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Der Telegraph von Berlin. Von dicscr Zeitschrift er scheint wöchentlich alle Frei tage bi» 1,/ Dogen Tert. Zu jeder Nummer gehört ein Modekupfer, welches Abbil dungen der neuesten Pariser und Wiener Moden ent hält; auch werden von Zeit zu Zeit Jeichnungcn der neue ste» Mcublcs -c. bcigcgcbcn werden. Eine Zeitschrift für Der Prännmcrationsprcis ist für Berlin monatlich t- Sgr. 6 Pst , vierteljährlich 1 Rthlr. ä Sgr.; für aus wärtige Theilnehmcr viertel jährlich 1 Nthlr. t» Sgr. Die Königlich wolstlöblichen Postämter und alle soliden Buchhandlungen Deutschlands nehmen Bestellungen an. Unterhaltung, Made, Lokalität und Theater. Herausgegeben von R. v. Radern. Nur im Krastgesiihle Männlicher Beharrlichkeit Kämpft man sich zum Ziele. Matthisson. . l «8. Derlin, den 27. Oktober 1837. Zufall, Bestimmung. (Schl il ß.) Diese Begebenheit hatte Eduard seinem Freunde Rudolf mitgetheilt, und es war bei ihnen zur Sprache gekommen, ob hier mehr Zufall oder Bestimmung vorwalte. Rudolf, der vom Zufall durchaus nichts wissen wollte, erklärte mit Festigkeit, ohne gerade schlagende Gründe anführen zu können, daß in dem gan zen Vorfälle ein bestimmter Zusammenhang herrschen müsse. Eduard aber, der bei aller Wahrheitsliebe einem kleinen Hange zum Wun derbaren nicht abgeneigt war, wollte dem Er eignisse einen romantischen Anstrich geben und schob ohne alle Ursach seine Rettung so wie die Bekanntschaft mit Josephinen auf Rech nung des Zufalls. Hierdurch entstand zwischen beiden Freunden ein so lebhafter Wortwechsel, daß sie immer heftiger gegen einander wurden und endlich, von gegenseitigem Eigensinn und Stolz aufgcreizt, kalt von einander schieden. Es waren seit diesem Streite mehrere Wochen vergangen, ohne das eine freundliche Annähe rung siattglfunden und, wenn gleich Beide das drückende dieser Spannung fühlten, so schien doch Keiner zum Nachgeben geneigt. Dies bewog Eduard zu einer Reise; er schrieb an Rudolf, theilt ihm sein Vorhaben mit und nahm Abschied. Als Rudolf diesen Brief em pfing, hatte sich Eduard bereits entfernt. Der Erstere war über die kalten Worte des Briefes erstaunt, er -erwünschte den Streit und fühlte sich am Meißen darüber beleidigt, daß Eduard nicht einmal ungefähr angcdeutct habe, wohin sein Ausflug gerichtet sei. Dieser war indcß nicht minder beunruhigt als sein Freund, und vergebens suchte er sich zu zerstreuen; aber weder der Reiz der Neuheit noch die Entfer nung von Rudolf konnten ihn dahin bringen, sich aller Gedanken an seinen Freund zu rnt- schlagen. In dieser Unruhe besuchte Eduard einen seiner früheren Waffcngefährten, der mit ihm jenen schon erwähnten Vorfall erlebt, sich aber nach der Herstellung des Friedens vom