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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187806017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780601
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- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-06
- Tag 1878-06-01
-
Monat
1878-06
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1878
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>9!4 durch den Anprall de- schweren Fuhrwerk- bedeu tend beschädigt — Wegen groben Straßen« excesseS wurde gestern Abend in der Ho-pital « st<aße ein Handarbeiter au- Stötteritz poli- zeillch arrrtirt und nachmal« in Hast aenommen. —et». Hr««pe« 30. Mai. Die 3 Dresdener Pferde-Lu-stelluna aus dem Lentralschlachthof von der Leipziger Straße, welch« gestern eröffnet und beute geschloffen, gestern durch schlechte«, beute durch schöne« Letter ausgezeichnet wurde, übenras zwar nicht quantitativ, woyl aber qualitativ die beiden srüberen. Der Besuch der Ausstellung war ein unge mein großer. Namentlich Kavallerie- und Stabs- rsficiere aller Waffen stellten ein bedeutende« Kon tingent zu den Besuchern, ebenso waren unsre Dre-dner Svort-men nahezu vollzählig anwesend. Pur Gras Luckner, unser Bergnugungsmäcen per eLeelleoc« fehlt« heule Nachmittag beim Vorsühren der zur Verloosung angekauslen, wie der prämiirten Reit- und Wagenpferde^ was zu dem vielfach colportinen vomnot Veranlassung gab: „Der Gras hat keine Zeit, er läßt sich heute den Kammerherenfrack an messen". Luckner'S Eimennung zum kgl. Kammer- herrn wird nämlich vielfach zur silbernen Hochzeit unsere« König-paare» erwartet. Die heutige Vor führung der prtniiirten und zur Verloosung ange- rausten Thiere, unter denen sich wahre Prachteremplaie befanden, bot mit der dichter^ den weiten vahnplätz umsäumenden Zuschauermenge, welch« durch die Uni formen und Damentoiletten rm bunte« Kolorit erhielt, ein hübsche« farbenprächtiges Bild. Die schmetternden Weisen de«Gardereiter-Musikcoi pserhöhten dieFeslftim- muna des Publicum«, wie der vorgcführten Rosse, deren Ntuty und Feuer. wie man im Stalle zu beobachten Gelegenheit hatte, in einzelnen Fällen freilich auch durch allerlei Kunstgriffe geschürt worden war. Die Vorführung begann mit der ersten Hälfte der zur Verloosung angekauften Pferde durch Gardereiler, dann folgten die sieben prämiirten Reitpferde, welch« mit grünweißer Hai-krause geschmückt waren und von ihren Herren geritten wurden, hierauf kam die zweite Hälfte der zur Verloosung angekauslen Thiere, und den Beschluß machte eine Rundfahrt mit den prämiirten Kutschpferden: zwei Biererzüge, drei Zweispänner und drei Einspänner. Von letzteren erregte namentlich der Rappe durch seine Schnelligkeit allgemeines Aufsehen. Das MusikcorpS ehrte sein pfeilgeschwinde» Laufen durch einen Tusch und da« Publrcum applaudirte lebhaft. Bon den Ausstellern wurden prämürt: Gebrüder Oppenheim-Hannover, Gebrüder Hirscblafs Dresden, Peters Leipzig > Hirschfeld, Freund-Wien, Zadeck-Breslau.Bevo Berlin,Ulanen-Premierlieutenanl v. Plate, Schulz, Berg, Roth« und Körner — für Luxuspferd« — und Bär-Jüterbogk, Pötzsch Deutschen- bora, v. Tümpling, Schlier, l»r. Hagspiehl und Köchel- DreSden — für Arbeitspferde. In der sächsischen Zucht erhielten den l. Preis Nfer'S Erden aus Rothe Vorwerk bei Frciberg. Die mit der Aus stellung verbundene Verloosung batte viel An- Nang im Publicum gefunden: Jeder hätte gern da« große Loos: eine» Viererzug mit Geschirr und Equipage fertig zum Abfahren gewonnen und