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Erscheint täglich früh 6^/. Uhr. »kdacl«»» un» LePtdMo, JohanniSgasse 33. Spttchstmdt« »er »röacttoo: vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—S Uhr. tolaem «nnabmr her für die nächst- »olgenve Nummer bestimmten ernte «n Wochentagen bis Nachmittags, an Tann- and Festtagen früh bis '/,!> Uhr. 1» »«» Ftttate» für Ins. Annahme: Otto Klemm, UniversttLtsstr. 22, LouiS Lüsche. Katharinenstr. 18,p. nur dis '/,3 Uhr. KiprigtrIagrblaN Anzeiger. OiM für KrlM, LocslMichtc, Handels- und Geschistsvnkhr. Snflage 15,25V. -tvonoementapert« viertelt. 4AMLj incl. «ringerlohn b ML, durch die P,st bezogen 6 ML Jede einzelne Nuunner SN Pf. Belegc^empl« 1« Bf. vedühren für EOvnbellagm ohne Pvstbcsvrderunß 3« ML u.tt Postbefördenwg 4b ML Zuseratr 4aesp Bvuraeoi-z. 20 PL -L'-rößere Schriften laut unser« Preisvrrzeichniß.—T^d ll-'-stch« Satz nach höhere:« Tarif, »ecimor» nater »e« Lr»arttoa»-:ch die Spaltzeile 4« Pf. Inserate sind st« an d. «eoetttii« zu senden. — Rabatt wird nutz' gegeben. Zahlung prasanmorauck oder durch Postvorschutz W 180. Kreitag den 29. Juni 1877. 71. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimationskarten zum Abholen de* Tageblatte- beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Karte und Rechnung bereits von heute an in Empfang nehmen lasten. Bekanntmachung. Im öffentlichen Interesse haben wir bestimmt, baß bei neu anzulegenden Straßen ebenso wie bei Herstellung von GraniltrottoirS in bereit- bestehenden Straßen vor den Einfahrten und Eingängen in die anliegenden Grundstücke in der Regel Granitplatten zu legen sind: die Pflasterung der Fußwege baselbst aber nur au-nahmsweise, auf ausdrückliche- Ansuchen, und wo die Trottoirlegung nach »nserm Ermessen nicht zweckentsprechend erscheint, gestattet werden wird, endlich, daß in diesem Falle die Fußwege vor Einfahrten und Eingängen in die anliegenden Grundstücke in gleicher Höhe und Lage mit dem Trottoir glatt au-zupflastern sind, eine hohe, mit der vordern Kante der Granitplatten fortlaufende Kante an der Grenze mit der Fahrstraße ru er halten haben, und daß in da- scharfkantig abgegrenzte Gerinne ein dreieckig gearbeitete-, dem Profil de- Gerinne- entsprechende- Stück Holz während de- Ein- »der Au-fahren- einzulegen, diese- Holz aber außerdem wegzunehmen ist. Wegen der allmäligen Beseitigung und Abänderung der bereit- vorhandenen Pflasterungen auf den Fußwegen vor Grundstücks-Eingängen und Einfahrten behalten wir Im- weitere Ver fügung vor. Leipzig, am 11. April 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Bor dem sogenannten Ochsenstand an der Frankfurter Straße sollen ungefähr 110 lfde. Meter 2.25 Meter breite Granittrottoirplatten gelegt werden. Diejenigen Unternehmer, welche gesonnen sind, diese Arbeiten zu übernehmen, können die Sub- missiovSbedingungen und bez. Pläne auf dem RathSLauamt (Rathhau», 2. Etage) einsehen und iu Empfang nehmen. Die Offerten sind ebendaselbst mit der Aufschrift: „Lrottotrlegnwg a« OchsenP«»-" unterschrieben und versiegelt bis z«i« Iv. Juli h. I. Nachmittag- 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 23. Juni 1877. De« Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. ES sollen in der Bi-marckstraße von dem Kuhstrangwasser bi- zur Marschnerstraße, ferner in der Hlller- und Hauptmannstraße Schleußen III. Clafse erbaut und die hierzu erforderlichen Maurer arbeiten iu Submission vergeben werden. Diejenigen Bauunternehmer, welche sich um diese Arbeiten bewerben wollen, können die Pläne und Accordbediugungen auf unserem Bauamt (Rathhau-, 2. Etage) einsehen »nd sind die Offerte« ebendaselbst mit der Aufschrift: Schleu-e« in der Bi-«arckstrage bi- zum 8 Juli d. I. Nachmittag- 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichen. Leipzig, den 19. Juni 187*7. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. AerrMetlvi' llerlrlisverela der 8lM1.eW8. Vvr-ammluag: IKomag den 2. daii 1877 im Saals der ulte» Naage Absuds 6 vbr. lages- orduvng: I) OsscbLstliebe büttboilnoge». 2) Lvratbavg der Tagesordnung rum diesjkkiigsu Aerrtetag und TVabi eiues I-slsglrts» na demselben. 3) ver projeclirt? vebonsveisioderongs- vsrein kür Aorrte. Zd«r BkkaWt««chuiz,die Ausgabe vr» Koten der Reichsbank zu IM Mrk bctr. In nächster Zeit werden Nvten der Reich-bank zu IVOS Larlr »»-gegeben werden, bereu Be- schreibuug wir «achsieheud zur öffentlichen Kenntniß bringen. Berlin, den 28. Iuui 1877 Retch-ba«? - Direktorin«. von Decheud. Börse. Rotth. Gallenkamp. Herrmanu. Koch, von Koenen Befebreikung der -toten der Reich-dank z« LEOS Dt«»k. Die Noten sind l i cm. hoch, 19 cm breit «nb bestehen au-Hanfpapier «it de« Wasserzeichen: „Lin lausend Llark" im Hellen, längliche», dunkel punktirten Felde, »ud der Werthzahl „1000" darunter. Der Kontrol - Stempel und die Nummern sind in Buchdruck «it rot her Farbe, die Übrigen Theile mittelst Kupferdruck- in brauner Farbe hergestellt. Die Schaufeite zeigt in einem oblongen Mittelfelde, dessen Ecke» Verzierungen enthalten, aus guillochirtem Untergründe folgeuden Text: 100» LI» lausend lilarlr rrchlt dis kleiobidauL-Hauptbasse !» Lsrlin obov Lsgitlmatioao-krükmU dom Lullökeror dioosr Lauüoots. Lvrlin, deo 1. äanaar 187S. ILeietisbank - Direktorium. (Nachbildung der sieben Unterschriften.) Auf der linken Seite neben diesen Unterschriften befindet sich ein achteckiger, «tt guillochirten Linien umzogener Kontrol-Stempel «it dem Reichsadler und der Umschrift: „Loielwdanic - viroletorimn." Der vou einer fortlaufenden Verzierung, in welcher die Zahl 1000 wiederholt erscheint, um zogene Rand enthält: 1. i» dem »bern Feld« da- Wort: „Lsielwbanlruots" 2. in dem linke» breiteren Felde da- mit Verzierungen «mgebene Reich-wappe» »nd darunter ,^e 1080 s. in dem rechte» Seitenselde oben die Zahl 1000, darnnter eine Verzierung, deren Mitte die Kaiserkrone von einem Eichenkranz »«geben bildet «nd ein bl mit der Inschrist: „1000 Lark l»00", 4. in dem «ntern Felde in doppeltem Satz zweimal wiederholt die Strafandrohung: „Ror Sanlluots» »aebwaobt oder rorkLlsobt, oder oaobsssmaedto oder vorkLlsadv' lieb rvrsebackt nod in porbobr dringt, vird mit 2aektd»ns mabt unter rvei daärs» bestraft " Die Rückseite enthält auf guillochirtem Untergründe eine bildliche Darstellung, bestehend in einer sitzenden weiblichen Fia/r und zwei Knaben mit de» Attributen der Industrie, de- Handel- »nd de- Verkehr-. Der Rand enthält: 1 oben die Worte „Lin lausoud Llarir" 2 link- die Werthzahl „1000", da- Reich-wappen «nd darnnter die vorstehend aufgefkhrte Gtrafandrohuug, 3. recht- die Zahl „1000" und eine verzierte Füllung, deren Mitte die von korberzweigen umschlungene Kaiser krone bildet, darunter einen verzierten Krei- mit dem Wort „vaulrLote" in viermaliger Wiederholung, südlich 4 unten zweimal die Rümmer «it der Idttora (» b. e. d). Leipzig, 28. Juni. „tzui »ercuse, s'accusv!" so lautet ein fran- zösiicheS LprüLwort, da- feine- scheinbaren Widersinne- halber längst untergegangen wäre, wenn e- nicht immer und immer wieder durch die Erfahrung bestätigt würde. Niemand kann sich häufiger und dringlicher entschuldigen, al- die j^ige französische Regierung und ihre Kreunde seit ihrem Lmporkommeo