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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188411305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18841130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18841130
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-11
- Tag 1884-11-30
-
Monat
1884-11
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1884
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Zielrcnik Lcilagc jm LciMger Lngclilait und Anzeiger. 335. ! !»>>»>> » > -> vom Tage. ? Einen unangenehmen Besuch sreut man sich gern loS zu wrdcn und spart um so lieber zwischen Angel und Thür die Worte. Der vorletzte Monat de? Jahre? bictet. nachdem wir ihn Schritt sür -chritt verfolgt haben, keine Ausbeute mehr süc de» Beobachter. bleibt uur, über die Liquidation zu berichten, die jedem der Spieler seinen Gewinn und Verlust znertheil». Es tauchen zwar im tztuterarnude Monienle von allgemeiner Wichtigkeit aus, indeß ihre Heit« ist einer spätere» Hei! Vorbehalten. Ta« Podium der B rse empfindet nur zu sehr die Kämpfe der Politik, die SM:, we'che von de» Particnlariuteressen der Parteien gegen das Wirthschaftswcftn gesnhrl werden. Den Süßere» Frieden mag die Furcht vor den Bayonetten dcS Gegners sichern, den inneren Friede» aber herznstclle», das ist durch die Eulwickelung des Menschengeschlechts und seiner Bildung eine viel schwierigere Ausgabe. In Paris hat das Ministerin Ferry in der Tvnkin - Asfaire das »erlangte Vertrauensvotum der Kammer mit großer Majorität er halt'» und es nia i nun sehen, wie cS niit de» Chinesen fertig wird. D e Börse vom Freitag verlies still; Renten waren, da man da« Resultat der Absiimmnng der Kammer noch nicht kannte, schwächer. Au der Nachbörft sand eine Reprise statt aus Nachrichten aus der Kammer. Ter Slbend-Bouierard brachte keine Veränderung. In Wien blieb die Speculatio» a» der Lvrbörft am Freitag iehr reservtrt, zeigte aber doch eine freundliche Stimmung. Tie Veriorgung war bei größerem Slnckeübersluß leicht und billig. Tie Mittags; örft erösfnete mit «nve: änderten Couift» Die Börse ver dorrte auch seiner in sehr ruhiger Haltung und gänzlich ohne An reguug. Zum Schluß Hausse aus Berlin. Credit 301.80, Abends 303. D.r „N. Fr. Presse" macht von dem Bericht dcS Generalraibs in der Generalversammlung der österrcichfich-anganichen Bank, worin naturgemäß die Valiitaheislellnng z»m Ausdruck gebracht wird, viel ru viel Aufheben» Es versteht sich von selbst, daß in solchem Munde daS Verlangen nur zu sehr berechtigt ist: etwas WeiiereS ist aber daraus nicht zu so gern, denn in diesem Falle ist vom Äiu.sch bis zur Thal ein weiter Weg. Mit Rücksicht aas die protectionistische Bewegung in Frankreich, welche eine Erhöhung der Einaangszölle aus Getreide, Mehl, Bich und Fleisch ansteebt, legt der „Pester Lloyd" dar, daß in Ungarn diese protectioiiislijchen Bestrebungen mit gespamitlster Ausiiierksamkeit ver folgt »erden. Nach Rekapitulation des heutigen Standes der han- deltpolitilchen B.ziehungen der österreichisch-ungarischen Monarchie zu Frankreich und der Note des österreichisch-ungarischen Botschafters, Grafen HoyoS an die französische Regierung, wonach Oesterreich- Ungarn den vereinbarten Zolltarif vom Jahre 1882 bis 1. Januar 1888 einer Revision zu unterziehen nicht beabsichtige, folgert der ..Lloyd", diese Beroflichtung könne keine einseitige sein und beruhe vii-lm.hr aus der Boranssetzung, das Frankreich den »latus giw, wie er sich beim Abschlüsse der Handels Convention darstellte, unberührt lasse, -»sei widersinnig, anzunehmen, daß die Regierungen Oestcrrcich-llngarnS sich verbindlich machen, bis zum Jahre 188? keine Aenderung an den Handelsbeziehungen mit Frankreich vorzunchmen, ohne die gleiche Verpflichtung seitens Frankreichs. Es könne im Gegentheile keinem Zweifel unterliegen, daß in den, Augenblicke, in welchem Frankreich ebne Zollerhöhung i„S Leben treten läßt die Regierungen Oester, reich« und Ungarn- wieder vollkommen freie Hand gewinne» und ihren Interessen entsorechend den Zolltarif abändrrn können. Der Artikel constatirt mit Befriedigung, daß die Regierung denselben Standpunkt einnehme, daß sie in demselben Augenblicke, wo die in Frankreich g-vlante Zollerhöhung in Kraft tritt, auch jene Berpflich- tung in der Note des Grasen HoyoS als hinfällig geworden era.titct und sich demzufolge volle Actionsjreihert vorbehält. Der östcrreichi!ch- »ngarische Bertreter in Paris ist von dieser