Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188410230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18841023
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18841023
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-10
- Tag 1884-10-23
-
Monat
1884-10
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1884
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
297. Mnste Leilagt M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Domrer»tag ven 23. Ottober 1884. 78. 3^WUg. Königliches Landgericht. II. Strafkammer. I. Der kiesig: Handarbeiter Karl Theodor G e or gt, bereit- loegcn Bcttiigs bestrast, stand unter der Anklage der Unterschlagung und des Rü.k;a!l-dctrug». Zunächst hatte cr einem Botensuhrmamr ans 'Naunhoi. dein cr. trenn derselbe hier verkehrte, hals, einen Betrag vrn 3./ 6,'>, miicrichlageli. Später hatte der Angeklagte, i nt:r VeZätveigung der Thalsache, das, er nicht mehr bei dem ^uhrmaiia bel ästigt sei, in Abwesenheit de- letzteren eine Quantität eiserne.- Gclcliirr von dem Markthelser eine- hiesigen Eiscnwaaren- uei.br'!.- > rnomnica; die Waar» hatte der Fuhrmann au den Best i .xrdern sollen, allein sie ist nicht an ihrem Bestimmung-« o>! ' angelang!. Georgi aber leugnet, i» recht-widriger Weise darüber reisi gl zu ha.-u; nllriu er wurde für schuldig erachtet und unter Au-schlub mildernder Umstände zu 1 Jahr 1 Woche Zucht haus, 15»Geld- oder weiteren 20 Tagen Zuchthausstrafe und 3 Jahren Verlöt der Ehrenrechte verurtheilt. II. Auch gegenüber dem wiederholt, unter Andern» wegen Laden- kicbstahkS bestraften Bäckergesellen Emil Paul Böttcher au- Löbau wurden bei Aburtlieilung der neuerdings begangenen strafbaren Handlungen mildernde Umstände ausgeschlossen. Böttcher hatte aus dem Laden eine- hiesigen Optiker- einen Klemmer niilgehen heißen, nrit dessen Versah er einen Dienst,nanu beauftragte; die Rückkunft de- letzteren hatte Böttcher jedoch nicht abgewartet, vielmehr an- irgend welchem Grunde sich an- den» Staube gemacht. Weiter aber lag geacn Böttcher die Anklage vor, ein-ni Bäckergesellen in Borna eine unechte Uhrkctte für eine werthvollc golden: ausgeschwindelt und dadurch die Uhr de- Geprellt-n und noch einige Mark baar erlang! z» haben. Da- Urtheil lautete auf 1 Jahr 3 Monate I Woche Zuchthaus, 3 Jahre Verlust der Ehrenrechte und Zulässigkeit von Polizeiaufsicht. III. Der Maler Karl Gustav Grützuer au- Thonberg hatte von seinem Abmicther die vereinbarte Zay-ting de- MiethzinseS nicht erlangen, aber auch den Miether zum Räumen der Wohnung nicht bewegen könne», so daß cr eine- Tages und al- alle- Zureden nicht- lrncht-Ie, der säumige Mirlbcr auch aut wiederholtes Pochen an der vom Tage. ? Do wallen sie auf und nieder und rühren kaum die Glieder. Ja, die Toursel Der Berichterstatter ist wieder auf die Hungerkur gesetzt. Al« noch Wetnrich maßgebend war, al. die Bankencourse vo» einer Art Panik hetmgesucht wurden und auch andere mit sich rissen, da gab eS doch noch etwa» vom Krleg-schauplatze zu er- zahlen. Es griffen damal- auch stärkere Hände ein. Jetzt ist diese Karle aus^elvielt. Stur die Verzweiflung treibt die Speculanten, noch nach d.» Zuckervretsen hinzuschielen. Allerdings ist neuerdings so ein siaa-izielleS Angra Pequena angelegt worden: die serbische Rente hat vrcußischc Montnr angezogen: aber ftrbsiche Rente ist keine fran zösische Rente, welche der Spekulation ein unerschöpfliche- Feld bietet, wo jede« Birrtetprocent befttg umstritten wird. Gege»wä,«iq freilich sind Serben noch Halm iin Korbe, und auch a»S der Schweiz schreibt inan, daß man dor! von den Serben entzückt sei, während in Pari- da- Comptoir d'E-conipte nicht einmal da« Geld sür die Lubscription-annonreil auSlegen mochte. War auch nicht nöthig. Deutschland macht Alles allein. Paris zeigte am Dienstag feste Haltung bei wenig veränderten Eoursen. Der Abend-Boulevard war gleichfalls fest. Durch ein neue- Gesetz werden alle Zeit- und Lieserungsgeschäste über Wetten, Getreide oder Waaren sür rechtsverbindlich erklärt, auch wenn sie lediglich als Disferenzgcfchästc gemeint sind, sollen sie »ich! den Spielschulden glrichgeachtet werde», sondern