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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187706105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770610
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-06
- Tag 1877-06-10
-
Monat
1877-06
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1877
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3428 28. September 1878 da» diesjährige Ober-Ersatz- Geschäft t« Au-Hebun-Sbezirte Lnpzig-Stadt den 19. 26, 21,22, 23 . 25.. 26. 27., 28. und 23 Juni d. I. au jede« Lage früh »/,8 Uhr in der 1. Etage der Restaurattou zum Eldorado, Nr. 26 der Pfaffmdorfer Straße allhier, statt- findet. Aste i» diese« Jahre z»r Gestellung vor die königliche Ober - Ersatz - Lommtffion verpflichteten Mannschaften werden ausgefordert, sich püuctlich i« AuShevungStermine nach Maß gabe der ihnen noch au-zuhSndigenden Ordre» bei Vermeidung der in tz 24,7 der Wehr Ord- unng bemerkten Strafen und Nachtheile persönlich zu gestellm. Bei dieser Gelegenheit wird ingleich bemerkt, daß eine dieSfallfige Notiz in Nr. 14V diese« Blatte« nach einer nn» zugegangenen Mit- theilnng infofern z« Irrthümern veranlass» kann und anch bereit« veranlaßt hat, al» 1) da» Au«- bebungSgeschäft nicht in den ersten Tagen diese» Monat», sondern erst am 1». beginnt, 2) «» der Production von Berechtigungsschein» feiten» der von den Truppentheileu abgewtesenen Einjährig- Freiwillig« nicht bedarf, da diese Scheine bereit» bei der Meldung bei der genannten Ersatz Lommtffion beigebracht worden find Außer dem komm« 3s noch zum Ober - Ersatz - Ge schäft solche M<mnschasten. welche seit Be- evdigung de» vorigen Ober Ersatz-Geschäft- und bi» zum Begin» de» diesjährigrn wegen Untaug- ltchkeit oder al« Ernährer von den Truppentheileu zur Di-Position der Ersatzbehörden entlassen sind. * Leipzig, S. Juni. Wie wir hören, geht man hier mit der Abficht um, nach dem Vorgänge von Berlin, Dre»den ». a. Städten auch in Leipzig ein Hülf-comitS zu errichten, welche» für die russischen Verwundeten de- gegenwärtigen Orientkriege» sammeln soll. Obwohl e» Wun giebt. deren Heilung für un» dringlicher ist, so ist jener Gedanke doch sehr natürlich gerade in unserer Stadt, die seit lange in regster Geschäft- Verbindung mit dem Czarenreiche steht. Sobald da» Projekt der Verwirklichung näher getreten, werden wir nicht ermangeln, unseren Lesern Mit- Heilung zu machen, halten e» jedoch für wünschen». Werth, daß sich zuvor Stimmen au» dem Publicum darüb« vernehmen lassen. Unbefangenen und ruhigen Stimmen für und wider werden wir gern die Spalten unsere» Blatte» öffnen. — Da» Comit« de» Hau-frauen-Verein» ist eifrig mit der Einrichtung de- VerkaufSge- schäfte», da« am 1. Juli «öffnet werden soll, beschäftigt. Um die Verhandlungen mit Bäckern, Fleischern, Milchhändlern rc. richtig leiten zu können, ist auf Montag Nachmittag 3 Uhr eine Ver sammlung sogenannt« Bezirk-damen im Schützenhause anberaumt, zu der alle diejenigen, können, die d« guten Sache nützen wollen und langjährige Kundschaft haben, dem Verein keine oder nur sehr bedingte Zugeständnisse machen, daß dagegen junge Anfäng«, denen eben noch die Kundschaft fehlt, weit bedeutenderen Rabatt bewilligen und soll e» nun Obliegenheit jen« Bezirk-damen sein, sich in ihren Bezirken mit