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chewitzruu, >M» »er»««. fftsfte»« ro un« erlassen: ßs 25. d. M.I chen Musik. «LI. bi- 24. d. MtS. ver- ree tt«». trereiiu. r Cou- Mge» I.ll.IU. V.« VI. enfre» > l, »dl. l. lngicdt. -ZL ^ r-x» e «L te.) r-Maß nr ftetS innen. g »»Vkum- r Feinheit seit wegen es Leinm tzteu uns, »erstatten. w. ! Str. 29, k>e. Echt Anlagezum Qipziger Tagcblall und Anzeiger. ,i- ,r>. Donnerstag den 20. Juni 1878. 72. Jahrgang 0dl. Vom Landtage. * Lechzt-. iS. Juni. Wie bei dem industriellen Eharakter deS Lande- nicht anders,u erwarten stand, erfährt in dem Bericht der außerordentlichen Depu tation der Zweiten Kammer über die Wasserfrage namentlich daS Berhältniß der Industrie ,u der Berunreinigung der fließenden Gewässer ein« besonder- ausführliche und sorgfältige Darstellung. ES werden die Industriezweige, welche durch ihre Abfälle di« Flüsse verunreinigen, folgendermaßen zu sammen gestellt: 1) Metallsabriken, L) chemische Fa briken, 3) Färbereien, Druckereien, Bleichereien, 4) Woll-, Baumwollen- und Seidenfabnken, 5) Schläch tereien, Gerbereien, Leim- und Seifensiedereien, «) Pa pierfabriken, 7) Stärke-, Zucker- und Spiritusfabriken. Die Deputation folgert hieraus, daß Maßregeln, welche «egen die Verunreinigung de- Wassers durch die In dustrie gerichtet sind, anderen Zweigen der Industrie, also wiederum der Industrie selbst, zu Gute kommen und daß bei der Verunreinigung fließender Gewässer we niger, wie man amunehmen pflegt, ein Kampf »wischen den landwirthschaftlichen und den gewerblichen In teressen al- vielmehr und in höherem Maße zwischen den Interessen verschiedener Industriezweige zu Tage tritt. ein wesentliches Verkehrsgebiet ist, und das Gebiet der schwarzen Elster (32 Quadratmeilen), der nörd liche T heil des Flußgebiete- der weißen Elster /bl Quadratmeilen) mit Ausnahme der Stadt Leipzig, sowie Distrikte deS südlichen Lheiles desselben der Landwirthschaft angehören, die Industrie ausschlicß lick daS etwa 100 Quadratmeilen umfassende Mulden gebiet und zumeist die Gebiete der Spree und d r Neisse, sowie den übrigen südlichen Theil der weißen Elster beherrscht. Der vorwiegend industrielle Charakter unseres Landes giebt der Industrie ein Anrecht aus thunlichste Berücksichtigung ihrer allerdings ver schiedrnartigen und »stmals sich kreuzenden Inter essen. Dies« thunlichste Rücksichtnahme auf die Industrie darf jedoch nach der Ansicht der De putation nicht so weit gehen, daß man, wie hin und wieder in Vorschlag gebracht worden ist, in den industriereichsten und ausschließlich von der Industrie beherrschten Distrikten die fließenden Gewässer der Industrie geradezu Preis giebt und lediglich der In dustrie ihre Zwecke an den Wasserläufen dieser Gegenden in der freiesten Weise und unbekümmert um andere Interessen zu verfolgen und auszubeuten überläßt. Ein solches Vorgehen würde der Industrie selbst zum Nachtheil gereichen, weil eben manche Industriezweige an der Remerhaltung des WaflerS, oder doch bis zu einem gewissen Grade, ein wesentliches Interesse haben und einen Schutz gegen Wasserverunreinigungen, welche ihnen nachtheilig sind, mit Recht beanspruchen können. Es würde dies aber auch zu einem vollständigen Verkennen der Interessen der öffentlichen Gesund heitspflege, der hauswirthschaftlichen Bedürfnisse und der Landwirthschaft führen, da diese als gleichberech tigt mit der Industrie an fließenden Gewässer,! an zusehen sind. Unter allen Umständen muß die Rück sicht auf die menschliche Gesundheit auS allgemeinen, den Pflichten de- Staates gegen seine Bewohner ent springenden Gründen so we,t gehen und muß es als oberster Grundsatz hingestellt werden, daß Judustrie- abfälle von der Zuführung in die fließenden Gewässer unbedingt fernzuhalten sind, sobald