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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187802015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-02
- Tag 1878-02-01
-
Monat
1878-02
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1878
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562 — AuS der 3. Etage nncs Hauses an der RiUerstraße fiel am DonnerSlag früh kur: vor S Uhr ein Doppelfenster herab, die Scheiben »»brachen klirrend; glücklicherweise wurde jedoch Niemand verletzt. Mebr Vorsicht könnte oft nicht schaden. d LelDttg, 31. Januar. In der Rittcrstraße mußte qeftern Avend gegen einen Kürschnergesellen wegen argen Skandals polizeilich eingeschritten werden. Derselbe batte seine Frau, welche sich vor seinen Miß handlungen in eine dortige Restauration geflüchtet, dahin verfolgt und zum allgemeinen Aergerniß aufs Neue maltrailirt. Ein Schutzmann arretirte den ttzcedenten und brachte ihn nach dem Raschmarkte. — Durch die Unvorsichtigkeit eines im Hotel de Russie einlogirten Fremden brannten in vergangener Nacht in besten Fremdenzimmer die Fenstervorbänge nieder; es gelang jedoch, jede weitere Gefahr schnell z« beseitigen. — In der Kleinen Fleischcrgaste ver gnügte sich um dieselbe Zeit ein juirges Herrchen «it unbefugtem Abreißen von Straßenplacaten. Darüber aber von einem Schutzmann betroffen, mußte der Jüngling zur Verantwortung nach dem Nasch- mgskte wandern. Dasselbe Schicksal batte bald nachher ein anderer junger Herr, dem es in den Sinn ge kommen war, am Marktplatze zu seinem Vergnügen Budenstände umzuwerfen. — Einen gröberen Exceden- ten nahm die Polizei in der zweiten Nachtstunde in der Pfaffendorfer Straße fest. Es war ein Handlungs commis, welcher, mit einigen Genossen aus einer dortigen Schankwirtbscbaft binausgemaßregelt, auf der Straße einen abscheulichen Lärm verführte unb die Unklugheit begangen batte, sich an einem ihn zur Ruhe verweisenden Schutzmann tbätlicb zu vergreisen. Letzterer hatte bei dem heftigen Widerstande des Ercedenten durch das Hülfssignal Unterstützung sich ver schaffen müssen und erst dadurch seinen Ärrestaten be wältigen können, welcher natürlich bei seiner An kunft auf dem Naschmarkte daselbst in Haft ge nommen wurde. — Zu spätester Nacht- oder vielmehr früher Morgenstunde gab es eine kolossale Prü gelei in der Kleinen Flcischergaste zwischen einigen späten Gästen, bei der sich die Theilnchmer buchstäblich auf der Straße herumwälzten und endlich durch Polizei zur Einstellung des Kampfes gebracht werden mußten. — Zu derselben Zeit ging es in der Burgstraßc noch etwas hitzig her, woselbst ein erce- -irender Lohnkellncr, aus einer Kaffeercstauration gewaltsam durch Polizei entfernt, sich dem betreffenden Schutzmann aufs Hestlgste wldersetztc, ihm den Uniform rock total zerriß und dermaßen um sich schlug, daß es »ur Bändigung des wüthenden Menschen der gemein samen Anstrengung mehrerer Männer bedurfte. Der festgenommene Excedcnt kam natürlich ohne Weiteres auf dem Naschmarkte in Haft. — In derselben Straße fing man schließlich in der siebenten Morgenstunde noch einen vom letzten Maskenballe übrig gebliebenen Harlekin wegen verübten groben Unfugs gegen Frauenspersonen ab und brachte ihn ebenfalls nach dem Naschmarkte. * Markkleeberg, 3l. Januar. Gestern Nach mittag verunglückte der im 10. Lebensjahre stehende Friedrich Karl Haschert