rüchtigen Lieferanten, von deren reell« Lieferung sie sich überzeugt halten, in Verbindung zu setzen; f o erfüllt d« Hau»fra»en - Verein nächst sein« siatutevgemäßen Pflicht, für gute und unverfälschte Waaren zu sorgen, auch die gewiß nicht» unt« schätzende Aufgabe, strebsamen jungen Anfängen ia dies« so ernsten Zeit durch Nachweis eroer baar zahlenden Kundschaft hülfreich beizufiehen. Mehrne d« Herren Aerzte und Apotheker haben sich bereit erklärt, dem Hausfrauen-Verein da, wo e» sich um Beschaffung unverfälscht« Nahrung- mittel handelt, thatkräftig beizustehen; von ein« Aufforderung an den ärztlichen Bezirk-Verein, die Bestrebungen de- Hau-frauen-Verein» im Großen zu fördern, ist Segensreiche» zu «warten: da» Zusammengehen dnartign Vereine, die dem Gesammtwohl dienen, ist, so lange wir noch nicht da» Glück haben, wie andere Städte ein Gesund enießev, gesund war; hier wäre e» Pflicht ein- lußreich« Vereine, auf dre ..Fleischbeschau" hinzu wirken. E» kommen jetzt Monate, in denen unsere ktuder in Folge de» Genüsse» schlecht« Milch zu Hunderten, unsere Säuglinge zu Tausen den dahingerafft wcrden; welche Wohlthat, wenn der Hausfrauen-Verein e» im Verein mit tüchtigen, für da» Allgemeinwohl begeisterten Aerrten in die Hand nehmen könnte, bessernd und helfend einzu- «reifen! Der Hausfrauen - Verein legt den Schwerpunkt feiner Thätigkeit nicht nur in Be schaffung billig« Nahrung-mittel, « «achtet e« für eben fo wichtig, Fälschungen, gefnndheitS« gefährlichen Mischungen auf die Spur r» kommen und seinen Mitgliedern durch Verhütung von Krankheitsursachen nützen zu können Alle Mit glieder, deren Zeit und Verhältnisse e« gestatte» h den Zwecken de» Verein» dienstbar zu machen, »besondere da« Amt sogenannt« BeznkSdamm, die in Berlin und anderen Städten so erfolgreich wirken, zu übernehmen, machen wir hiermit auf »bengenannte Versammlung aufmerksam. — Aesthettfche Vorlesung. Der in Leip »iger Kreisen bereit» seit Jahren vortheiHaft be kannte österreichisch« Rhetor Herr Rudolph Vieleck au» Wien wird am Freitag, dev 15. Juni, Abend» 7»/, Uhr i« großen Saale der Buch- händlerbvrse eine A»«wahl eigen« Gedichte unt« dem Titel: ..De» Dichter» Alphabet" zum öffentlichen Vortrag bringen. Freunde deutscher Poesie sei« auf diesen Abend hiermit besonder- aufmerksam gemacht. — Um vielseitig au-gesprochenen Wünschen von Seiten de» Publicum» entgegeuzukommen, hat die Direktion de» Stadttheater-Herrn Barn atz be- . - oore. Opervregiffeur He« Albert : seiner Zeit durch seine Thä- zelstedt rn Wie» sehr schnell und wird d« geschätzte Gast seinen mit außer- ordentliche« Erfolge ausgenommen» „Othello" a« Dienötag den 12. d. M. im Alten Theater i»r Wiederholung bringen Herr Barnatz beschließt l« DonnerStag den 14. d Mt», i« Neue» Theater sei» an künstlerischen Ehren fo erfolg reiche» Gastspiel al« „Uriel Acofta" tu Gutzkow'« gleichnamig« Tragödie. — Der bekannte ^ Petermann, der tigkeit unt« Dingelstedt in Wien sehr schnell einen bedeutenden Ruf «langt »nd seitdem die Op« in Braunschweig z« emer ansehnlichen Höhe gebracht, hat gestern auf ein« kuvstreife auch Leipzig besucht. Der Zweck seine» Aufent- alte« war eine kitnfllnische Besprechung mit dem iefigen Compvnistm Franz v. Holstein, dessen Op« „Die Hochländer" auf dem Braunschweig« Hoftheater zu Anfang