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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188209257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820925
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-25
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1882
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det us- her tcn !scs >us- das .en. das luf- ilei- die w. für von ord- häst «it- kaus Men llein )tig- ngt; be- Zahl iben ein- >vort der por- dic kniß- dies HL Hb. HL «ch» L S »er »at L W L len, L »t «». Erscheint täglich früb 6'/, Uhr. UeH«r1i»n „d Lrve-iti«, Iohamn-gasse 33. dPrrchknndrn der Lrdacti«»: Bormitlag« 10—IS Uhr. Nachmittag- 5—8 Uhr. M »« UH-,»»« rm,r>-nd«-r viainiKrnm »»cht Ich », «,»««>»» »»>» »»»inviich, »>,natz«e »,r f»r »t« nichftf-l,««»» Kummer »eftlmmte» Inser«»« « SÜ-chenlagea »>» S Uhr Nackmin«,», an Len», u«»-estta,eu sr»hti«'/,HU«r. 3n den Filialen für Zns.-^nnahme: Otto Klemm, UniverMt-vrstze 81, Laut» lösche, Katharinenstrabe 18, p. nur »i« '/,» Nhr. amtzer.TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «ndGeWftSverkehr. ^-LK8. Montag dm 25. September 1882. Meß-Auflag» L770G. Al»aur»rllt»vrris viertelj. 4'/, iucl. Brinaerlohn L Mk-, onrch die Post bezöge» 3 AN. ^ Jede einzelne Nummer 85 Pf. Belegexemplar 10 Pf. GebSdren ,ür Lzr rabrrl»«e» »h»e Poftbeiirvernng 39 Mk. «»1 Poftbeiörverung 48 Ml. Inserate Sqespaltene Petilzeile tv Pt» Gröbere Schnsre« laut uuicrcm HrttG verzeicknib. Labellarischer Lay naw höherem Paris. Lertamrn unter Sen Nedactian»ürtch die Svallzeile 50 Ps. , Puieratr sind stets an die Expeditt«» D» iradea. — Rabatt wird niLl gegcve». Zahüivg praenumentmio oder durch Post. »achnahmc. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekanntmachung. Da« don Frau Anralie Artederite verw. Falte geb. Landyraf gestiftete Ttipendiu« für eine« dem Könlgreirs» Lachsen angehöreaden Stn- direndea der Rechte auf hiesiger Universität soll von Ostern dss. Zs. an auf drei Jahre vergeben werden und zwar zunächst an einen Nachkommen de« Kaufmann- Christian Gottfried Landgraf in Hohenstein und erst in Ermangelung eines solchen an cinen anderen aus hiesiger Universität die die Rechte Studirenben. Bewerber um diese- Stipendium fordern wir auf. dez. lei Verlust ihre« Ansprüche«, sich biS zum 18. Oktober dsS- IS. unter Beifügung der erforderlichen Zeugmsse und Nachweise schriftlich bei unS anzumelden. Leipzig, am 22. September 1882. Der Ratk der Stadt Leipzig. Dr. Georqi. Stöß. Vckanntumihilng. Wegen de- Baues der östlichen Vorftuthschleuße wird die Lange Straße auf der Strecke zwischen Dresdner und Kreuzstraße von» 23. dfS. MtS. ab bis auf Weiteres für sammtlichen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 20. September 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. He, Dr. Georgi. ennlg. GruMe-vermiethung. Da« gegenwärtig an Herrn Kaufmann Salomon ver-> »iethete Gewölbe Nr. 3 in der Georgenballe lBrühlscite) soll vom 1. Januar 1883 au gegen eiu- balbjahrliche Kündigung Freitag, den v. Oktober dS. IS., Vormittags 11 Uhr, auf dem Nathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 17, «n» den Meistbietenden anderweit vermiethet werden. . Die Vermiet!,ungS - und VersteigerungSbedinglrngen nehst Ztiventariuni de«' zu vermielhenden Gewölbe« negen eben daselbst auf dem großen Saale schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 19. September 1882. Der Rath der Stadl Leipzig. Stoß. vr. Georg». Steckbrief. Legen den Klempner Hcrrmann Muscharskt au« Lraudenz. ca. 27 Jahr alt, ist die Untersuchung-Hast wegen Diebstahl« verhängt. L» wird