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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-04
- Tag 1878-04-05
-
Monat
1878-04
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1878
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>r For.r zesorderl sisim alsj der ser. bei der! Behänd.! chi. Die! lieferuna Beamte orge für^ r treffen rkammer. »«treffend I hung der »rcnr ei», agev mit -minister 'age-»rd- Handels- ^ chwigt. !tair de»! khren ge- oelcher er I Marquis rnng derf echterhal- > wünsche! Veit Nie- ! der eng- aatSanae .n best an- ind Mar ine Depu r Affocia- u erheben ,»schäften, ) Land in : Deputa- die N»th- ührer der derselben einer Er- rquiö von en Grund- indcß, daß Engla»dS )ek»mmenS nicht an >e sei, de« runa ent- ruschlagen. Hartingto« kriege vor- r erwiderte lg die frei- li-bury in hoffe, daß Abkommen m Conflict die Pflicht ndlung der llision mit ntgegen zu d" zufolge «S Thurin- Gefchwader le deS nach ie „Times" , Rußland 's (Circular vorhanden, nicht als Da die n negative Zeise ersucht Uebrigens, anden. daß « Frankreich trag theile land, nicht Hauptzweck emeine Ein- rßland nicht Mächte von reiflich, wie , könne. riegSminister as vor dessen Besuch ab. r wieder er- zer Truppen, wird morgen chifft. egunuen: Süddeutsche» Ehrler, der zun, hiesige» Nachrichte» April Abends evorstehende» on ssldiez zu gSwechsel des cinister Wechsel nstatt Befik'r her seit seiner entschiedenster gilt, «riegs- rücht von der ern wird von »begründet be< dang von der 3. April als bevorstehenden zier nichts de Mnstk Skilagr M LeipMr Taaeblalt und Anzeiger. Freitag den 5. April 1878. 72. Zahrgang. Vom Tage. volkswirthschastliches. d Die Börsenspeculanten scheinen immer mehr inne werden, daß die Eventualität eines neuen kriege rischen Konflikts heranrückk. Zugleich bleiben die jtzxecutionsverkäufe für insolvente Speculanten nicht aus. Das, was wir zu Anfang des Jahres in Aus sicht stellten, die Fallissements, bewährt sich in er schreckender Weise. — Was die Effectenspeculation andelangt, so ist allerdings zuzugeftehen, daß die sÄörse mit ihren excessiven Ausschreitungen dazu die eicblicbste Veranlassung gegeben hat. So allen sirübcren Erfahrungen widersprechende Erscheinungen, wie sie der Courszettel während dieses Krieges bot, mußten natürlich zahlreichen Speculanten zum Schaden gereichen. — Die turkophilen Blätter füllen ihre Spalten mit langen Artikeln über die finanzielle Macht Englands und die Ohnmacht Rußlands und mit übermüthigen Prahlereien, was England Alles kurchzusetzen, wie es behufs seiner eigenen Weltherr schaft Rußland vernichten würde Der Krimkrieg hat aber Nichts davon gezeigt. Warten wir also das Weitere ab, wenn es von Worten zu Thatcn gekom sinen, und die Kaiserin von Indien ihre Kanonen Spielen läßt. Ihr Sohn, der Schwiegersohn des Kaisers reu Rußland, ist bereits von seinem Commando im Mittelmeer abberufen. — Es versteht sich von selbst, Itaß es an den Börsen noch vielerlei Leute giebt, welche gern Andere noch vor Thorschluß mit ihren Actien be glücken möchten, aber der Optimismus hat denn doch eine zu arge Schlappe erlitten, als daß dahin zielende Manöver, wenn sic versucht werden sollten, Erfolg gaben könnten. Was noch hin und wieder vonEongreß- Cventualitäten geschrieben wird, ist, nach unserer lusfaffung, Nichts als eitles Gerede. Zwischen England lund Rußland ist kein Uebereinkommen über die Orientalische Frage unter den jetzigen Verhältnissen möglich, mag auch Rußland genöthigt sein, seinen Vasallenstaat Bulgarien zu reduciren und andere An sprücke des Friedenstractes von St. Stefano im europäischen Interesse aufzugeben. Englands Aspira noncn