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Gkscheütt til-ttch früh 6»/. Uhr. «E ««»cd»«, g^mn-gaffc rr. »er »ed«N««. ntt-g» lo-12 Uhr. nttag« 4—6 Uhr. drr f-r die uächft- «mnmer desttmmteo aa Wochentagen dts Kechmtttags, an Lomr- > früh di» '/.S UHr. »Mlc, siir Z,s. UmversttstSstr. 22. e.Lathariarustr 18.P. 'im dt- V.3 Uhr. UciWger Ja-MM Anzeiger. OrM str Politik, Localgeschichte, Handels imd Geschäftsverkehr. k 22tt. Mittwoch den 14. August 1878. A<rft«ße 15,500. LV«»«MnN»»rci, viertelt. 4V-AL. mtt. Brmaettoyu 5 Vit. vrrrch »,« Pest bezog«» 6 «k. Jev« eu^elue Nummer 25 Pf. Belegexemplar lü Pf. Gebühre» für Extrabeilage» «tzne Postdefdrderung »6 «k. «tt Peschefdrderung 4L Mt. »»lrr-tr kaesp. PctUzeile 2» Pf Größere «schnlien laM uusc«m PrriSver-eichniß — labeü.irifvdr. Satz »ach höherem Tarff. Lectame» «1er »e» »e»actt»«ßrt« bi« Vpaltzeile 40 Pf. Inserate find stets au b. -em»Nt», zu senden. — Rabatt wird nichl gegeben Zahlung pr»<mmu«»<Io oder durch PostvorschuA. Bekaantmachuiig, Revision der Droschken betreffend. -ei der letzten Generalrevision der Droschkengeschirre find die nachstehend verzeichnet«« Nummern theil- y Reparatur befindlich entschuldigt und nicht voraeführt worden, theils in einem Zustand« vorgefahren, mn beffere Instandsetzung der Geschirre bedingt bat. He Concesstonare der nachstehend bezeichnet«« Geschirre werden daher veranlaßt, dieselben Montag. den IS. «uguft 1878 p» «otzplatz vor dem „grünen van«" und zwar die Nummern 8. 11. LI. 38. 39. 43. 44. 48. SO. 81. 7V. 73. 77. 86. 90. 81. 188. 153. 189. 160. 178. 187. 189. 193. 194. 300. 803. 330. 339. 830. 333. 334. 343. 348. 346. 380. 884. 389. 374. 291. und 298. > n« S Uhr Nachmittag», und die stummer« 301. 808. 311. 313. »14. 318. 318. 339. 330. 333. 334. 388. 35«. 387. 368. 368. 368. 371. 373. 879. 881. 388. 389. 391. 401. 403. 417. 436. 438. 435. 439. 443. 454. 474. 475. 479. 486. und 496. > '/,5 Utzr NachmtttngS püvetttch zu einer Nachrebtstvn vorzufahren, be». Vorfahren zu lassen jpar unter Hinweis auf die im Schlußsätze unserer Bekanntmachung vom 37. Juni 1878 entbaltenen lgmungen und Strafandrohungen. siMip, am 8. August 1878. ras Polizetamt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Mühlner. Bekanntmachung. Nachdem den Herren vir ik German« von un» Erlaubnis zur Aufstellung von Plakatsäulen und Anbringung von Placattaseln ertheiu worden ist und die Genannten angezeiat haben, daß sie diese Eiw Achtungen vom 15. d. M. ab dem Publicum zugänglich machen werden, so bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß von diesem Tage an alle» und jede» Anschlägen von Placaten an Lommun. gebäuden und den der Lommun gehörigen Einfriedigungen nicht mehr gestattet ist. Leipzig, den 13. August 1878. Der Math der Stadt Le^tg. vr Georgi. schmivt. Bekanntmachung. 1, der Eutritzscher Sttaße, sowie in der Straße 8 deS nördlichen Bebauung-plane» sollen Schleuß«« Me hergeftellt und an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. de Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Bauamt. Rachbaus. Zimmer I.auS und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden, kindliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift „Schleutzen in der Rordoorftadt" ebendaselbst und zwar bis zum 35. August l. I. Nachmittag- 5 Uhr ernzureichen. ,ig, am 13. August 1878. Der «ath »er Stadt vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Itzn von «dam Müller (oder Möller), Bürger zu Leipzig, 1854 gestiftetes