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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187801318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-01
- Tag 1878-01-31
-
Monat
1878-01
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1878
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xl oder die Hm entgegen De Regierung nöthig erscher- ützen. Fürst esitzergrerfunq »enig in den rls dieS vor eine Majestät vor, die das Lord Derbv 'ord Emlv'S. erhalten der rcchtigt, die nstaiilinope! versprochen e bedeutend« e aus auS ierunq habe »gestellt, ob 'uferenz zu- lntwort er- :i noch nickt nünstig ge :s begründe hartes Ge wesen der nmung un chatzkanzler nealy's, es ?n zwischen um Zwecke s Tbeilung treffs einer Irund, die eln. Die vahrschein er getrennt erwiderte lg sei noch 's Waffen- tssecrctair amm aus nitgetheilt hnung be- w Slrcit- tterstaats- rber, die ststücke sei fand aus- en borge- ler crnge e Credit- e Thron en Krieg t verletzt ttheilung von der es keinen nnothige itskreisen iditforde- nehmen ng wird löglicken, ltte das s Tele- General ianopels Profile .'inernen es seien sondern sei nock General lvalleric ßer den 10 Ge Ganzen ficielleS »je vor- ind die ckeutete mann's ' dessen bis zu . Die os, der Russen gel an ;en: d Pim §redit on der rchdem i, daß »risten, Haus 5zaren riarsck b eine Noth- orlagc id der lrcisen : Ab- orität r aus schätz- , der selbst aß in einem uver> Viklte Snlage ;»>» Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ ZI. Donnerstag den lN. Januar 1878. 72. Jahrgang. Vom Tagt. volksmrlhschastliches. ? Die Börse liest die Course auch am DienStag nieder steigen, schwächte sich später aber ab. Die politische Situation ist noch durchaus ungeklärt: die vom englischen Ministerium mitgetbeilten Friedens- dedingungen sind weilgreifend, vieldeutig, lassen den russischen Interessen einen weiten Spielraum und sehen die Pforte in Europa schachmatt. Letzteres ist un freilich an sich nickt zu bedauern. Das Steigen s Courses türkischer Staatsfonds giebl aber ein arakteristischcs Bild von dem Börsentreiben. — Nach n Wiener Blättern greift dort nur die Speculation us Geschäft ein, daS Privaicapital ist in den Börsen- äumen ein noch unbekannter Gastoderzeigt höcbstensfür quisite kourswerthe einiges Interesse. Bon Berlin freilich behauptet die „BörsenZeitung", daß auch das Privatcapital sich den Eisen babnactien zuwende. Für die Speculanten ist es ja Hauptsache, daß aus diesem Felde, wo keine Arbittagc möglicb, das Publicum berangezogen wird, um aus dasselbe die Hausse- engagements mit Profit abwälzcn zu können. Daß dazu auch die Börsenpresse in Bewegung gesetzt wird, verstekt sich von selbst. Es wäre im höchsten Grade ^bäuerlich, wenn das außerhalb der Bör>e siebende Publicum, das nickt im Stande ist, vorübergelunde «Gewinne rasch realiiiren zu können, zu Schaden käme. Bergwerksaclien werden getrieben, weil in Frankreich große Eisenbaliiipläne un Sckwungc sind, die eS an der auswärtigen Concurrenz verhindern, und weil man von Nußland viel erhofft. ll. s. w. — Paris, und London kamen übrigens sckN'äcker. — An der Hamburger Börse hat wieder ein fpeciell die Börsenkreise betreffendes „Wegbleiben" slattgcfnnden. — Bon den rumänischen Bahnen behauptet beule die „Börsenzeitung", daß der rumänische Finanzminister allerdings Vorschläge zum Ankauf gemacht habe, die al'er unacceptabel feien. Das kann freilick Jeder. Die Generalversammlung der österreichischen Natio nalbank >var eine interessante. Advocat »r Jacques und Ad. Wiesenburg brachten laut Tagesordnung ihre Anträge ein, laut welchen