häuser ausgesprochen werden. Da da» Denunciren aber nicht Jedermanns Geschmack ist, gehen viele solcher Individuen straflos auS, und die Annahme ist nicht unbegründet, daß, wenn alle Fälle von MajestätSbeleldigunqen oder Aussprüche von Per sonen, welche dre Attentate auf den Kaiser gut heißen re., zur Anzeige gebracht werden könnten, bald die Gefängnisse keinen Raum für Unterbringung aller dieser Menschen böten. Wie unS mitgetheilt wird, sind im hiesigen Landbezirk in neuerer Zeit allein nickt weniger denn 27 Verhaftungen wegen Majestätsbeleidigung vorgenommen und die Be treffenden durch die GenSdarinerie an die Gerichte zur Aburtheilung eingeliefert worden. — Am 2. Pfingflfeiertage ist die Ehefrau eine» Leipziger Schlossers, welche aus einem Dorfe im elterlichen Hause war, von dort nach Landsberg in vorläufige Haft gebracht worden. Sie war dcnuncirt, bei ihrer Anwesenheit an letzterem Orte in einem Gasthofe bezüglich deS Attentats hochverräterische Acußerungen gethan ru haben, etwa in dem Sinne, daß mit dergleichen Attentaten cS weiter gehen würde bis zur Aus rottung >e- Herrscherhauses; dann würden die Gefängnisse geöffnet und die Insasten loSaemacht werden, und nun gehe die gute Zeit an?! Die Sache war durch einen Landsberger Bürger zur Anzeige gebracht worden; die Frau aber hätte sich schleunigst au« dem Staube gemacht, wurde jedoch noch ausgegriffen. )) Leipzig, >2. Juni. In der Burgstraße be liebte eS gestern Nachmittag wieder einmal einem balbbetrunkenen Strolche, die Passanten veim Begegnen aus dem Trottoir ohne Weiteres herabzustoßen und Zurechtweisungen mit gemeinen Schimpsreden zu beantworten. Der Ercedent wurde deshalb arretirt und, obwohl er mit Händen und Füßen um sich schlug, durch zwei Schutzleute fest« genommen und unter großem Menschenzusammen- lauf nach dem Naschmarkt gebracht, wo man ihn einsteckte. — Um dieselbe Zeit gab e« im Brühl einen nicht minder groben Straßenerceß, der ebenfalls eine Menge Mensclzen zusammensührle und mit der polizeilichen Verhaftung des Ercedcnten endete. Vor einem dortigen Productenladen sah nämlich ein Schutzmann zwei leere Droschken ohne alle Aussicht dastehen. Al« er sich deshalb nach den Kutschern umsah, trat plötzlich ein Soldat auS der Ladenthür deS gedachten Geschäfts und be schimpfte ohne alle Veranlassung den Schutzmann, welcher darauf seinerseits auf den Soldaten zutrat und ihn zur Rede setzte. Letzterer war aber nicht geneigt, Rede und Antwort zu stehen, vielmehr ver griff er sich an dem Beamten thätlich, indem er ihn mit der Faust vor die Blust stieß und beim Versuch, ihm daS Seitengewehr zu entziehen, über dies den Unisormrock zerriß. Nun kamen die beiden Droschkenkutscher, welche sich ebenfalls in dein Laden befunden hatten, ferner ein Markthelser hinzu und nahmen sofort Partei gegen den Schutzmann. Mit geballten Fäusten gingen sie drohend auf Letzteren loS, um die Arretur deS Soldaten zu verhindern und ibn frei zu machen Durch Dazwiscbcnkunft eineS Offiziers gelang aber trotzdem die Festnahme und Abführung de« Soldaten, während auch die anderen dre» Excedenten, die beiden Droschken kutscher und der Markthelser durch inmittelst an- gelangte Polireiverstärkung ebenfalls arretirt und nachmal« auf dem Nascbmarkte zur Hast ge bracht wurden. — Der Maurergeselle Auaust Wilhelm Schn m ann auS Probsthaida kam gestern Abend bei einem Rcparaturbau am Ranstädter Steinweac dadurch zu Schaden, daß ihm von einer Rüstung herab ein Pfostenstück auf