von hier dadurch, daß er, während er sich auf dem Eise des Pleißcnflusses befand, plötzlich durchbrach und als Leiche heraus- aerogen wurde. Obwohl in dem vorliegenden Fall sofort Hülfe zur Hand war, so blieben alle Wieder belebungsversuche erfolglos. — Bodenlose Frechheit. In einen Laden in der Miinzgassc zu Dresden kam am 30. Jan. ein Handarbeiter aus Pieschen und verlangte 50 Pfennige. Da ihm dies verweigert wurde, griff er über die Ladcntafel, zog den Gcldkasten heran-, nahm das Geld heraus, überzählte die Summe und warf das Geld wieder hinein, da ihn, wie er meinte, „der Bettel" auch nicht glücklich machen könne. Ob er Alles wieder in den Kasten geworfen, wird sich wokl schwer feststellen lasten. — Das Medicinalcolleginm der freien Stadt Hamburg bat unter dem 18. Januar d. I. be züglich deS Gebrauches der sogenannten Thcer- kapseln folgende Warnung veröffentlicht: „Die durch Reclame verursachte Verbreitung und viel fache Verwendung der sogenannten Guyot'schen und anderer Theerkapseln veranlaßt das Medicinal- Collegium, das Publicum vor einem ungeeig neten Gebrauche derselben zu warnen. Es sollte dieses Mittel nicht ohne Zuziehung eines Arztes benutzt werden. Unrichtig angewendct, kann der innerliche Gebrauch von Theer der Gesundheit, namentlich derjenigen der Kinder, ernstlichen Nack theit bringen." — Henrv M. Stanley. Durch alle Zeitungen läuft die Kunde von der Erschließung des Innern Afrikas durch den weltbekannten Amerikaner Henrv M. Stanley. Erwarb er sich vor wenigen Jahren den Dank dreier Erdtheile, als er den verloren ge glaubten Livingstone wiederfand, so ist sein Ruhm noch gestiegen, da er als der erste weiße Mann, ja vielleicht als der erste Mensch das äquatoriale Afrika von Ost nach West, vom Meer zum Meer durch wandert hat. E»n gewaltiges Strom und Länder gebiet ist dadurch dem Handel und Verkehr, der Mission und Wissenschaft erschlossen. Vom 5. No vember 1876 bis 10. August 1877 durchzog Stan ey mit 150 Personen und 10 zerlegbaren Booten das ganze Geknet des viele Namen führenden, 'an seiner Mündung „Congo", jetzt ,Livingstone" vom Entdecker genannten Stromes. Ein un geheures Ländergebiet harrt nun der näheren Be rührung mit den abendländischen Cultuwölkern. Die Natur bringt dort in üppigster Fülle die reichsten Schätze hervor: Wälder von Oelpalmcn, Baumwolle, Kautschuk und dergl., Elcpbanten in großer Menge, Elfenbein liegt ungenutzt in Masten da. Die Ein wohner sind theils Kannibalen, manche Stämme aber sind nicht ohne Bildung und Gesittung. Stanley fand große Städte und gut gebaute Schiffe vor. „Der große Entdecker fordert", sagt die Magd.-Ztg, „für das neu gewonnene Ländergebiet die Thätigkeit des Kauf manns und die des Missionars. Mancher Leser wird sich darüber verwundern, aber die Engländer inld Amerikaner denken anders und lachen über uns deutsche Liberale, wenn wir die Mission nicht in ihrem Werthe erkennen. Im Kriege mit den Ashantis, im Capland, bei der Jncorporirung der Transvaal- Republik haben die englischen Minister und Zeitungen anerkannt, daß ihnen das Gelingen ihrer Arbeit unter den Heiden nur möglich gemacht war durch die vorangehende stille Wirksamkeit der Missionare. Und die Amerikaner mit ihrem Weltblick wissen es rum Tbeil noch besser als die Engländer, daß die Heiden Mission eine internationale Großmacht unter den Völkern ist." Auch in Deutschland erwacht mebr und mehr daö Verständnlß für die kulturhistorische Be deutung der Mission. Die .