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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187901068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-01
- Tag 1879-01-06
-
Monat
1879-01
-
Jahr
1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1879
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1»s ^ Straß». lftstste - aus LorUolv's I^Llo»1-^VL«svr-kÄror-^ppLrLro zu den beraumen Bedingungen. - > Suhl »er U»»«me»tr» 81. Decrmd« 187«: 8754 »A^trZ^r«, «s^rr«««. Wafs-rKilterKav-ik. Na»»börfche« Nr. 4. td eckt Er- vorzüglich. Sr»»4t. »Letze. «tisch ist p: wn ». 1. ttag»- unt ff:p. d. B!. e über de rb Mittag önnen Nie > daher ge «geben de Sax«. tegenfchin, g. FsÄetH i. A. Tchra- tr.LO.IV.r. ne Arbeit» zstr. 10, UI. tag Mittag en Ererciv menadc btt eine ntu» gute Bc c Steimveg Abzug« bro -gelaufen«, »l, fordere »fort gegen Jnserttonst da ich sonst iwftr.24.ll. Bkrefe» an » » » rankirt mtt unter ve> genbeit me sehr dring wes. zu sei» P-n inv. abficht war. bst d. nächst. D. gebt. — -m heutige» donnernde- wackelt und Hohen Stt. «nfta». hön gefärk ff.14,i.Lad„ rmerkleider, aufgesärbl. >an» ohne Ut dieselben -stratze 1», r. Bestell, »eufra«. Heute schenkte mir meine liebe Frau vtttlie «ev. Fischer einen gefunden strammen Jungen. — Neusellerhausen, 4. Jan. 187». Her««»» «tcklttzsch. Die glückliche Geburt eine- munteren löchterchen» »eiaen hocherfreut an vr. Thea». «raabe- und Frau. Gestern Rach«. ' .4 Uhr wurden durch »re Geburt eine» munteren Mädchen» hoch erfreut. — Leipzig, d. 5. Januar 187». Friede. Hinze und Frau. Heut« Rächt 11 Uhr wurde un» ein r-chterche« geboren. Leipzig, den 4. Januar 187». Franz Kaditzsch, Lehrer und Frau. Heut« Rachmittag 2 Uhr endete «in sanfter lod di« jahrelangen Leiden unsere- geliebten Lohnes. Bruder- und Schwager», Carl M»rtN «eickert in Eutritzsch. Die- zeigen Verwandten und Freunden uur hierdurch an Reudnitz, Leipziq und Eutritzsch, den 4. Januar 187». Emilie verw. «eickert geb. Rosrntreter. Vit» «eickert und Frau. vr. ««-6. Uadert »eickert und Frau. Luise Berger geb. Weickert. Pastor Attzert Berger. Heut« wurden wir durch die glücklich« Geburt eine- munteren Mädchen- hoch, erfreut. Lindenau. den b. Januar 187». Hermann «upelptz ».Frau, geb. Berthe Id. Heute Mittag 1 Uhr entschlief sanft und ruhig unser braver guter Gatte, Bater, Troß- m Schwiegervater. Herr MiMel» KM. Justrumenteulktzerfatzrtkaui Ritter de- Berdienstkreuzr- de» Sächs. Erneft. Hau-orden-, in semem 7» Lebens jahr«. Theilnehmenden Freunden und Be kannten »eigen diese- tiefbetrübt nur hier durch an Eisender«, den 4. Januar 187» Die trauern-«« Htnierlasienen. rodesanzetge. Heute Abend 7 Uhr erlöste Sott uniern inmgstgeliebten guten Satten, Bater, Sohn und Bruder Herma»» Witzlch von seinen schweren Leiden. Ruh« sanft. Echmerzerfüllt d»e trauernden Hmter- laffenen. Di« Familie Uhltizsch. BolkmarSdorf, den 4. Januar 187». Heut« Rachmittag '/-4 Uhr starb nach kurzen Leiden unser ge lieble» Leuche». Die» »eigt tiefbetrübt an Leipzig, den 4. Januar 187». X. Voigt nebst Frau geb. Meyner. Nach schweren Leiden und hartem Tode»- kämpfe verschied Sonnabend Abend unser innigftgeliebter, herzensguter lftltr, in Folge Gehirnentzündung. Die- zeigen in tiefster Betrüblich an Bernhard