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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187907061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790706
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-07
- Tag 1879-07-06
-
Monat
1879-07
-
Jahr
1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1879
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3871 Ueber den drillen Gegenstand, da» Straßen- retuigung-wesen betr«ffend, berichtete Herr Gold- «rbeiter Heine. Unter Hmwei- auf den in der Kr 2 der Monat-blätter über diesen Gegenstand erschienenen Artikel und drastischer Schilderung der Uebelstände. welch« damit verbunden sind, daß da- Zusammevkehrrn de- Slraßenunrath- durch die Hausbesitzer, da- Abführen aber — oft viele Stunden später — durch den Rath besorgt wird, beantragte derselbe, eine Bitte im Sinne der folgende» Resolution an den Rath zu richten: „Da- Reinigen der Straßen in der bisherigen Weise ist eine ungenügende und für einen Theil der Bevölkerung ungerechte; eine Besserung kann nur erfolgen, wenn die« seilen der Behörden auf allgemeine Kosten geschieht, und werden hier die zu Frankfurt a. M. getroffenen Einrichtungen empfohlen, deren Einführung die Unterzeichneten wünschen". Nachdem von ver. schiedenen Seilen eclatante Beispiele von Un- Zuträglichkeiten und Ungerechtigkeiten, welche mit der di-herigen Reinigung-weise verbunden sind, mitgetheilt worden, wurde diese Resolution unter lebhaftem Beifall angenommen. Zum Schluß wurde noch die Beschickung deS kongresseS deutscher Grundbesitzer in DreSven einstimmig beschlossen und Herr Arch. Sauer alS Delegirter gewählt, sowie der Borstand ermächtigt, noch zwei Herren dazu zu wählen. Unser Museum für Völkerkunde. v. 8. — „Mein Leipzig lob' ich mir . . . eS bildet seine Leute!" . . . Jedenfalls ist Da- sehr rühmenSwerth, was in Leipzig für die allgemeine Budung getbau wird, denn wo wäre in Deutsch land eine gleich große Stadt, die nach dem Ber- hältuiß der verwendbaren Mittel für die Bildung mehr bietet und mehr zu bieten vermag? Kann Leipzig auch hinsichtlich der Kunstschätze, der kunst- geschmückten Gebäude, der Monumente, Galerien und Museen einen Vergleich mit Berlin, Wien, München und Dresden nicht auShalten — denn dort ist durch fürstlichen Kunstsinn, durch Ver günstigungen aus Staatsmitteln, jahrhunderte lange außerordentliche Anstrengungen rc. alle- da- Schöne und Schönste geschaffen worden, indem stet- auS dem Vollsten geschöpft werden konnte — so sind doch die Bildungsstätten unserer Stadt schon auS dem Grunde doppelt zu schätzen, weil die Stadt fast Alle- auS eigener Initiative und auS eigenen oder Privatmitteln, ferner durch den rühmlichsten Eifer gemeinnütziger Männer de- BürgerthumS hergestellt hat. Man denke nur an da- Bilder Museum, da- Neue Stadttheater, das Kunstgewerde-Museum und an da- neuerding» zu einem großen Arsenal der Sehenswürdigkeiten er blühte Museum für Völkerkunde! Ehre einer solchen Stadt, welcher e- niemals an schaffenS- sreudigen, für die ideale Bildung, für daS geistige Wohl und Gedeihen der Bürger begeisterten Män nern fehlte! Je mehr aber die Begründer und die Förderer