diese Zuführung gesundheitsschädlich wirkt. Das Nämliche gilt m den Fällen, wenn eS sich um eine Verunreinigung des Wasser» handelt, welche den gemeinen (haus wirthschaftlichen) Gebrauch desselben unmöglich macht oder wesentlich beeinträchtigt. Anders verhält es sich mit den Interessen der Fischerei. Ohne die volkswirthschastliche Bedeutung der Fischerei und der Fischzucht irgendwie verkennen zu wollen, kann und darf ihr nach der Auffassung der Deputation in einem vorwiegend industriellen werden, andererseits aber doch auf alle und jede, am aeßenden Wasser betbeiligten Interessen nothwendig Rücksicht zu nehmen ist. Nach alledem beantragt die Deputation, di« Regie rung möge ersucht werden, womöglich dem nächsten Landtage einen gegen die Verunreinigung der fließenden Gewässer gerichteten Gesetz entwurf vorzulegen, in dessen Motiven die Resultate der inzwischen angestellten Erörterungen ausgenommen werden könnten. MustL. «eues Ltze«ter. Leipzig, 19. Juni. Anläßlich des auf den 18. Juni entfallenen patriotischen Feste- (deS un zanzen Lande mit Begeisterung gefeierten Ehe jubiläums I I. M.M. de- Königs Albert und der Königin Carola) wurde die gestrige Vorstellung mit einem angemessenen, von Frack Marie Senger chwungvoll gesprochenen und recht beifällig aufge- noinmenen Prolog eröffnet. Zur Festoper war Gluck'- „Armida" auSerjehen worden. Ueber die der Oper hterselbst zu Theil gewordene wirksame, theil- weise glänzende Ausstattung, über die verständnißvolle Interpretation der Gluck'fchen Musik seiten- de- Dirigenten Herrn Sucher, über das zweckmäßige Arrangement der zahlreichen Tänze und über der letzteren exakte Executirung ist an dieser Stelle bereit- gelegentlich der früheren „Armida"-Auffüh- rungen berichtet und geurtheilt worden, so daß dermalen die Bemerkung genügt, eS habe die gestrige Wiedergabe der Oper die in jenen Be ziehungen früher gefällten Urtheile durchaus be stätigt. Unter den Solisten zeichnete sich vor Allen wiederum Frau Sucher als Vertreterin der Titel rolle auS. Die Armida der Künstlerin war abermals eine bis in- Kleinste wohldurch dachte und ausgeseilte, die ihren leidenschaftlich erregten, wie zartsinnigen Partien von gleichem Gelingen gekrönte Leistung, welche unS, eben um ihrer allfeiligen Vortrefflichkeit willen, von Neuem den dringlichen Wunsch nahelegte, es möge von Seiten der Direktion unseres StadtthealerS noch im letzten Augenblick der energische Versuch gemacht werden, da- Hamburger Engagement der Frau Sucher wieder zu lösen und die eminente Künst lerin unserer Stadt zu Nutz und Frommen des hicsigen Theater- und Concertwesens zu erhalten.*) für die Erziehung; eS ist ein Mittel die Heiterkeit der Kinder, die za eine Mutter der Tugend ist, zu wehren; die reinsten und edelsten Gefühle in ihnen zu wecken, ihren Sinn für da- Schöne zu nähren, und die jungen Herzen für das Göttliche und Re ligiöse zu stimmen und zu weihen. Soll das Kinder lieb aber diesen Einfluß äußern, so muß eS freilich die rechten Eigenschaften an sich tragen. ES muß natürlich, ungekünstelt, einfach, leicht faßlich und gefällig auftreten; eS muß dem Kinde sozusagen ln da- Herz und ,n den Mund gelegt sein. Hin sichtlich dieser Forderungen ist oft genug gesündigt worden durch die Herausgeber von Kinderliedern. Um so mehr freut man sich, wenn man einmal wieder ein echtes Kinderlieb erblickt; und die- ist dem obigen Werte der Fall. Den Liedern merkt man es an, daß sie nicht künstlich ersonnen, son dern daß sie auS dem Leben in der kleinen Welt herauSgewachsen sind. Daher electristren sie auch daS Kmdergarten-Völkchen in ganz besonderer Weise, und der Verfasser dieser Zeilen ist mehrmals Zeuge gewesen von dem Jubel, welcher durch den Gesang derselben bei den Kindern erregt wurde. Schon der Text erweist