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Erschein« «Sgltch früh 6'/. Uhr. «chMM «» «.PtVM«, AohaiM-gaff« »». Höchst,,»«, »er »<»««-», NttMtttag« 1»—1» Uhr- Nachmittag« 4—« Uhr. »AwdUch. der für die nächst- «mm«r besttmmlrn _ » Vochentagen dt» Rachmittaas, an Souu- -tagen früh dwV.» Uhr. H, t«,Male» stk Laf. L»»tz»«: Ov, Klr««. UatversitätS-r. 22. IMF SS8ht. -atharMenstr. 18,». aur bis v^8 Uhr. Vch.uger.Tagcblalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Aufla-e 1S.000. -»»««»cikprrt, viertelt.«»/, ML, tncl. Brinaertohn k> ML. durch di« Post bezogen S ML Jede einzelne Nummer 2» Pf. Velrgexemplar io Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefbrderung Ztz Ml. Mt Postdesvrderung 1b Ml. luser-tr Lgrsp Petttzeile 2v Pf Größer« Schritten laut unserem Prridverzrichmg. — La bell arischer Satz nach höherem Tarif Nrelaweu u,»rr »rm Slrdarti»»strich die Spaltzeile 40 Pf. Inserat« find stet« an d. «nukNe, zu senden. — Nabatt wirb mchl gegeben Zabluugpr»üuui»«r^lto oder durch Postvorfchutz. 16«. Montag den 9. Juni 1879. 73. IahMUG Wiesenverpachtung. fsolgnid« »er Etabtgemeinde Leipzig gehörige Wiese«, nämlich 1« der Etatztfliir 1) 1 Acker 168 mR ---- — Hektar 85,78 Nr Rosenthalwiese Abtheilung 8, in den Fluren «ohlts nnd Möckern S) 3 Acker 842 lDR --- 8 Hektar 10,67 Ar Parcelle Nr. 118 der Flur Möckern jenseits der Thüringischen Eisenbahn S) 4 4) - 888 88k soften «3,43 . Parcellen Nr. 403, 403». 404, der Flur Sohlt» und Nr. 181^'-^-' 188-88 der Flur Möckern an der Thüringischen Elsenbahn 84.43 . Parcelle Nr. 141d der Flur Möckern an der Nahle beim Rosenthale einschließlich Fluthrinne ^ ^ „ Dienstag, den 10 Juni d. I. vormittags 11 Uhr »n RathSstelle zur Verpachtung auf d'e 9 Jahre 1879 bis mit 1887 versteigert werden. Die Verpachtung-- und verfteigerunqSbedingungen sowie die betreffenden EituationSpläne liegen in der Expedition unserer Vekouomie-Jnspeettov im alten JohanniShoSpitale zur Sinfichtnahme «mS. Leipzig. am 3«. Mai 1878. Der «ath der «todt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Bekanntmachung. Dir Ausführung der Privatbeischleußen in den beiden städtischen Bezirken soll in Record verdungen »erden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Ingenieur-Bureau, Rathhau-, U. Ewg«, Zimmer Nr. 18 au- und können daselbst einaesehen resp. entnommen werdeu. Bezüglich« Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: ^ ^ ^ „Vripattrtfchlentzenhon tzetreffentz" versehen ebendaselbst und zwar bis zum ^ 14. J««t lfd. IS. «achmittags fi Uhr emzu reichen. Leipng. am 88. Mai 187«. Der »ath »er «ratzt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. AuS Anlaß »er am Il.d. M. stattfindenden Frier der goldenen Hochzeit Ihrer Majestäten de-deutschen Kaisers und der deutschen Kaiserin haben wir die B-flaggung der städtischen öffentlichen Gebäude an« geordnet; eS erscheint unS jedoch wünschenSwerth, daß diesem Tage ein allgemeines festliches G-wand oegeben werde und richten wir daher an die Btwohner unserer Stadt daS Ersuchen, auch ihrerseits der Theilnahme an diesem seltenen Feste durch Beflaggung der Privathäuser Ausdruck zu geben. Leipzig, den 7. Juni 187«. De, «ath »er Etabt Leipzig. vr. Georgi. Mefferschmidt. Bekanntmachung. labt, Im Hinblick auf vielfach bei der Gräberpflege vorgekommene Unzuträglichkriten sehen wir un- veran- , für die unter unserer Verwaltung stehenden Friedköfe folgende Bestimmungen zu treffen: 1) Zur gewerbmäßigen Ausschmückung und Pflege der Gräber bedarf «S einer ausdrücklichen Erlaubniß der Friedhof» Verwaltung, welche rein persönlich und jederzeit widerruflich ist. 8) Diejenigen, welche di« Erlaubniß zur gewerbmäßigen Au-schmückung und Pflege der Gräber erlangen wollen, haben sich innerhalb der nächsten 14 Tage schnftlich unter Angabe ihrer bis herigen Beschäftigung und, dasern sie außerhalb Leipzig- wohnen, unter Beifügung eine- obrigkeitlichen Führungszeugnisses bei Herrn FriedbofSinspector Heyne zu melden. 