ersucht, denselben zu verhaften und in da« hiesige Gr- siiigniß abzuliefern. Der p. Muscharskt hat über dem linken Auge eine Narbe. Beroburg, den 21. September 1882. Der Herzogliche -tanisanwalt. et«. Schiet Horn. I factur zur ist Nichtamtlicher Theil. Die Straßburger Tadakmanufactur. ES scheint, daß die Straßburger Tadakmanufactur nicht don der Tagesordnung der öffentlichen Besprechung verschwin den soll. Soeben ist in Straßburg ein Proceß zum Abschluß gediehen, dessen Auögaua allerdings da« größte Aufsehen hervorzurufcu geeignet ist. Daß ein Cafsenbecunter wegen Unterschlagung von Staattaeldern ein volles Zahr in Unter suchungshaft aehalte» und schließlich! unter Berurtheilung de« Staate- in die Koste», freigesprochen wird, ist unter alle» Umständen eine höchst sonderbare Erscheinung. Zndeß, im vorliegenden Falle ist eS von untergeordneter Bedeutung gegenüber Dem. wa- dieser Proceß sonst an den Tag gebracht hat. Zn Wirklichkeit hat nämlich nicht der ehemalige Eassirer der Manusactur, sondern die unter dem Regime von Mahr-Roller eingcsührte neue Buchführung auf der Luklagebank gesessen. Die Zahlreichen Sachverständigen, welche zur Vernehmung kanien, stimmen iu dem Urtheil über ein, daß diese Buchführung eine überaus mangelhaft« gewe sen ist, daß sie sich, wie nach dem Bericht der „Straßburger Post" einer der Sachverständigen erklärte, „in einer geradezu tadeln-werthen Unordnung befunden hat". Wir vermögen un« von hier au- kein Bild davon zu machen, worin eigentlich daS Wesen dieser neuen Buchführung be- standen, welche Tendenz sie verfolgt hat. Vielleicht giebt die Bemerkung eine- Zeugen, daß mit dem Eintritt de- neuen Regimes die kaufmännische Buchführung „über den Hausen geworfen" und eine „staatSmännische" Buchführung einaeführt morden sei, einen kleinen Fingerzeig. Jedenfalls sind e« wahrhaft haarsträubende Dinge, welche die Sachverständigen im Einzelnen über den Zustand der Bücher dieser Manu sactur zu berichten wußten. Und nun bedenke man, daß aus Ärund dieser Buchführung die Rentabilität eine« deutschen Labakmonopol« dargethan werden sollte! Alle Einwendungen, die man unter Bezugnahme au gewissenhafte Erhebungen au« dem Bereiche der deutschen Tabakiadustrie gegen die Aufstellungen ve« Aeaierungsrnt- nurfe« erhob, wurden von Herrn v. Moor unter scmvrrainem Lächeln mit einem Hinweise aus die Ergebnisse der Straß burger Manufaclur abgethan. Und als die Commission de« Reichstag» für den Monopolentwurf die Vorlegung der Bücher der Manusactur verlangte, da spielte man den Gekränkten, schalt Über sactiöse Opposition, über einseitige Vertretung von ..Shopkeeper-Znteressc»" u. s. w. Zetzt ist c« allerdings sehr klar, warum die Dirigenten der Manusactur sich so ängstlic hüteten, mit den Büchern herau-zurücken. Zugleich aber i auch klar, daß mit der Ausbeutung der Manusactur für die hochernste Frage eines deutschen Tabakmonopol« «in geradezu unverantwortliche« Spiel getrieben worden ist. Da« ist die eine Seite der Sache. Tie andere betrifft den Schaden, welchen der Verlaus diese« ProcesseS dem Ansehen der deutschen Verwaltung in Elsaß-Lothringen zusügen muß. Herr v. Mayr bat sich i»i Reichstage, wenn die Manu factur zur Sprache gebracht wurde, immer mit stolzem Nachdruck darauf berufen, daß der LandeSauSschuß de» ReichSlande« mil ihm ganz einverstanden sei, und die Sache daS übrige Deutsch land aar nicht« angche. Wir fürchten. der LandeSauSschuß wird Herrn v. Mayr demnächst ein sehr anderes Gesicht zeigen, und wa« unS übrige Deutsche anlangt, so erheben wir allerdings nicht den Anspruch, unS »n die einzelnen