trachten nach ganz Anderem. Au der „Börsen-Ztg." steht eine Reclame für die Vcrwaltungsrathsvorscbläge der Reichenberg-Pardn- hitzer Bahn, die freilich danach geartet ist, Kopfschüt ieln zu erregen. Gar naiv ist, daß die Generalver sammlung sich mit einer Petition an die österreichische Regierung wenden solle, um nachträgliche Garantie des mehr verwendeten Capitals zu erbitten. Als wenn dies seitens der Verwaltung nicht schon längst vergeblich geschehen wäre. — Tie Lage des Unter lehiwuis verdient wesentlich etwas ganz Anderes als bloßes blindes Vertrauen in die Verwaltung Es wird berichtet, daß fick außer den Anleihen die Stadt Florenz noch eine schwebende Schuld von an aeblich 34 Millionen Lire ausgeladen hat. — In Chicago geht es bei der Stadtverwaltung auch sehr ciqenthümlich zu. Die Stadt hat seit mehreren Jahren Vorschüsse in Anticipation von Steuern ausgenommen. Ein gerichtliches Urtheil erklärt nun diese Anleihen für ungesetzlich. Die Besitzer von Certisicaten solcher Vorschuß-Anleihen sollten die Gesetze kennen, und bätten deswegen kein Recht auf gesetzlichen Schlitz. — Der Betrag derselben wird aus '. Million Dollars und darüber angegeben. 8^ ^ Aus London vom Montag wird geschrieben: Für Geld ziemlich guter Begehr, in Form von Anleihen nur Vorschüsse an die Bank zurückznzahlen. Rente I'ür Tagesanleihen über 2". Proc. Am Silbermarkt * vollständiger Stillstand. Während des März haben oie Ansprüche für Capitalinvestitur, abgesehen von der Regierungsanleihe, 5,243,000 Lstrl. betragen, doch sind einige der Anleihen nicht zu Stande gekommen. Das Verkehrswesen Ungarns im 3ahre M7. Pest, 3. April. Die Fortschritte, welche das I Verkehrswesen Ungarns im verflossenen Jahre machte, sieben nicht im Einklänge mit der großen Aufgabe, 1 welche noch zu vollführen bleibt, bis das Eisen bahnnetz em solches ist, daß dasselbe auf Grund zweckmäßiger Anschlüsse in die Reihe derjenigen inter nationalen Schienenwege treten kann, welche einerseits berufen sind, den Weltverkehr zu vermitteln und die westeuropäische Kultur nach dem Osten zu bringen, andererseits aber die brachliegenden Natur-Reicbthümer lener mächtigen Productionsgebiete zu heben und im Austausche den Erzeugnissen der ungarischen Industrie neue ausgedehnte Absatzgebiete zu eröffnen, die den Aufschwung der letzteren wesentlich fördern würden. Allerdings sind die gegenwärtigen Zeiten nickt dazu angethan, die Hebung von Industrien zu unterstützen und zu fördern, noch immer lastet allgemeine Ab spannung auf den Ländern Europas, und im Süd osten wüthet- bis vor Kurzem ein Vernichtungskampf, welcher fruchtbare ausgedehnte Ländergebiete in Wüsteneien verwandelte. zu deren Wiedcrausblühcn ! viele Jahre erforderlich sein werden. Die Rückwirkung oieser Nebelstände wird sich auf Ungarn besonders mit erstrecken. Momentan haben die kriegerischen Verhältnisse für Ungarn insofern Vortheil gebracht, als dadurch die mächtige Concurrenz, Rußland, für einige Zeit an ihrem Auftreten gehindert war und cs demzufolge Ungarn möglich wurde, die reichen Ernte-Erträgnisse des verflossenen JahreS zu guten Preisen auf den Markt zu bringen. Es entwickelte sich daher gegen die Mitte Ides August ein sehr bedeutender Ausfuhrverkehr an Cerealien, der bis Mitte Oktober andauerte und die Leistungsfähigkeit der Bahnen auf die Probe stellte. iDie größten Erportmaffen wurden entlang der Linien der österreichischen Staatsbahn zur Beförderung ge bracht und mit wenigen Ausnahmen ziemlich rasch weiter expedirt Das ungarische Getreide vermochte aber !lrotz dieser günstigen Conjunctur nickt, selbst die ihm «zunächst gelegenen Absatzgebiete Süddcutscblands und Iber