die linke Hüfte fiel und ihn sckuver verletzte. Er mußte deshalb nach seiner Wohnung gefahren werden. — Im Barfußgäßchen ertönte in ver gangener Nacht wiederholt der laute Ruf „Feuer", so daß die Anwohner erschreckt auS den Fenstern sahen und nach dem Brande fragten. ES gab aber rum Glück keine FeuerSgcsahr. Ein vorwitziger HandlungScvmmiS batte sich nur den Spaß ge macht, Feuer zu schreien, waS ihm wider Erwarten seine vorläufige Verhaftung auf dem Naschmarkte einbrachtr. * Leipzig, 12. Juni. Ein gründlicher Kenner unsere- Erzgebirges, Herr Theodor Gampe in Annaberg, hat im Verlage von Hermann Gräser daselbst einen Führer durch diesen an Naturschönheiten reichen, bis jetzt aber nur in ge ringerem Maße bereisten Tbeil de» Königreich- Sachsen erscheinen lasten. Man findet in dem BÜchlern 26 verschiedene Partien ausgezeich net, von denen jede dem Touristen mannichsach« Reize darbtetet und die in solcher Weise, wie e- darrn geschieht, zu schildern nur Demjenigen mva- lich ist, welcher selbst Überall an Ort «nd Stelle gewesen ist und die genaueste« Beobachtungen und Nachsorfchunaen angesteüt hat. Außer den Mit« theilungen über die einznschlagenden Wege, An»- fichtspnncte, Erquicknngsorte rc. enthält der Gamve'fche Führer namentlich auch nützlich Auf schlüsse für Mineralogen und Geschichtsforscher, wie nicht minder Angaben über den industriellen und gewerblichen Charakter der betreffenden Gegen den und Orte. Am Schlüsse befindet sich alü An hang eia Führer durch Chemnitz. III Reudnitz, 12. Juni. Nachdem die sonnigen Tage de- Pfingstfestes vorüber, sei unS gestattet auch der Schattenseite derselben zu gedenken, die dieselben im Gefolge gehabt. ES find dieS die be trächtliche Anzahl Excesse, die insbesondere auf den benachbarten Dörfern sich abspielten und die e» wünschenSwerlh erscheinen lassen, daß man in der Handhabung der Polizeistunde, die ja allerwärtS eingesührt, möglichst streng verfährt. Die nächtlichen Ruhestörungen, Prügeleien, Auf läufe aller Art, da- Abbrüllen von Liedern auf den Straßen rc. sind für den ruhigen Be wohner nicht geeignet, zur Erhöhung der Fest« tag-stimmung beizutragen und es könnte nicht- schaden, wenn den nächtlichen Schreihälsen, die da glauben auf dem Lande, wo die Polizei nicht überall zugleich sein kann, sich so recht ungestraft nach Herzenslust auStvben zu können, der Schnabel gestopft würde. In der Stadt duldet man der gleichen Unfug auch nicht und derartige Lärmscenen tragen nicht minder zur Verwilderung der Sitten bei wie so viele« Andere. k. l^. VolkmarSdorf, 10. Juni. De- Hie sigen Maurer« Dietze, Idastraße 163 II l, 13jäh- riger Sohn August, voll, sehr gesund und kräf tig, u. A. graue Beinkleider und Jacke tragend, blieb seit dem 31. Mai Abend« vom Hause ab- wesenv. Elterliche Strenge und Furcht vor wei terer Strafe wegen angeblicher Unterschlagung mögen wohl die Ursachen sein. Musterhaft ent wickelte er seit Jahren im Hausiren mit Frsch- waaren bez. Strickgarnen viel Geschick, Fleiß und Sparsamkeit, aus deren Erträgnissen er mit kind lich Liebe seine Eltern durch größere nützliche Ge schenke erfreute. Von Ostern 1878 ab scheint er in lüderliche Gesellschaft gerathen zu sein. Bei Verwandten soll er sich nicht aufhalten. Durch diese Zeilen hoffentlich wird Mancher aus den jedenfalls Hausirenden oder vielleicht auch Tobten aufmerksam; etwaige Mittheilungen richte man an die bekümmerten Eltern. v. Chemnitz, 12. Juni. Laut eines gestern Abend in der 11. Stunde