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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188205272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820527
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-27
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1882
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Vierte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^-147. Die Festlichknitn zur Eröffnung der Gotthardtbahn. (Originalbericht.) V. D Mailand, 23. Mai. Der heutige Festtag war der eigentlichen Festsahrt von Ungern »ach Mailand getvidmct, welche sich zuin Triumphzuge in des Wortes vollster Bedeutung gestaltete. In drei langen Exlraziigen, deren t'ocomotive geschmackvoll dccorirt war. fuhren die Gäste Morgen» zwischen 7 und 8 Uhr von Luzern ab. begleitet von den Mitgliedern der Gotlhardtbahn-Dircction. DaS Anfang« prächtige Wetter machte kurz vor Gbschencn einem ziemlich deftigen Ncgen und in Lugano einem Gewitter Play; indessen klarte e» sich noch vor der Ausfahrt aus Lugano völlig aus. so daß wir noch die herrliche Aussicht vom dortigen Bahnhose — wohl eine der schönsten in Europa! — bewundern und die lieblichen Partien am Lugancr- und am (somcr Lee genießen konnten. Aus allen Stationen, deren Bahnhöfe «inen reichen Flaggenschmuck trugen, hatte sich eine große Volksmenge ausgestellt, welche die Festlhcilnehmcr mit lauten Zurufen begrüßte, während von den Höhe» Böllerschüsse ertönten und das Ganze so ein außer ordentlich feierliches Gepräge erhielt. Ganz besonders enthusiastisch war aber der Empfang auf den südlich vom Gotthardt gelegenen Orten, also seitens der italienisch sprechende» Bevölkerung, und zwar namentlich in Faido. Bellinzona. Lugano, Ehiasso und Como. Aus einem jeden Bahnhöfe war ei» MusikcorpS postirt, welche» beim Anhalten oder Passiren der Züge die schweizerische Nationalhymne (..Rufst dn, mein Vaterland") intonirlc, die Schulkinder (weißgekleidete Mädchen mit Kränzen und Bouquets, Knaben mit Fähnchen) nahmen den vorderen Theil de« Perrons ein und sangen lheilweisc — so in Faido — unter Leitung deS Lehrers oder Geistlichen die Nationalhymne, während alle Glocken dcö OrtcS läuteten und Böllerschüsse krachten. Endlose „Evviva" erschallten beim Abfuhren der Züge und noch auf eine weite E»t- sernunq grüßten die freudig erregten Leute durch Tücher- und Huteschwenken. Wie der äußere Empfang überall ein herzlicher rmd an heimelnder war, so muffen die Eindrücke, welche die Gotthardt- bahn selbst vermöge ihres staunenerrcaenden Baues inniilteir einer an den großartigsten Naturschönhcitcn und wildromanti schen Partien überreiche,i Gegend hinterlicß, als überwältigende bezeichnet werden. TaS keine» Augenblick ermüdciide Auge ruhte mil Lust und Geiiugthuung aus dieser noch jetzt fast märchenhaft erscheinenden Schöpfung menschlicber Intelligenz, mcuschlicher Thatkrast, und einstimmig war man in dem Urtheilc, daß die Gotthardtbahn die Krone alles aus dem Gebiete der technischen Schöpfungen unseres Jahrhunderts Erstandenen genannt werden darf. AlS man den großen Golthardttiiniict nach einer Fahrzeit von 20 Minuten (volle EouricrzugSgescknvindig- keil!) pastirt halte, sahen wir in manchem Auge eine Freudcn- lhräne glänzen; die Beamten der Gotthardkbahn wurden be glückwünscht, und die deutsche», italienischen und schweizerischen Zuainsassen reichten sich gerührt die Hände, hierdurch de», Gefühle der Freude Ausdruck gebend über die Verbrüderung beider großen Nationen durch ein solches erhabenes Wert des Aneden«. Gleich« Bewunderung wie der große Tunnel selbst erregten die Bauwerke der ZufährlSlinien, aus denen mittelst Sonnabend zahlreicher Kehr- und Spiral-Tunnels Brücken. Unterführungen allmälig die Höhe erreicht wird. Beträgt doch die Gcsammt- länge allein der Tunnels der Goltbartkbalm nicht weniger als 42,660 Kilometer -- 5", deutsche Meile»! Nachmittags wurde in Lugano das Tiner eingenommen, bei dem Speisen und Getränke vorzüglich waren. Ich unter lasse cS, Ihnen das Menu mitzutbcilc»; c» genügt die Be merkung, daß man eS verstauten hat, die Gäste fürstlich zn bewirlbcn. Die auSgcbrachlcn Toaste wäre» für bei Weitem die Meisten wegen der großen Zahl der Theilncbmcr un verständlich. Der schweizerische