Stipendium von 40 .4, 46 ^ > ist an hiesige Stndtrende und zwar zunächst an verwandte des Sttsteds. in deren Ermangelung rsebnrger StadMnder und wenn deren keine die hiesige Universität besuchen, beliebig auf 3 Jahre fRlchaeliS d. I. an zu vergeben. fstir fordern diejenigen Herren Studirenden, welch« sich in einer der angegebenen Eigenschaften um l Stipendium bewerben wollen, hierdurch auf, ihre Gesuche mit den erforderlichen Bescheinigungen bis )ltz. August d. I. schriftlich der uns einzureichen. l-Mere Gesuche können Berücksichtigung nicht finden. lÄyig, den 33. Juli 1878. Le, »attz »er Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Mefferschmidt Bekanntmachung. DaS 38. Stück des diesjährigen ReichS-GesetzblatteS ist bei un- ei «gegangen und wird dts ZI. «ngnft ». I. aus dem RathhauSsaale öffentlich auSHLngen. Dasselbe enthält: Nr. 1364. Verordnung, betreffend die Einberufung de- BundeSrathS Vom 5. August 1878. Leipzig, den 12. August 1878. Der Nattz der Stadt Leipzig. ve. G c orgi. Mefferschmidt. Bekanntmachung. Da die Benutzung der Harkortstraße auf dem Tratte zwischen der Meinen Buragaffe und der Pleißen- gaffe zur Ablagerung der Baumaterialien für den Userbau daselbst nöthig ist, so wird dieser Theil der Harlortstraße von jetzt ab bi- auf Weiter- für den Fährverkehr gesperrt und der Fußverkehr nur auf dem Fußwege läng- der GerichtSgebäude gestattet. Leipzig, am SO. Juli 1878. Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangrmann Bekanntmachung. Im Täubchenweg, sowie in den Straßen l und lll sollen längs der Schuldauplätze nn Johanne-ganen Schleuß«« lll. Claffe hergestellt und an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Bauamt. RatbdauS. Zimmer Nr. 1 auS und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezüglich« Offerten find versiegelt und Mit der Aufschrift: „Schlensten t« Johannesgarten versehen ebendaselbst und zwar bi- zum 17. August d. I. Nachmittag- 5 Uhr einznrrlchen. Leipzig, am 10. August 1878. Der «attz »er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 17. Juni d. I. bringen wir hiermit zur öffent lichen Kenntniß, daß mit dem 15. d. M. der Abschlag deS Plechenmühlgrabenö eintreten wird. Leipzig, am 18. August 1878. Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Langem» nn Der Friede «U Nom. bedeutsame Kunde vermittelte uns gestern !-legraph auS Rom. Wie der „Kölnischen von dort gemeldet wird, hat der neue retair deS Papste- Cardinal Nina an ! steichükanzler ein eigenhändige- Schreiben ge« in welchem er seine Bereitwilligkeit auS« über einen Ausgleich zwischen der Curie dem deutschen Reiche weiter zu verhan- imd zu einem „guten Schluffe" mitzuwirken. Ibyt kein Grund, vor an der Richtigkeit dieser acht zu zweifeln, nachdem die Anknüpfung-« de Nina'S bereit- seit einigen Tagen ihre- Charakters entkleidet sind und die ntane Presse durch eine Art lärmenden IjnbelS über den Ausfall der Stichwahlen für 'Reichstag, wie es scheint, den Rückzug zu versucht. In wie weit Fürst Bismarck ^ffmcessionen geneigt ist, entzieht sich noch kenntniß; wir dürfen indessen von dem «r deS leitenden Staatsmannes er daß er fein geniales Werk, welches den Hammerschlägen einer ultramon- Cvalition, die Frankreich in die Action um dem werdenden protestantischen staat eiserne Fesseln anzulegen, festgeschweißt uicht gefährden lassen wird. Der letzte Na- e»> glaubte der Hammer zu sein, indessen — sßiebt eine historische Gerechtigkeit — Frankreich e zum AmboS, die Rollen waren vertauscht, viSmarck