hiehergelangten Tele- gramms starb in der Schweiz, wo er zur Er holung weilte, der um Chemnitz hochverdiente Bürgermeister Herr Johann Friedrich Müller, Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, Comlhur l.Cl. vom königl. sächsischen Verdienstorden. Nach seinem im Jahr 1873 stattgehabtcn 25jährigen Amtsjubi läum trat Derselbe in den Ruhestand, den zu ge nießen ihm nur wenige Jahre beschieden war. — Die „Dresdner Ztg." sagt: Hödel und Nobiling — als dramatische Feiertagsspeise. Man sollte eS nicht für möglich halten, daß die Frechheit deS Theaterschwindels sich auch angesichts der entsetzlichen Tbatsache de- letzten Attentats auf unsern geliebten Kaiser sich nicht entblödet, auch noch mit einen» Theaterstück unter solchem Titel an die Lampen zu treten. Ein „Schmierer", Namen- Hesse, hat diese- Stück in aller Eile ver faßt — wahrscheinlich dem Inhalte nach ein ganz gewöhnlicher Theater-Coup — und den Theater- director Ball veranlaßt, diese« „neueste Zugstück" am 1. Pfingsttage in Großröhrsdorf zu geben. Hätten wir nicht eine Postkarte gelesen, welche Bezug auf die Ausführung hatte, wir hätten die Wahrheit dieser Thatsache bezweifelt. Hoffentlich wird die Behörde diese Aufführung verhindert haben. — Vor den im königlichen Palais auflie- aendenEinzeicbnungSbogen trug sich in diesen Tagen folgende vom „Bert. Tgbl." mitgctheilte Scene zu. Eine vornehm aussehenbe junge Dame entstieg ihrer Equipage und ihr kleine- etwa 6 jährige« Töchlcrchen wurde aus dem Wagen ge hoben. Die Dame begab sich an den Tisch, wo selbst die erwähnten Listen aufgelegt sind und nahm die Feder zur Hand, um ihren Namen einzuzeichnen. Da« kleine Mädchen ließ die- aber vorläufig nicht geschehen, „5Iamr»n, ^laman. e'vst moi gui veur Scriro I Oui, oui, oui!" — Aber, BöbS, erwiderte die Dame ebenfalls französisch — da- ist ja nur für Erwachsene! >'ou, non. rief vie Kleine ungeduldig, ich will schreiben, ick ich! — In diesem Augenblick kam ein General in großer Uniform, ebenfalls um sich einzuzeicbncn, und begrüßte die ihm bekannte Dame aus daS Respectvvllite. Nun wandte sich der kleine Eigen sinn an diesen: es p»s, blonsisur, — ich darf auch meinen Namen schreiben?" — Madame, sagte der General vermittelnd, lassen Sie ihr für diese« eine Mal ihren Willen — ein solch guter unschuldiger Kindername kann da- Blatt nur zie ren. Nun hatte die Kleine ihren Willen durch gesetzt — der freundliche Hobe Ossicier führte daS Händchen, und gleich daraus stand aus der Liste: I rr pvtitcr OowU'srcc; Henriette ckv uvee mrrman — Folgende- Sittenbild entrollte sich in der letzten Sitzung der Armenpllegscbaft in München: Eine in der Flurstraße woynhafte Tagelöhnerin ist nach polizeilicher Anzeige Mutter von acht illegi timen, äußerst verwahrlosten, schlecht erzogenen Kindern, eine achtzehnjährige Tochter ist bereit» Mutter eineS anderthalb Jahre alten, ebenfalls schlecht behandelten Knäbchens Die Kinder werden vom Schulbesuch« abgehalten und zum Hausiren und Betteln verwendet, um der ll Köpfe starken Familie Nahrung zu bringen Aeußern vie Kinder, daß die Lehrer wegen mangelhaften Schulbesuchs zanken, so reanet es die gemeinsten Schimpfwort«; die achtzehnjährige Tochter hat noch nicht commu- nicirt »ud ,st noch nicht gefirmt. so sehr entzog sie sich immer de« Schulbesuche. Zwei Knaben haben sich trotz aller Brmühnngen der Psarrgeistlichen und Schulbehörde noch nicht zur ersten Be chte gestellt. Ist der TrlöS des Hausiren» und BettelnS nicht