sich al« echt kindlich; und ist auch die Form nicht in jeder Weise vollkommen zu nennen, so gehört doch der Stoff ganz dem Reiche der Unschuld an. DaS deuten schon Ueberschristen an, wie: Der Kinder Moraengruß — KuckukSlied — Zum Geburtstag der Mutter — Bitte an die Vöglein — Gockel hahns Begräbniß — Bitte an den heiligen Christ :c. Ganz besonder- ergötzlich ist die Musik zu den Be wegungsspielen, und die Stücke: Die Handwerker; die fleißigen Bürger; der Wochenmarkt rc. könnte man wahrlich kleine Kinder-Opern nennen, die für Groß und Klein gleich erheiternd sind. Kurz, wir empsehle« sowohl dem Eltcrnhause als auch dem Kindergarten diese Kinderlieber auf das Wärmste; sie werben überall willkommen sein. —» Die Silberhochzeit von Sachsens Königs-Paar. III. Der HochjeitStaa. —eb. DreSden, 16. Juni. Auch am heutigen Tage ward das KönigSschloß schon von» frühen Morgen an von Schaulustigen umstanden, namenl . „ .. , . . . lich am grünen Thore zunächst der katholischen Nächst Frau Sucher bot Fräulein Widl als I Hofkirche sammelte sich eme große Menschenmenge. Furie deS Hasses das Beste am gestrigen ! die in ihren einzelnen Theilen im Laufe des Tages Abend. Die talentvolle Dame verstand es, I zwar mehrfach wechselte, im Ganzen aber wie den ihr in dem grandiosen Finale de- dritten I eine Mauer stand: durch daS grüne Thor rollten Actes zugefallenen gewichtigen Part mit großer I nämlich die langen Reihen der Wagen herein, Energie durchzuführen und so der erschütternden I welche die fremden hier anwesenden Fürsten, die Scene die nachhaltigste Wirkung wesentlich sichern > Gesandten und Minister, die Deputationen der zu helfen. Den Rmaldo sang Herr Pielke mit I Ständekammern, die Hofbeamten und Hofdamen ^ „ gutem musikalischen Verständnis jedoch reichten de-I zu der großen GratulationScour brachten, welche Platze bot em reizvolle-Bild, die bunten Lampion-, Sängers stimmliche Mittel mehrfach zur durch-1 in den Gemächern der Königin stattfand. Vor greifenden Bewältigung der vom Cömponisten überwiegend heroisch intendirten Partie nicht auS Die fast durchweg ruhige Partie de- alten Hydraot sagt Herrn Schelper'ß Individualität im Ganzen zu wenig zu, als daß er vermöchte, Beginn der großen Auffahrt rückte früh in der 9. Stunde der Polytechmker Gesangverein „Erato" u, daS königliche Schloß, um dem Jubelpaar eine gesangliche Huldigung darzubringen. Das sinnige Morgenständchen wurde von dem KöuigSpaar Huld- Suiten und die sonst dazu Geladenen theilnahmen. Während der Tafel concertirten die MusikcorpS der hier garnisonirenden sächsischen Regimenter, welche zwischen dem Schlosse und der katholischen Hoskirche zunächst der Altstädter Hauptwache Auf stellung nahmen. Da die gedachten CorpS in lwei einander ablösenden Hauptabtheilungen zer fielen, so war ununterbrochen Musik, zum nicht eringen Vergnügen der nach Tausenden zählenden Zuhörer und Zuhörerinnen. Die II. vom königl. Kapellmeister Wagner dirigirte Abtheilung bestand auö den Musikcorps deS Schützenregiments, des Gardereiter-RegimentS, deS 1. Feldartillerie-Regi ment- Nr. 12 und de- Pionierbataillons Nr. 12, während die I. vom StabShauboisten Ehrlich deS Leibarenadier-Regiments dirigirte Abtheilung (Ja- nitscharenmusik) die MusikcorpS der beiden Grena dier-Regimenter Nr. 100 und 101 umfaßte. Nachdem die letzten rauschenden Musikstücke ver klungen waren, zerstreute sich auch die um die MusikcorpS-Standplätze aufgestaute Menschenmasse und nur Wenige blieben aus dem Theaterplatz, um die Auffahrt des KönigSpaareS und seiner Gäste nach dem neuen Hoftheater anzusehen, wo ein von Theodor Hampe — einem von Chemnitz nach hier be rufenen und durch einen jährlichen Gnadengehalt und andere durch König Albert ihm gewährte Unterstützung zu sorgenfreiem Schaffen ermunterten