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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188411305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18841130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18841130
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-11
- Tag 1884-11-30
-
Monat
1884-11
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1884
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637S Li Ausbau nicht selbst vorzuschiefien. sondern in Horm von Priorität-. obligationen von, liebe» Publicum »»»»nehmen. Aus dieser Lage entstand »uu die Pauptcontroverse zwischen der Türkei einerseits und der Gesellschaft und der österreichischen Re- gicrnng andererjeitS. Die erstcre, wohl cinsehend. dost die Gesell- schalt unter allen Bedingungen ihr enljchlilpjc» würde, so lange sie unter sremdcm Schutze steht, verlangt nunmehr, daß di« Compagnie sich unter die vtiomauische Gesetzgebung stelle, ihren Sitz nach Kon stantinopel verlege, nnd was noch damit iu Verbindung steht. Hirsch und die österreichische Regierung dagegen straube» sich gegeu eine solche Forderung und der Ausbau wird, trotz aller möglichen Eonserenzen, jo lange nicht perscct werden, als die öfter- reich,jche Regierung nicht einsieht, daß sie die groben Vorttzeile, welche eine endliche Fertigstellung der Verbindungslinien mit sich bringen würde, dem Linsengerichte der ganz illusorischen Gerichtsbarkeit über die orientalischen Bahnen resp. über die in Paris residircnde Gesellschaft Hirsch opfert. So lange Oesterreich die Compagnie protegirt, bindet cs sich der türkischen Negierung gegenüber die Haube. Erst wenn dieses Protectorat fallen gelassen wird, ist Oesterreich im Stande, den nöthigen Druck aus tue Türkei auszuübcn, um die Anschlußfrage endgiltig regeln zu könne». Ist man aber erst in Oesterreich einmal so weit, dieses einzusehen und darnach zu Handel», daun wird auch plötzlich die ganze schein bare Bereitwilligkeit der Bahngesellschaft sür den Ausbau verichwinden; dann wird man erst einsehen können, wer die Hauptschuld an der langen Verzögerung dieser wichtigen Angelegenheit trägt. Tie Türkei, gegenwärtig einzig und allein die RcclamaiionS- resp. Nationalitälen- sragc im Äuge behaltend, hat die vo» der Gesellschaft als äußerst annehmbar bezeichneten Bedingungen sür den Bau selbst scheinbar noch nicht näher untersucht, denn diese B-dingunge» sind, wen» man die ganze Geschichte der türkischen Eisenbahnen in Betracht zieht, geradezu lächerlich. Wir sprechen hier nicht von der schon be handelten Reclamationsangelegenheit, sondern von den Bau- bedingungrn. Die Gesellschaft osferirt der Türkei die Linien zu einem Preise zu bauen, der 200,000 Franken pro Kilometer nicht iikxrsteigen darf nnd verlangt dafür 7 Proc. an Zinsen und Amorrissement, was in runder Summe etwa 2 Millionen Franken jährlich auSmachcn würde; dagegen osferirt sie der Regierung, iür sämmtliche bestehende und zu bauende Linien einen Auiheil — li cht ganz dtr Hälfte — an den 8000 Franken pro Kilometer (Pauschale für Betrieb-Unkosten) übersteigenden Einnahmen zu gewähren und garantirt ihr, daß dieser Antheil niemals unter 1500 Frauken pro Kilometer herabgcht. Eine Erhöhung dieses MinimalbetrageS würde aber eine Steigerung der Einnahmen aus circa 11,000 Franken pro Kilometer bedingen, was wohl selten oder nie Vorkommen wird. SS kam» demnach ruhig angenommen werden, daß jahraus jahrein der Regierung sür ihre MO Millionen kostende Bahn circa 2 Millionen übergeben werden würde», da dieser Betrag gerade sür den Dienst der Baukosten der Anschlußlinie» aus reicht und so während eines weiteren Zeitraumes von bO Jahren. Lassen wir aber einmal ausnahmsweise die kilometrischcn Einnahmen b>S aus 12,000 Franken pro Jahr steigen, so erhält die Regierung statt der im Jahre 1872 versprochenen 8000 Franken etwa bOO Frankcu jährlich vom Kilometer. Und diese Bedingungen werden anaehmbar genannt!! Kanu man eS unter diese. Umständen der türkischen Regierung verargen, wenn sie überhaupt die