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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187806308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-06
- Tag 1878-06-30
-
Monat
1878-06
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1878
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A^Her^He 1» Me«««» »«« «ra-iiche „8»ei »«cht« i» Getcherrtmmer- t« Lcipzigee Aieater- ««» Jatellge^- blakte.«» lese»». > ' deleme Lt»»»I» vr ^»r. Er«ft P«te» Advocat. Leipzig. ^ Hamburg. Marttz« Etr««z «tltzel» «e«»Hak Verlobte. Grimma. Halle a. S. Den 29. Juni 1878. Die glückliche Geburt eines kräftigen ungen zeigen hocherfreut an Leipzig, LS. Juni 1878. Franz Zschausch und Frau geb. Lraszdo. Lieben Freunden und Bekannten »eigen ie Geburt eines gesunden kräftigen SöHn- zena Hierdurch Hocherfreut an. St. Petersburg, I3./28. Juni 1678. Heinrich Henftltng, Minna Heustling geb. MöbiuS. Heute früh '/«9 Uhr wurden wir durch die glückliche Geburt eineS muntern Knaben erfreut. Leipzig, den LS. Juni 1878. Ott« A«ln«n«r, illar» U«i8«a«r geb. Kraft. Die glückliche Geburt eines munteren Mädchens zeigen an Leipzig, den L7. Juni 1878. Herrmann kann,warf und Frau geb. verninger. TodeS-Anzeige. Tief bewegt zeigen wir hierdurch allen Freunden und Bekannten an, daß unser herzensguter Mann und Bater, Länarck LivkarL, BezirkSinaenieur bei den König!. Sachs. Staatsbahnen, am heutigen Morgen schnell und unerwartet in ein besseres Jenseits einging. Um stilles Beileid bittet die trauernde Wittwe — Leipzig, den L8. Juni 1878. (lara ttlelinrä geb. Seyffarty 0««rx und Sl»rx,>i-v11tt, als Kinder. Die Beerdigung findet Sonntag, den oO. Juni, Nachmittags 8 Uhr vom Trauer- Hause, Georgenstraße 13, aus statt. Besten Lank für herzliche Theilnahme bei dem Verluste unseres lieben KindeS. Hugo Bock und Frau. raHeS-Anzeige Heute Nachmittag 4 Uhr entschlief zu Reuhau» nach langen schweren Leiden, ver trauend auf sturen Herrn und Heiland und umgeben von den Seinigen, der Ritter gutsbesitzer Carl Friedrich Oberländer, An.tSv -rst.b-r n. Mitglied de» Kreistage», im 84. Jahre. In tiefster Trauer zeigen die» ohne be sondere Meldung an Kl.-Erostitz, den L8 Juni 1878. »te HtnterHltehenen. Die Beerdigung findet Montag, den I.Juli Nachmittag» 4 Uhr statt. Hierdurch allen theilnebmenden Ver wandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß heute Nachmittag 3 Uhr unser guter, sorgsamer Gatte und Bater Herr Julius «ngutt Hager. Privat Buchbindermeister, im Alter von «2 Jahren und 5 Monaten von einem unerwarteten Tode ereilt worden ist. Um stilles Beileid bittet im Namen der übrigen Hinterlassenen. Leipzig, den 2V. Juni 1878. «malte Hager geb. SobS ro»e»anzetge. Theilnebmenden Verwandten und Freun den widmen wir die Anzeige, daß am 28. Juni unsere gute Gattin und Mutter, Therese Schütze geb. Scheibe, nach einem schweren Krankenlager im 82. Jahre ihre- LebenS entschlief. Die Beerdigung findet Montag 1. Juli Nachmittags 4 Uhr vom Sterbe- hau>e, Blücherstraße 26, aus statt. Leipzig, den 26. Juni 1878. Friedrich Schütze als Gatte. Franz 1 Bruno l «nna s Kinder. «gncS I Nachruf! Nach kurzen, schweren Leiden erlöste der Allmächtige am 37. d. M. Frau verw. Johanne Tontag. Eine lange Reihe von Jahren hat sie