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Erscheint täglich früh 6*/, Uhr. »trat«»» »»> Lrptüili», JohanniSgasse 83. -»rtchstnarc» der Urdatttuu vormittags lv—12 Uhr. Nachmittags 1—6 Uhr. rimuchmr der für die nächst- iolaevde Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen dis S Uhr Nachmittag, an Zonn- «U> Festtagen früh bis '/.9 Uhr I» re»FilIalcil für Zas.-Xunahmr: Ltts Alennn. Universitätsfir. 22. Louis Lösche. Lkatharinenstr. 18,p. nur vis Uhr. MMr TagMM Anzeiger. Or<iim für Politik. Local-Echte, Handels- mid GeschLftSderkehr. »-!>-,« 1S.K0» A!»o»»«»r«t,Prri» Viertels, aPL, iucl. vrinaerlohn » VtL, durch die Post bezog« 6 ML Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belvgexemplar io Pf. Gebühr« für Extrabeilage» »h«e Pofidesvrdrrung 36 ML ,.U Postbefbrderung 4L ML Zastretr 4aefp. Bouraeoiüz. 20 Pf- GrSßere Schnftcu laut unsere» PreiSverzeichniß —Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, »rclmnr, «Irr de» UrdarNo»oßr«ch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets au d. Lrprdvl«, zu senden. — Rabatt wird chch» gegeben oder Zahlung pruvauinveumb durch Poftvorfchug. «« 14k. Sonnabend den 26 Mai 1877. 71. Jahrgang. Zur geM-eu Brachtmlg. Unsere Expedition ist morgen Sonntag dm 27. Mai nur Vormittags bis 1,9 Uhr geöffnet. Bekanntmachung. Wie in jedem Frühjahre, so sind auch in der letzten Zeit mehrfach Beschädigungen »nferer Promenaden, namentlich dnrch Abpflück« von blühenden Hollunderzweigen, vorgekommen und wir nehme« daher Veranlassung, hierdurch wiederholt darauf zu verweisen, daß derartiger Frevel nicht polizeiliche, sondern ««bedingt gerichtliche Bestrafung uach.sich zieht. In tz. S04 de- Reichsstraf- q^setzbnchS ist Folgendes bestimmt: Wer vorsätzlich und recht-widrig Gegenstände der Verehrung einer im Staate bestehenden ReligiouSgesellschast, oder Sachen, die dem Gottesdienste gewidmet sind, oder Grabmäler. öffentliche Denkmäler, Gegenstände der Kunst, der Wissenschaft oder de- Gewerbe-, welche in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt werden oder öffentlich ausgestellt sind, oder Gegen stände, weiche zum öffentlichen Nutzen oder zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen bienen, beschädigt oder zerstört, wird mit Gefängniß bi- zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bi- »u eintausendfünfhundert Markt bestraft. Reben der Gefänanißstrafe kann ans Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Der Versuch ist strafbar. Unsere Wachen find angewiesen, gegen Alle, welche bei dem vordem«»»« Vergehen betroffen werden, mit größter Strenge einznschreiten. Leipzig, den 25. Mai 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. vr. Reichel Znr Aufrechthaltnng der öffentlichen Ordnung bei Gelegenheit der am 26. »nd 27. ds. Mts stattfind nden Reaaea haben wir für nöthig erachtet, folgende Anordnungen z« treffen: 1) An diesen Tagen sind Nachmittag- von 12—6 Uhr der Scheibenweg vom Schleußiger Wege ab bi- znm Iohannaparkwege und der Schleußiger Weg von der Brandbrücke ab bi- zum Kirschwehr für den öffentlichen Fahr- »nd Reitverkehr, ingleichen der Scheibenweg vom Schleußiger Wege ab bi- znm Scheibengehölz auch für den Fußverkchr gesperrt. 