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Erscheint t<Glich > früh 6V. Uhr. Redarüe» u»S -«rdttie» JvhanniSgasse »ö. -Mtchßuudeu Ser Ledarli«»: vormittags 1v—12 Uhr. Nachmittags 4—ü Uhr. der für die nächst- Nummer bestimmten iserute an Wochentagen bis llhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bis V,v Uhr. Zu de« Filiale« für Jas. XooatMt: Otto Klemm. Universttätsstr. 22. LoMS Lösche, Satharinenstr. 18,p. »mr dt- V.3 Uhr. W 388. KiWgerIagMM Anzeiger. OtM für Politik, Localzcschichtc, Handels- und GeschistSverkehr. A»a«v ir.rLo. Lde»«»riu^«i, vtetteit 4'/, turl. vrümerlüy» » ML, durch di» Post de^g« « Mt. Ich« «vchchm Nu»»« »» Pf. Belegexemplar l» Ps Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbefvilderullg La «L «U PopbrfSrderoug 4» Mt. rafnau «gesp. vouraeaisz. 2» Pf. Größer, Schriften laut uns«« PreiSverzeichmk. — ladellarifch« Sah nach höherem Tarif. Lettaueu «ater d. Stedar tieueßrich die Spaltzeiie 4v Pf. Inserat, stob stets au d. «roedttle» zu senden — Rabatt «trd Nicht gegeben. Zahlung xraoamaarauäa oder durch Postvorschuß. Sonntag den 2. December 1877. 71. Jahrgang. Oeffentliche Sttznng der Stadtverordnete« «tttAd»ch «» S. Deeeuetz», ». «. «deuds V.7 UP, «me G««l, »„ L. ««»,e,sch»la Lage-ordnung: I. Gntacht« de- VnfaffurgSau-scbusie- über die ans Grund einer Regiernngsverordnnng ersolgte Abüvdernng des neue» Localstatuteniwurs-. II. Talachtev de- Kmanzan-schufie- über ». die Stadtcaflenrechvnvg ans da- Jahr 1878. Conto 18 bi- mit 46; d. die Cent« 13, 29, Sr, 87, 42, 44, 45, 46, sowie die Spectal- covten de- Eichamte-, der Stadlbibltothek, de- Leihhanse- »nd der Sparcasse an- dem Haushallplane sür 1878. M. G, achten de- Banan-schnfie- über ». Conto 1, Lbthlg. 0., Conto 10, Lbtblg. Conto 15, 25 und 30 de- nächstjährig« Hau-Haltplanek; d. Enlegrmg d« Woster» leitnng in die verlängerte Eanalstraße; e Benttlatt»n-rtnr<cht,nq« im Ausschußfitzungs. zimmer dt- Eoliegt»»-; ä. Unterbrivgnng dr- Rathtarchiv- t« Souttrrato de- Museum. gebäudeS. IV. Gutvcht« de-Bau« und Oekonomieaukschusse- über » die Entschädigung der Mc>nn'scben Erden sür da- am PeterSsteinMge zur Slraßenverbreiternng abgetretene Areal; b. Ab» rnndnng de- rechten Ausgang- eer Gerberbrücke a« Ontel'sch« Grnvdstücke V. Gutachten de- Oekonomteau-lchufsct über Conto 12 de- Haa-Hali plane- für 1878. Bekanntmachung. Zu Constitukung de- ort-statutarisch beschlostruen uud genehmigt« Gewerbe«Echied-gericht- sür die Stadt Leipzig ist die Wabl von sechzig Beifitzern. weiche ie zur Hä fle Arbettged«. zur andern Hälfte Arbeitrehmer sein wüsten, »ad von denen die ersteren ausschließlich von Arbeitgebern, die letzteren ausschließlich von Arbettmhmeru gewählt werden, vorzuruhmen. Da der in tz 20 des betrcsirndev Ort-fiatut- enthaltenen Uebergang-bestimmuug zufolge die Berarstaltung »nd Le taug der ersten Bei sitz«,Wahl de« unterzeichnet«, Rothe obliegt, so werden hindurch alle Stt»»becech. tigteo, und zwar ohne Unterschied