Schneider, Postfecretair. «nna Schueitzer. geb. Henkel. Herzlichen Dank für die vielen Beweise der Lheilnahme beim Dahinscheiden unserer guten Mutter und Großmutter und be sonders Herrn Pastor v. Eriegern für die trostreichen Worte am Grabe. Die Familien Michael und Slitzfch. Für die vielfachen Beweise herzlichster Theilnahme bei dem mich betroffenen schmerzlichen Berluste meiner mir unver geßlichen Frau Amalie Uuguste geb. Braune hiermit Allen meinen innigsten, tiefgefühltesten Dank. — Thonberg, den 3. Jan. 187». Ernst «tth Schumann. Die Beerdigung der Frau Louise Stngeioalh geb. Franke findet heul» Nach mittag 2 Uhr von der Leichenhalle de» neuen Friedhöfe- au» statt. . L. ll. ?. Alnln»« 4 Utzr. stellte vdrlstdssohoonwg Lukaog L vstr. Lange Str.4—k. Lnft.«asser».«Sr«e^nFällen«etzx>- bei Bis magnei von Feuchtigkeit getragen »apf- u. «Itederfchmerz. «benmalismus echten, Rernen-, Haut-, Leder au-ge-.'b.veitStanr. Flechten, MWVW.WWilW>UH7ÄL' -Dor wch, Soanab.'/.» Voststraste «r.7. Tägl. geöffnetv. Morgen-bi-Adend-, Vorm- inUßhUshllOvaU, tag»bi»Mittag. Wannencurbäder genau nach ärztl.Verordnung. Sack katarsdruiw vorottzeenstr. 11 (keiebel» 6»rt«n) roostt» tiglietz geöffnet ronkrötz di» Xdeoa», »o^8»«u»t»g Speiseanstalteu I. u. II. Dienstag: Hirse mit Schweinefleisch. S. B. Böhne, Ullrich Meteorologische Beobachtungen voodaobtnug. rxl. »ok 0» »U»m«»,r rk»rwowv, N»I»Uv» k>ookU«k»it. Vt»s- oo-I SUUK». 4. 3,nv«r ädevä« 10 vbr 5. blorgeo» 8 Ubr 743.4 748.1 4- 0.8 — 0.5 85 8V 3 88V 2 tröd« ') -rel». Protze ,n )«ute Mo» Abmd, L» g pünctlick ' Uhr im etschler'schen WnlitI o. V. kau«,'. orotanck. Volksmrthschafiliches. Mitgltetzer Uhr Drob« «antzhal«. erke» könne« » Aufnahme stand« »rb. öo»»7 a»4 ^ ergedei»i »o. mxt kr»a. LmpPg. Jur Ltusthrvuz -er Gewichts-Berechnung im Spiritus-Handel. A darf als allgemein bekannt vorausgesetzt wer den, daß der räumliche Inhalt eine- Fasse- durch Schwinden de- Holze» und das dadurch bedingte An- treiben der Reifen bedeutenden Veränderungen auS- gesetzt ist; dies« Veränderungen find um so größer, ,e länger da» Gefäß trockener Wärme oder auch strengerer Hält« auSgesetzt werden mußte. E» können hierdurch allein Gefäße, welche unmittel bar vor der Füllung mit Spiritus der genauesten vermeffuoa unterworfen und danach mit dem Li ter mhalte gebrannt worden find, selbst bei nur ein maliger Benutzung in wenrg Tagen um einige Liter kleiner werden, während durch da» bei Eintreffen der Waare am Bestimmungsorte häufig vorzunehmende Antrriben der Reifen eine noch weit größere Inhalt»- Verminderung herbeigeführt wird. Ist in einem solchen Falle der Absender gehalten, dem reclamirenden Empfänger da- durch neue Ver messung constatirt« Eich-Manco, sowie die zweiten BermeffungSkosten »u vergüten — bei Abschlüssen Io«, Domicil de» Käufer- ,ft er e» unbedingt —, so sind die Kosten der ersten amtlichen Vermessung weg- geworfen und der Berfender kommt noch überdies in den Verdacht, seinen Tommittenten absichtlich im Maße verkürzt »u haben. In den östlichen Provinzen Preußen- ist eS daher, um sich vor Verlusten der obigen Art zu schützen, allgemein Brsuch, die den Brennereien vorgelegten Gebinde von Hau- au» um so und so viele Liter unter dem bei der Vermessung gefundenen wirklichen