klagbar fein. Die« Gesetz gilt aber nur für die durch den Markt abgeschloffenen Ira--attionen, nicht sür dt» tn der Conltssc vorkommenden Die V.inkhäuser, welche die Emission der neuen griechischen An- leih« zu besorgen haben, sollen durchaus wünschen, einige Berliner Firmen zu Thetlnehmern zu engagiren. Sie habe» eS ja so schön mit den Serbe» verstanden, daß sie auf ihre Kunst reisen könnten. In W,en machten die Speculanten die lebhafte Houffebewegung aus de» Zuckcrmärkten zum Anlaß einer besseren Tendenz an der Voi-börse; doch zeigten weder Lourse, noch GeschäftSverhältnifse etu« Wirkung dalür, da die Svcculation sich durchaus rrservtrt verhielt. Ver'orgnng leicht, Deports im Schwinden begriffen. Die Miltag-börse erösfnete zuwartend, bi« bessere Berliner Ten- deuzbenchie zu Deckungen bewogen und der Verkehr bei steigend'» Eoursen sich lebhafter bewegte. Auch iin Schranke» herrschte günstige Tendenz vor, namentlich war die Kauflust sür Bahnpapiere ziemlich rege. Schluß nach vorhergeganaener Abschwächung behauptet. Credit 286.80; Abends 287.10, geschäffSkoS. Rach der „N. Fr. Pr." hat die Generaldtrectlon der Staats- bahne» vor Kurzem an die Südbahn die Einladung gerichtet, wegen de« Abschlüsse« eine- Pisge-Vertrage- für die Südbahustrecke Laibach- Divacea ciuzulreteu. ES handelt sich darum, gegen Entrichtung einer fixen Entschädigung ganze» Zügen oder einzelne» WaggonS dcr StaatSrvtmen im Durchgang-Verkehr die Beförderung aus >ener Strecke zu gestatten, um zunächst die dtrecte Verbindung zwischen de» westlichen SlaatSbahnrn, jpeciell zwischen der Linie Wie»- Villach-Laibach und der Jstrioner Staat-bah» Divacca-Hcivelje- Pola kerzustellen; mit der Vollendung der aus Staatskosten herzustellenden Linie Herpelje - Triest wäre auch die directe Verbstlduug der Staatsbahnen mit Triest geschaffen. ES hat schon eine Eonfercnz »wischen der Staatöbahndlrection und der Südbahn sta'ge undeii und werden »uu die Vorbereitungen lfür di« meritort- ichen Verhandlungen getroffen. — Wir müssen bemerken, doß wir de.gl-,»cn Mittheilmmeu so bringen, wie sie dir Wiener Blätter mittheilen; eS hat sich allerdings aber gezeigt, daß Vieles davon fatsch war; wir erinnern » V. nur an die Erzählungen von der Einkommensteuer, an de» Pvvceß, den die Südbahn mit der Regle rn -a führen sollte »c. Dasselbe Blatt bringt eine längere Mitthellang über dal türkische 5 abakregi: Geschäft, welch« daraus vorberettrt, doß das erste I'hr sür die Actionalre sehr inager auSfallen wird wegen zweier .»! >::i!7?ri!en: zu theure Produktionskosten und zu geringer Absatz. Kleinigkeiten! Berlin herrschte neuerdings Geschäft-stille; da» Geschäft kn S tc.i nahm wieder die Auftnerklliinkeit der Spekulation in einem 'otc!,:,l Krade in Anspruch, daß alle anderen SpeeulationSpapicrc vachlässjgt wurden. Dft fortschreitende EonrSsteigerung der serbi- ' t-'. Anleihe zieht die Spekulation in eftiein nrvß-n Umfange an 7, ni„uas wir 78.90 G.. da« Geschäft eröffuele zu 79.80. dann ivurd: . ' - ' <°0 I zahlt, und bald dm ans sting der Cour« aus 78. R» (gestern -.. . Diele Bewegungen fielen in die Zeit bi« bald nach 12 Uhr. 7 ' Eoureoeränderungeu waren im klebrig-» ohne Bedeniung, nur S btrei-.-'. Bahn.» waren gefragt und steigend, Union mit lebhaftem isi. eitch Gotthard In ziemlich gutem Verkehr. Inländische V-!-.:e» war«» still. Lübcck.'r und Ostpreußen etwas matter. Bon den >»>'crr:icku!chen Bahnen wurde» Franzoien, Lombarden und Elb^ 7 leiser bezahlt. Sion de» Montan-Papieren waren Lanka Nuisische b'lnleihen waren fest, besonder« Orient. Ilnga- ri": Rc. tc blieb behauptet. Italiener waren niedriger. Später > ' !'ie die Haltung aus Realisationen seiten« der Spekulation. Anä, , rb i-be Anleihe war schwächer und die Course vorübergehend g d-.n lt. . G-ichäst war in der zweiten Stunde sehr gering, n t g: g ,en Schtnst hrscstigtc» sich die Course trotz niedrigerer A' aer Rolirunqcu wieder clivaS. Mainzer gingen zu anziehenden Eon sc» lebhaft „m Russische Anleihen waren matt und aagebaten, - tt das jedoch beiondere Gründe dafür bekannt geworden wären. " a-ärs : Schluff fest. sw , - - ä': : tg der schweizerischen