^kölnische Zeitung" schrieb: „Es giebt kaum ein anderes Arbeitsgebiet, über welches unter dem größeren Publicum in Deutschland unklarere und verkehrtere Vorstellungen herrschen, als über die von Jabr zu Jahr an Ausbreitung ge winnende protestantische Mlssionstbätigkeit. — Ein Paar hundert Männer in fast allen Ländern der Welt arbeiten in Verbindung mit den deutschen Gesellschaften als Pioniere der Cultur, nicht wenige unter mannichsachstcn Opfern. Was durch die Arbeiten der Missionare für Ethnographie, Geo graphie, Sprackkunde gefördert und geleistet wird, ist in den Kreisen von Fachgelehrten auch in Deutschland nachgerade znmlicb anerkannt. Völlig verschlossen aber ist uns in Deutschland die national politische Seite der Mission. In Nordamerika kennt man die Bedeutung derMission freilich um so besser; daß England daran denkeil kann, langsam, sicher und wohlfeil Süd afrika zu annectiren, ist wesentlich durch die Arbeit deutscher Missionare möglich geworden u. s. w." „lieber die Mission geringschätzig zu urtheilen, wie Dies in Deutschland bisher immer so gern geschah, ist billig und erfordert wenig Geist. Wenn einer jener Spötter auf einer Seereise Scbisfbruch litte, in wilde Gegenden verschlagen würde und dann der rettenden Hand eines Missionars begegnete, so würde er sich seiner Vorurtbeile wohl bald schämen lernen. Wünschen auch wir dem Innern Afrikas Gut Heil, und zwar von Missionaren, vom Handelsstands und von Seiten der Regierung". — Der ärztliche collcgialc Verein der Königsstatt in Berlin, der älteste dieser jetzt ziem lich zahlreichen Berliner Vereine, beging soeben durch ein Festmahl sein Stiftungsfest. Von den Blütken der ärztlichen Poesie niöge .hier nachstehende Probe folgen: Sind wir nickt zur Therapie geboren? Haben wir nickt Jahre lang studier, Die man Lungen, Nasen, Augen, Ohren, Hals und Haut und Herz und Hirn cnrirt? Seinen Tölkc-Stao, valleralla, Gab uns Aesculap, valleralla, Ter jedwedes Uebel mastacrirt. Uns schreckt keine Habeascorpns Acte, Jedes Haus betreten wir r Daß die Wahrheit wir ersckau'n, die nackte, Ruft sie freundlich: Corpus I, Greis und Kind und Weib, valleralla, Legen ihren Leib, valleralla. Ohne Rückhalt auf das Forschungsglas. Acht, neun Stunden sind wir aus den Beinen, Vo)»geiu> eommis der Facultät. Und noch Nächtens, wenn die Sterne scheinen, Mancher sanitätlicb Wache steht. Daß Stoß, Riß, Schlag, Fall, valleralla, Jäher Blasenknall, valleralla, Hvgieens Priester nicht entgeht Weißt du, Mensch, dies Alles wohl zu schätzen, Daß der Doctor Tag und Nackt dein Knecht, Daß er dir das Deficit ersetzen. Das Defecte repariren möckt? Publicum, dadrum, valleralla. Jst's ein Minimum, valleralla, Daß man ihm mir guter Münze bleckt. Line gelungene Parodie einer „Klieingold"-Probe giebt H.Wit lmann — bei Gelegenheit der jüngsten Wiener Aufführung des Wagner'schen Werkes — in der „Breslauer Morgenzeitung". Bekanntlich sind die Darstellerinnen der drei Rkeintöckter genötbigt, Füße und Beine sich mit Riemen zusammenschnüren und in einen den Fischschwanz nachahmenden Apparat cinzwängen zu lasten, so dap. jeder Primaner darob sein äesinit in piseem citiren kann, mit den Armen nixenhafte Gesten zu exccutiren und statt aus den Takt des Eapellmeisters auf den Ruf eines Regisseur- Schwimmmeisters