2) Wagen, die in die Rennbahn gelangen wollen, haben den Hinweg über die Vranstraße «nd den Schleußiger Weg, den Rückweg durch da- Scheidengehölz «nd den Johanna» Parkweg zu nehmen. S) Diejenigen Wagen, welche nnr bi- an den Eingang zur Rennbahn bei der Einmündnng de- ScheibeuwegS in den Schleußiger Weg fahren, haben den Rückweg ebensall- über die Braustraße zu nehmen. 4) Auf der Braustraße und dem Schleußiger Wege haben alle Wagen rechts z» fahren «nd sich streng in der Reihenfolge zu Hallen. 5) Ans dem Schlenßiger Wege darf kein Wagen Hallen. Wir dringen diese Anordnungen hierdurch zur öffentlichen Kenntntß, mit dem Bemerken, daß nufere Organe angewiesen find, die Beobachtung derselben auf daS Strengste z» überwachen Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bi- zu SO oder Haft bestraft. Leipzig, den 24. Mai 1877. Der Rath ««d das Polizeia«»t der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Rüder. Daegner, Secr. Bekanntmachung. Die Herstellung eine- neuen Brunnen- an der Arndtstraße allhier soll, vorbehältlich der Aus wahl «nter den Snbmittenten, an den Mindestfordernden vergeben werden. Bedingung«» sowie Aufchlag-formnlare liegen auf dem technischen vnrea« der Stadtwafferknnst "an-, II. Etage, Zimmer Nr. 5) an-, werden auch daselbst ans Verlangen verabreicht, fferten sind unter der Aufschrift „Reue« Brunne» a« der Arudtstrahe hetr.^ ver- I siegelt bi- zu dem 1. Juui d. I. Nachmittags S Uhr bei genanntem Burea« eioznreichea. I Leipzig, den 23. Mai 1877. Des R« ^ (Rathhc Des Raths Deputatio» zur Wasserkuust. (5 Lchyi-, 25. Mai Unter dem Titel „Die Verdächtigung der deutschen Politik" wacht die „Rat. Co«." auf folgende Aeußernng anfmerksam, die in der vorigen Woche La- Organ der römischen Curie, der „Offervatore Romano" brachte: „Wir glauben mit einiger Begründung zu wissen, daß die ernsten Verwickelungen, mit welchen der im Orient be gonnene Krieg dem Frieden Europa- droht, sich mit großen Schritten und mit einer größeren Raschheit alS jener nähern, welche die Voraus sicht«» der Politik vernünftigerweise vermnthen ließen Wir müssen di-cret sein, glauben aber nicht zu viel z« sagen, wenn wir beifügen, daß die Gott feindlichen Secten die Alanen de- preußi schen Adln- schärfen, um ihn unvermuthet wie «inen Blitz aus Frankreich loSzulaffen, welche- in den Angen Jen« die große Schuld bat, in seinem Schooße eine so bedeutende Anzahl großherziger, der Kirche Jesu Christi «geben« Männer zu ählen." Damals war da- neue französische abinet noch nicht bekannt, wir wissen aber, daß der Sturz Iule- Simon'- »nter der Mitwirkung, ja ans da- Betreiben de- VaticanS erfolgt ist. Dem „Osservatore" war also ohne Zweifel d« bevorstehende Umfchwnng in Frankreich bei Ab- fassnng de- «wähnten Artikels kein Geheimniß. Die Anklage gegen Deutschland, daß eS sich an schicke, üb« Frankreich herznfallen, ist nun freilich »n d« ausländischen ultramontanen Presse nicht- Unerhörte-; ab« sie gewinnt an Interesse, wenn mau sie in Zusammenhang bringt mit den in Deutschland «scheinenden klerikalen Organen. Die .