Dichter — verfaßtes Festspiel der eigentlichen Vor stellung voraufging. Inzwischen aber wurde cs an allen Ecken und Enden der Stadt lebendig. Die Mitglieder der au der großen Serenade theilnehmcnden Corpora- tionen, Innungen, Vereine, Akademien, Seminare und Schulen strömten nach ihren Sammelplätzen mit WackiSsackeln und Lampions, die Kunstakabe- miker aber in Eostüm. DaS Zeughaus mit seinem weiten Hofe und Platze und die benachbarten Ter- rasientreppen und Straßen bildeten die Rendezvous- Plätze für die einzelnen Abtheilungen deS impo santen ZugeS. als dessen Vater der Schuldirektor und Landtägsabgeordnete Heger zu bezeichnen ist. Gegen 8>/, Uhr erklangen Drompetensignale und das Anzündcn der Wachsfackeln und Lampions er folgte. Bald daraus gab Trommelwirbel das Zeichen zum Abmarsch deö Zuges, welcher feinen Weg durch die Rampe'sche Straße, über Neumarkt und AugustuSstraße den Schießplatz beim grünen Thor vorüber nach dem Theaterplatz nahm, wo er sich innerhalb des durch die Fackelträger gebildeten, den vor der Mitte deS Theaters befindlichen Rund- Platz und die beiden zu den Auffahrtshallen führenden Fahrbahnen umschließenden Kreises aus stellte. Der Anmarsch und Aufmarsch auf dem weiten )u. ^ .... „ . . mit jener eine tiefere Wirkung zu erzielen; indeß I voll ausgenommen. ES begann sodann die große Aus blieb seine Darbietung immer noch achtbar genug, I fahrt. Die fremden bei Hofe anwesenden fürstlichen um an dieser Stelle mit warmer Anerkennung I Personen erschienen in Hofgalawagen in Begleitung erwähnt zu werden. Die Herren Rebling und I der zum Ehrendienst bei ihnen commandirlenOssiciere. Kraze vertraten den Artemidor und Ubalvo in I Die Kutscher und Lakaien waren in gelber Galalwrse Spiel und Gesang würdig. Auch die kleineren I und auch die Pferde zeigten am Geschirr festlichen Nebenrollen waren durch die Damen G os elli! Aufputz, bestehend in schwarzgelben Quasten und KlafSky (Armida'S Gefährtinnen), Löwy (Na-1 Troodeln. Wagen aus Wagen rollte im Trabe jade) und v. Axelson (Pseudo-Lucinde) und Herrn I herein zum grünen Thor. Die dort postirte Menge Ulbrich (Aront) angemessen besetzt. Der Chor I konnte sich gar nicht satt sehen an den goldglitzern- Lande nicht die Bedeutung beigelegt werden, daß in i fang im Allgemeinen sicher und exact; nur ! den mit Orden übersäeten Uniformen der fremden den Fällen, in denen die Interessen der Industrie j m den Gesängen während deS Festspiels im ersten I Fürsten und bedauerte nur, daß alle die Staats mit denen der Fischerei collidiren und letztere durch Act ließen sich Alt und Tenor einige beträchtliche I carossen verschlossen und die Schaulustigen so ge ißreinigungS-, r- und Hand- HI zu billige« (1. O 633.) erster« beeinträchtigt oder selbst unmöglich gemacht und zerstört wird, die Industrie zu Gunsten der Fischerei den Platz räumt. Eme Berechtigung der Fischerei soll dagegen ebenfalls und zwar in dem Maße anerkannt werden, daß ihr ein Anspruch auf voll ständige und theilweise Entschädigung, je nach dem Umfange der durch die Industrie ihr zugesüglen Schä digung, als berechtigt »usteht. Die Deputation geht nun auf die einzelnen Maß regeln, drc gegen die Verunreinigung fließender Ge wässer durch die Industrie, ohne deren Jrttercssen allzu sehr zu beeinträchtigen, ergriffen werden können, Le- Näheren ein und sie bezeichnet da in erster Reihe als zweckmäßig, daß nicht erst der Eingang der auf Grund des bereits herbeiaeführten Zustandes erhobenen Beschwerden und Widersprüche abgewartet wird, son dern daß noch vor der Inbetriebsetzung der dem Wasser Abfälle zuführenden Fabrik Erörterungen darüber angestellt werden, ob und inwieweit die öffentliche Gesundheitspflege, die Hauswirthschaft, die Landwirthschaft und die Fischerei, sowie andere Zweige der