de- Geschlecht-, u. in der Ubtheilung der Arbeitgeber all« diejenigen Karfleute. Fabr kauten uud selbst ständigen Gewerbetreibenden, welche volljährig find und ln Leipzig nach H. 14 der Ge« werbeordnuvg ihr Gewerbe ange»eidet baden, d. in der Abtdeckung der Arbeitnehmer alle diejenigen von ihnen, welche volljährig und in einem hiesigen Tewerbeetabliffewent zur Zc,t der Wahl telchäfttgt sind, geladen, zur A»-Vb»»g ihre- Wahlrecht- uud bei Verlast desselben für die jetzt vorzuuehmende Wahl «tt.woch, d-« 12. D-ee»b«r 1877, in der Zeit von 12 Uhr M ttag- dt- 8 Uhr Adenv- im Wah locale, t» Saale der Alten Waage, Katharinmstraße Re 2». II. Steck, in Person sich einzufinden und ihren aus 30 wählbare Personen der betreffenden Abteilung lautenden Stimmzettel abzugeieo. Die an der Wahl sich Betheiliaeudm haben sich vor dem Wahlausschuss«, insoweit diese» nicht die Wahlberechtigung bekannt ist, also der Regel nach über ihre Wahlberechtigung außzu» weisen, uud zwar die Arbeitgeber durch Zeugnisse der Gewerbepolrzeibehörde dre Arbeitnehmer durch Zeuguifle ihrer Arbeitgeber. re1v der Polizeibehörde, durch welche bestätigt wird, daß der Arbeit nehmer wirklich hier in Arbeit st ht. Formulare sür diese Zeugnsie werdcn im Rathhause, I. Stock, Zimmer W 7, schon vom 6 December e. an unentg'Ulich verabfolgt. Wählbar find unter den oben »ul» » und d aufzesührten Stimmberechtigten nur Männer, welche sich i« Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befinden, da- 25. Lebensjahr erfüllt haben und m Leipzig wohnhaft find. dewztg. den 28 November 1877. Den Math den Gtmtzt RetPztM. vr Tröndlin. Bekanntmachung. Die nächste Gteojahrueeffe beginnt «nn 2. Juuuur und endigt mit de« IS. 1878. Der 8«HItaU ist am 12. Ja»,ar 1878. Eine sogenannte Vorwoare, d. h. «ne Frist zum Auöpacken der Maaren »nd zur Eröffnung der Meßlocale vor Begmn b« eigentlichen Messe, hat die Neujahrmeffe nicht. Leipzig, am 1k November 1877. Der der Stadt Vetpztg. Vr Georgi. Mcssnschmkt. Lehyig, 1. December. Noch einige au-wärtige Stimmen üb« die neurstrvThalen ler sächsrschev Junkerpartei Die „Nat>onall»b«ale Correspondmz" sagt: Die Vorgänge in der sächsischen Ersten -am» er, von welchen in den letzten Tagen viel di« Rede gewesen, find in d« Thal geetgmt, eine ganze Reche von Betrachtung«» aozureg«. Mau Ihäte de» Herren v d Planitz, V. Erdmann-dorff und Gevofikn diel zu viel Ehre an, wollte «an ihr« «»erhörte» Schmähungen de- preußischen Rtchterstavde- widerlegen oder ste selbst vnr i« Tone wohlberechtigter Entrüstung zurückw«fen. Der in Rede stehende Angriff richtet sich so gründlich von selbst, daß nach den tapferen Worten einiger aationalltberaler Männer in den sächsischen -ammern Nicht- mehr zu thnn ileibt. Aber ver Einblick, der sich bet dies« Gelegenheit in den kecheade» Groll d« sächsischen Tories wid« Preußen geöffnet hat, ist nicht »hue Belang Einstweilen freilich «acht dies« ohnmächtige Wuth »ehr einen komischen, al- einen tragisch-bedroh lichen