^kölnische LolkSzeitung" beginnt eine Betrach- tnng üb« den französischen Ministerwechsel mit dem Titat: „ES kann d« Beste nicht in Frieden leben, wenn e- dem bösen Nachbar nicht gefällt." Wir empfind«! auf den ersten Blick eine lebhafte Frende über den Patrioti-mu- de- ultramon tanen Blatte-; denn selbstverständlich, meinen wir, ist mit dem „bösen Nachbar" Frankreich gemeint. Nnn lesen wir »nd werden belehrt, daß Frank reich durch da- deutsche Reich ans lange Jahre in die Unmöglichkeit versetzt worden, nach anßen mit Aussicht ans Erfolg sich geltend zu machen, daß e- in Parteiungen zerspalten »nd für Deutsch land absolnt »ngefährlicb fei. Am Schluffe fragen wir verwundert: w« ist dem» nun „der Beste" »nd wer d« „böse Nachbar? " D« Berlin« Eorrespondent der „Köln, volk-ztg." giebt die Antwort. Der vorsichtigen Umhüllung entkleidet, lantet seine Meldnng ganz einfach: Fürst vi-marck will den Krieg mit Frankreich »nd e- wird nicht lauge danern, so hat « den Kais« für seinen Plan gewonnen. Also: Frankreich ist rnhiä und harmlo-, beschäftigt sich mit Selbstzerfleifchung «nd denkt nicht daran, in den europäisch«, Händeln eine active Rolle z» spielen. Ab« dem „bösen Nachbar"" Deutschland will e- nicht gefalle», daß dort die Fre>nd« de- Vatikan- an da-, Ruder gelangt find, darum kann der „Veste"', nämlich Frankreich nicht in Frieden leben. Sollte diese auffallende Uebereiustimmnug der Auffaffnng d« Situation in dem rheinisch« klerikal« Blatte mit der Ankündigung de- .Osservatore' wirklich bloß« Zufall sein? Sollte man nicht vielmehr ans bM« Seit« nach der gleich« Parole bandeln? Da- Necept ist Deutschland »m jeden Prei- einfach: es al- Frichen-st gilt. or« hinznstellen. Also dasselbe Spiel, welche- vor zwei Jahr« von der groß« Coalition der Jesuiten, der Prätendent« und der ver kannten StaatSmänn« all« Nation« mit so groß« Geschäftigkeit in- Werk gesetzt wurde 1 Damal- gelang «S dies« Knut« Gesellschaft wirklich, und zwar nicht znm Wenigsten mit Hülse eine- gewiss« Gortschakoff'schm Telegramm-, die Welt zum Theil alanben zu mach«, daß nur der Kais« von Rußland bei sein« Anwesenheit in Berlin die deutsche Regierung vom Kriege zurück gehalten habe. Heute lieg« die Dinge sehr and«-. Wenn bi- jetzt die orientalische Ver wickelung nicht zu dem gefürchtet« Weltbrande geführt hat, so weiß olle Welt, daß die- vor Allem d« Haltung Deutschlands zu verdank« »st. Und wenn aus d« unerwarteten Wendung ver Dinge in Frankreich wirklich eine Aendernng der Beziehungen desselben zu Deutschland hervor gehen sollte, so läßt schon jetzt da- einstimmige Urtheil d« öffentlichen Meinung all« Länder über diese Wendung kein« Zweifel, w« von dem übrigen Europa alS die wahre Ursache d« Störung betrachtet werdm würde. Wir könnten also den Anstrengung« der ultramontanen und sonstigen Hetzereien mit völligem Gleichmuth znsehen, wärm sie nicht ein Symptom, daß man m dm betreffenven Kreis« Abenteuer im Schilde führt, die zwar ganz aussichtslos, für den europäischen Frieden ab« immnhin gefährlich fein würdm. Die Nachricht« üb« die Frage, welche Stellung die Mächte gegenüber d« UnabhängigkeitS- erklärnng Rumänien- einnehmen werden, geh« weit auseinander. Die Meldung, daß Eng land und Oesterreich gegen dm Schritt bereit- protestirt hält«, scheint zum Mindest« verfrüht in sein. An d« vollen Berechtigung z» einem solch« Protest würde e- ihnen freilich nicht mangeln. Im Pariser Fried« vom 30. März 1856 heißt eS: „Artikel 22. Die Kürstenthüm« Walachei und Molda» wndm, »nt« der Sonze- rainetät und «nt« d« Garantie d« vertrag schließenden Mächte, anch fern« die Rechte und Freiheiten gmießm. in deren Besitz sie sich be- sind«. ES wird kein einseitiger Schutz seitm ein« der Garantiemächte über fie auSgeübt wn dm. Ebenso wird Niemandem ein Sonderrecht zur Einmischung in ihre iunnen Angelegenheiten zustehen. Artikel 26. In