Vicepräsident deS National- rathS, Herr Begier, toastete ans daS Wohl der drei an der Gotlharvtbahn direct iiiteressirten Länder, und Herr Nationalrath Battaglini bewillkemmnete die Festgenoffen in Lugano. Der preußische EtaalSminister, Herr Bötticher, dankte für die herzliche Aufnahme und trank aus die Schweiz, während der italieniick'e Tcpntirte Eriepi in der Sprache seiner Heimath dasselbe Land feierte, betonend, w-ie dessen Bewohner ihren Nachbarstaaten stets ein Vorbild im Ringen »ach der goldenen Freiheit gewesen seien. Bor der Abfahrt der Zuge vcrlheiltcn kleine Mädchen in sinniger Weise au» Alpenblumcn gewundene große Bouquet». AbentS 8. 8V« und 8'/, Ubr trafen die Züge in dem impo santen Eentralbahnhose dahier ein, wo die Gaste mit großem Pompe empfangen wurden und wo morgen die großartigsten Festlichkeiten bcvorstchc». Doch hierüber im letzten Berichte. « * * Wir lasten dem vorstehenden Bericht zwei Privat- telegramme folgen, welche die „Neue Freie Presse" über die Festlichkeiten in Mailand veröffentlicht: Mailand» 24. Mai, 8 Uhr 15 Minuten Abends. DaS Banket, welches die Stadt Mailand den fremden Gäste» gab, fand im große» Saale dcs Lolksgarleiis statt, emein riesigen, glänzend erleuchteten Raume, in dem gewöhnlich große Eoncene veranstaltet werde». Alles war aus» Prächtigste und Originellste arrangirt. A» der Tafel saß in der Mille der Herzog von Aosia, ihm zur Linken der deutsche Botschafter v. Keudell, zur Rechten der Präsident der Schweizer Eidgenossenschaft, Basier, u»o der italienische Senats- Präsidciit Tecchio; ihm gegenüber halte» der eidgenössische Gesandte in Rom, der Bürgermeister von Mailand. Bellinzaghi, der deutsche StaatSt'ccreiair Bötticher und der Präsident des deutschen Reichstages, Levctzow, Platz genommen. Die Musik spielte denlsche Lieder. Trotzdem mehr als 700 Personen eingoladcn waren, ging Alles auss Pünctlichste. Beim llhampagner ertönte ein Glockenzeichen, und Munieipal-Asiessor Negri kündigte an, der Herzog von Aosta werde spreche». Tics« Stille trat ei», als Prinz Amadeus sich erhob und spram: „Meine Herren! Im Name» des Königs bringe ich einen Toast aus den glorreichen deutsche» Kaiser, auf de» Präsidenten der Eidgenossen- schast und aus das Wohl und Glück beider Staaten." Basier, Präsident der Eidgenossenschaft, sprach italienisch. „Wir stiege»", sagt Redner, „vom Norden herab in euer schon im Frühltngs- schmucke prangende- Land, und unser Sinn »nd Herz staunte. Enthusiastischer Gruß ward uns geboten, wir waren beschämt, denn es war der Ehre zu viel. Ich baute Italien im Namen der Schweiz, ich begrüße Italic» und seine» König Ehrenmann, de» Sohn eines Ehrenmannes. (Eiithusiastiicher Beifall und Hurrahruse; der Königs,narsch wird gespielt.) Drei Nationen sind verbünde» nicht allein durch de» eiserne» Strang, sonder» durch Frrundschast, Liebe», bande mid gemeinsame Interessen. Ich trinke aus das Gedeihe» der drei Nationen." (Stürmischer Bestall.) Es erhebt sich nun der deutsche Botschafter v. Keudell und sagt in gewähltem Iialienilch: „Ich stimme vo» ganzem Herze» de» Worten des Präsidenten der Eivgeuoffenschasl bei, ich wünsche Italic», seinem Könige und dessen 27. Mai 1882. Familie im Namen meines Herrn und bei ganzen beuischen Volkes (Ruse: Lvvira l-r Oermani»! Lwiv» l'impenrwro!/ Glück und Segen; ich grüße jene Stadt, die der deutsche Kaiser «ies in sei» Herz gelchlogeu; >ch grüße Mailand, dessen Söhne so viel zum (Gelingen des Goiiyardt- Unleriiehmens bcigclragcn, Mailand, Ivo alte und »eue Kunst mit- einander wetteifern; Mailand, welches uns in rührender Weise aus» »ahm. unsere Herze» erschütterte, unsere Phantasie erregte. Ich bi» gewiß, die Ansichten des ganzen deulichen Volke» z» vertreten, indem ich aus Mailand mein Glas leere." (Sttlrmstchcr Bestall.) Der Herzog von Aosta erhebt sich und stößt an. Da- Publicnm bricht in Hurrahs aus. Bürgermeister VeUmzaghi findet nicht Werte, um all leine Dankbarkeit für die schmeichelhaslen Gunstbezeigungen aus- zndrücken, mit denen mau Mailand ehrte. Er trinkt auf alle Nationen, welche zum Baue der Gotthardlbahu beisteuerten, und aus die Zeit, in welcher alle Schranke» gesallen sein werde», welche jetzt die Voruriheile nähren und die Völker von einander