Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187912276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-12
- Tag 1879-12-27
-
Monat
1879-12
-
Jahr
1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1879
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7430 treffe. Einen potitischiu Zweck habe bi« Veretni- anng »icht »nd wen» »av sage, die Mitglieder hätten «ine Coaliti»» geschlossen, so sei «S «de» r»r eine.Koalition der Würde." Alle verfnch« znr Versöhnung seien leider gescheitert. Da* Mi nisterium jade sich nicht «nr geweigert, die Be« rechtigung der Beschwerde anzuerkenuev, son dern auch einen NvcksaL degangm, indem e- sich ein Vertra»eu*v»tn« von der Mehrheit gebe« ließ. Die Minderheit würde daher in ihre« Entschluss« beharren, an de» Sitzungen nicht «ehr theilznnrhmen »vd die öffentliche Mein»«- würde erkennen, daß die Verantwortung an*schließlich Jene j» tragen Hütten, welche durch ihren Hochmnth den Covfliet hervorrirsen und ihn dnrch ihre Verblendung verlSngerteu. So da* Manifest, von Seiten der Regierung hofft »au «ährend der Vertagung der Corte*, di« bi* zu« lO Januar danern soll, eine Verständigung zu er« »«len; aber sie wird kan« möglich sein, da keiner »er beiden Thetle seinen Gtandpnuct anfgebrn will. Die oppositionellen Depntirten »nd Sena toren demenlirru die von gouvrrnemrntaler Seite verbreitete Nachricht, daß fie ihre Mandate zurück gebeu wollen. Die irische Agitation hat gegenwärtig auch die Lusmerksam keil de* heiligen Stuhle- auf sich gezogen, und zwar von de» Gesichtspunkte au-, daß dieselbe auch ihre religiöse Seite haben kann, da die rührigsten Agitatoren qleichzeittg zu den eifrigsten Katholiken zäh'en. Wie man a»S Nom rmlthetlt, sprach der Papst da- Verlangen au*, eingehend über jene Agitation unterrichtet zu werden, und converfirte mit sachkundigen Per sönlichkeiten über die Angelegenheit. Dagegen ist ,S durchau* unbegründet, daß der heilige Stuhl irgend welche osficielle Schritte in Be treff jener Vorgänge gethan habe, weil er so Anlaß zu der Vermuthung einer Einmischung gegeben haben würde, welche falsche Interpreta tionen hätte rutfiehen lassen und Zweideutigkeiten Hervorrufen können. Nicht minder wahr ist r« üldiffrv, daß die Bischöfe von Irland rücksichtlich de* von ihnen zu beobachtenden Verhalten» In structionen erholten haben, auf daß sie sich in einem gegebenen Augeudlicke ihre* Ein stufte* zur Pac>fication der Gemüther bedienen können, ohne hierbei Gefahr zu lausen, sich die Zuneigung der Bevölkerung ru entfremden. Zwischen Abesfinte» und Egypten einen Frieden aus sich,rer Grundlage z» vermitteln, scheint Gordon Pascha nicht gelingen zu wollen. Nach den Berichten, welche er dem Khedive er stattet, find die Forderungen de- König- Johan ne- so maßlo*, daß Egypten sie uiemal- bewilli gen kann. Unter Ander« verlangt er nicht weniger alS die Ober Herrlichkeit Über den ganzen egyplifchen Sudan, weil derselbe noch in der zweiten Hälfte de- vorigen Jahrhundert- zu Abessinien gehört habe. Ferner fordert Johanne* vom letzten Kriege her noch eine Krikg-evtschäoigung vou .1 Millionen Lstrl. Gordon Pascha schildert die Abessinier al* von grenzenlos,« Hochmuth be herrscht, wie er sich nur in der gänzlichen Ab geschlossenheit von der Welt und der dadurch be dingten Unwissenheit