Schweiz voll zu beherrschen, es hatte immer mit Iber Concurrenz anderer Länder zu rechnen, und so Imachte von Mitte October an, zu welcher Zeit die russisch-rumänische Concurrenz auftrai, der Getreide xport ganz wesentliche Rückschritte. Dieser Umstand und der, daß das ungarische Ge reibe die früheren Absatzmärkte am Rhein, in Belgien rnd Holland nur schwer erreichen konnte, weisen aus die veränderten Lcrkehrsverhältniffe und die mächtigen Rivalen hin und mahnen die ungarischen Bahnen )aran, daß es hoch an der Zeit ist, die jetzt noch be lebenden Frachtsätze herabzusetzen, wenn sie nickt die Absatzgebiete des ungarischen Getreides noch weiter einschränken wollen. Die Herabsetzung der Tarife erfordert zur Ausgleichung der dadurch entstehenden Mindereinnahmen einen entsprechenden Aufschwung des Verkehrs, die Erreichung eines solchen dürfte aber bei der Lückenhaftigkeit in dem Ausbau des ungarischen Netzes schwer, wenn nickt gar unmöglich sein. Dies weist auf die dringliche Nothwendigkeit bin, den vielen isolirten Linien solche Anschlüffe herzustelle», durck welcke denselben der Transitverkehr zugefiibrt wird. Die allgemeinen Verhältnisse sind leider solche, daß an eine rasche heilsame Aenderung dieser unsicheren Lage wohl kaum gedacht werden wird. Der Ausbau des rumänischen Anschlusses der unga riscken Ostbahn durch den Tömöspaß ist durch die politischen Ereignisse gewaltsam in den Hintergrund gedrängt worden, und es ist sogar fraglich, ob in nächster Zeit dieses für einen großen Tbeil der im Südvsten gelegenen verkehrsarmen Bahnlinien höchst wichtige Project überhaupt zur Ausführung gelangen wird. In Bezug aus die konsolidirung des ungarischen Eisenbahnwesens hatte man siingst wieder einen Schritt gemacht, indem, vorläufig wenigstens im Finanz-Ausschusse, die schwebenden Angelegenheiten der Kasckau Oderberger Eisenbahn der Regelung unter zogen und gleichzeitig auch die Fusion derselben mit oer Theilstrecke Eperies Orlom der Eperics Tarnower Bahn beschlossen wurde, wodurch die Gefahr der möglichen Ablenkung des nordost ungarischen Ver kehrs von der Linie Kaschau Oderberg für jene Trans Porte, welche nach Mittel und Noiddeutschland bc stimmt sind, beseitigt ist. Durch die Fusionirung der Donau-Dran Bahn mit der ungarischen Staats- babnlinie Zükunv-Agram ist außer gewissen Erspar nissen zur Zeit Nichts erreicht. Hierzu ist noch der Ausbau der Linie Battaffek-Baja-M.-Tberesiopel und die Erwerbung der Linie Agram Karlstadt erforderlich, wodurch dann der Linie Karlstadt Fiume auS ihrer bisherigen Jsolirtheit gebcbcn und der Hasen Fiume zugänglicher gemacht wird. Die Durchführung des Staatsbahnensystems bat in Ungarn im verflossenen Jahre keinen wesentliche:! Fortschritt gemacht. Es verfloß abermals ein volles Jahr, ohne daß auch nur in der Organisation der nunmehr zu einem mächtigen Netze angewachsenen Staatsbahncn diese nöthigen Reformen vorgenommen wurden. Nock besteht ja eine separate Direktion für die nördlichen und östlichen Linien, welche zwar beide einen und denselben Verwaltnngsrath besitzen, sonst aber in allen Verkehrs- und Tariffragen selbstständig Vorgehen, ein Mißverhältniß, das schließlich zu einem ungünstigen Resultate führen muß. Die nationale Verkehrspolitik erfordert ferner, daß die Verschmelzung der Theißeiscnbabn mit den beiden durch sie getrenn ten Staatsbahn-Complexen thunlichst bald zur Wahr test werde, da bei der jetzigen Lage die Entfaltung einer wirksamen Tarifpolitik nickt befolgt werden sinn. Es steht jcdock zu hoffen, daß die Beseitigung dieses Hindernisses nickt mehr allzu lange aus'sich warten lassen wird. Die Tbätigkcit im Eisenbahnbau war äußerst