die Generalver sammlung der Aclionaire der Verwaltung ihre Nebereinitimmung mit der Opposition derselben gegen d:e von den beiden Negierungen festgehaltenen Be stimmungen der neue» Bankacte bezeugen sollte. Da gegen erhoben fick die Inhaber der Banknrmen, welche bei den Negierungs-Emissionen, namentlich der unga- r.scheu, hock interessin sind, wie der Director der Kredit- Anstalt, HornbostehBaron Notbscklld und ihr Anhang, angeblich weil sic dieseknndgebungsürübcrsiüssig kielten, worauf aber die Direcrion, als ihre Stellung kräftigend, bestand: die Anträge wurde» auch mit immenser Majorität gegen blos 12 verneinende Stimmen ange nommen. Drastisch war die Nede des Bankdireclors Figdor, worin es unter Andern, hieß: „Wir haben auch bis beute in Ungarn Nichts versäumt. Berück sichtigen Sie nur unsere Hvpotkeken, betrachten Sie das Weckselportcseuille, und cs werden Ihnen die Augen übergehen, wenn Sie sehen, daß Sie dafür gute Banknoten hergebcn müssen." „Sind Sie geneigt, sich dem Staate dienstbar zu machen und die Uniform des Staates in der Direcrion zu haben? — Wir werden nickt die Schlüssel hergeben zu Ihren Easscn." — Ter Negie- rnngs Coinmisssir erklärte, daß die Ernennung der VicoGouverneure etwas ist, woran beide Negierungen testzuhatlen gewillt sind. — Aus London vom Sonnabend wird geschrieben: Die scheinbar gebesserte politische Situation blieb aus den Geldmarkt einflußlos: derselbe beharrte in Skagna lion. Indes; werden in den nächsten sechs Wecken ätz Millionen aus dem flottaiucn Geldvorratke ui d.e Ncgierungscassen fließen, und die Folge davon, falls Geldbedarf eintritt, kann nickt ohne bedeutende Wirkung bleiben. Dazu kommt der von der Negie rung verlangte Credit, und außerdem ist die Even tualital eines Goldabflusses zu erwägen. Vor dem Kriege hielt das Land bedeutende Vorrätbc ausländischer Fonds, welche vmi Rembours dienten: jetzt aber sind außer Verein. Staaten Bonds sehr wenig Italienische, Französische, Ungarische Fonds in unferm Besitz. Tie Financiers handeln daher unvorsichtig, wenn sie lieber ihr Geld unbenutzt liegen lassen, als es zu un lohnenden Preisen immobilisiren. Nach Mittheilung der „Times" besteht die Stlber- partei im Vereinigten Staaten-Repräsentantenhause blos auS I2tz Stimmen, während IW die Zweidrittel- Majoritäl bilden. Daß die Mallhews'scbe Nesolution auch im Repräsentantenhaus« angenommen werden würde, wie geschehen, war vorauszusehen. Sonderbar: mitten in der allgemeinen Glückseligkeit der Börsen ertönt da ein schriller Ton. In der Augsburger „Allgemeinen Zeitung" steht eine Neide noch nickt abgeschloffener Attikelr „Unbehagliche Zeitbetrachtungen". Ta beißt es unter Anderem un gefähr: Wenn der principielle Grund der wirthscbaft licken Krisis, wie unsere Forschungen nachgewiesen zu haben scheinen, wirklich in einer Uebervölkcrung, m der allzu raschen und maßlosen Vermehrung der in dustriellen Arbeitskräfte in Deutschland zu suchen ist, so stehen wir vor einer Thatsache von großer Trag weite, vor einem Wendepunkt unserer wirthsckastlichen und focialen Zustände, der aus neuen und unbekann ten Zielen entgegenführen und einen dunkeln Schatten über eine lange Reibe künftiger Jahre ausbreiten muß. Dann ist vor Allem die Vorstellung über Bord zu wersen, als ob es sich nur um eine jener periodi schen Geschäfts- und Handelskrisen handelte, um eine etwas hartnäckigere Verstimmung der Börsen, als ob «ineS schönen Tages, etwa nach dem russischtürkischen Friedensschlüsse, Meinung und Vertrauen aus einmal wiederkehren und das alte Spiel von Neuem in Scene setzen könnte. — Doch um solches