wäre darin heim kutschirt. Tie Gewinnlisten werden wohl Auskunft geben, wer der Glückliche gewesen ist. Mit der Pferde-Ausstellung war eine andere für Hahr? und Reitutensilien verbunden, sowie eine andere für allerhand zum Hleiscbergewerbe verwendbare Maschinen und der Besuch des Eentralschlachthofes, der übrigens an nnd für sich schon wegen seiner vortrefflichen Einrichtungen fehenSwerth ist, an ge dachten beiden Tagen doppelt lohnend. Die wäh- renb letzterer nach dem Centralschlachthos hinausgc- strömte Menschenmassen hatten heute Abend aber be reits ein andere« Ziel sich erkoren: das Lincte'sche Bad. Dort fand nämlich zu Ebien der während der nächsten Tage hier zu einem Kongreß versammelten GaS- und Wasserbausachmänner Deutschlands durch vier große bewegliche Lampen eine taghelle Be leuchtung deS Elbstromes und der Elbuser mit telst elektrischen Lichts statt. Mancher, der ,nn» 1870 7l mit vor Pari« gelegen, erinnerte sich, als die grellen tagbellen Licbtstreifen über die dicht mit Schaulustigen besetzten Elbufer hinweghuschlen, an jene Zeit voll Gefahren und Abenteuer, und wer nicht damals mit i» Heide ivar, weiß nun. wie die Franzosen bei Rächt da« Teirain absuchten. — Au« Berlin wird gemeldet: Die Eltern de« Klempnrrgeseüen Hövel sollen, dem Vernehmen nach, in Begleitung eines Kriminalbeamten in diesen Tagen von Leipzig hier eintrefsen und vom Untersuchungsrichter StadtgerichtSrath Johl ver iivmmen werden. Am 21. Juli 1853 wurde in Ronneburg der Verein der osterländischen Aerrte ge gründet und begeht in diesem Jahre sein fünfunv zwanzigjährige- Jubiläum, welche- am 17. Juni im hiesigen Bade durch eine Festrede des vr Mäder, Vorträge der Professoren Siebcrt-Jena, vr. Schild bach-Lelpzig und de- Medicinalrathe« Dr Becker Laurich wre Festtafel gefeiert werden soll. Seil Begründung de« Verein- haben sich 15,6 Aerzte an demselben alS Mitglieder betheiligt, von denen 4t. gestorben sind; eS besteht derselbe also jetzt auS 110 Mitgliedern. Die größte Anzahl der bei einer Versammlung Zusamniengclretenen betrugt, eine Zahl, die zweimal wiedergekehrt ist. Mit dem Vereine ist eine Sterbecasie verbunden, die jetzt au- 48 Mitgliedern besteht und von vr. Sturm in Gera geleitet wird. Bei 26 Tode-fällen sind 1218 Thaler an die Hinterbliebenen au-gezahlt worden — Warnung vor Subscription. Vor einem buchhändlerischen Manöver, auf den ein „Reingesallener" aufmerksam macht, will die „Nordv. Allg. Zeitung" um so drinaender warnen, als dem gedachten Manöver „von Recht- wegen" leider nicht entgegengetreten werden kann. Eine rheinische Buchhandlung colportirt seit etwa drei Jahren einen großen historischen „Freimaurer"« Roman von einem unbekannten Grafen. Den Abonnenten auf diese- „interessante, überaus spannende" Werk, da- in circa 25 Heften ä 60 Pfennige erscheinen sollte, wurde zum 8. und 18. H^te gegen Nachzahlung von je .1 Mar je ein reizende- Oelbruckgemälde und zum 25 (Schluß«) Hefte eine neue Remoutoirubr ab Gratisprämie in Aussicht gestellt In der vorau-gesehenen (25.) Schlußnummer wurde indes «itgetheilt, daß der Roman aus ca. »6 Lie ferungen au-gedehnt werde; nicht-desto weniger er schienen mit der Zeit 40 Hefte und wurde einem Abonnenten aus bezügliche Anfrage eröffnet, baß nur etwa noch 8 Hefte zu erwarten seien. Aus e,ne fernere Reklamation wurde milgetheilt, daß lberhaupt nicht abzusehen sei. wie viel Hefte im Ganzen erscheinen würden, daß ferner auch da- Wörtchen „circa" den Umfang de- Werke rechtlich al» unbestimmt bezeichne und d^halb u