3) Nach Ausfertigung der Srlaubnißscheine wird der Tag bekannt gemacht werden, mit welchem die Bestimmung unter 1) in Kraft tritt. Sechzig, am «. Juni 187«. Der »ath »er «tatzt Leipzig. vr. Georgi. Bekanntmachung. Für die Erbauung einer Beerdigung-- und zwerer Leichenhallen auf dem nördlichen Friedhof« sollen die Erd- und Maurerarbeiten, die Zimmerarbeiten, die Eteinmrtzarbeiten sowie die Schieferdeckerarbeiten mit Vorbehalt der Aukwahl unter den Bietern vergeben werden. Di« Anschlagsformulare und Arbeitsbe dingungen können bei Herrn Hofbaumeister Brückwald, Nürnberger Straße 44 U, in Empfang genommen werben. Die Gebote find mit der Aulschrift «Nördlicher Friedhof" biS zum 81. Juni d. I. Abend- k Uhr auf dem Bauamte versiegelt einzureichin. Leipzig, den 7. Juni 187«. Die vanhepntatto« »es »ath». Fürst Lisrnarck un- die natiouaUiberale Partei. A I-. 0. Jene Leute, welche sich in die ver- änderte Lage der nationalliberalcn Partei nicht finde« können, erheben gegen den „linken Flügel" »ie Anklage, den Bruch mit dem Reichskanzler verschuldet zu haben. Sie stelle» die Sach« dar, al» Hütte twr „verderbliche Geist", welchen „die LaSler, Bamberger, Rickert rc." über die Partei gebracht, den Fürsten BiSmarck ganz gegen seinen Willen de« Eentrnm in die Arme getrieben. Naiver kann man in der That über unseren großen Staatsmann nicht denken. Von dem Fürsten BiSmarck annehmen, daß er jemals Sympathie für die nationalltberale Partei alS solche gehegt habe, heißt da- innerste Wesen dieses Manne- verkennen. Au solcher Sympathie hätte ihn schon der streng- ronservative Grundton seines politischen Charakters verhindert. Damit soll indeß nicht gesagt sein, daß er mit ganzem Herzen daS Programm etwa der Deutschconservativen acreptire. Fürst Bismarck ist eben überhaupt kein Parteimann. WaS ihn außer Vergleich mit den leitenden Ministern aller covstitutionellen Länder stellt, ist die ganz eigen- thümliche, die ganz ausnahmsweise Position, welche er sich durch die Gründung unsere- nationalen StaatSwesenS geschaffen hat. Anderwärts geht der leitende Minister hervor auS der parlamenta rischen Majorität; für das deutsche Reich bezw. den norddeutschen Bund war der Kanzler gegeben, bevor noch ein Parlament vorhanden war. Und dieses Parlament wurde in- Leben gerufen wahr haftig nicht der konstitutionellen Doctrin zu Liebe I Wie alle großartigen, epochemachenden Charaktere der Geschichte hat Fürst Bismarck ein stark ausge prägte- Gefühl, sich stet- deS rechten WegeS be wußt zu sein; und wahrlich, wenn Etwa- ihn in diesem Gefühl bestärken konnte, so waren eS seine fast beispiellosen Erfolge. WaS Wunder, daß ihm daS vielköpfige Wesen Parlament als ein unbe quemes Hinderniß erscheint ? Mit dem ganzen ihm eigenen Realismus hat er eS stets aiS ein nothwendigeS Uebel betrachtet, mit dem man sich abfiuden muß, so gut e» gehen will. Von diesem Dtandpuncte auS hat er sich die Majorität gesucht, Wo er sie fand. Ganz naturgemäß bot ihm in den ersten Jahren aach der Gründung deS Reichs die hauptsächlichste Stütze die natirnalliberale