Eindruck Allein dieser unan-löschlich« Haß, ja diese »ffrnfive Feindseligkeit der höchsten Gesell- schasttkresse de- Königreich- Sachsen gegen de» a» der Spitze de- deutschen Reiche- stehenden Staat, »nd zwar noch 7 Jahre nachdem Sachsen- heutig« Köllig an der Sette de- Köntas von Preußen ans Frankreich- Schlachtfeld«» gestritten, hat doch eine nicht unbedenkliche Seite. Ja eine« Augenblicke, da Prenßen sich in loyalst« Wesse den Beschlüssen d« gesetzgebenden Factor« betreff- des ReichSgericht), d« Begünstigung ' M Sachsen- gegenüb« Preußen Dretdrn da- einfachste Sch fühl von solch haßfrltgen Kun halt« solle». Daß r- nicht geschehen auch den vertrauen-vollsten Optimisten hätte in ltchkeit-ge- ab- muß üb«. zenge», wie «an in diesen Kreisen, sobald «an nur die Macht zur Verwirklichung d« eigene« Wünsche besäA. sich durch Rücksichten der Loyalität gegenüber d« hentigen Gestaltung Dentschland- »«chrlich nicht daran hindern lasten würde. In der That, e- wäre eine v«hävgnißvolle Verblen dung, wollte» Diejenigen, welche diese Gestaltung Derttschland- herbeigesührt haben »nd immer »ehr z» befestig« bestrebt stad, die Gefahr g«ing achten, welch« in solch« Weise, wenn anch ge wöhnlich »ula der Ob« fläche, fortbestrht. Und dennoch ist die- nnr schon -»sehr geschehen Die- selben Herren, au- deren Reihen die unerhörten Iadccttveu gegen Preußen a»-geheu, fignrirten s. Z. theklwnse »ut« den «steu Namen der sog. dentsch-eonsnvativen Partei, jener Partei, welche nach der „Nordd. Allge«. Ztg." b«ufen fein sollte, «r Stelle d« br-hntgen Majorität de- Reich-tag- d« Politik der Reich-reg erung eine compacte »nd »»»«lässige Stütze zu bieten. Die jetzt tu der sächsische» Eisten Kamm« «öffnete Perspective mag Alle, die es aageht, belehren, wohin ein« derartige Partetbilduug führen würde E- heißt, die Natur der Dinge vollständig verkeu »e», wenn mau sich der Hoffnung hivgtebt. die alten couservaliven Parteien, d. b in «st« Linie den Adel der Einzelstaaten zu« Hauptträg« d« Reich-polittk machen zu können Die That- fach«, daß die nationale Reuschöpsuug ganz dorzug-weise und mit rückhaltloser Begetfie. ruug getragen worden ist und noch heute ge tragen wird von dem sreifirmtgn, deul'ch«, Bürgerthu«, läßt sich nicht an- d« Welt /chaffen. Sie ist ttn Sachsen soeben auf- Nrue «härtet, und e- mag da- Denjenigen rur Lehre dienen, welche in d« Meinung, de« Reiche zu nützen, die deutsch-consnvattve Agitation gegen dieses freisinnige Bürgerthnm geschürt haben. Zu» gleich ab« sei die Fortschrittspartei in Preußen, welch« von dem preußischen Rcchterstavde doch auch wohl heute noch eine recht hohe Meinung hat, z« riu« aufmerksamen Beachtung der Dres deu« Vorgänge eingeladen. Ratio«»Uiberate MLnun waren es, wäch« zur Vertheidtgung des prenßifchen -ttchterfiande- sich «Hobe» Die Fortschrittspartei in Sachsen ab« fand feit Jahren ihre Hauptaufgabe darin, i» cffeurn oder geheimen Vündniß mit den G fiavuug-. genoffen d« H«r«r v. d. Planitz, v. Erdmavos- dorff