von BildungSanstalten Anerkennung verdienen, desto verwunderlicher ist e-, daß im Allgemeinen ihre Opferfreudigkeit so wenig tatsächliche Theil- uabme hier findet. Stehen doch einige der besten Bildung-stätten fast immer verwaist und verlassen da, besonders unser Museum für Völker kunde, wo schon seit Jahren trotz der großen Reichhaltigkeit an hochinteressanten Schätzen der Kunst und der anthropologischen Wissenschaft die Besucher sich immer spärlicher einfanden. Ist eS Zeitmangel wegen der allgemeinen Vielbeschästi- gung, welcher die Leute fern hielte? — Gewiß nicht, denn man verwendet auf anderlei Dinge. Vergnügungen, Vorlesungen, gesellige Pflichten rc. durchweg so viel Zeit, daß von einem Mangel keiue Rede sein kann, und außerdem bleiben ja die Sonntage, die fast Allen Mußestunden bringen. Scheut man etwa au» Sparsamkeit da- Eintritt- aeld? — Noch weniger, denn eine so kleine Summe steht wohl den Meisten au- den wohlhabenderen Elasten stet» zur Verfügung, und wann verginge wohl eine Woche, wo man mcht für ziemlich werthlose ver anüguogen und ganz triviale Dinge Geld in Menge verausgabte? E» bleibt also fast nur übrig, eine grundlose Gleichgültigkeit der Mehr heit gegen jene Veranstaltungen für künstlerische- »ud wissenschaftliche- Interesse zu constatiren. Warum komme» denn die Fremden und bewundern Leipzig- Reichthum an außerordentlich seltenen Sehenswürdigkeiten? Hat doch erst kürzlich Se Maj. ber König «lbert da- Museum für Völker kunde mit seinem Besuche beehrt, mit größter Auf merksamkeit die fernher gespendeten Seltenheiten betrachtet und für de- Museum- schnelle Entwicke lung die schmeichelhaftesten Worte geäußert! Man vergegenwärtige sich, wie mancher der be rühmtesten Rnseaden da- Nnicum seiner gesammel ten Kunde sorgsam verpackt zur Reise nach Leip zig versendet, um unser Museum damit zu be reichern — und dann muß man sehen, wie solche Kostbarkeiten für die Mehrheit der Leipziger ganz tobt und begraben, völlig unbekannt bleiben! WaS «üßte der Kaiser von Japan, der die wunder« dollsten Gewänder und sonstige Prachtstücke dem hiesigen Museum schenkte, für eine Meinung von der Leipziger Bildung bekommen, wenn er wüßte, daß man dort so wenig Interesse für seine Spenden bekundet! Gott sei Dank erfahren aber jene «deln Geber Nicht- davon. I« Gegentheil, man bewahrt eine ganz schmeichelhafte Meinung von Leipzig unter den Wissenschaftsförderern de-fernen Osten- oder Westen-, und de-halb fließen auch jede- Jahr immer neue und immer schönere Gaben unserem Museum zu, welche die bereit- vorhan denen, leider schwer »nterzubringenden, theilS -auften, theilS ringetauschten und geschenkten Besitz thümer de» Museum- trefflich ergänzen. Gan besonder- war )a« Jahr 1878 sehr ergiebig an außerordentlichen Zusendungen au- weitester Ferne z. v. «»- Japan vom deutschen Generalconsu von Bavier, auS Kairo von dem berühmten Asrikareisenden Scyweinsurth, auS Sao Paolo vom deutschen Consul Victor Noth- maun u. A. Wollte man die Werthstücke im > Museum einzeln gleich anderen BerkaufSgegenstän- den berechnen, so würde da- Museum bereit- den reichsten Millionairen zugerählt werden müssen, aber die Hauptsache ist