gar keinen Forderungen seiten- de- Abonnenten «rechtige. Da- Endresultat diese- trotz der „de- veutendeli Opfer" für die Buchhandlung finanziell ztänzend ausgefallenen Geschäft- für Diejenigen, Ke dl- zum Schluffe de- Roman- au-harren (in wifchen sind bereit« 80 Hefte erschienen) ist, daß »e für 40—50 Mark einen höchst mittelmäßigen Komcm, zwei ganz werthlose Oeldruckbilder und eine voraussichtlich noch werthlosere Uhr bekommen Daß e- sich hierbei lediglich um eine, wenn auch vielleicht nicht „strafbare", so doch sträfliche Täu« chung handelt, liegt klar auf der Hand. — In einer amerikanischem Zeitung lesen wir folgendes: „Was sollen wir mit unseren er- wachsenen Töchtern thun?" Gebt ihnen eine ordentliche Schulbildung Lehrt sie ein uahrhafte- !ssen kocdcn. Lehrt sie waschen, bügeln, Strümpfe topfen, Knöpfe annähen, ihre eigenen Kleider machen und ein ordentliche- Hemd. Lehrt sie »acken und daß eine gute Küche viel an der üpothcke spart. Lehrt ihnen, daß ein Dollar hundert Cent werth ist! und daß nur Derjenige Part, der weniger auSgiedt, alS er einnimmt, und >aß Alle, die mehr auSgebcn, verarmen müssen, jehrt ihnen, daß ein bezahlte- Kattuukleid besser leidet, alS ein seidene-, wenn mau Schulden hat. Lehrt ihnen, daß ein runde-, volle- Gesicht mehr werth ist, als fünfzig schwindsüchtige Schönheiten Lehrt sie gute starke Schube tragen. Lehrt sie zute Einkäufe machen und nachrechnen, ob die Rechnung auch stimmt. Lehrt ihnen, daß sie Gotte- Ebenbild mit starkem Schnüren bloS verderben würden. Lehrt ihnen einfachen, gesunden Menschenverstand, Selbstvertrauen, Scldsthülfe und Arbeitsamkeit. Lehrt ihnen Gartenarbeit und die Freuden der Natur. Lehrt ihnen, wenn Ihr Geld dazu habt, auch Musik, Malerei und alle Künste, >evenkt aber immer, daß eS Nebensachen sind. Lehrt ihnen, daß Spaziergänge besser sind, als Spazier- ährten, und daß die wilden Blumen gar schön ind für Den, der sie aufmerksam betrachtet. Lehrt ie allen bloßen Schein verachten und daß, wenn man Nein oder Ja sagt, man e« auch wirklich so meinen soll. Lehrt ihnen, daß da« Glück in jder Ehe weder von dem äußeren Anstand, noch von dem Gelbe de- Mannes abhängt, sondern allein von seinem Charakter. Habt Ihr ihnen Da- bei gebracht und sie haben eS verstanden, dann laßt sie, wenn die Zeit gekommen ist, getrost heiratheu, sie werden ihren Weg dann schon allein finden! (Eingesandt.) Etwas für Leipzig aus I. I. «o«ffe«u. Die Klage über schlechte Dienstboten, die bei uns so oft erhoben wird, hat schon vor mehr alS hundert Jahren I. I. Rousseau in seiner „Neuen Heloise" besprochen. Im zehnten Briefe de- vierten TheileS (bei Milord Eduard) heißt eS: „Der Mü ßiggang am Sonntag, das Recht, da- man den Leuten nicht wohl nehmen kann, zu gehen, wohin eS ihnen gut dünkt, wenn sie Nicht- mehr in der Wohnung zu verrichten haben, zerstören oft an Einem Tage da- Beispiel und die Lehren der sechs andern. Der Besuch des Wirth-hauseS, der Verkehr mit ihren Kameraden und deren Grundsätze, der Umgang mit Lüder lichen, alle- Die- verdirbt sie bald für ihre Herr schaft und für sich selbst und macht sie durch tausend Fehler unfähig zum Dienst und unwürdig der Freiheit." Rousseau giebt Mittel an, wie dem zu stevern sei; er giebt auch den Herrschaften gute Lehren. Lesen Sie nur selbst nach, Madame! II. Der Trichinose und Sittenverwilderung meinen die Leipziger Vegetarianer durch ihren Küchen zettel zu steuern, ihr Kochbuch wird einst das Sillengesetz verdrängen, ihre Köchinnen werden die Menschen ru Engeln macken, die