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8 S. 0 ? l) ü. i i k 1. » l. i. » « > 6 i. >. ' 6. . «. ! t« ! 0. > 1« ! tt. i 6 0. k. k. 78rr r. ?. 6. ?. 6 6 «. 6. 6. tt. S. Ü. r. n. 0. t» n t 0 а. 0. б. 3. S. W v. 6>. L L ?. L t. 1 L U 6^ Grschetul tiigUch früh -V. Uhr. »eMr«m«chG«w>M-, tzoyaoutsgass« SL. tzmechßnnde, Ur Nesacti»».' SmmtNagD !0->2 Uhr. Nachmittag» 4—» Uhr. Wr dt» NNN>»t» rta,ri»nd«rr «mm- DÜ«» »»chl fth Kr Urd-Mi« Wch» der für dir nächst- Nummer destimmre» « Nochen tagen Pt« Nachmtva-S, an Soau- mdSesttogrn früh bis '/Führ. M de» Mate» M 2WL Lmnchm«: lstl* NfMM. uNtvertziätssir. 12. »MLi8Lanm°st^i».p. «,H8 Uhr. WMM.TasMM Anzeiger. Vrga flk Politik, Local,rschichtr, Haudclr- md «rs-Wmkchr. «uftgM 1S.00V. 4» Mk. Petttzea« ro Vf- tzupnür »röHen Preisverzeicho Satz nach »«taim, «ir, de» Led«l1»«aK»tch die Spaltoetle 4« Bi. Inserat« stad stet»and.»«-»rtt-, za senden. — Rabatt Wird nicht gegchea. Zahlung pr»«»iu»ar»aäo -durch-vf " ' oder »-vorschuh. 318. Kr-itag den 14. November 187S. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. »er zwrtte Ueie»i» der H-tzttsche» «rnudsteuer IU >« N»»e»der nach Eiu» dom Louieutz de» im Kataüer einaeüellten Erundwrrib» kävia und werden di« Steuerpflichtigen hierdurch aufaefordert, ihr» Steuerbeiträq« von diesem Tage ab, di- spätesten» 14 Tage nach demselben an dieStadtSteuer^tzinnahmr allhter — Brühl51, blauer Harniich. ». Stock — zu bezahlen, da nach Ablauf drr Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen di« Säumigen ein« treten müssen. Gleichzeitig ist von genanntem Tage ab und spätesten» binnen 14 Lage« nach demselben die Kirchen- oulag« dm» »iuudftückstzesttzer» edaugeltsch-lnttzerischer Lousessto» »ach Höhe »o« 7 aus eine »tutzeit oder je des t« Kataster stetzeude» «ruatzmerttzr- mit zu entrichten, wogegen GruudstKck-tzesttzer, welche Mitglieder einer ander» mit eigenem «ottestzan» am Orte destetzeudeu anerkannten »eltgion». oder Lonfesßousgemeinschaft find, nur de« dritte« Ltzetl de- sonst auf ihren Grundbesitz bez. ihren Antheil fallenden Beitrag» zu den Parochialanlagen zu bezahlen haben. SechM. den tztz. Oktober 187». Le, »attz der Stadt Leipzig vr. Georai. Taube. Korbweiden-Anctio«. Mittwoch de» L». »ooemtzer d. -. soll« dou Bormittag» 10 Uhr an aus vurgaorr Forstrevier hinter der »«idenroi- sche« Ziegelei und am uoue« Schützend«»» ea. ritz- Sedmed Korbweide» unter den im Termin bekannt zu machende« Bedingungen und gegen sosorttge Bezahlung nach dcm Zuschlag« an den Meistbietenden verkauft werde«. Zusumweukunft: hinter der Leidenrothlchen Ztogoloi in der Nähe der Laldftraße. Leipzig, am 11. November 187». Le» «attz» Forstdetzutano». Bekanntmachung. Der Borberettung-cottesdienft für den zweitrn diesjährigen Bußtag findet Donner-tag den SO. November, und zwar nur in der Lhomalktrch« statt. Leipzig, den 11. November 187». Dir Lirchr«i»svtttis« fiir Lriryiz. Ler Superintendent. Ler »attz der Stadt Leipzig. vr. Fr. W. Baientiner, i. r. kpd. De. Seorgi. Messerschmidt. Bekanntmachung. Die Unstreicher-Nrtzette» an der Weftbrücke sind vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber hiervon in Kenntniß gesetzt. Leippg, am 10. November 187». Ler Nattz der Stadt Leizuig. vr. Georqi. Langemann. INS >. « v 6l ».v.p.1/^ i. l /p^,n o. L nü«a .-^.IlSL .-4.1völl 'r.-L.7tL >u,.7L0k S .