Eisenbahnen nan- Zln anbahn und Nordweslbahn) hängt mit der Eröffnung er Arlberg-Bahn zusammen, da man von derselben eine bedeutende i> i - eli, i ui die Rentabilität der bisher unfruchtbar gebliebenen > ft Direct wiid die Nnionbabii davon betroffen, und ' t. -i die Verhältnisse derselbe» zurück. Bei den Schweizer B ', i<t rer E »slust der neuen Gesetzgebung über da« Rechnung«. >' ? rer Eiienbalme» wohl in Betracht ,n ziehen. ''i.'d S'd; '--o'.,!. Franzosen 507 (do.). Lombarden 251'/, - . '' .. iid-er 152 (I5I",5, Deutsche Bank 15t". (I'.k'/,). ' > - . Mainzer l 12'/, (112',«). Mariesburger 8. /. . . ciip eubc,, 103'/. (102't,), Mecklenburger 200'/. t208 Wcrrabahn 92.30 (97.M), Galizier 114.12 (114.37), Elbe- Thür nicht öffnete, die letztere abschloff und später unter Zuziehung de- Tischler- Edmund Haud au- Raguhn sich Eingang i» die Wohnung verschafft- und die Exmission vornahm. In der Hand lungsweise de« Angeklagten wurden vom Schuldner die Vergehen der widerrechtlichen FreiSheitSberaubung und de« Hausfriedensbruch« erblickt und Anzeige erstattet; allein die tzauptverhandlung vermochte den SchuldbeweiS nicht genügend zu erbringen, vielmehr erfolgte die Freisprechung beider Angellagte». IV. Gegen den Echneidergesellen Martin Ottomar Eduard Engel au- Berlin, welcher sich einer RücksallSdiebstahl» im Sinne von jj. 241 de- R.-St.-Ges.-B. schuldig gemacht hatte, wurde aus 6 Monate Gesängniß »nd 2 Jahre verkost der Ehrenrechte erkannt. Der GerichtShvs bestand au- den Herren LandgerichtS-Dtcector Rein (Präsident), La»dgericht«-Räthen Ja-Pi-, Obenan«, l)r. Seidel uud Siegel; die «»klage führte Herr Staatsanwalt vr. Nagel. V. Die kürzlich in Folge nothwendig gewordener Vervollstäudi- gung der Beweisaufnahme vertagte Verhandlung gegen den Agenten und Hausetgeuthüiner Friedrich August Gey aus Brösen endigte nach der Wiederaufnahme des Verfahrens, unter theilweiser Freisprechung de« Angeklagte», mit der verurtheilung zu 1 Woche Gesängniß S« handelt« sich um aeriagugige Beträge, mit welchen der Angeklagte in seiner Eigeaschast als Schulcassirer in «rösra gesetzwidrige Manipulationen vargenommcn hatte; allein die Schuld Ge»'S wurde nur thetlwcise olperwiesen erachtet und lediglich einfache Urkundenfälschung angenommen. Der Gerichtshof bestand au« den Herren LandgerichtSdirector «ein (Präsid ), LandgerichtSräihen Ja-pi« und ObenauS. Prosessor Vr. Bioding und Division-- Auditeur vr. Pechwell; die Anklage führte Herr Staatsanwalt Häntzschel, die Berthe!diouno Herr AechtS- anwalt Freytag 1. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Der Landbriefträger S. zu R. ist vom Landgericht wegen amt» llcher Unterschlagung verurtheill. Al« Thatbestand ist scst- gesicllt, daß am 28. Aagast 1883 Bormittaal bei dem Postamt« zu Nauscha ein an Anna Tscheuscher in B. adressirier Brief ohne Werth- angab« eiugtng, welcher ein Fünsmarkstück in Gold und ein Zwei- inarkstück enthielt. Dieser Bries ist in den Besitz der Adressatin nicht gelangt. Derselbe war nach seinem Eintreffen mit den übrigen sür da- Land zu bestellenden vriesen in da« hierzu bestimmte Aach de« Arbeitstische« gelegt, um am nächsten Morgen abgetragen zu werden, und tn diesem Fache am Nachmittag de« 28. August von dem Maurer Handtke, welcher als Landbriefträger beschäftigt war und nach der Bczirk-elntheilung den Bries zu besorgen hatte, unversehrt gesehen worden. Am Morgen de« 29. August »ahm der Angeklagte, z» dessen amtlichen Functionen die Berlheilung der Briese unter die einzelnen Landbriesirägcr gehörte, säinmtliche Briese an« dem vvrgedachten Fache, um sie zn sortiren. Nachdem die Briese sortirt waren, musterte Handtke den sür ihn bestimmten Briefstoß, vermißte jedoch den nach B gerichteten Bries und bemerkte diesen, und zwar nunmehr an der Seite aiisgerstsen, unter denjenigen Briese», welche der Angeklagte sür sich zurecht gelegt hatte. Der Angeklagte steckte alsdann die sämmllui .» jnr sich zurecht gelegten Briefe i» die Brieftasche «ad «utsernte sich. Da« Landgericht er- achtet weiter al» erwiesen, daß der nach V. gerichtete Bries, al« ihn der Angeklagte au« dem Fache »ahm. seine« Inhalt« noch nicht