gethan habe». Wer aber immerzu versichert, daß er »«schuldig sei. nicht- Böse- i« Schilde führe, den Frieden »nd nur den Frieden wolle — «acht Der sich nicht gerade durch solche Betheuernngen ver dächtig? Anch Napoleon III. wollte ja iu zahl- losen Reden und Verkündigungen »nr da- gol dene Zeitalter der Eiviltfation und de- Friedeu- heranfführen; ja. er erklärte sei« Kaiserreich geradez» für gleichbedenter.d «it de« Frieden (,^'empiro e'srt I» pair"), und doch erlebten die Franzosen »nter ihm den Krimkrieg, den italieni schen Feldzug, die „Expeditionen" nach China »ud Mexiko und den frevelhaft herausbeschworeneu Krieg »it Deutschland! EP find die Erbe» »ub Jünger jene- sonderbaren Friedensapostel-, die heute da- Ruber be- franzöfischeu Staat-fchiffe- nmdrängen; verdient ihr unaufhörliche- FriedeuS- geli-pel besseren Glaube»? De« Lutschuldigung-system, «it- welchem da- sranzösffche Mtuisterium sich zu decken für gnt findet, ist soeben ein neue- Glied eiagesügt worden: die Reise de- Herrn v. Gontant-Vrron nach EmS. Der Besuch de- französische» Botschafter in de« Badeorte, in welch«« »nser Kaiser seit Jahren seine Sommerfrische genießt, hat überall in Deutschland die Erinnernng au jene» geschicht lichen Angenblick de- Jahres 1-7- »achgerufen, in welchem der Borgänger Gontant.Hiron'-, Graf Benedelti, fick» mit edler Dreistigkeit an die Seite de- greisen Prenßenköuig- drängt«. Dieser hat dawal- de« brüsken Franz«««» gezeigt, daß «it ib« nicht ant Kirsch« essen oder Kränchen trinken ist. Herr vou Gontant geht wohl auch nicht nach LmS, um dort «it dem Kaiser Wilhelm Kräuchen zu triuken. Wa- aber «i> er denn dort? Die frauzöstschen Regierungs blätter beute« a», ber Zweck der Reise sei ein emineut friedlicher, sie solle dazu dienen, den letzte» Rest von Mißtrauen zwischen Frankreich und Deutschland zu beseitigen. In unser geliebte- Deutsch übersetzt heißt DaS: Tontaut soll den Kaiser über bie Absichten Frankreich- beruhigen, in Sicherheit wiegen, eiuschläfern. Bor siebe» Jahre» unterschätzte man un- unb griff un- mit plumpem Cyni-mu- an; heute glaubt «an e- schlaner «»fangen zu «vflen, man will un- i« Schlafe übersatten. Dar»« also die Entschnl- dignng-reife de- Herrn von Gontant; Deutsch land aber kennt seine Pappenheimer und denkt sich: „Hai s'eronss, s'aeeuss!" Ein andere- Sprüchwort, ein gute- deutsche-, lantet: „Sage mir, mit wem du umgehst, und ich will dir sagen, wer d» bist." Der »«gang eine- Menschen ist in ber Thal eine «eit bessere Quelle für die Erforschung seine- Charakters, al leine eigene» Entschuldiguugrn »nd Betbenernngen. Mit wem geht nun die nene französische Regie- rnng um? Sie bekämpft bi- auf- Blnt bie Republikaner, die bei der Auflöfnug der K«««er r«se«: „Virs I» pair!" (E- lebe der Friede) »nb lebt in süßer Eintracht «it den Ultra- montanen, die kein höhere- verlangen kennen, al- die Demüthignvg de- deutschen Ketzer- reich-. Höchst «nffalleud »nd höchst lehrreich ist die Sorgfalt, «it der sich die »ltramontane Presse aller Länder und namentlich anch die iu Deutschland de- Mac-Mahonat- »nd des Mini sterium- Broglie annimutt. Da wird behauptet, diese- Ministen,« trübe keiu Wässerchen und habe durchs»- nicht die Absicht, den Mtra«ontauen zu dieue». Wäre Letzteres richtig, so »vßte e- ge rader» räthselhaft bleibe», warum gerade die Klerikalen sich so sehr für vroalie und Genossen erhitzen Wer wird denn so lebhaft für fremd« Interessen in- Aeng gehen? Nein, die neue Wendung in Frankeich gefällt offenbar den Ultramontane», »nd darum eben gefällt sie un- nicht. Denn wa- un- frommt, ist Jenen ei« Greuel; uud wa- ihuen