Auflassung unserer Negierung bereits in Kcnntniß gesetzt und wurde zugleich angewiesen, die« zur Kennlniß dcS sraiizösijchen Labinets zu bringen. Gleich« zeit g hat die ungarische Regierung an die österreichische das An« rochen gestellt, sich mit ihr über jene Maßregeln z» verständigen, welche zu ergreifen sein würde», falls die von Seiten Frankreichs be absichtigte Zollerhöhung in der That gesetzliche Geltung erlangen sollte Hoffentlich werde diese- energische Auftreten den gewünschten Erfolg baben. In Berlin trat die Speculatio» anfangs abwartend aus; die Möglichkeit, daß das Börscnstcuergesetz ,n dieser Session nicht zur Veraihuna kommen werde, wurde in Betracht gezogen, aber nicht in de« Coursen eSconiptirt. Die aus der Liquidation entspringende» Troiisattione» sind säst ganz abgeschlossen Aufträge von andern Börsen und aus de» Provinzen liege» nur in beschränktem Umfange vor. Als lebhaft sind nur russische Anleihen hervorzuhebeu, welche abermals steigend waren. Die CourSverändernngen sind meist nicht bedeutend. Inländische Bahnen waren meist sest. Oesterreichische Bahnen wenig verändert. Montanwerthe behaupteten gestriges CourS- niv.au Italiener und Ungarn behauptet. Die Tendenz befestigte sich im Anschluffe an Wiener Depeschen, welche wieder einmal von tzer Bciluta-Neglllirung sprachen, und vor Allem aus den sehr slüs ffgen Geldstand gleichmäßig aus alle» Gebieten. Besonders bevor zugt wurden wieder Commandit, welchen sich Credit anschlossen. Auch Mecklenburger erfreuten sich sehr reger Beachtung und an« ziehender Course. Renten und russische Anleihen auhalteod fest Mainzer gaben nicht nach auf mancherlei ungünstige Gerüchte. Nach börs» Schluß fest. Di« L quidationscourse per November stellten sich im Vergleich zum O.lober folgend: Credit 408 (476), Franzosen 510 (407), Lom barden 850 (248), Darmslädter 153 (151'/,), Deutsche Bank I5>3 050.75), LiSronlo 802.50 (196.50), Mainzer 112 50 (114.25), Ltorieuburger 79.50 (80), Ostpreußen 99 (101.25), Mecklenburger »18.75 (210.75), Galizier 112.50 (112.751, Nordwest 291.50 (293). «lldethaUE.bO (297.50), Tuxer 145.50 (142.75), Gotthardbahn 98.50 (951. Schweizer Central 69 (do.), 1880er Russen 79 25 (78.1 Russisch« Noten 21l (207). Ungarische Goldrente 78.75 (77.' Italiener 96.25 (95.27), Laura 107 (104.50), Dortmunder 69 i68) TogeScourje: Credit 501 (497), Franzosen 510 (509), Lom- borden 250'/, (250), Darmstädter 153 (do.), Deutsche Bank 153'/, (153'/,), DiSconto 203'/. (202'/.), Mainzer 111'/, (112-/.), Manenlmrger 79'/« (do.), Ostpreußen 98'/, (99V,). Mccklen» burger 217'/. (21?'/,). Werrabah» 87 (87.80) . Galizier 112 75 (113.37), Nordwest 29l.50 (291), Elbethal 302 (302.50). Duxcr 145.7» (146), Gotrhardbah» 98V, (98). Schweizer Lentralbohn 89 50 (9040», 1880er Russen 79'/. (79), Russische Noten 210.25 (210 501, Ungarisch« Goldrente 79 (78'/,). Italiener 96.37 (do ), Laura 106'/, (106'/.), Dortmunder 68'/« (69'A. Sonnabend. Am Ende der Liquidation kommen immer noch «i zrlue CourSbewegunge» vor, die mit dieser »»iammeuhäogen. so ft aber eine weitere Bedeutung nicht tn Anspruch nehmen. Eins steht fest, daß nämlich die Baissier- in Credit und ungarischer Goldrente schlimm gefahren sind. Vte Luteressen Leipzigs als Hanplstapeiplatz des deutschen Suchhaudels «-rliitreu» «tt de« t« KSitiaret» Sachse« >rlte«de» kirchlichen Wochensrtertagen. -in hiesige- buchhändlerische» Commission-Hau- erhielt vor Kunzem ein Schreiben eine» Committeuten, eine« prensiischen HeoRnziale», worin sich derselbe beschwert, daß er durch die relativ häufigen Störungen, welche A: speciell in Sachsen geltenden Wochen- keiertoge in der buchhändlerische» Spedition verursachen, geuöthigt tri. ein» Vertretung in Berlin zu suchen, um diesen sür den Handel unzutümniliche» Unterbrechungen zu entgehen. Derartige Fälle stehe» nicht vereinzelt da. 8« Wesentlichen sind e- die ans da« End« der Woche fallenden sächsischen Bußtage, wozu auch Hoh-Neujahr, Himmelfahrt, Resor« mativutseft zu zähle» sind, welch letztere cdenlallS außerhalb des Königreichs Sachsen nicht al« Feiertage gelten. Da sich nun in Leipzig di« buchhändlerische Spedition coneenirir«, so ist der Ausfall eine- HauplipedilionöiageS stets ein iehr große- Hemmuiß sür den Lrttdhaadel des gesammteu deutschen Reiches. Jeder Eingeweihte kennt die Anstrengungen, die erforderlich siud, um dteseu Einfluß abzuschwächen. Die Herstellung der vrrivdiichen Literatur (Jllustrirte Zeitung. Gegenwart. Gartenlaube, Bazar. Daheim u. s. w ), die einen großen Lhetl di» Verkehr« in Anspruch «imm», muß mindestens eine» Tag früher ol« sonst beendet «erden, ' ^ >>>>-» Sonntag om 3V. November 1884. 