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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187807087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-07
- Tag 1878-07-08
-
Monat
1878-07
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1878
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3N6 nur wenigstens von der Bestechung Nichts; fori muß ich nun einmal." Zschockelt stellte auch Du» in Ab- dcputze vocy alle viele L>,nge n»cyl aus ven »h'ngern äugen werde, suchte der Angeklagte geltend zu machen. H Schütze ihm alle» Die» „aus Rache" nachsaae. Den beiden Angeklagten Schütze und Gun der- ann fallen nun noch weiter eine Reihe von Fäl schungen zur Last. Um da» auffällige Deficit in den Holz-Kohlenvorräthen Ende des JahreS 187« zu decken fteffen Entstehen sie sich nicht hatten erklären können), waren beide Angeklagte dahin übereingekommen, jdas Deficit dadurch »u beseitigen, daß die auS den Holz kohlen zu entnehmenden Bedürfnisse auf den Zetteln, die durch Gundermann'» und Schütze - Hände gingen, auf höhere Summen angegeben wurden. Beide wollen Die» gethan haben, weil Zschockelt sich dahin geäußert hatte, daß sie daS Defect „verbummelt" und deshalb zu vertreten haben würden. Im Uebrigen räumten Schütze und Gundermann die Fälschungen ein, mit dem Bemerken, sie seien Beide wegen der Aeußerun- aen Zschockelt'S ängstlich geworden. Einen Bortheil hätten sie nicht gehabt, auch einen solchen nicht be absichtigt. Zschockelt will von einer derartigen Aeußerung Nichts wissen. Auf Vorhalt, daß er in dem letzten Jahre für seine Verhältnisse ganz ungewöhnliche Aus gaben für Neuanschaffungen gemacht habe, suchte der Angeklagte dieselben auf mehrere Jahre zu vertheilen, verblieb im Uebrigen bei seinen Angaben. Hieraus erfolgte das Zeugenverhör Der Herr Staatsanwalt wies gegen Schütze und Gundermann nach, daß Urkundenfälschungen von ihnen begangen worden seien durch Abänderung der Zahlen auf den als Beleg dienenden Entnahme- zetteln, den Angeklagten Zschockelt anlangend, wurde auSgesührt, daß ein strafbares Einverständniß zwischen ihm und dem Lieferanten Volk bestanden habe zur wahrbeitswidrigen Angabe deS Quantums der Holzkohle. Schütze habe sollen am 7. Februar in das Geyeimniß eingcwelht werden. Dazu die falsche Instruction von Seiten Zschockelt'S mit den doppelten Strichen, dazu dann daS gemeinsame Mittagsmahl auf Kosten Völk'S und dazu endlich das Geschenk von 4 Der Völk'sche Wagen fasse nur ILO Hectol. Holzkohle höchstens, und doch seien seine Lieferungen regelmäßig mit ca. LOO Hectol. gebucht und bezahlt worden. Herr Advocat Frey tag ll. machte für Zschockelt geltend, daß der Vorgang am 7. Februar auf ein Mißverständlich Schütze s »urückzuführen sei, daß die früheren Differenzen zwischen den gebuchten und wirklich gelieferten Kohlen auf Nachlässigkeiten der Arbeiter beim Abmessen beruhen könnten, welche Zschockelt entgangen seien, und daß Bestechung insofern ausgeschlossen sei, als man — infolge des Ableben- Völk'S — gar nicht wisse, ob und wie viel Zschockelt erhalten habe. Daraus, daß Völk Schütze am 7. Februar ein Geldgeschenk gemacht habe, folge noch nicht daS gleiche Verfahren gegen Zschockelt. Herr Avv. Oe. Erdmann, für Gundermann, be stritt die Qualität der Kohlen-Zettel als Urkunden im Sinne von 8. 267 und betonte für den Fall, daß der Gerichtshof dennoch Urkundenfälschung annehme, AlleS waS eine milde Bestrafung rechtfertigen würde, insbesondere die irrige Annahme Gundermanns und Schütze's, daß sie für Manco im Kohlenbeftande aufzukommen hätten, und die ungenügende Controls in der Magazin-Verwaltung. Der Gerichtshof verurtheilte Zschockelt wegen Betnrgs zu l Jahr Gefängniß (unter Anrechnung von 3 Monaten Haft), Schütze und Gundermann dagegen zu je L Monaten Gefängniß wegen Urkundenfälschung. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 8. Juli. Wir machen die hiesigen reich-treuen Wähler nochmals darauf aufmerksam, daß heute, Montag, der letzte Tag ist. an welchem die im Rathhause im zweiten Stock, Zimmer Nr. 16, au-gelegte Wählerliste der Stadt Leipzig cingesehen werden kann, und zwar in den Stunden von 8—1 Uhr und von 3—6 Uhr. Reclamationen können ebenfalls nur noch heute, entweder mündlich oder schriftlich, angebracht wer den. Wie wir vernehmen, ist die Frage, ob Solche, welche erst von jetzt ab bis zum Wahltage das 25. Jahr erfüllen, wahlberechtigt seien, im liberalen Sinne entschieden worden, so daß sic am 30. Juli ihr Wahlrecht auSzuübcn vermögen, falls sie in entsprechender Weise reclamirt haben. * Leipzig, 7. Juli. Zur Richtigstellung der Thatfache, welcher Partei die Zersplitterung unter den reichstreuen Parteien bei der bevorstehenden ReichötagSwahl in manchen sächsischen Wahlkreisen zur Last fällt, enthält der „Frei- berqcr Anzeiger", daS Amtsblatt der dortigen königlichen uno städtischen Behörden, an der Spitze seiner letzten Mmmcr einen sehr leidenschafts los und objectiv geschriebenen Artikel, auS dem Folgende- hervorgeht. Noch während die Vorstände der beiden liberalen Parteien im Land tage mit dem Vorstände der konservativen wegen gemeinschaftlichen Vorgehens bei den Wahlen ver handelten. wurde im Freiberger Wahlkreise von den dortigen konservativen erklärt, daß man den bisherigen liberalen Candidatcn nicht anerken nen wolle, daß man die Absicht habe, ihm gegen über einen eigenen conscrvativen Candidatcn auf zustellen und daß man sich höchstens zu einem Compromißcandidaten verstehen könne. Erst un mittelbar vor der am 23. Juni in Freibcrg statt- gefundenen Versammlung liberaler Vertrauens männer von Stadt und Land auS dem ganzen Kreise, in welcher der bisherige Abg. Penzig erschien und seine Wicderausstellung mit Stimmcn- einhelligkeit geschah, lief von dem Vorstande deS konservativen Vereins zu Freiberq ein Schreiben ein. worin um eine gemeinschaftliche Besprechung niit dem Vorstande des liberalen Freiberger Wahl- Vereins ersucht wurde In dieser Besprechung erklärten die konservativen, den bisherigen Per- reter deS Wahlkreise-, Herrn Penzia. einen Mann, tder seit zwanzig Jahren in, öffentlichen Leben steht, in seinem HeimathSort Meerane durch da- Ver trauen seiner Mitbürger zu fast allen bürgerlichen Ehrenämtern berufen wurde und der seit 2 Jahren den KreiS im Reichstag mit Erfolg vertreten bat, für unannehmbar, sie schlugen dagegen einen Com- promiß - Candidatcn in der Person de» Staats- ministerS a. D. von Friesen vor. Daß dieser sehr ehrenwerthe Herr aber nach seiner ganzen Ver gangenheit und Lebensstellung den Freiberger Libe ralen nicht als ein Compromiß-Candidat gelten konnte, darüber bestand kein Augenblick Zweifel. So zerschlugen sich die Verhandlungen. Die Libe ralen hielten an ihrem bisherigen Vertreter Penzig fest, und die Conscrvativen proclamirten die Can- didatur deS Rittergutbesitzers von Oehlschlägel, welche sie gleich von allem Anfang beschlossen hatten. Der „Freib. Anz." meint hiernach mit Recht, die Schuld der Conscrvativen allein werde eS sein, wenn der Freiberger Bezirk wieder an die Socialdemokraten verloren gehe. * Leipzig, 7. Juli. Aus dem 14. sächsischen Wahlkreise (Borna rc.) wird gemeldet, daß die Vertrauensmänner der dortigen liberalen reichS- treuen Partei im Laufe der allernächsten Tage über die Ausstellung eines Candidatcn ihrer Gesinnung sich definitiv schlüssig machen werden. Von den verschiedensten Seiten liegen Mittheilungen vor, welche erkennen lasten, daß man mit der geradezu dem Bezirke aufgezwungeuen Candidatur de- auf der äußersten Rechten stehenden vr. Frege- Abtnaundorf sehr unzufrieden ist und daß man sich von der Aufstellung eine- tüchtigen liberalen Candidatcn, der selbst die nöthige Rührigkeit ent faltet und in einer Reihe von Versammlungen in den verschiedenen Gegenden de- Wahlkreise- sich den Wählern persönlich vorstellt, den besten Erfolg erwartet. Früher haben eS die liberalen Candi- daten immer an dieser Rührigkeit, die sich nicht bloS auf einen oder zwei Orte erstrecken darf, fehlen lasten und trotzdem brachten eS die Liberalen auf eine der Stimmenzahl der Conscrvativen sich an nähernde, sehr ansehnliche Minderheit, das letzte Mal u. A. auf über 3000 Stimmen. * Leipzig, 7. Juli. Gestern Abend hat sich das Comitö zur volkSthUmlichen Feier de- Sedantage- constituirt. Vertreten waren 10 Corporationen, nämlich: Allgemeinerund Leipziger Turnverein, Schützengesellschaft. Kaufmännischer Verein, Polytechnische Gesellschaft, fünf Militair- vereine, Rettungscompagnie, der Zöllnerbund. Lieder tafel, Hellas, Männergesangverein und Sänger kreis. Den Vorsitz führte Herr vr. Zenker, der vorjährige Vorsitzende de« Sedanfeier-Comits, von welchem Letzteren auch die Einladung zur gestrigen Versammlung auSgegangen war. Die anwesenden Vertreter (von welchem sicy noch einige vorbehielten.be- stimmte Erklärungen wegen Theilnahme ihrer Ver eine später abzugeben) beschlossen, die Feier selbst am Montag den 2. September, und zwar wiederum im Neuen Schützenhause, abzuhal ten. Schließlich wurde ein Central-Comite aus fünf Herren, von denen je einer, dem gemachten Vorschläge gemäß, den Turnern, Sängern, Schützen, Küiegern und Kausleuten anzuaehörcn hatte, ge wählt ; die Wahl siel auf die Herren: vr. Zenker, Secr. Herzog, Kaufmann A. Wagner, Buchhalter KaniS und vr. Mar Lange. Diesem Central- Comits liegt nun ob, durch die Wahl der Vor sitzenden für die verschiedenen Ausschüsse sich zu verstärken. — Die „Jllnstrirte Zeitung" bringt in ihrer neuesten Nummer, wie versprochen, das B'ld König Albert'S von Sachsen und der Königin Carola, ferner den Festaufzug der Landleute in Pillnitz am 16. Juni, die Bergparade in Dresden am Abend deS 17., die Beleuchtung der katholischen Kircbe in Dresden und den Künstlerfestzug am Abend deS 18., da« Innere des neuen Hoftheaters ebendaselbst, die Beleuchtung der Höhen der Sächsischen Schweiz am 20. Juni und schließlich die Votivtafel, welche die sächsischen Städte Ihren Majestäten gewidmet haben, sämmtlich in getreuen Abbildungen. Wir machen aus diese Nummer, welche, 3 Bogen stark, u dem billigen Preis von 50 Pfg. auch einzeln äuflich ist, unsere Leser ganz besonders aufmerksam. * Leipzig, 7. Juli. Die am gestrigen Nach mittag und am heutigen Morgen von dem Ad. Schmidt'schen Nciseburcau veranstalteten Ertra- züge nach der ReickS-Hauptstadt waren von etwa 600 Personen besetzt. ES ist dies allerdings eine ganz bedeutende Abnahme gegenüber der Fre quenz der früher nach Berlin abgelassenen Ertra- züge. Diese Thatfache hat wohl zum großen Theile in der Einführung deS Paßzwanges in Berlin ihren Grund, da vielen der Vergnügung- Reisen den die Besorgung der erforderten Legitimation-. Papiere mit vielfachen Unbequemlichkeiten verbun den erscheint. (Der Paßzwang wird aber in Berlin, wie wir bereit« berichtet, so mild ge- handhabt, daß die Beschaffung von LegitimationS- papieren gar nicht so dringend war. D. Red.) ) Leipzig. 7. Juli. In der Aleranderstraße ging gestern Nachmittag daS Pferd cmeS Kutsch wagens, worin ein kleines dreijähriges Kind saß und daS man unbeaufsichtigt hatte sieben lasten, plötzlich durch und jagte nach der Weststraße zu. Dort gelang eS einigen auf dem Stationsplatze haltenden Droschkenkutscherii,daö schcuejThier,welches dabei zum Stürzen kam, aufzubalten und ivci- tereS Unheil zu verhüten. — In einer Restau ration der Tauchacr Straße wurde in ver gangener Nacht eine Hazardspieleraesellschast polizeilich aufgehoben und der Bankhalter samrnt den übrigen Spieltheilnebmern zur Feststellung ihrer Persönlichkeit nach dem Naschmarkt abaesührt. — Auf der Bayerischen Bahn gingen gestern Nach mittag 3 Uhr 10 Min. 110 Landwehrleute deS 107. Regiments unter Führung eineS Offieiers nach Borna, desgleichen mit dem nächsten Zuge derselben Bahn 3 Ukr 20 Min. 104 Mann Land wehr desselben Regiments ebenfalls unter Führung eines Ossicier» nach Glauchau von hier ab. * Meißen, 6. Juli. Der Agitation der Socialdemokraten in unserer «stadt hat sich ein Hinderniß entgegcngestellt. Für heute Abend hatten sic beabsichtigt, im Saale zum Thurmhause eine öffentliche Wählerversammlung abzuhalten. Herr Bürgermeister Hirschbarth hat sich jedoch in seiner Eigenschaft «US Polizeichef veranlaßt ge sunden, die Abhaltung dieser Versammlung auf Grund tz. 12 de- Gesetze- über da- Verein-- und Versammlung-recht zu verbieten. — Die Vereinigung reich-treuer Männer in Chemnitz hielt am Freitag wiederum eine Versammlung ab, welche so zahlreich besucht war, daß der Saal die Mitglieder bei Weitem nicht aufzunehmen vermochte. Aus der Tagesordnung, welche verschiedene wichtige Gegen stände berührte, stand unter Anderem folgende Resolution: Die (Versammlung erklärt, daß eS die heiligste Pflicht jedes Mitgliedes unserer Vereinigung ist, für die Landidatur unseres reich-treuen Candidaten Herrn Kürschnermeister Stadtrath Vopel überall und bei jeder Gelegenheit mit allen Kräften ein zutreten. Diese Resolution wurde mit Einstimmigkeit ange nommen. Der Verein, seit 1 l Tagen erst bestehend, zählt heute nahezu 600 Mitglieder und täglich mehrt sich diese Zahl. — Im „Dre-vner Anzeiger" veröffentlicht Herr vr. Wigard als stellvertretender Vorsitzender deS dortigen FortschrittSvereinS eine Erklärung, worin er der Fortschrittspartei da- Verdienst zu- schreibt, bei den anderen beiden Ordnung-Parteien Verhandlungen zur Ausstellung eines gemeinsamen Candidaten beantragt zu haben, und für daS Scheitern dieser Verhandlungen ausschließlich die Vertreter der „gegnerischen Seite" verantwortlich macht. Insbesondere wird „dem animosen und provocirenden Auftreten der Vertreter deS NeichS- vereinS" der größere Theil der Schuld zugeschoben. Wir wissen nicht, ob man auf diese schweren Beschuldigungen durch eine officielle actenmäßige Darstellung de- Hergang» der Sache ant worten wird. Aus derselben dürfte sich, so weit unsere Kenntniß der Dinge reicht, klar und unwiderleglich ergeben, daß der ReichSverein von Anfang biS zu Ende eine Haltung von tadelloser Loyalität und Selbstverleugnung gezeigt hat. Er war es, von dem die Idee gemeinsamer Verhand lungen zuerst angeregt und die bezüglichen Ein ladungsschreiben erlassen wurden, und er hat trotz mancher ohne sein Verschulden, ja ohne sein Vor wissen herbeigeführter Zwischenfälle so lange an dem Streben nach einer allseitigen Verständigung fcstgehalten, als die Hoffnung noch möglich war, daß der Fortschrittsverein nicht unnachgiebig auf einem Vorschläge bestehen würde, der dem Reichs verein so wenig wie dem conscrvativen Verein als annehmbar erscheinen konnte. — Auf den Feldern vou Kötzschenbroda so wie auf den Feldern unterhalb Uebigau nach Kaditz zu, sowie in der Gegend von Naundorf und Zitzschewig hat die Ernte begonnen. Am 3. Juli bereits war Korn in Puppen aufgestellt. — Man meldet auS Crimmitschau, 4. Juli: Auf der Höhe de- Gablenzer Berg-, dort, wo der CommunicationSweg nach Waldsachsen abzweigt und woselbst Herr Oekonom Gabler Gebäude aus führen läßt, hat man vor Kurzem beim Graben eines Brunnens in einer Tiefe von 100 Fuß mitten in Triebsand den linken Beckenknochen eines Wiederkäuers gesunden. Der Knochen gehört nach dem Gutachten von Sachverständigen einem Wiederkäuer an, welcher vor der Diluvial periode gelebt hat. Es sei hierbei erwähnt, daß nach Annahme der Gelehrten damals, als die Erde schon mit großen Landthieren bevölkert war, wahrscheinlich durch eine große Fluth sich da- sogenannte ausgeschwemmte Land (Diluvialboden) bildete, welches auS Sand- und Thonschichten, Mergel :c. besteht und Holz, Torf und Reste von roßen Landthieren enthält. Weitere Knochenreste at man an jener Stelle nicht gefunden. Herr Gabler hat den interessanten Fund der Natura liensammlung der hiesigen Bürgerschulen geschenkt. — Der Verbrecher, welcher am 30. Huni den Brodfuhrmann Kropp auf der Straße nach Rautenkranz überfallen und beraubt hat, ist dem Vernehmen nach in der Person eines auS Unter« sachsenfelb gebürtigen Individuum- Namens Sei del. der setzt in Werdau wohnt, ermittelt und daselbst verhaftet worden. Kropp ist an den er haltenen Verletzungen gestorben. Er war 68 Jahre alt und diente bereits circa 25 Jahre al- Knecht bei dem Müller KlauS in Eibenstock. Er hatte allwöchentlich in die Umgegend von Rautenkranz