^L5IL Vie politische Lazr. Der Besuch de» französischen Botschafter» 8t. Ballier iu varzin, die Abberufung de- Grafen Schnwaloss au» London und die Zögerung im Besuche de- Ezarewitsch in Berlin und Wien stehen aus der Ta-e-ordnung der politischen Be sprechung. E» unterliegt keinem Zweifel, daß da- deutsch-vfierreichische Bündniß den Mittelpunkt aller Bewegungen der Diplomatie und der Höfe bildet und dev Reichskanzler in vollem Athen» er hält, um die nach außeu und nach tunen avge- fangeue Partie zu Ende zu spielen. An auschei- renv kreuzenden Schachzügen feiner Gegner fehlt e» bi- jetzt nicht; doch da» von wohlerworbenem Ruhm gehobene Talent de- deutschen StaatS- navnes scheint über alle Hindernisse zu siegen. Hohe Militatr» verhehlen allerdings nicht, daß bringen, daß in §. 1 de» Retchsmtlitairgefetze» die > Krieden-präseuzstürke de» Heere» für die Zeit vom 1. Januar 1875 bi» zum 31. December 1881 ziffernmäßig sestgestellt ist und ebenso die Forma tion aller Truppengattungen. Die Erhöhung der Präsenzstärke, die Errichtung neuer Regimenter kann also vor Ablauf de» bekannten stebrnjährigen Zeitraum- mit de« 31. Drcember 1881 unmöglich beabsichtigt sein, wenn man nicht gleichzeitig diesen ganzen Theil d«S Reichsmilttairgefrtze- aufheben wollte, woran doch ernstlich Niemand denken wird. E- liegt hier augenscheinlich eine Verwechselung vor. Die Erhöhung der Friedenspräsevzstäike, entsprechend dem Wach»thum der Bevölkerung seit Erlaß de- Militairgesetze-, und die Bildung uener Formalioneu liegt allerdings im Plaue der Kriegs- Verwaltung; es ist Die- längst bekannt und von der r**'ilL tscheki Blätter» untere» Wissen» nie die Entwickelung der Ding« in Frankreich schwere^^ugnet uwrdm. .Aberdie »»ssührung 'k'auu nach Beforguiffe am eigrntkch lotenden Orte erregt ^ ver Sache vor Ablauf der sieben Jahre nicht hat und daß «au e» für geboten hält, da- em pfindlich gewordeae Rußland an Deutschland her- auzuziehen, damit e» nicht der französischen Allianz anheimfale. Die Besuche St. Ballier'- und de- »uffisck-en Thronfolger- find aber da» Werk de» Reichskanzler», wenn eS auch richtig ist, daß Kaiser Wilhelm tu einem Austausche freundschaftlicher Versicherungen mit dem Czar den russischen Thron folger zum Besuch« de» Berliner Hoflager- etnlud. E» ist kein Gegen-Schachzug, der die Reise St. Ballte»'- nach Barztn zur Folge batte, sondern da- natürliche Ergebniß einer Politik, die nach geschehenen Thatfacheu beruhigend nach allen Seiten hi» ewwirken muß. Weiter wird versichert, daß alle die Folgerungen, »Ache au- diesen Verhältnissen sich für die Stel- luna de» Fürsten BiSmark ergeben, nur auf Ver suchungen beruhen. Der deutsch-österreichisch« Vertrag enthält, wie betont wird, so feste Be stimmungen (die gegen da» Auftreten einer deutsch feindlichen russischen oder französischen Politik ge richtet find), daß Niemand, am wenigsten Kaiser Wilhelm, die Bedeutung dieser Abmachungen durch russische Begegnungen abfchwächev will. Mau weiß in Berlin Nicht» von einer «oScowitifchen Camarilla, welche sich an die KreuzzeitunaSpartei anlehne und an dem Sturze BiSmarck'S ar beite. Im Gegentheile hört man, daß die alte katholifirende Protestantenpartei am Hofe, die fiel- größere Sympathien für Oesterreich und Bcyrrn hegte, bemüht ist, da- Bündniß mit Oesterreich immer fester zu schnüren, um endlich da» Schlagwort ihrer obersten Instanz, den „Frieden der beiden Confrssionen" in Preußen zur Geltung zu bringen. Sie verstehen darunter den Frieden mit Rom unter Bedingungen, die allerdings Fürst Bismarck bi- vor Kurzem nicht zugesteheu mochte, die aber jetzt auf dem Wege der Verwirklichung fein sollen. Auch Da- wird nur mit Vorsicht aufzuvehmeu sein. Iedevfall- glaubt ein guter Theil der »ltramontaven Ab geordneten, daß sie mit eirem zustimmevden Vo tum für die Eisendahnvorlagev rrve Politik treiben würden, deren Erfolg noch in der Luft schwebt. politische «edersicht. Leipzig. 