Znterna de« ReichSlande« einzumischc», aber im allgemeinen nationalen Znteresse kann e« u»S nicht gleichgiltia sein, wie in dem neu erworbenen Gebiete verwaltet wird. Die Straßburger Tabak- manusactur ist, da« wissen wir, ein LiedlingSkind der Elsässer. Und gerade hier hat die Verwaltung eine wahrhaft erschreckende Unfähigkeit gezeigt. Ader damit nicht genug, die eigenen Organe der Verwaltung fällen vor aller Welt daS Bcr- dainniung-urtheil über die Leitung der Manusactur! Ein Miuisterialsecretair führt NamenS der Sachverständigen kommission da» Wort und deckt die unglaublichsten Dinge auf; ein Buchhalter der Manusactur bedient sich des sarkastl- scheu Witzworte« von der „staatSmännischen" Buchführung; ein anderer Miuisterialsecretair verwahrt sich „im Znteresie seiner Beamtcnebre" gegen die Behauptung, daß er bei der Abfassung der Defcctenbeschlüsse. welche den Cassirer Strecken aus die Anklagebank brachten, betheiligt gewesen sei. Und der alS Zeuge anwesende administrative Director der Maniisactur, vr. Roller, muß das Alle- mit anhören, ohne irgendwie zu einer überzeugenden Verlheidiguug im Stande zu sein! Es ist überflüssig, von dem Eindrücke zu reden, den solche Vorgänge aus die Bevölkerung de« ReichSlande« machen müssen. Eine größere Freude als dieser Proceß hätte den Feinden der deutschen Sache nicht bereitet werden könne». Leipzig, 25. September 1882. Zur parlamentarischen Lage schreiben die ofsi- civsen „Berliner Politischen Nachrichten": „Die von un« zuerst gemeldete Verschiebung de-Termin« der Neuwahlen zum Abgeordnetenhausc scheint mit der formellen Frage zusammen zu hängen, ob eine Auslösung dcS letzteren vorzunebmcn ist oder nicht. Die Frage, ob eine solche Maß regel erforderlich sein würde, wenn die Neuwahlen volle acht Tage vor Ablauf der Gesetzgebung-Periode stattfänden, ist nicht unzweifelhaft» während offenbar di« gleichen Bedenken cht begehen, wenn nach den neuesten Dispositionen der Wahltag mit dem letzten Tage der PesetzgebungSveried« ,u- sammeutrifst.- Obwohl die Wahrscheilllichvit einer Herbstsession de« Landtag- sehr gering ist, so wird di« Möglichkeit einer solchen doch noch immer offen gehalten. Namentlich sind alle Arbeiten für den preußischen Etat nach wie vor so disponirt. daß derselbe eventuell schon im Herbst zur Vorlage gelangen kann. Daß, wenn von der Vorbereitung de« Etat« für 1883/84 und 1884/85 die Rede war. die Mittheilung stet« nur aus da« Reich, nicht aber ans Preußen sich bezog, sei mit Rücksicht auf entgegengesetzte Mittheilungen in der Presse besonder« bemerkt." Die UnabhängigkeitSgrlüste, welche sich in gewissen conservativcn Kreisen ab und zu regen, werden in der „Nordd. Allg. Ztg." in einem Artikel, der einen besonder« interessanten Ursprung nicht verleugnen kann, sehr energisch abgefertigt. Zm Lager der Gouvernemental-Conservativen wird eS »sehr übel vermerkt, daß sich ab und zu Stimmen hören lassen, welche der couscrvativen Partei einen anderen Charakter und Zweck al« den der reinen Regierungspartei benneffen und von ihr eine selbstständige Politik ohne oder selbst gegen die Regierung verlangen. Wir meinen, man brauchte sich auf Seiten der Negierung über solche schüchterne SelbstsiäiidigkeitSanwandlmigen nicht allzu sehr ereifern. Sie sind nicht aar ernst gemeint. Di« Conservativcn wissen recht wohl, daß sie nicht- sind ohne die Hilfe und Stütze der Regierung und werden cS schwerlich noch einmal auf eine „Fronde" a»kom men lasten. Tie hochossicivse Verwarnung hat ganz Recht, wenn sie die opposition-lustigen Element« der conservativen Partei an die parlamentarische Statistik