Partei. Mit ihr traf er tu den nationalen Zielen zusammen; und wenn « auch ihren liberalen Forderungen hie und da Zugeständnisse machte, so geschah eS nur, well eben «ne andere gleichwerthige Stütze noch nicht vor handen war. Niemand konnte aber schon damals in Zweifel darüber sein, daß in dem Maße, in welchem die confervatiden Elemente ihre mehr oder weniger frondirende Haltung ausgeben und i« NeichStage erstarken würden, Fürst BiSmarck such sich den liberalen Wünschen verschließen würde. Dieser Zritpuvct ist mit dem Ausfall der vor jährigen Wahlen eingetreten, er hat sich ganz er füllt mit dem Augenblicke, da daS Sevtrum »ie «iSherige OppositiovSstellung aufgab. Ohne Zweifel wird dem Kanzler die Unterstützung der national- raten Parttt auch in Zukunft hochwillkommen ; auf eine Berücksichtigung dessen aber, waS Partei in freiheitlicher Richtung fordert, hat ffo nicht «ehr zu rechnen. Wer DaS nicht glauben Will, de, mag folgende Aeußeruug »eS Kanzler- in der ReichStagSsitzuvg vom 4. März d. I. be« lehren. Dort erwiderte Fürst BiSmarck auf die Bemerkung, daß er ja 1870 dem Privilegium der parlamentarischen Redefreiheit zuaestimmt habe: „Damals habe ich io dem Bedürfnis, die junge und zarte Pflanze der deutschen Einheit nach alle« Seelen und mit allen Mitteln zu pflegen. Manchem rugestimmt, wa» weit enisernt von meiner politi sch« Urberreuaung war. Meine Aufgabe war eS damals, ebensowenig wie über wirthfchaftliche Dinge nachzudenken, über dergleichen im Vergleich zur Consolwirung de» deutschen Reichs kleinliche Fragen ängstlich zu sei«. Jetzt können wir in Ruhe darüber di-cnttren; hätten wir damals daS deutsche Reich nicht befestigt, da hülfe jetzt kein DiSeutireu. Ich habe diese Fragen im Verhältniß zu der größeren Aufgabe, die mir oblag, als Kleinigkeiten behandelt und noch andere Concessionen gemacht im Strafrecht nnd in anderen Dingen, die mir, wie Sie mir wohl glauben können, nach meiner ganzen sonstigen Ueverzengung sehr gegen den Strich gingen." Wer den Smn dieser Worte am 4. März nicht ganz erfaßt hat — jetzt wird er ihn, an der Hand der inzwischen eingetretenen Ereignisse, wohl richtig verstehen. Mehr, denken wir, bedarf eS nicht, um die ganz natürliche und unaufhaltsame Entwickelung, infolge deren Fürst BiSmarck sich von der nationalliberalen Partei ab- wandte, klar zu legen. Die nationalliberale Partei aber, welche dem großen Zwecke zu Liebe auch gar manche Concessionen gemacht hat, die ihr „gegen den Strich gingen", sie wird in der jetzt vom Fürsten BiSmarck in Aussicht gestellten DiScussion der, wenn wir so sagen sollen, sekundären Fragen nur an ihrer alten, wenn auch dem Kanzler nicht gefallenden Neberzrugung festhalten können. politische Uebcrsicht. «etpzt,. 8. Juni. Der BundeSrath hielt am Freitag eine Ple narsitzung unter Vorsitz deS Präsidenten deS ReichS- kanzleramte-, Staat-ministerS Hosmann. Nach Feststellung de- Protokoll- der vorigen Sitzung wurde zunächst abgestimmt über einen Antrag Bayerns zu tz. 1 de- Gesetzentwurf-, betreffend die Verfassung und die Verwaltung Elsaß-Lothringen». Der Antrag wurde angenommen. Ferner wurde ein Antrag de» JustizauSschusseS und d«S Verfas- sungSauSschuffr» angenommen, wonach in Betreff der zwischen Baden und der Schweiz vereinbarten Regelung der deutsch-schweizerischen Grenze bei Eonstauz eine Uebereinkuvft zwischen dem Reiche und der Schweiz verhandelt und abgeschloffen wer den soll. Ein Antrag de» besonderen AuSschuffeS sür da» Eisenbahn-GÜtertarifwefen, betreffend den Entwurf