Inhalte zu eichen resp. zu brennen. Daß dies« Manipulation den controlirenden Auf sichtsbehörden bekannt ist oder al- erlaubt gilt, dürstt anzunehmen sein, da die amtlichen Eichftellen dergl. von Hau» au» kleiner geeicht« Gebinde nicht fistiren, fall- durch von anderer Seite verlangte Vermessung rin oft bedeutender Mehrinhalt derselben gegen di« erste nichtamtliche Vermessung sich ergiebl, der beispielsweise bei einem größeren Posten Fässer, welch« Anfang» November au» Berliner Oktober- Lieferungen amtlich bei einem mitteldeutschen Eich amt« vei messen wmden, 10-12 Liter pro Faß oder noch 2 Proc. de» Inhalt» betrug, trotzdem diese Gebinde ersichtlich länger im Gebrauche ge wesen und d»e Reifen angetrieben waren» wodurch fi« unmöglich größer, sondern nur Neiner geworden sein konnten. Im Hamburger EpirituShandel ist bekanntlich I beute noch die Rone mit dem Meßstab« üblich; diese Bermeffung-art, welche auch an den meisten Hafen plätzen de» Auslandes gang und gebe ist, giebt aber den durch naffe Bermefsung gefundenen richtigen Inhalt eine» Fasse» nur dann wieder, wenn da- - betreffende Faß ein gewisse-, mathematisch genau.» verbältniß in Läng«, Höh« und innerer Holzstärk« zeigt, I welche Eigenschaften den meisten im Handel vor kommenden Gebinden fehlen. I Deshalb hat auch der loeo Hamburg liefernde ! Händler oder Epritfabrikant fast stet- Rope-Verluste I von 1—8 Pr»c. drS Inhalt» zu beklagen, e» sei denn, daß er eiaen» auf diese Rope zugefchnittene Fässer mit «ingesenktem Boden und hochgezogenem Spund stab« bmie« lassen kann, wodurch bei der Rov« ein dödaer al- der wirkliche Inhalt her«u-k»mn»t: frei lich macht sich damit der Versender im gewissen I Sinn« «ner Täuschung seine- Hamburger Eommitten- I ln» schuldig, »oaegen er ohne diese- Auskunft-Mittel e,nen oft über srmen gehofften Nutzen hinau-gehen- Iden Nerlust leidet. I Zu welch' eigenthümlichen Eonsrquenzen di« hier I geschilderten Vermessung-Methoden, wie überhaupt Iver Epiritu-vrrkauf nach Maß, führen, »eigt schlagend folgende» au- der Praxi- aenommene Beispiel: in Berlin hat bei k. in Posen Spiritu» gekauft »d läßt denselben für seine Rechnung nach Hamburg -rladen und dort auSlirfern. Nach detastlirter Aufgabe seine- Posener Geschäft»- mnde» baden die nach Hamburg verladenen 1« «bind« emen Gesammt-Ezchinhalt von »800 Liter td »arm die Fässer demgemLß gebrannt. In Hamburg ergab aber dies« Parti« nach Rohe nd spundvoll au-gelieferl nur einen Gesammtinbalt von »«KO Liter, woraus ä. von v. di« amtlich« ermeffung dieser Gebinde nach ihrer Rücklieferung fordert. Dies« amtlich,, in Posen vorgmomuiene Vermessung »b nun b« einem Fass» 47 Stier Minderinhalt, «lllm übrigen dagegen noch «in Plu» von 3—4 tz« Fat ü«g«n die ursprünglich von ». be- -tt« Eich«'der reclamirend« ThAl ä. hatte nun Posener Börseu-Üsan« seine« Freund« 8. nicht nur da- durch die amtliche Bermeffuna constatirt« PluS, sondern überdies noch die sehr theuren Eich- und Transportkosten sämmtlicher, einen Mehr inhalt ergebender, Gefäß« zu ersetzen, tretzdem diese Gebinde, wie vom Lieferer N. zugestanden ist, von Hau» au» falsch, resp. kleiner geeicht worden waren, al- die Vermessung ergeben hatte. Abgesehen von den hier erwähnten drastischen Fällen bafirt aber der