cuSbildrn kann. Dazu kommt noch der schlimme persönliche Charakter de- König* Johann,-. Nach Allem, wa- Gordon Pasch« von ihm in Erfahrung ge bracht, scheint er in der That keine PeriörUch- keit zu sein» welche noch irgend einer Ricktang hin Sympathie zu erwecken vermöchte. Groß- muth uu» Mild« gegen den Schwachen kennt er nicht; seine Rede und sein Thun sind jeder Regung der W hrheit unzugänglich; Geiz «nd Feigheit verduukeln in seinem Wesen jeden b<ssern Zug, den dasselbe vielleicht noch auszuweisen hätte. Krieg-gefangene, »nd wenn e* auch Christen waren, ließ er entweder nieder metzeln oder machte sie zu Sclaven. Mit diesem Monarchen soll der Kh.dive verhandeln, der gerade auch nicht durch Treue und Gerechtigkeit hervorleuchtet. Obgleich r* sich nicht iu Abrede stelle» läßt, daß unter den Forderungen Abesfinien* auch etnige sind, welche vom Standpunkte de- internationalen Recht* wohl begründet werden können, wie etwa die Abtretung eine- Hafen* am Rothen Meere zur Anknüpfung von direkten Verbindungen mit Europa, so will der Khedive doch keine Zugeständnisse machen. König Johanne- hat sich nun au den englischen Ge- neralrovsul iu Kairo, Herrn Maltet, gewendet »rd die Vermittelung England- argerufeo. Seinen natürlichen Verhältnissen nach ist Abessinien ein im hohen Grade entwickelung-fähige* Land, dessen Protektion schon lohnend sein dürfte. A« si»dt «a e«»r. * Leipzig. 2«. December. Au- einer der Kinauzdkputatiou der Zweiten Kammer in Dre«ten von der Regierung vorgelegten Denkschrift, welche die Elbstrom-Regulirung behandelt, ist ersichtlich, daß Preußen für die Elbstrom- korreett»« bi* jetzt lS 421 24- Mark «usgemeudet urd zur Fortsetzung derselben weitere - Millionen M»'k bewilligt hat. Al- interessant ist au* der Denkschrift zu «sehen, »nd «* erstreckt sich diese Thatsache auch aus die corrigtrte Elbstrecke inner halb Sachsen-, daß die Tragbarkeit größer« Fahrzeuge feit 1-42 vou 3000 Ctr. auf loüüst Ctr. gestiegen ist. Sin anderer Nutzen wird ab« auch noch darin gesunden, deß die Fahrzeuge, welche früher nur 2 bi- 3 Fahrten machen konnten, jetzt « bi- 7 Fahrten au-sühren können. Ebenso ver hält r* sich mit der Bemannung, denn während st über in nicht corrignteu Strecken sich 6 bi* 7 Man» al* Bemannung nöthig gemacht, so sind jetzt bei der leickteren Handhabung der Fahrzeuge nur 8 bi- 4 Mann nöthig. Die Kettenschlepp, sch'fffahrt ermöglicht e* aber dev Trav-portfahr- zeugen, bei widrigem Winde ihre Fahrten unge hindert fortzusrtzev »nd jeden Aufenthalt zu ver meiden. Die Kelten liegen von Aussig in Böhmen bi* Hamb«rg t» «tu« Läng« vrn 670 Kilometern. ^ Arch soll bemerkt worden ftm, daß mit Einschrän kung der Stromrinne zugleich die Li-dilduva und Schollenentwickrlung abgenomme» und daß mit Minderung der Untiefe» da- Eintreten von Ei*. Popfuugeu nachgelassen habe, so daß mit der Cor- rection die Vorfluth und der Si*gang an Gefähr- lichkeit verloren, die Deiche der aullegenden Rie derungen gewonnen hätten. * Leipzig, 2«. December. Der Fleischer- meist« Friedrich io Zwenkau »nd eine große Anzahl Mitglieder der Fletfcherinnungen au» 83 Ortschaften Sachsen* hatten io mehreren an den Landtag gerichteten Petitio nen eine Aenderuna der am 26. Juli 1864 be züglich de- Biehschlachten- erlassenen Verordnung orgehrt. Nach dir str