ser»- haltcn. Staatsiiiiiiister Bötticher (deutsch): „Wir Alle vernahmen mir Freude, daß un- die Gouhardtreste nach Italien führe» werde; denn die Schönheiten Italien« ziehen jeden Teuliche» mächtig an. Aber nicht allein die Natur, auch die politischen Verhältnisse sind es. welche zwei Nationen einander so nahe bringe», die für die Größe deS ValerlandeS heiß gestritten haben. Beide Nationen hatte» zwei Minister, die in Europa und in der ganzen Welt einzig Vastehen, beide Nationen liabe» dasselbe Streben, daisclbe Ziel, die- selben Interessen. So lassen Sie u»S den» aus daS Wohl Italiens trinke», mit dem wir so >»»ig vereint sind durch starke Bande der Sympathie. Es lebe Italien! Es möge blühe», gedeihen, erstarken für und für!" (Dreifacher enthusiastischer Beifall.) Die letzten Worte sprach Bötticher italienisch. Der Herzog von Aosta druckt Bötticher die Hand. Levetzoiv trinlt aus den italienischen Senat und die Kammer. Tecchio erwidert mit einem Toast aus da- Wohl, die Ehre und den Ruhm de- deutsche» Reichstages. Er wünsche diesem aus dem Felde de» Friedens und de« Fortschrittes dieselbe» Ersolge, die des glorreichen Kaisers Armee, man weiß nicht ob mehr durch Arme«, oder durch Geisteskraft, errungen. Er trinkt auch aus das Wohl der eidgenössische» Vertretung und wünscht der Schweiz die Stärke und den Helbenmuttz Desjenigen. den ein großer deutscher Dichter und ein großer italienischer Musiker geleiert. Diese Wunsche sind ausrichtig, dem» ich spreche — so schließt er — im 'Namen Italiens, und Italien ist ausrichtig loyal, wie sei» König. Die letzte» Worte riesen den lebhaftesten Beifall wach, Alles drangt sich, um dem gresten Manne die Hand zu drücke». Herr v. keudell tritt hinzu, stößt au und spricht lange und lebhaft mit ihm. ES sprach noch der Bürgermeister von Turin, aus die Solidarität der italienischen Städte toaslireud, womit da» Banket schloß. Mailand, 24. Mai, 11 Uhr 20 Minuten Nacht». Die Bc. leitchlung des Tom-latze« ist wundervoll. Ter Dom und die Paläste an den Seiten strahlen im Lichterschimmcr. Gegenüber dem Tom stammt ein riesiger «lern Italiens. Ter gothisch durch- brochenc Giebel des Dome« ist mit bengalischem Feuer erleuchtet. In der Mitte des Platzes erhebt sich der Brunnen, von dessen drei Elagen statt de« Wasser« stammende Gadbogcn nicderjalle». Es ist ei» seenhasler 'Anblick. Tas Eonccrt im Teatro Scala nimmt seinen Ausang. Stach dcmjclben ist Empsang beim Prinzen Amadcu«. König!. Schwurgericht. XX. Sitzung. * Leipzig, 26. Mai. Die zwanzigste »nd letzte Sitzung de» hiesigen tönigl. Schwurgerichts wurde vom Heir» Präsidenten mit einer kurzen Ansprache eröffnet, in welcher er der a»sopser»dc» Thätigtcit der Herren Geschmornen anerkennend gedachte und de», selben siir ihre Mitwirkung bei Lösung der gemeinsame» Ausgabe de» Dank de) SchwurgerichishoseS adstallete. Derselbe bestand auch in der letzten Sitzung an« den Herren Landgerichls-Dircctor Rei», Präsident, Landgerieytsrälhcn Obenaus und Barth; die Anklage führte Herr Staatsanwalt Meißner, die Vertheidigung Herr Rechts- vom Tage. ? Die Börse macht eine saure Miene. ES naht der Ultimo, die überladene kleine Spekulation rcolisirt ihre leichten Eiscubayn-Actsen, womit sie sich bis an den Hals überladen hat. So fallen Procente, wie sie gestiegen waren. ES war dies voranszusehcn, wie wir es ja auch angckündigt haben. De Börsen im Nllgemcincn sind durch die egyptischen Nachrichten bewegt. Die orientalische Welt macht Europa viel zu schasse» und der Spekulation bleibt Nichts übrig, al- im CourSzcttel die politische Temperatur zu markiren. Pari- hat damit voran zu gehen. Die dortige Börte war am Donnerstag matt und rückgängig. Starke Rcalisirungcn. ES versteht sich, daß Vien verstaute. Ercdit 341.30. In London waren russische Fonds erst heraufgesctzt, dann aber wieder herabgesetzt worden. In Berlin suchte ma» dasür durch den Besuch von LoriS-Melikow und Miljutin (letzterer hat unter dem vorigen Zaren eine wenig aiiiimthcndc Rolle gespielt) Propaganda zu machen. Nach dem gestern erwähnten Mas ist an eine Besserung der russischen Verhältnisse nicht zu denken. Tie „Jitdcpcndance bclge" spricht sich ganz richtig dahin a»S, daß, wenn man die Verfolgten aus den Städten vertreibt