den Fürstenthümern wird e- eine nationale bewaffnete Macht geben, «richtet zu dem Zwecke, die Sicherheit im Innern sowohl wie diejenige der Trmz« aus recht zu «ball«. ES soll ihn« keinerlei Be schränkung hinsichtlich der außerordentlichen B« theidigung-maßregeln anferleat werd«. welche sie innere Rnhe der Fürstenthüm« bedroht oder ährdet «schein« sollte, wird sich die Hohe orte mit dm übrig« vertragschließend« Mäcdtm die Maßregeln verständig«, welche znr Ans- Wiederherstellung der gesetz ergreif« sein werd« Eine «ng kann ohne vorhergehend« Vereinbarung zwischen dies« Mächten nicht statt- finden." In dies« Artikeln de- Paris« Vertrage st die völkerrechtliche Stellung »«schrieb«, welche e FUrstentht ie sie sich se dce wie üm« Moldau »nd Walachei (oder, elbst nennen, da- Fürstenthum Ru mänien) unt« der Garantie d« Vertrag-Mächte nominell noch heute einnehmen Man kann nicht sag«, daß dies« Theil de- Paris« Fried«- bereit- >urch de» Einmarsch d« Ruff« in RnrnLui« Verl ab« st nicht seit dem russtf, »er Mächte jetzt sächlich wird die in kein« Meise anch ohne die warum diese Erklärung die g Einmarsch beobachtete Haltnng plötzlich ändern sollte. Thal- Lage dnrch jme Erklärung berührt. Rumänien wäre „Unabhängigkeit" ebenso die Operatiön-basi- der russischen Donauarmee ge worden, wie mit derselben. Außerdem wäre den Garantiemächtm znm Einschreiten gegen die rnmänische Regierung, fall- man ein solche- im gegenwärtigen Stadinm d« Orientkrife überhaupt für zweckmäßig hielte, schon in dem Augenblicke Anlaß geboten gewesen, al- die Convention mit Rußland und damit die Auflehnung gegm die Pforte bekannt wnrde. Die UnabhängigkeitS- nklärnng hat einstweilen nnr ein« theoretisch« Werth; erst bei der mdgültig« Regelung der Sü den» gegenwärtig« Knege hervorgehend« Zu stände wird sie praktisch in- Gewicht fall«. Bei dies« Regelung, an welch« ohne Zweifel die Pariser Lertrag-mächte Wied« vollzählig theil- nehmen wndm, wird also zum Protest«« noch eit genug sein. Im Falle eine- «dgültigen »bsieaen- der Türkei, wozu freilich wenig Aus sicht ist, würde sogar die rumänische Unabhängig- keit-erÜärung b« den Frieden-Verhandlungen überhaupt nicht znr Sprache kommen. Unt« diesen Umständen dürfte die Annahme die größte Wahrscheinlichkeit für sich Hab«, daß die Mächte den von Rumänim gethanm Schritt vorläufig ganz ignoriren werdm. Tagesgeschichtliche Zleberficht. Leipzig, 25. Mai. Die neueste Provinzial-Torrespondmz brachte, wie «wähnt, eine Darstellnng de- Lerlanf» der jüngst« französischen Ministerkrise, ledig lich an die Thatsuchm anknüpfend. Diese Zurück- Haltung entspricht, wie officiv« geschrieben wird, unzweifelhaft der Politik der Regierung «nd an» ihr «klärt sich wohl anch der Umstand, daß d« Artikel d« wiederholt« Versicherungen d« französisch« Regierung üb« ihre fortdauernd« friedlich« Absicht« gar nicht gedenkt. Wärm diese Versicherung« ohne Bemerkung geblieb«, so hätte man eine vollkommen vertrauensvolle Aufnahme derselben voran-setzen könnm, während jede Beleuchtung sofort io da» Gebiet inter national« Bedenk« geführt hätte. Man will ab«, wie e- scheint, nnr «kenn« lasse», daß man der weit«« Entwickelnng in Frankreich «nd d« Symptome ihre- Zusammenhangs mit int«- national«, namentlich klerikal« Einflüssen die ernsteste Aufmerksamkeit znwmdet. Iedensall- wkrd« die Mischung de- Orleani-mu- und Ultra «sutaui-mu- in dem