18. November. Iu etuer Reihe von Blättern finden sich fort gesetzt Meldungen, daß Herelt- im nächsten Reichs etat eine Vermehrung de-Reichsheere» be- »»tragt werden solle. E- werden über die angeb- Kchen militairischen Verstärkungen die genauesten An gaben verbreitet. Jene Differenz von 25 Mlll. Mark zwischen den bisherigen und den neuen Zoll- etuuabmen de» Reich», über deren Verwendung Allerdings noch Duukel herrscht, sollte angeblich für diese Heeresverstä» kung bestimmt sein. Ossi- ciöse Eorrespoudeuteu und milttairifch« Organe kbe, diesen Meldungen bereit- widersprochen, k» dürfte aber zweckmäßig fein, in Erinnerung zu angestrebt werden, und die betreffenden Vorschläge können nicht an de« nächsten, sondern erst an den Reichstag de» Jahre» 1881 gebracht werden. Die «tfenbahndebatte im preußischen Abgeordnetenhause ist auch am Mutwoch noch nicht zu Ende gekommen. Den Standpunkt der Minorität der nationalliberalea Partei vertrat der Abg. Kieschke, indem er als Folge der Ver staatlichung eine ungeheure Erhöhung der Staats schulden, eine schädlich« Eevtralifatwn der Ver waltung und eine übermäßige Gewalt in der Hand Eine- Manne- voraus sah, von den iu Rede stehenden Bürgschaften kein Hell erwartete und die Rechnung auf eine billigere Verwaltung bei größerer Einheitlichkeit derselben für einen Irrthum erklärte. Ihm antwortete von conservattver Seite der Abg. v. Rauchhaupt, der im militairischen, finanziellen, volkSwirthschaftliche» und social« politischen Interesse, insbesondere auch als Mittel zur wirklichen Durchführung der neuen Zoll- Politik, die Conccntration de- Eisenbahnwesen» »u der Hand de» Staat- für unerläßlich er klärte. Nachdem der Staat bereit» 1600 Mill. Mark in feine Bahnen gesteckt habe, fei er die Durchführung de- StaatSbahushstem» dem Lande einfach schuldig. Der conservattve Redner consta- tirte, daß mit Hülfe der Nationalliberalen bereit eine Majorität gewovreu sei; jedoch war ihm der Gedanke schmerzlich, da» Centrum tu der Zurück haltung und Opposition erblicken zu müssen. Da» Tarifwefeu müsse der ausschließlichen Verfügung de» Minister» entzogen und entweder durch Mit wirkung eine» Eifenbahnrath» oder durch Feststel lung bei der Etatsberathuvg geregelt werden; auch sei der Gedanke zu erwägen, dc» Anlagr- capital der fämmtlichen StaatSoahnen zu einem vom Etat getrennten, sich selbst amortifirenden und verzinsenden Fond- zu erhcken. In fast zweistün diger Rede erhob dann» och einmal der AbgRichter- Berlin seine Stimme gegen die Eiseobahnvor lagen. Der fortschrittliche Redner warf bezüglich der Eifeubahnpolitik den Conlervativeu sowohl wie dem Eeotru« die ärgsten Widersprüche gcgrn ihre Haltung vor wenigen Jahren vor und faßte die ganze Summe der Anklagen, die gegen da» Staats- bahnshftem erhoben zu werden pflege«, al- Ver nachlässigung der Interessen de» Publicum», theure Verwaltung, Ueberzahl der Beamten, unbillige Hervor k hrung der militairischen Rücksichten und dergleichen noch einmal zusammen. Bei dem jetzt beliebten Schmähen gegen die Privatbahnen über sehe man ganz die ungeheuren Verdienste de» bis herigen System- um die Entwickelung unserer Verkehrsverhältuiffe. Zwar spreche man, während die ganz« Strömung der Zeit nach einer fast social- demokratischen Staatsallmacht geh«. auf allen Seiten de» Abgeordnetenhauses von Bürgschaften im Eisen bahnwesen. E- zeuge Da- von Gewisfensbedenkev; allein die vorgeschlageuen Bürgschaften, namentlich der Eifenbahnrath, würde» praktisch werthlo» fein Wohl werde jetzt eine neue Aera i« Eisenbahn wesen beginnen, aber «ine solch«, die sich als ein verhängntßvoller Irrthum erweisen werde. Nach einer kurzen Befürwortung der Vorlagen durch den sreiconseroativen Abg. Leufchner und nach dem der Minister Maybach den lefremdlichm und aufsehenerregenden Aussall, den er sich in der vorigen Berhandnmg gegen da» Institut der Börse