78. Jahrgang/ «SS-—.'«z VolksMWstliches. All« für hiest» Theil befttmmteu Senduugru find t» richten a» de» verantwortliche» Redactrur desselben T- G. Llltt« t» Leiptift- und da namentlich unsere illustrirten Zeitschlisten vielsach ihren Stoff aus den Zeit» und TageS-Ereignisse» nehiiien, so ist eia früherer Abschluß der redaktionelle» Thüliqkeit nachlheilig; o»ßcrdem ist cS, um überhaupt die rechtzeitige Lieserung der belr. Nuniinern zu bewerkstelligen, nolhwendlg, zur N chtarbeil Zuflucht zu nehme». Aber nicht nur die periodische Literatur leidet unter diesen Wochcnfticrtagen, sondern auch die ganze buchhändlerische Organi- atio». Die Korrespondenzen »ach und von Leipzig, die Sendungen aus und »ach Leipzig verlieren ihren gewöhnlichen CourS, und es geboren seitens der hiesigen Lol»n»isivnäre vielsach vorberritende Schritte dazu, um durch Circulare und At»der»ngeu de- Arbeits pläne- den Störungen zu begegne», welche der Ausiall eines Wert- laglS mir sich führt. — Diese Bemühungen sind jedoch nur zum Theil von Erfolg begleitet, »ud datier ist mit dielen kirchlichen Feier tage» eine Summe von Uilzuträglichkeiteii. Bei ipätnngen, sowie außer gewöhnlichen Spesen sür den Geiamnir.Buchhandel vcrknüpst, die ge- eigner sind, de» auSwärlige» Geschäftsfreunde» de» Verkehr mit Leipzig recht zu verleide» und den gegen die dominirende Stellung LeipzigS ün Buchhnndel antämpftnde» B-strebunge» »cne Freunde zu^n übren. Namentlich aussallend waren oiese Störungen im vo.igen Jahre, wo in den Zeitraum von 4 Wocliea 3 derartige Feiertage: da- Re- ormatioiisftst, der Bußtag und die Lutberfticr fielen; letztere wurde allerdings nur deshalb störend empiunde», weil ihr die genannten zwei spccijijch sächsischen Wochrnseiertage fast unmittelbar vorauSge- gangen waren. Die bedeutende Anziehung, die Berlin als Reichshauprstadt, als Haiipl-Bank- u»d Fabrikationsplatz aus alle übrigen GewerbS- und Verkehrs - Berhältiiisse ausüdt, wird auch dem bnchhänolertschen Centrum Leipzig je länger je mehr eine fühlbare Concurrenz bc- reite». Es wäre deshalb >», Interesse unserer Regierung, u»S von allen Hemmnissen zu befreien, die unserer Arbeit hinderlich sind und der Berliner Concurrenz zu Gute kommen, wa« um jo dank- barer ancrkannt werden würde, als Berlin gegenüber Leipzig mehr- fach im Nachtheil ist. So z. B. ia der Beiörderungsweije der preußischen StoaiSbahnea hier am Matze, deren Direktion durchaus nicht gesonnen zu sein icdeiut, Anstalten zu treffen, welche dem an manchen Tagen sehr bedentendeu duchlstindl-r,scheu Güler- vcrkehr entsprechend wären; namentlich ist dies der Fall aus dem hiesige» Magdeburger Bahnhose. Wir wissen, daß s>,>!;.,< Agitationen zur Verlegung dieser Feier- tage aus die darausjvlgeuden Sonntage, reiv. Zusammenlegung der selben mit den preußischen Feiertagen, ebenso wie die Anstrengungen zur Schaffung eines im ganzeu Reich zu snernde» gtinetnsamen Bußtages »ichl geglnckr siud, und da wir keine große Partei hinter uns habe», so sind »vir daraus beschläukt, von Neuem durch die Presse aus die höchst schädlichen Wirkungen diesei Wochen- seiertage für Leipzigs Handel, resp. Buchhandel hiiizuiveisen, und es de» hohen Behörden unseres Lande-, welche stets den Lebens- Interessen des Leipziger Buchhandels eine ausgezeichnete Fürsorge gewidmet haben, anheim zu stellen, den oben ausgesprochenen Wünschen geueigle Berucksicht-o„ug widerfahren zu lassen. —r. Vie Geschkislssteuer. Im deutschen Reiche besteht gegenwärtig eine BSrsensieuer, welche das Mißfallen der Conservativen von Anfang an hauptsächlich darum erregt hat, weil sie auch die Zeitgeschäfte, gleichviel, über welchen Betrag dieselben lauten, nur mit einem Fixsicmpel von 1 Mark trifft. Die Conservativen wollten die „Tpeculalion" ia Werth- papieren und Waareu mit einer proccuiiie.ie» Abgabe belasten, e»l- wcder — darüber gehen ihre Ansichten auseinander — um diese Speculatio» ciuziischrLnken, oder um sie sür die ReichScasse uutzbarer zu machen. Aber sie vermochten trotz vielfacher Ver such« keinen BesteucriingSvorschlog zu ersinnen, der nicht neben der Speculatio» auch das zur unmittelbaren Befriedigung von Be- dürinisjen bestimmte Geschäft, und mit derjenigen Spekulation, welche bloßes Differenzspiel ist, auch die berechtigte und »oihwendige