Verordnung ist al* ein Solch«, welcher da* Liehschlachten gewerb- mäßig betreib»» »il und daher zur Anmeldung der »um Schlachten und nrr Ausbewehrung d,S Meischwelke- dienenden Räume verpsstchtet ist. ein Jeder an»us»hen, welcher entweder die Ab- ficht, da- Viehschlachten aewerbmüßig »u betrei ben, durch Abgabe der in ß. * veS GrwerbegesitzcS vom 15 Octcber 1881 vorgrschriiblnen Anmeldung au*trücklich erklärt, oder auch ohne eine solche Anmeldung da» BrrkschlaLten thalsSchlich betreibt. L-tzterc- ist berügtrch eine* Jeden an»u ehmen, der mehr al* S schlachlsteuerpflichtig« Brehftücke inner halb ein * Kalenderjahres au-schlachtrt und ganz od« theilweise verpfundet. Die Petenten behaupten, daß durch diese Verord nung ihre bürgerliche Stellung äußerst -esährdet sei; den Bavlfleischeru fei die Anlage großer, kost spieliger Schlachthäuser »der drch die Anlegung geeigneter Gewert »räume aufgegeben, während in Folge jener Verordn»» g jeder Andere bi* zu 3 Stück Vieh jährlich schlachten und vcrpsunden könne, ohne den g-dachteu Vorschriften nochkom men zu müssen. Könne ein Privatfleischrr also schon veöhalb wrh'seiler schlachten »nd verkaufen, so werde diese Wohlfeilheit zu Gunsten der Privat fleisch« vcch vermehrt durch die Möglichkeit, ihr Vieh auf einen wesentlich billigeren Nothschlacbt- schein hin zur Steuer aumelden zu können. Die Petenten berufen sich ferner darauf, dcß ihnen durch die Concurrenz der Privatschlächter, indem düse die Preise drückten, wesentlicher Schaden er wachse, und daß andererseits die öffentliche Ge sundheitspflege gefährdet werde; sie verlangen schließlich, daß Jeder, d« ein Stück Vieh schlachten will, avgehalten werde, „in den Besitz emrS vorschriftsmäßig gebauten Schlachthaus«- od« ander« zum Betriebe d« Bankfleischerei für nöthig «achteten Räum, sich zu fetzen." Die Petenten haben indessen mit ihrem Verlangen, mit dessen Erfüllung einem Gebrauche, welcher nicht etwa erst mit d« Gewerbrfreiheit entstan den ist, sondern schon von Alt«* her, auch in den Zetten strengsten Zunstzwangr- bestanden hat, nämlich dem Gebrauch de* Han-schlochten-, der Todesstoß versetzt sein würde, kein Glück bei der Pelttionsdrputation der Zweiten Kammer ge habt, indem diese (Referent Abg. Uhle-Plaue) verschlägt, daß üb« die Petition zur Tage-ord- rnng übngegangen werde. * Leipzig, 26. Decemb«. Von den beim hiesigen Landgericht. Amtsgericht »vd d« Staats anwaltschaft angrstrllten Verdienern, die von ein« Anzahl ihr« College» in anderen Orten Sechsen* unterstützt wurden, war der Landtag mittelst Petition darum angegangen worden, daß er sich für Verleihung der Staat-- dienerergenschast an die bei den Iustizbe- Hörden de- La^drS angrstrllten Veidien« verwen- den möge. Die Petenten, welche früh« immer zurückgewiesen worden, scheinen diese* Mal bessere Aussicht ouf Erfolg zu hä^ev. Die Fmanzdrpu- totion der Zweiten Kamm« hat zum Mindesten die Wünsche r« Beidievn nach Ferbisserung ihr« Lage nicht unbillig finden können u'«d ist der Ge währung der Staot-biener-Eigenschast au bewährte Beidien« nach Ablauf ein« bestimmten Dienstzeit nicht entgegen. Wenn sie sich auch nicht in ^er Lage sieht, Anträge nach ein« bestimmten Richtung u« di« Regierung zu stellen, da die Berbältnisse, welche darauf vou maßgebendem Ein fl» sie fein wndeu (da* Dienrrwesen ist in Gemäßheit der neuen Iustizorganisatiou defiritiv zu ordnen), nach den wenigen Monaten de- Ir klafttretenS der neuen Organisation sich heute «och nicht übersehen »nd brurthrilen lassen, so glaubt die Deputation doch da- Augenmerk aus die Lage der Beidien« richte» zu müss-u, und sie empfiehlt der Kammer, derr» Petilionen — auch diejenigen, welche im Allgemeinen auf Verbesserung d« Lage der Beidien« »nd in-- besondere auf Gewährung von BekleidungSgeld ge richtet sind — d« Regierung zur Kenntnißrahme zu Überwerfen. * Leipzig, 26. Decemb«. Wir finden in der „Kölnischen Zeitung" einen Bericht über die große Ausstellung zu Sydney, welcher de* Datum de* 3 November trägt. Dies« Bericht, dessen Verfasser jedenfalls parteilos dem großen Unter nehmen gegenüversteht, enthält mannigfaltige Mit- therlungen, welche für die deutsche Indnstrie nur erfreulich und aufmunternd fein könne». Deutsch land hat die-mal gar keine schlechten und nur wenig mittelmäßige Sache» anSgestellt, venu Zehn« theile de- Ganzen Hallen auch vor de« strengsten Arthetl Stand. Z« Anfang, al- in d« deutschen Abtheilnvg Alle- noch so »vgeordnet herumlag, trat Da- viel wenig« z» Tage. Da* allgemeine llrtheil lerntet fast über Erwarten günstig Wa- Geh. Rath Reuleaux in Philadelphia io sehr ta delte, daß nämlich im Kuvstgrwerbe fest ausschließ, lich die Figuren »nsere- Kaiser-, de-Kronprinzen, Vi-marck'-, Moltke'S ». s. w. wieder kehr len, Da läßt sich von d« diesjährigen AnSstrllung gewiß nicht behaupten. E- ist «ine gute Broncrbüfie. e- sind ein paar Photographien und Gemälde de* Kaiser* da. da» ist Alle*. Die deutsche Textss Industrie ist auf der Au-strlluvg recht gut vertreten. Besonders schöne Tuche haben C Deliu- in Aachen »rd I. van Gülpeu ebendaselbst anSgestellt, eben s« C K ri>- Schlatt« in Barmen, währen» Glenck ». Weiße in Leipzig lant« Helle nvd Knute Tuche hieher- gesandt jaden. Di« äußere Anordunvq ist gnt, theilweise sehr gnt an-aefallen. O. Klemm tu Forst (Lausitz) hat seine Tuche in eine« hübschen Ebenhvlzschrank, I. G Trefftz ». Sohn (Leipzig) rnnd um eine« allerliebsteu kleinen Tempel b«n« znr Schau gestellt. Ob ab« die deutschen Manu- facturwacnen trotz ihre* guten Aussehen« Aussicht ouf Erfolg haben, vermag ich nicht anzugebeu. Einige Zenge gefielen sehr gut. andere entsprachen nicht den Anforderungen de* Markte- E* kommt ja nicht blo* daranf au, gnt zu sabricireu, sondern euch in vezng auf Karbe, Länge, Breite d« Stücke ». s. w. den Geschmack de- Lande- zu treffen. Die Kauslrute find gegen Nichts so sehr erbittert al- gegen die ungleiche Länge der Stücke. Dann sollen einzelne denrsche Tuche nicht breit genug und andere von so malt« Farbe sein, daß sie wie getragene- Zeug auS! ätzen Bon A. Lange L Sohn zu Gla-Hütte in Sachsen sind goldene Uhren ausgestellt, so schwer gearbeitet »nd auf Prunk berechnet, wie man e* dort im Lande de* Golde» liebt. Gehr schön haben einige Sprit-Fabrikanten »nd Sprit-Händl« ihre Aus stellung gruppirt. Wilhelm Stengel in L ip- zig hat feine Fabrikate in der Form eine- in Holz geschnitzten und theilweise vergoldeten Brunnen- dergrstevt. Feine Lqueure sind in Massen vor handen: die Flaschen, von welchen die freund liche Ausschrift „Bier" eutgegenlächelt, find blo» mit gefärbtem Wasser gefüllt. Gute- Bier