Hymne für eine Sopran-Stimme mit Chor von Felix Mendelssohn Bar tholdy. Die Soloparthie gesungen von Fräulein Johanna von Vaer- newyk aus Holzhausen bei' Pyrmont. Solo. Hör’ mein Bitten, Herr neige dich zu mir, auf deines Kindes Stimme habe Acht! Ich bin allein! wer wird mir Tröster und Helfer sein? Ich irre ohne Pfad in dunkler Nacht. Chor. Hör mein Bitten, Herr neige dich zu mir! Solo mit Chor. Die Feinde sie droh’n und heben ihr Haupt, Wo ist nun der Retter an den ihr geglaubt? Sie lästern dich täglich, sie stellen uns nach, Und halten die Frommen in Knechtschaft und Schmach. Mich fasst des Todes Furcht bei ihrem Dräun! Sie sind unzählige, ich bin allein 1 Mit meiner Kraft kann ich nicht widersteh’n, Herr, kämpfe du für mich, Gott, hör mein Fleh’n ! O könnt ich fliegen wie Tauben dahin, Weit hinweg vor dem Feinde zu flieh’n ’ In die Wüste eilt ich dann fort, Fände Ruh am schattigen Ort. Kweiter Theil. Notturno für Violoncello (F dur) von F. Grützmacher', vorgetragen von Herrn Julius Nagel aus Gotha. Variationen über ein Thema von Joh. Seb. Bach für Pianoforte (H dur) von Reinecke, vorgetragen von Herrn Peter Steinhagen aus Lübeck. Drei Lieder für eine Singstimme mit Pianofortebegleitung, componirt von Herrn Hermann Levi aus Giessen, gesungen vonFräul. Bertha Nuhr aus Königsberg. 1. Das zerbrochnc Ringlein. Ich möcht als Spielmann reisen Weit in die Welt hinaus Und singen meine Weisen Und gehn von Haus zu Haus. Ich möcht’ als Reiter fliegen Wohl in die blutige Schlacht, Um stille Feuer liegen Im Feld, bei dunk’ler Nacht. In einem kühlen Grunde Da geht ein Mühlenrad; Mein’ Liebste ist verschwunden, Die dort gewöhnet hat. Sie hat mir Treu’ versprochen, Gab mir ein’n Ring dabei; — Sie hat die Treu’ gebrochen, Mein Ringlein brach entzwei. Hör ich das Mühlrad gehen, Ich weiss nicht, was ich will; Ich möcht am liebsten sterben — Da wär’s auf einmal still. J. von Eichendorff.