genügend ausgefallen, so übernachten die Kinder auS Furcht vor rohen Züchtigungen in HauSgängen, Hundehütten rc. Die achtzehnjährige Tochter pflegt »hr Knäbcben nicht, so daß e- durch Schreien einen Nabelbruch bekam. Schnellste Rettung ist hier dringend geboten. Die Armen pflege übernimmt sieben Kinder theilS in Erziehungs anstalten, theilS giebt sie die bevauernswerthen Geschöpfe in Kost. — Der Buchdruckerstrike in Pari« hat sein Ende erreicht. Die Gehülsen haben in einer letzten Versammlung die Unmöglichkeit eineS länger« Widerstande- eingesehen und sich zum allergrößten Theilc den Druckereibesitzcrn aus Gnade und Un gnade ergeben. Welches sind nun, fragt der „Figaro",' die Resultate diese« langen und erbitter ten Kampfes? Sie sind ganz trostlos. Die Ge- hülfen haben beinahe 250,000 KrS. auSgegeben, welche zum Theil nur durch Anleihen aufgeoracht worden waren. Die Arbeitgeber haben noch be deutendere Summen verloren Die Typographische Gesellschaft ist dabei in die Brüche gegangen und mit ihr sind die alten Tarife weggesallen, so daß jetzt zwischen den Druckern eine wilde Concurrenz entfesselt ist, die für sie wie für die Gehülsen gleich verderblich werden kann. Endlich hat die Frauen arbeit definitiv ihren Einzug in die Druckereien gehalten; die Arbeiterinnen begnügen sich mit einem geringeren Lohne und die männlichen Gehülsen haben jetzt an vielen Orlen da« Nachsehen. DaS sind die Früchte des Strikt Gebikls-Verän-erungeu in der Türkei. Der Congreß in Berlin ist seiner Eröffnung nahe. Uebersehcn wir noch zuvor die Gebiets- Veränderungen in der Türkei nach dem Vertrage zu San Stefano vom 3. Mai. Werden'diese Veränderungen bestätigt oder geändert? DaS ist die Frage. Im Wesentlichen war bestimmt worden: Die Pforte erkennt die vollständige Unabhängig keit von Serbien, Montenegro und Ru mänien an, Bulgarien wird ein autonomes tributpflichtiges Fürstenthum mit christlicher Regie rung und einheimischer Miliz. Der Fürst wird vom Volke gewählt, der Tribut anderweitig be stimmt. . . . Die Pforte schleift alle Donau- sestungen und zahlt an Rußland „für die ihm ver ursachten Kosten" 1410 Millionen Rubel, zum größten Thcile in Abtretung asiatischer Terri torien. . . . In Zahlen lassen sich die GebietSveränderungen annähernd also auSdrücken: Statistische Uebersicbt. o" o" n? ^ k» ^ E S? »L? ^ -D' 'S; > cn - > sr < ' o < L »L7 "Z- Sd ^ ^ ^ ^ »Q s ^ ^ ^ - VOODOO H 8 Or n« ^ c*? »L? »L? n »er 2, os aQ »O crr co §Z '-O Q 0- 7O L ^ T o < E ^ o 7^ av ^ 2? 2? ^ es »Q — 2tz 2d oo 2- »er 21 M^ »r ^ r-00 O oy o cs '-L> I »er l o « sd — — -er 2* 0, 0- - rr - »5 Q. o ' rr ' «2 >-» XD 'N Z Q r- <2 L « c: LtS n -N ^ L « LZ r-Z.-'Z »» ». 2 'S2 sS-p r- r: <2 'iZ .tS rr o s ' «2: <2 r- L .6) rr «D «2 N ^ rr V - ^ — .L L rsL 'S ? L « - -r L> L) Z RA R Da« in Armenien von der Türkei an Rußland abzutretende Gebiet umfaßt etwa 710 geographische Quadratmellen, die Bevölkerung etwa 612,034 Bewohner. Der Türkei verbleiben in Asien noch immer 34,260 geographische Ouadratmcilen mit 16,656,000 Bewohnern. Telegraphische Depeschen. Verl in» 12. Juni. Rach einer kaiserlichen verardnnna va« 11. Juni sollen sie Wahlen zum Retchstaze am 20. Juli stattsinden. Berlin, 12. Juni. Se. Majestät der Kaiser batte eine ganz ungestörte erquickende Nachtruhe. Allerböchstderselbe konnte gestern einen'kleinen Gang durch daS Krankenzimmer unternehmen. Berlin, 12. Juni. Bulletin von Vormittag- 10 Uhr 50 Min. Se Maj. ver Kaiser fühlte sich durch die ungestörte