rc. ans tzre Vernichtung d« uattonalliberalrn Partei anszngehen. Wir meinen, Da- gäbe zu denken. Die „Maadb. Ztg." fügt ihrem Bericht üb« die famose Debatte in der Ersten Kamm« vnr die Worte Hinz«: „So kommt mau in Sachsen de» obersten Reichsgericht ent- gegen!" Eine Correspondenz der „Rat -Ztg." sagt: „Der -am»erher» v.d. Planitz, der die famose Philippika hielt, war läng«« Zeit hindurch, wie notorisch. Mit» glied eines „Welfenvartt- ", welcher auch iu Sachse» (bcsoudn- durch die dielen in die sächsische Armee eingetrrtenen hannoversche» Offictere, auch der Theaterintenbaut Graf Plate» ist Hannoveraner und Welse pur «wg) eine starke Filiale hatte Wie sich mit sonn» Kammerherrnschlvffel, d« ihn den höchste» Herrschaften nahe stellt, eine Red« »«trägt, die für da- dem sächsischen nahe befreundete preußische Kürstenhau- tief »«letzend war, ist nicht Wohl z» verstehen ist. daß Auffallend da- Organ d« sächsischen Forischrittkpartei, di« „Dre-d. Pr ", »och t«»« kein Wort der verurtheilung für da- Gedahren »nsa« Junker findet Sollt« ste dasselbe billige» ? Wer in eine» solche» Kalle schweigt, stimmt zu. Da- Tabak-monopol tritt in den Bord«, gruud der z olitische» DiScuffiou. Die „Wes«. Ztg " führt aus, daß e- bei de» vorau-fichtltch gerinceu finanzielle» Ergebniß d« drei von de» Au-schüsse» te- Bunde-rathe- eupsohlenen Stawru — der Lotterie-, Sptrlkartenftrwprl- »nd Börsensteu« — «gleich entsprechend« wäre, wenn überhaupt neue Lin nahm, quellen für da- Reich eröffnet weiden sollten, dies« aus dem Gebete d« Zölle und der gemeiusameu Verbrauch-stener» zu sucren. Die zur Au-gleichaug de- Reich-etat- «forder liche Mehreinuahme von circa 4» Millionen kann durch die projectirteu Steupelfleueru nicht beschafft wnden, ganz abgesehen davon, daß da- Ziel d« Beseiligung d« Metricularheiträg« in kein« Weise durch dieselben würde «reicht werden können. — Wie vnu von der ,Föln Ztg " ge» meldet wird, ist die preußische Reatnuug dcm Gedauken MN« Steunprojccte näh« getreten. — Mit Bring hierauf weist die „Post" aus die Erhöhung der Bi«- und Tabak-steu« hin, die nicht nur da- sogenannt« Deficit nn Reich-Hau-» halt-.Etat dcckev, sovd«u voch weit darvb« hinau- die Emzelfiaaien entlasten dürste. Ma die Dabaköstru« betrifft, so müßte diese allndrngß uach den gegebenen B«hältniffen tu Gestalt de- auch in Frankreich und Oesterreich seit »ehr al- hundcrt Jahren geltende» Tabak-monopol- tingesührl wndeo D«in da- Monopol, »nt« dcfien finanziellen Vorzügen der ansehnlich« Ertrag t» Fall auch nur einigermaßen glückliche^ Durch- führnrg für die Retch-casse »bsausteht, besitzt eine Ertragfähigkeit, wie keine and«e ivdtrecie oder direct« Steu« uud verdient auch de-halb vor allen anderen den Vorzug, weil e- von vorn» berein eine entschiedene Anpassung au die Leistung-- sä-igkeit d« Steunpflichttgeu ermöglicht, indem der Reich««, weich« die besseren Dualitäten von Tabak verbraucht, nicht rur proportional, sonder» progressiv