erinnert, zum Beweise, wohin die Partei zur Zeit der Feindschaft mit der Regie- rung gekommen. Wen« man die alten FractionSlisten nach schlägt, so ergiebt sich, daß z. B. in der Session von 1873/74 die eigentlich oppositionelle konservative Fraktion au« — drei Mitgliedern bestand, wozu daun noch 24 Neu- konservative und 34 Freiconservative ai* regierungsfreundliche Glieder der Rechten hinzukamrn. Im Jahre 1877 hatte sich die konservative Fraktion auf ganze v Mitglieder ver mehrt. Bei solchen Erinnerungen sollte man allerding« bescheiden sein. Die Frage der gemischten Ehen beschäftigt jetzt fast alle preußischen evangelischen KrciSlhnoden. Die Synode in Torgau erkannte in dem Borgehen de- FürslvischosS nicht allein eine Beleidigung der evangelischen Kirche, sondern auch eine Beschwerung der Gewissen der evangelischen Christen. Ein Antrag, da« Kirchenregiment zu bitten, die evangelische Kirche gegen solche Anmaßungen zu schützen, wurde leider abgelehnt. Dagegen war man der festen Ueber- rcugung, daß die Aeußerung Windtborst'S, die Katholiken befänden sich nicht auf dem Rückzuge, sondern andere Leute, ihre verdiente Zurückweisung finden werde. Eine der wichtigsten Fragen, welche die französischen Kammern sofort nach ihrem Wiederzusammentritl za er ledige» haben werden, »st di«, ob daS Concordat auf recht zu erhalten oder abzuschaffen sei. Di« Kammer hatte Anfang« Hiese« Zähre« eine Commission von zweiundzwanzig Mitgliedern damit beauftragt, einen Gesetzentwurf Üoer da« Concordat au-zuarbeilcn, d. b. einen Entwurf, durch welchen die sogenannten organischen Gesetz«, welch« der Behauptung der Ullramontanen zufolge keinesrreg« zum Eoucorvat« ge hören und Von der Kirche niemal« anerkannt sind, mehr ver schärft werden. Dieser Entwurf ist nun fertig gestellt und die Commission wird denselben sofort nach Eröffnung der Session der Kammer unterbreiten. Derselbe wird noch mehr al« da« Unterrichl«gesetz große Aufreaung bei den Ultramon tanen Hervorrufen. Der Pariser „Voltaire" meldet: ,.E« wird bestätigt daß am 15. September zwischen dem Kbedive und Eng land ein Vertrag unterzeichnet worden ist, welcher England« Protcctorat über Egypten ordnet. Die Hauptbestimmunaen de« Vertrage« sind: England schlägt dem Khebiv« die Minister und höheren Beamten vor; Alerandrien, Damiette. Pott Said, Z-mailia und Suez erholten englische Besatzungen; eine englische Truppcnabtbeilnng bleibt in Kairo zum Schutze ke« Kbedive; da« englische Hauvtgiiartier wird in Alerandncn errichtet." Der „Voltaire" meloet ferner: „Es scheint, daß bi« jetzt noch kem geheimer Ertrag „g^ding« der der Pforte besteht; Zufcitzvert g pjxsrrLubang dinvet Mililair-Uederemkunft hmzugesügt.aver d'tt 8 die türkische Regung '"L'..^^^,^0°°, Sultan Uhrt worden ist- ^ pusten die Pforte einen anderen Vertrag zu "^ 8 ' - Zahressumme von an England ganz Egypten ag — -ahlbar. übertragen LL L de Mar Piguena. welch- durch >800 an Spanien gekommen w°r und wegen der dasett betriebenen ausgedehnten S- -bere. von ««deutung si, L - bezüglichcn diplomatischen Verhandlungen ^ '"Mschen , weil qebieheil. daß daS Arrangement zum Abschluss- reis er cheinl. Spanien würde m Folge besten seine mU'tcurl ch Slelluna au der Nordküste Marokko« abrunden. Wie man A „Zndöpendance Beige" aus Madrid scbre.bt wär- der Hauptinteressent für das Zustandekommen d-r'nNedestchen den GcbielSrcgulirung der KrlegSmimster, welcher aus diese Art ru einer soliden OperatwnS-BajiS aus marokkanischem Boden, im Hinblick aus etwaige kriegerische Eventualitäten, zu gelangen hoffe Das Hochwasser. * Leipzig. 