al» „Giftbaum" gestattet hatte, richtigzustelleu und abzuschwächen versucht hatte, wurde die Vertagung der Debatte auf Donnerstag beschlossen. Die in vorstehendem erwähnte Aeußerung de- Mintster» Maybach lautele folgendermaßen: Allerdings wird durch di« Verstaatlichung der Eisenbahnen manche- persönliche Interesse verletzt. Denken Sie nur an di, Ltrectoren (Heiterkeit) und an deren Llientel; ich könnte darüber mit interessan ten Detail- aufwarten. Die Börse hat auch «in Autor,sie, daß die Prioatbahnen weiter bestehen, denn bei jeder Manipulation der'elben war immer Aiwa- »u verdienen. Jud»fferr ich rechne mir zu« Be-".er st an, daß in dieser Beziehung die Thätigkeit der Vörie beschränkt ist. (Beifall reckt-.) Ich glaube, daß di« Börse ein Eiftbaum ist, der über da-Leben de- BolkeS seinen Schatten verbreitet, und dem die Wurzeln zu beschneiden halte ich für verdienstlich. (Bei,all recht-.) Begreiflicher Weise hat dieser Av-sprnch im Hanse wie anßerhalb desselben da- größt« Aus sehen erregt. Der Abg. Richter warf dem Mi- nister die Aeußerung entgegen: Wenn Herr Mey- bach die Börse al- ewen Giftvaum bezeichnet habe, besten Wurzeln er beschreibe» wolle, so müsse er (Richter) sagen, daß der Herr Minister von dem Wesender Börse, vom Handel und Ver kehr auch nicht die blasse Ahnung habe. Dieser Ausspruch wurde von der Linken mit leb haftem Bei all, von der Rechten aber mit Wider spruch ausgenommen. Der Redner erklärte weiter: Die Börse wisse sehr gut, wa» sie thue, und sie sehe gerade den Herrn Minister für ihren größten Wohlthäter an. Die ganze neue WirthschaflSpolitik finde keinen größeren Anhänger al» die Börse, und wenn einmal iu den Zeitungen da- Gerücht von der Entlassung de- Herrn Minister» verbreitet werden sollte, so würde der Giftbaum die Blätter hängen. Selbst« ver stäudtich erregten die lrtztenWorte die Heiterkeit de» Hause», aber der Ernst der Sache sorderte doch den Minister Maybach auf, zum Schluß der Sitznug bei feiner früheren Behauptung zu be harren, indem er von Neuem die Börse al- das schleicheude Gift für die BerkehrSwterrssen bezeich net«. Giößere Anfregung hat da» Urtheil May bach'» über die Börse tu den geheiligten Räumen dieser letzteren selbst hervorgerusen. Unmittelbar nachdem die verhängnißvollen Worte gesprochen, trat da- Börsen-Comm ffariat gemeinsam mit dem SyndicuS de» Aeltefien-Collegium» in einem Neben raum de- Börfeusaale» zu einer Sitzung zu sammen, in welcher über die Angelegenheit ve- ratheu und über sofort zu ergreifende Schritte Be ratung gepflogen wurde. Nach halbstündiger Be ratung wurde einstimmig der folgende Beschluß gefaßt und sofort der Börse verkündet: „Da» Börsencommiffariat giebt dem Aeltesten- Collegium der Berliner Kaufmannschaft Kenntuiß von der tiefgreifenden Entrüstung und Erregung, welche au der Börse über die Aeußerung, die der Minister Maybach in der gestrigen Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses gethan hat, herrscht. Eß fordert da- Aeltesten Collegium auf, sofort, foferu die Aevßerung ihrem Wortlaut nach mit de» von allen Zeitungen gleichlautend gemeldete« Passus übereivstimmt, officie He Schritte zu ergreifen, um eine Remedur eintreten zu lassen." — E» scheint fast, al» ob die Beredsamkeit preußischer Minister der neuen coniervativ-klerikalen Aera zu einem ganz besonder» interessanten Capitel ver helfen sollte, nach dessen Traditionen man sich in der preußische» Geschichte allerdings vergeblich umsteht Der Londoner „Eron-mist" hatte tu ein«« die „Unrühe Deutschlands" überschriebenen Ärmel behauptet, Deutschland fürchte, daß e- bei dem Verschwinden der außergewöhnlich großen Räuoer in Heer und Diplomatie, deren c» sich gegenwärtig erfreue, nur gewöhnliche