Spiritu-Handel nach Maß und bei dem Gebrauch von Holzgefäßen überhaupt auf der denkbar unsolidesten Grundlage oder, juristisch genommen, sogar auf einer fortwährenden, vom Gesetz mit Strafe bedrohten Führung unrichtigen Maße-, die allerdings in vielen Fällen durch den ausge brannten ReichS-Eichstempel gedeckt ist. Denn läßt auch der vorsichtige Spiritus Händler oder Epritfabrikant seine Export- und GebrauchSgebinde ausnahmslos amtlich vermessen, ohne den vor stehend erwähnten, gewiß anfechtbaren Handel-gebrauch kleinerer Eichung bei der ersten Vermessung nachzuahmen, so müssen seine Gesäße doch durch Schwinden de- Holze- rc. rc. notbwendiger Weise bi- zu einer gewissen, oft 3 Procent des ursprünglichen Inhalts betragenden, Grenze kleiner werden und bleibt die Eiche über haupt nur bei extra starken, keiner Reparatur unter worfenen, und vor der Bermeffung häufig zum ver sandt gebrauchten Fässern annähernd conftant. Eine jedesmalige neue Vermessung vor dem Wieder gebrauch geeichter Gebinde »ft aber im «roßen Ver kehr seiner Kostspieligkeit und Umständlichkeit wegen unausführbar und würde den Versender trotzdem nicht vor den Eingang- erwähnten berechtigten oder unberechtigten Reklamationen de- Empfänger» schützen. Glauben wir hier au- den einfachsten physikalischen Grundsätzen die unabwendbaren Inhalt-Verände rungen der im groben Handelsverkehr allein ge bräuchlichen Holzgefäße und damit zugleich da» Ver werfliche de» MaßhandelS schon um dieser Ursachen willen daraetban zu haben, so behalten wir un- vor, in einem späteren Artikel weitere Momente für die rasche und obligatorische Durchführung der Gewicht-- berechnung im Spiritu-Handel zu erbringen. II. 8. Böhmische Briese. («ücktzltcke aus das Jatzr 187t>.) V n. Präs, 3 Januar. Der wirthschaftlichen Be deutung de» abgelaufenen Jahre» läßt sich nicht viel Gute- nachsagen. Die Situation blieb stets von der Frage, ob Friede oder Krieg, beherrscht, die Eongreß- resultate brachten zum Schluß der ersten Jahres hälfte «ine vorübergehend beffere Stimmung in unsere wirthschaftlichen Kreise. Bald hierauf erfolgte die kriegerisch« Okkupation BoSnienS und der Herze gowina, welch« die Finanzminister beider Reichs- Hälften zu größeren Geldoperationen drängte und deren Folge das Deficit im Staatshaushalte für längere Zeit bleiben wird. Die Ernteergebnisse im Jahre 1878 waren ziemlich günstig, doch auch in anderen Ländern traten analoge Resultate zu Tage. Es war mit hin der Export in Cerealien nur auf einzelne Produkte, zumeist Gerste und Hülsenfrüchte, ange wiesen. Die Rübenraccolta war quantitativ über aus gut ausgefallen und die Zucker-Campagne dürfte diesmal in rübenreichen Gegenden Böhmen» bi- in den März hinein dauern. Der Absatz diese» in Mafien Produc,rten Artikel- richtet sich die-mal mehr nach lum Süden, besonder- Italien, und die Pils-Fabrikation nimmt überhand. Gegen da» Vor jahr »ft, wie man erzählt, der Export nach England um circa 200,000 Metercmtner zurückgeblieben. E>ue- sehr lebhaften Absätze- erfreute sich im »er gangenen Jahre Kohle. Die länaere Thätigkeit der Zuckerfabriken, eine Folge de» großen Rüben-Lor- rathe», wie auch der stärkere verrieb anderer land- wirlhschastlichen Industrien erhöhten denKohlenconsum in ziemlich beträchtlicher