getroffen hätte. Dielen Knoten versuchte der während der vorige» Session von der preußischen Regierung im Bundesrath eingebrachte Entwurf zu d> rchhauen, indem er mit wenige» Ausnahmen che» gesammten Gejchästsverkehr einer neuen procentuale» Steuer unterwars, und zwar unter de» nneiträ liebsten, jedes Geschäftsgeheimnis; preis- gebende» Co,!tlviv0iIa.eis:eii und unter der Androhung von Gcld- ltrascu, welche ruiairenb wirke» könnten. Die einmüthige Ent rüstung des gesammten deulschrn Haiidelsslandes bewirkte ii» BundeS- rath eme erhebliche Adschwächuug der Vorlage; so verändert gelangte sic a» de» Reichstag, in welchem sie unerörtert liegen blieb. Herr von Wedell-Malchow und Genosse» haben diesen modiftcirtea Ent wurf nun als ihre» eigeuen Antrag eingebracht. Die im LundeSrath oorgenommenen Äbschwächungen haben »ichlS au dem Gruudcharalter dcS ersten Eniwurse- geändert, der daraus herauskam, daß mau au» Verzweiflung an der Möglichkeit, einen richtigen Ausdruck sür den verfolgten gesetzgeberische» Zweck zu finden, einen falschen nahm, statt der höheren A steuernng des Bürseuipiels die des gelammten Handels uns dann diesen Grund fehler durch die Lmichirbuug von Ausnahme-Bestimmungen zu corrigire» versuchte. Es gicbt ohne Zweisel Börsengeschäfte, welche eine Besteuerung mit eiuem oder zwei Zehnteln vom Tautend (also 10 oder 20 C von 100t) ^l) vertrage» können; die preußische Regierung, der BnndeSrath und die Herren von Wedell- Malchow und Genosse» sind ober außer Stande gewesen, diese Gcichäjte so zu bezeichnen, Laß man sie und nicht auch andere trifft, welche «ine solche Belastung nicht vertragen. Im Allgemeinen sollen ihr nach dem Enlwurs alle Geschäfte in Wcrthpapieren und Maaren unterliegen. Ausgenommen solle» zunächst alle Waarengeschäite unter 10,000 sein, Geschälte in Werihpapieren aber nur bis zu 300 >l Warum dieser Unter- ichied? Der Kauftuanu, welcher eine Zahlung von 10,000 .6 sür Äaaren in das Ausland zu leisten hat und sich zu diesem Zwecke ausländijchc Banknoten beschosst, macht damit eine Transaktion, welche genau so zu bcurtheilcn ist, wie der Ankauf von Maaren sür 10,000 .st im Inland« und die Bezahlung mit deutscbem Gelbe. Steuerfrei sollen ferner alle Geschäfte mit selb st er zeugten Waaren sein, — womit zunächst süc die Agrarier gesorgt ist. welche beim Verlaus ihres Korns, ihres Spiritus, ihre- Bichs keine Gc- jchüftssteuer bezahlen wolle». Diese Besreiuiigs-Borichrift schützt dann weiter die industrielle Production; aber eS ist ganz un erfindlich, warum 10,000 Crntner Eiienwaarcu steuerfrei sei» sollen, wenn der Fabrikant sie an den Großhändler, und nicht steuer frei, wenn dieser sic an de» Dcloillisten verkauft — warum der Weizen als Gegenstand eines soliden Geschäfts betrachtet werden soll beim Verkauf jenen- des RitlertzulSbesttzerS an den Getreidehändler, aber als Gegenstand fteuerffrasbarer Sps- culation bei der Veräußerung durch den Händler an den Müller. Hier soll nun wieder eine Ausnahme der gesetzgeberischen LeistungSunsähigkeit zu Hilfe kommen; die Steuer soll „erstattet" werden, wen» nachgewiesrn wird, daß Geschälte in Inländischen Waaren „unmittelbar unter den Loniiaheuten durch wirk liche Auslieferung an den Erwerber eisüllt" werden. Warum uur inländische Waaren? Ist der Ankauf von Baumwolle zur Ver arbeitung minder ehreuwerth als der von Wolle? Was hat man unter „unmittelbar" und „wirklich" zu verstehen? Darüber können hundert Coutroversen sich erheben, aus die wir heute «ich» ringehen. Uud ist das — nicht durch unmittelbare Auslieferung sich voll ziehende — Zeitgeschäft de» Müllers, der sich heute de» ihm in vier Wochen nolhwcudigru Getreidevorrath sichert, etwas Andere-, al- der Sauf, welchcu soiu Concurrent sür den morgige» Bedarf abschließt? Wenn Herr v. Wedell-Malchow da» Differenzspiel fasse» oder reiche Leute, die jetzt nicht gerecht besteuert sind, dazu heranziehen kann, wird ihm d,e Zustimmung der öffentlichen Meinuug nicht schien. Aber so urtheütloS iff dieselbe nicht, daß sie sich uuter solchem Titel eine» Eutwurs» wir den soeben gekennzeichneten, sollte biete» lassen. (Nat.