in meinem Hause den Posten als HauSmannsfrau treu und sorgfältig begleitet und sich dadurch bei nur ein ehrendes Andenken gesichert. Leicht werde ihr die Erde! Leipzig, den 29. Juni 1878. Frau CommissionSrath Pauline Kahnt. Heute Morgen entschlief nach j längerem Leiden meine innigst ge liebt, Frau »asa geb. vorchert, wa» ich hiermit zugleich im Namen der Hinterbliebenen mit der Bitte um Alle» Beileid aazeige. Leipzig, den LS Juni 187«. ve. veruitet«. Die Beerdigung findet Montag Bormtttag KO UH« vom Trauer hause, Humboldtstr. IS. au» statt. Heute Mittaq verichied nach kurzem Krankenlager m Teplitz unser« l,eb« Schwestern. Schwägerin Jenny »on Mücke. Die» »eigen im Namen der Familie andurch tiefbetrübt an Leipzig, LS. Juni. vr. meä. Pefchek, Kora Peftbek. geb. von Mücke. Heute früh 3 Uhr folgte meine mir un vergeßliche Tochter Auguste »atalte Ziesche im Alter von 38 Jahren, ihrer vor 1 Jahr 8 Monaten vorangegangenen Schwester von 22 Jahren in die Ewigkeit nach Leipzig, den 28. Juni 1878. Johanna verw. Ziesche als Mutter, Arthur Ziesche. al» Bruder. Für die vielen Beweise herzlicher Theil- nahme bei dem plötzlichen Verluste ihres theuren, inniggeliebten Gatten, des Ober inspectors und Bevollmächtigten der Berlin- Anhaltischen Eisenbahn, Hauptmann a.D., Herrn Carl Wilhelm von «uediger, Ritter rcr, sagt den verbindiicbsten Dank verwittwete Frau von Nucdtgcr. Leipzig, den 28. Juni 1878. Herzlichen Dank allen Denen, welche bei dem Dahinscheiden unserer guten Mutter, «malie Friederike verw Stock, geb. Vetterlein uns ihre Theilnahme schenkten, deren Grab so reich mit Blumen schmückten und sie zur letzten Ruhestätte geleiteten, insbesondere noch Herrn Pastor Kr. Suppe für die am Grabe gesprochenen Trostesworte. Tie Hinterlassenen Dank allen Denen, welche daS Grab unserer lieben Clara so reich mit Blumen schmück ten; Dank auch Herrn Pastor Berger für die am Grabe gesprochenen Trostesworte. Die trauernde Familie Fleck. Det Herr über Leben u. Tod, erlöste am L8. Juni Abend» II'/, Uhr mein «tnzigt» imngaeliebte» Kind von langen» schweren Leiden unter hartem Todeskampf Clara «nna Mtfchke, s Tage vor ihrem 37. Geburtstag. Die tiefbetrübte Mutter Llara verw. Stschke, Berliner Str. 10». Die Beerdigung findet Dienstag früh » Uhr von der Lerchenhalle de» neuen Friedhöfe» au» statt. Verlobt: Herr Moritz Siebeneicher, Realschullehrer in Gera, mit Frl. Louise Berg ne r daselbst. Herr Curl Büttner. Gencbtsreserendar in Großschönau, mit Frl. Elisabeth Brückner in Wurzen. Herr Emil Pohle in Mohli» mit Frl. Bertha Köhler in Meucha. Herr Eugen Ovpler in Dresden mit Frl. Clara Manafse in BreSlau. Vermählt: Herr Civilingenieur Franz Hvnek in Riesa mit Frl Johanne Ungrr daselbst. Herr Ferdinand Graf in Großen hain mit Frl. Marie Dietze daselbst. Geboren: Herrn vr. Ludwig Küttner in Dresden eine Tochter. Herrn Carl in Dresden eine Tochter. Herrn - Bruchmann in Dresden «in, -.