de- raubt und unverletzt war und daß die Beiseiteschafsung des Briefe- durch den Angeklagten erfolgt ist. Unter Bezugnahme auf die ßtz. 350, 246 de« Strafgesetzbuch« wird Idanach die Schlußseststellung dahin getrosten: daß der Angeklagte km August 1883 zu R. al« Beamter eine fremde bewegliche Sache, nämlich «inen mit Geld beschwerten, an Anna Tfchenfcher i» B- gerichteten Brief, welchen er in amtlicher Eigenschaft i» Gewahrsam hatte, sich rechtswidrig zugecignet hat. Hiergegen rügt der Angeklagte in seiner Revision, daß die Bor- feststellungen mit der Schlußseststellung nicht im Einklänge stehen, weil nach den erstercn seststehe, daß der Bries. nachdem er mit anderen sortirt worden, bereits verletzt und daß damals schon das Geld aus dem Briese sortgenomme» gewesen sei. Die Verletzung des Brieses, sowie die Forlnahnie de« Geldes aus demselben könne also nicht mit der Fo rt »ahme deS Briese- zusammcnfallen und dürft Volkswirthschafttilhes. AI« für dies«» Ttzest bestimmte» Sendungen sind zu richten au den verantwortlichen Redakteur drssekben E. G. küstt tn Leipzig. thal S02 (301.50), Dürer 144.10 (do.). Sotthardbahn 93',. (94). Schweizer Leotral' 89.30 (88,90), 1680er Russen 78 (78'/,), Rüls-sche Noten 207 (do.), Ungarische Goldrente 7V/, (do ), Italiener -5,62 (95,87), Laura 103'/, (103'/^, Dortmunder 69 (69'/.). Serben 79, Raab-Oedenburger siehe» bereit- über 29. Wenn'- mir wenig kostet und gute Factur hat, ist der Ersolg sicher. Der Ladeschein im Eisenbahn-Frachtverkehr. m. (Schluß.) Ul Verkitt, 21. Ottober. Tic Frage hat auch den hessischen Elsenbahnrath in Darmstadt beschäftigt und der jurifttsche Reftrent bot die Zweckmäßigkeit und Nothwendigkeit der Ausgabe von Lade scheinen zugegeben, jedoch erklärt, daß die Ausgabe nicht in» nationalen, sondern im inlernalionaft» Verkehr zu erstreben sei. Indessen ist zur Zeit wenig Aussicht vorhanden, daß die Ladescheine im inter nationalen Verkehr zur Einführung gelangen. Aber auch abgesehen davon ist ein Zwiefaches zu berücksichtigen. Einmal ist das VcrkehrS- bedürfuiß für de» interne» deutschen Verkehr wrsentlich hervor getreten, sodann ist auch da- deutsche Reich für die Einsührung von Ladescheinen nicht zu klein, sondern groß genug. Schließlich ver mögen die internationalen Festsetzungen nur zu einem sehr kleinen Tbeile dem vorhandenen Vedürfniß Abhilfe zu gewähren. Durch die hier bestehenden Bestimmungen wird da-Verfügung-- recht de- Absender» von der Vorzeigung de- Duplicat-Frachlbriese« abhängig gemacht. Man glaubte durch eine solche Festsitzung einem praktischen Vedürfniß de- Handels zu cutiorech-!', indem man den Empsänger, dem das Duplikat zugkstellt ist. vor dem Nachtheil be wahrt, den ihm der Absender durch eine nachträgliche Abänderung der Disposition veruriache» kann. ES ioll ober durch diese Ver fügung lediglich eine Beschränkung des BerfüaungSrechis de« Ab- senderS ausgesprochen werden, ohne da- VersügungSrcchl de« Empfänger» abzuändern oder dem Inhaber de« Duplicatcs al« solchem irgend welche Verfügung-rechte zuzusprechen. Er kann die« um so weniger als genügend angesehen werde», als der Empfänger, selbst wenn er bereit« Eigentbümer der Waarc geworden ist, über dieselbe vor der Aiiknnft am Bestimmungsorte nicht ver fügen kann, also allerdings da« Versügungsrecht des Absender- in durchaus wünschenswerther Weise eingeengt, aber das Vkrsügnngs recht dk» Empsängers in keiner Weise vermehrt wird. Von den Bkjirksciscnbahnräthen z» Frankfurt a/M„ Bromberg u, A, wurde die große Bedeutung der Frage ebensall« anerkannt, und sowohl dort al« auch später vom badischen Hindelstag wurden Resolutionen aesaßt, wonach die Eiieiivati i- i a al'un » verpflichtet sein soll, aus Erfordern de- Versenders tcinjeide» eine» Ladeschein im Sinne der Art. 4l3 «eg, des Handctsgesitzbnchs nuszustellcn. Die Einführung von Ladescheinen ist sonach zweiftllos als ein sich stark fühlbar machendes Verkehrsbedüriniß niiziiscben, und die Eisenbahnen erscheine» nicht berechtigt, sich der Beiisidigung diese« Bedürfnisses länger zu widcrsetzen. In, Gegentheil erslli-in,» die selbe», da die Ausgabe der ia fast nur noch allein in