-Ztg.) Vermischte». —l. Leipzig, 29. November. Der unter dem Namen von Wedell-Malchow beim Reichstage eingebrachte Gesetz entwurf. betreffend Abänderung de» Gesetze» wegen Erhebung von Rcichsstempelabgaben vom 1. Juli 1881 (sog. Börseasteuer- Gesetzentwurf) wird von dem AnSschiisse der Handelskammer für Bank-, Münz- und Börlenwescn in einer sür Montag, den 1. De- c-mder, anbernumlen Sitzung zum Gegenstand der Berathimg und demnächstigen Ber,chlcrstakiung an die Kammer gemach! werden. *— Es liegt uns die Petition de- Vorstände» de» Sächsische» SparcassrnverbandeS an den Reichstag vor, be- treffend die Post spare assen. Da heißt es unter Anderem über die Ei'lw>ckll>i»g des Sparcaii-nwesenS, daß während in England betreffs der Beinitzung der osfentlichen Sparcassen >m Jahre 1878 aus l« 17 Lmwvhner, in Preußen aus je 10 Einwohner, in Sachsen schon aus je 3.6 Linwahner (jetzt aus 3 5) ein Einleger kam. Dazu kommt, daß der deutsche Sparer, auch der geringste, von seinen Spareinlagen einen höheren ZmS bat, als ihn die Postsparkassen gewähren kögiie» und tdalsächlich gewähren. Letztere geben säst üb roll böchstens 2'/, Proc., während die deutschen Bei»ei»despar- casien letzt durchschnittlich wenigsten» 3'/, Proc. (früher vielsach bis 4 Proc.) geben. Rechnet man nun aus die Summe der Einlagen der kleinen Sparer in Deutschland uur 500 Millionen Mark, so ergiebt der Zi' Sgewin» dieser kleine» Sporer, den sie bei den Ge- mcind,spare,issen haben, gegenüber dem ZinSgewinn bei den Post- sparcassen jährlich ein Mehr von 5 Millionen Marl — und zwar ohne daß eiwa die Posispalcassen sie für diesen bedeutend,»» ent- gehenden Gewinn aus andere Veiic irgendwie eniichäüigen löniiten. Weiter wird augesuhri der Nutzen, welchen das Ausleih.n der Tpar- beposiie» an den llcineu und »»»ileren Grnndärsitz stiftet. Wenn nun überdies die d,ruschen Gemeinde- und andere üffenNiche Spar- cassrn, nachdem sie erstarkt und durch umsichtige, meist uneutgclliiche Verwaltung in die Lage verfitzt wäre», hier und da üoer lieber- schüsse »erlüge» zu können, diese Uebersihnssc > ach Aiisaniinlung ent sprechender Reservefonds zu gemeinnützig.n, wohllhätigen und Ge- mkindezwecke» verwendet haben, so darf das sicher, gegenüber der Venvelwung der Uederichüsse der Postsparkassen, nur »och als ein w ilercr Vvrtheil der seitherige» Eniwickelung des demsct.en Spar- casjemveseus bezeichnet werden. De»» wie schon anderwärts ziffer- mäßig »ach cwicscn worden, kommen derartige Verwendungen eben- salls i» der Hauptsache deiijniigen Kreisen, insbesondere den kleine» Leuten zu gme, du,,,; deren Cripnrmsje und deren zweckmäßige Ver« w ltung sich diese Neberichnsse ergeben haben, uud Helsen gemein nützige Cinrichtungcn. welche ivfiderum aus die Zustände der Ge- sammilie t günstig znrncswirkkn, über da« ganze Land segeurvoll per- breiten, so baß solche nicht blos an den großen Mittelpuncteu de» pol'tischen und wcinleu Lebens geschaffen werden können und so uur eiuem kleine» Bruch!heile des Volkes zu gute kommen. Alle» dies steht durch die mächlige Concurrenz der Postsparkasse» in Gesahr. Es steht zu sürchicn, daß selbst bestehende Ortsiparcaffeu und Saminclsttlle», sowie viele Marlen-, Jugend-, Pjcuiiig- und sonstige dergleichen Sparkassen eiugeheu werden. Die Petition geht nun da hin: ,,l) der Reichstag wolle >» erster Linie Lahm Wicken, daß mit der Reichspost nicht eine ielbstständige Svarcaffe verbundcu werde, ondern daß vielmehr die Reichspost mit den bestehenden Gemeinde- und Krelsiparrassen zur gemeinsamen Förderung de- Spa>cns sich verbinde, insbesondere also gegen aiigcmcsfine, durch Reichs,, je» jest- »us>ell-»de Emschädigung, Spareinlage» sür Gemeinde- uud KrciS- sparcajjcn auuehme und die Auszahlung von Spargelder», sowie dir Ueveriraguna von Spa.geldsordc,u»gcu von eiucr OrtSsparcaffe aus die andere, besorge, daß aber die sonstige Verwaltung und zinsbare Anlegung der Spargelder leoiglich Leu betreffe üben Gemeinde- und Krcissparcaffen überlassen bleibe." — Für de» Fall jedoch, daß der vorgelegte Geietzeniwurs im Priucip Annahme finden sollte, so bitten wir 2) dahm zu wirken, a. daß der Zin-suß für die Spareinlagen bei den Postsparkasse» nicht höher als aus 2'/, vom Hundert fest gesetzt und bestimmt werde, d. daß eine Abänderung des Zinssußes lediglich durch NeichSgcfitz erfolgen könne, o. daß die Höhe emcS Guir/abcus bei den P, ilsparcussen den Betrag von 300 -sil »ichl übersteige» dürft, und ck. daß Spargelder und die bleibenden Be stände der Spareinlagen nicht blos in Reichs- oder Liaaisjchuld- scheinen, sonder» auch in Schuldscheinen deutschcr Slädr« und letztere auch in sicheren Hypotheken auf Grundstücke i» dem Bezirke der betreffende» Poslsparcasft nngclegi werden dürfen. Köriigl. sächsische 4proc. StaatS-Anleiheu. Die hiesige „Leipziger Wechselstube Hoffman» L Co." übernimmt die Versicherung gegen die Mitte Dccember «r. e. staltfindende AuS- loosung uud berechnet an Versicherungs-Gebühr 10 ^ sür je 100 Thaler nominal. Zwickauer Steinkohlenbau.Verein. Die Vermal- lungSorgane haben beschlossen, auf die Dividende sür dos VrrwaltungS- jahr 1884 eine Abschlagszahlung von 30 sür jede Artie zu lrifteu. Dieselbe wird vom 8. Dccember d. I. ab — hier bei dem Bank- hauft Hammer L Schmidt — bewirkt. ^1 Plüuc». 