der nächsten Saison in Scene gehen wird. —r Leipzig, 9. Juni. In diesen Tagen ist ein durch ferne lebhafte Betbeiligung an den Be strebungen zur Hebung d« Volksbildung und ins besondere de» Fröbelverbande» in weiteren Kreisen bekannt geworden« protestantischer Geistlicher, der Pastor Steinacker iu Buttelstädt, gestorben. Derselbe halte vor kurz« Zeit in der Versamm lung der Fröbelvereine zu Leipzig noch einen Vortrag gehalten. — Mit dem vollen Eintritt d« warmen Witterung haben nunmehr die Parkanlagen de» Schützenhanse- auch ihren vollen schönen üppig grünen «nd frischen Schmuck angelegt. Die warmen Abende versammeln da» Publicum in den Abonnement»-Eoncnten in so zahlreicher Weise, daß an jedem Abende namentlich alle Theile d« Trianonanlagen mehr al» gefüllt und manche späteren Besucher auf da» Promeniren angewiesen sind. Die HauScaprlle von Büchner, die RegimentSchvre der 106« «nd 107 er concertiren abwechselnd in der Woche «nd an manchen Abenden gemeinschaftlich, und in den Programmen derselben werdeu ebenso diele treffliche klassische Musikstücke geboten, al» d« leichteren Unterhaltungsmusik gewidmet sind. Ein vorzügliche» Programm namentlich hatte d« strebsame Dirigent dn Capelle de» 107. Regi «ent», Herr Musikdirektor Walth«, aufgestellt und «ne Anführung einzeln« Stücke wird sich« unsere Behauptung rechtfertigen. So kamen an gediegenen klassischen Compositionen zu Gehör: Beethoven'» 8onate patdSttquo, Gade'S Hamlet- Ouverture, Kreuzzugmarsch au» LiSzt'S Oratorium „Die heilige Elisabeth". Wagner'» Rienzi- Ouverture, Brahm»' Ungarische Tänze Nr. 5 »nd S und ein Walz« nach dessen LiedeSliedern, Schumann'» Abendlied »nd Schubert'» Ave Maria, lauter echte, kostbare Perlen. An leichteren Unter- haltuvgSmusikflücken wurden geboten: Walther'« reizend arraogirtc Variationen üb« „Der Earneval von Venedig, Speer'» Cavalleriemarsch, Strauß' Cagliostro - Ouverture «nd Riede'» anziehende» Potpourri „Larifari". Daß solche Abende im Schützenhaufe zu wirklich angenehmen und genuß vollen werden, bedarf wohl kein« besonderen Versicherung. — Im Pfaffendorfer Tbierpark wird der Besuch« neuerdings Wied« Manche» vervoll ständigt finden, »nd es ist eine Freude, diese» BorwärtSgehen einer von Niemandem getadelten FortschritlSgesellschaft zn beobachten. Dre VoliLre wird in eimgen Tagen fertig fein, »nd an ihr« ^ --- - «— - -'M - wogen, sein Gastspiel um eine! verläuger», Stelle eine bi-herige Lücke nn Rau« auöfüUen Eben so sind zwei neue Gehege neben dem Hirsch gehege fertig, um baldigst besetzt zu werden. Vor dem Orchester der RoUhalle ,st eme im Wesent lichen au» Baumrinde hergestellte Gruppe für Pflanzen ausgestellt, welche noch obendrein mit der berühmten Fontaine, die im vorigen Jahre die Gärtnerhalle der TärtnerauSstellung schmückte, prangt und so zur weiteren Abwechselung bei tragen wird. In den Bestand der Lhine ist in sofern einige Abwechselung gekommen, al» ein Uhstlti'Aeffchen von einem sein« College« todt geblffen wurde, und d« schwarze Papagei mit dem verfehlten Schnabel und dem unfertigen Ge sied« einen Käufer gefunden hat. Ein Rhesu» affe, welch« au» dem Affenhause entfloh, al- d« Wärt« mit dem Frühstück eintrat, wurde im Waschhause, wohin ihn fein Sehnen oder da» Treiben sein« Verfolger geführt, schleunigst wieder »nt« die