Proposittonen der Gesellschaft gar nicht sür ernst nimmt, sondern einzig und allein daraus ansqehi, einmal die Bahn io ihre Hände z» bekommen, um sich nicht länger an der Nase herumzichen zu lassen. Wenn nichts desto weniger der Türkei alle möglichen Handels- and specialpolitschen Gründe sür ihre präsumtive Abneigung gegen dir Herstellung der VerbindungS- Unieo überhaupt in die Schuhe geschoben werden, so können wir dieselben, wie bereits gesagt, unmöglich sür wirklich gegeben an- nehmen, sondern sind eher geneigt, sie sür ein geschicktes Manöver zu halten, welches bezweckt, Europa und insbesondere Oesterreich sür daS Bestehen der Gesellschaft Hirsch »ad gegen die Intentionen der ottamanN chen Regierung einzuuehmea. Ja, wir gehen so weil zu behaupten, daß die türkische Regierung, einmal die Gesellschaft Hirsch de festigt, gern selbst den Ausbau betreiben wird. Sollten wir uns ober hierin täuschen, so bleibt ja immer noch der Weg des diplomatischen Druckes, der, solange die Bahngeselljchast unter österreichischem Schutze steht, absolut ohne jede Wirkung ans die türkische Regierung bleiben muß. Bon diesem Staadpuucte auch kann daher die Haltung der österreichischen Regierung in der Sequeftrationesrage nur be- dauert werden. Hätte Oesterreich die Gesellschaft sallen gelassen und dafür Garantien sür die endliche Inangriffnahme des Ausbaues »er langt, Garantien, welch« ihm auch gewiß gegeben worden wären, sobald die Hand der Gesellschaft Hirsch nicht darunter zu sehen ge- wesen — so wäre heute diese berühmte Frage ihrer Lösung um eine» bedeutenden Schritt näher gerückt, «nährend sie so trotz aller Versicherung«» Pariser and anderer Blätter noch kein Enoe ab sehen läßt. ^———» Jur Lage. 8. Berlin, 28. November. Die verblüffende Offenheit deS Fürsten Bismarck hat vom ersten Tage, da er in daS öffentliche Leben cintrat, alle Welt und nicht am wenigsten jederzeit seine Gegner überrascht und in Erstaunen verletzt Bon ihm datirt «ne neue diplomatische Schule, die Schleich Wege und die Politik der Hinlcrthüren hat er im Verkehr der Nationen abgeschafft, und Ehrlichkeit und Offenheit werden nicht mehr sür Schwäche gehalten. In der Thal, wie der Kanzler sich niemals, am allerwenigsten durch Winkelzüge, von ganz Europa imponiren ließ, er selbst hat beiden Continentcn ganz gewaltig imponirt. Und indem der Reichskanzler alS der „ehrliche Makler . als der erste Verather im internationalen Verkehr anerkannt ist, hat er der ganzen Welt Bortheil gebracht, hat seine Politik seit 14 Jahren de» europäischen Frieden aufrecht erhalten. verbürgt ihn seine Politik noch au lange Zeit hinaus. Er hat zunächst dabei naturgemäß daö Wohl seines Vaterlandes im Auge gehabt und gefördert, und indem er Preußen an die Spitze von Deutschland brachte, bat er das deutsche Reich zum ersten und angesehensten der Welt gemacht. Aber nur kurze Leit hat daS Bewußtsein der Leistungen deS großen ManncS. hat die schuldige Dankbarkeit die Herzen seiner Landsleute erfüllt. Gar bald trat eine beschämende Vergeßlichkeit ein. und Fürst Bismarck hat, um die Ideale deS Kaisers, um Das, was er selbst für absolut nothwendig hält zun, Ausbau des deutschen Reiches, zur Sicherstellung von dessen Gedeihen, durchzusetzen, die schwersten und auf r-ibendsren Kämpfe zu führen gegen die Vertreter des deutschen Volkes, gegen die Mehrheit dev deutschen Reichstages, und gäbe nicht da» Hochgefühl der Pflicht dem Kanzler die Kraft, er wäre bier längst erlegen. Ein Reichstag, dessen größerer Theil nicht das Reich auf die Fahne geschrieben, ein Reichstag» welcher nicht das nationale Band abgiebt, welches erforderlich ist, um im zweiten Jabrzchnt des BeftebenS daS Reich zu halten, ein Reichstag, der zerklüftet ist. in Parteien und Fraktionen, der zu Allen, Rein zu sagen stets bereit, doch niemals im Stande ist, etwas Positives vorzusch'.agen — ein solcher Reichstag, sagt der Kanzler, imponirt mir nicht. Wie oft beginnen die Sätze der Richter, der Nickert, der Windthorst und andcrer sich selbst bespiegelnder