stärker besttust werdea kauu, al- d« Aermere, d« da- Reich sttbst d« Tabakfabrikavt und Tabakhäudl« wkd «d ohne da- geringste Hintern iß die Presse d« Waare so etnrichlen kann, daß der Käufer der besseren Sorten einen höhnen Steu «betrag entrichtet, al- der Känf« d« gewöhnlichen Tabaksabrrkate. Die Nach weise üb« die Ergebnisse de- französischen Tabak-monopol- in den einzelne» Jahren e»n« »ehr al- sechszigjahrige» Periode bilden für fitz allein eine »nun!erbrochene Kette that- sächlicher Beweise sür die finanzielle Lorzüg- lichkcit de- Monopo'.-, welche- im Jahre I8i5 einen Retnertrag von nur 32,123 303 Frauken einbrachte, von Jahr zu Jahr fich steigernde Er trägnisse gab, i« Jahre 1889 sogar eiu« Rein- eiuvahme von 197,210.885 Krc- abwarf, obne daß dabei die wertgehaw« Enlwrckelung d«> La- boko«brauch- gchtvdert Word« wäre, »nd »ach dem vslnst von EIsaß-Lothri»a«n im Jahr« 1878 bei ein« Biutt».Einnahme von rund 322 Million« Fres. «nd ungefähr 60 MMonen Frei, verwaltuugtkosten sogar 282 Mllton« Krc-. R«iu«trag gewährt hat. Nicht ganz so glänzmd find die Ergebnisse de- Monopol- in Oesterreich-Ungar» Dasselbe hat »ach Frc-. berechnet tu den Jahr« 1801 bi- 1820 ein« jährlich« Reinertrag von 14 832 200 Frc-. »nd tu dm Jahr« 186t di- 1870 ein« solch« von 95007.300 Krc>. gebracht «nd ist diese trotz de- inzwischen eingetrete- nm Gebttt-derlnste- constavrte Ertrag-zu- »ahme immerhin eine sehr bedentmde z» nenn«. Rach dorstehmoeu Angaben berechnet, beträgt iu Frankreich die auf dm Kops der Bevölkerung ent- fallende Abgabe vom Tabak»« brauch rund 5 -ck, io Oesterreich. Ungarn 2 *ck, »ährend i« Zoll- grhiele de- deutschen Reich- da- Steneranskommm au- de« Ta bak-verbranche fich nnr ans 35 de- länft Wenngleich btt her iu Deutschland mehr Tabak verbraucht worden ist, al- in Frankreich, dürste e- doch keinem Zweifel »nterliegen, daß nach d« dnrch Einführung dc- Monopol- «folgt« B«th««»ng de- Tabak- der Verbranch desselben tunst wenigst« - abvehmen würde »nd daß die Höh« de- M nopolertrage- nicht nach dem gegen- wä.tigeu Umfang de- Ladak.Co»!»«- b«echuet werd« kann Dmuoch ab« dürste nach der Rauchlnst nud der Zabluog-fth'gkeit sein« Be» völk«»»g da- deutsch« Reich zw,schm Oesterreich und Frankreich »nd die hi« ans den Kopf der Be.vlkerung entfallend« Abgebe vom Tabak»«, brancke auf mindesten- 3 z» strhrn komm«. E- würde also de« deutfch« Reiche bet ein« Bevölkerung von ruid 42»/« Mrlliou« Köpfe» eiu« Elnoabme von mindesten- 128V« Millionen Mark ans dem Tabak-mo» nopol erwachsen Die Einnahme au- de» Tabak-monopol allein würde d-mnach den Betrag der Matricalarbetträge schon übersteig«. Die neneste Rede Lord Derby'- üb« die Orientsrage ist von greß« Bedentnng. D« britische Minister de- Aa-wärttg« hat in so rückhaltloser geschäftsmäßig trecken« Weise der Türkei durch ihre Freund« und Fürsprech« kund und zu wissen gethan, daß sie auf keine Unter stützung von Seit« England- rechnen könne, und daß auch Oesterreich nicht