Industrie bei diesen beabsichtigten Effluvien be- nachtyeiligt oder beeinträchtigt sind. Daß den In dustriellen durch Erörterungen dieser An gesetzlich Nicht zu vermeidende Kosten erwachsen, kann gegenüber Aortheilen, welche ihnen durch Gewährung eine- den besonderen Schutzes gegen Beschwerden und Ein wendungen für alle Zeit zu Theil werden, in der Tbat nicht in Betracht kommen. Die Deputation glaubt ferner, daß e- ganz wesent lich im Interesse aller am fließenden Wass.r bethei- ligten Interessenten liegt, wenn auch Anlagen, welche die Zuleitung industrieller und sonstiger Abfallstoffe in d»e Wasserläufe bezwecken, ohne ausdrückliche Genehmigung der Obrigkeit weder errichtet noch verändert werden dürfen und überhaupt die ' uleitung von Abfallstoffen rn die fließenden Gewässer -n die vorherige Genehmigung durch die Behörde ge bunden ist. Man halte Nicht ein, so sagt sie ,n ihrem Berichte, daß die gesetzliche Regelung der Zulässigkeit von Abfallstoffen m die fließenden Gewässer einen allzu großen Apparat entbalte. In Wirklichkeit werde dies nicht der Fall sein, da ,n den bei Weitem «eisten Fällen nicht all« Interessen oder jedenfalls nicht sämmtlich« Jndustriebranchen in Frage kommen JntonationSfchwankungenzu Schulden kommen. Bei I zwungen waren, sich mit einem flüchtigen Buck den Furien-Chören im dritten Acte hätte ich theilweise I durch die geschliffenen Spiegelscheiben des Wagens statt deS aufdringlichen HervortretenS des Soprans z zuZ»egnügen. lieber eine noch nachdrücklichere Ausführung der Mittelstimmen gewünscht, damit da- dort dem Melodischen gegenüber entschieden in den Vorder grund tretende harmonische Moment deS Ausdruck« noch besser zur Geltung komme. DaS Orchester spielte mit der gewohnten Präcision, nur wollte Nun erhoben die Glocken der katholischen Hof kirche ihre eherne Stimme und alle Glocken der Stadt sielen ein mit vollem Geläute: daS königl. Silberbrautpaar begab sich unter Bortritt deS Dienstes und in Begleitung der Familie deS Prinzen Georg in die katholische Hofftrche, wo ein mir die Begleitung deS Sologesänge- manchmal I l'e Dourn gesungen wurde. Die festlich geschmückte nicht diScrel genug scheinen. Namentlich dürsten I Kirche war dicht gefüllt mit Andächtigen. Nach die ersten Geigen und Contrabässe sich noch mehr ! dem Te Deum celebrirte Bischof Bernert eine heilige mäßigen, wogegen die Holzblasinstrumente und Hörner hie und da zu vollen Klängen sich hätten vereinen sollen. Carl Kipke Messe am Hochaltar. König Albert wohnte ihr jedoch nicht bei, sondern begab sich vor Beginn der selben zurück inS Schloß. Und wieder begann eine schier endlose Reihe von Equipagen heranzurollen an- königliche Schloß und die Schaulustigen bekamen von Neuem allerlei fremdartige Uniformen und Damen - Staats Toiletten zu sehen. Die Hofdamen und Oberhof Meisterinnen, alle in lull stress, die Minister in großer, von ihnen nur höchst selten getragener Mufik«ltsche Literatur. Kinderlieber mit Clavierbegleituna für Haus und Kindergarten. Compositwn und Tert von Angelika Hartmann, Senunarvorsteherin in Leipzig. Verlag von F. Hirt L Sohn. Wie die Herausgeberin im Vorwort sagt: „Wie, r- - . - , - die Musik alle Verhältnisse de« menschlichen Leben- I Uniform und Ordensband, mit ihren Gemahlinnen verschönt und verklärt, wie sie alS freundliche Göttin j d,e fremden Gesandten m Gala, jeder m,t einem auf Menschen der verschiedensten Berufskreise einen BeglückwünschuimSschreiben fcineS SouverainS in gleichen Zauber auSüdt, dem Manne, wenn er de« der Hand, die Mitglieder der fürstlichen und griff Tage« Mühen und Sorgen getragen hat, Erheiterung I l'chen Häuser Schönburg und Solms-Wildenfels, bringt, und dem Weibe recht eigentlich Nahrung ist, l der päpstliche Nuntius m violettseidner Soutane, für ibr reiches