eine» Gesetze» über daS GÜtertarifwesen der deutschen Eisenbahnen soll auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen gesetzt »erden. Auf mündlichen Bericht d«S AuSschuffe» für Handel und Verkehr wurde dem am 24 Januar d. I. abgeschlossenen Freundschaft-Vertrag zwischen dem Reich und den Samoa-Inseln die Zustimmung er- theilt. Kerner wurde auf mündlichen Bericht der AuSschüfle für Rechnungswesen und für Elsaß- Lothringen der Entwurf eine- Gesetze- wegen Ab- Lnderung de» NeichShauShaUS-Etat- und de- LandeShauShaltS-Etat- von Elsaß- Lothringen für 1879/20 mit einigen Aevderungev genehmigt. Nachdem noch die Ernennung von Commiffarien für die Berathung von Vorlagen im Reichstag erfolgt war. wurden einige an den BundeSrath gerichtete Eingaben den bezüglichen Ausschüssen überwiesen. Der Abg. v. Staussenberg liegt noch immer krank darnieder, so daß nicht abzusehen ist, biS wann er sich den parlamentarischen Geschäften wieder wird widmen können. Bon serue^ politi schen Freunden wird e« auf» Tiefste bedauert, diese hervorragende Kraft gerade jetzt entbehren zu müssen. Der zwischen Chile und den verbündeten Ne- publiken Bolivia und Peru auSgebrochene Krieg hat in den industriellen und kauf männischen Kreisen Deutschland» lebhafte Beunruhigung hervorgerusen. Man befürchtet neben der bei einem jeden Kriege unvermeidlichen Störung der geschäftlichen Beziehungen den theilweisen oder gänzlichenBerlust sehr bedeutender deutscher Capita- liev, welche im dortigen Handel-- und SchiffsahrtS- verkehr angelegt sind. In letzterer Beziehung ist be sonder» auf die Gefahren eine- Bombardement- von Valparaiso und aus die schon jetzt zur Tbat- sache gewordene Sistirung deS GuanogeschästeS hingewiesen. Der wirkliche Umfang der durch den Krieg berührten deutschen Interessen wird sich zwar bei dem Mangel einer auch nur annähernd zu verlässigen und vollständigen HandelSstatistck in den südamerikanischen Republiken ziffermäßig nicht genau auSvrücken lassen, jedoch genügen die vor handenen Angaben, um eine ungefähre Schätzung zu ermöglichen. Die am 5. d. in Wien zusammengetretenen Delegirten der altkatholischen Gemeinden und Vereine Oesterreichs haben sich als außer ordentliche Synodalversammlung constituirt. Ein hellig haben die Delegirten ihre Zustimmung ge- geben, daß die nachfolgenden Reform-Thesen zur formellen Erledigung der nächsten Synode vorge legt werden: 1) Theilnahme der Laien am Kirchen- Regiment aus Grundlage der Wiederherstellung der alten Klrchrn-Versassung. 2) Aufhebung de-Ohren- bcichtzwangeS. 3) Aushebung deSCölibatßzwangeS, analog der Formulirung der altkatholischen Synode in Deutschland. 4) Reformen deS Gottesdienste-, Einführung der Muttersprache bei allen kirchli chen Functionen, insbesondere bei der Feier der Messe. 5) Beseitigung deS Fastenzwangs. 6) Re vision deS Kuchen-Kalenders im Sinne der Ver legung oder Revucnung der Feiertage innerhalb de- kirchlichen Rahmens 7) Abschaffung der Miß bräuche betreff- der Ablässe, de- Reliquien- und Bilder-CultuS rc. Beschränkung de- GotteSdiensteS aus die Räume der Kirche. 