-4er. Herrn Wolo. Liller tn Chemnitz ein Sohn. Herrn W Diesel .in Chemnitz ein, Tochter. Gestorben: Herrn Emil Schumanns in Chemnitz Sohn Richard. Herrn Otto Leistner'S in Lbemnitz Sohn Paul. Frau verw. Cantor Löbu» in Belgern. Herr Franz Otto Dunker in Chemnitz. Frau Rosalie Klinaner aeb. Kieß in Freibera. Frau Flora Alw. Neumann aeb.Rupprecht rn Srvßschönau. Herrn Ferd. Leitend' in Dresden Sohn Franz Bernhard. Frau Amalie Auguste Weigel geb. Wiedemann in Oberlichtenau. Frau Auguste Nieliu» aeb. Hetze! in Frankenberg. Frau Karoline Louise Neudeck geb. Reißmann in Greiz. He Architekt Gust. Schumann in Dresden. Her Johann Heinrich Klarbolz, Brau meister in Lobftädt. Herr vr. pkil. Karl Mi'Käufer in Dresden. Herr Friedrich Wilhelm Mehnert in Dresden. Herrn Alwander Wapler'» in Dre-den Sohn Julius. Herrn Karl Schmidt'» in Bockwa Sohn Alkin. Herr vr. Hermann Peck, Oberlehrer am städtischen Gymnasium in Lauban. DaS Begräbnis; meiner Frau findet nächsten Montag, S Uhr Nachmittag von der Leichenhalle des Neuen Friedhofs aus statt Nlcb«l, Briefträger. ^0110? Htl' 4 Luft. Master u. Wörme, in Fällen Electro- KVSTllD ^Ulllzc ^III. mwuet von Feuchtigkeit getragen find die reellsten Heilkräfte bei «licht Kops- u. Gliederschmerz, Rheumatismus, HLmorrhvidal, Blutftocknng.Muskellahm,ausge»^b. Masters, Haut-,Leber-, »tcren- «rkSltungsl rc. riMMvIIoo-SLavr Floßvlch Ä. Wasser I« <8r. 8e1»vlmm»»8t»ll. Lw 2S. looi: löWM üll VMM N rtsvdvrbaä WÄlWiM Speifeanst. L. und LI. Montag: Grüne Erbsen m. Kalbst. T. B. Steiniger, Hofmann I. Meteorologische Beobachtungen »uk äer ^lornnartv ln Dvlpelg. Höbe: 118 zseter aber äer veisee. /.vlt ävr L««l>aek1nnx. 38. luni äbkiiä-, 1» tibr LS. - iNos^en» 8 vlir disebmittsgs 3 llkr INinimnm «ler T«-n>per»tvf reä «ul ^norrnomli-. rrvc-Uxkolt. k-r keni« vrtack- rtcklunx oocl »titrir«. Niwwei«- > 781.9 i 16.8 83 ML 2 1i>!«i KlSs 780.3 -l- 19.0 66 L 4 ! 749 2 -i- 20.0 79 8L 4 trüb? -- 11-2 >1»Limuw 7'empei'iwr — -s- LI" 3 Universität. Die medieinische Faeultät Leipzigs bet einem Lütticher Fest. X. WI>. Leipzig, 29 Juni. Letzten Sonntag gab eS in Lüttich ein solenne« akademische- Jubi- iium, das man ein Zellenfest nennen könnte. Der Leser wolle hierbei nicht etwa an eine hock- nothpeinliche Pönitenz denken, nicht an ein penn- svlvanischeS Jsolir-Experiment, nicht an Bruchsal, Moabit, Löwen. O nein, eS bandelte sich vielmehr um die thierische, um die Pflanzcnzelle und einen der hervorragendsten modernen Forscher über beide: Pros. vr. Theodor Schwann. Referent wandte sich direct nach Lüttich, um Nähere» über das Fest zu erfahren. Er kann jetzt leider nur da» Schreiben mittheilen, welche» die Leipziger medicinischeFacultcit dem Jubilar widmete. Dasselbe lautet wie folgt: Hochgeehrter Herr Jubilar! Mit Freuden begrüßt die medieinische Focultät den Anlaß des von Ihren Kollegen und Schillern anaeordneten Festes, um Ihnen auch ihrerseits die hochachtungsvollsten Grüße und Glückwünsche darzu- hringen. Sind eS doch vor Allem die medicinalen Wissenschaften in Stamm und in Gliedern, welche von den Segnungen Ihrer eingreifenden Entdeckungen den Hauptanthcil empfangen haben und welche durch die daraus hervorgegangene Bewegung auf da» Er giebigste belebt und bereichert worden sind. Auf dem Boden allgemeiner Narurforscbung haben ^>- vor 40 Jahren Ihren Bau errichtet. „Von er Uebereinstimmung in derStructur und dem Wachsthume der Thiere und Pflanzen" handelt Ihr berühmtes Zellenwerk und selbst vor dem Versuche sind Sie nicht zurückgeschreckt, daS von Ihnen gefundene Gesetz organischer Formbildung unterzuordnen