und ihnen daS Land verbietet und die natürlichsten und legitimirten llirchte raubt, die- die Lage verschärfen muß und die versprochenen Schutzmaßregeln blot Spiegelfechterei sind. DaS Sinken de« StaatScrcüitS Rußlands ist ein wohlbegründetcS. Der Preis der russischen Staatsfonds steht übrigens noch hoch genug sür die aussichtslosen Verhältnisse dort. E« mag Jedem überlassen werden, ob er sich an den Schuld- belesen dieser Staates betheiligcn will. Die Verzinsung ist zum jetzigen Course eine genügende. DaS Lindere steht bei der unberechenbare» Zukunft, die sich Jeder nach Getchmack ouSmalen mag. Höchst verwunderlich wäre e« aber jcdensall«, von der Börse zu verlangen, daß sie russische Papiere unter den gegen wärtigen Verhältnissen Haustüren solle. Es waren sehr eigenihüiil. lichc Verhältnisse, Verhältnisse, welche den damaligen deutschen, »ameiul>ch preußischen politischen Zuständen nicht zur Ehre gereichen, welche die Ucberschwemmung dieses Gebietes mit den russischen Fonds zur Folge hatten. Zar NicolauS galt ja seiner Zeit »IS der Hort Europa- gegen alle Neuerungen, d. h. Vcrbcsse- rangen. Rußland» Credit schien unerschüttert, um so mehr, als sich ja Preußen schmachvoll unter Manlcuffel (Mission Branden- bürg) vor de» Zaren Slirnrunzeln beugen mußte. Der preußische Adel, der stille Bürger legten sich russische Papiere als das sicherste, was cs geben tonnte, zu. Rußland konnte im AuSIandc Anleihen abschließen so viel eS wollte. Wie wurde cs als etwa» Besonderes geieiert, daß aus doS Zaren Befehl russische Staatsgelder in französischen Renten angelegt wurden! — Jetzt sind alle diese vcrhälluiffe verändert. Statt eines energischen Despotismus sitzt die von Mordanschlägen bedrohte Schwäche, die sich selbst nicht zu ralhen und zu helfen weiß, aus dem Thron, immer greller treten alle erschreckenden Mißstände an den Tag und zeigen die liefe Unterhöhlung der inneren Zustände de- große» Reichs. Wen» ein Kausmaun mit seinen Vermögen aus die unverantwortlichsteWeise vorAller Augen, gleichsam der öffentlichen Meinung zum Trotz, wirthschastet, so muß sein Lredit sinken; bandelt eine Regierung ebenso, so ist eS natürlich, daß ihr dasselbe LooS zu Theil wird. — Tie Stimmung charakterisirte sich im Allge meinen als schwach, aber Abgaben waren »irgend- dringlich und umsangreich genug, um einen starken Eouredruck auSzuüben. Widerstand gegen eine weichende EourSbewegung bot übrigens vor- ticbmlich die geringe Ausdehnung der Ultimoengagemenls und die Flüssigkeit des GeldmacklS. Tie Reoortsätze bleiben aus einer mäßigen Höhe. Da» Geschäft hielt sich in den engsten Grenzen. Eine Ausnahme machten Maricnburg-Mlawka, um welche sich ein lebhafter Kamps der Hausse- und Baisjepartci entwickelte. Die schwache» Hände realisirten, andererseits stellte sich zu ermäßigten Loursen Nachfrage ein, daher schwankten Maricnburg stark »nd zwar zwischen 111'/» 12'/. und 12'/.. Lstpreußische gaben 1 ProeeM nach. Eredit 581.50 (586.50), Franzosen 568.50 (5H.50), Lombarden 248.50 (251.50), DarmstLLter 162.50 (163.25), Deutsche Dank 155 (155.75). Ti-c-nto 211.75 (213.25), Mainzer 104.37 (do.). Ober- schlesische 247.75 (248.50), I8«0cr Russen 70.35 (69.75h Nuss,-che Rote, 206.75 (206.25), Dortmunder 92.37 (92.87h Laura 113.50 (114), Marieaburgcr 111.50 (115), Ostpreußen 84.40 (87.10), Freiburger 104.90, Rechtc-Oderuser 179.37, Galizier 136.10 (196.62), Nordwcst Me sür diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redakteur desselben E. 8. Lane in Leipzig. 355 (355.50!. M'tbal 399 (401.50), Ungar. Goldrcnte 75.75 (76), Italiener 89.87 (90.12). I» einer Zeit, wo die leichten Acte» von der Spekulation so sehr »is Borderlressen gezogen werden und so bedeutende Resultate damit erreicht worden, ist >s nicht zu verwundern, das, die Inhaber der Slammactien der Saalcisenbahn auch ihre Stunde gekommen meine». Dieselben haben das Ei»« und zwar Bedeutsame sür sich, daß bei den Stammprioritäten keine Nachzahlungen slatiffnden, also wenn diese ihre 5 Procent erlangt haben, gleichfalls an die Reibe kommen. Außerdem herrscht in gewisse» Kreisen eine Vorliebe sür die Saalcisciibali». Wir erinnern u»S »och der vielfachen brieflichen Anfragen an »»S, als die Bahn eröffnet wurde, ob man Saal- eisciibahn