gelehrte Zeug kümmern sich die Börsen nickt. Uebervölkerung? — Die Börsen haben noch Platz für viel mehr Menschen. — Herrschte doch früher solche Glückseligkeit — wanim sollte sie nicht wiederkebren? — Also her mit dem Champagner! — Auftro-iudische Handels-Compagnie. n. Prag, 2«. Januar. Die Bildung einer auftro- htdiscben Handels-Compagnie, die bereits vor vielen Jahren Gestalt gewonnen hatte, tritt abermals in den Vordergrund und find es hervorragende Persönlich keiten, wie z. B. der österreichische Botschafter in Konstantinopel, Graf Zichy, die sich für das InS- lebenrufen dieser Compagnie interessiren. Seiner Zeit war es der österreichische Admiral Tegethofs, welcher die projectirte Handelsgesellschaft aufs Angelegentlichste befürwortete und an deren Zustandekommen regen Antbcil nahm. Das Project scheiterte jedoch an der später Herei »gebrochenen Äörsen- krisis, indem nickt genug Kapitalisten ailfzutreiben waren, welche die Gesellschaft mitbegründen Kälten Helsen wollen. Der Zweck der austro-indischen Handels Compagnie ist ein sehr einfacher. Es soll die Einfuhr aus Indien den weit kürzeren Weg über Triest ein- scblagen und den Engländern der Zwischen handel ans den Händen gespielt werden. Einer uns vorliegenden, sehr interessanten Brockurc, die bei dem Auskommen des Projektes s. Z. erschienen ist, entnehmen wir die nachstehenden auf die Bildung der Compagnie Bezug habenden Daten: Triestz welches früher von Indien oder von Bombay, dem wichtigsten indischen Ausfuhrhafen, ebenso weit entfernt war als London oder Hamburg, ist demselben durch den Suezcanal uni 3620 Seemeilen näher gerückt. Tie Entfernung Londons von Bombav ^er Canal belrägt 3l<4), dieienige Triests nur 2340 Seemeilen, ei» Unterschied, der einer Fahrzeit von fast l<> Ta gen per Dampf entspricht. Abgesehen von dieser Zeitersparniß, welche im Handel allemal einen Geld- wertk besitzt, spricht sich der durch den Canal zu Gunsten Trusts staltgefnndene Umschwung auch in den Fracktun kosten aus. Dieselben benagen jetzt von Bombay nach Triest um 22.» Frcs. per Ton^: Ladung weniger als nach Hamburg. Dadurch ist eigentlich die naturgemäße Cvncurrenz der englischen Häfen mir Triest und den italienischen Häsen bin sichtlich der Dampfschifffahrt ausgeschlossen, und kann sie nur künstlich durch die große Capitalmacht und die Geschäfts-Noutine der Engländer einige Jahre nock erhalten werden. Aus dieser kurzen Darstellung folgt nun unwider leglich, daß mindestens für den Bereich der österr eichischen Monarchie über Triest viel billiger und schneller alle Ex- und Importe» soweit sie nach den jenseits des SuercanalS gelegenen Theilen des Orients transitiren, verschifft und bezogen werden können, als über Eng land. Es klingt unglaublich, daß wir z. B. die Baumwolle, welche England per Canal ans In dien bezieht und dickt an ttnscren Küsten vornberzieht, am andern Ende Europas in Manchester kaufen und dann wieder über Hamburg und Bodenbach nach Wien führen. Es ist ziffermäßig nackzuweisen, daß wir diesen massenhaft verbrauchte» Nohsloff heute um circa I« Procent tbeurer in Wien erhalten, als wir ihn über Trrcst beziehen könnten, wenn wir eben direele Bezugsquellen belaßen. Aebnlick steht cs um die anderen wichtigen Import Anikel, als Indigo, Kaffee rc. Tie Bedeutung von Triest als Stapelplatz für den indischen Handel beschränkt fick indessen nickt etwa allein ailf Oesterreich, sondern erstreckt sich ans ganz Süddeutschland, Serbien und die Donau fürstenlbüiiier, sowie einen Theil der Schweiz, Italiens, Nußlands und der Türkei. Es sind also weitgebende Interessen, die