Gesehen von noch allgemeinerer Art, welche auch die Formbildung der unbelebten Natur beherrschen. So haben Sie der von Ihnen in» Leben gerufenen Histologie gleich von Anbeginn den Geist einer großartigen und universellen Natur- aufsassung eiugeflößt, einen Geist, der ihr heute mehr denn jemals noth thut, da mit der Häu fung der D e t a i l a r b e i t e n die Verenge rung de» Horizonte» eine den einzelnen Arbeiter immer mehr bedrohende Gefahr bildet. Für un» Mediciner aber sind gerade Ihre Arbeiten e»n neuer und überaus entscheidender Be weis geworden, daß die allgemeine Natur- forschirng der Boden ist, au» dem uns je und je unsere wahre Kraft und Stärke zutttaHt*). Möge e» Ihnen noch recht lange vergönnt sein, da» Gedeihen des kräftig wachsenden Baumes zu ver folgen, den Sie vor 40 Jahren mit sicherer Hand ge pflanzt haben. Die medieinische Faeultät zu Leipzig. Mujrum für Völkerkunde. L. Wir laden die Mitglieder und zahlreichen Freunde de» Institut- ein, aus den glutheißen Straßen in die kühlen Räume deS MufeumS zu flüchten, um dort «in Stündchen oder zw« in angenehmer und beleh render Unterhaltung zu,»bringen. Wer unse.em *) Diese Wort« berühren vielleicht die Fachwelt um wohlthuender. al» sie zum Glück »m directen 'erspruche steycn mit früher beliebten und that« Hch bei FacultätSbeschlüssen daheim zur Richtschnur aenen Anschauungen innerhalb derselben Kör- ES gab eine Zeit, und sie ist gar nicht so rnt von der Gegenwart, eine Zeit, wo der Zoologie z. B. leichthin entrathen zu unten. Anmerk. deS Referenten. wohlgemeinten Rathe folgen will, der laste sich heute von dem freundlichen Kastellan in die Zimmer führen, in denen die Gegenstände japanischer Industrie auf- gespeichert sind, macke es sich dort in einem der aus gestellten Sessel bequem, und, an seiner Seite stehend, wollen wir, unsere Plauderet durch die vorhandenen Beispiele erläuternd, ihm einige Blicke in das indu strielle Leben der Japaner thun lasten. Zunächst fällt uns da ein sonderbarer Gegenstand in die Augen, den wir zwar auf den ersten Blick an dem regelmäßigen Ticktack als eine Wanduhr er kennen, der indessen von unseren Erzeugnissen der llhrmacherkilnst himmelweit verschieden ist. Vorausschicken wollen wir, daß die Eintheilung de» Tages eine sonderbare ist. Der Japanese theilt den Tag von Sonnenaufgang bis Sonnennntergana in sechs Stunden und ebenso die Nackt in sechs Stunden ein. Daraus folgt, daß die Stunden des TageS, vom Ausgang bis ,um Unter gang der Sonne blos während der Tag - und Nachtgleiche dieselbe Länge, wie die Stunden der Nacht haben. Sommer sind die Stunden des Tags, im Im Win inter die der Nacht länger. Eigentlich sollte man die Länge der Stunden von Tag zu Tag, oder wenigstens von Wocke zu Woche festsetzen, aber diese Mühe giebt man sich nickt und begnügt sich damit, ;edes Vierteljahr bekannt zu macken, welche Länge während der nächsten drei Monate die Stunden des TageS und die der Nacht haben werden. Die Uhr, welche da- Museum besitzt, wird durch ein Gewicht getrieben. Der Zeiger ist ein Stiftchen, welche- die Zeit angiebt, indem es auf einer die Vorderseite bildenden Schale heruntergebt. Da nun, wie bereits gezeigt worden ist, die Stunden, je nach den verschiedenen Jahreszeiten, bald