liebevolle Obhut gut« Meuschen ge- bracht, »nd in die Gesellschaft sein« Stammes brüder Wied« aufgenommen. Daß eine Trat Henne de» Hnru Direktor» auß« ans ihren eigenen Eiern auch noch aus den Eiern d« kanadischen Gau» und auf einigen Hühner eiern brütet, wird wohl «och nicht «wähnt worden sein, da» Au-kommen dies« Eier muß bald bevorstehen, »ad dürfte die dann von d« Truthenne zu führende Kinderschaar einen sehr bunten Anblick bieten. Den Storch scheinen die Regengüsse weiß« gewaschen z« haben, auf seine Beme dürste « allerdings etwa» mehr Roth auflegen. Der Gei« büßt, wie schon erwähnt, seine FreiheitSgelüste i« nicht gerade gläu a»»gestattetem Lattenkäfig auf grüne« Wiesen plan, wird ab« nach Fertigstellung der voli-re dieselbe beziehen. Die Alligatoren verzehren »tt einem für Herrn Hagenbeck ersrenlichen Appetit billige Sperlinge, und fördern dadurch Wach»- Hum »nd Gesundheit, die Löwin wird beim Küttnn t»«er »nangenehm« gegen ihre Gesell schaft«, »ad soll künftig für diese Zeit abgesperrt werde«. Die Affen de» Affen- Hause» habe» ihre Furcht vor de» Türtelthieren schon bedeutend gemäßigt, und zerren, wa» al« ein ganz bedeutend« Fortschritt in dies« Beziehung ru betrachten ist, dieselben schon manchmal am Schwanz, werden auch wahrscheinlich reiten, wie da» schon in anderen 3 Sitte ist Wie unternehmend übrigen» thi« sein kann, geht darau» hervor, daß da» eine Bestimmung gan^ in eiuer der natur zuwlder laufen den allerdings auch dabei herunter, und zwar auf den k»pf knallen ist Ein längere» StiüUeg» danach «geschichtlichen We»se den Bau« erklettert hat^ llerdina» "pf gefallen ist «m lang«, lieb auf einen ernste» Kopfschmerz, vielleicht auch aus Verletzung innerer edler Organe schließen, dom ist d« hohe kranke Wied« genesen. Li. Leizyig, 8. Juni. Die Iunihitze hat die Menschheit wie ein grimmig« Le» überfallen, die Nerven «schlaffen in dem fortwährenden Ler- theidtznag«kriege gegen Insolation und Apathie. Da kommt wieder eine gelungene Nummer de» „Daheim" und wirkt von eiuer neuen Seite her, von d« humoristischen, köstlich erfrischend wie ein Morgenbad. auf die gesunkenen LebenSgeist« Wir «einen Nr. 37, die heute au-gegeben ward, »nd deren illustrativ-künstlerische An-stattung unter Ander« ein äußerst feine» Holzschnitt- Bildniß ia ganz« Figur de» Höchstcommau- direnden der Türken, de» hartgesottenen Abdul keri« Pascha enthält, außerdem ein ganze» Blatt Nein« flüchtig« Augenblick»-Skizzen an dern Notizbuch« de- Specialartisteu de- Daheim an der unteren Donau mit KriegSchronik au» der Feder eine- Sachverständigen (Frh. v. d. Goltz Hai »nterzeichvet) bietet Bei letzt«« Illustration ist unsere-Wissen» zum ersten Male eine besondere Art de» Buntdruck» für die r llustrirte Presse sehr glücklich zur Anwendung gekommen. D« braune Ton de» Unterdrück» wirkt recht gut Da» eigentlich Pikante der Numm«, die sich übrigen« eine» Reisrbriefe» von Franz von Löher üb« Neu-Papho» auf d« Insel Cypern rühmen kann, liegt m dem letzten Artikel derselben, der Humoreske: „Eine mysteriöse Erfindung." Da» kamps- und krank- hafte Streben nach Sensation»« ffecten, durch da» unsere deutsche UnterhaltungS-Presse von au-wärt» angekränkelt worden ist, wird in der köstlichen Schnurre auf« Gelungenste persiflirt. Sogar das stereotype Ingredienz solch« Enthül