ge ring. Es wurden in Ungarn im Ganzen 7" Kilo meter neue Bahnen eröffnet und zwar die Budapester Verbindungsbahn, 16 Kilometer lang, und die Strecken Arad-Pankota-Borosjenö der Arad-Körösthal Bahn, 62 Kilom. lang. Im Jahre 1876 gelangten dagegen 282 Kilom. zur Eröffnung. Im Ganzen ist der Bau in Ungarn sowohl als auch in Oesterreich in den letzten Jahren ganz wesentlich zurückgegangen. Von 1871 bis 1873 wurden 6070 Kilom. -österreichische und ungarische Bahnen bergcstellt, von 1874 bis 1877 dagegen nur 2544 Kilometer. Im Bau begriffen sind zur Zeit in Ungarn die Strecke KaranscbeS- Orsowa, 06 Kilom., Kronstadt-Tömös-Predeal, 25 Kilom., und Waag-Neustadt!-Trencsin-Sillein der Waagthal bahn, Ilo Kilometer lang. (Die ungarischen Bahnen hatten Ende 1877 zusammen einen Fahrpark von 1030 Locomotiven. 2126 Personen- und 23,682 Last wagen nebst >25 Schneepflügen. Seit dem am 30. Juni 1876 ausgewiesenen Stand hat fick derselbe um 6 Loko motiven, 851 Lastwagen und 6 Schneepflüge vermehrt, dagegen um 28 Personenwagen vermindert. D. N.) Der Eisenbahnhetrieb lieferte im verflossenen Jahre ein ziemlich günstiges Resultat, woran in erster Reihe der kurz nach der Ernte in bedeutendem Maße fick entwickelte Exportverkehr Ursache war. Andererseits gingen auch beträchtliche Sendungen über Sieben bürgen nach Rumänien, zumeist Verbrauchsartikel für die Armeen, die ein namhaftes Kontingent an hocb- classificirten Stückgütern lieferten. Die Betriebsresul tate der ersten II Monate 1877 waren folgende. Es wurden befördert 9,808,310 Personen und 0,524,805 Tonnen Güter gegen 0,538,121 Personen und 8,768,300 Tonnen Güter im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auf den rein ungarischen Bahnen machte sich im Per sonenverkehr ein Rückgang um 03,200 Personen, im Güterverkehr ein Zuwachs von 335,370 Tonnen be merkbar, während auf dem ungarischen Theil der gemeinsamen österreichisch-ungarischen Bahnen der Personenverkehr ein Plus von 453,390 Per sonen, der Güterverkehr ein solches von 421,027 Tonnen aufzuweisen hatte. Der Verkehr im Durchschnitt per Kilometer stellt sich bei den rein ungarischen Bahnen im Personenverkehr aus 1100 Reisende, im Güterverkehr aus 1030 Tonnen, lieber diesen Durchschnitt erhoben sich nn Personenverkehr in erster Linie die Fünfkirchen-Barcser Bahn mit 2750 Personen, die Waagthalbahn mit 2640 Personen; im Güterverkehr die Mobacs-Fünskircbner Bahn mit 5075 Tonnen, die Fünskirchner Barcser Bahn mit 2128 Tonnen, während den geringsten Verkehr im Personentransport die Domanial Bahnen mit 112 Personen, die Gömörer Industriebahnen mit 400 Per sonen, im Gütertransport die Eperies-Tarnower Bahn mit 216 Tonnen, die südlicken Staatsbahnlinien mit 433 Tonnen auszuweisen hatten. Die finanziellen Ergebnisse waren dem Verkehre entsprechend günstige, und hierzu trugen die theilmeise eingetretenen Tarif-Erhöhungen mit bei, obgleich dieses Mittel immer ein prekäres bleibt und, sofern es eine gewisse Grenze überschreitet, schädliche Rückwirkung üben muß, die auch ohne Zweifel ein getreten wäre, wenn der Orientkrieg nickt die mäch tige Concurrenz Rußlands zurückgehalten hätte. >e concurrenz mumanos zuruckgeyailen yane. Die Gesammteinnadmen der ungarstchcn Bahnen in den ersten 11 Monaten bezifferten sich aus 54,710,478 fl., wovon 13,062,075 fl. auf den Personenverkehr, 41,657,404 fl. auf den Güterverkehr entfallen. Im gleichen Zeitraum 1876 betrugen die Einnahmen aus dem Personenverkehr 12,408,805 fl., aus dem Güter verkehr 38,003,073 fl., in Summa also 51,312.868 fl. gegen wie vorstehend ausgesübrt 54,710,478 fl. in 1877. Die durchschnittliche Robeinnakme per Kilometer be trug