24. September. Was zu erwarten war. ist nun einaelrofsen. da« Hochwasser ist auch in ziemlich starkem Maße Uber alle Thcile unsere« engere» Baterlande« herein- gebrochen. . Die nächste Umgegend unserer Stadt, welch« von der Pleiße, Elster und Parth« berührt w,rd. »st m den Niederungen von d«r au» de» User« getretenen Wassern heimaesuciit worden und namenittch ist «« wiederum d»e ^Strecke zu beiden Seiten der Lindenauer Chaussee, welche vollständig unter Master steht, so »aß z. B. die Passage nach dem Neuen Scbützenhause nur aus dem vom Kuhthurm aus hinführenden Dammwege bewerkstelligt werden kann, während im Uebrigen wiederum eine regelmäßig« Gondelbcsörderung eingerichtet worden ist und die Vcr- bindung von der Rosenthalfeit« her durch Uebrrsahrt am Fluthcanal erfolgt. StarkeWassermasten kommen von den Höhen desFichtel-, Erz- und dem Etdsandslcingebirge, so daß die einzelne» Nach- richten ziemlich besorgnißeriegenv lauten. Die Wcthau bei Naumburg ist derart auS ibren Usern getreten, daß bi« von Schönbiirg kommenden Besucher Naumburg» am Sonnabend ihren Weg über Wcthau nehmen inußten, während sie sonst wenigstens den Umweg durch daS Kroppcnthal wählen konnten. Auch die Saale und Unstrut sind theilwcise auö ihre» Usern «treten, so daß die Zuckerfabrik Laucha ihren seit Dienstag «gonncneu Betrieb hat wieder einstrllen müssen, weil der Rübentransport unmöglich ist. Ueber die Elster lauten die Nachrichten auS Plauen: Zufolge des Hochwassers der Elster ist die obere Aue in der Nähe von Göstel'S Brücke, sowie die untere Aue bei Höppner'S Fabrik biS zur Papiermühle überschwemmt. Ans der unteren Aue schauen nur noch einzelne grüne Streifen aus dem Master heran«. Die bedeutendste Steigung des Masters war heute Vormittag von 8—9 Uhr zu bemerke». Von Gössel'« Brücke bis zuin Eingänge in Vöhler'S Fabrik ist zur Herstellung eine- FußverkehreS ein Nothsteg errichtet worden, ebenso vomPanschhauS bis zurFabrik dcrHerrcnFacilibeSkWicde. Di« Promenade am Anger sicht in Gefahr, zum Theil ver ruchtst zu werten. Mehrere Sträucher sind bereit- ent- wurzelt, weil die Erde weggeschwemmt ist, und eine erst kürzlich von der Friedhofstraße dahin verpflanzte Linde steht vom Wasser ganz umspült. Der Schaden an sortgeschwemm- tem Grummet ist beträchtlich. Die vom „Gemeinnützigen Verein" erbaute Ufcrmaucr an dem Syrabache zwischen der GvSmaiin'schen und Schießbergbrücke ist gleichfalls sehr befcbädigt worden. Mau weiß sich hier zur jetzigen ZahreSreit noch keine« so großen Master» zu erinnern. Au« Greiz schreibt man: Durch den anhaltenden Regen veranlaßt, hat der Wasterstand der Elster mid Griißlitz über raschend schnell eine Höhe erreicht, wie seit vielen Zähren nicht; die Heinrichs , Karolinen-, BabnhosS- und Elsterstraße, sowie der Elsterquai stehen theilweise, die Querstraße ganz unter Master, der SchießkauSplatz und die Wiesen kn» zum BerbindungSbahndamm bilden einen großen See, au« welchem die BarrlSrcn nur noch wenig herauSsrhcn; die Linden.Allee am Eingänge de« fürstlichen Parke« iss ganz, dieser selbst theil- weise überschwemmt, dabei steigt da«Walser noch fortwährend.