lungen, alS Eideshelfer, ein hervorragende« Retch«- tagSmitglieb, ist krine-wegS in dem Geschichtchen vergessen worden Peter Schlemihl, d« feinen Schatten verloren hat, kann nicht ernsthaft« er zählen, alS d« Verfasser deS Daheim-Aufsatze«, der buchstäblich den Schalk hinter sich hat. Wem e« hochsommerlich schwer in Haupt und Gliedern gelten, d« ist sein Leiden urplötzlich durch schwe disch unfehlbare Heilgymnastik de» Zwergfell» loS, wenn « hi« gelesen, wie da» Gesetz der Schwere auf einen Ruck von der wissenschaftlichen Tage» ordvung abgesetzt worden ist. — Am Schletterplatze sind in vorig« Woche zwei Gebäude gerichtet, welche von besonder« Bedeu tung für uns« Gemeinwesen sind Am Diev-tage wurde unt« hergebrachter Feierlichkeit d« Kranz auf dem Dachstuhle de» neuen Pfarrhauses d« Petriaemeinde befestigt. Da» Gebäude ist zu Dienstwohnungen für den Pastor, den Archi- diakonu«, den Diakon«», den Küster und den Kirchendiener der ne» gegründeten Peterögemeinde bestimmt, und die Baukosten werde» au« dem nicht unbedeutenden Vermögen der PeterSkirche bestritten, deren Budget mit Vollendung de- Ge bäude» von den zu zahlenden Miethentfchädigungen entlastet wird. Mit diesem Bau wird der «sie sichtbare Anfangtzzur äußeren selbstständigen Be gründung d« neuen Gemeinde gemacht, deren GotteShau» auf dem noch frei bleibenden westlichen Theile de» Schletterplatze» errichtet werden soll. Dem vernebmen nach sind auch dazu von dem Kirchenvorstande die einleitenden Schritte bereit» geschehen. Wenngleich die Mittel zu dem Airchenbau zum größten Theile durch An leihen beschafft und durch die Erträge der Kirchen steuern verzinst und amortisirt werden müssen, wodurch einige Sparsamkeit im Iuterrsse d« zahlenden Gemeindemitglied« geboten «scheint, so ist doch zu wünschen, daß die erste protestantische Kirche, welche seit Jahrhunderten in Leipzig er- baut wird, nicht gar zu kahl und dürftig auSge- stattet sei. — D« vorige DonnerStag brachte den Werkleuten, welche an d« Errichtung deS neuen Gebäude» für diese Anstalt beschäftigt sind, bet Vollendung de» Dachstuhle» auf dem Mittelbau eine Lustbarkeit Da» Gebäude nimmt die östliche Seite de» Schletterplatze» ein und wird den Erbauern, den Architekten Böjenberg »nd Häckel, gewiß Ehre machen. Nach d« durch einen Choral ««geleiteten üblichen Rede de« Maurerpolirer» traten die ein geladenen Gäste einen Rundgang durch da» Ge bäude an, »nd allgemein fand die zweckmäßige Raumvntheilung und die solide Ausführung de» Baue» die gebührende Anerkennung. Die höhere Mädchenschule wird Ostern 1878 in die neuen Räume übersiedeln und darf sich de» neuen zweck mäßigen Gebäude» um fo mehr freuen, da sie bi»h« durch große «nd fühlbare Mängel de» Local» vielfach beengt wurde. —r. Leizyi», 9 Juni. In diesen Tagen hält der LandeSauSfchuß d« sächsischen Feuerwehren in Plauen i« Vogtland« eine Sltzung zu de« Zwecke ab, um da» Programm für da» im nächsten Herbst in Plauen fiattfindende sächsische Feuerwehrfest, mit de« ein Keuerwehrtag und eine Ausstellung von Feuerwehr-Requisiten ver bunden fein werden, festzustellen Bei dieser Ge legenheit soll, wie wir hören, die i» der Iauck fchen Fabrik hier erbaute Dampffeuerspritze zur praktischen Vorführung gelangen. ) Leipzig, 9. Juni In der Bayerischen Straße wurde gestern