zu hören: „Reckt so, mein Fräulein . . . in drei Tempi, ich bitte einnns . . . zwciiii . . . dreiiii . . . bravo!" Bei diesen hvdropathischcn Turn kunststücken meint nun Wittmann, daß man auf den Proben leicht Scenen erleben kann, wie die folgende: Das Orchester hat soeben die Einleitung bewältigt und den bandwurmlangen Csäur-Accord, welcher die Wellenbewegung der unendlich dahinfließenden Lang weile so täuschend malt, glücklich überstanden. Das Terzett der Rheintöchter ist in voller Thätigkeit: Wem! waga! Wallala weiala weia! ... Plötzlich wird die Herrlichkeit vom Dirigenten unterbrochen: ,,Aber Fräulein Floßhilde, was soll das heißen. Sie singen, will sagen Sie schwimmen ja viel zu bock!" „Warum nickt gar! In der Sivlle steht bei .Hciala weia, wilde Geschwister!" ausdrücklich: von oben!" „Zugegeben, bei ,Heiala weia". Aber dann heißt es: taucht herab . . . Ich bitte also, etwas niedriger zu schwimmen .... noch etwas niedriger . . . tauchen Sie dock in aller Heiligen Namen!" Floßhilde tauckt, nickt ohne im Vorbeischwimmcn der Schwester Woglinde heimlich zugeraunt zu haben, daß ihr vom eng geschnürten Riemen das Bein schmerze . . . Das Terzett will noch immer nickt klappen; der Capcllmeister zankt von Neuem heftiger als iuvor. „Sie haben wieder Ihre Rolle nickt studirt, Fräulein Woglinde". „Ick kann die Arme kaum noch rühren, der ganze Körper thut mir web, so fleißig habe ich sie studirt". „Ich sage. Sie baden die Rolle nickt studirt. Ihr A ist viel rn tief." „Zn tief? mein A? ha, ka! Es fehlt ja keine Schwingung daran!" ,L8er spricht von Schwingung? Ich sage, Sie schwimmen es viel zu tief. In der Partitur beißt es bei dieser Stelle mit deutlichen Worten: schnellt plötzlich in die Höhe. Zum Teufel auch, mein Fräulein, können Sie denn nicht lesen? Schnellen Sie dock! . . . höher . , . höher! . . . DaS kann nicht so sortgehen! Ich muß um mebr Aufmerksamkeit bitten, meine Damen. . . . Beginnen wir also wieder bei Heia jabeia! Wallalallalala leiajahei!" Dock was frommt die Mahnung de- gestrengen Dirigenten? Die holden Nixen scheinen nun einmal beute ihren bösen Tag zu haben, und eben ist der Dirigent im Begriff, eine neue Strafrede zu halten und es den Damen ins Gesicht zu sagen, daß seines Wissens das Terzett der Rbeintöcbter nie so miserabel — geschwommen worden sei, als ein entsetzliches, in der Partitur nickt verzeicbnetes Aeckzen und Stöhnen von der Bühne herab an sein Ohr dringt, und Wog linde und Floßhilde rufen im Einklang nnt dem Aus druck bangen Schrecks: Ilm Gotteswillen. Weügunde, was ist Dir?" Wellgunde giebt einige uiiarttkulirte Laute von fick, welche dem Hülfcrusen eines halb erstickten Menschen vergleichbar, und stammelt endlich mühsam die Worte hervor: „Ich ... bin ... see ... krank.... Oooo ..." Und damit muß die Probe beendigt werden! Bei aller Derbheit und allem Uebcrmuth scheint diese dramaturgische Humoreske eine sattmscbe Spitze zu kaberi, die keineswegs ohne Berechtigung ist! lEingesaudl.) Noch einmal das Fahrgeld ans nnsercuEisbatme» Gegen die Preise, die für die Benutzung der Eisbahn aus den städtischen Teichen gefordert werden, läßt sich jetzt wohl kaum Etwas thun. Die Teiche sind bedingungslos von der Stadt ver- miethct, und wiewohl wir sicher einen nickt viel gerinacrn Zins bekommen haben würden, wenn den Pächtern eine niedrige Taxe vorgeschrieben worden