länger bald kürzer sind, so ist die Uhr mit einer Reibe von Schalen oder Zifferblättern versehen, um sie mit diesen Abweichungen in Einklang bringen zu können. In demselben Zimmer finden wir das auch in Japan eingeführte chinesische Rechenbret in einigen Exemplaren vertreten. Es besteht auS einem flachen Kästchen, welches durch «n Quer holz in zwei Theile getrennt wird, in dessen größe rem auf metallenen Querstäben je fünf, in dessen kleinerem je zwei hölzerne Kuaeln aufgerecht hängen. Jeder Stab bildet mit den aufgcrechten sieben Kugeln eine einzige Reihe, und in icder dieser Reihen ist eine Kugel der kleineren Abtbeilung an Werth den fünf ihr entsprechenden Kugeln der größeren Ab theilung gleich, während überhaupt jede Reihe «inen zehnmal größeren oder geringeren Werth vorsttllt, al- die beiden ihr zunächst stehenden. Will nun der Japa nese rechnen, so legt er daS Bret quer vor sich hin, indem er die größere Abtheilung gegen sich kehrt, stößt di« Kugeln beider Abtheilunaen in die de- Rahmens und schiebt sie darauf, je nachdem der Gang der Rechnung e» erfordert, in die Mitte, oder gegen die Scheide wand. oder er zieht sie wieder »urück. Um 1, 8, 3, 4 zu legen, muß man die entsprechende Anzahl Kugeln in der größeren Abtheilung schieben, um K auSzu- drücken, «ine Kugel der kleineren an sich ziehen und da ü, 7, 8, 8 aus der Verbindung von 8 mit 1, 3, 3, 4 entstehen, so muß man. um diese zu legen, je erner Kugel der kleine»en Abtheilung die entsprechende Kuarlzabl der größeren Abtheilung Heranrücken. Die Zehner werden durch die Kugeln deS nächstfolgenden Stabe» »ur Linken vorgestellt, nach ihnen die Hun derte u. s. w. Alle Gegenstände japanischer Industrie zeigen ein ganz bestimmte» charakteristische» Gepräge. Der ja- pamsche Geist und Geschmack läßt sich im theuerften wie »m billigsten Industrie- oder Kunfterzeugniß un möglich verkennen. Der japanisch« Künstler ist em wirklicher Künstler. Wenn man von der traditionellen Gestaltung der Figuren, von dem Mangel an Perspectiv« absieht, so hat man für da» Uebrigbleibcnde nur Lob. Blumen wie Vögel »eigen in den Gemälden eine überraschende Naturwahrbett und Grazie. Dieser Kunftgeschmack ist auch aus alle ' ^ "--»mcle übertragen worden. Zurückgeblieben ist die Sattlerei und Lederwaaren- fabnkation, und zwar aus dem Grunde, weil jeder Mensch, der sich mit der Gerberei, überhaupt mit tobten Thiercn abgiebt, für unrein angesehen wird. Wie die Pferde aufgezäumt werden, ist in den Räu men des Museums ebenfalls zu sehen Die Sättel werden nach demselben Muster gefertigt wie die in China, nur mit anderem Polster und äußerst hart, so daß Einer, der an europäische Sättel gewöhnt ist, einen längeren Ritt nicht ohne viel Beschwerde wird auShaltm können. Die Steigbügel gleichen weiten goldgefirnißten Pantoffeln. Das Gebiß ist stark, die Zügel von Seide. Der Pelzbandel, der in China eine so grHe Aus dehnung erlangte, ist in Japan gleich Null. Las Altsstopfen der Thiere ist unbekannt. Die Chinesen fertigen aus Wachs künstliche Vögelchen, deren Körper mit natürlichen Federn sehr künstlich auSstasfirt wird. Der Japaner dagegen ahmt sie aus Seide höchst zierlich nach und stellt auf die Weise Hähne, Fasanen, Enten, Katzen rc. dar. Federn