27 November. Tie Stöckel-Bcrger'sche Etick- maschiue, von welcher tgre Erfinder behaupten, daß sic 30000 Stiche täglich machen könne, hat die Gemülhcr sehr erregt: den» die Erfinder wollen sogar eine große Stickmaschrnensabrik gründen. Bevor nian die Stickmaschirre nicht selbst gesehen und ihre Leistungsfähigkeit erprobt hat, wird man gut lbun, sein Unheil znrückzuhaltt.i. — AnS der Schweiz kommt schon wieder die Nachricht vou der Erfindung einer neuen Slickmaschine. Der Mechaniker Sen »Hausen in Vevey soll eine solche M. schme gebar» haben, die 5 Mal mehr Stiche macht als die jetzige, die sowohl sür Seiden-, Wollen- und Baumwollen-, als auch sür Silber- und Golk- fäden verwendbar ist, die nur die Hälfte des Raumes bcausprncht wie die gegenwärtig verwendeter, eisernen Ungeheuer und die sich, weil sie nicht getreten zu werden braucht, sondern mittelst einer Kurbel gedreht werde» könne, auch weit leichter handhabe» lasse. Auch diese Nachricht bedarf noch der Bestöliguug durch Sachver ständige; denn gerade bezüglich der Stickni-rschinenbranche sind in der letzten Zeit so viele Gerüchte verbreitet worden, daß man etwas »rißlranisch wird. Thatsache ist cs freilich, daß Hunderte von Mechanikern über die Verbesserung der jetzigen Tlickmaschine nach grübeln. *— Der königlichen AlterSrentenbaok iuDreSden — Allstadt, Laiidhausstraße 16, im Landhaus — hat der Monat Octobcr im lausenden Jahre eine solche Menge von Einlage» gebracht, wie noch in keinem Jahre bisher. ES ist d>cS jedeniai s eine Folge der im September dieser Jahres veranstallcte» Ber- breilung des Ausrufs zur Rcutcnerwerbung, der aus Kosten eines Agenten der Bank vielen TngeSbloltcrn de-Landes als Beilage bei- gegebcn wurde. Denn durch jenen Ausruf sind Viele, denen die NlterSrcnIenbank bis dahin noch unbekannt war, aus sie ausinerklain gemocht worden, und Mancher von ihnen hat sich bewogen geinnden, durch Einzahlung von einer oder einigen Mark den Grund zu einer vom Staate garantirten Altersrente sür sich oder Einet der Seme» zu legen. Aber auch mancher Andere, der dazu den Anfang schon gemocht hatte, hat durch den Ausruf eine Anregung erdaltcn, den früher schon geleisteten Einzahlungen eine neue hjnzuznsage», um die bereit» erworbene Renienanwartschalt noch etwas zu erhöhen. So find denn im vorigen Monat der Stückzahl »och säst 4 Mal und dem Betrage noch säst 5 Mal soviel Einlagen bei der AlterSreuten- bank gemacht worden, al- im gleichen Monat de» Vorjahr-, da selbst schon da« günstigste unter ollen bis dahin verlaufenen 25 Ge schäftsjahren de, AllerSrenienbank gewesen war. ES wurde» ein- gezahll 72,991 M in 316 Einlagen im October 1884 gegen 15,647 in 81 Einlagen im October j863 Hierbei mag nicht unerwähnt bleiben, daß auch >m besprochenen Monat die Einwohner der Landes hauptstadt sich wieder, wie bisher immer, durch besonder- zahlreiche und namhafte Einzahlungen vor allen andern Orte» de» Lande« hervorgelha» haben; denn mehr al- di« Hälfte (39,440 .F) des ganzen Betrag» stainmt au» Dresden, *— Prehlitzer Braunkohlen-Actien-Gesellschaft in Meuselwitz. Die auf den 28. d. einberufene außerordentliche Generalversammlung für alle Aclionaire um 12 Uhr Mittags, sür die Ttamm-Acliomure um 2 Uhr Nachmittag», für die Stainm- prsoritätS-Artionarre um 3 Uhr Nachmittag» war schwach besucht. Tie Tagesordnung für jede der biri vorgenannten Versammlungen war 1) Beschlußsaffnng über ein neue» GeielllchaslSstatut, 2) Herab setzung de» Stammaetiencapital», Vergrößerung de« GrrindcapitalS durch Beschaffung neuer StammprioriläiS-Actien, 3) Beiheiligung an der Seeunbatrvayn Gera-Prehlitz. E« wurden die Versammlungen, da sich sofort nach Ausnahme der Präsenzliste ergab, daß die zu den Beschlüssen »ck I und 2 »ach ff 21 de« Statut» erforderliche größere Anzahl von Stimmen nicht vorhanden war, unter Verzichtleistung aus die Verlgindlung über Punet 3 der Tagesordnung rcirrltallos geschlossen uud eine anderweit« Geueralversommlung aus den 19. Dccember c. beschlossen und