nicht der Verkaufswerth, sondern die wissenschaftliche, künstlerische oder über haupt bildende Bedeutung der Gegenstände — und! diese ist ganz unschätzbar. ES verlohnt sich jedenfalls der Mühe, über die I verschiedenen Sammlungen, die bedeutenderen Specialitäten, Curiositäten rc. SpeciellereS zu be richten. und ich werde von Zeit zu Zeit eine Reih« möglichst anschaulicher Mrttheilungen darüber folgen lasten, in der Hoffnung, dem Jutereste für da- in seiner Art hochdedculende Museum für Völkerkunde aufzuhelfen und zu lebhafterer Betheiligung de» großen Publicum- anzuregen. -r- Lunst-Gewerbe-Museum. - Neu ausgestellt sind im letzten^Zimmec lins» drei Rahm.'n mit Photographien nach Werken auS dem grünen Gewölbe zuDreSoen: kleiner Ebenholzkasten mit Silberornamenten, 16. Jahrh.; Reliquienkasten von vergoldetem Silber. Ans. 17. Jahrh.; Schmuckkästchen von Silberfiligran, Genueser Arbeit, 17. Jahrh. HerkuleS-Lase von Dinglinger; silberner Schmuckkasten von Wenzel Jamnitzer,silberne vergoldeteSchüsfelund Weinkühler, 17. Jahr hundert; rwei Onyxgesäße, 16. Jahrh. Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, daß über da- neuliche Preisausschreiben deS DreSdnerKunstgewerbe- Vereins (Entwürfe zu einer weißen Decke von Leinen mit farbiger Stickerei, zu einem Chronometergehäuse in Eben holz oder Birnbaum und zu einem Balcongittcr in Schmiedeeisen) Näheres aus dem Kunst-Gen. erbe- Museum hier während der Bureaustunbe (r/,12 biS '/,1 Uhr) zu erfahren ist. Vorbildersammlung für Lunftgewerbe. Neu ausgestellt eine dritte Reihe von Dar stellungen kunstgewerblicher Gegenstände auS dem Bayerischen National-Muscum, Elfenbcinarbeiten enthaltend, nämlich: Schacdbret mit Perlmutter und Metall eingelegt, nach Zeichnungen von Aldegrevn und HanS Sebald Bekam (1520—40); drei Leuchter, gedreht, vom Kurfürsten Maximilian I. (1620 —40); ein Pocal ohne Fassung in 2 Ansichten von Christoph Arigcrmayrr (1630—50); ein Pocal in vergoldetem Silber gefaßt, Münchner Arbeit (veSgl,); Pocal und Leuchter auS den Jahren 1680—1700; Messer- »nd Gabelgriffe (1680—1720); Bischofsstab (1710 >iS 40); Hirschfänger (1700 — 1750) Außerdem »leiben die Gegenstände ver zweiten Reihe (siehe Tageblatt Nr. 173) noch auS,gestellt. Nachtrag. > Leipzig, 5. Juli. Zu Ehren der Mit zlieder des Sächsischen GemeindetageS, der heute seine Brratbungen beendet, fand Nachmittags Uhr auf dem Terrain d«L städtischen Lagerhofe- am Thüringer Bahnhofe eine Feuerwehrübung statt, die sich hauptsächlich auf die Vorführung der Aktionsfähigkeit der von der Firma Jauck der Stadtgcmeinde aus zwei Jahre gratis zur Verfügung gestellten Dumps - Feuerspritze und auf Exercitien an der großen mechanischen Net tungS-Leiter erstreckte. Außer den Mitgliedern se- GemeindetageS wohnten sehr zahlreich die Mitglieder de- Rath- und der Stadtverord neten, Herr General-Lieutenant von MontbS und andere Osficiere, sowie ein massenhafte» Publicum dem Manöver bei, welche- einigermaßen durch da- ungünstige Wetter beeinträchtigt wurde. Trotzdem gelangen aber die einzelnen Uebungen ausgezeichnet und e» erwie- sich die Leistung- fähigkeit der Dampfspritze wieder al- «ne höchst bedeutende; nur