iväre, so müssen wir uns doch die Aus beutung des Rechts zu unseren Ungunstcn gefallen lassen. Das hat aber zwei Wirkungen, mit denen es anders steht. Zunächst wird auch aus den Ge wässern. die nicht verpachtet sind, der Fahrpreis so erhöht, daß neulich schon die Festsetzung von 20 Pfennigen als eine verhältnißmäßiq niedrige Taxe angeführt worden ist. Gleichwohl ist Nar, daß die Fischer von Rechts wegen den Schlittschuhläufer vom bloßen Eise ebenso wenig wcgweisen dürfen, wie den Privatkahn vom freien Wasser. Sie können also nur für das Kehren eine Entschädigung verlangen; da sind aber selbst 10 Pfennige über koch, wie sich leicht ergiebt, und die Verwerthung der Eisbahn wird jedem Andern untersagt, weil sic eben als ein Uber die aufgewendete Arbeit hinaus einträgliches Privilegium angesehen wird. Da nun aber die Sache so gut renlirt, so wird auch jeder Tümpel aus diese ÄZeise besteuert, und am Mittwoch ist auf der kleinen Lache, die gleich vor deni Frankfurter Thvre rechts an der Straße auf der Wiese stehen geblieben ist.^von den Kindern ein Fünfer als Fahrgeld cingezogen worden. Für Viele ist in Leipzig auch ein Fahrgeld von 50 Pfennigen undj 1 Mark Nichts, unb Die lasse ich aus dem Spiele. Aber für eine bedeutende An zahl sind schon 15 und 20 Pfennige der Preis einer Mahlzeit, — ein Grund, warum sie nickt Schlitt schuh fahren können; und viele arme Kinder haben selbst den Fünfer nicht, so daß sie nun von jedem überfrorenen Tümpel ausgeschlossen bleiben. Wir bauen Bäder zu unentgeltlicher Benutzung und zahlen reichlich für Turnhallen und Turn unterricht, und lassen gleichwohl dem größten Theile unserer Jugend die Gelegenheit zu der in jeder Hinsicht ihr förderlichen Elsbcnutzniig so ohne Noth entziehen. In deren Interesse bitte ich die Herren, die hier zu entscheiden haben, daß sic die Benutzung der Eisbahnen so wenig wie möglich besteuern und, was Dem gleich ist, be hindern lasten. 8»ek äem knlletin cler Ilsatuvlisn Kssvurt« i>> 8»mbursc detinx äie Temperatur sm 30. 1snu»r um 8 Lkr >1vrxeo8: Ocl ^ .L L! Ninö ZAs-" » -L 2 Ll Wetter -'S L (2 q- >, § § "T , ^bkiäeen. . . . 768,8 W8XV still, beiter') — 0,6 ktnpenl,»8«n . . 785,0 80 leielil, 8ebnee -s- 0,3 8ic>, lilinlm . . 788,1 880 leiebi, beite,kt - I.K 771,8 8 leickl, becleekt - 0.2 l'i-ieesducx . . . 777,7 80 scbvsck, deck. — 14,0 Knslcsv 781,0 0 still, beckeekt -17,4 0..,Ic 785,8 880 lriscl». liefen -i- 7.2 ljeesi 788.8 0 leiekt, keäeekt -ft 5,0 Neläer 788,2 880 still, nttlkisk ff- 0,7 8xlt 780,4 8 leiekt, 8eb»ee - 1.5 tlsnibulß . . . . 780,0 — still, 8ebel >— 0,6 8vvin«>mnn(lk . . 785,1 l — still, 8ebel 0.0 sillisstirvssser. 787.0 80 soliwsek, beö?) - 2.4 »eine! 768,8 080 msssix. si - 4,7 ?»ris 765,5 8 still, tvoUci^ ff- '.4 Ore-lelä 785,0 VV8>V still, 8ebe>*) - 2.3 lescisrube. . . . 704,5 > — sti», betleekt - 3.8 VliesOsllen . . . 703,9 0 still, beöeekt 0,0 ässsel 706,7 8» still, beöeekt — 0,6 IKüneken . . . . 703,9 8N still. 8ebel — 4 4 l-eipriß 700,8 80 still, be<1eell>ö) - 1.0 keclin 705.3 8 selivvseb, becl.") ff- 0,8 Wien 784,0 8W leiekt, 8eknee !— 1,4 kreslsu 784,7 815 leiekt, keöeekt') !— 1.8 ') 8ee rukix. ") 8»,kts nenisc 8eknee. ") 8ee^!,n« leiekt. Oestern 8eknee. I.eiekter 8ekel. ") Oeslern »ittnx 8eknee. 