onbrranint. Diese nunmehr folgende Generalversammlung «lrd ohne Rücksicht auf die Anzahl der ver- lrctcnea Stimmen veschlußsähig sein. *— Vom 1. Decewler ». c. ob erhöhen auch die sämmtliche» Meuselwitzer Werke die Preise sür ihre Koblen, uno zwar uni circa 2 pro Doppelwagen. Der Kolilenaafi-.tz im Meusel» witzer Revier geht außerordentlich lebhaft und glaubt man deshalb bald noch weitere Preissteigerungen durchsetzen zu können. *— Weimar-Äeraer Eisenbahn I» B z»g auf unsere gestrige Miltheilung, betr. die Kündigung der Güter-Jnstrodirungea eilens der königl. Ersenbahn-Directio» Eriu.k schre.bt nnS die Direetiou der Weimar-Leracr Bah», daß die Jiistraknrungen aller dings per 1. Januar 1885 gekündigt worden seien, daß aber eine Neuregelung aus einer i» Kürze zu erwarleudcn Couserenj zu hoffen stehe. *— AuS Thüringen wird uns geschrieben: Die Rüben- tran-porte aus der Nordhauftn Ersurter Bahn sind »och im vollen Gange und werden i» diesem Jahre länger andauern als im vorigen ^abrr, da der Versandt jetzt regelmäßiger von Statten geht als rüher. Die Karioffelfinduogen nach W stsalen versprechen insolge de« niedrigen Preise- — 1.80—2.20 per Centner — in diesem Jahre einen bedeutenden Umsang zu »ebmea. Vottza, 28 November. Unser gestrige- Telegramm über die Generalversammlung der Deutschen Grundcreditbank er gänzen wir noch durch Folgende«: Vorzugsweise in Folge energischen Auftreten- des Herrn Geheimraths Slev an kam eine E-mgung beider Parteien zu Stande. Nachdem derselbe unter Beifall der Versammlung der Dresdner Bank den Dank ausgesprochen hatte dafür, daß sie gcwissermaßen einen kräftigen Anstoß zur Reconsteuctiou gegeben, wurde »achnehendrr Vermittelung, natiag ver Acclamatio» angenommen: Die Geaeralveriommlvng b schließ,, die Verwaltung zu beauftrage», die S-mrung der Gefi-llichaft unter Fesihaltung folgender Gruobzüge durchzusühreu: „1) der Zinsfiiß säinmilicher Pfandbriefe wird vom 1. Januar 1685 ab aus 3'/, Proc. ermäßigt. Die Rückzahlung der Pfandbrief« erfolgt nach dem bisherigen Tilgungeplan mrt den festgesetzten Prämien und Zuschlägen. 2) Line Gkwinnvertheilung darf nur dann erfolgen, wenn da» Arnknccipiial, sowie der Reservefonds mindestens die Höhe vou 3 Millionen Mark erreicht hobeu oder die etwa vorhandene Unter, bilanz durch EapitalSreductipa beseitigt ist. 3) Sobald die Bauk ia die Lage kommt, wieder über einen Gewinnnoerschlib zur Ber« tbeiluna als Dividende zu versagen, werden zunächst von dem er zielten Rlingcw nu 4 Proc. an die Aclionaire vertheilt. Von de» Ueberlchiiß weroen '<« den Actionairen. '/« den m» dem 1. Januar 1885 »och uicht amorlisirten P'andbrieftn zugew'eien. Die Ber- ih.ilung uuter die Pjaiiddriesinhaber ist nach Maßgabe der vou denfilbcn bei der Converiirung gebrachten Opfer zu bewirken. Die Berechtigung zum Bezug« de» de« Piandbriesdesitzern zuzuweisendea Giwiiinalitbeil» ist dergestalt mü dem Pfandbrief! e>itz verknüpft» daß derselbe aus den am 1. Juli jeden Jahres sälligen Zinsscheiu ausgezahlt wird und auch mit diese», Zmsschein verjährt. 4) Da» Statut der Gesellschaft und oameutlrch die BcleihungSuocmeri sind einer Revision zu »nterziede» uud sind sür die Folge alle Beleihungen vou Boutrrrain» und industriellen Etablisse ments zu unlersagen. Durch diese Bestimmung wird jedoch da» Recht der Gesellschaft zur vorübergehenden Anlegung disponibler Gelder uicht berührt. Bei aeuen Piandbries-Emiisioiien darf nie mals eia Aniortisalionszuschlag zugelaffea werden und ist dabei stet em« vorzeitige Kündigung oorzubehalteu. 5) Tie der Bank ü» Folge außerordenrlicher Rückzahlung von Hypotheken zurück- fl eß-nden Baarmittel siud eutwcver zu Rückkäufen von Pfandbriefe», im'osera dies unter Pari zu bewirke» ist, zu verwenden oder ander« wenig ;in Hypotheken, deutschen! Staats- oder von deutschen Slawen garantirten Effecten anzulegen und an Stelle der zurück- gezahlten Hypotheken als PsandbriefSLeckring zu hinlcrlcgen. 6) End lich wird die Verwaltung ermächtigt, die Drucysührung der Saai- rrrug durch Beschaffung eines kostenfreien GaranriesondS leiten der früheren Berwall»ngSratl,S»ufglieber in Höhe von mindesten» 2 Millionen Mark zur Sich-rung der Amvrlisation und ZinS« zahlnng sür die Pfandbriefe zu erleichtern und für diesen Fall aus Erhebung etwaiger Regreßansprüche Namens der Gesellichast aus drücklich zu verzichten." — Angemeldet waren 11,003 Acticu mit 616 Stimmen: vertreten waren 10,687 Aclic» mit 595 Stiinmeu. *— Deutsche Grundrreditdank in Gotha. In ber am 28. d. M. abgebaliene» Generalvenammliing machlc die Directiou die Miltheilung, daß die Hälfte de» ActiencapitnlS verloren sei. Cöbura. 