Größen mit den Worleu: „Der Herr Reich-Kanzler hat gesagt", um daran eine Kritik der Worte und der Person dcö leitende» Staats mannes zu knüpfen, welche sich keineswegs immer in parla nientarischen Formen hält. Wie muß ein BiSmarck still halten wie muß er jede Kritik im Parlament und in der Presse über sich ergeben lasten. Aber wenn er selbst nicht etwa mehr, nein, nur dasselbe Recht sür sich in Anspruch nimmt, nicht die Personen seiner Gegner, nein, nur deren Leistungen und die Fraktionen des iliin gcgeuüberstehendeu Reichstage? zu kriti- siren, dann schreit Herr Rickert aus. dann kanzelt er den Reichskanzler wie einen Verbrecher ab, dann thut er so, alS ob das Vaterland vcrrathen wäre. Fürst Bismarck bat gleich in der ersten geschäftlichen Sitzung, welche der Reichstag abgehalten, feinen Slandpunct und seine Auffassung vonj' dem Reichstage kunvgegeben. Klarheit ist in die Situation gekommen, und wenn das auch den Welsen, Ullramoiitane», Polen und »Freisinnige»" nicht gefallen mag — wir glauben, dieMebrheit der deutschen Nation steht dock hinter dem Kanzler. Wie ein Alp lag daS Bünd- n iß d er Confervativen mit den Klerikale ii aus allen Verhältnissen, klar und bündighat Fürst Biümarck eS urdi ot orbi gesagt, er hat das Bündniß nicht gewollt und er will eS heute auch nickt. Fürst Bismarck will kein Kirchenregiment im Staate» Fürst BiSmarck will keine Reaction. Aber freilich darum bekämpft der Kanzler ebenso den Radicali-muS der andere» Seite, die Republikaner, welche sich offen als solche bekennen, ebenso wie die verkappten, die bewußten nnd die un bewußte». Denn daS Reich braucht solide Parteien, welche keine Extreme verfolgen, welche nicht der Spielball in der Hand der Demagogen nnd Agitatoren sind, daS Reich beruht aus dem Zusammenwirken aller bürgerlichen Kräfte, und Republikaner wie Ultramontane sind dessen schlimmsten Feinde, ebenso zu fürchten wie neidische Ausländer und die, welche r« mit ihnen halten. Um zu bestehen, muß sich daS Reich «itwickeln, muß eS weiter auSgcbaut werden, darum mußte er zunächst finanziell ans eigene Füße gestellt werden, unabhängig sein von de» MalricularbeitrLgen. In dem Maße mutzte die Neigung und daS Interesse der Einzelstaatcn sür daS Reich wachsen, als jene nicht sür dessen Erhaltung zu sorgen, sondern vom Reiche auch finanzielle Vorthcile erlangten. Früher alS jeder Andere ah die» Fürst BiSmarck ein. früher sprach er eS aus und war bestrebt, dasiir zu sorgen, baß tc>« Reich kein „lästiger Kostgänger" der Einzelstaaten sei. Aber Schritt sür Schritt wirb er bei seinen finanzresormatorsschea Maßnahmen be kämpft, jede Unterstützung ihm verweigert. DaS Deficit ist nun V-, wenn «S Herr von Burchard auch nicht als solches zu bezeichnen liebt, der Betrag von über 40 Millionen, welche durch die unmittelbaren ReichSeinnahmen nickt gedeckt werden, ist auszubringen. „In die Rumpelkammer mit der ewigen Negation!" rufen wir mit Herrn von Koller. Jetzt gilt eS, positive Vorschläge zu machen. Wer nicht Herrn Bebel folgen will, der hat jetzt mitzuarbeiten, die Ausgabe muß erfüllt werden, und wenn die Parteien diese» Reichstags nicht im Stande sind, sich zu verständigen — dann muß die Auslösung erfolgen. Da» ist die Stimmung, das ist der Eindruck, der in parlamentarischen Kreisen zu Tage tritt. Einstweilen beginnt Montag die erste Lesung der DampfersubventionSvorlage. Nachdem heute die erste Be» ratbung deS Etat- abgeschlossen ist, darf man gespannt sein, welche» Resultat die Budgetcommission zu Tag« fördern wird. Auf deren Arbeiten muß man zunächst gespannt skia. Der Anarchisten-Proceß wider Reinsdorf und Genossen. * In wenigen Tagen wird vor dem Reichsgerichte die Verhandlung eine« ProcesseS beginnen, wie er in Deutsch land — sagen wir glücklicherweise — bi« jetzt „och nickt dagewesen ist. Ganz abgesehen von de» Nihilisten-Ver urtheilungen in Rußland, baden säst alle Nachbarstaaten deS deutschen Reich« Beranlassung gehabt, Strasurlheile gegen Ankänger der zur Durcksührung ihrer teuflischen Pläne vor keiner