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Einladung und Programm z u r Ijititptjniiiinta am Königlichen Conservatorium der Musik zn Leipzig Donnerstag, den 1. Juni 1876 im Saale des Gewandhauses. V. Prüfung: Solospiel. Sologesang. Satz — Herr William Thaule aus New-York. Variationen für Violine über ein Bilder des Orients. Drei Gesänge II. Die Oase. Thema von Mozart von F. David — Herr Noah Brandt aus San Francisco (Californien). Wie lockt der Palmen grünes Dach, Wie rieselt hell der frische Bach, Wenn draussen in der Sonne Gluth Das Sandmeer aufwogt, Fluth bei Fluth. ..Horch! Erfüllt nicht die Luft wandernder Vögel Schaar - ? Ist er noch fern, der Quell, dem dürstend ihr ent gegen zieht? Aüf mit der Vögel Schwarm, auf! fliege mein Hoss! Dort letzt mit erquickender Kühlung uns der sprudelnde Juabequell Ein bunt durchwebtes Blüthenkleid Ist auf den Boden hingestreut, Und aus den Blüthen rein und hell Springt murmelnd auf der frische Quell. Concert für Pianoforte von L. van Beethoven (Esdur) — 1. Satz — Herr Oliver A. King aus London. 2. u I. Melek in der Wüste. Heiss glüht der Pfad; am frühen Tag War Melek schon zum Wege wach, Nun zieht er lechzend im Mittagsbrand Vom Durst verfolgt durch den sengenden Sand. Es heult die Hyäne, der Pardel brüllt, Des Gluthsand’s Strudel den Blick verhüllt: „Und trüg’ ich’s selbst auch länger noch Du, treues Ross, erlägst mir doch I“ Und höher der Wirbel den Staub aufwühlt Kein Labetrunk, kein Schatten kühlt. Da blickt er zum Himmel, sein Auge fleht, Die lechzende Lippe wird zum Gebet. „Der du die Gräser tränkest mit Thau, ) )er du in’s Gluthmeer starrenden Sandes Hast die Oase hingegossen : Schenke Erquickung mir Wecker des Tags und der Nächte Hüter. Nicht in dem Gluthsand hier Lass mich verschmachten, des Lebens Gebieter!“ mit Begleitung des Pianoforte von C. Löwe — Herr Ernst Hungar aus Schönbach.