Betracht kommende» StaatSbahnc» heutige» Tage« uur die sei» kan» und dort, der öffentlichen Wohlfahrt zu dienen, verpflichtet, diesem Bcdürsniß als bald Abhilfe zu gewahren. Die deutsche» Eisenbabnvcrwaltungcn er- scheine» hierzu umsomehr verpflichtet, al« da« schon seit zwei Decenulen in Kraft befindliche deulfche Handelsgesetzbuch die Einrichtung der Labe- scheine auSsührlich gesetzlich behandelt und deren Ausstellung aus Verlangen deS Waarenabsender« vorgeschrieben hatte, wenn nicht gerade dieser in dem provisorischen Entwurf und in der ersten und zweiten Lesung vorgesehenen Bestimmung dt- deutschen Eisenbahn- verwaltuugrn eine» ebenso hartnäckigen al« unberechtigten Wider stand entgegengesetzt hätte». So ist bi- jetzt nur die Ausstellung in Folge Nebereinkunfi vorgesehen, ohne daß die Eisenbahnen sich bi- jetzt zu einer solchen bereit finden taffen. Da- Bedürft,iß macht sich zwar auch im internationalen Verkehr, namentlich aber in, deutschen Verkehr geltend uud können die Berner Verabredungen nicht als genügend angesehen werden. Die größte anerkannte Vertretung der drutschrn Handelsinlereft'rn, der deutsche Handelstag, hat sich bekanntlich, wie unseren Lrsrrn rrinnertich. >m April d. I. ebenfalls ant niisiren Standpnnct gestellt »nd die Einführung von Ladescheinen im Sinne der Art, äl^ und 4l9 de- Handelsgesetzbuch > sowohl i » internen Verkehr des Reiche« als auch >m internationalen Verkehr niieLrrlivll sür rin Bedürfnis) drs Handel« und drr Industrie erklärt »nd »»gleich den Wunsch ausgesprochen doß Frachib'kesdnplsiate aus Wunsch des Absen ders olsbald im internen Verkehr de- Reiche- zur Ausgabe gelange», nachdem durch die obligatorisch» EiaftihrUng vo» Frachtbriesdnpli- caten. i^Iche nach Maßgabe de« Berner Nebereinkommen» sür den inlrrnatioualen Verkehr eingesührt sind, etn« wünichenSwerthe Be schränkung de- BerstiguugSrccht« de- Absenders herbeigeführt ist. Die Berner Vkretnbaningen sind in der That keuieSweg- auk- retchend, um den vorhandenen Mißstände» »nd Uu-uträglichkeiten vollständig« Abhilfe zu gewähre». Dieselben bieten nur den aller dings srhr großen Fortschritt gegen den jetzigen Znstand. daß der Empsängrr vor unrrchtinäftiger Sinwlrknng drs Abirndrr» über das rollend« Gut geschützt und demgemäß eine alsbaldige Zahlung noch vollzogener Ausgabe aus di» Bahn ftattfinden kann. Dies unter der vor»»«setz,ng, daß dem Empsängrr do- aaSgeftrtigte Frachtbrief- duplieat zugkstellt ist. Der Empsängrr kann also Schutz finden, während seine Di-pvsition-besugnisse in keiner Weile vermehrt ivkrden. Der Ladeschein ist Sicherung«- »nd Versiigungspapier, das Duplikat de« Frachtbrief,« nnr ein Verhinderiingsschetn. wenigsten« vom Standpnnct de« Empfänger« au* Di- Bedürfnisse nnd Bestrebungen, welche zu der Frage de« Minister- Maybach an die preuß'ickien Eisciibabnbezirksrälbe geführt habe», die Drsibcricn, wcitcre Vermerke aus den Fracht!»ieien an bringen zu könne», welche sämmtlichen Punkten der Lade'cheine Abhilft gewähren würden, werden durch die obliqatorilckie Ausgabe von Frachtbrsisduplsiate» nicht erfüllt, ja nicht einmal berühn: dem unleugbar vorhandenen Bedürsniff. ei» negocwble» Panier zu jl aft'-n. durch welche« den, Empfänger die Möglichkeit gewahrt wird, iibcr d.e Ladung schon zu der Leit zu verfügen, während sic sich noch ans dem Transport befindet, wird nicht entsprochen. Es ist al» eia durchaus anormaler Zustand zu bezeichnen, wen» der Eigenthümer einer Waare, wie die« tu vielen Fälle» drr Empfänger schon bei der Absenkung ist oder doch währeud deS Transportes wird, über sei» Tigenthum nicht verfügen kann, das V'riügungSrechk uud die Verfügung-Möglichkeit vielmehr rinem cigentlich gar nicht mehr betheltlgien Dritten zusteht. Bei den zwischen Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, de» Niederlanden, Rußland und der Schweiz gepflogenen Verhandlungen wegen Herstellung eine« inter- nat onalen UedcretnkommenS über den Eisenbahnsrachivcrkehr ist die Einsührung von Ladescheinen einstimmig abgelehrit worden und in unserem BundeSrath hat Preuße» die Einsührung von Ladescheinen als unannehmbar bezeichnet. Im Interesse von Handel