bei den rein ungarischen Bahnen 4766 fl., bei den gemeinsamen Bahnen hingegen 13,438 fl. Diese Ziffern weisen unzweideutig darauf hin, daß der Verkehr der ungarischen Eisenbahnen sich noch sehr stark entwickeln muß, bis er dem erwünschten Er- gebniß näher kommt Wenn auch das Gesammt- resultat gegen das Vorjahr und im Allgemeinen günstig zu nennen ist, so ist cs dock, von der Rentabi- jitätsscite der Bahnen aus brachtet, immer noch höchst unbefriedigend, da de» atsscbatz noch viel zu stark in Anspruch genommen >n muß, um die garantirten Verzinsungen zu dec^ Man wird daher mit aller Energie dahin streben muffen, alle jene Ergänzungsbauten baldigst dnrchzufübren, welche erforderlich sind, um die gesammten Schienenwege und deren einzelne Theile in ein organisches Ganzes zu verwandeln und hierdurch die Thätigkeit der einzelnen Glieder der Kette zu erhöhen, sowie dieselben in Einklang mit der Rentabilität und den Verkehrs ansprüchen der betreffenden Landesgebiete zu bringe». Was das Wasserbau-, Sckifffahrts- und Straßen wesen Ungarns anlangt, so war die Thätigkeit in Bezug aus Wasserbauten gleich Null, da in dieser Richtung im Hinblick aus die noch zu voll sihrcndcn Ausgaven fast Nichts geschah. Die um- affende Regulirung der Donau, welcke sich in Folge der der Schifffahrt entgegenstehenden Hindernisse als unaufschiebbar erweist, wurde, mit Ausnahme der an und für fick geringfügigen Strombauten in der Um gebung der Hauptstadt, auch im letztvcrfloffcnen Jahre nickt in Angriff genommen und nack wie vor ist die von der Natur den» Lande geschenkte präcktige Wasserstraße in äußerst verwahrlostem Zustande, so daß dieselbe gerade zur Zeit des regeren Exportes, also im Herbste, schwer benutzbar ist, da sie an manchen Stellen am oberen Läufe, z. B. zwischen Gönvö und T beben, für Frachtschiffe völlig unpassirbar wird. Es ist Tbatsacbe, daß die mit Ge treide und Holz beladenen Schiffe an der erwähnten gänzlich versandeten Stelle wegen gänzlicher Unsahr- barkeit des Stromes, in den Herbstmonaten wochen lang auf die Weiterbeförderung warten mußten und das letztere schließlich nur unter beträchtlichem Kosten- Mehraufwand möglich war. Es liegt klar zu Tage, daß solche Verhältnisse den ungarischen Export wesent lick hemmen müssen und die Concurrenz ein großes Auftreten gestatten, um so mehr, da große Ländcr- striche Ungarns in der Hauptsache nur aus die Donau angewiesen sind. Die im nächstjährigen Budget für Erhaltung und Bau von Wasserstraßen eingestellte Summe von 656,000 Gulden läßt eine Besserung nickt erwarte», denn eine solche Summe ist selbst für die bescheidenen Verhältnisse Ungarns viel zu gering, um etwas Nen- ncnswertbes damit leisten zu können. Die Vortheile, welche die Donau dem Lande bringen müßte, wenn sie durchweg geregelt wäre, sind nickt hock genug zu veranschlagen, und es muß entschieden Wunder nehmen, daß hierin nickt mehr getban wird. Die freie schiff bare Donau wurde die Unabhängigkeit und den wach senden Reichthnm der ungarischen Monarchie in nack- hallender und mächtiger Weise fördern. — In zweiter Linie erweist sich auch die Regulirung der Theiß, Körös und Maros als nothwendig und wird auch hier bald eine größere Action eintreten müssen, um den wirthschastlicben Anforderungen der betreffenden Ländertheile zu genügen. Die Hasenbauten in Fiume schreiten ziemlich rüstig vorwärts, dock ist leider dieser Hafen vermöge der mangelnden günstigen Verbm düngen mit dem Hinterlande vorläufig im Aus sckwunge behindert. Der Ausbau und die Erhaltung der Straßen ist ebenfalls ein dunkler Punct im Communlcations- wesen Ungarns. Hier bleibt Viel zu thun übrig, um im Allgemeinen halbwegs