au- d« Neutralität herau-trrt« würde, daß man endlich tu Kou- stantinovel doch bezüglich der Hoffamig« aus fremd« Hüls« ernüchtert werde» muß. Mtt sein« E,klär»»g, „daß die wahr« verbtuduug-ltuie nicht dnrch da- Euphratthal ginge, sondern durch den Snez»Canal, »nd daß Trapez»»t im Besitze Rußland» dm Suez-Canal nicht ge fährd« würde", hat « den türkischen StaaÄ- «ännern ein« sehr deutlichen Wink gegebaa. wie reservirt dasjenige der europäisch« Eabtuete, welche- zunächst Interessen iu Ast« zu vertreten hat, sich rnsfischeu Kordernngeu »nd türkischen Zugeständnisse» geaenkber zu Verhalten aedmtt. Diese Reserve betrisst nicht Ast« allein, sondern auch die Balkauhalbinfel. Nicht bezüglich de- Donaugrbietr-, nicht einmal bezüglich des Balkan machte Lord Deri y einen Vorbehalt, sondern nnr bezüglich Konstantinotzel-, dessen Besitz, soweit fich bi-h« die Ereignisse atsehäi lasten, auch wenn da- Kriegsglück Iw« Nuss« »sch so günstig sein sollte, gar nicht i« Pr«me kommt. Die Wahr- «og d« n wähnte» biamrvINudisch«, Jnt«essm schiebt Lord Dabystillschwiigluddeutntrresfirte» Festlauds- mächtm zu. Ja Koustanttnopel wird diese Erklä rung »ach einer Mttthetluna d« Wim« „Presse" noch dnrch da-Verhaltm de- Botschaft«- Layard ein- driugltchst unterstützt. Ma» wkd ste dah« sicher lich nicht in dm Wind schlag« und insofern darf »an wohl behaupt«, daß zn« ersten Male von de« leitenden Minist« eia« neutral« Macht etwa- wie eine Krtedeu-pnspkctive «öffnet worden sei. Lord Derby hat die unbestimmten, de-halb um so verhär gnlßvoller« Erwartung« des Sul tan- uud sein« Rathgeb« auf Hüls« der britischen Flotte rundweg abgewiesm. Die Lage des otto- manisch« Reiches rst »tt d« Unbarmherzigkeit eines Arztes, der seine Diagnose stellt, von Lord Derby klargelegt Word«. Ob die Pforte hierau- Nutzen z» ziehen weiß »nd Nutzen ziehen wkd. da- steht freilich im Buche dc- Schicksals ge schrieben. Tagesgeschichtliche Aeberficht. Leipzig, 1. December. Ein Leitartikel der „Nat.»Ztg." üb« öster reichisch« Hoffnungen aus eiu« neu«» deutsch-französischen Krieg macht Aus feh«, weil «an htnt« dies« gelegentlichen Be» trachtung eine Inspiration wittert und dm Schluß rieht, daß die Deutschland feiudlichm Elemente in Wim wieder einmal au der Arbeit find. Für jetzt mag es gerüe«, z» constattreu, daß «au weiß, wa» i« Werke ist. Der St. Peter-bnrg« Correspondeut der „Wiener Abmdpost" präeistrt das rnssische Frieden-Programm dahin: iu Ast« nnr Ad» tretung de- Hafen- von Batu« »uv Besetznng de- übrig« Armeniens bi- zn« Ersatz der Kost«; in Europa keine Ucholle Erobernng; ab« chrtst» liche Berwallung all« bekrit« slawisch« Pro vinzen. gleicl viel »nt« welche» Fürsten, doch »nt« de« Schutz Europas. Wir thetlt« neulich die Anred« mit. welch« d« «ste fiäudiae chiuestfche Gesandte in Ber lin. Lnr.Hfi Huug, bet der Ueberreichnvg seine- Beglaubigungsschreiben- an de« Kaiser gerichtet hat Die Augöb. „Allg Ztg." sagt darüb«: Die Versicherung de- Beglaubigungsschreiben-: