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Dritte Anlage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger ? r,r. DormevStag den 13. November 1879. 73. Jahrgang. Aanünävulaokor Varala. ite Abend 8 Uhr Brrfummlnna t« großen Saale, rialrath Prof. 0. 8. Saar über: »«wwtwa*, »8 »Up vedeutung der Ltcht«»«.- de» Herrn r»m»S. Plan, «»»- Var tzorotuock. VUsttLotvll-vrodvntor-Vorolll. Aorg«» »r«lt«g Ad«uck Aaopt- »o«l «ln »Igo krobo u» gro»i«> 8»»t« 6er kaebbiocklir 8ör««. Malt. Ir. 22. TagoSzett. k Herzliche» Leöewatzl irn verwandten und Freunden bei kirr Abreise nach Nord-Amerika. »lpzig. 1». November 187S. kuul Slovan. >ar verreiü, deshalb mein Stillschweisen, glichen Gruß und Kuß. S. r »bom>«' . Familie arlerre. ihtaaz. M. I. Brief liegt S. T. »1 postlagernd. vorlfg. n. i. Stde. — Sine and. ivdgk. gebkt Halt! Her»! S»ße. N. A. 8 «rief liegt. »rron. Lin gesandt! AurUtt, »Iwaaacko vnbao» » «tück 1« Pfennige ast man bei Varl Oüttlog, ThomaSkirchhos 18. Dir elegantesten und modernsten N»»r»rvv11«rr m reinstem Haar l. Qualität zu reellen trisen erhält man ber Ackott Svlnrlov, rfeur ir DEM and Henea, Kt. 8. llgsdvWM. mit, daß -Theater t. ause» zu »nacht». nden in ür HauS schriftlich echnisch« m Die Neuheit rtum. (Llngefanht^) Gla«; ass Ilm den fo beliebten Glanz beim Plätten l Wäsche zu erzielen, hat wohl manche m» die verschiedentlrchsten versuche ge- cht, ihre Mühe aber mit wenig Erfolg Met gesehen. LS sei daher archnerk- n gemacht, daß für Kunden sowie Käufer dem S-ifengeschäft von v. A. Soest, Mit 1V (Kaufhalle, Durch«.) ein Schrift- zrati» zu baden ist, welche» Anlei- girbt, den schönsten Glanz leicht und ohne viel Unkosten, hervorzubringen. TraunsAltn zu brachtm. SLrge au» erster Han» ohne Unter, del kaufen will, erhält dieselben schön btlig «tnstmsthlenftratze «r Id, Stlosoldarlst'o Surp-Nupurln. Ivo kauft man mode'N garnirte Sammt- Issilzhüte billig Hainstraße 15, parterre. iMlO. KMMIl. Stnt« üüt«l cke kologue. I.e«e,v«oä — All»I»gea »a» cker 8»mwtiu»g 0.V. Samt« 8 VI»r Die Verlobung unserer Tochter Lllsa mit dem König!. Preuß. Oberförster Lieutenant der Landw. Ritter rc. Herrn M. varth zu Mauche bei Altkloster be ehren wir un» hierdurch anzuzeiaen Leipzig, den 10. November 1878. Ernst Keller «n» Ara«. Die Verlobung ihrer Tochter Clara mit dem kaiserl. Telegraphen-Lsststenten August Sehuer zeigen hierdurch ergebenst an Stolberg i. Harz. Ariedrlch «eher nebst Frau. Clara »«her. Angust «ehner. Verlobte. Leipzig-Echönefeld. Stolberg i. Har». Leipzig. Carl Irhuig 2»a Lepper e. s. a. v. Chemnitz. Leipzig. vti, Franz. Marte Franz, geb. Awe. vermählte. Stettin. «nsta» Sperling Therese Sperling geb. vertrau». Plagwitz-Leipzig, den 11. November 187». Seat« U»rg«ll «ntiebUef «oft a»cd staiaem Sr»ast«a>»sser aaier ivoiggeUedter V»t«r, ScbMieger-, Leo«- aock vrgro»v«t«r, cksr S-ulalled Sanaorvr'sest« Odor-Vldlloldostar ». 0. Carl l-ockwlß »alt» iw 83. 1»bre ,eia« l,«bea». km Äawea äer tiekd«trLdt«a SioterdUedeaea l,«ip»ig, äen 18. November 1878. vireetor vr. Ulster uaä kr»u, ged. Nolto. Die keeräixavg üoäet rreitax, äen 14. November N»ebmitt»g« 3 vdr vom Irooerd»«»«. 8ebüt»«o»tr. 18/1», »u» 8t»tt. Lieben Freunden und Bekannten dir traurige Nachricht, daß heute Abend 7 Uhr schnell und unerwartet unser lieber Gatte und Pflegesobn, der Schriftsetzer Hm Aod»rt »»stvl ohne vorherige Krankheit am Gehnnschlag verschieden ist. Unser Schmer» ist groß. Um stille Thetlnahme bitt-t die trauernd« Wittwe «tzelhet» Nagel im Namen der übrigen Hinterbliebenen. Leipzig, am 11. November 1878. TodeS-Anzeige. DienLtag Abends 11'/. Uhr starb nach kurzen schweren Leiden unser guter Gatte, Vater und Großvater. Herr WI krick. M. Msr. i« 68. Lebensjahre. D»e» allen Freunden und Bekannten zur schuldigen Nachricht. Die Iranern»«« Hinter!assenen. DaS Begräbniß findet Freitag den 14. November Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Friedrichstraße 85, statt. Gestern star» plötzlich am Gchlagstnsse unsere geliebte Tochter nn» Schwester Frällltiu Ligeße LcheUkiz, Vorsteherin einer höhere« Töchterschule 1« Leipzig Die» zeige» ttefbetrübt au »te tra«ern»e« Hiuterhllebene«. Strastbarg l. S. ««» »reSlau, »en IS. November 187». Bei dem Ableben meine» innig geliebten Gatten, de» Fleischer» Friedrich Otto Sfchornast, Am 11. d. M. starb nach Lljähr. Thättg- krit in meinem Geschäft mein treuer Arbeiter Karl Küttner.1 Ich verlier« in dem Dahingeschiedenen einen rechtschaffenen und braven Mann und werde ihm stet» ein ehrende» Andenken bewahren. Leipzig, den 1L. November 1878. «. Lrnguliu. Gestern Abend 10 Uhr entschlief sanft nach längerem Krankenlager mein theurer braver Gatte, Herr Kaufmann Friedrich AaM Bielmth, im Alter von 69 Jahren. Im tiefsten Schmerze zeigt die» zugleich im Namen der übrigen Hinterlaffenen an Cbemnttz, den 11. November 1878. Atorenttue vtelmuth geb. «aguer. Heute Morgen endete rin sanfter Tod die schweren Leiden meiner lieben, treuen Schwester, Jungfrau Auguste Schultze. Mein Schmerz ist grenzenlos und bitte ich liebe Freunde und Bekannte um stille Theilnahme. Leipzig, den 18. November 1879. Die tirfgebeugte Schwester vertha Schnitze. Hente früh 1 Uhr entrl» uns »er »nerbtttltche To» unsere tunt,geliebte U« stille» vellet» btt'tet N. Laoaowork «n» Ara» gkb. vornlngor. Leipzig, IS. November 187». Grftern Abend verschied nach kurzem TodrSkampf unser liebe» Sühnchen Otto im Alter von 10 Monaten. Tiefbetrükt »eigen die» an «tlhelm Scheibe und Frau, D. 1L. Nov. geb. Vetter. «rrn Pastor Hartung, sowie der erhe- ende Gesang de» städt. Grabgesangverein» und da» Geleit unserer lieben Freunde und Bekannten nach der Ruhestätte, aus mich, in meinem tiefen Kummer, stärkend und aufrichtend gewirkt. Für die» Alle» sag« hierdurch meinen herzlichsten Dank. Auguste Amalte Sfchorua« geb Ohme. Dank. Für die vielen Beweise aufrichtiger Theilnahme bei dem so früh und uner wartet erfolgten Hinscheiden unsere» guten Sohne», Bruder», Schwager». Neffen und Cousin E»uar» Gnstav Götitz sagen wir nochmal» unseren herzlichsten Dank, besonder» seinen geehrten Principalen den Herren Xrog L blonät, dem Herrn Pastor Rausch für trostreiche Worte, sowie seinen Freunden und Collegen für reichen Palmen- und Blumenschmuck und Begleitung zur Ruhestätte. Reudnitz, 10. November 1879. Die trauern»«» Hinterlafsene«. Für die vielfachen Beweise herzlicher Theil nahme bei dem Tod« unserer guten Tochter Margarethe sagen hierdurch unseren innig sten Dank, insbesondere auch dem Herrn Srchidiac. vr. Gräfe für seine trostreichen Worte am Grabe Otto Sllmer u. Frau. Dresden mit Frl. Emilie Metz in Passen- do rf. Vermählt: Ingenieur, in wolkenstein mit in Dresden Hnr Hermann Fil. Minna verlobt: Herr Ernst Thteme-Voigt in Frl.» ^ ^ Herr Moritz Lebritter. lkenstein mit Frl. Martha Zwickau. Herr Her«. Meiser in Dresden mü Frl. Clara Kaiser daselbst. Schubert in Chemnitz mit Lazner daselbst. Herr vr. weä. Täufert in Hall« mit Frl. Elise Enger au» Altenburg. Geboren: Herrn R. Pestel, Kirchschul' lrhrer in EberSgrün, eine Tochter. Senn Otto Martin in Glauchau ein Sohn. Herrn C. A. Steinert in Chemnitz ein Sohn. Herrn Max Matthefiu» in Chemnitz ein Sohn. Herrn B. Dänhardt in Dresden ein Sobn. Herrn R. Ackern, um in Wald- Heim eine Tochter. Herrn Richard Weck. Pfarrer in DittelSdorf, ein Sohn. Gestorben: Herrn Lust. Ed. Wagner'»- Seminar-Oberlehrer in Nossen, Sohn Theodor. Frau Pauline verw. Profeffor Fleck geb. Menz in Dresden. Herr Robert Emil Leupold, Cantor «wer., m Walden burg. Herr Ehr. Heinr. Bochmann in Neustädte!. Herr B. Stimme!, Gemeinde- Vorstand und Gutsbesitzer in Kleinstkin der«. Frau verehel. Musikdirektor Spohr in Zittau. Herr Friedrich August Biel- mutb in Chemnitz. Herrn Carl Sebald'» in Chemnitz Tochter Hedwig. Herr Alderl Hugo Sckwarz in Chemnitz. Frau Hinkel mann geb. Christ mann in Dresden. Herr C. H. Weiaelt in Chemnitz. Herr Curt Georg Jaehnich in Blasewttz. Herr Earl Wilhelm Schneider in Dresden. Fri. Christiane Laroltne Kuriert in Dresden. Herr E. Donath, Zimmerpolier, in Dresden. Herr Adolf Schlimper in Dresden. Herrn C H. Liebmann'S in Glauchau Tochter Selma. Herrn F. Tröger'S in Plauen t.B. Tochter Anna. Herr Moritz Hartenstein in Plauen i. v. Herr Johann Wilhelm Schubert in EonradSdorf. Herr David Friedrich Meier in Zwickau. Frau Job. Christ. Haußmann in Niedermersa. Herr Karl Friedrich Heilmann in Lltenburg. Die veerdtgnug unsere» verftvrbenen «»liege« »sdwrl N»n«I findet Areitag. 14. Nvvember. früb 8 Utzr. von »er vetzaufnug. «o,»ftr,tze «e. ». an» statt. »t« llll»t,tt««»«r e»«r L. OTHvIm. Tie veer»ign«g »er Sr»u kblllpplu« »«ruckt findet Freitag »e« 14. No- vember, Vvrmittag» » Uhr, v»m Trauerhanse, Kör«erftra»e «r. 1», ans statt. ^ Psfistratze Nr. 7. Tügl. geöffnet v. Morgen» bi» Abend», Som- /KzltzUvDUOvtNI, tag» bi» Mittag. Wannencurbäder genau nach ärzU-verordmim »»etfe»n».I.».H. ^reitaa. Milchbirse mit Zucker u Zimmet. S. v. Fiedler, Pflugbeil »uk ck«r 8t«r»w»rt« Meteorologische Leobachtungev Unart« Io L«1p»lg. »Sb«: 118 Aewr Ld« cke» Laßt cker Saadavütunp. N»row»t«r rxt. »»I -rk-rwowtr. k»»edU»U«lt. v»o<t- ri«dtLL« u»<i suiL». 11. Nov. Ld.oä, 10 vbr 7481 30 93 8 1 k»»t tritt»« 18. Aorgen» 8 vki 738.8 -f- 43 98 8V 3 l>«it«r NuebmtttuU, 8 vbr 7V6.8 -f- 6.5 77 8V 4 tritt»«') Aiaiwow cker 1>wp«r»tor — -Z- L°L. Aeriwuw — -s- 7'.6. ') Ltüfwieeb. »per »öd« aer dlleckerecklig« — 0.5 w». kodellen. »rauck. Bortrag ittet ster und talieder T. grßkt urateur zu meid. großer »eichen, bzug. b. Anger rKater. Reich»- »iov- g flogen. .Hofl. Landtag. Ii Dresden, 12. November. (Zweite s»« «er.) Eröffnung der Sitzung vormittag» Uhr. Am Mtuistertische anwesend Cult«»- Her vr. von Gerber und Finanzminister Köunerttz. tzrlistdent Haberkorn bringt zur Senntuiß Lämmer, daß vom Abg. vr. Metschuer »»e Jnterpellatio» eiuaeganaen sei: Ist die königliche StaatSregierung gewillt, dem gegenwärtigen Lairdtage den Entwurf eine» Eesetze» gegen die Verunreinigung der fließenden LLffer vorzulegen oder doch eine Mtttheilung darüber zugehen zu laffen, ob, beziehentlich mit welchen Ergebwffen die Erörterungen über diesen Gegenstand fortgesetzt worden find? Die Kammer ist damit einverstanden, daß diese lterpellatiou an die kövigl. StaatSregierung ab werde. der allgemeinen Vorberathung über da» «igl. Decret Nr. 9, die Veräußerung de» lorwerk» Pennrich betreffend, beantragt Abg. firbach: da» königl. Decret Nr. 9 an die Finanzdeputation » zur Berichterstattung zu verweisen. Die Kammer beschließt demgemäß. Hiernach folgt die allgemeine vorberathung da» königl Decret Nr. 1», da» Landwtrtb- Ibaftlich« Institut der Universität silvzig betr. Abg. Günther erklärt, daß «an al» de« Antragsteller zu der vorliegenden legenheit, i« letzten Landtage Feindseligkeit da» Landwirthschaftltche Institut der Univer- -eipzig untergeschoben babe Er sei weit da- entfernl gewesen, «tt feine« Anträge feind- lige Absichten zu verbinden, er habe nur Ge- »heit gebe» wollen, de« über jene» Institut ich verbreiteten irrigen Meinungen ent- z» treten, amnevtlich fei e» rh« dar- av,eko««ev, den Ärrlhum anfznklärm, würde die Ämmatricnlation bei dem Land- Ihschaftttchea Institute der Universität dazu benutzt, auf bequeme Weise da» laufen. -stzitz tere die befrtedtmvdsten Erklärungen, ktiäg« über politisch« Tage»fragen" ar wtrthschaftllche» Ivtzitut wie de« zu Erklärungen. Daß au einem Leipzig nothwendig seien, werde verschiedentlich be stritten, unter dem Hivwei» auf die Thatsache, daß je nach der politische» Richtung de» Docenten die Vorträge einseitig und parteiisch sich gestalten. DaS königl. Decret sage darüber Nicht», indessen sei wohl anzunehmeu, daß die angestelllen Erörte rungen auch nach dieser Richtung hin beruhigende Resultate ergeben haben. E» liege nunmehr keine Veranlassung zu weiteren Anträgen in dieser Sache vor und er veaotrage de-halb: DaS königl. Decret Nr. 10 der sofortigen Echluß- berathung zu unterziehen, sowie den in oer ständischen Schrift vom 5. Juli 1878, Pos. 85 mb ä gestellten Antrag durch da» königl. Decret 10 für erledigt zu erklären. Cultu»minifier vr. vonGerber giebt einen kur zen Rückblick über die Entwickelung der Landwirtb- schast und der landwirthfchastlicheu Schulen in Deutschland während der letzten 50 Jahre. Die Mei nungen über die landwirthschaftltche« Institute haben sich mit der Zeit so sehr verändert, daß der größte Theil der Institute bereit» wieder beseitigt fei und daß die noch bestehenden um ihre Existenz zu kämpfen hätten. Man glaube zu der Erkenntviß gekommen zu fein, daß der fragmentarisch« Unter- richt au den Instituten nicht »ehr genüge gegenüber den höhere» Anforderungen der Neuzeit. Mau habe deshalb die landwirthfchaft- lichea Schulen mit der Universität verbunden. Ob man nach diesen Anschauungen nicht die wissen schaftlichen Anforderungen für die Landwirth« zu hoch spanne, wolle er dahingestellt sei» laffen. Indessen fei die Landwirtschaft keine Wissenschaft, sondern eme wissenschaftliche Praxi» und er halte sich nicht für competent, über die R chltgkeit der gegentheüigev Anschauungen zu entscheiden. Nach wetteren »»»führungev sprach Redner die Hoff- uuug au», daß sich in nicht zu langer Zeit die Erwar- tungen erfüllen werden, welche «an an die Errichtung de» Landwirthfchastlicheu Zwstttut» der Universität Leipzig geknüpft Hab«. (Bravo von allen Setten) Abg. Uhlemanu: Man glaube, daß da» In stitut niemals eine große Frequenz erreichen werde, well der Bildungsgang z» lange avdouere und zu kostspielig fei. Trotzdem gehöre der landwirth- schaftltch« Unterricht au die Universität, um Den jenigen Gelegenheit zu höherer AaSollduog zu geben, welch« größere Güter zu bewtrthfchaften haben, und «« von dort her Lehrer «u die Mittel- schnleu zu bekommen. Io Bezug ans da» Institut selbst bemerkt Redner, daß nach feinen Wahr nehmungen, die er in Sachen de» Institut» al» Referent de» LandeSculturrath» gemacht habe, unter den Lernende» ein sehr guter Geist herrsche und daß die Lehrkräfte anerkannt Tüchtige» leisten. Die Verhandlungen in dieser Angelegenheit hätten den Nutzen gehabt, die gegen da» Institut mehrfach ausgesprochenen Bedenken zu brseitigen und die Lehrkräfte zu beruhigen, nachdem sie eingeseheu haben, daß ihre Lehrtätigkeit volle Anerkennung findet. Abg. vonOehlfchlägel spricht Worte de- Danke» au» für die hohe Für sorge, welche der Landwirthfchaft und dem Leipziger Institut au maßgebender Stelle zu Theil geworden, und richtet au die Kammer die Bitte, semer Zeit bei Bewilligung von Mitteln für da» Letztere nicht zu kargen. Die Kammer beschließt hierauf ein stimmig, sofort in die Schlußbcrathung über da» königl. Decret Nr. 10 einzutreten. EnuuSminister vr. von Gerber ist mit dieser geschäftlichen Be handlung der Borlage einverstanden. E» werden sodann die Abgg. Günther und Philipp zum Referenten bezüal.jCorreferenten bestellt und wird, da Niemand da» Wort begehrt, zur Abstimmung ver« schritten. Der Günther'sche Antrag fand einstim mige Annahme. Nach den Berichten der Abtheilung-vorfiände haben sich bei Prüfung der Wahlen von Abgeord neten Anstände zur Zell nicht ergeben. Hiermit Schluß der Sitzung. Die nächste Sitzung findet am Areitag de» 14. November vormittag 10 Uhr statt. Ei« rnlßr Mahmmß. Seitdem tu Deutschland die focialdemokratifche Agitation durch ein scharfe» Gesetz von der Ober fläche de» öffentlichen Leben» zurückged, Sogt wor den, ist die unserer Staat»- und Gesellschaftsord nung von dieser Seite drohend« Gefahr nnr zu sehr in Vergessenheit gerattzen. Da mag denn da» Schauspiel, welch«» soeben in Frankreich der Arbeitercougreß von Marseille geboten, auch da» deutsche Bü gerthum au» einer wenig be rechtigten Sorglosigkeit aufrüttelu. Der Theil der französischen Preffe. welcher da» heute bestehend« repndlikaoifche Regiment vertritt, hat die Bede», tun- dieser Znfammenknuft ans jede mögliche Weif« abzufchwächen versucht. Nach nuferer Meinung hätte mau in einem Land«, welche» vor nicht zehn Jahren jene blntige Verwirklichung der focialifltsch- communtstifchen Theorien erlebt hat, am wenigsten Grund zu solcher Schönfärberei. Judeß, Da» ist Sache der Franzosen. Für un» ist in erster Linie von Wichtigkeit, daß wir aus» Neue die Ziele dieser revolutiouairen Be wegung klar vor Augen gesehen haben. Denn diese Ziele find keine blo» französische Eiaenthüm- lichkeit; sie sind Gemeingut der Socialisten aller Länder. Mag da» Gerücht, daß die deutsche Socialdemokratie dem Marfeiller Congreß ihre förmliche Zustimmung kundgegeben habe, wahr fein oder nicht: — daß die dort verkündeten Grund sätze auch die ihrigen find, steht außer Zweifel. Der Congreß verkündet die politische Tleichberech- tiguvg der Frauen, die Abschaffung der Lohn arbeit, vor Alle« die Aushebung de» Privateigen- tbum». Da» Mittel, diese Ziele zu erreichen, ist dre Revol«tion. Wir hören damit nicht» Reue» Auch alle die Tollheiten, mit welchen diese Forde rungen tu Marseille begründet wurden, haben tu ähnlichen deutschen Versammlungen nicht gefehlt, nur daß st« sich «ater der lebhafteren Färbuux der gallischen Redensarten noch ei» gut Thri. drastischer auSnehmen. Wir Deutsch« haben über diese Tollheiten eine Zeitlaua vorueh« gelächell; nachher, al» ihre verbrecherischen Auswüchse un» durch die fluchwürdigen Thatcu de» Sommer« 1878 in Schrecken und Zorn versetzten, haben wir gegeu sie da» Mittel einer rücksichtslosen Muudtodtmachung in Anwendung gebracht. W«w je aber, fo sollte» wir uns jetzt dara» erinnern, wie wenig damit der wirklichen Gefahr die Axt an die Wurzel gelegt ist Die BreSlauer Reich» tag»«ahl und die sächsischen Landtag-Wahlen haben nn» erst vor kurzer Zeit gezeigt, wie eifrig »nv erfolgreich di« focialdemokratifche Propaganda unter der Oberfläche fortarbeitet. Jetzt ümmt die anfsteigende Bewegung der fdcialtstifcheo Ideen in Frankreich Hinz», »« den aefiunnogs- verwandten Bestrebungen in Dentschland neue Nahrung, neue Ermnthignug zn geben. Wahrlich, e» bedarf nicht erst der Propbetengabe, um z, erkeure», wie rieftngroß eine» Lage», je nach der Entwickelung der Dinge in Europa, die Gefahr vor unfern Blicke« stehen kan».