8) Aufhebung der Meßstipendiev, GebetSgelder und Stola-Gebühren. Aus Antrag de- Pros. Lvger wurde eine von ihm entworfene Petition an da- Abgeordnetenhaus ve- Huf- Erlangung einer Staatssubvention für die allkatholische Kirche iu Oesterreich einstimmig an genommen und de« Synodalrath der Auftrag er- theilt, zur Dahl eine- Bischof- die nöthigen Vor kehrungen eiozrlleiten. — Hiermit schloß die Ver sammlung. Da» Pariser „Journal osffciel" veröffentlicht da- vom Präsidenten Grevy unterm ö. d. unter zeichnet« Decret, durch welche- 2S5 wegen Theil nahme an de« Eommuae-Ausstand Verurtheilte begnadigt werden. Auch Blanqui soll be gnadigt werden. Nach einem osficielleu Telegramm auS Livadia sind der Kaiser und die Kaiserin von Rußland in Begleitung de- Großfürsten SergeiAlexandrowitsch, der Großfürstin Alexandra Josefowua und de» Großfürsten Demitty Konstautiuowitsch am Sovn- abenv Bormittag 11 Uhr mit dem Dampfer „Eriklik" nach Sebastopol abgereist, um sich von dort nach ZarSkoje-Selo weiter zu begeben. Die Königin von Griechenland, sowie die Großfürsten Konstantin Vater und Sohn geleiten die Majestäten bis nach Sebastopol, von wo die Königin von Griechenland nach Athen zurückkehrt, der Groß fürst Konstantin die Häfen de» Schwarzen MeereS bereisen wird. Die „Agence HavaS" meldet a»S Santiago in Chile vom Freitag: Die von Bolivia ausge rüsteten Kapersch-ffe sind ermächtigt worden, auch durch neutrale Flagge gedeckte- feindliches Gut, selbst wenn dasselbe nicht als Kriegöcontrebande betrachtet werden kann, mit Beschlag zu belegen. s Professor Lhrenfeuchter's Mliothek aus Göttinzen aus dem Leiptt-er Büchermärkte. K. ^1> Leipzig, 7. Juni. Der dieser Taae er schienene erste Band deS neuen T. O. Weigei'schen LagerkatalogS, vier Hefte mit neuntehalb Tausend Nummern, hat besondere- Interesse durch die in diese Abtheflung ausgenommene kostbare Bibliothek deS verstorbenen Göttinger Professors der GotteS- gelahrtheit, AbtS und Oberconflstonalraths l)r. F. Ebrenfe uchter. Der gan»e Band bietet nur theo logische und philosophische Werke. DaS erste Heft brmgt über 1800 Nummern Bibeln in den Original- sprachen und in Uebersetzungen. Die drei andern Hefte enthalten protestantische Theologie im Allge meinen, auch wieder nahezu 7000 Nummern. Die philosophische Abtbeilung ist verhältnißmäßig klein, sie zählt ,.ur 400 Werke. Die Glaubensbekenntnisse und symbolischen Bücher sind in 100 Werken, die Herrnhuter und Hussiten- Literatur in ebensoviel Nummern, die Hymnologie in 177, die „Imliees lil>r»r>im penlntutnkuin" in 88 Ausgaben (zwei auS den Jahren 1667—77), die Krrchenordnungen, Agenden. Liturgik in anderthalb Hundert Nummern, die Lutherliteratur, in 400 Werken, der Streit der Socinianer und Antisoci- nianer, der Wiedertäufer und Mennoniten in 49, beziehentlich 38 Nummern vertreten. Ulrich von Hutten betreffen 84 der aufgeführten zeitgenössischen oder modernen Druckschriften Kostbare Handschriften von Hutten und Wimpbe- ling begegnen uns in einem Sammelbande Mit acht Drucksachen tzutten'S, Luther'» und Wimph ling'S in Gestalt von vier eigenhändigen Widmunaen an Psalzgras Johann bet Rhein, Herzog in Bayern. Lu» der Bibliothek de- letztgenannten Fürsten stammt wahrscheinlich der ganz« Band, der für 360 ange- boten wir». Die Perl« der biblischen Abtbeilung ist die B. Walton'sch« Londoner Polyglotte mit dem sieben sprachigen Lexicon Eaftkft'S <610 Bon großem Wertbe ist auch die böbmische Bibel, di« soaenannt« Kralitzer, herau-gegeben von den Mährischen Brüdern 167»—I60l. Bon den Jesuiten zum Zwecke der Vernichtung eifrig ausgrkaufr, kommt sie nur noch selten vor. Ern schön erhaltenes Exemplar der ersten Ausgabe ist hier mit 610 anarsetz», ein andere» der dritten Ausgabe von 1613 nnt 360 Die erste niederdeutsch« Bibel Luther », 1613 in Lübeck gedruckt, enthält Holzschnitte nach Zeichnungen von E. Altdorffer <868 Billiger stellt sich der Preis einer der sog. Kurfürsten- oder Weimarer Luther-