die Qualität der ne« angeschafften Schläuche schien nicht alle Erwar tungen zu befriedigen. Ueberraschend in ihrer Sicherheit und Schnelligkeit waren auch die Exer citien an der großen Leiter, die di- über da- Dach de- bekanntlich mächtig hohen Lager hofgebäudeS in der kurzen Zeit von nur drei Minuten auSgespannt wurde. Die Vertreter der auswärtigen Gemeinden erklärten rückhaltSlo- ihre Bewunderung und Anerkennung über da» Leistung-Vermögen der Feuerwehr, wie e- ihnen hier, unter Benutzung der Fortschritte der mo dernen Technik, entgegentrat. Von Interesse für den Fachmann war namentlich die geringe Zahl von Feuerwehrleuten, welche zur Au-führung der Uebung mit der Dampsspritze, deren Leistung bi- zu derjenigen von sechs gewöhnlichen Spritzen mit Leichtigkeit gesteigert wurde, nöthig war. — Neßler'S Oper „Der Rattensäugcr von Hameln" hat bereit- einen solchen Ruf im AuS lande erlangt, daß da- königliche Theater zu Turin zum Behuf einer Ausführung derselben mit der Direktion de- hiesigen Stadltheater- in Verbindung getreten ist. — Um heutigen Sonntag Abend wird im Alten Theater „Madame Favart" mit Marie Ge ist inger in der Titelrolle zum letzten Male vvr de« Berliner Gastspiel der genannten Künstlerin in Scene gehen. — Wir haben bereit- in unserer Freitag-nummer erwähnt, daß der k. k Musikdirektor Joseph Gungl seit dem 2. Juli allabendlich in den AbonnemrntS-Covcerten de- Schützenhausr- die aus 4b Mann verstärkte Capelle de» Herrn Franz Büchner dirigirt und in den Nummern eigener Eompofition alS virtuoser Geiger selbstthätlg mit eingreift. Heute können wir mit vollem Rechte hinzufügen, daß Herr Joseph Gungl bereit- ein erklärter Liebling deZ Leipziger Publicum- ist, da in großen Masten ihm zuströmt, seinen entzücken den Leistungen, besonder- seinen Solovorträgen still und regung-lo- lauscht, um am Schlüsse der selben den allgemeinsten Beifall kundzugeben. Man muß Gungl am Dirigentenpulte stehen sehen ; um den Eir floß zu erkennen, welchen er auf sein Or chester auSUbl und man muß fein Spiel hören, um die bedeutende Künstlerschaft desselben würdigen zu können lieber seine Compositionen etwa- zu sagen, halten wir für überflüssig, da dieselben ja seit Jahren weltbekannt sind. — Einen zweiten AnziehungSpunct bietet da» SchützenhauS durch da- Engagement der drei spanischen Luftgymnastiker, Gebrüder Ferrand o, welche am Lustturn-Apparat geradezu Erstaunliche- und noch nie Dagewesenes leisten. Sind ihre Luftsprünge schon großartig genug, so ist doch eine Production mehr als staunenerregend: ein Ferrando nämlich läßt sich die Augen verbinden, zieht einen Leinewandsack über seinen Kopf, durchfliegt den über 30 Meter langen Raum und sängt sich an den Händen seine- zweiten Bruder- auf, der, sich nur mit den Beinen haltend, am Körper deS dritten herabhängt. Um den Effect ihrer Leistungen noch zu erhöhen, stürzt sich am Schluffe einer von den Brüdern kopfüber von der Höhe d«S Apparats herab und fängt sich in einem Vicht über dem Erdboden hängenden Netze auf. Der Beifall, de» die Spanier finden, ist wähl Haft sensationell und sie verdienen denselben auch durch ihre Eleganz, Kühnheit und Sicherheit; nebenbei sind eS drei schöne, stattliche Erscheinungen. Im Park des Trianon sinden wir in der Nähe de- Drachenselsen- alS neu eine Gruppe niedlicher Rehe und im Tunnel gerade unter der Ruhme-- Halle erblicken wir eine sehr gut arrangirte und wirkungsvoll beleuchtete plastische Gruppe, die Zwergschmiede. 