und Industrie unsere» Vaterland«- dürfen wir uns aber nicht abhalien taffen, die Befriedigung eine« Bedürfnisse» zu verlangen, wenn auch die Stellungnahme der Re gierungen zur Erfüllung unsere« Wunsche« eine ungünstige ist. Wir wollen deshalb aus die Einführung von Ladescheinen durchaus nicht verzichten, fordern dieselbe vielmehr nach wie vor, da unter alle» Umständen die Rechte de« EmpjängerS gegenüber dem jetzigen Zu stand vermehrt werden müssen. Druckfehler. In dem gestrigen Artikel hat sich ein sinii- cntslcllcnder Druckfehler eingeschlichen: es muß in dem vorletzten Satze, Zeile 9 und 10 von uuleu stall Frachtbrief richtig heißen: Frachtsührrr. Hagelversicherung. U Ut Dir größte Actien-Gesellschaft dieser Branche, die Preu ßische in Berlin, gilbt nunmehr die erst« Auskunft über ihren diesjährigen Geschäftsgang. Im Frühjahre verlicf Alles nach Wunsch und nahm die Versicherungssumme um fast 7 Millionen gegen 1883 zu. so daß 212,937,500 ,4t erreicht wurden, welche 1,950,000 Brntto-PrSirite und nach Abzug von 132,200 .4l Rabatt an mehrjährig Verpflichtete 1.817,800 Nelto-Prä'.nie brachten. Hierzu treten 26,777 .« Policegebühren. An Schäden Ware» dagegen 1,986,000 zu bezahlen. Weiteres macht die Ge- sellschast vorläufig nicht bekannt, doch läßt sich daS Bild des Ge- ichäitsstandc- unichwec verrollsiundigen. Die weitere» Einnahmen sin» nämlich lehr unbedeutend und sitzen sich aus den geringen Zins?» der wädrend der Sommernivnatc angelegten Prämicn, kleinen Eingängen aus adgeschriebene Forderungen re. zuiommen. Sie be lieft» sich 1883 aus 10.673 .« und werden jetzt höchsten- die gleiche Summe erreiche», jo daß die Gcsammteinnahnie ca. 1,83t,000 ^ inct. des vorjährigen Gewinnübertrages von 2650 öt betragen wird. Zu 1:» Entschädigungen treten als Ausgabe» die Vcrwat- tung.lvstcn und Provisionen, beide in Folge der Geschästszunahnie etwas höher ai« nir Vorjahre (4ti6,650 und die Ablchreibungen (1883 4570 .äi), also rund 450,000 .<4 Hinz», war 2.436,000 ./< Gesainnitau-gabeli ergsibt. Die Gesellschaft leidet sonach rund 600.000 .6 Verlust. Nur der kleinere Theil, 155,000 .«k. können aus dcn Reservefonds gedeckt werden, während die übrigen 445,000 Mark vom Acticncapitale zu nehme» sind. Die ganze aus das selbe gemachte Einzahlung van 25 Procent beträgt jedoch nur 450,000 und ist größtentheil« bei der Preußischen Bank- Anstalt. Henckcl-Langc iu Liquidation, sestaelegt. Die Gesellschaft wird sich bet dieser Sachlage nur durch Au-schreibel, einer neuc» Einzahlung aus ihre Aktien Helsen können und würde, wenn dieselbe nicht prompt geleistet wird, zur Liquidation veranlaßt sei». Die Lage ist sonach eine sehr ernste, alle vorhandenen Fond- verbraucht. Günstiger schließt die Allgemeine Deutsche Hagclver- sicherungS-Gesellschast Union in Weimar ab, deren Versicherungssumme von 152 Millionen aus 164,086,000 stieg Die Prämien »nd Polirekofle» brachte» 1,520,000 .ck, Zinse» und Sonstige- 100,t!00 4l; Gesummt Einnahme 1,620,000 .«! Dagegen wurden an Entschädigungen, Verwaltung rc. re. 2,100,000 .ö! vcr- oii-gabt, sonach ca. 480.000 .ä> verloren. Diese können ganz au- d-n Beständen vo» 525,295 .^t de- Reservesonbs gedeckt und sogar aus dein verbleibenden Reste den Actionairen noch eine kleine Divi dende gezahli werden. Wenn nun auch die dcn versicherten Lond- wirthcn geboten- Garantie durch Verschwinden des gcsammien Reserve fonds wesentlich vermindert ist. sind doch keine Befürchtungen z» hegen, da das Actien-Lapilal nominell 7 Mill Mark brträat nnd hieraus 1.505,700 baar eingezahlt, sowie disponibel vorhanden sind. Die finanzielle Lage ist sonach unvergleichlich besser al- die der vorhergehenden Gesellschaft. Dir Mecklenburgische Hagelschaden-Bessicherungs Gesellschast in Reubrandenbn'rg ist, soweit bi« jetzt bekannt, vo» allen die härtest betroffene. Sie fordert die wahrhaft erstaun- liche Prämie von 2.80 .«i ein, welche sich sür längere Zeit unver- hagelt gebliebene Mitglieder etwas ermäßigt, im Durchschnitte jedock> immerhin etwa 2.50 >li trägt. Sie.hat allerdings l,106,187 .