8»ekts 8cknee. Ilebersickt 6er Witterung. In 8ekottlsn6 ist 6»s linronieter stsrk, in Oentrsl- europ» senig gestiegen, vor 6em Osnsl öngegen ge- siille», in ir»l>7. Curnpg «teilt össselke bork un>I sin6 6ie Ontersckieöe im kustöruek scerin^. so 6»ss sie ätmospkire «enig belegt ist; ilsbei kerrsekt »ns 6en kriliseken Inseln tkeilveise weiteres, in Oeutseklsnö un6 8ksn6in»vien trübes Kelter uns ist äie Temperst»! im norölieken 8k»n6insvjen sovie im 13b- uml Weser- ssebiet xeslie^en. «sbrenil jenseits 6er Weieksel 6er Trost ruxenommen bst. Telegraphische Depeschen. München, 31. Januar. Der Landtag nahm baS ganze Gesetz über den Verwaltungsgerichtshof mit 104 gegen 47 Stimmen an. Wien, 3l. Januar. Der österreichische Bot schafter in Petersburg übergab gestern Gortschakoff eine Note des Wiener Cabmets, deren Inhalt deni „Fremdenblatt" und der „Presse" zufolge folgender ist: Oesterreich bestreitet in keiner Weise daS Reckt der Türkei, Verträge in ikrem Interesse abzu- schließen, muß aber die Abmachungen von Kesanlvk, soweit dadurch bestehende Verträge alterirt und öster reichische Interessen gestreift werden, so lange als nicht zu Reckt bestehend betrachten, bis neue Vereinbarungen mit den Signatarmäcbtcn getroffen sind. — Die die „Neue Freie Presse" bort, tbal Andrassy Schritte zur Einberufung einer Conserenz, welche in Wien tagen und die, die allgemeinen europäischen In teressen berührenden Punkte der Friedensbedingun gen erörtern solle. Wien, 3l. Januar. Die Bestrebungen zur Regelung einer Anzahl Punkte der Friedenspräli minarien, welche internationale Fragen berühren, Eonserenzverhaiidlungcn berbeiznsükren, gewinnen positiveren Anhalt. ES scheint, auch von russischer Seite habe man gegen eine solche Conserenz in» Princip Nichts einzuwenden. No in, 30. Januar. Drr König hat lxule den russischen Botschafter, Baron Uxkull«GvUenbandt, welcher sein neues Beglaubigunasschrecken über reichte, in feierlicher Audienz empfangen. Später empfing der König den portugiesischen Gesandten, Carvalho y Vasconccltos. — Die außerordentlichen Abgesandten, welche die Thronbesteigung des Königs Humbert den europäischen Höfen notistciren sollen, werden heute Abend abreisen. London, 3l. Januar. Die Agitation gegen den Rüstungscredit dauert hier wie in zahlreichen Städten in ausgedehntem Maße fort. In Woolwick wurde gestern eine große Anzahl Tor pedos für die Mitelmeerflotte verschifft. London, 30. Januar. Eine heute dem Par lament vorgelegte Depesche Layard'ss ans den Grafen Derby vom 20. d. meldet, der Großvezicr habe Layard davon benachrichtigt, daß die Pforte am 23. d. Nachmittags telegraphische Ordre an die tür kischen Unterhändler erließ, in welcher sie angewiesen wurden, die ihnen von dem Großfürsten dcicolaus schriftlich unterbreiteten Friedensgrundlagen anzu nehmen. Die Pforte habe seitdem bereits dreimal telegraphische Anfragen über das Resultat der Unterhandlungen an die Delegirtcn gerichtet, jedoch noch keine Antwort erhalten. Der Großvezicr könne nicht zugeben, daß diese Verzögerung den türkischen Delegirlen zuzuschreiben wäre; die tele graphische Verbindung mit Kesanlyk sei noch offen. Orsord, 30. Januar. Die kiesige liberale Association hat Gladstone eine Adresse überreichen lassen. Bei dein Empfange derselben hielt Glad- stvne eine Ansprache, ,n welcher er hervorhob, daß der europäische Frieden von den Ereignissen der nächsten Wochen abhänge. Sodann wies er die gegen die Liberalen erhobene Beschuldi gung zurück, daß diese die