kaufen solle. Die Erinnerung an die Studienzeit i» Jena ist in Bielen »och lebendig. — DaS Eine ist anerkannt, daß die Bahn an» sich selbst heraus keine 5 Procent erwerben kann, da ihr der dazu nöthige innere Verkehr ermangelt, ein Um stand, der sich stets demerklich machen wird, bis auch hier die Industrie wirklich in das idyllische Gebiet eingezvgen sein wird. Also soll die Verbindung mit vaiern die Erlösung bringen, welche noch einige Jahre zu ihrer Herstellung bedarf. Nun ist eS aber nicht recht verständlich, die Saalbahn und die Verbindung über Hos allein in Vergleich zu stelle». In Vergleich zu stellen ist die Linie Gera-Eichicht, welche in Händen der preußischen Regierung sich befindet, die den Mnschlnstbau führt »nd über Verthcilung de» Gütertransport» aus die verschiedenen Lime» zu bestimme» hat. Tie Coneurrenzverhältiiisse liege» also nicht ganz so, wie sie dargestellt werden, so vortheilyast sür die Saalbahn auch der Abschluß der Ex-stenz als Sackbahn sein wird. Vorläufig sind also die Slaminaclicn der Saalhahn bloße- Spiclpapier, rmc andere ähnliche leichte Actien. Die reactionairen Blätter können noch immer nicht mit ihren albernen Rathschlägcn gegen die Börse fertig werden. Einer der wunderlichsten Einfälle befindet sich in de» ..Politischen Nachrichten", worin das Verbot de» Dermiuhandels i» Werthpapiercn (wie steht eS denn mit Spiritus und Getreide? — Ja Bauer, daS ist ganz etwa- andere»!) empföhle» wird. Ter Arbitrage wegen könne man eine LielerungSzeit von 4 Tagen zugestchcn. Nun hat man in Wien alle Wochen mehrmals Liquidation und doch ist daS Börscnsviel obenauf. Wer will denn verhindern, daß die Papiere reporürt oder lonibardirt werden und so die aanze Verordnung vereitelt wird? Spaßhaft ist der Schluß des Artikels, daß nach Wegfall des PrämicnbaiidelS da vor Kasse abgeschlossene Effectengeschäst desto stärker besteuert wer den könnte, ohne zugleich das anlogcsuchcnde Kapital zu belasten oder der FondSjobberei Vorschub z» leisten. Das ist der vollstän digste Unsinn. Ta» Kassengeschäft ist ja eben die Kapitalanlage und daß durch Bürsensteuern die Jobberei unterstützt wird, ist ei» Ein fall, der dem Gchirnzustand de» Verfassers in bedenklichem Lichte erscheinen läßt. — Dergleichen Absurditäten sind freilich nicht ge eignet. irgend einen Einfluß zu üben, und das ganze Gerede über die Börse ist nichts als Blech. An die Börse gehen Menschen, die nicht daran denken, daß sie in Nachlheil gcraihen könne», sondern Anderen eS anthun wollen, also auch selbst über ihr Schicksal bestimmen. Alschiichrader Eisenbahn. (Generalversammlung vom 25. Mai.) 7V-n. Prag. 25. Mai. Der Vorsitzende Herr Vr. Tragt, begrüßt die Versammlung und constatirt die Anwesenheit von 40 Acttonairen, welche 6494 Stück I-it. X- und 16,347 Stück I-it. L-Actien ver treten. Hieraus theilk derselbe mit, daß durch die Erwerbung des kaiserlichen KohlcmvcrkeS in der Vertretung des VerwaliungSkürperS eine Aenderung eingcireten ist. Der Bevollmächtigte Sr. Majestäi des Kaisers, welcher ein ständiges Mitglied des Verivalluugsralhe- war, sei au-getrelcn, weil sein Mandat erloschen ist. Es sei dies der Lberbcrgratl, Herr v. Friiicki, welcher durch 27 Jahre an der Spitze der Unternehmung BuschiiehraS gestanden und dem durch sein unermüdliche» Wirken di« vollste Anerkennung »nd Dankbarkeit u zollen ici. 2e. Majestät der Kalter habe dem GeicllschastS- Intcrnebmcn stet» die größte Huld und Gnade zugewentet. und der Vorsitzende richtet deshalb an den anwesenden landesiürstlichc» Lommisiar die Bitte, den untcrtkiänigstcn Tank der Versammlung an die Stuscn deS Thrones gelangen zu lassen. (Tic Versammlung erhebt sich von den Sitzen.) Herr Oe. Tragt, widmet sonach dem verstorbenen General-Tireclor Herr» Ritter v. Kreß einen höchst ehrenvollen Nachruf und stellt seinen 'Nachfolger Herrn Krcstchmer vor. In Erledigung der Tagesordnung wird zunächst der GeichästS- l cricht und die Bilanz siir 1881 genehnngt lind dem Verwaltung», rallie über Antrag des Revisions-Ausschusses deS kaiserlichen RalhcS Herr» Signi. Beer einstimmig da- Absolutorinm erlheilt. Hinsichtlich der Verwendung de« Reingewinnes werden ana'og de» Vorschlägen des VerwaltungSrathes die folgenden Be. schlüiie gefaßt: Vom Reingewinne des I.it. X-Unternehmeiis «in dem Jahre 188> per936,574.13 fl. sind nach ff.53 der Statuten -lProc., somit 37,462.96'», fl. dem RescrvesondS deS Oil. X-U»lcr»chi»cnS ziizuweisc», wonach 899.1 l l.16'/, fl. verbleiben. Mit Rücksicht ans die erfolgte Abstoßung der im Jahre 1877 auSgeiviesene» schwebende» Schuld, welche die Bast« siir da- zwischen »ns «iid dem Curalor der Besitzer der PrioritätSLbllgalioiien abgeschlossene Uebercinkomnien vom 28. Juli 1877 bildete, beantragen wir mit dem Jahre 1882 die planmäßige Tilgung der Priorität«. Obligationen mittelst Verloofiing wieder äuszunehmen. wodurch dann die durch da» citirte Ueherciiikommc» bedungen gewesene Beschränkung in der Art der Verthcilung des Reingewinnes entsallt. Von diesem Reingewinne beantragen wir 5 Proc. de» Nominal- betrage» der nicht verloosten Aktien I.it- somit 481,451.25 sl. an die Actionaire zur Verlhcilmig zu bringen, wonach von dem Nein- gewinne »och 417,659.91'/, fl. verbleibe». Tie nach ß. 54 Al. 2 der Statuten dem VerwaltungSrathe mit 10 Proc. diese» UeberschusseS zilzuweisendc Tantieme rcducir» sich durch die in eben dieser Statuicnbcstimmung gebotene Beschränkung auf 27,000 fl., welcher Betrag von der genannten Summe in Abzug u bringen und dem BerwoltungSraihe zuzuweisen ist, eS erübrigt omit: 390.659.9l' , fl. Von diesem Reste de» Reingewinne- beantragen wir dem Erneuermtgssond I.it. X 150,000 fl., dem PensionssondS der Beamten und Diener 10,000 sl., zusammen 160,000 fl., zuzuweisen, nach Abzug welcher Beträge sich als Rest 230,659.91'/, fl. und linier Zurechnung des Vortrages vom Vorjahre per 17,075.70 fl. ein Betrag vo» 247,735.61'/, fl. ergiebt. Von diesem Reste bcanlrage» wir als Superdividende zur gleich, mäßigen Vertheiliiiig a» die Aktionäre I-it. X «nd Inhaber von Genlisfickicinen aus Actien I.it..V weitere LProc. de-NominalbetragrS der Actien I.it. .4 zu bringen, was lür 18.341 Actien und 659 Gcn»ßschcine I-it. X den Bclrag von 199,500 fl. rrsordrrt. — Es verbleibt sodann ein Bclrag von 48,235.61'/, fl., welchen wir aus »eue Rechnung sür I-it. X zu überlragrn braniragrn. E» gelangt somit nach diesem Anträge aus jede Actie I.it. X der Betrag von 36.75 sl. —> 7 Proc. de« Nominalbetrages und aus jede» Genuß, schein aus eine Aktie I-it. X der Betrag von 10.50 fl. und gegen Ablieferung des JulicoiiponS 1882 am 1. Juli 1882 zur Verlhriluiig. Dem Reingewinne de» D.-Nnternebinen« au- dem Jahre l88l per 348,772.06 fl. beantragen wir unter Bezug aus dos dieSsallS im Jahresberichte Erwähnte, de» Statute» gemäß 4 Proc., d. i. 13,955.88 fl. dem Reservefonds I-it. V. zuzmveisen. Von dem Reste per 334,821.18 fl. und unter Zuziehung de- Vorträge» voin Vorjahre per 34,197.43'/, fl., somit vom Betrage per 369,018.61'/, fl. ans jede der im Nmlaule befindlichen 68,406 Stück Actien Oi«. It. 4 sl., somit den Betrag von 273,624 fl. gegen Ablieferung de» Julicoupons 1882 zu Berthettuiig z» bringen. — Vom Reste per 95,394.61'/, fl. dem En>e»er»ngSsonds I.it. II. 60000 fl. zuzuweisen, »nd den Rest per 35,394.6)'/, fl. auf neue Rechnung sür da« I-it. V.-Unternehmen zu übertragen. Ter Vertreter de» Finanz-ArrarS, Herr Finanzratb Kopp, giebt die Erklärung ab, daß die SiaalSverwaltting den Rechlsstandpunct de« Verwaltting-ralhe« hinsichtlich der Nichtzahlung der Zinsen von den der Regierung s. Z. übergebenen Prioritäten IV. Emission per 1,100,000 sl. nicht «heile. (Tie in Rede stehenden Prioritäten sind der Negierung in Reinndirung des TheilbeirageS des Staatövor- schulseS sür die Slrecke Falkcnau-GraSlitz übergeben worden.) Herr Or. Tragy erstattet daraus den Bericht über die a n gekaul te» kaiserl. Kvhleuwerke Buschtiehrad-Rapitz. Ter Kauf- schilling beträgt 6.1 Mtll. Tie Hälfte wurde bereits bezahlt, während die andere Hälfte de» bezeichnet»» Betrage« bi« Ende 1882 zu erlegen ist. Tic Geldmittel hat sich die Gcicllschast sür mehrere Jahre hinaus gc< 76. Jahrgang. anwalt Or. Blum. Die Geschorenenbank wurde gebildet ans den Herren Kausmann Holle und Kanimann Wimer hier, Renner Winkler aus Leisnig, kausmann Hatvinichrck hier, Riltergulopachlcr Pötzsch aus Eavenitz, Rittergutsvesiper Schade aus Gesiewitz. Leko».