durch die Vernachläs sigung der direkten Verbindungen mit dem ienjeits des Canals liegenden Theile des Orients geschädigt werden. Die anstro-indiscbe Handels Compagnie würde sick zunächst darauf beschränken, die aus Indien und seinen Nebcnländern stammenden Produkte direct nach Triest für eigene Rechnung zn imporliren und dort, wie in Wien, in regelmäßigen Zeiträumen zu verauctioniren, wie dieses in London und in Amster dam von Seiten der Maatsckappv geschieht. Das Project ist rntschiedcn gut durchdacht und basirl auf lcbcnsfäbigen Grundlagen. Die Idee an und für sich verdient die vollste Aufmerksamkeit der Capilalistcn. Nähere Auskünfte in der besprochenen Angelegenheit enbeilt Herr Herrmann Müller in Prag oder Herr Carl Molt bau in Mainz, Gcnc ralvcrrreler der Exportfirma Noonan 3- Co. in Ku- rackec iVorder-Iiidien). Die letzten acht Dankerottjahre Nord amerikas Hj. „Ernst ist der Anblick der Nothwcndigkeit." —> Die New Port-Leipziger „M e r c a n t >"l e Agencv R. G. Tun <4 Co." versendet soeben das neueste Circular über die Fallissements des Jahres 1877 mit Vergleichen aus den vorhergehenden fünf Jahren. DaS eben abgeschloffene Jahr weist 8872 Bankerotte mit 190,68»,»3« Dollars Passiven aus. Die Bankerotte nahmen gegen das Vorjahr nur um 220, die Passiven um eine halbe Million Dollars ab, Anzeichen der Besserung, aber schwache allerdings. Ganz anders hätte sich das Endcrgebniß gestaltet, wenn das letzte Quartal gehalten hätte, was die übrigen drei Vierteljahre so deutlich versprachen. Sckon war man am Sckluffc de-) dritten Quartals so weit in der Besserung gekommen, daß die Zahl der Baiikerolte um nahezu tzOO gegen die vorhergehende Iabresperiode abgenommen hatte (4»5>, die Verbind lichkeiten aber um 4,320,000 Doll, hinter denen der gleichen Periode des Vorjahres zurückblieben. Dock „wer weiß, was in der Zeiten Hintergründe schlummert?" Das letzte Quartal zerstörte diese Hoffnungen, drcimirte diese Resultate auf grausame Weise. Der vierjährige Bankerott - Durchschnitt seit dem Krack von 1873 ward überstiegen, d. h. nur in de. Zahl der Fallimente. Der Durchschnitt von 1873 bis 1876 belrägt 6»6l. Im Jahre 1877 fallirten aber 1911 Firmen mehr. — 2Las den Betrag der Passiva anlangt, so beläuft sich das vierjährige Mittel auf I93,»7»,03tz Doll Die letztjäbrigcn Passiven blieben also um 3,30»,0»» Doll, hinter diesem Durchschnitt zurück. Immerhin ein Trost. Die „Mercantile Agencv" nimmt zwei andere vier jährige Perioden an: die von 1874 —1877 wird der von 1870—73 gegenübergestellt. Der Bankerottdurchsckniilt der jüngsten Periode be trägt danach 7883, der älteren 3»2». Dir Fallimentsbeträge machen von 1874—77 per Jahr im Durchschnitt 184,521,000 Toll, aus, in dem vorhergehenden vieriäbrigen Zeiträume nur 130,757,000 Dollars. Wie weit liegen da die Jahre 1857—60 zurück, wo der Jahresdurchschnitt der Bankerotte nur 4186, die Summe der Passiven durchschnittlich I32,»2tz,000 Doll, betrug! Das letzte Jahr hat also danach in jeder Be ziehung den Durchschnitt überschritten. — Ein Bankerott kam 1870 aus je 120. 