28. November. Der ansgegebene Geschäftsbericht der hiesige» Actien-Vierbralierci gäbt juuächs'i einen Rückblick aus die Wirksamkeit des Etablissements in den nun beendetea 25 Jahien seines Bestehens, in dein eine Durchschnitts-Dividende von 11.22 Proc. vertheilt werben konnte. Im abgelauftnen Jahr wurden 42,600 Hektol. Bier producirt, d. i. 7000 Hek'.ol, mehr al« im Vorjahr. Der Brutlouverschuß beläuft sich aus 104,401 und gestaltet die Bertheilung von 16'/., Proc. D vidcnde. —r. Mrinitigct«. 28. November- Aon maßgebender Seite wird heule im hiesigen „Tageblalle" daraus hingcw esen, daß leiten der hcrzogl.; memmgenschen Ltaalseegi, nmg sich schon länger ein lebhaftes Interesse kund gegeben habe sür eine Localbahn nach der Herzog!. Soiiimer-Residcuz Liebe» stein, ausgehend von der Wcriabahiistation Immelborn via Baichseld-Sckavüna. Nachdem nunmehr unserer Regierung prcußischerftits die Erlaubniß zur An fertigung der generellen Vorarbeiten innerhalb der preußischen Enclave Barchfeld ertheilt worden ist und die Ausbringung der Baukosten nicht schwer sollen dürste, so läßt sich erwarten, daß die beiden Lvcalbahnen Lauscha-Sonneberg und Jmiriel- boru-Liebeusteiu weserillich dazu beitragen werden, in nicht allzu feruer Zeit deo ungünstigen En-flaß der preußisch bayerische» Concurrenz vr» Ritschenhausen-Plane, wen» auch nicht ganz auszuhcben, wohl aber jo obzuschwächcn, daß auch sür die künftige» BeiricbSjahre der Werrabahn eine Dividende von 4 Proc. gezahlt werde» kann. Diese srobe Aussicht wurdc sich steigern, wenn auch dir Localbahn Hildburghauscu-Heldbuig-Friedl chsball und die Cobnrger Secundäebahnen eifriger als seiiycr de» W,rrabahn- Jnteresseu dienstbar gemach! würde». — Die generellen Vorarbeiten sür Lauscha - So>:»eberg sind serlyMstellt, so daß, wenn unser Landtag, woran man nicht zweiselt, im Landesintcresje die Kosten be- willigt, mit dem kommenden Frühjahr der Vau beginnen kann. — Ein «insangreicher Verkehr wird sich ans diesen beiden ii!''iiii»gc ai'cbcn Local- bahnen entwickeln. Bringt Lauscha ani iiidäsoicb,,, Abhänge des Ttiririoger Waldes der Werrabahn bedeutend.- r/ülru »lassen, so wird ans der südwestliche» Seite de« Thüringer W.: .- durch eine Local bat n Jinincllorn-Licbciistel» hauptsächlich de. Perionci,verkehr der selben z» neuem Aufschwung gelangen denn Lieben stein, einer der prachtvollsten Puncte Thüringens an und sür sich, zugleich mit einer von der Natur reich geschmückten Umgebung, ist sür den Touristen, welcher daS eigentliche Thüringen an Land und Leuten kennen lernen w>kl, die wahre Cingangov orle zu all den herrlichen Thaler» »nd nach den frischen Gebirgshöbcn. die jed-.n. Fremden de» Aufenthalt ia unserem Walde, der mit Lc» schv.-ste» Wegen nach Kundert Richtungen durchzogen, so unvcrges.I ch machen. T. Streik in Rudolstadt. In der Slrauß'schen Porzcllaiisabrik in Rudolstadt (New ?>o k and Rudolstadt Poltery Co.), einer der größten Fabilken Thüringens, bat das ge- sammle Malerpersonal die Arbeit eingestellt. Den Anlaß zu dieser Arbeitseinstellung bat die von der Direktion vor cinigca Tagen ver fügte plötzliche Entlassung von 12 Malern gegeben, welche durch ihr agitatorische- Verhallen re. die Entlassung sclbfi verschuldet bezw. provocirt batte». Zwilchen de» stleilend:» Arbeitern und der Direktion sind Verhandlungen angcknüpft. Ob dieselben Erfolg baben werden, ist noch zweifelhaft. — Tie Inhaber der Fabrik haben sich bisher durch eine rühnienswerthc Wob'.chiiligkeit sür ihre Arbeiter, große Geschenke zu Kranken - und andern Lassen r:. aus- gezeichnet, und ist daher die vorgeirornmcnc Arbcilsriustclluug um so bedauerlicher, Berlin, 28. November. Der Inhaber des Baakbauses Meyer Cohn wurde heute ln der BerusungSinstanz wegen Stempel« fteue«.Hinterziehung zu 20 ./t Straft vccurtbeilt. *— lieber die finanzielle Wirkung der beabsichtigten Zoll- erböhiing aus Petroleum. wclctcS in Fäiiern importirt wird, wird folgende Ausrechnung gemacht: Aiigenbl-.cklich »merliegt Petroleum einem Zolle von 6 .»! sür 100 Kilogr. Brutto. Die Tara wird also jetzt mit 6 .4! pro 100 Kilogr. verzollt: in Zukunft würde sie indeß mit 10-41, also 4 .// höbe«, zu verzollen sein. Da die Fässer 35—40 Kilogr. wiegen, so beläuft sich d,c in Aussicht sichende
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