Interessen Englands vernachlässigten. Im weitoren Verlause der Rede führte Gladstone aus, man bade Grund zu glauben, daß die Pforte der s. Z. beabsichtigt geivesenen Einfahrt der englischen Flotte in die Dardanellen nur zngestimmt habe, nachdem ihr Layard erklärt habe, daß dieselbe mit oder ohne Zustimmung der Türkei erfolgen würde. Die Pforte habe nickt ein mal das Reckt gehabt, der Sendung der englischen Flotte zuzustininicn, da dieselbe eine kriegerische Handlung, eine Verletzung der Neutralität gewesen sein würde. Wenn die irländischen Deputirteu nickt mit den Liberalen gegen die Bewilligung der Eredilforderung der Regierung stimmten, werde Irland entehrt sein. Die liberale Partei habe, obgleich im Parlament in der Minorität, doch sie Unterstützung des Landes und Vas Land bade in dieser Frage das Wort zu ergreifen. Bukarest, 3l. Januar. In der Dcputirlen- kammcr wurde die Regierung Uber die drückenden Requisitionen und die Unregelmäßigkeit des Eisen bahnverkehrs interpcllirt. Bratiano erklärte: Mochten diese Uebelstände, worüber Sie klagen, doch die einzigen sein, welche das Land zu ertragen hat. Der Minister des Acußern sagte: die Friedens präliminarien sind vielleicht schon unterzeichnet; wir werden morgen die Bedingungen erfahren. Gebe Gott, daß die vom Lande bisher gebrachten Opfer die einzigen wären, welche das Land in Folge de>s Krieges ans sich zu nehmen hat. Petersburg. 31. Januar. Osficielles Tele gramm ans Adrianovet vom 20. d. Abends 9 Uhr: Der Großfürst Nicolaus traf heute hier mit der Eisenbahn aus Hermanli ein. Die Garde-Infan terie und Artillerie wurde in sehr gutem Zustande gesunden. Die Gardisten empfingen den Groß fürsten enthusiastisch. Bei seinem Einzuge in Adria- nopcl kamen ikm Deputationen der Geistlichkeit der Bulgaren, Griechen, Armenier und Juden mit Fahnen und Kirchcngcsang entgegen. Der Groß fürst bezog einen Konak. Unsere Avantgarde be setzte Bobaeski, Haskivi, Denotika und Kirkilissa. Telegramm des Großfürsten-Thronfolgers aus Brestöwatz, 29. Januar, Abends 0 Uhr. Die Russen besetzten am 27. Januar Osmanbazar. Die erste Infanteriedivision nahm nach unbedeu tendem Scharmützel am 28. Januar Rasgrad. Die Türken ziehen sich überall gegen die Festungen zurück. Rach Schluff der Redaktion eingegangeu: W'cn, 31. Jan. Die„Polit Eorr." vcrmuthet nach Bukarester Meldungen, daß die Unterzeichnung der Friedenspräliminarien zwischen gestern und heute in Adrianopel erfolgt sei; auS Athen wirb ihr gemeldet, Komunduros habe in der gestrigen Kammcrsttzung bezüglich seiner auswärtigen Politik und einer eventuellen Action vollständig sreie Hand beansprucht. Alben, 31. Januar. In der gestrigen Kammer sitzung entwickelte der Ministerpräsident Komundu» ros das Programm seiner Politik und erklärte, wenn die Kammer dasselbe genehmigte, würden der Finanzminister, der KriegSminifter lind der Marine minister wegen der zu ergreifenden außerordentlichen Maßnahmen die erforderlichen Vorlagen machen. KomunduroS forderte die Kammer auf, ihre Be- rathungen heute sortzusetzen und fügte hinzu, er würde es als ein Mißtrauensvotum ansehen und seine Entlassung nehmen, wenn die Kammer nicht in geschloffener Zahl für sein Programm stimmen sollte. 24 Gemeinden in der Umgebung von Bolos Nordostgrenze Griechenlands» bildeten eine provi sorische Regierung.
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