würde ja in der Hitze de* Ausstellungs räume- binnen Kurze« ungenießbar werden und entwendete dann Jemand (wa* täglich vorkommt) rin Paar Flaschen, so wäre nicht nur der Werth de* Biere- verloren, sondern der vetr, ffende würde auch von dem deutschen Biere einen schlechten Ein druck mit nach Hause nehmen. Auch die deutsche Erbswurst ist nicht vergessen. Dn große Katalog der ganzen Ausstellung sollte am 1. Januar er scheinen; Geh. Rath Reuleaup gedachte ab« zu vor einen Sonder-Katalog über die deutsche Ab teilung herauSzugeben. Verkauft waren von deu deutschen Ausstellungsgegenständen schon eine ganze Anzahl, obwohl sie vor Schluß nicht weggenommen werben dürfen, so zu verschiedenen Malen die Heiligen, die Möbel, viele Silbersachen, ein Orchestrion zu 6*5 L, ein paar Flügel zu 50 L., Ornamentpiano* zu 40 L »nd TaselpianoS zu 25 Li Eigentümlich ist e* bei diesem letzteren Artikel, daß Nußbaumholz im Handel sehr gut „geht", wie ja d« KunstauSdruck lautet, Ebenholz dagegen nicht, so daß alle schwarzen Elaviere unv«. kauft bleiben. Wir dürfen also doch vielleicht hoffen, daß sich«»- dieser Ausstellung ein lohuender Handel-« »«kehr anbv hnen werde. Dann ab« sollte «an sich vor Unreellittiteu und Chicaneu/vor der Meiuuch- keit de- älteren deutschen GeschäftSsttl- in Acht rehmen. Während d« australischen Gründer periode hatten die Deutschen da- Spritgeschäft, da* Schuhgeschäft und Andere* vollständig in Händen. Damals wären alle Preise bezahlt war- den »nd e* hätte sich ein hübscher Verkehr an bahnen können, wenn nur fortdauernd gute Waare geliefert worden wäre. Man sandte aber Schuhe mit papiernen, nur dünn mit Leder überzogenen Sehlen »nd dergleichen. Da* ging wohl bei einer rirzelnen Sendung, die weiteren Aufträge aber blieben naturgemäß au». * Leipzig, 26. Decemb«. Die bei der Cen tral-Lassen-Stelle de- in Zwickau gebildeten HülfS-Comitb zur Unterstützung der Hinter bliebenen der i« Brückenderg-Schacht Ver unglückten rir gegangenen Liebesgaben sind zum größten Theil ru mündelmäßigen Papieren zin-bar angelegt worden. Da* Hüls», Comi'ö vermag natürlich bi* jetzt noch nicht zu übersehen, welche Mittel Lbnhaupt ihm einst für da* NnterfiützungS- werk zu Gebote stehen werven; dasselbe hält jedoch die Absicht fest, nicht blo- eine vorübergehende Hülfe zu leisten, sondern da* NuterstützungSwerk zu einem dauernden zu gestalten, ähnlich wie die Hinterlasseven d« im Plauenschen Grunde Ver unglückten Leibrenten. Erziehung«beiträge und Aus steuern «hielten. Um aber inzwischen die Hinter- bliedenen nicht hülslo» zu lassen, werden schon sitzt Unterstützungen j« Geld «nd Naturalien gewährt, »nd e- soll in dies« Richtung auch auf die Dauer fortgefah rrn werden. De« HittfS-Comii- wäree- sehr anaeTwhm, wenn ihm tie auSwärt- gesam- «eiten Lir brSgaben so bald al* möglich übermit telt würden. — Im Neuen Theater wird heut« Abend vr. Auaust Förster nach mehreren Monaten Wied« in Lesung'- „Nathan der Weise" die Titelrolle spiele u. - . ._ ^ — von freundlichen Spender« rst an Weih- nachtSgelderi' lür da- Fahrpersonal der Leipzig-Plag.