Gewaltthat und nicht vor den nichtswürdigsten Mitteln zurückschreckendea anarchistischen Partei zu fällen. Wir erinnern in dieser Beziehung nur an die neuesten Fälle in Oesterreich gegen Stellmacher und Kämmerer. Nachdem noch bi« in die neueste Zeit Berliner Blätter hartnäckig daran sestgehalten. daß die Verhandlung de« Rein»dors'schen ProcesseS nicht vor der zweiten Hälfte de« Januar 1885 stattfinden könnte und diese Behauptung mit allerlei sensatio nellen Notizen auSgrschmückt halten, daß z. B. die Zahl der Verhaftungen noch nicht einmal ihr Ende erreicht Halle und daß vier Stück Eichenstämme von 20 Fuß Länge als lieber sührungSstucke der Attentäter vom Nicderwalde nach Leipzig geschafft seien, so tritt jetzt die erste amtliche Bestätigung auf, daß die Berhandlungen am 15. Dccember beginnen werden. DaS im Parterreflur deS Reichsgericht- an der GerichtS- tasel befindliche amtliche Proclama macht bekannt, daß eine öffentliche Sitzung des vereinigten Zweiten und Dritten Strafsenats des Reichsgerichts im Schwur- gerichtS-Saalc deS königl. sächsischen Landgerichts hier, Har- kortstraße Nr. 9, am Montag, den 15. December d. I., Vormittags 9 Uhr und folgende Tage staktfindet und zwar in der Strafsache wider 1) den Schriftsetzer Friedrich August NeinSdorf aus Pegau wegen Anstiftung zum Verbrechen deS HockverrathS, des Mordversuchs und der Brandstiftung, 2) den Schriftsetzer Emil Küchler aus Elberfeld und 3) den Sattlergesellen Franz Neinbolv Rupsch aus Roßbach a/S. beide wegen HochverrathS, Mordversuchs und Brandstiftung, 4) den Weber Carl Bachmann auS Triptis wegen Mord Versuchs und Brandstiftung. 5) den Schuhmacher Carl Holz hauer, 6) den Färber Fritz Soehngen, 7) den Bandwirkcr Carl Rheinbach und 8) de» Knopfarbeiter AugustToellner, alle 4 aus Barmen und wegen Thcilnahnie an den Ver brechen d«S HochverrathS, deS Mordversuchs und der Brand stistung. Als Bcrthcidiger sind genannt der Justizrath Fenncr sür RcinSbors. der Justizrath BusscniuS für Küchler. der RechlSanwalt vr. Thomseu sür Rupsch, sowie der Recht« anwalt vr. Seelig sür die übrigen Angeklagten. Wie wir hören, werden die Verhandlungen etwa eine Woche dauern, da eine große Anzahl von Zeugen, man spricht von 40 bis 50, vor dem Gerichtshöfe ihre Aussagen abzugeben haben wird, auch daS gegen das Leben deS Kaisers Wilhelm, de« Königs Albert und der übrige» der Einweihung deS Niederwald-Denkmals beiwohnenden deutschen Fürsten geplante und nur durch eine Fügung deS Himmels nicht zum AuSbruch gekommene Dynamit Attentat nicht allein den Gegenstand ver Berhandlungen bilden wird. Was den Hauptangeklcgten ReinSdorf anlangt, so ist derselbe hier in Leipzig den Polizeibehörden schon seit l874 und den übrigen deutschen Polizeibehörden seit etwas späterer Zeit als einer der exaltirlesten Agitatoren der Anarchistenpartei bekannt, er ist hier in Leipzig unter dem Namen Steinberg ausgetreten, bi« e« der hiesigen äußerst wachsamen politischen Polizei gelang, ihn als Pcgauer Kind unter richtigem Namen zu entlarven. Er wird als ein sehr gefährlicher Mensch geschildert, der eS versteht. Ankere unter dem Banne seines Willens -zu gefügigen Werkzeugen zu machen. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bei der Postverwoltung sind ernannt worden: Karl Wilhelm Rothe, Genieindevorstand in Bernsback bei Grünhain, zeitber Post ajsistent, als Posiverwaller in Oberschlema; Karl Eduard Sckerfiq als Postagent Vaielbft; Eduard Moritz Zimmcrmaan, zeithcr Post anwärtcr, als Postassistent. gehenden Tage de« Monat« vor IS Uhr. di, «ichfolgrnde» Dag» nach 12 Uhr durch die Mittogslinie (s. unten die 1. Tabelle). Die astronomische Dämmerung (da« Hellwerden deS östlichen Himmels) beginnt des Morgens am 1. 5 Uhr 42 Min., am 16. 5 Uhr 56 Min., am 31. 6 Uhr 3 Min., und endigt des Abends (Beginn der vollkommenen Dunkelheit des westlichen Himmels) an, 1. 5 Uhr 56 Min., an« 16. 5 Uhr 56 Min., am 31. 6 Uhr 5 Min. Die bürgerliche Dämmerung (AnSlöschen des Lichts in sreigelegenen Wohnungen) beginnt des Morgen- am 1. 