Weise. Im Kladnoer Revier herrsch« schon während der Sommersaison eine seltene Rührigkeit, und find noch jetzt die dortigen Arbeits kräfte vollauf beschäftigt. Die Kohle au- de« Busch- tiehrad-KIadnoer Revier erfreut sich wohl einer gewissen Beliebtheit, deck e» trägt bei diese« großen Verein-- geschälte in-b«fondere die commerzielle Leitung viel dazu bei, daß allen Anforderungen der Eoufumenten nach Möglichkett entsprochen wird. Au» Westböhmen haben die großen werte ihre Kunden in Bayern und der Schweiz reichlich mü Brennstoff versorgt. Auch die Diw-Vrüxer Kohlenwerke habe« für da- Au-land große Sendungen in- Rollen aebracht, doch haben die Breis« kein« genügende Verzinsung de» investnten Capttal» «geben. Die neuen Zollsätze, welche eine wesentlich« Erhöhung der Scala für Kaffee, Petroleum und Baumwollqespinnfte ergeben, haben »n den letzten Tagen de- Monate» Decrmder die Zollämter sehr beschäftigt gemacht. Borräthe. für Monate hinreichend, wurden zu den alten Zollsätzen eingeführt und zur Verzollung gebracht. Die meisten unserer Actien-Unternehmungen haben die Gepflogenheit, am 1. Januar eine Abschlags zahlung auf den Zinsencoupon zu leisten, aus gegeben. ES hat sich im verlaufe der Zeit herauS- aestellt, daß Anzahlungen gemacht wurden, wo man sich üb« die Resultate der Bilanz noch nicht im Klaren war, und wurde deshalb mit dem alten UsuS gebrochen. Die Seduldprobe, bi- zur Generalversammlung zu warten, werden nunmehr die Actionaire zu bestehen haben. Bon den hiesigen Geldinstituten haben die Krach- bankcn sich in Liquidation begeben; die überlebenden Anstalten führen «in solide- Geschäft, welche» einen bürgerlichen Nutzen abwirst. Auf „fette" Dividenden ist pro 1878 nicht zu rechnen. Die EScompte- bank, welche bei Fallimenten Verluste «litt, wird mit Mühe die landesüblichen Zinsen (5 Proc.) zahlen können. Die „Böhmische llnivnhank", die ihr Heil in dem neu eröffnet«« ,.WaarenIag«hauS" zu suchen scheint, dürfte wie nn Vorjahre so auch pro 1878 ein« zweiguldige Sctiendivrdende vertheilen. Be» der Landwlrthschaftlichen Creditbank und bei der Böhmischen Bodencredit-Gesell- schaft steht eh« schon eine Superdividende zu ge wärtigen. Die czechische ZivnoftenSka-Banka, welche bi- über den Kopf in ..Realitäten" steckt, die sie erwerben mußte, wird gleichfalls die herkömm lichen K Procent. Zinsen zahlen, ob sie nun durch die Bilanz berechtigt erscheinen oder nicht. Die Industrie-Gesellschaften lösen sich langsam auf und vielleicht in Jahresfrist werden alle Schöpfungen d« GründungS-Aera wird« in Privat- besitz gelangt sein. Im lausenden Jahre hat sich die Actiengesellschaft „Bohemia" empfohlen. Den Actio- nairen wird für erngezahlte LOO fl. eine Quote von Ilk fl. geboten, zahlbar in 8 Jahresraten. Diese- Liquidations-Resultat würde scheinbar be friedigen, wenn man von gewisser Seite nicht die Taktik befolgt hätte, die Actten der „Bohemia" seit Monaten zu Coursen von 40 bi- 55 Gulden an sich heranzuziehen und aus diese Weise au- der Rückgründung Nutzen zu ziehen. Hr. Haase, der da- unternehmen rückkaufte, wird wohl üb« den größten Actienbesitz vnsügen und nur wenigen Actionaire« die Quote von 1l5 fl. zu zahlen haben DiePragerBörse hält wohl täglich ihre „Stunde" ab, von den heimischen