- Auilmann Burktinrdi ans Bcniidors, Kansman» Flinsch und kau'« mann Eoniul Göhring hier, Ziegcleibcsitzer Lehmann aus Borna, Uiiiversitai-.Enstos Ilr. Sttihcl »nd Liuchbündler Eyriacus hier. Der Schlitzman» Johann Friedrich Ernst MittclSdois auS Kerkwitz bei G»he», 1846 geboren und se emmat wegen Körper» Verletzung nn Amte und wegen Widerstands bestraft, war des Zeugennieineids. der Körperverletzung im Amte und der falschen Anzeige beschuldigt. Mnteledors bekleidet seil dein Jahre 187.! die Slellmig eines Schutzmanns bei dem hiesige» Pobzeiamie. Am 29. August v. I. saud MiNelsdors in der numittelbare» Nähe des Thüringer Bahnhoses an der Blücherstraße ein ohne Aussicht ge lassenes Oie schirr vor, dessen Führer der Knecht Grüne war. Diesen zog später Millelsdors zur Rechenschast »nd orrlangie (wie es in selchen Fällen der Schiitzmaiin'chast nachgelassen ist) t>er Kurze halber die übliche Mark Ordniiligsstrase. Da sich Grüne zur Zahlung wrigerte, so drohte Millelsdors mit Anzeigcvorstellnng. Hierbei soll cS nun, »ach Inhalt der Anklage, zu Auseinander- setziiligen zwischen dein Schutzmann und Eonlravenienli» gekommen sei», so daß Mittclsdors zur Arretnr »erscheine» war, dabei aber de» Gr»ne mit dem Seitengewehr geschlagen Halle. Während des Vorfalls hatte sich mehr und mehr Publicum um die Gruppe ge sammelt und den Knecht zur Renitenz ausgereizt, schließlich aber war die Llsliruiig Grunc's zum Pvlizeiamt ohne weitere Hindernisse ersvlgt, derselbe auch alsbald vo» dori wieder entlaste» woidcn. Das Verhalten Grüne'« wurde nachmals Gegenstand einer Uiiicrsnchnng, welche vo» dem hiesige» königliche» cschöffengerichie an, 17. Ne veniber v. I. zur Hanhlverynndlmig gelangte. Zu dieser wnrde auch Millelsdors als Zeuge nörgelnde» und er ließ sich, entgegen de» Aussagen einiger anderer Personen, die dem Vvrsalle bei- gewohnt, dahin aus, daß er bei >ener Gelegenheit Grüne nicht an der Brust g-sastk und nicht mit dem Seitengewehr geschlagen habe re. Diese Aussage beschwor den» auch Mittels!ors und daran» wurde er des Meineids und der obeugcnauiile» weiteren Vergehen angeklagt. Mittelsdors blieb sin der Verhandlung des Schwurgerich!» bei der Behauptung, weder eine falsche Anzeige erstattet, noch eine» latschen Eid geleistet zu haben. Wenn er wirklich zur Waffe ge- griffe», so sei tueS in der Erregung über da- Verhallen Grunc'S und der denselben aufreizenden Menge, sowie erst dann ges.yehcn, nachdem Grüne ansgcbolt habe, um ihn zu schlage». Zeuge Grüne verblieb dagegen bei der Behauptung, daß er sich dem Schutzmann ncgeuüber durchaus nicht i» der vo» diesem geschilderten Weste, Wnder» ziemlich ruhig benommen und auch nicht gehört habe, daß ihm von Mittelsdors die Arrclur angekündigt worden sei. Aus deul Wege z»m Polizciamte habe Mittelsdors zu ihm «ogar geäußert: „tüchtiger hätte ich Sie schlagen sollen!" Diese Ae»ßcr»»g wurde auch noch von eine»« anderen Zeugen bestätigt. Einige Zeugen traten der Sachdarstellung Grüne'« im Allgemeinen bei und behaupteten, daß derselbe den Schutzmann nicht angepackl habe. Andere Zeugen waren in ihren Deposttione» weniger de- stimmt, während da- vo» dem Vorgesetzten Mittek-dors's, Herrn Polizei-Lieulenant Kn ob loch, dem Angeklagten ausgestellte Lcu- mundsrcugmß ei» sehr günstiges war. > Aus Grund de- Ergebniffe» der Beweisaufnahme hielt die königl. Staatsanwaltickiast die Anklage ansrecht »nd beantragle, sallS die Geschworene» nicht zur Bejahung der Mcineids-Schuldsrage gelangen sollten, dock, eine Bejahung der Frage wegen fahrlässigen Falschest»), während die Bcrtheidigung die Verneinung jämmtlichcr Schuld- frage» beantragte. Der Wahrspruch der Geschworenen fiel im Sinne des Desensionalantrages aus und demgemäß erkannte der Sck^wn^nchisho^mst^oNsiemdi^Nä^^^irkcknn^^c^l^kl^^ lpkr.einnic.'ilicc'.'kr p.niei iitttacieur ge. Hiillnrr; tiir den »eiiliichen LLeil derccoiwerlicii/ deineiiti Uicse! tlir den mc,lil-i>i»cn Li/eil Pldt. I»e. O. Pani; tue Kunst, Wihcnich-'lt und Aleralur Ld- Stromer, (ämmtlich in beiroci- sichert. Durch die Erwerbung der Kohlen werke habe sich die Vahn- gesellsstiast s>ir die Tauer ihres Bestandes cm bedeutendes Verfrachtung«, quanlnni gesichert, den eigene» »ick» unwesentliche» Bedarf an Kohle gedeckt und im Buichtiehradcr Kohlenbecken de» wünschenswcrlh ge wesenen Einst»» erworvcn. Die koblenwerke, welche silr Rechnung der beide» Strecken (X und It) gciülirt werden sollen, mnsaffe» ein Grnbenield von 1,815,774 Quadr.