7 Uhr 2 Mn., am 16. 7 Uhr 1? Min., am 31. 7 Uhr 23 Min., und endigt des Abends (Anzünden des Lichts) am 1. 4 Uhr 37 Min., am 16. 4 Uhr 35 Min., am 31. 4 Uhr 44 Min. Vollmond den 2. Abends. Letztes Viertel den 9. Mittags, Neumond den 17. Nachm., Erstes Viertel den 25. Nachm. Der Mond ist am 3. früh in kleinster Entfernung (48 062 geogr. Meilen), am 17. früh i» größter Entfernung (54 80? geogr. Meilen), am 31. Nachm, wieder in kleinster Entfernung <48118 geogr. Meilen), am 3. Abends und 31. Vorm, in nördlichster Ab- weichung (wie die Sonne am 29. Juli), am 10. srüh und 25. früh im Acquator (wie die Sonne mit Herbstsansang), am 17. Stachm. in südlichster Abweichung (wie die Sonne am 15. November). An, 5. früh 4'/, bis 5'/, Uhr wird der Ster» „lawdck» zwei" io de» Zwillingen (von 4. Größe) vom Mond bedeckt. In der Nähe des Monde« befindet sich am 1. Abends da- Siebengestirn, 2. Nachm. Aldebaran, 3. Vorm. Beta im Stier, Mittag« Saturn, 5. Nachm. Pollux, 8. srüh ReguluS, 8. Nachm. Jupiter, 10. Nachm. Uranus, 12. srüh Spica, 14. Vorm. BeuuS, 15. Abends AntareS, 18. Abend« Mar» und Sigma im Schützen, IS. Mittag» Merkur, 27. Nachm. Alpha im Widder, 29. früh da- Siebengestirn, 30. srüh Aldebaran, 30. Abend« Beta im Stier und Saturn. Merkur ist In der 2. Hälfte de«Monat» in günstigster Stellung als Abendstern sichtbar, denn sein Untergang erfolgt am 13. 5 Uhr 2 Mm.. 15. 5 Uhr 9 Min., 17.5 Uhr 14 Mn.. 19. 5 Uhr 20 Min., 21. 5 Uhr 22 Min.. 23. 5 Uhr 22 Min.» 2b. L Uhr 19 Min., 27. 5 Uhr 14 Mia.. 29. 5 Uhr 5 Min. Am 17. ist er in der größten östlichen Ausweichung, 20'/, Grad von der Sonne entfernt. Am 29. und 30. ist er nahe bei Mars, nördlich von demselben. Seine Sntsernung beträgt am 1. 26166 000, am 16. 20721000, am 31. 13 935 000 geogr. Mellen. Venu«, al« Morgenstera glänzend, durchläuft rechtläusig den östlichen Theil der Jungkaa, dte Waage und den Skorpion. Am 9. ist sie 1'/, Grad nördlich von Alpha in der Waage, am 29. 4 Grad nördlich von AntareS. Erleuchtet ist sie am 3. 9,»»r, am 13. 9.8L3, am 23. IO.,», am 33. 10.«2» Zoll. Ihre Entfernung beträgt am 1. 24 061000. am 16. 25 836 000, am 31. 27460000 geogr. Meilen. (S. auch ualea die vorletzte Tabelle.) MarS befindet sich rechtläusig im Sternbild de» Schützen, am 15. 2'/, Grad nördlich vom Sterne Sigma uad geht bald nach Sonnenuntergang unter. Seine Entfernung betrügt am 1. 46809000, 16. 47 049 000, 31. 47 207 000 geogr. Meilen. (S. auch nuten die letzte Tabelle.) Jupiter, nächst BenuS der hellste Stern, strahlt mit gelblich roldem Lichte im Sternbild de« Löwen, nahe bei dem Sterne „rdo", östlich von ReguluS. Am 22. wird er rückläufig. Anfang- geht er kurz vor 6 Uhr srüh durch die MittagSlime, Mitte des Monat- kurz vor 5 und Ende deS Monat« kurz vor 4 Uhr. Seine Eut- eraung beträgt am 1. 103 730000, am 16. 99 009000, am 31. 94 881000 geogr. Meilen. (S. auch unten die vorletzte Tabelle.) Vom 1. Jupitersmond können folgende Eintritte in den Schatten des Jupiters (Anfänge der Finsternisse) beobachtet werden: am 2. srüh 4 Uhr 53,3 Mm.. 3. Abends ll Uhr 2l,5Mn^ 5. Abends 5 Uhr 49.8 Min., 9. früh 6 Uhr 46,2 Min., 11. früh 1 Uhr 14,5 Mn.. 12. Abends 7 Uhr 42,7 Min., 18. früh 3 Uhr 7.4 Min., 19. Abend- Uhr 35,7 Min., 21. Abends 4 Uhr 3.9 Min.» 2b. früh 5 Uhr 0.4 Min., 26. Abend- 11 Uhr 28,7 Mn.. 28. Abend« 5 Uhr 56.9 Min. Eintritte deS JupiterSinondeS: am 2. früh 1 Uhr 33,5 Min.. 9. srüh 4 Uhr 9.3 Min., 12. Abends ü Uhr 27,8 Min., 16. srüh 6 Uhr 45.2 Mm.. 19. Abends 8 Uhr 3.7 Mn., 26. Abends 10 Uhr 39,8 Min. Verfinsterungen deS Z. (größten) JupitrrSmoadeS; am 7. früh 4 Uhr 33,2 Min. bis 8 Uhr 5,9 Mio., a« 29. AbeudS 4 Uhr 25.4 Min. bis 7 Uhr 57,4 Mia. Verfinsterung des 4. JupiterSmoadeS am 14. Abends von 4 Uhr 59,5 Min. bis 9 Uhr 41,7 Min. Saturn, in der Helligkeit eine« Sterne« 1. Größe, befindet sich rückläufig im östlichen Theile des Stieres, zwischen Beta Stier und Bellatrix im Orion. Am 12. Vormittags ist er in Opposition mit der Sonne. Durch die MttagSlinie geht er mit Ansang dcS Monat« 2'/. Uhr trüh. Mitte 11'/, Uhr Abends, Ende des Monats 10',. Uhr Abends. Seine Entfernung beträgt am 1. 