paßt, davor können wir »icht genug auf der Hut sein. Tazesgeschichtliche Ileberficht» Leipzig, 28. Juni. In ihrem Berichte über die neurften Vor- aäugeinFrankreich constatirtdie„Provinzial- Lorrespoudenz", daß die Deputirtenkammer zwar bie Berathung der Finanzvorlage der Regierung abgelehut habe — dagegen die Forderung von 200 Millionen Franc- sür die Armee »nd Marine vou bl7 Abgeordneten mit Eiustimmiakeit be willigt wurde. Auch inmitten dieser heftigsten inneren Krisi- und bei dem denkbar schärfste» Zwiespalt zwischen der Regierung und der Kammer bewährte sich, daß e- in Alle«, «a» die Stärkung der Wehrkraft de- Lande- betrifft, in Frankreich keine Partei politik, sonder« nur eine nationale Politik giebt. Die „Provinzial Correfpondenz" berichtet de- Weiteren über be» thalsächlichen Vollzug der Auflösung der Kammer und schließt folgender maßen: „Die «eitere Entscheidung ist nun in die Hand de- französischen Volke- gelegt, eine Ent scheidung, wie sie von gleich großer und weit tragender Bedeutung seit den Waklen zur Natio- nalversa««luug von Bordeaux nicht stattge- funben hat." Der französische Botschafter in Berlin, Marqui- v Gontaut-Biro», ist in Em-eingetroffen. Ebeubortber wirb gemeldet, daß bie Kaiserin zum Besuche des Kaffer- von Coblenz dort auge kommen ist. Der «ilitairische Eorrespondeut der „Magbeb Ztg." läßt sich Roer die französischen vor- bereitung-maßregeln in folgender Weise «u-: E- muß in der Thal zugestauden werden, daß die neuen «ilitairische« Maßregeln der fr«»-1 zvfifchen Regierung gegenüber den fortgesetzten! »ud gehäuften Frieden-Versicherungen derselben s »och einen so ausfälligen Charakter tragen, daß man »nmöglich noch em rechte- Vertrauen in diese letzteren setze« kann. Der zu Eingang d. I. ver öffentlichten neuen Verordnung über die künftige, so außerordentlich erweiterte Organisation des Keldeiseudahndienfie-, w>'e im Anschluß »aran den neuen Bestimmungen über da- Felbposiweseu, über die Krieg-zahlstellen, über die Krieg-oerweudung der zum Au-hilf-dienste notirten Maunschaften schließt sich die eben veröffentlichte Bestimmung über die diesjährigen Herbstübuugcn der franzö sischen Armee durch««- ebenbürtig an. Von den 18 in Frankreich garnisonirenden franzöfischen ArmeecorpS werden »nter Einberufung »er Re- serveclasse von 1870, als» der jetzt an die Reserve überwiesenen Mannschaften der Massenaufgebote de- letzten deutsch-französischen Kriege-, nicht weniger «l- S Corp- CorpSübungen abhalten. E- sind die- da- 2.. 5, 8.. 10., 11.. 12 , 13.. IS. und 18 ArmeecorpS, von denen beiläufig da- 2. uud 6. Corp- die Grenz-vrsatzuugeu gegen Deutschland »nd Belgien bilde», wogegen fünf Corp-, uud zwar da- 11., 12, 13., IS. «ub 18 ihre Front nach Süden gerichtet halten. Der „Moniteur" schreibt: Die radikalen Blätter fahren fort, die Landidatur de- Herrn Thier- al< Präsidenten der Republik «ufzustellen. E- ist die- ein Wahlmanvver. Die Candidatur Thirrs kann nicht ausgestellt werden, well die Frage wegen de- Nachfolger- de- Prä st Zenten Mac Mahon nicht vor 1880 offen wird. Gleich am t«. Mai haben wir erklärt, daß der Marfchall seine Entlassung nicht nehme» werde, weu» seine Politik im Genat eine gesicherte Mehrheit finden würde. Nach dem Beschlüsse vom vorigen Freitag wird der Marschall fest aus feiuem Posten bleiben, und zwar »och »ehr ftioer Pflichte» al- seine- Rechte- wegen. Gambetta »ud Thier- m-gn, wissen, daß Der, um dessen Erbschaft sie sich streiten, sich wohl bestadet und daß sie wohl »der Übel drei Jahre warten müssen. Kaffer Alexander vou Rnßlaud hat au den Generalsetdmarschall Grafen v. Moltk« al-