^iss'Lindenaner Pferde- bnhn da- hübsche Sümmchen von «02 Mark ge- sammelt worden, v'-lch« Betrag noch am heiligen Abend iu geeignet« «erse znr Bertherlnng kommen körnte. ^ ^ — Ja de« »nt« der trefflichen Verwaltung de- Herrn «. Reifeh«l stehmde« Etablissement Bonorand i« Ros enthal« ist abermals eine Erweiterung zur Aon. §«l'chk,it der ««st« ««z«. treten, indem auch der östliche Tderl der Verauva mit de« bereit- bestehen den „Winiergarten" in Verbindung gebracht *orde« tst. Damit ist der ganze au die nördltck ^ *"d östliche Snte de* Gebäude« grenzend« Co» -Lex mit dem Saale gleichsam vereinigt nur bietet für die Besucher gegen früher wesentliche vo "heile, da im Winter- garten selbst eine angenehm * Dempeeatur und im Saale wieder keine drücken ^ Schwüle herrscht, wie Die* ehedem der Fall Bor Alle« kommt hier in Betracht, während der Concerte im großen Saale a». Winter garten Sitzenden der musikali, ">* Genuß unge schmälert vermittelt wird «ar Er * Leipzig, 26 Decr» er. Wir brachten kü, uwhl lich die Notiz, daß Herr Uhlemaun, der Besitz Drei de- Siebenmänuer-Hansc- (au dar BaynGaSroh scheu Straße 1), zu« WeihuachtSfrste tu de» sitze eine* Rteseu-Loncert.Orchestrion- sei würde, au welche» seit Monaten schon tu villing, in Baden gebaut worden. Diese- Kunstw«, concertirte am gestrigen Tage zum ersten M vor einem zahlreichen Publicum, nuter welch sich auch Kuvstoerstäudlge und Autorttäteu musikalischem Gebiete befanden. Loa Solchen w da- Werk bereit» «ach der Vollendung i« stellungsorte selbst geprüft worden, und da- ;esälltr Allheit ließ allerdings auf etwa- Großartig, chließen, weshalb man dmn auch der ersteuLuffÜhr» n Leipzig mit hochgespannten Erwarturgeo «tgeg ehen durfte; allein dieselben find nicht nur vö! erfüllt, sondern noch weit übertroffen wor' Ganz abgesehen von der hocheleganten Gest deS Werke- und der noblen Ausstattung dasselbe eine reiche Instrumentation »nd eure fülle, die überwältigend wirken. Vor Alle« f in- Gewicht, daß, selbst wenn da- volle Orchcstr "w mit ganzer Kraft spielt, da- Werk kemr-wez Vornss »«angenehm wird, während wieder in de» zart zHandel* behandelnden Partien ein seltener Reiz zu Tage tri Die Conflru.tion ist eben eine solche, daß selb die schwierigsten Schöpfungen uuserer Tondichte zur Ausführung gelangen könne«; wir führen hie an die Leonoren-, die Tell- »nd die Tan«Käufer Ouvertnre,Beethoven'- 0 »all Sinfonie, die Ouder ture zu „Fra Diavolo", zu „Faust und Marge rethe" re., beliebte Potpourri-, Tänze, Lieder Bor der Hand umfaßt da- Programm zweiune dreißig Nummern; allein Herr Uhlrmann behäl dir fortwährende Bereicherung deS Repertoire i» Auge, «nd die Besucher de* renommirten Etabliss« ment- werden von Zeit zu Zeit Novitäten vor geführt erhalten. — ** Reudnitz. Die Einweihung ve neuen Betsaale* im Reudnitzer Rat-Hans- dessen wir erst neulich hier Erwähnung gethm haben, ist am l. Weihnachl-srierttqe mit eroe früh 8'/, Uhr begönne um Beichte uuv dem dara, folgenden Gottesdienste, an den sich eine Communiv, ansckloß, erfolgt. Der Saal ist wohl geeigne! auf Jahre hiuau- dem Gotte-rlenste «nd deu kirch lichen Handlungen in der Gemeinde zu diene». Erlieg im zweiten Stock de- NalhhauseS, ist sehr groß, h, eine angemessene Höh« «nd hohe breite Fenster AuSgestaltct rst er mit einem Altar, aus welche» sich Jesu» Christus am Kreuze und zu beide: Seiten je 1 silberner Leuchter »nd 1 Lase mi Wach-licht und Blumen befinden, vor ihm steh der Taufstein mit Becke« und Kanne von Sil Dem Saaleingangr gegenüber erhebt sich