161060000, am 16. 160 760 000, am 31. 161870 000 geogr. Meilen. (S. auch unten die beiden letzten Tabellen.) — Der Ring desselben erscheint als Ellipse, deren Achsen sich wie 2,23:1 verhalten. Uranus, nur sehr guten Augen sichtbar, befindet sich rechtläufig in der Jungfrau, nahe bei Eta (südwestlich). Am 24. srüh ist er 90 Grad von der Sonne entfernt. Durch die Mittagslinie geht er anfangs 7'/, Uhr früh, Mitte des Monats 6'/, Uhr, Ende 5'/, Uhr srüh. Seine Entfernung beträgt am 1. 372 360000, am 16. 367 390000, am 31. 362 250 000 geogr. Meilen. (S. auch untcu die vorletzte Tabelle.) Vom 7. bi« 13. (vorzüglich am 12.) zahlreiche Sternschnuppen. Nachstehende Tabelle enthält den Zeitpunct, zu welchem die be- mcrkenswcrthrsten Gestirne durch die Mittagslinie gehen und zwar den Theil derselben passiren, w.lcher zwischen dem in der Nähe de« Polarsternes befindlichen Weltpol und dein Südpunct des Horizonts sich befindet. Die dritte Columne enthält die Größe der Fixsterne. Die astronomischen Ereignisse im December 188'Z. Nrihdrii-i «erholen. Sonne tritt am 21. früh 9 Uhr 45,7 Min. (Leipziger daS Zeichen des Slciiibocks. Dieser Moment bezeichnet den Anfang des Winters. Die Tageslänge, sowie die geringe Ab- und Zunahme derselben um diese Zeit ist aus nachsteycuder Tabelle ersichtlich: Die Zeit) in Dec. Sou Ausqang nen- Untergang Tagesläitgr Uhr Mn. Lcc. Uhr Min. Sec. St. Mi». Sec. 19. 8 3 46.2 3 51 2.3.1 7 47 .37,2 20. 8 4 21.1 3 51 48.9 7 47 27.8 21. 8 4 53,3 .3 52 18.3 7 47 25.0 22. 8 5 22.1 3 52 50.7 7 4? 28,6 23. 8 5 47.5 3 53 26,4 7 47 38.9. Die Entfernung der Sonne beträgt am 1. (Mittags) 19 670000. am 16. 19 6.37 600. am .31. 19 623920 geogr. Meile». Am 24. die Zeitgleichung — 0, denn die Sonne gebt an dieiem Tage 12 Uhr 0 Min. (genauer 12 Uhr 0 Min. 5.8 A-c.V die voraus. Gestirn Sternbild Größe 1. Dec. 16. Dec. 31. Dec. Sonne Uhr Mn. 11 49,4 Uhr Min. 11 56.1 Uhr Mn. 12 3.5 Capella Fuhrmann Orion 1 12 27.2 sr. 11 24,3 A, 10 25.3 A. Rigel 1 12 28,1 . 11 25,2 . 10 26.2 . Bellatrix » 1'/. 12 38.0 . 11 35,1 . 10 36,1 . Epsilon G 2 12 49,4 . 11 46,5 » 10 37,5 . Beteigeuze « 1 1 7.9 . 12 8.9 ft. 11 6.0 . SiriuS Gr. Hund 1 1 58.9 . 12 59.9 . 11 57.0 . Costor Zwillinge »'/, 2 45.9 . 1 46.9 . 12 47,9 fr. Prokyoa Kl, Hund 1 2 51,9 . 1 53,0 . 12 54.0 . Pollux Zwillinge 1'/. 2 56.9 . 1 57.9 . 12 58,9 . Beta KrcbS 3'/, 3 28.8 . 1 29,9 - 1 30.9 ' Omikron Gr. Bär 3 3 39L. 2 40.2 . 1 4IZ . Alpha Hyder Löwe 2 4 40,3 . 3 «1.3 . 2 42,4 . ReguluS 1 5 20,5 . 4 21.5 . 3 22.5 . Alpha Gr. Bär 2 6 14.7 . 5 15,7 . 4 16,7 . Dclla Becher 3V. 6 31,6 . 5 32,7 . 4 33.7 . Beta Löwe O 7 1.2 . 6 2.2 . 5 3.2 . Delta Gr. Bär 3',, 7 27.6 . 6 28.7 . 5 29.7 . Beta Rabe 2'/, 7 46,2 . 6 47,2 . 5 48.2 - Gamma Jungfrau 2'/, 7 53,7 . 6 54.7 . 5 55,7 - Spica - 1 8 30,8 » 7 37,9 - 6 38,9 - Alpha Wassermann 3 5 16,2 N. 4 17.2 A, 3 18,2 A Fomalhaut Beta Südl. Fisch 1 6 7,4 . 5 8,5 . 4 9.5 . Pegasus 2'/, 6 14.3 . 5 15,3 » 4 16.4 - Alpha 0 6 15.2 . 5 16.2 . 4 17.2 - - Andromeda 2 7 18,4 . 6 19,4 - 5 20,4 - Gamma Pegasus 2'/, 7 23,3 . 6 24.3 . 5 25,3 . Beta Wi'fisch 2 7 53.7 . 6 54.7 . 5 55,7 . Gamma Cajsiopeja 2 8 5,3 » 7 6,3 - 6 7,3 . Beta Andromeda 2'/. 8 19.1 . ? 20,1. 6 21,1 . Polarstern Kl. Bär 2 8 32,3 » 7 33.3. 6 34,3 . Eta Fückc .3'/,. 8 41,1 - 7 42,1 - 6 43,1 . Gamma Andromeda 2'/, 9 12,4 . 8 13.5 . 7 14.5 - Alpha Widder 2 9 16.3 . 8 17,3 . 7 18.4 . . Waliisch 2 10 11,7 . 9 12,8 . 8 13,8 . - Perseus 2 ft!) 31.5 . 9 32.5 - 8 33,5 . Siebcngest. Surr (3) ftO 56.0 . 9 57,0 - 8 58,0 - Aldebaran - 1 11 44.5 . 10 45,6 . 9 46,6 . Nachstehende Tabelle giebt den Sosgauz de, hanpisüchltchft«, Gestirne. Die folgende Tabelle enthält die untere Culmination, d. h. die Zeit, zu welcher die am nördlichen Himmel befindlichen Fixsterne den Theil der Miltagslinie passiren, der zwischen dem Wcltpol und drin Norvpuiict: des Horizontes liegt. Gestirn Sternbild Grüße I. Dec. 16. Tee. 31. Dec. Gamma Drache 2'/. Uhr Min. l 13.0 sr. Uhr Mm. 12 14,0 sr Uhr Mi». 