1871 auf 163. >872 auf 130, 187.3 aus 108, 1874 auf 103, 1875 auf 83, 1876 auf 76 und letztes Jahr gar sckon auf je 73 Häuser! Wie verhallen fick die sestgrbliebcnen Firmen zu den gestürzten? Man giebl die Gesammtzabl der Häuser im Jahre 1877 aus «N2.006 an. Davon kamen zu Falle 8872. Von 1000 Firmen stürzten also 13. Wie verhält sich der Gesammtbetrag der Fallit- massen von >877 zur Nationalhankcirc»lation? Tic Nationalbank batte 317,314,110 Doll, im Umlauf. Die Passivcn der Fallirten betrugen l»0,669,»36 Toll. Das sind 60 Procent der vorigen Summe. Wo im Verhältnis; zur Zahl der Firmen das meiste Geld im Umlauf ist, da kommcn die meisten Falli mente vvr. Geldmangel war also gewiß nickt Schuld an dem Rückgänge. Die Oststaaten sieben hier obenan. In ihnen kommen 1450 Doll. Vankcircvlation aus jede Firma. Dort fällt auch ei» Bankerott schon ans 58 Finnen. Die Mitlclslacitcn haben eine Baiikcircnlalion von durchschnittlich nur 547 Doll, aus die Firma. Tie Bankerotteurs Verhalten fick in ihnen zu den festen Firmen, wie l zu 7.3. Die westlichen Staate» haben pro Firma sogar nur 281 Doll. Bankcirculation. Dort stürzt eilt von je 84 eine Finna. Bei den Süd staaten ist das Verhältnis;: 256 Doll. Banknmlauf ans jede Finna. Dort kommt ein Bankerott erst je ans 85 Finnen. (Die Südseestaaten haben freilich 118 Doll. Bankimlsatz per Firma und dock stürzte 1877 von je 41 Firmen schon eine! ) — Das allge meine statistische Tableau ist nach fünf Staatengrnppen gegliedert. Es werden die östliche», die Mittel-, die Süd-, die West , endlich die Tüdsec-Staaten und Territorien unterschieden. Die Mittelstaaten, d. h. NewPork, New-Jersey, Pcniisvlvailia, Delaware, Marvland, Columbia (Tistrict) stehen in der Bankerottzabl hock obenan mit 304». In zweiter Reibe folge» die westlichen Staate», als da sind Ohio, Indiana, Illinois, Michigan, Wisconsin, Iowa, Minnesota, Missouri, Kansas und Nebraska. Es stürzten liier 2756 „Häuser." Tann kamen die östlichen Staaten: Maine, New- Hampshire, Vermont, Massackniscts, Nbode Island, Eonnecticui mit 135.3 Bankerotten. Tie Sndsiaateii stellten zu diesem trüben Contingent i<>78, die Südseestaatcn >N6 Finnen. Die Passiven beliefen sick in diesen Gruppen am höchsten bn den Millelslaalen: 77,17.3,75» Doll. Diese Miltklstaaten wiesen 1876 72,244,681, 1875 gar »1,771,»60, 1874 : 84,038,000, >873 aber 142, 415,1X10 Toll. Passiven aus! Tann folgten die Weststaaten mit 56,187,074, die östlichen mit 26,088,007, die südlichen mit I7,27l,»2v, endlich die Südscestaaten mit 13,»4»,>85 Doll. Wie siebt es nun mit der Zukunft aus? Die Mercantilageninr kann natürlich an der Hand solcher Ziffern, wie sie eben mitgerheili worden sind, rosige Aussichten nickt eröffnen. Wie sollte sie auch? Die von iln veröffentlichten Zahlungseinstellungen belaufen sick für die letzten acht Jahre ans über 1200 Millionen Dollars! Ter acktjähriae Durchschnitt ergiebt per Iabr über 150 Millionen Dollars. Sei es. - Was hier verloren geht, was im Lause der beiden Lnstrcn verloren wurde, wird es nickt anderweit ausgewogen? Hcit die nordamerikanische Union nickt eine vorzügliche Ernte hinter sick, deren segensreiche Wirkung auch aus die anderen Zweige der Volkswirt!,ickafl sick erstrecken wird? In de» letzten acht Jahren gingen 1200 Millionen zu Grunde. Es ist wahr. In dem letzten Jahre allein aber erzielte die Urproduktion der Vereinigten Staaten Wertbe im Betrage von looo Millionen. Wo das Land so gescanet ist, kann von einem dauernden Mißstand der Geschäfte nun und nimmer mehr die Rede sein. Es wird auch hier über kurz oder lang, aber unfehlbar das Dickterwort zur Gel tung kommen: Es ändert sick die Zeit, Und neues Lebe» blüht aus den Ruinen." Verschiedenes. r vciptta, R>. Januar. Der Kaufmann Carl Wilhelm Müller, Inhaber der hier unter der Firma: Goeye ä Müller bestehenden Strohhut- und künstlichen Blumeilfadrik hat am heutigen Lage seine Insolvenz angezeigt und wurde in Folge dessen der Concursproceß »n dem überschuldeten Ver mögen desselben eröffnet. Nack Angabe betragen die Passiven ungefähr 120/100 X, dagegen die Actlven ca. 80—90,<100 Xt und ist als eur. bun. Herr Advocat I>r. Mclly hier bestellt. Leipzig. 