4 Zwerge enthaltend, welche mit dem Schmieden eineS großen Schwertes beschäftigt sind. — Man sicht, die Direktion deS Schützen- Hause- ist unablässig bemüht, ihren Abonnenten und Besuchern Neues und SchöneS zu bieten. * Leipzig, 5. Juli. Die neueste Nummer der „Jllustrirten Zeitung" ist wiederum voll interessanten Inhalt- und mit Bildern auS der Zeitgeschichte reich auSgestattet. Auf dem Titel blatt sinden sich die Portrait» der neugewählen Präsidenten de- deutschen Reichstage», der Herren von Seydewitz, von Frankenstein und vr. LuciuS, dann findet man Gruppenbilder auS der Berliner Gewerbe-Au-stellung, Darstellungen der wilden Patagonier im Zoologischen Garten zu Dresden, ein Bild d«S verdorbenen Prinzen LouiS Napoleon, Abbildungen drr zur Erinnerung an die goldene Hochzeit deS deutschen KaiserpaareS demselben von der Akademie drr Künste zu Berlin gewidmeten goldenen Medaille rc. Die hauptsächlichste Jllustra- tion aber ist ein großes, über zwei Setten sich verbreitende-, auS der Vogelschau aufgenommenes Bild vvn Basel, der Fesistadt deS diesjährigen eidgenössischen Schützenfeste», durch welches der Alt meister der „Vogelperspectivisten", unser Mitbürger Adolf Eltzner, seinem wohlverdienten RuhmcS- kranz ein neues Blatt eingefügt hat. -o. Am letzten Freitag serene eine im Jo- banniSstist lebende Dame ihren 91. GeburtS- tag. Da diese- hochbejahrte Fräulein geistig und körperlich sich noch einer merkwürdigen Frische und Rüstigkeit erfreut und mit anderen Hausgenossen und Genossinnen AbendS im Restaurant zum Jo hannisthal ihr GlaS Bier zu trinken Pflegt, so hatte der Wirth an genanntem Abend zu Ehren derselben durch Blumenschmuck und sonstige Auf merksamkeiten ebenfalls eine kleine Ovation ver anstaltet. Möge dem 91jährigen GeburtStagS« kinde in gleicher Rüstigkeit wre jetzt noch ein dauernder Lebensabend beschieden sein. ) Leipzig, L. Juli. Der vom Unternehmer Riesel in Berk« arrangirte Privat-Extrazug von Berlin nach München traf gestern Abend 10 Uhr mit etwa -00 Reisenden hier ein und ging um 11 Uhr aus der Bayerischen Bahn weiter nach München. — Bon Leipzig au» ging heute Nachmittag 3 Uhr 15 Min. der Schmidt'sch« Privat-Extrazug vom Berliner Bahnhof mit 1000 Personen nach Berlin ab. — In der Molktesiraße wurde gestern Nachmittag ein kleiner Knabe von dem Zughunde einer Milchhändlerin in die rechte Hand gebissen. Sofortige thier- ärztliche Untersuchung ergab glücklicher Weise, daß der Hund gesund war, mithin für da- Kind eine weitere Gefahr nicht zu besorgen ist. * Reudnitz. Der hier al- Schutzmann ange stellt gewesene Clautz ist, wie uuS mitgetheilt wird, am Donnerstag früh in seiner Wohnung, wohin er nach einigen Tagen zurückgekehrt war, verhaftet und an da- kgl. Gericht-amt I ab geliefert worden. Bon den Geldern, die er in Händen gehabt, hat er gegen 80 Mark in seinem Nutzen verwendet. — Aufder neuen Gaschwiher Verbindung-« bahn fahren die Bauzüge mit Locomotive bereit- bi» zu den, auf Kleinzschocherscher Flur im Bau begriffe««, Güterschuppen, der seiner Vollendung schnell entaegengeht. Auf Plagwitzer Flur ist man mit dem Legen der Schienenstränge beschäftigt; e- tst wohl möglich, daß die Bahn am 15. August er öffnet werden wird, welcher Tag jetzt al» Eröff nungStermin bestimmt ist. — Die königl. Srei-Hauptmannschast zu Zwickau hat auf Grund de- SocialistengesetzeS, m Verbin dung mit tz. 35 de- Genossenschaftsregisters, die Auflösung de- Consumvereiu- in Crimmit schau bn dem Gericht-amte daselbst beantragt. — Am 3. Juli starb in Dre-den der Histo rienmaler Karl Peschel, Professor an der königl Kunstakademie, 1798 in Dresden geboren. Der Verstorbene empfing in jenem Institut, dem er so lange Jahre Lied« und Fleiß al» Lehrer gewidmet hat, seine künstlerische Bildung, welcher er später durch seinen Aufenthalt in Rom, besonder» durch da- Studium Rafael'S und dessen Zeitgenossen, eine classische Richtung gab In Peschel'- zahl reichen Datfi.llu gm biblischer Slcffe drücken sich innige Kindlichkeit GewiUHS, warme Empfin- dung und religiös' ..».oerzeugung für den Gcgen- iand, nicht minder .rber da- sinnige Streben nach Ulvoller Zeichnung, Wohlerscheiuuug und Har- monie au». Vermischtes. — Am 19 Juli Vorm», ag- wird in Deutsch- and eine pa.Kelle Sonnenfinsterniß statt- inveu. Jedoch wird nur im südlich n Deutschland jcgen 9 Uhr Morgen- ein sehr kle.,er Theil der Sonne verfinstert erscheinen und zwar südlich von der durch nachfiehende Orte gezogenen Linie: Trier, Mainz. Kissingen, Coburg, Hof, Oberwiesenthal, Lettmeritz, wenig nördlich von Ncisse. — Da allerorten die Eurpfuscherei ihr Haupt erhebt, dürfte e- gut fein, Mitteilung zu machen, daß kürzlich in Berlin in dieser Hinsicht ein Exempel statuirt worden ist. Wie wir auS dortigen Blättern ersehen, wurde jener „ortho pädische Heilkünstler" Becker, welcher durch völlig rnrichtige Behandlung-weise die gefeierte Tänzerin Adele Grantzow dem Grabe zuführte, wegen fahr- ässiger Tödtung zu drei Monaten Gefängniß ver- urtheilt. Hoffentlich wirkt dieser Spruch ein bis chen abschreckend. — Zungenübung. Eine Abhandlung, welche oeben m einem chemischen Fachblatte erschien, ent- »ält folgenden interessante« PassuS: DaS un» den Nitrotetramethyldiamtoriphenylmethan durch Re duktion entstehende Tetramethyltriamidotriphevyl- methan kristallisirt in änlichen Formen wie Tetra- melhy'.dlamidotripbenylmethan. — In der gleichen Zeitschrift ist von PentamethylpararoSanilinchlorhy- drat, sowie von gewissen Farbstoffen die Rede, deren öildung in naher Beziehung zur Entstehung de- Hexamethyltriamidodibenzoy'benzolS fleht. Diese Namen klingen zwar nicht sonderlich schön, allein w sind vollkommen rationell gebildet und bieten daher den großen Vortheil, daß der Fachmann bei der bloßen Nennung derselben sofort eine klare Vorstellung von der Zusammensetzung und Consti tution der in Rede stehenden Verbindungen erhält. — Der „Figaro" veröffentlicht Detail» auS dem Testamente de» Prinzen Loui» Napoleon, die noch nicht bekannt find. Hiernach ist die Kaiserin Universal- erbin. ES