nmm Cabinet der Politik desselben eine bedenklich« Wendung geben. Indeß beruht die Krieden-znversicht de- deutsch« Volke- freilich nach wie vor aus Factor«, der« Zuver- lässiakeit von dm Vorgängen im An-tande nicht berührt wird. In wie wett e-dem Graf« Schnwaloff im Verein mit Gortschakoff geling« wird, am russisch« Hofe eine Verständigung mit England anzubahnen, da- wird wesentlich mit von der Haltnng abhängeu, welche da- Eabinet Disraeli dm Verlockung« gegenüber einfchlägt, welche von Seit« der klerikalen Hauptquartiere in Pari», Rom und nicht zuletztsin Wim zur Herübersetzung England» nach ecn« dentsch- »nd russeufeindllchen Richtung hin vnsncht werdm. Die Thätigkeit de» Graf« Ben st in London tritt nämlich wirb« einmal in einem dm Bestrebung« d« deutschen Politik entgegengesetzt« Sinne in dm Vorder grund. Darüb« kann kein Zweifel fein, daß Graf Schuwaloff dem Fürst« BiSmarck üb« die Bestrebung« und den Einfluß de- Graf« Beust in London Mittheilnngm gemacht hat, wrlche eine Rückäußerung de- Fürst« an den Grafen Audrassy in Wien «nd wieder ein Verwarnuug-schreid« diese- Diplomat« an dm österreichischea Bot schaft« in London zu Folge gehabt habe«. Graf Benst ist ein Diplomat, d« e- von jeh« geliebt hat, bei europäisch« Verwickelnngm im Trüb« zu fischen und anch, nachdem « nicht mehr Minister ist, alS abhängig« Botschaft« znweil« auf eigene Hand »nd ohne Uebereinstimmung mit seinem Chef, aber i« Vertrau« und gestützt ans andere Hintermänner am Hofe und in der Aristokratie Oesterreich-, Sonderzwecke zu Ver folg«. Der Fürst BiSmarck würde vermuth. »ich ein« derartigen „Vertreter sein« Politik" an einem fremden Hofe nicht lange neben sich dulden — obwohl, wie die Affaire Arnim beweist, auch d« deutsche Reich-kanzl« nicht sofort im Stande war, ein« Gesandten schnell zu entfern«, d«. statt die Politik seine- Chef- z» «nterstützeu, diese vielmehr nach eigenem Ermessen zu „corri- girm" für gut hielt. De« Graf« Andrafsy möchte e- aver noch schwer« werd«, in eine» ähnlich« Falle rasche und ««gische Abhülfe zu schaff«. Am österreichisch« Hofe arbeiten be kanntlich, wie in Oesterreich überhaupt, bei der jetzig« Orientkrife zwei Strömnog«, «nd die klerikale Iutriane, welche von Rom an- fett Simeoni'S Amt-antritt ganz meisterhaft, rücksichts- loS und vielgeschästia an all« möglich« Puntten Europa- und der Welt ihre Heb« ansetzt, läßt sich natürlich ein Observation-- und Action-feld wie da» „alte katholische" Wi« mit sein« päpst lich« Tradition« am allerwenigsten z» ein« Zeit entgeh«, die wie die jetzige zn entscheidenden Anstrmgnngm im klerikal« Lag« drängt. Daß unt« solch« Umständen ei» „Staat-maun" von dm Qnalitätm Benst'- keineRnhe halt« kann, wird Niemanden überraschen, von Pari-, Rom. Wim an wird nnn vorsichtig, ab« unaufhörlich daran ge- arbeitet, an- d« jetzig« Weltlage Vortheil für die päpstliche Weltherrschaft» zieh«, und die momentan erfochtenen Siege der Hierarchie geben der Actian, die nach 1870 niemals anfgehört hat, ein« frisch« Anfschwuvg. Gelingt e». Rußland, Deutschland und Italien zu isolirm, indem man Oesterreich mit Rußland entzweit und Englaub in sein« Gegnerschaft gegm ds- Petersburger -ffiärkt, so läßt sich .' " ' Cabtnet bestärkt, eine Coalition zw»- . s» läßt sich . sch« Frankreich, Oesterreich »nd England er weiche den klerikal« Wünsch« «nd Be- eine Bast- z« gebe«, die Arbeit der off«.