30. Januar. In dem unterm 29. Ccpt. vor. Is. )u dem Vermögen des DelicatessenbändlerS Franz pellfartb hier eröffnet«« Kreditwesen vat sich eine haare Activmaffe von 3107 ./ii 46 er geben, die mit 991 .4t 87 auf die Gerichts- und Curatelkosten, sowie bevorzugten Forderungen und mit 2115 -4t 59 Proc.) ans die in Höbe von 5154 .^t 85 sestgestellten angemeldeten Forderungen ohne Vorzugsrecht zur Auszahlung gekommen sind, womit dieses Creditwcsen heute seinen Abschluß ge sunden bat. -u- Leipzig, 30. Januar. Wie wir vernehmen, bat die Leipziger Immobilien - Gesellschaft im Jahre 1877 einen Brlltto-Gcwinn von .309,809 und ein Netto Erträgniß von .>t 269,197 erzielt, welches, nachdem dem Reservefonds ein Betrag von .4130,000 (anstatt des statutarischen Minimums von-41 11919.78) überwiesen worden ist und x« 20,388 für Tantieme, Gratifikationen ,c. auSgeworfen worden sind, die Ver- theilung einer Dividende von 7 Procent an die Aclionaire gestattet. T Leipzig. 30. Januar. Der Geschäftsbericht des Consum-Vereins der Leipziger Gast wirt be (eingetr. Genossenschaft) für das fünfte Ge- Ichäftsjahr 1877 beginnt mit der Mittbeilung eines erfreulichen Ergebnisses der Eiswerke, denen auch im letzten Jahre wiederum ciirc vermehrte Kundschaft zu Tbeil geworden, so daß die Verwaltung im Stande gewesen ist, die zeitweilig so ungünstigen Witterungs- Verhältnisse ohne Sckaden vorübergeben zu scbeir. Der vorjährige milde Winter machte Eisbezügc von auS- ivarts nolhwcndig. und obgleich wenig über die Hälfte der Eisräume gefüllt war, die dadurch wiederum einen erhöhte» Procontsatz Schmelz ergaben, so ver mehrte sich die Eiseinlagerungs-Auc^abc gegen die früheren Jahre um ein Wesentliches Es bedingte dies de» Preisaufschlaa, der mit dem l. März cin- treten mußte. Verkaufte 26,597 Ctr. Eis gaben dem Eis-Cont- eine Einnahme von 56,117 .41: dagegen betrugen die Ausgaben 24,736.41 und der Ueberfchuß, einschließlich des am 1. Januar auf 2Gio .41 veran schlagten Eisvorraths, 33,411 .< Das Oekonomie- Conto zeigt einen Ueberfchuß von 57 .4<: das Eis gebäude Conto ist mit <i<1,879.41, das Eisteicbqrundstück- Conto mit 53,776 .41. das Baugrundstück Conto mit 22,591 .4, das Wagen Conto mit 8237 ./t, das Uten silien Conto mit 2903 .41, das Unkosten-Conto mit 2223 ./l, das Steue> Conto mit 864 .41 und daS Zinse» Conto mit I78<> eingestellt. Das Cassa- Couto zeigt 77.735 4. Gesanimt-Eilinabrne und 65.429-41 Gesanlmt-Ausgabe, mithin einen Bestand von 12,305.41 Der Geschäftsabschluß überhaupt zeigt auf beiden Seilen 177,896.41 Unter denCreditvie» siguriren u A. das Capital Conto mit 102,»oo .41 und das Hvpo- lbekeii Conlo mit 42,000 .41 Nack dem Gewinn und Verlust Conto beträgt der Gewinn-Saldo 11,091 ./I In der Hanprbllaiiz stehen sick Aetiven und Passiven mit 157,577 41 gegenüber. (Vergl. Inserat.) -u- Leipzig. Januar. Von bester Seite wird uns initgetbeilt, daß die in der letzten Nummer des „Berliner Actionair" enthaltene Notiz, betreffend die Betriebs Fusion zwischen der Berlin Anbaltcr und der Obcrlausitzcr Bahn, zwar nickt vollständig ist, aber dock die Basis der schwebenden Verhandlungen richtig wiedergiebt. Die Berlin Anhalter Bahn bat ein wesentliches Interesse an der Betriebs-Übernahme wegen ihrer Linie nach Magdeburg, deren Belebung er leichtert wird durch die Ausdehnung bis Koblsun, deren Belebung aber auch wiederum de» Actiouaireir der Oberlausitzer Bahn zu Gute gehen wird. Ueber die Details der schwebenden Verhandlungen köckneu weitere Mittbeillinge» vorerst nickt gemacht