ist aber auSgesetzt an Legaten: 900,000 FrcS. dem Prinzen Murat, 100,000 FrcS. Hrn. PiStri, 100,000 Fr. Hrn. Baron Eorvisart, 100,000 Frcs. Mlle. de Larmmat, einer Kammerdame der Kaiserin, 100,000 FrcS. Hrn. Filon, dem «nstiaen Lehrer, 100,000 FrcS. Hrn. Conneau, 100,000 Frc». Hrn. ESpinasse, 100,000 FrcS. Hrn. Kapitain Bizot. Ich wünsche, schreibt der Prinz. daß meine Mutter dem Prinzen L. L. Bonaparte eine lebenslängliche Jahre»- lenfion von 10,000 FrcS. auSsetze, ebenso eine leben-- Lngliche JahreSpenfion von 5000 FrcS. für Mr. B-tchon, meinen ehemaligen Stallmeister, und eine lebenslängliche JahreSpenfion von je L500 FrcS. für die Damen Threrry und Uhlmann. Ich wünsche, daß keiner meiner Diener ijemals sein Einkommen verliere. Nun folgen noch Anweisungen über Ver- theilung von Geschenken auS seinem Besitz Wetterbericht ä«i v»ek ^og»d« <lee 8««M»rt« anö 0«p«»ck«r vom K. Füll, 8 r»»p. 8 Okr Korgea». Ort » LZ - « L Vioä Vetter --S Z-s Hd«rä««a.... 750,8 KV ltlll, MvIKiff -f-18§ Sop«ak»ff«a . . 746.9 V w»i»ig, deck. -«-18.7 -tocddolm . . . 744,4 8 willig, deck. -1-19.1 8»p»r»a«I» . . . 754.« 8 will., dld. deck, lttll. Molkig -1-15.4 ?«t«r»barss. . . 748,6 -1-15.2 Sto»d,a Oord, tza««o> 759,6 8 leickt, Kelter -1-15^ tova 769,0 K8 »odM., Molkig -IL.8 kr«»t 764,4 KV »edM., Molkig -18.0 U«Iä»r 753,8 VkiV »cdM»ed, Molk. ^19.» 8ylt 749,9 Vk«V krilek, deck eckt >t»rk, Molkig') ^19.9 8«md»rg . . . . 751,8 V8V -19.« Sreinewüllö« . . 751,0 V8V tri»ck, deckest') -19,7 K«uk»krM»i>er. 751,5 8V »cd M»cd. Molk.') -I7^t >4«m»I 750,8 V krilek, Kid. deck. . -15H ?»ri, 769,4 V8V »ekM., Kid. deck. 6r«k«IS 756,4 V ,ct>M>ek, deck ') -lL.8 -»rlirak«. . . 7«0,4 «V «i„>g, deck. -13.« Vi«»d,<l»a. . . 758.« »V mi«ig, Molkig - -14^ L,»»«> 756,8 V8V leickt, ktegea - -19.1 Könck«a . . . . 761,5 V krilek, deckeekt - -11.» 2itt»a V »ekM., Molkig lteik, keckeekt s-19.0 s- 9.« ltna»d«rU (- >>s «V vre»ä«a (6 »z 757,4 VKV »ekM»ek, dock. -13.« 756 9 -V »vkM»ek, deck ') ,ekM»ek, dock.*) leickt, keitor kiook. Kid. dock.') s-IS,7 s-15.1 s-14.« 1-18.1 öerlia . 754> 758 8 8 Vl«a V ör«»I»a 756,7 V8V ') köea, geetern ki»edmitt»q K«Mitter.r»*) uoä llegel, di»cdmitt»g keffenied»»«. ') 6««t«ro K»eb- miltig 6eH»itter »it «ürwiickeo vüeu. I 6«,teru iq»rki»itteg Kevitter. ') 6«»teru ^deoä ke»eo«ü,,oer. *) Oeslero dleekmitwg kegeu. I 6««tero ^d«o<I (-« Milter. U«d«r»iekt ä«r Vitterunff. v»i b»rowetri»eb« Ainimam, M«Iebe» geeter» ^«»4- licd roo lötleaä l»g, k»t »Icä u»el> 0»te» di» kortl»«- vegt uuü liegt jetrt über 6«m ,-äli«k«n 8ck»e«i«a, vikrenä äie »madig« Alitteroag «iek über «iie U»a»« »aälick« v,t«e« »a,geä«kot dit. v„ dlioimaw oürä- lied vo» 8ekotti,nck i»t oorckHrirt» veriekMaoäea a»ä «, iit Sie VitteraaU im Ve,t«o im Xllgememea «M»» radiger g«vorck«a. v«der 6eatr»Iea,op, kerr»«dt IlSdle», »ndestioüiges, Im 1Ve»t«a vorviegei,» trüb«», vielsiek regaerisck«, Vetter; <i»x«U«a i»t Ser doda diorüen »aaeerffe^ükiilick v»rm. »wT «. FnU. r»rtäuu«r»6 d-dlv», u»l»«8tL»-lU«A, »u »toUmi- rrola«» »«»«»»elutuoru »olxsuS«, «attor dol »-avlssen, atollvarrvl«« krtsedo» «-Suos-UoN«» Vtuäo». >*,
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