Abend ein recht unverschämter Bettler, der, al« «an ihm einen Zweipsenniger verabre chte, über diese» »ichtSsagende G» schenk raisovnirte und de» Geber sogar unt Lhätlichkeiten bedrohte, polizeilich arretirt und später auf de« Nafchwarkt eingesteckt. — Ein anderer Bettler, welcher um dieselbe Zeit eia gleiche» Schicksal hatte, führte nicht ti wenrger gu l» sech» verschiedene Legitimation» fremder TewerbSgehülfen zum gelegentlichen Gebrauch bei sich. Natürlich wurde Hm da» Handwerk durch Abnahme derselben vorläufig aeleat. — Et» Kaufmann au» Magdeburg, wel. cher von der dortigen Behörde weg» bsSwUligru und betrügerisch» Bankerott» steckbrieflich verfolgt wird, wurde am Sonnabend Morgen hier au«, gemittelt und ebenfalls tu Haft genommen. — In der Waldflraße verunglückte a« Sonnabend Nachmittag ein bei eine» Neubau daselbst beschäftigter Arbeiter dadurch, daß ihn ein heraifallende« kalkfaß auf den Rück» traf. Weg« der dabei erlitt»» Verletzung» brachte man ihn mittel» Siechkorb«- in» Kranreuhau» * Leimig, 9. Juni. Sn seiner heutigen Sitzung verurthttlte da« Schöffengericht d» 29 Jahre alten, weg» Betrug» schon wiederholt bestraften Handarbeiter Ferdinand Weber au» Haubitz, zuletzl in Volkmar-dorf, weil er neuerding- wieder in drer I» durch falsche Vorspiegelung» verschied»« zenstände erschwindelt, bez. zu erlang» versuch!, auch überdie» sich einer Urkundenfälschung schuldig gemacht hatte, wegen im wiederholt» Rück alle verübt» Betrug» »nd weg» Urkunden- älschuvg bez unter Annahme von mildernden Umständen zu Gesängnißstrafe in der Dauer von Jahr» nebst EhrenrechtSverlust für 3 Jahre. Vorsitz, Anklage und Bertheioigung war» bei d,r Verhandlung durch die Herren GerichtSralh Obenan», Assessor Häntzfchel und Advocat Frey- tag I vertreten. — Die schöne gothische, gänzlich gewölbte Stadtkirche in Frohburg wird gegenwärtig einer gründlichen Renovirung unterworfen, bei welcher zunächst alle unschön» und unzeitgemäß» Einrichtungen entfernt werdm solle«, »nd sie wieder in würdiger geschmackvoller Weise herze- stellt wird. Die Vergebung der hierbei vor kommenden Arbeit» geschieht auf dem Wege der ffentlichen Concurrenz; heute sind im Inserat», heil diese« Blatte« die Holzbildhauer- und Slaser-Arbeiten auSgeschrteben worden, zu- leich mit der Bemerkung, daß alle- Nähere ierüber bei dem Kirchenbaumeister Alteudorff in Leipzig zu erfahren ist. * ZuckeHaus.n, 9 Juni. Testern Vormittag irrte auf dem von Holzhaus» nach Liebert- wolkwitz führmdm CommunicationSwege der 23 Jahre alte Dienstknecht de- Gut«befitzer» Bach in Zuckelhausen, Namen« Morgenstern, von dem von ihm geführt» Jauchenwagen herunter. Dkr Unglückliche, dem der Wag» über die Brxst ging, war sofort todt. E» wird allgemein an- genommen, daß Morgenstern geschlafen und in diesem Zustande d» unglücklich» Fall gethan hat. Telegraphische Depeschen. München, 9. Juni. Der Magistrat hat im Anschluß an d» Beschluß vom 1. d. die Erlaubniß zu dem Bittgang untersagt, welcher feit dem Jahre 1870 alljährlich von dem unter Leitung de» vr. Sigl stehenden katholisch» Volk-Verein für dm Papst nach de« zwei Stunden entfernten Dorfe Berg am Laim abgehalten wurde. Der Bittgang sollte in diesem Jahre am 17. d. statt find». Darmstadt, 9. Juni. Bulletin über den Der Groß- emmungm dre che dauert fort; Fieber