11 11.1 A. Wega Lryer 1 1 51.9 - 12 52,9 . ll 50.0 . Tcncb Schwan »V. 3 56.0 . 2 57,1 . 1 58. l sr. Alpha Cepbens 2',. 4 34.3 - 8 35,8 - 2 36.3 . Gamma Eassiopcja 2 8 7,1 . 7 8.1. 6 9.2 . Polarstern KI. Bär 2 8 34.3 - 7 35.3 . 6 36,3 - Alvha Gr. Bär 2 6 ,2.7 A. 5 13.7 A. 4 14.8 A. Delta » » 3',^ 2 7 25.7 . 6 26.7 . 5 27.7 . Eta - - 8 58.7 . 7 59.7 . 7 0.8 . Bi-ta Kl Bär 2 1" 6.7 - 8 8,8 . Gestirn Stcrnbfld Größe 1. Der. 10. Dec. 31. Der. Sonn» Uhr Mm, 7 45 Uhr Mi» 8 2 UhrMin. 6 7 BenuS — —» 4 ll fr. 4 55 ft. 4 39 ft. Jupiter — —- 10 50 A. 9 51A. 8 5t A. Saturn — 4 38 . — — Uranus — — 1 28 sr. 12 32 ft. 11 34 A. Arclur Bootes 1 1 38 . 12 39 . II 36 - Delta Becher 3',. 1 42 . 12 43 . 11 40 . Gamma Jungfrau 2'/, 1 55 . 12 56 . 11 53 . Gemma Krone 2 2 4 . 1 5 . 12 6 ft. Spica Jungfrau 1 3 27 . 2 28 . 1 29 . Beta Rabe 2'k. 3 48 . 2 49 . I 50 . Alpha Schlangt 2'/. 4 19 . 3 20 . >2 21 . B Herkules 3'/. 5 8 » 4 9. 3 10 « O Waage (2) 5,20. 4 21 . 3 22 . O Ophiuchus 2 5 3?. 4 38 . 3 39 . Latare» Skorpion » 8 6. 7 7. 6 8 » Atair Adler 1 8 16 . 7 1? . 6 18 - Castor Zwillinge 5 9N. 4 10 A. 3 11 A. Pollux D »'s. 5 59 - 5 0. 4 1 - Bellatrix Orion »'s. 6 0. 5 1. 4 2« Beteigeuze O 1 6 24 . 5 25 . 4 26 . Epsilon B 2 6 49 . 5 50 . 4 51 . Rigel B » 7 3. 6 4« 5 5- Prokyoa Beta Kl. Hand 1 8 17 . 7 18 . 6 19 . Krebs 3'/. 8 33 . 7 34 . 6 3b - SiriuS Gr. Hund 1 9 19 . 8 20 . 7 21 - ReguluS Löwe 1 10 9 - 9 10 . 8 II - Alpha Hyder 2 11 14 . 10 15 - 9 16 . Beta Löwe 2 11 34 . 10 35 . 9 36 « De« Untergang der Gestirne giebt die nachstehend« Tabelle. Gestirn Sternbild Größe 1. Der. 16. Dec. 31. Dec. Sonne ührMm. 3 53 UbrMtii. 3 50 UhrMm. « 0 Mar» — — 4 53 A. 4 45A. 4 43«. Saturn — — — 7 43 sr. 6 53 ft. Beta Walfisch 2 12 21 ft. 11 18 A. 10 19 A. Alpha Pegasus 2 1 38 - 12 39 sr. 11 36 . Gamma - 2V. 2 46 . 1 47 « 12 48 sr. Beta v » 2'l. 3 4. 2 5 . 1 6. Sta Fische 3'/. 3 57 . 2 58 . 1 59 . Alpha Andromeda 2 4 17 . 3 18 . 2 19 - - Walfisch 2 4 37 . 3 38 . 2 39 . » Widder 2 5 31 . 4 32 . 3 33 . Rige, Orion 1 5 49 . 4 50 . 3 51 . SiriuS Gr. Hund 1 6 35 . 5 36 » 4 37 . Beta Andromeda 2',. 6 35 « 5 36 . 4 37 . Epsilon Orion 2 6 46 . 5 47 . 4 48 » Bellatrix « »'s. 7 12 . 6 13 . 5 14 . Siebrngcst. Stier (3) 7 17 . 6 18 . 5 19 . Aldebaran « 1 7 17 . 6 18 . 5 19 . Beteigeuze Orion 1 7 48 . 6 49 « 5 50 . Prokvou Kl. Hund 1 9 23 . 8 24 - 7 25 . Arctur Bootes 1 5 18 A. 4 19 A. 3 20 A. Alpha Schlange 2's. 5 33 . 4 34 . 3 35 . Sigma Schütz« 2',. 5 36 . 4 37 . 3 38 . Gemma Krone 2 7 31 » 6 32 . 5 33 . Alpha Herkules 3'/. 7 45 . 6 46 . 5 4? . B OphiuchuS 2 7 56 . 6 5? . 5 58 . « Steinbock (3) 8 25 . 7 26 . 6 27 . Fomalhaut Südl. Fisch 1 9 6. 8 7. 7 8. Atair Adler 1 9 48 . 8 49 . 7 50 . Alpha Wassermann 8 11 14 . 10 15 . 9 16 . Um die Kulmination (Passiren der Mittagslinie), de» Aufgang oder Untergang der Fixsterne für jeden anderen Tag zu berechnen, subtrahirt man für jeden folgenden Tag oder addirt für jeden vorauS- aehrnden Tag 3,93 Min. So erfolgt z. B. der Untergang des Atair am 7. Dec. (6 Tage nach dem 1. Dec.) 9 Uhr 48 Min. — 6.3,93 Min. -- 9 Uhr 48 Min. — 24 Min. -° 9 Uhr 24 Min. Abends, oder der Busgang des Sternes Rigel im Orion am 9. Dec. (7 Tage vor dem 16. Nov.) 6 Uhr 4 Min. -j- 7.3.93 Mn. — 6 Uhr 4 Mi», -j- 28 Min. -- 6 Uhr 32 Mio. Abends. SclumL Literatur. Kuuftgewerbrdlatt. Monatsschrift für Geschichte und Literatur der Kleinkunst, Organ für die Bestrebungen der Kunftgewcrbe Vereine unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner herausgegeben von Ar thur Pa bst. Leipzig. E. A. Seemann. 1. Iabrg. 1. Heft. — Die Schranken zwilchen Kunst und Kunsthandwerk sind gefallen und, wie es schon ehedem einmal gewesen, es kann sich heute das Hand werk als „Kleinkunst" ebenbürtig neben die „hohe Kunst" stellen. Das ist nicht blos Modesachc, das ist vielmehr die richtige gesunde Sachlage, denn nur aus der breiten Grundlage der in alle Schichten dcS Volkes eindringenden Kleinkunst kan» ein wirklicher echter Kunst» sinn erwachsen. Dann aber ist es allerdings auch oüthig, daß daS Kunstgewerbe die richtige Pflege finde, und daß besonders die Dar- stellung der Bewegungen aus seinem Gebiete von einer besondere» Zeitschrift gegeben werde und nicht blos den Fachblättern für d-.c bildende Kunst überlassen bleibe. Dieses schöne Ziel hat sich do- vorlicgendc neue Seemann'jche Unternehmen gesteck', und et wird eS umsomehr erreichen, als ihm immer die schon durch neunzchn Jahre bewährte, im gleichen Berlage erscheinende „Kunstchronik" als Bei- hsatt beigegcben wird. Eine fernere Gewähr des Gelingens, ja di: hauptsächlichste, sind die Namen der Männer, in deren Hand das Unternehmen liegt. Dem Herausgeber Arthur Pabst schließen siel, als Mitarbeiter an: I. Briuckmann, Br. Bnchcr, F. Ewcrbcck. I. v. Falke, C. Grass, C. Grunow, C. Gurlitt. I. Lessing. F. Lnlhnicr, H. Riegel, Marc Rosenberg, Friedr. Schneider, A. Schütge», und cs macht auch die vorliegende erste Nummer gar sehr den Eindruck, daß hier tapfer in das Zeug gegangen wird. Dem schneidig versnßlc» Pro- gramm schließt sich ein reich illustrirter Artikel vo» I. Lessing übcr Ledcrtapeten an. Unter den „Beiträgen zur Geschichte der Fayence" werden interessante Mittheilungcn über Schweriner Fayence gemacht. In der Büchcrschau werden zwei wichtige Neuheiten: Le Bou'S „I-T civillsatiun «le» /trakes" und „DaS Taselsilder des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm von Preußen. Von Adolf Heyden und Julius Leisiiig". unter Mitthcilung charakteristischer Abbildungen ei», gehend besprochen. Dem schließen sich noch einige bcherzigenewcrthe Worte über die SkiisstellmigSseuche, die in ihrer Ausdehnung der Ausstellungen ans die kleinen und kleinsten Städte eine Landplage zu Werden droht. Nicht m-.ndcr reichhaltig ist der Inhalt des Beiblattes „Kniistchronik". Ein schart, aber gerecht geschriebener Artikel A, Roic»- bcrg'S über die jetzige Mvniiilieiitalnialcrci in Preußen bespricht große Mißständc: eine Besprechung von R. Steche's Kunstdeiikmälern des Königreichs Sachsen durch W. Lüvke giebt einen Ucberblick über de» Fortgang dieses verdienstvollen Werkes. Dem schließt sich »och eine Reihe wichtiger kleiner Mittheilungen, ei» Bericht über den knnftmarkt und zahlreiche Inserate vom Gebiete dec Kunst und des Kunftgewerbes an. Das „Kunstgcwcrbeblatt" wird sicher bald seinen Weg in alle Kreise finden. IV. Leatsche Künstler des nennzohiittn Jahrhundert«. Stu- dien und Erinnerungen von Friedrich Pech t. 4. Reihe. Nörd- lingen, H. Beck. 1885. 368 2. Letav. Brosch. ö.4s 50 Geb. 6.6 50^. — Kaum kann wohl ein Mann zu einem solche» Unter- nehmen berufener sein als Friedrich Pech'; denn >n ihm vereinigt sich der Künstler mit dem Schriftsteller in der harmonijchslcn W-sse. Seine classischcii Illustrationen zu unser» Classikern haben ihm einen hochgeachtete» Namen ans dem Gebiete der Kunst verschafft und andererseiis sind seine kritischen und knnstgeschichtlichen Arbeiten von bedeutendem, allgemein anerkannlem Werthe. Schon drei Reihen solcher Studien und Erinnerungen, wie die vorliegenden, hat er in drei Bänden erscheinen lassen, und wie in jenen dreien, so hat er aiick i» dem vorliegenden vierten Bande einen reichen Schatz per- sönlichcr Erfahrung viedergelegt, im lebendigen Umgänge mit dcn Künstlern, die er schildert, geschöpft und durch ein reises, ästhetisch geläutertes Urtheil gesichtet und gestaltet. So werden in diesem Bonde zunächst zwei berübmte Baumeister vorgesührt, Schinkel und Leo vo» Klenzc, dann eine Reihe von bedeniende,, Malern, wie Friedrich von Overbeck, Peter von Heß. Franz Wiiitcrhalter, Bernhard von Nchcr, Karl Rahl, Eduard Schleich und Arlhur von Rainberg: dann kommen zwei »och lebende Großmeister der Plastik an die Reibe: Johannes Schilling und Eriist Hähnel; zwei große Maler der Gegen wart: Anton vo» Werner und PeterJanssen, bildenden Schluß. An« dieser Auszählung läßt sich leicht abnehmen, welch reicher Inhalt in diesem Buche geboten ist. VV.
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