— Die Schulen sind vorsichtigerweise am Sonnabend Morgen ge- schlösse» worden. AuSReichenbach von gestern berichtet man: Der unaufhörliche dichte Regen, welcher seit gestern niedersälll, hat zur Folge gehabt, daß unsere Bäche stellenweise Ubrrgetrcten sind. Zm HaiiiSkorfer Grunde sah man daher gestern aus den läng« de- Bache» sich hinziebenden Wiesen viele Hände beschäftigt, um daS abacmähle Grummet in Sicherheit j» bringen. DaS Wasser ist heute während de« Vor mittag« noch ,m Steigen begriffen und ist in einige im ober» Anger unweit des Backe« gcleaene Häuser eingevrunaen. Aus Roda vom 22. dss.: Seil gestern Vormittag regnet c» de» un« unausbörlich. vergangene Nacht sogar sehr stark und »st tnsstge testen unsere Roda so angeschwollen, baß wir wenn der Regen noch eine Zeit lang so andauert, große- Waffer erwarten müssen. Da« Wasser hat übrigen« kernt« heute schon in den NacbmittagSstunden ein Menschenleben Mühlenbesitzer Seydel in Zöllnitz wollte seinen Mlchlenlchutz ziehen glitt dabei aus dem Slcqe an« ""2 ihre Zuflüsse wachsen nicht minder. Die Nachrichten vom 23. ds». lauten: Glauchau die Mulo, wa/Vbis ^"<-'7 2 Meter 4» Centim hoch war. ist bi, Nachmittag 2',. Uhr aus 2 Meter 70 Centim angewachle», au, ,l>ren Uten, getreten und bat einen Tbeil der angrenzenden Grundsiücke uberschwemiul. Sion dem Wasterstand de« Jahre« 1857 ist der gegenwärtige Wasserstanv noch um circa 80 Centimeter verschieden. Wurzen. Seit einigen Tagen goß wieder unendlicher Regen herab ,n die Bäche, die Ströme schwelle». So weil unser Blick nach Nordwesten reicht, sind die Fluthcn der Mulde über ihre User getreten und haben die weite Ebene über- chwemmt. Wie nahe liegt die Befürchtung, Laß bei solcher Ungunst der Witterung die erhofften Ergebnisse des in diesen Tagen sallendeu HerbstmarktcS buchstäblich zu Wasser, und die Fcldsrüchte. deren Einbringung bevorsteht, nameut« lich die Kartoffeln, »och mehr geschädigt werden, als dies theil weise schon der Fall iss. Sehnsüchtig hängt auch der Blick unserer Kiuderwclt an dem mit grauen Wolken bedeckten Himmel; nächste Woche sind ja Ferien, die de« schönsten Reizes entbehren» wenn der Sonne freundliches Antlitz verhüllt bleibt. Altchemnitz: Zn Folge de- anhaltenden Regens ist der Cheuinitzsluß »och stetig i», Wachsen begriffen, so daß hier Wiesen und Wege zum Theil unter Wasser stehen. Die ge- ährlichste Stelle tst die von der Krehermükle abwärt« bis an den sogen. Kirchdanim. Wenn daS Wachsen des Wasser« so ort aehk. steht zu erwarten, daß der fragliche Damm hinter der Kirche übcrspült und durchbrochen wird. Die Wasser massen würden sich dann im Grunde hinter dem Lohse'schen Gasthosc Platz machen und die Bewohner bedrohen. Be reits überfluthet sind die Wege von der Krehermühle nach MarkerSvors und HclberSdors und für Fußgänger un- passirbar, desgleichen steht auch die Wiese hinter Richter'S Restauration unter Wasser und der Fußweg von da nach der Zuughauns'schen Restauration »st gleichfalls nicht mehr zu passiren. DaS zum Theil noch liegende Grummet ist mit sortgeschwemmt. Glösa: Durch den Austritt de« Chemnitz flusse» war der CommumcatiouSivea von hier nach Borna und von DraiSdors nach WittgenSdors schon heute Bormittag gesperrt. Frankenberg: Die Zschovau und die ihr zusließeu- den Backe haben ihre User überschritten und Fetter und Wiesen unter Wasser gesetzt; stündlich wächst der Strom und schon ist ihm wieder ein Theil der städtischen Badeanstalt zum Opfer gefallen. Die in die Elbe mündenden Gebirgsbäche, al« die Kir- nitzsch, Biela, Wesenitz, Gottleuba, Mügsitz rc. sind fürchterlich angeschwollcn und zeigt da- Wasser der sousl so Hellen Bäche durchgängig eine lehmige Färbung. Auch die Eibe ist seil gestern ziemlich Mewr aewachsen und »st da« Wasser noch ni stetem Steigen, so baß. wenn der Himmel nicht sein« Schlcußen schließt, noch da« Schlimmste zu befürchten ist. Der allcrwäris aussteigende Höhenrauch läßt die Hoffnung aus eine Besserung deS Wetter« als noch sehr gewagt erscheinen, viel eher wird man sich aus eine Fortsetzung dcS Regen« vorläufig noch gefaßt machen müssen. Der Stromspiegel