Erde wird wieder zum Paradiese werden. Daß der erste Mörder, und noch dazu ein Brudermörder, Vege tarianer war — denn Kain nährte sich von den Früchten de- Felde- —, und daß der fleischessende Hirt Abel ein sanfte- Gemüth hatte (etwa weil er die sanften Lämmer verzehrte?), da- reimt zwar nicht mit der Küchenmoral der Vegetarianer: aber Hamlet hat noch größere Räthsel nicht lösen können, und so wollen wir unS auch nicht den Kops darüber zerbrechen. Nur einige interessante Bemerkungen über den Einfluß der Nahrung aus den Charakter, die I. I. Rousseau in demselben Briefe macht, wollen wir hier mit theilen; er sagt: „Im Allgemeinen könnte man, so denke ich, eine Andeutung de- Charakter- der Leute in der Wahl der von ihnen bevorzugten Leben-mittel finden Die Italiener, die viel Gemüse essen, sind weibisch und verweichlicht. Ihr Engländer, die ihr große Fleiscbesscr seid, habt m euern unerbittlichen Tugen den etwa« Harle-, etwa- an Barbarei Grenzen- des Der Schweizer, von Natur kalt, friedlich und einfach, aber im Zorne heftig und ausbrau seiid, liebt gleichleitig beiderlei Nahrung und trinkt Milch und Wem Der Franzose, geschmei big und veränderlich, ißt alle Gerichte und nimm alle Teperameute an. Julie selbst könnte mir ab Beispiel dienen, denn obgleich von starkem Appetit, ißt sie doch weder Fleisch noch Ragouts, «och Salj und hat ^niemals Wein getrunken, ohne ihn mit Wasser zu verdünnen vortrefflich« Gemüse, Eier Sahne, Obst bilden ihre gewöhnliche Nahrung und wenn sie keine Fische äße, die ihr ebenfalls sehr schmecken, so wäre sie eine wabrbafte „Pythago- räerin", da- heißt: Vegetarianerin! Ich bade nur oben etwa- mild übersetzt. Statt „von starkem Appetit" sagt Rousseau: seosasll« st gonrouu»cks Wie? eine Vegetarianerin soll auch „sinnlich uud gefräßig" sein können? Und diesen Verketzerer der holde» Blumenkohlnäscherinnen «»ü mcm durch ein Säcularsest verherrlichen? Da muß auch dem sanftesten Vegetarianer die Milch n den Adern sauer werden. Nicht« für ungut. Literatur. D«s Metzer sche Aonnersattna« - vertkn«. Dritte Auflage. In keinem der biSber erschienenen Bände von Meyer s Lonversationt-Lerikon ist eine so erstaunliche Fülle d«S lehrreichsten Materials angehäuft wie in dem so eben auSgegedenen 14. Band« (Säge b»S laSman). Daß eS möglich war, den stärksten Buch- laben des Alphabets innerhalb eines verhältnißmäßig o geringen Umfanges zu bewältigen, »engt von der großen Sorgfalt, die Mitarbeiter und Redaktion ver bunden bat. in knapper conciser Form etwas Außer ordentliche« zu leisten, ohne der Reichhaltigkeit des Ganzen und der Gediegenheit d«S Einzelnen den ge ringsten Eintrag zu «hun. Die glänzende Reihe »er Gelehrten und Schriftsteller, welch« dem Werk »isher einen Ruf ohne Gleichen verschafft haben, inden wir auch in diesem Band vertreten, er ver einigt auf allen Gebieten eine Folge der wichtigsten Artikel, von denen hier nur wenige namhaft gemacht werden können. Hervorragenden Antheck hat die Geo graphie in zahlreichen Lünderanikeln, z. B. „Schlesien", „ Schleswig - Holstein " (G. Neumann), „Schottland" Ravenstein in London), „Schweden" (D. Nielsen in Khlistiania). „Schweiz" (Prof, vr Egt, in Zürich), Serbien" (B. Jovanovic in Belgrad), „Siebenbürgen" (l>r. Teutsch in Hermannftadt), welche, wie die Namen eigen, von den berufensten Kräften nach dem neuesten amtlichen Material bearbeitet wurden. Ter geschickt- icke Theil zeigt die Spuren der gleichen Sorgfalt, die wir bisher anerkennen mußten. Es sei nur auf die Artikel „Sedan", „Siebenjähriger Krieg" hingewiesen. Besonderes Interesse erregt der Artikel „Strasproceß", eine lichtvolle Arbeit des Prof. l»r. von Holtzendorff, welcher auch in „Schwurgericht" und „Schöffenge richt" meisterhafte Darstellungen lieferte. Die den Dichterheroen Schiller (Prof. Iw. Adolf Stern) und Shakespeare gewidmeten Biographien, der Artikel „Schauspielkunst" (Rob. Prölß) haben tüchtige Gegen tücke in den Artikeln über Robert Schumann und Süntthonie (Prof. Tvltmann). Die ausgezeichnet orientirenden Artikel „Sprache und Sprachwissen- chaft" und „Schrift" sind von Prof. Iw. Jolly in Würzburg, welcher letzlern durch Beigabe einiger Schnfttafeln noch interessanter zu machen gewußt hat. TageSftaaen wie „Schutzzoll", „Sociallsmuö" bearbeitete vr. Alex. Meyer's gewandte Feder, „Schil ling", „Schopenhauer", „Spinoza" Pros. De. Rob. Zimmermann in Wien. So klar und instruktiv ge schriebene Artikel wie „Schießpulver", „Schiff" (beide illuftrirt), „Schnellpresse" (mit einer Ansicht der das Meyer'sche Konversation»-Lexikon druckenden Re senmaschine), „Stenographie" (ltr. Albrecht), fer ner die reich illuftrirten phvsikalischen Beiträge deS Prof. l>r. Lommel in Erlangen („Schall", „Spiegel" u. a.), „Schaf" und „Schwein" des Pros, vr. Dammann rn Hannover (den neuen, so gänzlich veränderten Standpunkt der Ihierzuchl kennzeichnend), der Artikel „Schule" (Schulrath Sander in Breslau) sind eine Zierde für ,ede Bibliothek und zeigen, wie die Leitung des großen Unternehmens bestrebt ist, für jedes einzelne Fach den richtigen Mann, für leben besonderen Artikel daS richtige Wort zu finden. Unter den Illustrationen sei besonders auf die prächtige Tafel „Säulenordnnngen" und auf die ana tomischen Tafeln aufmerksam gemacht, welche in Fach kreisen verdiente Anerkennung gefunden haben. Am Schluß verzeichnet die Redaktion die im Jahre 1877 Verstorbenen, eine Aufmerksamkeit von regel mäßiger Wiederkehr und kündigt das Erscheinen des schon öfters erwähnten Register- und Supplement bandes an, welche die während des vierjährigen Er scheinenS nöthig gewordenen Nachträge und einge tretenen Veränderunaen bringen soll und nach Allem, was wir bisher darüber erfahren haben, allerdings für jeden Besitzer des Werk» eine geradezu unentbehr liche Ergänzung genannt werden muß. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement des »ultuS u. öffentlichen Unterrichts Erledigt: die vierte, mit dem Organistenamte verbundene Lehrerstelle in Johanngeorgenstadl. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen üoo -M Fixum, 120 Wobnungsentscbädigung, 366 vom Kirchendienst: außerdem die gesetzlichen Alterszulagen. Bewerbungen find bis zum 15. Juni c bei dem k. Bezirksschulinspector Müller in Schwarzen berg rinzureichen. (»„tschtidunffev des Rcichs-Ober-Haudelsgerichts. — Der an einzelne» Handelsplätzen bestehende Handelsgebrauch, die GewichtSfeftstelluna bei Käufen von Getreide, wenn nicht ausdrück lich bedungen worden, daß nur gewogen werden darf, durch Messen und Wiegescheffel erfolgen »u lassen, findet nach einem Erkenntniß deS Reich»-Ober- Handelsgerichts, l. Senats, vom 18. März 1878. dann keine Anwendung, wenn vertragsmäßig nach Maß verkauft, aber nach Gewicht abzunehmen und zu be zahlen ist. „Dieser scharte Gegensatz", führt da» Er kenntniß in Beziehung auf eine angebliche derartige Stettiner Usance auS, „drückt mit genügender Be stimmtheit au», daß bei der Abnabme nicht gemessen, sondern gewogen werden soll, daß also für die Zahlung Messen nickt bestimmt ist, daß auch solchem Abschluß gegenüber in Stettin usancenmäßig dennoch gemessen und Maß auf Gewicht reducirt werde und der Ver« käufer derartige Reduktion respectire, ist von der Klägerin nicht aufgestellt und hätte auch schwerlich aufgestellt werden können." — Die Präsentation und Protefterhebung ebne» Wechsel» seiten» eine« Inhabers, ans dessen Giro noch andere nicht durcbstrichene Voll-Girv» fol gen, ist, nach einem Erkenntniß d«< ReichS-Oberban- delSgencbt» vom 82. Januar 1878, in einer elsässischen Prozeßsach«, wechselrechtlich wirkun-slo»; «» kann auf Grund ein r derartigen Präsentation resp. Protest- erbebung «ine Wechselklage nickt erhoben werden. — Heber di« Gültigkeit oder Ungültigkeit von s. g. vörsendifferenzgeschäften, d. h von Geschäften, bei denen es von vorn herein nur auf die Berechtmng von Preisdifferenzen, nicht aber aus effektiv« Erfüllung abgesehen ist, spricht sich da» deutsch« HandelSgHetzbuch nicht au» und eS oeftinmr ich somit die Gültigkeit derartiger Geschäfte nach den Handelsgesetzen. Für da- rheinisch-französische Rech, hat da- Ae»ch»-Ober-Ha«del»g«ricbt die Klag, darkeit von remen Difterenzgescbäften vernemt, im da» sächsische und Frauksurter Recht dagegen deiabt; »n Beziehung auf den Geltungsbereich de« preuß. allg. LandrechtS ist vom Reichs-Ober Handelsgericht bisher un« Entscheidung nicht gefällt worden. (Ver gleich« Kevbner, Handelsgesetzbuch zu Art. 3V7.) Iv einem Erkenntniß des Reich«-Oder-Handel-gerichts vom 1. März d. I. wird in Beziehung aus em« elsässer Proceßsacde die Frage erörtert, unter welchen Verhältnissen vom Jnslanzrichter anzuncdmen ist, dch ein reine«, nicht klagbare« Differenzgeschäst vorüege. Hierbei sprach der höchste Gerichtshof zwei allgemein wichtige Sätze aus; t) „Die Feststellung, daß sich Lu in Frage stehenden Geschäfte thatsächftch in Äercch nung von Preisdifferenzen aufgelöst, genügt »ich. ^ ein Difserrnzgeschäft zum Beweise deS Geqenthcilt >u begründen, da eS nur auf die Absicht berm Bn> tragSadschlusse, also bet Srtbeüung und Annahme der fraglichen Aufträge ankommt, nicht aber auf Lü Art und Weise, wie sich thatsächlich die Geschäfte er ledigt baden, welch« höchstens al» BeweiSmoment m Betracht kommen kann. 8) Der Jnstanzrichter har weder die Pflicht noch das Recht, von AmtS Wege« Zweifel an der Reellität deS streitigen Börsengescbästt anzuregen, er har sich vielmebr nur dann mit dn Prüfung der Frage, ob ein Disserenzgeschäft vorliegt, zu befassen, wenn die Parteihehauptungen oder dat Beweismaterial dazu einen bestimmten Anlaß geben." Telegraphische Depeschen. München, 30 Mai. In der heute stattgehab ten Versammlung der Deleairten de- bayerischen LandeSvereinS für die katholische Reformbewegung, in welcher die Gemeinden München, Kempten. Straubing, Dachau, Simbach, Nürnberg, Bay reuth, Erlangen, Würzburg vertreten waren, wurde beschlossen, daß nach der gegeuwätigen Lage der bayerischen Gesetzgebung einem auf Aufhebung de- CölibalS-Gesetze- gerichteten Anträge auf der Synode nicht zugestimmt werden könne. Wien, 30. Mai. In der Ausschußsttzung der ungarischen Delegation erklärte Andrassy auf mehr seitige Anfragen: Von Seiten Deutschland- wurde zuerst in Wien Uber den Zeitpunkt de-Zusammen tritt- de- Congresse- angesragt; Andrassy antwor tete, er stehe vom 11 Juni ab zur Verfügung und habe die Antwort den anderen Mächten mil getheilt. Eine positive Festsetzung sei noch mLt erfolgt; doch ser gegründete Aussicht, daß der Kongreß in kurzer Zeit zusammentreten wrrbe Von den Erfolgen der englisch-russischen Ver handlungen sei ihm nicht- bekannt, er habe ober den Eindruck, daß ein die Interessen Oesterreich» schädigende- Uebereinkommen nicht getroster worden sei. Deutschland wirkte au-, daß Rußland und England wegen der Grenzabsteckung zwischen den russischen und englischen Streitkräften in r«- mittelbare Berührung getreten seien. Andrasik kennzeichnete Rußland gegenüber sehr offen den Stand puncl betreff« de- Vertrages von San Stefano Die russische Antwort sei bislang noch nicht einge troffen. Die Verwendung de- Credit- sei auch „o Falle eine- CongreßerfolgeS nothwendig gegenüber den Schwierigkeiten in der nächsten Nachbarschaft Die Besitzung Ada-Kaleh« solle dauern, bi- der Congreß da- Schicksal der Insel entschieden habe Betreff- Bulgarien- behielt sich Oesterreich vor. bei dem Friedensschlüsse mitzusprechen. Der An schuß genehmigte da- Budget de- Auswärtigen Paris, 30 Ma«. Die x4ahrhundertsse«er Vol taire'S ist beute allein durch zrvei literarisch« Fest lichkeiten, die eine im Thöätre Gaiet«, die andere ii» Cirque Myers, begangen worden. Die Feier verlief ohne bemerkenSwerthen Zwischenfall. Victor Hugo hielt eine Rede, in welcher er Voltaire all Freund der Gerechtigkeit und als Feind de« Fanatismus feierte. London, 30. Mai. Im Unterhause erklärte aus eine Anfrage de- Deputirten Fitzmauricc der Unterstaatösecretair Bourke, der Schah von Per sien habe den Wunsch zu erkennen gegeben, daß sein diesmaliger Besuch als ein privater angesehen werde; eS werde diesem Wunsche entsprochen wer den. London, 31. Mai. „Adverliser" erfährt: Die Unterhandlungen bezüglich de- Congresse- haben so befriedigende Fortschritte gemacht, daß heule im Parlament eine ministerielle Erklärung erwarte! werden darf. Die Regierung bot der Familie Earl Russell'- ein Staatsbegräbniß in der West minsterabtei an: dazu seien beide Parlament-Häuser einzuladcn. — Die Morgenblätter melden: Da deutsche Kronprinzenpaar wird von Sonnabend bis Monlag beim Lord SaliSbury in Hatsield zu Gaste sein. Port Said. 30. Mai. Da- englische Parier schiff „Mmotaur" ist von hier nach Kreta adge- gangen. Rach Schluß »er Redaetto» etuzezaußtu: London, 3l. Mai. Wie Reuter'-Bureau aut Dover meldet, hätten heute Vormittag« 8'/« Uhr orei deutsche Panzerschiffe Dover passirt. Al- fit in die Nähe von Folkestone angekommeu, habe zwi schen zweien derselben ein Zusammenstoß stattge funden: ein Sckiff sei gefunken, da- zweite stark beschädigt. London. 31. Mai. Eine weitere Melduna ve« Reuter'S Bureau sagt: Der Name de- gesunken« Panzerschiffe- ist „Großer Kurfürst". Dasselbe stieß mit dem „König Wilhelm" zusammen Nur 4 Minuten verstrichen zwischen dem Zusammenstoß und dem Untergang de« Panzerschiffes Eine Ex plosion fand statt, al- der „Kurfürst" sank, da da» Master in den Ofen und Kessel eindrana. Von den am Bord de- „Großen Kurfürst" befindlichen Mannschaften wurden nur 18 gerettet. Bon Sandgate wurde ein Rettuna-doot eutsendet Biele Schiffe waren zur Hülfe avgegange». jedoch zu spät angekommeu Z Dir B erregt. Di Deckungen 'reiben Hai baden, um »« auch nu Indem wi her. Die b und die „P aut in Ste »ind es gar dem Versa die TageSo Kredit?" , bekäme, l unserer wi nicbl umhi der Eisenl laß gegeb« zusauaen. der Thürin listen mach Jeder wul demoralisir wacbrief. Wir wie wie eine ttnänderur Lpeculant, möcdre. T gegenüber Ter Stc Jahn 83,4 Vorschuß llnterschlac die Amort liner „Act Muna": durch Ver! Teckung d erhoben, a das Defici rosten. 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