Kanzel, und zwar so, daß jeder Andächtige Geistlichen frhen und hören kann. Recht- vo dieser ist. auf einem Podium ei» Harm« welche- sSon in der Capelle die Stelle der Org vertreten hat, aufgestellt und neben diesem ist dei Platz deS CantorS und der Chorsänger. An d« Wänden hinter dem Altar »nd über der Kanzr! btfil drn sich Bilder, welche da-heilige Abendmabi die Kreuztragung. Christus am Kreuze, die Grab legung »nd ein Aeeo domo darsiellen. Auch di« 4 Reformatoren fehlen nicht. Sämmtlichc Bilde sind ein Geschenk de- CommerzienratheS H. E Meyer in Reudnitz Zn beiden Seiten der Altar- find für die Lirchenbesucher Stühle »n: der Kanzel gegenüber eine große Anzahl väuke aH gestellt. Die Akustik de* SaateS wird sehr gelob! Erwärmt wird der Saal durch 2 mächtige Oeser und erleuchtet durch 3 goldene Kronlruchtrr. Ek vor dem Eingang- ausgestellte- Bccken erinnert die Vorübergehenden zu Verträgen für den Lircheuba, »nd wird auch vor jedem Gottesdienste dort ans gestellt werden. — Ja der großen Summe von Roth, die -nr« da- Grubenunglück in Zwickau auf dev zweiten Brückenbergschacht über so viele Familien gekommen, heben sich immer einzelne Fälle besov der- schwer hervor. So ist die vou dem mit ver »«glückten Bergarbeiter Heinz hinterlasseae Wittw dieser Tage ebensall- verstorben und vier klein? Mädchen von 1 bi- 8 Jahren standen zu« LhriÜ abend al- Vater« »nd mutterlose Waisen da. — A»S Dre-den berichtet der „De. A»z In der Nacht zum ersten Feiertage hat gegei '/»t Uhr in de« Hause der Caaalgaffe Nr parterre, eine Ga-ezplosion stattqefunven, wo durch die Inhaberin einer kleinen Wohnung da selbst, die Handarbeiter- - Wittwe Saupe, derart,- verbrannt »nd verletzt worden ist, daß ste fofor i» da- StadtkrankenhauS hat untergebracht werde- müssen. Wie sich nachträglich herau-strllte, rüh'l da- GaS von einem Brnche de- ans der Straß liegenden Ta-rohre- her »nd gelangte da* au» strömende GaS vermittelst eine» Canal-, welch nnter de« Faßboden der Stnbe hindurch nach hinle: dem Hause befindlichen Wafferbejälteru führt, in dal Ha»S «nd durch einen AuSquß in die betreffend« Räumlichkeit. A:S nun Fra» Saupe ihr Logi- betral und Licht anmachte, «rplodirte da» angesammch geweseue Gas. Der Biuch de- Ga-rohrr- allem Anschein nach ein alter und jedenfalls Haber die zerbrochenen Rohrenden fest genug zusammn gelegen, so daß nur wenig Gas entweichen könnt: und daher nicht- davon bemerkt worden ist; «rß der in Folge der anhaltenden »vd strenqen Käll« iu eine selten erreichte Tiefe gedrungene Frost mag ein Zusammenziehen de- eisernen Rohre- »ud hier- durch.eine Erweiterung de- Sprunge* herbeigesüd«! hrben, so daß eine größere Menge Da- zuc A,*str»> «ung gelangre nvd diese-, da e* durch die gefröre« Erddecke nicht nach oben z« dringen vermochte, si tzen AuSweg durch den erwähnte» Canal suchte Wie überhaupt beobachtet worden ist. ist der Frost stellenweise bereit* bl- auf eine äußerst selta erreichte Tiefe von 80 Centimeter in die Erd« gedrungen, während hier in deu strengsten Winter« eine größere Liese al- -L Centimeter noch «icht beobachtet worden ist. Diesem Umstande dürste empfiehl seeignetl U. sitzt Lei die-mal 1. Et»a< bietet st! raschrnd und vrl Der En k« ln »oür ge oeller b» ,<*o4« » Lul «
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)