«! Ent schädigungen (1883 349,522 .4) zu zahle». Die V»rsich»r»ng«ftim>»e betrug44,519.900.ckßhat sonach wiederum um 3Mill. abgenommen, wie dir» seit 10 Jahren regelmäßig geschehe«. Die »eiellichaft ist tn einen. Zustande allmäliger Äustösung begriffen, bröckelt trotz des sc mach Iigen inecklenburgtlchen Lnc»Ivair>vtiSmu« immer mehr ab »nd hat bereit« mehr als den vierten Theil ihrer Mitglieder — jetzt 44 gegen 61 Millionen Versicherungssumme früher — verloren. Der die«, jährige traurige Abschluß wird die Zahl derjenigen, welche sich zum AnStritt veranlaß! finde», voran-sichllich bedeutend vermehren. Die Hagelschäden - Versicherung« - Gesellschast z» Greislwald wurde nickt ganz so arg betroffen, indem der Beitrag aus 1.50 >! «nd bei Verzicht ans Entschädigung unter V, ans l .13 ftstqes-tzt werden mußte. Derselbe wäre allerdings noch etwas höher aiiSge*olle!'. wenn nickt dt: sihlende» 62.257 .«> au« den, Reierv - ii>»ds entnommen »vcrd.n iönnten. Derselbe behält alsdann noch 227,796 .«l Die Bersichcriingssumme wird nicht angegeben, sondern nur die beittagSpflichtige, bei welcher Oelsruchi, Rübe». Tabak »c. ihrer höheren Gefährlichkeit rntsvrechende Zuschläge erhalten, mit 561 :«t>owas a»!ch-incnd gezen da- Vorjad: eine Beri»eh:ning van (»00,000 ^/ii bedeutet. Ob eine wirklich« oder nur eine Ver- inehriing der gefährlicheren Früchte (Rüben ,c.) ringelreten, vermag man daran- nicht z>» ersehen somit nicht al- eine «rod dlrsrlbe Handlung dem Angeklagten zur Last gelegt werden. Da« R.-G., IV. Strafsenat, hat am 6. Mai d. I. die Revision verworfen, da da- Landgericht sich über die Frage, ob der nach B. adressirte Bries, als derselbe mit aufgerisseiiem Rand« vo» Handtke bemerkt wurde, da- hineingelegte Geld »och enthielt oder bereit« seine» Inhalt- beraubt war, überhaupt nicht ausspricht, so baß die tn der Schlnßftsistcllung hervortrelende Annahme, daß der Angeklagte den Bries und dessen Inhalt gleichzeitig an sich genommen hat, nach den Borftststellungen des laiidgcrichilichen Urtbcils teineSweg anSgkschlosft» erscheint. Materiell wird sodann vom Angeklagten Verletzung der ßK. 246, 350 dcö Str.-G.-B. gerügt, weil die Entnahm. deS Gelbes als Unterschlagung nicht chirakicrisirt werden könne, zumal da- Geld vor dem Sortiren soilgniomnien sein solle, we sich insbesondere nicht bestimme» lasse, daß der Angcllagic das Geld iu «mtlicher Eigenschaft eiiipsangeii habe. Gegenüber diesem Angriffe ist auch hier daran* binzuweiscn, daß die Annahm'. es Hobe der Angeklagte das Geld vor dem Sortiren der Briese sortgcnommen, in dcn Gründen de- lanbger chllichen tlrihe ls ke: - Stütze findet, übcrdie- aber oucy den erhobenen Vv icnri nict: rechtlerltgen würde. Erachtete das Landgericht sur erwiesen, d s. da- Sortiren der sür da« Land bestimmten Briese zu den amtliche» Functionen de- Angeklagten gehörte, daß der Angeklagte zum Zwecke de» Sortiren- unter andere» Brief, den »ach B. gerichteten, mit 7 beschwerten au- dem belrrssend:!' Fache herau-genommen, daß der Angeklagte endlich diesen letztere Brief mit seinem Inhalt an sich genommen und sich rechwwidri zugeeignet hat, so waren damit alle Voraussetzungen zur Anwendu , '. der 246, 3.',0 des Slr.-B.-B gegeben. Jn-beioiiberc wäre in d:. Feststellung, daß der Angeklagte de» mit Seid bcschwetten Brief i amtlicher Eigenschaft in Gewabrsam gehabt hat, eine rechlsirrthümlichc Auffassung auch banu nicht zu erkenne:!, wenn d:: Angeklagte da- Geld au- dem Briese schon vor dem Sortiren herau-genommen hätte. U>eranNrcrtI«ä>tr Medacteir Leinet» ll-le t» eciviia. stör den musii-uichi» LheU Pr»tcg»r Or. V»cae Paul w veivili. Zu bezahlen sind nach Abzug de- vorjährigen Uebertragc- und dcS BeilragS-Ausichlages für wiederholte Hagelbeschädtgungeu von zusammen 31,239 .