Wertheffecten kommt jedoch selten etwa- zn Markte. Da- Geschäft beschränkt stch lediglich auf den Handel in Valuten und Renten, wofür da» große Publicum Aufträge zur Effectui- rung «theilt. Ein rechte- Lebenszeichen wird jedoch in diesen Räumen sich schwerlich mehr blicken lassen; die Erinnerung an den Prager „Krach" ist auch mit Schluß de- Jahre» lL78 noch nicht erloschen Vermischtes. * Leitzit«, 5. Januar. In d« letzten Sitzung der Commission für Reform de» Zolltarif- wurde «in neues Schreiben de» Reichskanzler» ver lesen, da» in mehr al- ein« Hinsicht merkwürdig ist. Zunächst dadurch, daß Fürst BiSmarck trotz de- Er gebnisse- der TabakS-llntttsuchuna-commisfion noch keineswegs zu anderen Anfichten bekehrt worden ist, sondern »bm da- Tabakmonopol noch immer al» Jdeal vorschwebt; sodann betont er in dem Schreiben die Nothwendigkett, durch die Zollresorm den Finanzen de- Reiche» zu Hülfe zu kommen, so daß, wie e» scheint, die volk-wnthschaftlichen Geficht-puncte den finanziellen Bedürfnissen untergeordnet werden sollen. E- leidet wohl keine Frage, daß di« Mehrzahl d« 15 Mitglied« d« Commission im Wesentlichen unt« dem Einflüsse d« Anfichten de» Reichskanzler» stehen wird. Indessen gehen die Anfichten d« Regierungen noch w«1 au» einander und da- schließliche Ergebniß der Commission wird wohl in manchen Puncten noch abweichen von den Vorschlägen BiSmarck'». Ueber die Haftung de- Reich-tage- läßt sich noch nicht» G« wisse» vorau-setzent »- Leipzt«. 4. Januar. In Derenburg bei tzalberstadt fand vor einigen Lagen eine Bersamm- mng debufi Actienzeichnung zur Gründung einer Zuckerfabrik statt. ES wurden 182 AntheUe mtt 888,000 gezeichnet. Da» Unternehmen dürfte noch dadurch besonder- gefördert werden, daß dt« Halber- stadl-vlankeuburg« Eisenbahndirection sich bereit erklärt hat. eine Secundatrbahn von Langenstein nach Derenburg zu lqzen, fall» ein Güterverkehr von 500,000 Centn« fetten» der Fabrik und ein solch« von mindesten» IO.OVO Centn« seiten- der Stadt ru-eflcherl wirb. u Letpzi», 5. Jan. Der Au-wei- der Reich-' dank vom 81. De«mb« läßt für die letzt« Woche de- Decemb« eine sehr bedeutende Steigeruna der an die Bank gestellten Anforderungen wahrneymeu. Bekanntlich war die Entnahme in der voranaegange- neu Woche gegen die früheren Jahre zurückgeblieben, die letzten Tage de- Jahre- haben jedoch den Ubflu» au- der Bank auf den al» normalmäßig zu betrachtenden Umfang gesteigert. Das Wechselportefeuill« nah« um 23,687,000 zu, die Lombardbestände verniehrren sich um 14,118,000 und im Giroverkehr wur den der Bank 31,813,000 entzogen. Dem ge genüber erlitt der Baarvorrath eine Verminderung von 13,541,000 »l. während die Notencirculatio» um 61,813,000 stieg. Der honnete Abschluß bat in Rücksicht auf den Jahre-schluß durchaus nicht» Bedenkliche-. um so weniger, als die entnommenen Gelder der Bank in d« Regel bald Wied« zuzufließen pflegen. » Leipzig, 5. Januar. Der Cour», zu welche« von heute ab die in Silo« zahlbaren Coup an der Priorität-obligationen etngelöft werden, ist auf 86.50 Procent festgesetzt worden. ES werden demnach für 100 fl. bezahlt 173 — Vom 1. Januar 187» ab find al- Jnspec- tion-assistenten bei der Fabriken- und Dampf- keflelinspection bei dem I. Jnspection-bezirke (Dres den) Karl Emil Theodor Schlippe, bei dem ». Jnspection-bezirke (Zwickau) Karl Anton Schiffner, bei dem IV. Jnspection-bezirke (Leipzig) Julm- Friedrich Haupt ernannt worden. — Zwischen der Sächsischen Feuer-Bersiche- rungS-Genossenschaft in Chemnitz und der „Rheinisch Weftphälischen Rückversicherung- - Gesell schaft in Gladbach" schwebt, wie früh« schon «tt- getheilt, ein Rechtsstreit üb« ein Obzect von ca. 100,000 Wie die „B. B.