der Elve ist von Freitag Mittag bis Sonn abend Nachmittag um 64 Centimeter gestiegen. Da von den böhmischen Pegelstativnen auf die Zeit vom 22. zum 23. September auS Prag ll, an- Pardubitz 55, auS Mclnik 9 und auS Leitmeritz 3 Centimeter Anschwellung gemeldet sind, so wird der Stromspiegcl im Lause dcS heutigen Tage« wahrscheiulich noch weiter wachsen. Die Spree ist stark augeschwollen und theilweise in den Niederungen au- ihren Usern getreten, wo daS unverhofft gekommene Hochwasser bedeutenden Schaden verursacht hat. Weiteres Steigen wird noch erwartet. Neuere außersächsisch * Nachrichten liegen nicht vor. Aus Agram wird zur Ergänzung des Berichts über daS Unglück in'Esseg noch gcmclbcl: Die Maschine und ein Lastwagen stürzten in den Fluß und rissen den nächsten Personenwagen mit hinab, in welchem sich Husaren-Urlaubcr befanden. Es werden gegen 15 Mili- tair-Pcrsoncn vermißt, an 30 sind verwundet. Von den übrigen Passagieren »st, soweit bekannt, keiner ernstlich ver letzt, da die Hinteren Wagen, in welchem sich dieselben be fanden, aus der Brücke lieben blieben. Als Hauptursache de» Unfalls wird der ungewöhnlich Hobe Wasterstand der Drau angesehen. Di« Brücke besteht auS Holz und ruht auf Holrpscilern. Verona» 22. September. Der König hat zur Unter stützung der von der Ueberschwemmung Betroffenen 100,000 Franc- gespendet. Damen-Institut für Zeichnen und Malen. lH Leipzig, 23. September. Daß in Leipzig auch die Kunst de- Zeichnens und Malen- in der erfreulichsten Weise von Damen gepflegt wird, davon giebt daS Institut des Herrn Martin Lämmcl (Kurprinzstraße) die besten Beweise. Die interessante Ausstellung von Leistungen der Damen, welche vor einiger Zeit statlsand, ist gewiß Dielen noch in Erinnerung; sie zeigte, bis zu welchen anerkennenSwerthen, ja überraschenden Resultaten die Anstalt eS bringt, die sich mit Fug und Reckt eine Kunst-Akademie für Damen nennen könnte. Den 2. Ottober beginnt dieselbe ihr Wintersemester. Der Unterricht ist ein durch und durch gründlicher, und da» UnterrichtS-Material ein so reiche- und wohlgeordnetes, daß die Damen in ihren, Eifer und ihrem Streben für die Kunst allseitig unterstützt werden. Zum Copiren sind Vorlagen von den besten alten Me>ltcrn neben modernen, deutschen und französischen vor handen. HanS Holbein. Albreckt Dürer, Raphael, Calame, Zulien, Licery, Couture, Ludwig Richter, Preller, Robert Kummer und viele Andere sind mit ihren besten und für diese Zwecke geeignetsten Werken vertreten. Zum Studium nach GipS sind Die schönsten Antiken da; der Herme« von Praxiteles, eine Minerva. Zuno, ZriS, ein MarS, der Apollo von Belvedere u. A. sind in guten Abgüssen aufgestellt. Daran schließen sich Renaissance-Werke von Michel Angelo. eine Maria von Veit Stoß und viele andere. Bon mo dernen Meistern erwähnen wir nur den herrlichen Knaben mit dem Schmetterling von Rietschcl, Ornamente, Tbie»< köpfe, Naturabgüsse von Händen und Füßen rc. Zum Blumenmalen sind gute französische Originale vorhanden, an welchen auch zugleich gelernt wird, wie man nach der Natur malt. Für da« LandschastSzeichncn und Malen bieten neben Originalzeichnungen. Nadirungeu und Litho graphien auch kleine Oelgemälde und Oelskizzen von Andreas Achenbach, O. V. Kamele, O. Strüzel und dem Leiter de« ZnstilutS. dem Maler Martin Lämmel, reiche Au-wahl. Zum Zwecke de« Zeichnen- und Malen» nach der Natur werden im Sommer Studien- und Skizzenpartien unter Leitung eine« LcbrerS unternommen: überhaupt schenkt daS Zuslilul diesem Unterrichtszweige besondere Beacklnua
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