Kräfte zum Ersatz haben werde. Deutschland mißtraue der so außerordentlich vervollkommneten Maschine feine» Heeres; sie habe einmal unter der Führung außerordenilicher Männer Große- geleistet; sie werde ins Stocken gerathen, sobald gewöhuUche Männer an die Spitze treten. — Dabei erinnert da- Blatt an Jena. Daraus entgegnet die „Weser-Zeitung": Gerade die Jenaer Katastrophe ist eine Lehre aewesrn. die noch heute jedem Oificirr, ja jedem ge bildeten Deutschen in den Knochm prckt, und um nicht wieder in den Fehler von damals zu verfallen, wird stet- bedeutende Vorkehrung getroffen. Das Blatt bildet sich An, ein« klein« Clique von Leuten handhabt« di« oberste Leitung de- Heere- wie ei» große» Geheimntß, in da» Niemand hineinsehen dürfe: eS kennt nicht jene sorgsame Vorbereitung der Officiere von den subalternsten Stellungen an bi» in die höchsten Shargen hinauf, für die höchsten und wichtigsten Eommanto»; e- weiß nicht, daß in ununterbrochener Stufenfolge ein neuer Generalstab herangezogen wird, um die Traditionen de» alte» pr übern,hmen, d. h. nicht eine erstarrte Tradition, sondern die, durch llebung und Studium stet» auf der Höhe der Kriegskunst und Krieg-Wissenschaft zu bleiben Und wenn die Zeit kommt, daß un- da- groß« militairische Genie «ine- Moltke entrissen wird, und wenn dann auch wirklich kein zweiter da ist, der sich al- ebenbürtiger Erb« legttimirrn könnte, jene Tradition wird bleiben und angesichts Jena» «ird sie nie außer Acht geloffen werden können. Da- Verhältnis de- Kaiser- zu seinem Heere, da» nicht di« leisesten Anzeichen auf Aenderuug bietel, bürgt schon dafür; aber dafür haben Engländer eben keinen Begriff. In der Sitzung de» ungarische« Unterhauses am 12. November erklärte im Lause der Debatte über die Vorlage betreffend die Verwaltung Bosnien- der Ministerpräsident Trsza, die bosnische Angelegenheit sei keine innere, sondern eine beiden Neichshälften gemeinsame. Sollte die Vorlage verworfen werden, so würde für einen anderen Vorschlag keine Majorität vorhaudcn sein. Die von der Opposition befürchteten Ge fahren feien nicht eingetreten. Die Anklage, daß die Regierung russische Politik getrieben, habe sich al» ungerecht erwiesen. Die Besetzung de- Lande» Hab« höchsten» chre Erkaltung der Be ziehungen Oesterreich-Ungarn» zu dem Staate, mit welchem die Opposition Krieg zu führen wünschte (Rußland), verursacht. Die vorgebrachten Argu mente richteten sich gegen die Besetzung selbst, aber nicht gegen die Vorlage, welch« an der Thatfache der Besetznog Nicht- ändern könne. Gefährlicher wäre eine von drr österreichisch- ungarischen Mouarchie unabhängige Regierung iu Bo-aien. Jedenfalls sei e- vorzuzieheo. daß Bo-nieu unter der Herrschaft Oesterreich- Ungarn» fei, al- daß kort dem Namen nach die Türkei und in Wirklichkeit Rußland oder der Panslavtsmu» herrsche. Die Errichtung einer unabhängigen Regierung in Bo-uien würde de» Zerfall de» Dualis«»- tu Oesterreich der»,fachen ; der Einfluß der ungarischen Regier»^ fei »ach der Vorlage vollständig gesichert Der DualiSmu- würde für gefährdet gellen müssen, wenn die An- »ahme Glauben fände, daß auf der Gruudtage de- Duali-mu» ein energische- und covseauente» Wirken nach aoßen vnmöglich fei. Die Vorlage entspreche der Verfassung und schränke weder Ungarn» noch Oesterreich» Selbständigkeit ein Die Beziehungen der beiden Königreiche aus der pyreuätsche» Halbinsel sind seit langer Zeit die freundschaftlichsten und deren Herrlichkeit soll dem nächst bei der Vermählung de- König- Alfonso in der Entsendung eine» portugiesischen Pnnzev, de» Herzog- von Coimbra, Bruder» de» König« Do» koui-, eine neue Bestätigung erhalten Ln ' gelegentlichen Rechtsstreiten zwischen beide» Ländern