ist nicht Vorhand». London, 8. Juni. Graf Schuwaloff ist heute hier wieder eingetroffm. — Wie die amtliche „Gazette" meldet, hat Traf Derby eine Depesche von Layard vom 7. d». erhalten, in welcher der selbe miltheilt, die Pforte habe bekannt gemacht, daß alle Schiffe, welche bei hereinbrechender Dunkelheit bei den Dardanellen ankommen, bi» zum Tagesanbruch vor Sedel Bar »nd Kum Kaleh liegen bleib» müssen. Bukarest, 8 Juni. Kaiser Alexander wurde hier am Bahnhofe von dem Fürst» Karl und seiner Gemahlin empfang». Eme große Volks menge hatte sich eingesundm, welche den kaffer mit begeistert» Zuruf» empfing. Die Stadt hatte gt flaggt. Viele Straß» wärm festlich ge schmückt. Der Kaiser reiste nach einem dem Fürst» abgestattet» Besuche nach Plojesti zurück. Fürst Gortschakoff befand sich in der Begleitung de» Kaiser«. — Die Russen Hab» Ardanusch besetzt Plojesti. 9 Juni. Vorgestern Nacht» wollte ein türkische» Detachement au« Tuturkai in die ArgiSmüudung bei Oltenitza eiadringen, wurde aber von eine« Kosak»-Piket zurückgewiesm. Vorgestern früh eröffnet» dre türkischen Batterien in Tuturkai Geschützfeuer, um dm Bau vou Üfer- batterim zu schütz». Eine russische Batterie er- widerte da» Feuer. Die türkisch» Schauzarbeiter wurd» durch dasselbe auSetnandergesprengt «nd eine türkische Batterie zum Schweigen gemacht. Petersburg, 8 Juni. Officielle» Telegramm de« Großfürst» Michael au» Alexandropol dom 7. d.: Da« Detachement de-General» komaroff hat ohne Kampf Penjak und Oltt besetzt, da» Detachement de» General» Tergukaffoff ist am 4. d. io Karakilissa eingerückt In beiden Fälle» hatten sich die türkisch» Trupp» vorher zurück gezogen, die Bewohner empfing» die russisch» Truppe» freundlich. Petersburg, 8. Juni. Im Anschluß an da» officielle Telegramm de» Großfürst» Michael au» Alexandropol vom 7. d. wird weiter ge meldet: Da» von dem General komaroff befehligte Detachement unserer Truppen näherte sich von Ardahan her Penjak am 1. d., besetzte dasselbe am Morgm de« 2. und zog am Abend desselben Tage- tu Oltt ein Eine Wegstrecke von 115 Werst wurde von unserer Cavallerie in 38 Stund«, von der Infanterie in 2 Lag» zniückgelegt. Die feindlich», 4000 Mann zählrnd», au» Infanterie «nd Artillerie bestehend» Trupp» zog« sich schleunigst in der Richtung aus Lrzerum zurück. An beiden jetzt durch unsere Truppeu besetzt» Punct» fanden wir große Borräthe an Getreide, Gewehr», Patron», Zelt». Di« Bevölkerung begegnete unser» Trupp» überall «tt Sympathie. O L Mai w> Persone 34.380 1b eilt si Reudnis Connerr Plagwis Eatritzs, GHli» Im Mo beförder erzielt, von 11, von 21( d>S Ent und Ein Vorjahr Mithi in der r -n- - Zettze, Einnahr visionSc, gelegten gemäß H eS werk Statute, Vorschlä pemacht. 757 339 9000 u« beuutzun in Zeitz i-8- so bleiben, fand» u, zu über 242,436 de» Bor Revisor« zur V« bleibe, 5Proc i 104.775 actien a bleibende 9463.18 unter dir Dem Be treten 12 bmzu, 1 Dlvident und ei» verbleibt tät«-St noch 31 t kommen, von b/„ von 308 entfall Stamm Priori (16 5»/, Pro -n- Le wird die Actien betrag». -a- W Priorität witzer « von N/, * So! von hi Thüri« am letzt» 25. v L deutscher» sriedigml zuverläfst teu Zer! Wltterur «trecke > weniger selb» ^ unter de, beendet Doerstl Direktor! Bekannt«
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