und lebendiges Gefühlsleben, so ist sie! ^ ,We kamen angefahren und wurden vom auch da- LebenSelement, in dem da« jüngere Kind sich wohl und heimisch fühlt. DaS Kind liebt den Gesang, weil er sich unmittelbar an sein Gemüth wendet, und e- wird sich am meisten zu demjenigen hinge zogen fühlen, der ein einfache-, dem Verständniß der Kindesnatur angemessene« Liedchen mit ihm zu singen vermag" — so hat sie sicherlich recht. Des halb ist auch da« Kinderlieb von großer Wichtigkeit ') Die Lösun« de- Hamburger Contracts ist, wie un- mitgetheilt wird, ein« Unmöglichkeit. D. Red. Publicum weidlich angestaunt und bewundert Auch die Direktorien der beiden Ständekammern sowie die Militair-Deputationen der außersächsischen Regimenter, von denen König Albert Chef ist ffgl bayerisches 15. Infanterie-Regiment und Hl preußische- ostprcußische- Dragoner-Regiment Nr. 10), und der ehemaligen Maas-Armee fehlten nicht. Nachmittags 5 Uhr fand sodann in dem Eck parade- und Banketsaale die königliche Galatafe statt, an welcher die fremden Fürsten mit ihren dazwischen lodernde Wachsfackeln, mehr al- hundert Fahnen mit Chargirten, die Maler und Bildhauer im Eostüm vergangener Zeiten, dazu die von 6 MusikcorpS ausgespielten Märsche und patriotischen Melodien, daS Alles wird Jedem unvergeßlich bleiben, der dabei gewesen. Endlich war die Griip- nrung der wohl mehr alS 10,000 Köpfe zählenden Zugtheilnehmer vollendet, ein bunteS Lichtern,«.',, au- dem die um den großen Gascandelaber inmiti'n veS Platze- im Halbkreise aufgestellten Fahn.u hervorragten, lag zu Füßen des königlichen Paares, welche- mit seinen Gästen in der Eredra Platz ge nommen hatte. Während sodann die ersten Töne des Sachsen- liedeS mächtig emporbraustcn aus der tausenv- köpsigcn Menge, entzündeten Artilleristen Bunt- scucrgarben entlang deS ganzen Platzes und auf dem Dache der katholischen Hofkirche loderte nun ebenfalls Buntfcucr empor, während von den Dächern der Vestibüle deS HostheaterS elektrisches Lickt über die unabsehbare Menschenfluth dahinfloß. AlS dann Hofrath Ackermann d«S der Eredra gegenüber errichtete Rednerpult bestieg und in ge bundener Rede mit begeisternden Worten auf die Huldigung hinwieS, die Sachsens, Dresden- Bürger schaft dem Silberbrautpaarc darbringc, da erschien der ganze weite Plan im hellsten FesteSglarn. Blendende- Rothscuer flammte von der katbotischln Hoskirche herüber, während der ganze Platz von Garben weißen Lichte- umsäumt war. Bon allen Lichtstellen aber zog in dichten Wolken der Dampf empor und wölbte einen Wolkendom über den Fe»- platz. ES war ein schöner, erhabener, unvergeß licher Anblick und donnernd brauste da- Hoch, mit dem Redner schloß, dreimal zum KönigSpaar empor. König Albert dankte von der Exedra herab mit einigen kurzen, warmen Worten. Erneute Hoch rufe antworteten ihm. Nach Absingung zweier Strophen nach der Melodie „Den König segne Gott!" begann der Abmarsch in derselben Reihen folge wie der Anmarsch. Die unter dem Platze deS KönigSpaareS hmwegmarschirenden Abtheilun« gen begrüßten der Reihe nach da« Silberbrautpaar mit jubelnden Zurufen, schwenkten die Fackeln und hoben die Lampions. Volle '/« Stunden dauerle eS, ehe die Letzten deS ZugS den Theaterplatz ver ließen. Bald darauf snyr auch daS KönigSpaar in der neuen StaatScaroffe nach dem Schlosse zurück. Äus Sta-t un- Land. * Leipzig, 19. Juni. DaS von der Verwal- tung des SchützcnhauseS am gestrigen Abend zur Feier de- silbernen Ehejubiläum- de« König« Albert und der Königin Carola veranstaltete große Festconcert batte eine solche Zugkraft aus da« Publicum geübt, daß schon gegen 8 Uhr die stimmt« lichen Gartenräume dickt besetzt waren und eine Halde Stunde später ein Gewoge und Gedränge daselbst herrschte, daß nian nur langsam vorwärts !tetl«,e».