erträgliche Zustände zu schaffen. Die Straßen, namentlich in Unter-Ungarn» lassen noch immer Alles zu wünschen übrig und wie früher, so ist auch jetzt bei den schleckten Jahreszeiten eine unbehinderte Communication auf denselben un möglich. Aus dem Vorstehenden geht deutlich hervor, daß die Entwickelung des gesammten Verkehrswesens in Un garn fast völlig ins Stocken geralhen ist. Ter tief greifende Rückschlag, den alle Gebiete des wirthsckaft licken Organismus getroffen, lastet nun schon seit mehreren Jahren schwer aus dem Lande und zwingt dieses zu einem unfreiwilligen Stillstände, der gerade in Ungarn doppelt nachtheilig wirkt. Würde Ungarn ein halbwegs gut gegliedertes Verkehrswesen besitzen, so ließe sich dieser Zustand leichter ertragen, da er weniger traurige Resultate zu Tage fördern würde. Der Ausbau der Eisenbahnen und die Verbesserung der Wasserwege und Landstraßen in entsprechender Weise ist das Hauptbedingniß, welches zu erfüllen ist, um Ungarn auf die Höhe seiner wichtigen Aufgaben zu bringen und in seinem Emporblühen zu fördern. Geschäfts-Ueberlichl -er Darlehns- Anstall für Gewerbetreibende. 2aldoam30.Iuni >877 auf 1815 Conti .6 210,124.— Vom I. Juli bis 30. September 1877 wurde» in 802 Posten ausgeliehen . - 165,445.— Vom I. October bis 31. December 1877 wurden in 726 Posten ausgeliehen . - 125,250.— Vom I. Januar bis 31. März 1878 wurden in 838 Posten ausgeliehen . - 140,605.— Die Rückzahlungen betrugen: Vom I. Juli bis 30. September 1877 .6 153,003.— Vom I. October bis 31. December 1877 - 158,421.50 Vom 1. Januar bis 31. März 1878 . . 135,010 — Saldo aus 1867 Conti 211,270.50 Verschiedenes. * Leipzig. 4. jlpril. Durch die höchst bedauerliche Leichtfertigkeit einer unserer Herren Mitarbeiter gelangte nachfolgende Notiz m die gestrige Nummer: „Aus Annaberg wird das Fallissement deS dorti gen Handelshauses „Pohlemann L Eisenstuck" gemeldet, welches einen bedeutenden Garnhandel betrieb, durch die ungünstigen Zeiten, noch mehr aber durch große Speculatwnen eines seiner Iheilhaber in Verlegenheit gerieth. Aus der Masse wird für die Gläubiger leider nick: viel herauskommen. Ein Leipziger Haus soll bei dem Fallissement ziemlich stark betheiligt sein." Wir haben heute dazu berichtigend zu bemerken, daß die genannte Firma schon seit 8 Jahren nickt mebr besteht. Aus derselben ist bervorgegangen: Otto Pohl« mann in Annaberg: diese Firma hat jedoch schon Ende November v. I. ihre Zahlungen eingestellt und ist, nachdem Accordvorschlägc (von 20 Proc.) resultat- los blieben, bereits seit Anfang Januar in Concurs. * Leipzig, 4. April. Gestern Abend nach 10 Uhr traf folgendes Telegramm ein, welche- leider nickt mehr in die Donnerstag-Nummer ausgenommen werden konnte: n Lkitmcritz, 3. April. Die Versammlung der Prioritätenbesitzcr I Emission der Dux - Bodenbacker Eisenbahn nahm nach lebhafter Debatte das Project der „Dresdner Bank und Konsorten" mit 7305 gegen 1300 Stimmen an. und wählte zur Wahrung der Interessen der Obliga- tionaire drei Mitglieder des Dresdner Comitö als Vertrauensmänner. Leitmeritz, 4. April. (Privat-Telegramm des Leipziger Tageblatts, nach Schluß der Re- daction einge gangen.) Die Versammlung der Inhaber der Prioritäten zweiter und dritter Emission der Dux Bodenbacker Eisenbahn nahm mit Stimmen mehrheit das Project der Dresdner Bank an. —r. Leipzig, 4. April. Die weiteren Mittheilun- gen, welche uns über die Calamität zugeben, in die der Vorschußverein zu Roßwein gerathcn ist, lauten sehr ungünstig. Danach bat es ganz den An schein, als ob die solidarisch haftbaren Mitglieder des Vereins, wie es bei dem Freiberger Verein der Fall war, beträchtliche