-Z." hört, bat da» Appellation-gericht »u Zwickau ,n »weit« Instanz die Forderung der klagenden Gladbach« Gesellschaft al» vollberechtigt anerkannt und die Chemnitz« zur Zahlung und Vertrags-Erfüllung verurtbeilt. — Eonsulate. Dem zum französischen Tensul in Breslau «nannten Herrn Caubet ist Namen» des Reiche» da» Exequatur ertheilt worden. — Dem Baron Louis von Erlanger in Frankfurt a M. ist Namen» deS Reiche» daS Exequatur als schwedisch norwegischer Seneral-Eonsul ertheilt worden. — Am Dienötag sind die Berathungen geschloffen worden, welche im Reichsjustizamte über «ne Vorlage betreffend die rechtlich« Sicherung der Prioritätenbesitzer «ngeleitet worden waren. Dieselben trugen nur einen commissarischen Cha rakter und deshalb nahmen allein Mitglied« der be theiligten Behörden daran Antheil ohne Hinzunehung von anderen Sachverständigen oder Interessenten. AuS dem so gewonnenen Materiale wird demnächst der bezügliche Gesetzentwurf heraestellt werden, so daß « dem Reichstage noch in seiner nächsten Eesston zugehen kann. Dieser Entwurf wird auch d« einzige bleiben, welch« dem Parlamente betreff» der Reform de» Acttenwefen» gegenwärtia vorgelegt wird; die Reform ist allerdings weder ststirt, noch in Stillstand gerathen, sie muß ab« augenblicklich zurücktreten hinter der Aufaabe, alle mtt der ReichSjustiz-Organi sation in Verbindung stehenden Fragen zu losen. Aus dem Reichsjuftizamte wird daher der Reichstag zumeist diesen Gegenstand betreffend« Vorlagen er- halten. — Nach amtlich« Feststellung d« zur Abschreibung gelangten Einnahmen auS den Zoll- und den Verbrauchssteuern in der Zeit vom 1. April bi» Ende November 1878 verbleiben der Reichscaffe nach Abzug d« Bonifikationen 134,888^80 ^4, also 7,10l)i87 .<4 wenig«, als in d« gleichen Periode de» Borjahre». Der Ausfall zeigt« sich vornehmlich bei den Zöllen und der Rübenzuckersteuer. ** Berlin, 4. Januar. Der Bericht der Labaks-Enquete-Commission an den Bunde»- rath liegt nunmehr vor, und die „Post" unterwirft denselben «in« Besprechung. Da «fahren wir den» zu unserem ni»! geringen Erstaunen, daß in dar Kommission da» Monopol einen glänzenden Sieg davongetragen hat. Freilich haben von II Mitqlt» dern der Commission 8 gegen da- Monopol ge- stimmt, ab« die Gründe der monopolfreundlichen Minorität find nach d« „Post" von gediegenster und scharfsinnigster Natur, während dt« Gründe derMajorttät „überwiegend die bekannten Trivialitäten der Manchesterschule wiederholen". Unter diesen Um ständen ist die „Post" d« Ansicht: „Rach bios« Gegenüberstellung von Gründen ist die Monopol- frage zwar durch die Majorität d« Commissi« »er- neint, für da» unbesangeu« ernst« Unheil aber pr Gunsten de» Monopols entschieden." Die „Hast" sagt also damit, daß bas Uriheil der graste» Mahr»
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