werden. -u Leipzig, :»>. Januar. Aus einer sonst zuver lässige» Quelle geht uns die Mittbeilung zu. daß die preußische Regierung mit ter Absicht umgebe, »ack Fertigstellung der Berlin Koblenzer Bahn eine nor- inalspurige Baku »ril Secundairbetrieb von Homberg i» Niederbcssen (Station der Berlin Koblenzer Bahn) in nordwestlicher resp. nördlicher Richtung »ack Waben, (Station der Main Weser Balm) und von Ine. über Fritzlar, Nauinburg und Welfbagen nack Wartung zu bauen, um eine directe Sckienrnverbin- dniig zwischen der großen Militairbabn und dem westfälischen Babnnctze, namentlich aber mit der westfälischen Slaatsbabn herzustellcn. Die Terrain schwierigkeilen sind unhedeutend. Der Kostenanschlag für den beabsichtigten Bau einer Secundairbalni von Wabern noch Fritzlar und Bad Wildungen (Waldeck) ist jetzt samnit Nenlabilitütsberechnung scrng gestellt und erfordert eine Bausumme von 726,ooo .41 Die preußische Staalsregiernng soll ersuckl werden, das lliuernelnneii finanziell zu nnteistützeil und der Di rektion der Main Weserbabn die Betriebsleitung zn übergeben. ff LrkSdcn, 2». Januar. Dresdner Westend- Actien - Gesel > scbast. Tie beute Vormittag i,n großen Saale der Dresdner Börse abgehaltene, von nur io Actionairen und ll-31 Aktien und Stimmen besuchte fünfte ordentliche Gencralvcrsainmlnng der Dresdner Weitend-Aktien Gesellschaft genehmigte die mit einem nickt zur Vertbeilung gelangenden Gewinn saldo von 12,321 .41 abschließende Iabresrechnung pro >877 und ertkcilte cinstiinmig die Decbarge. Dem Wunsche der Generalversammlung, bei ferneren Areal Verkäufen mehr aus Begleichung des Kaufpreises durch Aktien, als gegen Baarzahlung zu sehen, ward seitens der Verwaltung Erfüllung zngesagt. Eine vorliegende Kaufofferte für eine zwar unwirtbschaftliche nnd sterile, aber romantisch gelegene Parcelle ward ckvqelebrit, da das abgegebene Gebot von 51,000 .41 in Aktien der Gesellschaft als zu niedrig befunden wurde. fff Dresden. 29. Januar. Pirna er Bank in Concurs. Sicherem Vernehmen nack, wird von dem Concuiögerikbt in Pirna im Laufe dieser Woche eine weitere Quote von 12 Procent an die Gläubiger dieses sallilen Bankinstituts ausgezablt werden. Die bisher geleisteten Abschlagszahlungen erreichen somit die Höhe von 44 Procent Die endliche Abwickelung des Kon kurses läßt für die Gläubiger noch eine kleine Sckluß- dividcnde erwarten. Die Activnaire behalten natürlich nach wie vor das leere Nachsehen. ckl-rrcsdrn, 29. Januar. Actienbierbrauerei »um Plauen'scben Lagerkeller zu Dresden. In der heute Nachmittag im großen Saale der Re stauration zum Plauen'scken Lagerkeller in Planen bei Dresden stattgehabtcii sechsten ordentlichen Gene ralversammlung der vorgenannten Acticngesellsckaft, zu der sich 48 Activnaire mit 909 Aclien und Stimmen eingesunden batten, wurde der Geschäftsbericht und Rechnungsabschluß von 1876/77 einstimmig und ohne Debatte genehmigt, die Iustification der Iabres rechnung crtheilt und ebenso einhellig der vorge- schlagenei, Gewinnoertbeilung (3 Proc Dividende) zugcstimmt. Den Schluß bildeten die Waliftn für den Verwaltungs- und Aufsichtsrath. Nack, den Mit- theilnttgen des Vorsitzenden bat sich das neue Ge schäftsjahr günstig angelassen nnd darr deshalb eine bessere Reute für die Activnaire in Aussicht gestellt werden. — Cobrrrger Anleibe. Etwas ärgerlich, wie es scheint, berichten Berliner Zeitungen Folgendes: „Die Stadt Coburg hat eine neue Anleihe von 4<L,,xx) »L resp. 1,200,000 .41 in 4'/proc. Stadt- Obligationen abgeschlossen. Diese Anleihe rcpräsentirl
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