Nachzahlungen zur Deckung des vorhandenen DcficilS zu leisten haben werden. Nack einer Angabe, für die wir jedoch volle Bürg schaft noch nickt übernehmen können, sind die Verlegenheiten des Vereins mit durch den Ankauf von Werthpapieren, die im kourse bedeutend gefallen sind, entstanden. Für Freitag, den 12. April, ist eine außerordentliche Generalversammlung des Roßweiner Vorschußvereins anberauml und es wird durch die selbe hoffentlich Klarheit in den Stand der Sacke kommen. Die Tagesordnung lautet: I) Bericht der Revisions-Commission über den Stand des Geschäfts, 21 Beschlußfassung über den Antrag der zugezogenen Vertrauensmänner aus Entlassung des Gesammtvor- standes, 3) Neuwahl von neun Vorstandsmitgliedern oder einer außerordentlichen Vertrauenscommission, 4) Beschlußfassung über die Fortführung des Geschäfts oder die Liguidation. * Leipzig, 4. April. Nack einer soeben veröffent lichten llebersicbt deS hiesigen Konsulats der Vereinigten Staaten wurden in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mürz d. I. auS dem hiesigen Con- sulatsbezirk ausgefü hrt fnr 436,637.05 Doll. Waaren gegen 370,574 Dollars in derselben Zeit 1877. Die einzelnen Ausfuhrartikel sind an dieser Summe mit nachstehenden Beträgen betheiligt: Gold Dollar. Blicker 37,205 48 Borsten 11,664. 88 Baumwollene und Leinenwaaren 48,160 36 Droguen 3,068 82 Aetherische Oelc 8,280 42 Häute und Felle (Ranchwaaren) . 25,024. 63 Leder (Glace-)Handscbuhe ... 00,830. 83 Spitzen und Mode (Putz-)waaren . 47,24<». 00 Maschinen- und Eisenwaaren . . 1,421. 03 Musik und andere Instrumente . 54,078 66 Musikalien (Noten) . . , . 10,073 88 Zeitschriften 20,613. 67 Spiel und Galanteriewaaren. . 0,450 52 Tucke 14,016 22 Wollene Waaren 35,331. 36 Halbwollene Waaren 15,660. 04 Verschiedene Artikel . . . . . 1,770. 26 Summa 436,637. 05 Actien-Ges ellscbast „Baverisch Brauhaus" zu Dresden. Die Thatsacbe, daß die vorgenannte Actiengesellsckast nickt im Stande ist, die am 1. April d. I. fällig gewesenen Coupons der Prioritäts Anleihe zu bezahlen und die ausgeloosten Stücke derselben einzulösen, sowie der Umstand, daß der Aussichtsrath auf die Tagesordnung einer aus den 13. d. M. einberufenen außerordent lichen General Versammlung der Actionairc ganz un erwartet die Liquidation des Unternehmens gesetzt hat, während noch in der letzten ordentlichen General- Versammlung — am 22. Januar d. I. — die besten Aussichten für die Fortexistenz und das zukünftige Gedeihen der Gesellschaft zum Ausdruck gebracht wurden, gab natürlich den durch solche Enttäuschung nickt wenig beunruhigten Besitzern von Prioritäten des Bayerischen Brauhauses Veranlassung, sich zur Wahrung ihrer Interessen zusammen zu thun. Herr Hotelier L. Lingke von hier hatte es unter nommen, die Prioritätenbesitzer zu einer Besprechung auf heute Abend nach dem Hotel Lingke hier einzu- laden. Der betr. Einladung waren mehr als achtzig Prioritätenbesitzer gefolgt. Herr Hotelier Lingke, durch Acclamation zum Vorsitzenden gewählt, erläu terte den Erschienenen die gegenwärtige Lage des Unternehmens, sowie die rechtliche Stellung der Prio- ritäteninhaber zu demselben. In letzterer Beziehung ist zu erwähnen, daß der Wortlaut der Prioritäten die hypothekarische Eintragung dcr gesammten Pno- ritätssckuld von 750,000 .6 auf den Immobiliarbesitz der Gesellschaft unter dem Versprechen garantirt, daß die auf letzteren aushastenden sonstigen Hvpo- tkcken innerhalb Jahresfrist (nach Begebung der Dieses noch fß Dresden, 3. Avril. Brauhc Prioritäten)-zur Löschung gebracht werden. T Versprechen ist unerfüllt geblieben, indem heute
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