selbst schwang den Hammer, um < Getriebe der europäischen Diplomatie die sie emzusügen, welche da- Räderwerk in gleich ^ m Gang bringt und die Nationen darauf st, zusammenzuwirken und sich im Wettstreite )er Arbeit wrederzufinden. , oischen ist e- geboten, mit gegebenen Größen Inchnen und einen Feind deS Reiche-, die willen« s ter Curie folgende EentrumSpartei, sorgfältig I Verwachen. So viel ist gewiß, da- Centrum M hat bi- jetzt recht wenig merken lasten, daß laue veränderte Frontstellung in Zukunft ein- ' neu gedenkt. Da- Verfahren der Ultra« uen bei den engeren Wahlen, die offene iützung von Socialdemokraten und anderen »len Elementen, so wenig wie die unveränderte 'liae Sprache der EentrumSpresse deuten . hin, daß dre Führer dieser Partei, die doch ein feine- Gefühl für den Wind auS Rom der herannahenden Versöhnung bereits aag tragen zu müssen glauben. Freilich, ein htiger Feldherr giebt seine Positronen nicht ^uud läßt sie nicht schwächen, che er ein greif- 1 Unterpfand für ein günstiges Ergebniß schwe- Frieden-Verhandlungen in Händen hat. Der ^ deS Frieden- steigert sich ja naturgemäß mit j Stinke de- Gegner- und mit der Erkevntniß, daß ' immer in der Sage ist. den Kampf sort- Aber auch wen« die Verhandlungen mit rasch und vollständig zu einer Ber« ! führen sollten, möchten wir doch vor on warnen, al- ob da- gesammte Ceu« kweS schönen Tage- mit fliegenden Fabnen in- Lager der Regierung übergehen nnd mit den Couservativen vereinigt die ersehnte feste und zu« verlässige Majorität bilden werde, so daß man der Unterstützung des Liberali-mus vollständig entbehren könne Der Friede mit Rom wäre unseres Erachten- für da- Centrum da- Sig nal, sich alS parlamentarische Partei aufzu lösen, nicht aber in geschloffenen Colonnen sich alS gouvernementale Stühe darzubieten. So wenig wir eine solche kirchlich-parlamentarische Partei besessen, bevor der Gegensatz zwischen den staatlichen und kirchlichen Ansprüchen in dem „Cul- turkampf" rum AuSdruck kam, ebenso wenig werden wir eine solche Partei in unfern gesetzgebenden Körperschaften besitzen, wenn Staat und Kirche sich einmal über die Abgrenzung ihrer Rechte und An sprüche verständigt haben sollten. In diesem Falle hätte ja eine parlamentarische Partei, die lediglich die Vertheidigung der angeblich gekränkten Rechte der katholischen Kirche gegen die Uebergriffe de- Staats sich zur Aufgabe gestellt, keine Berechtigung und keinen Sinn mehr. DaS einzige Band, das diese im Grunde höchst verschiedenartigen Elemente zusammenhält, würde in demselben Augenblick zer reißen, wo die Curie mit dem preußischen Staat und deutschen Reich ein, wenn auch nicht principielles, sondern nur äußerliches und thatsächlicheS Ab kommen trifft. Bei den auseinander gesprengten Gliedern des Centrums würde alsdann die eigent liche politische Gesinnung, die jetzt von den kirchlich hierarchischen Interessen völlig verdunkelt worden, wie« der zum Durchbruch kommen. DaS Centrum besteht zum großen Tyeil auS starkconservativen Elementen; eS hat auch eine gute Zahl von an und für sich con- stitutionell und liberal gesinnten Männern; eS hat Mitglieder, die dem radicalen Demokraten« und Demagoaenthum angebören; eS hat endlich eine Anzahl Männer, die lediglich der ParticulariSmuS und der Preußenhaß in- ultramontane Lager ge trieben hat. Als der TypuS der letzteren Gat tuna dürfte Herr Windthorst dastehen. Eine Reiye von diesen Männern wäre sicherlich, wenn einmal ihre eigentliche politische Gesinnung all dem trüben Dunstkreis vatikanischer Interessen zum Durchbruch käme, zu den staats- und reichS- erhaltenden Kräften, theil- im konservativen, theil- im liberalen Lager, zu zählen. Ganz gewiß aber ist auch ein großer Theil des CentrumS seiner innern Natur nach absolut unfähig, im Reiche und im preußischen Staat eine andere Stellung ein zunehmen, alS diejenige einer schroffen Opposition gegen jede Regierung. Oder glaubt man etwa, Fürst Bismarck oder -.raend einer seiner Nachfolger könne sich mit dem welfischen ParticulariSmuS, dem bayerischen Patriotenthum, dem polnischen National fanatiSmu- und dergleichen Elementen verständigen, bei denen die kirchlichen Interessen von einem guten Theil sehr realer und sehr gefährlicher politischer Bestrebungen durchsetzt sind und überwogen wer den? Da- gesammte Centrum zu einer regierung- freundlichen Partei zu machen, ist ein geradezu ab surder Gedanke. Und selbst die Gewinnung der jenigen Elemente, die au und für sich, wenn ihre kirwlicben Interessen nicbt mebr inS Sviel kommen. fähig wären, einer staatS- und reich-erhaltende« Politik zu dienen, scheint un- eine Aufgabe, die auf alle Fälle Zeit und Müde erfordert, nachdem einmal die Erbitterung de- CulturkampfeS diese Männer in die denkbar schroffste Oppositionsstellung hinein« gedrängt hat. Und wenn auch die staat-männi- schen Führer de- CentrumS sich in die neue Rolle finden würden, so wird doch der gewaltige und kunstvolle Agitationsapparat, der seit Jahren mit immer steigender Intensität die Aufhetzung der Ge« müther deS katholischen Volke- gegen den Staat und die Regierung betrieben, die BereinSorganisa- tion, die KaplanSpreffe, für die der Culturkamps eine Lebensfrage ist, die im Fanati-muS groß ge wordene Priesterschast, daS Alle- wird nicht urplötzlich seine ganze Tradition, Hebung und Exi stenz darangeben, wenn für den Augenblick einmal eine mildere Luft weht. Man hat in diesem leiden schaftlichen Kampfe Geister groß gezogen und wach- gerusen, die man nicht mit einem Winke wieder beschwichtigt. Die bayerischen Preß- und Partei- Verhältnisse zeigen un- alle Tage, daß eS ein ultra- montaneS Demagogeuthum giebt, daS eine Auto rität kirchlicher und politischer Natur nicht an erkennt und nöthigensallS einen Freibeuterkrieg auf eigene Hand führt. Kurz, wir möchten vor der trügerischen Illusion warnen, daß e« nur eines Modus vivendi etwa über die Frage der An zeige geistlicher Ernennungen bedürfe, um mit einem Schlage hundert Abgeordnete deS CentrumS den regierungsfreundlichen Parteien zur »führen und die Hetzblätter der Aapläne da- Lob de- Reichskanzler- im Verein mit der Landrathspreffe singen zu hören. Aber komme, waS kommen mag, für den wahren Freund de- Vaterlandes, er neige mehr nach links, er neige mehr nach recht-, giebt eS nur eine Ausgabe unter dem veränderten politischen Zustande, in welchem wir unS befinden: auf die Versöhnung der staat-erhaltenden Elemente der Nation hinzuwirken, um endlosen Streit über die Competenz der Parteien begraben zu helfen, um dem deutschen Volke eine Gesetzgebung sicher zu stellen, die e- in dem Bestreben unterstützt, anderen Völkern in geistiger wie in materieller Arbeit ge wachsen, wenn mcht überlegen zu sein. Ein verstän diger Friede unter unS selbst und der Friede mit Rom rangirt dann erst in zweiter Linie Tagesgeschichtliche llrberstchr. Leipzig. 13. August. lieber den Kaiser wird auS Teplitz vom 12. August gemeldet: S« Majestät der Kaiser Wilhelm machte gestern nach dem Diner mit den großherzoglich badischen Herrschaften einen Aus flug nach dem Förstcrbause „Schweißjäger" bei Eichwald. Kaiser Wilhelm, welcher von dem Wege sehr befriedigt war, sprach die Absicht auS, mehrere solcher Waldpartien ru unternehmen Um 8 Uhr Abends trafen der Kaiser und die großherzoglich badischen Herrschaften wieder in Teplitz ein. — Kaiser Wilhelm nahm heute ein Handwafferbad und ein Vollbad. — Geheimer Nath vr. v. Langev- beck. welcher sich über den verlaus der Cur Sr Majestät sehr befriedigt äußerte, wird Teplitz heute Abend wieder verlassen. — Der „N.-Z." schreibt man auS Mariaschein /Böhmen), 10. August: .Bei dem überau» großen Interesse, da- sicherlich jetzt jederzeit authentische Nachrichten über das Befinden Sr. Majestät de- deutschen Kaiser- baden, erlaube ich mir Ihnen zu berichten, daß soeben gegen Abend 6 Uhr Se. Majestät die Rosenburg vcl Graupen in Begleitung der großherzoglich badischen Familie besuchte. Nach halbstündigem Verweilen daselbst, während dessen der Kaiser fernen Namen in da- dort befindliche Gedenkbuch eintrug, legte er den Weg von ber Rosenburg bis zu dem unterhalb der Stadt Graupen harrenden Wagen (etwa 10 Minuten bergab zu gehen) in größter Rüstigkeit zu Fuß zurück. DaS Aussehen de» hohen Herrn war em überaus frische- und legte von dem günstigen Erfolge der Badekur sichtliches Zeugniß ab." Aus München wird vom 12. August gemeldet: Der deutsche Kronprinz trifft von Mm kommend zur Inspektion de- ersten bayerischen Armeecorps am 7. September hier ein und nimmt Quartier in Babenhausen bei dem Fürsten Fugger- Babenhausen. Die Dauer dieseß Aufenthalt« ist auf zwei Tage festgesetzt. Der Reichstag ist zum 9. September ein berufen. „Klausner'- Fortschrittliche Correspon- denz" schreibt zur Präsidentenkrage: „Die Präsi dentenwahl im Reichstage dürfte diesmal nicht so glatt abgewickelt werden wie in den früheren Sessionen. Bekanntlich war eS nach Bildung der EentrumSpartei sowohl im preußischen Abgeord« netenhause als auch im deutschen Reich-tage Ufu- geworden, diese Partei grundsätzlich von der Präsi dentenwahl auszuschließen. Ein solche» Verfahren ließ sich, so lange die beiden liberalen Parteien die unbe stritteneMajorität inne hatten, wenn auch nicht recht- fertigen, so doch durchführen, jetzt aber, wo die Cen- trumSpartei und ihr sonstiger Anhang numerisch dre stärkste Partei im Reichstage sein wird, glauben wir nicht, daß da- früher beliebte Verfahren gegen diese Partei noch länger aufrecht erhalten werden kann. Recht und Billigkeit fordern, daß auS der Mitte der EentrumSpartei mindesten- der eine Bicepräsident hervorgeht, die Partei wird sich da mit auch gewiß bescheiden und Herrn v. Forcken- deck al« ersten Präsidenten einstimmig wiederwählcn ES werden auch bereit- Stimmen laut — und zwar nicht bloS auS der EentrumSpartei — welche sich über da- bisherige Verfahren mißbilligend äußer n. so daß Au-sicht vorhanden ist, eS werde sich in dem neuen Reichstage, der ja an frühere Fractionß beschlüsse nicht gebunden if auch über diesen Punkt leicht eine Einigung b«r iführen lasten, un, so mehr, als Herr v. Förch «ck ausdrücklich erklärt haben soll, er würde nu» dann sich zur Annahme de- Präsidium- bereit erklären, wenn feine Wahl mit sehr großer Majorität erfolgt. Nun, der Stimmen de» Centrum» ist Herr v. Forckenbcck sicher, wenn sich die uationalliberale Partei zu einer Concrssion nach der erwähnten Richtung de reit erklärt, andererseits, wir wiederholen, dürste