-Klslr., was 144 einfachen Maße» cnlsprickit »nd »ach maßgebenden Schätzungen ein Kohleiiveriiiögcn von 220 Millionen Meter-Ctr. ohne Anschlag des vorhandenen Gruudflötzes, repräsentier. Es bestehe» 5 Förderichächte, von denen besonders die in der letztere» Zeit her-gestellten 2 Schächte den neuen monlanikchiistchen Anforderungen entsprechend conslruirt und als großartige Werksanlage» nnzusehen sind. Zu de» Werke» gehören mehr als 1,'tO Wohn- lind Wirtlffchait-. gebävde, eine Mascknneittverkstüite und 222 Joch Grmidstachc. Tie Bergwerke seien rationell eiilgeri lstct und im besten Zustande, somit stehe äst» angemessenes Erlrägniß zn erwarten. Der Verivalliiiigs- rath stellt bezüglich der kvhleuwerke die nachstehenden Anträge: 1) Die Gener,ilversa:nmliing wolle den Verwaltungsralh ermächtigen, zur Deckung der Erwerhinigskvsten der kaiserliche» kolilemverkc und Beschaffung des für diese nothivendige» Belriehsioiids, sowie auch eventuell zur Einziehung der Prior»»!».Obligationen vierter Emission, eine neue Priorität».Anleihe in der ihm erforderlich scheinen den Höbe aniinnebmen, die Modalitäten derselben, insbesondere deren Währung, Verzinsung »nd Rückzahlung zn bestimmen und hierflir da» angekausie kohlcmoerk und die g.stellschastiichen Eisen bahn-Linien als Psanürecht zn bestellen. 2) Den Verivaliui'gSrath zu crmäckiligen, die in Folge de» Ankause» der kaiserlichen kohlen- werke erforderlich erscheinenden Aendernngcn der Slalnle» vorzn- nehmen und Lurchzuiührcli. Diese Anträge wurden ohne Debatte genehmigt. Tie ansziinebmende neue Anleihe wird motivirt wie folgt: Die IV. Peioritäleii-Eniission besteht aus 2 Serien, lind zwar 1N'i'.>.9.',0 g. Oe. W. Silber und 3,701.400 Reichsmark — beide zn 5 Prcc. ver zin-lick». Ein Theil der rrstere», und zwar l.l'lO.GiO sl. befindet sich in, Besitze der Staaisverwaliuiig als Rcsiindiriing dcs Staats! . < sckmsseS sür Falkenau-Geaslitz, während der Rest der Sill eeprioe:- tütcil und die ganzen Reichsmark-Obligationen noch linbezeb >i si.cd und in» Portefeuille der Get'clli'ckiast ruhe». Nachdem bei der l en! > gen Lage dcs Geldmarktes die Hman-gabe von övroc. >9' Prioritäten nicht empselilensweelli erschein», ferner die Ansgale einer einzigen Emffsio» (statt der IV. „nd V.l wünickien-weetl! i . so beabfichiigt die Verwaltung bei der Regierung die Entziehung l.v IV. Priorilätcii-Ennssioii zu erwirken und an deren Sict.e je! -e zur Deckung deS Bcdar'cs siir das.'tolilemverk d e '.'ewillignng z c HiuauSgabr einer neue» einheitlich.-» Prioril.'.ten-Einflsion anznstre'ee-i. Die ausgeloostcn Vcrwalluiigsrälhe, die Herren Or. Tragy und Clemens Bachssen von Echt, wurden wieder- und Here Oderbergraih Ritter von Fritsch neiigewäbli. In den RevisionsaiiNckmst wurden die Herren Sigm. -leer, N. Benedikt und H. Rae zier »nd als deren Ersatzmänner die Herren M. A. Margnliä »nd «'stisiav Pilz birn'en. Zum Schluffe nahm der Acttonair Herr Marguliö da« Wort, um dem VenvalliingSralhe den Tank der Versammlung auszuiprechen. Er hob die glücklich dnrchgcsulttste Camrung hervor, erinnerte e.» die Angriffe ter ausländischen Actionaire, denen der Veewaliungs- reith vor Jahren aiisgei'ctz» war, und betonte, daß es nun für jeden österreichisch»» Patrioten rin erhebendes Gettihl sei, das Unternehmen Biischriebrad so prospcrircn z» sehe», daß cs Böhmen und ganz Oesterreich zur Zierde gereicht. Diese Worte wurden vcn der Ver- sammliing lebbglr acclamirt. Nach der Generalversammlung sank, eine eonstiluirende Sitzung dcs Acrwalt»»g-rathcs statt, in welcher Herr Or. Tragy zum Pr„, sidentc», Herr F. Tcmpsky zun, Präsidenten-Stellvertreter gcwal,- wurden. Vermischtes. * Leipzig, 26. Mal. Da» immer mehr >n Ausnahme und zn wohlverdienter Würdigung kommende Telephon verbindet seit einigen Tagen nun auch die Leipziger Vörsenhalle iTelegra- phische- Lorrespoiidenz-Biirca») nick der gcsamiulcn durch da» jetzige Telephonnetz verbundenen OtelchästSwelt. Durch diele wesentliche, vorthcilhastc Neuerung bietet sich nun die beste Gelegenheit, die
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