braucht er nur zum Füllen der Kissen und zur Verzierung der schönen Fächer. Pinsel versteht der Japaner bester al- der Europäer berzustelle n; sie find ungemein billig und dienen sowohl zum Schreiben als zum Malen und Zeichnen. Mit einem kleinen tragbaren Tintenfaß zusammen, sind sie ein regelmäßiger Begleiter des Gelehrten wie des Kauf manns und Beamten. Dachs, Fuchs- und Otterhaar liefern daS Material. Litzen und Treffen aus Seide spielen eine große Rolle bei Männern und Frauen, beim Civil, wie beim Militair, da unsere Knöpfe, Haken und Oesen, Nadeln und Agraffen der japanischen Toilette un bekannt sind. Eigentliche Goldschmiede und Juweliere existiren in Japan nickt. Wohl kommt der Serpentin, der Malachit, der Amethyst, der Topas im Lande vor, indessen nicht einmal die eitelsten Damen schmücken sich mit diesen Edelsteinen. Ihr einuqer LuxuS besteht dann, ihr mächtiges Haargeväude, daS den Chignon der europäischen Damen noch in Schatten stellt, mit goldenen Nadeln aufzu putzen. (Eine Menge solcher Nadeln und eine ganze Reihe von japanischen ChignonS sind für unsere Damen zur Ansicht im Museum ausgestellt.) Dir Goldarbeiter befassen sich wesentlich mit der Aus schmückung der Waffen und man sieht in der That auf dem Stichblatte der haarscharfen Säbel Garni- rungen und Ciselirungen von vollendeter Schönheit. Da fast jeder Beamte einen Degen, die höheren sogar zwei Stück tragen und da der Beamtenftand ein äußerst zahlreicher ist, so steht auch die Schwertfeger- kunst in voller Blüthe. Auch die Deqengriffe sind kunstvoll gearbeitet, sie bestehen gewöhnlich au» Gold oder einer Goldlegirung und bilden einen Vogel oder sonst ein Thier, da» sich bequem zum Handhaben eignet. Besonder- sprechen uns die ausgestellten Bronze- waaren an. Der buddhistische Cultus braucht Glocken (das Museum besitzt eine über S Ecntner wiegende Tempelglocke), große Gong», Triangel, die von herr lich geformten Metallgestellen herabbängen, Vasen zum Schmücken de- Hochaltars bestimmt, Kandelaber mit Schellen behängen, Erzbecken zur Aufnahme deS Räuckermaterials, Stative für Räucherstäbchen, Hei ligenbilder und heilige Thiere in Bronzeguß, wre den Storch, den Kranich, die Schildkröte, den phantastischen Hund von Korea u. der«!. Sticht minder überraschen un» die mittelalterlich auSsehenden Rüstftücke. Die japanischen Rüstungen sind leichter, als die alten europäischen au» der Ritter reit, denn sie bestehen gewöhnlich aus starkem Leder oder Bambu», sind mit lackirtem Metall überzogen, werden au» vielen einzelnen Stücken »usammengesetzl und dann mit dicken seidene» Schnuren befischten. Jede vornehme Familie hat ihre Farbe, welche auch von ihren Vasallen und Trabanten getragen wird. Die Krieg-maSken find ebenfall» von Leder und Eisen au» mehreren Stücken gegliedert. Der Helm erinnert an die alten Sturmhauben. Vorn sitzt eine Metallver zierung. von plx"'^stifcher, oft halbmr»)förmiger Ge stalt, und in den obern Knopf werden »zuweilen Federn gesteckt. Zur vollen Rüstung gehört ein Sturmsähncben. das durch zwei am Rückenharnisch angebrachte Oesen gesteckt wird und über dem Haupte des KricgerS weht. Der Triumph der japanischen Industrie find die Lackwaaren. So groß ist die Fettigkeit der einheimischen Arbeiter in der