Brodfuhren zu machen und hat vor einiger Zeit unterwegs einen krank und elend auSsehendcn Men schen mitleidsvoll mit aus den Wagen genommen, der jedenfalls mit dem Mörder identisch ist. Verschiedenes. — Der Schauplatz eine- schrecklichen Ver brechen- ist am letzten DonnerStaq früh in Erfurt das Hau- Nr. 5 in der Pauisstraße ge wesen. Der Schuhmachermeister Peter vermachte seiner Verwandten, der Frau Schuhmachermeister Dünkel, daS in der Paulsstraße Nr. 5 belesene Grundstück, behielt sich jedoch ausdrücklich freie Wohnung für sich in demselben Hause vor. Nach dem eS wieoerholt zwischen dem Schumachermeister Peter und dem Schuhmachermeistcr Dünkel und dessen Ehefrau zu Zwistigkeiten und ernsten Zer würfnissen gekommen, erschien am genannten Tage Peter in der Wohnung de- Dünkel, und mit den Worten: „Du, reich' mir mal da» Plättbret 'rau-!" die er dem Dünkel durch da» Fenster zurief, goß er demselben ein Gefäß voll Schwefelsäure über da- Gesicht, so daß dasselbe einen schrecklichen Anblick darbot. Abgesehen von den Brandwunden, mit denen da» Gesicht bedeckt, ist auch die Horn haut beider Augen arg verletzt, so daß der Verlust derselben z» befürchten ist. Ebenso wurden der Frau deS Dünkel, welche ihrem Manne zu Hülse eilte, beide Hände beschädigt. Nachdem Peter diese unmenschliche That verübt, stürzte er in sein oben bclegeneS Zimmer, verriegelte dasselbe und durch- scbnltt sich mit seinem Schnhmachermesser die Kehle. Ein herbeigeeilter Polizeibeamter fand ibn nach Sprengung der Thür in seinem Blute liegen und traf Anstalt, den noch Lebenden sortzuschaffen, der aber schon auf dem Transport starb. — In einer kürzlich abgehaltenen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung in Nordhausen ist der Beschluß gefaßt worden, für die Zukunft principiell Schulgeldfreiheit bürgerlichen Kin dern weder für die Mittelschule noch für die höhere Töchterschule weiter zu bewilligen. — L. Noirs erzählt in der „Gegenwart": Einer der ausgezeichnetsten Gelehrten Englands, eine durchaus ideale Natur, schrieb mir dieser Tage: In England hat man für Attentate auf die Königin öffentliche Prügelstrafe eingeführt; seit dem haben die Attentate vollständig ausgehört." Zur Erklärung wird hinzugefügt: Abschreckung für vre Verbrecher ist nur dann vorhanden, wenn die 1 Strafandrohung die wirkliche Wurzel de- Anreize» rum Verbrechen trifft. Die- wird dann der Fall sein, wenn bei Attentaten auch der Seele de- Ver brecher- sich die Gewißheit ausdrängt, daß er statt der erträumten Berühmtheit Schmach und Schande ernten wird. Gericht über die Wirksamkeit der städtischen Anstalt für Lr beits- und Dienst-Nachweisung, Universitätsstr. Nr. dl (Gewandhaus), 1 Treppe. Tägliche ExpedittonSstunden in der Zeit vom I. April bis 30. September Vor mittags von 7—12 Uhr und Nachmittags von 2—6 Uhr. r. so l) C. F. . Pilz, Mc >5 Baum, ( Izchuhmacher Iß. Wehsener iHchneiderme Mel. Postse, iHrers hier I«erk«fUhrer leister» in! Strauß, Ijirtner, Sö l) F. O. idagen, mit m Halle a. »lisch, Poliz Kastellan- j «. Richter, ö H Froh L. Barthel, stier. Md. r. 5) D Id. Schi Jnut 1878. ZD-L S-Lsr Vom I. Januar di» ,, , »I Mal , ^ Vom «.—SV. Juni 8 18 52 136 3> -r 6 ^ s 2026 4468 243 796 2269s 5264 <2 r-» s: sr 1) I. W W. Vieweg Tochter. 