Nachtruhe wesentlich gestärkt. Am rechten Arme ist eine Verminderung der An schwellung zu verzeichnen. Nach gewechseltem Ver bande sitzen Se. Majestät wieder im Lehnstuhl. I)r. v. Lauer, vr v. Langenbeck. vr. Wilm«. München, 12. Juni. Der AugSb. „Allg. Ztg." zufolge ernannte der König den Prediger an der Münchener Frauenkirche Josef Trier zum Bischof in Speyer. Wien, 11. Juni. Graf Lndrassv und Baron Haymerle sind heute Nachmittag mit der Nord bahn nach Berlin abgereist. Wien. ll.Iuni. Die „Polit. Corresp." meldet auS Bukarest: DaS 1l. russische Armeecorps, «rlchc- sich seit vorgestern aus de« Bormarsche gegen Pitesti befindet, kst bereit- bis Titu und Golest vorgedrungen. Da die russische» Truppen auch i» einige von den, Rumänien besetzte Ort schaften «„gezogen fiud, so hat di« Regierung, »w einem Zusammenstöße vorzuveug«» gestern Befehl ertheilt, daß die rumänische« Truppen sich in de» Richtungen von Pitesti, Curtea de Argis und Torgovesti zurückziehen. Durch die Bewegung der Russen ist die rumänische Armee factisch von Bu karest abqefchnitten. Die Regierung wird die russische Regierung officiell über den Zweck der Truppenbewegung befragen und, im Falle sie keioe oder eine ausweichende Antwort erhält, einen feier lichen Protest gegen da- aggressive Vorgehen Ruß land- an alle europäischen Mächte richten. — D« Fürst und die Fürstin werden im Lause der Woche ihre Residenz nach dem Schlosse Sinaia verlege» und dort die Beschlüsse deS Congresses abwarteu. Wien, 12. Juni. Die „Presse" erklärt die MobilisirunaSberichte für durch««» übertriebe«. Eine Mobilifirung sei Überhaupt nicht geplant Wenn Truppenverstcn kungeu in Siebenbürgen uud Dalmatien nothwendig erschienen, so würde eS sich zunächst um Vervollständigung der dortigen auf dem tiefsten Friedensfuße befindlichen Garnisonen dmch die Einberufung ihrer Beurlaubten, ferner um einen unbeträchtlichen Nachschub auS den tiefer im Innern liegenden Garnisonen an die Grenze handeln; dies sei aber noch lange keine Mobili- sirung, auch keine theilweise. Brüssel, ll. Juni. Wahlen zu den beiden Kammern. In Eecloo und Huy wurden die bis herigen Deputirten wiedergewählt, in Nivelles ge wannen d,e Liberalen einen Sitz im Senat, in Virlon verloren dieselben einen Sitz im Senat. Brüssel, ll. Juni. Nach den bi» jetzt vor liegenden Resultaten siegten bei den heutigen Wahlen die Liberalen in Soignie-, VervierS, Nivelles und Huy, die Ultramontanen in Furnes, Vir ton, Eecloo, Termonde und Apres. Brüssel, ll. Juni. Bei den heutigen Wahlen legten die Liberalen in Brüssel mit einer Majorität von 5000 Stimmen, in Antwerpen erhielten die- elben eine Majorität von 72 Stimmen. Brüssel, 12. Juni. Nach dem bis jetzt br annten amtlichen Ergebniß der Wahlen zu den >eiden Kammern haben die Liberalen eine Mehr heit von 3 Stimmen im Senat und 10 Stimmen in der Kammer gewonnen. London, 12. Jum. Der Herzog von Cam- >ridge ist nach Malta, der österreichische Botschaf ter, Graf Brust, nach Paris abgereist. Der hie- ige Geschäftsträger Griechenlands, Gennadius. hat ich nach Berlin begeben, um dem griechischen Minister DelijanniS als erster Sccretair beiznstehen London, !2. Juni. DaS Hofjournal schreibt, der Königin gingen täglich Berichte über daS Be finden dcS deutschen Kaiser- zu, die günstig laute ten, der Kaiser und die Kaiserin seien hoch er freut und tief qerübrt von den Beweisen all«, meiner Sympathie, welche England au« Anlaß de« jüngsten so peinlichen Ereignisses kund