Herstellung dieser Gegenstände Mitlei des unvergleichlichen Firnisse- vom Firnißbaume (Mnis verni»), daß selbst die billigsten japanischen Lackwaaren noch den besten europäischen an die Seite gestellt werden können. Bei der Ausschmückung der Gerätbe im Innern der Häuser, der Koffer und Büchsen folgt man dem modernen Geschmack, welcher der braunen Farbe des Lackes den Vorzug giebt. Einheit der Grundfarbe kommt übei Haupt bei allen Lackwaaren vor, der Ueberzug ist roch, braun und schwarz und mit halb erhabenen aufgelegten Goldfiguren und Zeichnungen geschmückt. Diese sind mit vorzüglichem Geschmack angebracht und haben dieselben Blumen, Vögel, Götterbilder rc. zum Motive wie die Bronzewaaren. kt. 0. Vorbildersammlung für Lunftgewerbe. Neu ausgestellt eine achte Reihe von Blättern aus „Hervorragende Kunstwerke de-öster reichischen Kaiserhauses rc.", enthaltend : 1) Humpen und Schalen au» Krystall; 2) Kanne auS Silber getrieben, theilweise vergoldet und mit Perlmutter belegt; 3) Schale mit Deckel auS rothcm Achat; 4) Schalen auS Chalcedon; 8) Pocal mit Deckel, ganz cmaillirt, mit auSgclegten Thierbildern, Kameen und Edelsteinen; 6) Standuhr mit ver goldetem Messing; 7) Evangelienbuch; 8) Blumen vase und kleine Kannen auS Krystall; 9) Krüglein von JaspiS, Schale von einem Bezoar; l O) Schalen auS Rauchtopas. Eine malerische Humoreske. * Leipziz, 38. Juni. Die Wlttbschafttlocalitäten deS renomnurten „Thüringer Hot»" in der vurg- ftraße haben seit JahreSfnft durch Herrn Georg Grimpe, der mit dem Nützlichen da» Schön« zu verbinden weiß, verschiedene interessant« Gemälde er halten, darunter zwei Werke von dem Historienmaler Lorenz Clasen, von dem Genremal«: und hu moristischen Zeichner Gustav Sund blad und jüngst von dem lllkmaler „Tizian der Jünqere". Bon dem letzteren „Meister" ist dem Clasen'schen Wand gemälde „Die Wolf»schlucht" gegenüber ein« Art FrieS angebracht, welcher eine Reis« von WolfS schluckt zu WolfSschluckt, eine „ urverrückte", aber dennoch im Einzelnen sinnreiche malerische Humoreske darftellt. Der leitende Faden de- Ganzen führt unS von der bekannten Bierwirlhschasl „WolfS- schlucht" in Nürnberg über die Klosterbrauer« und Abtei Langbein» n.'ch der Saale „Hellem Strand" über die RudelSburg, den FuctSlhurm bei Jena und Lichtenhain bis zur Leipziger Wolf»schlucht im Tbü- ringer Hof hier. Die Hauptfiguren de» in Rede stehenden, höchst originellen Oelgemälde» stellen meist in grotesken Threrbuchstaben gleichfalls „WolfS-Schluckt" dar. Zunächst un Hintergründe befindet fick di« altehrwür dige Burg der Zollern zu Nürnberg, im Vordergrund ein wahrscheinlich von der türkischen Armee verfchlaaener Musiker, hierauf die luftige Person au» Goethe'» „Faust", welche da» Käppchen höflichst riebt und um Ver zeihung zu bitten scheint, für den Fall, daß Einer oder der Andere mehr die Satyre al» ihren Zwilling-bruder, den Humor, herauswittern wollte. Daran reiht sich Nürn berg» Wolfsschlucht mit einigen luftiaen Fröschen, dann im Hintergrund di« Brauerei und säcularistrte Eiftercienfer-Abtei Langheim, im Vordergrund zechend« Affen, welche einigen in der Näh« zechenden Studenten die CerkviS-Mützen annectirt zu haben scheinen.
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