2 mit O. H. Z) P. Juv Cichorius, Tochter. 4 Schlei-, mit ifltz bei Fre 8 » I 133 1937 126 36 401 189 2338 19Id 35 3S?I 161 23Il 188 7533 2507 2477 Von der Anstalt wurden nachgewiesen: s. an männlichen Personen: 23 als Aufwartung, 13 zu verschiedenen Hand arbeiten, 10 zum Raddrehcn, 5 als Laufburschen, 3 zu Gartenarbeiten, 2 zum Logisräumen, 1 - Roßhaarzupfen, 1 - Holzabladen. d. an weiblichen Personen: 241 zum Scheuern. 102 - Waschen, 5 zum Heuabladen, 4 - Nähen, 3 - Plätten, 3 zu Gartenarbeiten, 3 als Wochenwärterin, 2 zum Logisräumen, 2 - Fellenähen, 2 - Federnsortiren, 2 « SchotenauSkernen 2 - Wäscherollen, 1 - Aufwaschen, 1 - Kinderwarten, 1 - Flaschenspülen, Resultat der Lienftboten - Nachweisung. Telegraphische Depesche. Berlin. Bulletin von, 7. Juli. Bei gula Allgemeinbefinden Sr. Mai. de- Kaisers ist heute < am rechten Arme der Verband fortgelassen w vr. v. Lauer. Ilr. v. Langenbeck. vr. Wilmk flle ll-'r»»«-«, Reichsstr. 5, Wetnhandl» ir Einführung chemisch unters, reiner franz. Ml... ,t>Ie ä bäte täglich von 12—3 Uhr - 1.50 int « Ltr. Wein. Heute l»«uu: Bouillon, g," asteten. Schoten, Carotten mit Kotelettes, Scbr caten, Compot, Salat, Butter und Käse. 1'opvic SvriuLi 1ok-r»drIULLor LrA Svrsn« 3». Kvleüsiitrast,«, 1. Ltu?«, kvtor Kledter'-itol ksäeiiteilck Mer kreis MMIie MSM ii. 8MW äl ter von 50 nj DM" 44r»««« vH«»« - 3 >4 2»m Miuiuen l »tersiielieii der SI11.LnI»I«»t«r auf ihre LeitungSfähi^ empfehlen sich RotiLppv «L K erste vei-ziger Spectal relesra-heu-Bau Aa und Blttzahletter-Kabrtk. «rtesbozen «tt «nstcht »an stetpjiß neue Aufnahme - Bogen 5 Verlag von v. Id. nluekler, in allen Schreibwaaren > Handlungen. VsdUoiiteii'8 relii.6Le»o kiisi« en gro» L en äetoil bei 8ieclcner-ks<>8»xe. 1) A. A IM. H. Thi K. H. Har Z. Leschke. r. Husaren Isi. Geuthel Zimmerers !l. K. Tele !?. «. Post «.K i. K. « K. K. o t o t o t o t ost Juni Bestellungen auf Dienstboten. ZumDienst Erballen« I 1878. aiigemeldet. Dienste I männl.j welbl. mLunl wribl. mänol vcm i. Januar d>» »l. M°> 5 ' 56 13 23 4 10 I Vom I.—30. Zmii 1 ' 13 s 7 1 I 6 > 69 15 30 . 8 I DaS K. zeöffne »ieselb« >««»»»edr. Varacken Briefe w Iteffeutttch llniver Ztadtb «olkSb 75 45 20 Bei Bedarf von Arbeitskräften hält sich die Anstalt dem geehrten Publicum für ferner bestens empfohlerl Berichtigung. In dem Artikel „Von der Weltausstellung" »s der SonntagSnummer soll es gegen den Schlag deS fünften Absatzes heißen: „so selten wir wl Parterre-Foyer de- neuen Theaters in Dreste..! Lambris auS weichem Holze, welchen durch färben - Anstrich der Charakter von Eichenholz gcs geben ist; aber noch nicht genug der Täuschung! noch weiter hat man dieselbe getrieben, indm man Intarsien durch Aufschablonirung iw.j tirte." Die zu ein strarunter I kleines 4 und Porte jjartie Me s-iedene H Liens Befind von 9 von 2 >m Hause Treppe X, steigert we ImLlt Nächsten Ibormittag b«>. Str u dem C j-niltr^ed Kotten vo kliefeln ti eisen und «acher-Ha H öhere t sowie Mo imftbieter EohliS, Sieiwi bei Herzb DaS d I dösige, '/ gelegene ovvolheb gehörigen gleich 71 in einem r mit sehr daiivenei und new strandca Trisend inbhastir »"w > näheren llnterzei »tusir «ächtigt derpfl. l
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