gebe. — Die Deutschen in Ebinburg haben eine Adresse an den Kaiser Wilhelm beschlossen, worin sie ihren Abscheu über die Attentate und die Hoffnung auSfprechcn. daß eine so schmachvolle Thal niemals wieder den deutschen Namen be flecken möge. Pari-, 12. Juni. Der vormalige König von Hannover, Georg V., ist heute Morgen 6 Uhr gestorben. Versailles, ll. Juni. Der Senat hat die zu den Gesetzentwürfen, betreffend die Pensionen der in Ruhestand getretenen Officiere und be treffend die direkten Steuern, beschlossenen Ab änderungen fallen lassen und beide Gesetzentwürfe in der von der Deputirtenkammer angenommenen Fassung genehmigt. — Der Senat und die De- pntirtcnkammer haben sich bis znm 28. Oktober vertagt. Bukarest, ll. Juni. Die Kammer Halden Gesetzentwurf betreffend die Errichtung eines dem Kriegsminister zur Seite stehenden höheren Con seils genebmigt. Die Session der Kammern wird voraussichtlich bi- zum 20. d. M. verlängert werden. Petersburg, 12. Juni. Bulletin über daS Befinden der Kaiserin vom 1. Juni Morgen-. Der Fieberzustand ist im allmählichen Abnehmev begriffen, da» pleurotische Exsudat etwa- vermin dert. Die Nacht war unruhig. Die Kräfte neh men nicht zu. New-?)ork. ll. Jum. Der Schooner „Cothen" begiebt sich nach dem Nordpol, um die Ueberbleibsel von der Expedition Franklin'- aufzusucheu Washington, ll.Iuni. Da-IustizeomilSdeS Repräsentantenhauses hat mit 8 gegen l Stimm beschlossen, dem Hause die Annahme einer Reso lution zu empfehlen, in welcher ausgesprochen wird, daß der 44. Congreß eineordnung-mäßig constituirte Körperschaft und daß derselbe zur Zählung der Stim men bei der Präsidentenwahl, sowie zur Proklami- rung de- Resultate« der Präsidentenwahl wohl besagt gewesen sei. Kein späterer Congreß sei berechtig, diese Acte zu revidiren und keinem Eongrcfse stche Überhaupt die Besugniß zu, dem obersten Gerichts höfe oder irgend einem anderen Tribunale das Recht zu ertheilen, die Erörterung einer solcher Gestalt erledigten Frage wieder aufzuuehmen Rach Schlntz der Redaetian et«ßesa»ße«: Berlin, 12. Juni. Die Untersuchung gege^ den Attentäter Hödel ist im Wesentlichen zum Abschluß gelangt und steht die Uebcrgabe der Acta an den Anklage-Senat de- .Kammergericht- bevor. Potsdam, 12. Juni. Die voa hier aus ver^ breitete Nachricht, die Erschießung eine- Polizo- beamten betreffend, ist, zuverlässigen Mittheüun-a ^ zufolge, unbegründet. ? A« Haussiers höchsten < als noch war. Dc bauptet. natürlich muß niä rrichische Soldrent« und ungc s»ll sich l lißuidatio Der gege sich in sc der Haus der Hin» keit der l von leitei zustand fl folgt ist. n gen? - <! wird nötl willig, da Auch prei Da liest weil das der Bahn eine gani ausdrückl nebst Rh werben u Nrtzlarer dies aber bat man llüionair tztaatsbcr! LM, d< dm Zaui Nennung len. (Na llnlernehi Hamburg! Verkauf i Die Bc ßih die « und an d best nicht, rennag. lasse», sol Lctien de Neuwakile Ctutzzöll Li!pcln die Auflö Hinlergru bekannten constitutic einzuschrä spielen. - während Mbit w die so vi, da der B> seit zum Mt, eS a Im c kursier« aber ziehe >«s Prop' >m,ger. - einem F seficitjab öleuermä nur M Hölle >üastert. tt D, einigen L miberufei er Prag omilä i uxer P erbältiii Migkeit erst nach I )«br 187 werden s «gen Eoi länger hi, Iben von scheu Dar nehmer Zur Ze co ag in dir Lom Leipzi M« noch nS, dal u auf n. d sen m H« gec kennte ltor, ! ert> »täts die l »n Gu Lle P Ungunst >en m, > -erer Mt,che
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