« noch 596,676 Fassen wir die Resultate zusammen, so rrwle« sich im abgelansericn Jahre die Versicherung überaus segensreich sür die versicherten Land wirlhe, vo» denen viele Tausende vor wirthschaftlichem Ruine oder doch Schädigung bewahrt blieben, dagegen recht verderblich für die Gesellschaften selbst, welche tn ihrem Bestände mehr oder »etttger erschüttert wurden. Hier mag wohl fehlerhafte Einrichtung etu-n Theil der Schuld tragen, einen anderen hat ohne Zweitel auch die starke Concurrenz der Gesellschaften unter einander, welche die Prämicn unter da- richtige Maß hinunter drückte. Möge» die Landleute nicht murren, wenn hier eine durch die Nothwendigkeit gebotene Remedur eintritt Wochenbericht über Moden und Neuheiten aus d«»> Gebiete ver Stofffabrikati««. (AuS der „Wochenschrift sür Spinnerei und Weberei".) Leipzig, 22. Oktober. Bornehme Einfachheit ist der Tharaki der die-iährigen Herbst- und Wintercostume-, bei denen Lc Sammet wieder volle Würdigung erhält: bcionderS kleidsam ei- scheinen die aus kräftigem Wollstoff gefertigten Kleider mu einer eigenartigen, gauz ia Tollsalteu geleaten Taille, ebenso ist d.r Rock ganz in Falte» gelegt, deren Innenseite mit breiter Treffe >, möglichst abstechender und dennoch harmoairender Farbe besetzt ist. Ei» breiicr Ledergürtel in der Fa de der Treffe «it einer Stal,!' schnalle hält die Taille o-saminen, auch breite Ouersaltr» kommen wieder >» Ausnahme. Nu. in der Einsachheit der moderne» CostnmeS und Mäntel liegt ihre Eleganz Elegant ist ein ein sacher Stoff viel niehr al« der rendste. nur muß der Stoff gc biege», die Anordnung vorne!,», »ein, und daran liegt es eb:> daß die größte Einsachheit oll d e größte Eleganz tn sich schließ«. Seit Jahren iucht die Mode darin ihren Schwerpunkt, und wenn auch vo» tiigeniSie» Fabrikantkn nnd Madistcn immer wieder das Prlinkeiide, llebcrladcne aus den Mrrkt gebracht wird, da- eigem liche Wesen der heutige» Mode drängt nach origineller Wirku ' mit cinlache» Mittel», nach einfach edlen Linien und Couture» Promenad:»- und Visite» Lvstumes bleiben sußsrei, die Schlepp ist nur bei eleganten Gesellichaslsroben gestattet. Wir e> wähnten schon in unserem vorigen Berichte die Vorliebe ft,-' Stickereien und e« ist unsere Ueberzeugung, daß dies« Mvd- erst vollständig im nächsten Sommer zur Geltung kommen wird!: denn nur sehe» in allen eleganten neuen Stoffen, die sür nächstec- Frühiabr bestimmt sind. Stickerei in irgend einer Form, sei o in Puiiclen, Ringen vdcr kleinen Arabe-ten, aiiAcbracht; Spipe.i ans Lamawolle in allen Farben, deren große Sternblumen »ml Chenille in abstcchender Farbe überstick: sind, schwarze Spitzen, in welche die Blumen und Plein« gleich aus abweichender Wolle cingewirkt sind, werde» jetzt als Hnule-noiivcaule herauSgegebcn uns wir machen unsere Fabrikanten besonders daraus ausmcrftam, da die Pariser Modist«» im nächsten Sommer diese Garnitur an:- Spitze» vielsach anweiidc» werden, welche ebenso wie d,e jetzt w beliebte» Tressen in Deutschland sabricirt werden. Tressen in allen Farben, mit Gold- oder Stlbersäden durchzogen, geflochten mit schmalem Sommclbaiid. 3, 5 und 7 Lco.limclcr drei!, sind noch immer an der Tagesordnung. Für da- Frühjahr wird man die!: breiten Mohairtreffen mit Chenillebordurcn besticken und auch Perlc. (JriS) oder kleine Kugeln (Boule«) ausnahc». Perlen in bunt schillernden Farben, die unter dem Namen Iris bekannt sind, werde.' auch zu Sominer-Umhängen angewandt nnd zwar ausgcnäht i: kleinen Figuren. In> Interesse unserer geehrten Leser, welch» in Irgend eia. Weise Anhalt z» haben wünschen, wa- da« Ausland »nd zwar zi. nächst Frankreich tommendes Frühjahr tn Stoffen Neues bring ., wirb, haben wir linieren Panier Korrespondenten veranlaßt, sich auf einige Tage nach Roubaix, Elbeus und St. Etienne zu begebe», um uns über den Stand der Fabrikation in dicsi, Städten, die ja Frankreich mit NouveautöS versehen, zu becicht. m Eine Erscheinung, die sofort in die Augen fällt, ist das Vcr- schrvinden der seine» Wollstoffe, die durch grobe Gewebe crfttzi werden, schreib! man uns nun. Diese groben Slvssi werde» glatt und brochirt hergestellt uud an der einen Webe-Eck: entlang mit golddurchcarrirteu Galon« versehen. Der sogenannte englische Geschmack ist in der Fabrikation vo» Roubaix vvrhcrrichcad. Bendor ist rin neuer carrirlcr Frilbj-ihrSsivsi. John Bull macht seinem Namen alle Ehre, der Stoff verrath schon von Weitem englische« Aussehen. Ganz neu ist auch ei» srisi- artiger Wollenstoff Marasiah. In rauhen Cbeviois wird sehr viel gearbeitet: wir machen aus etue Qualität sür Mäntel ..Figaro" ons- .iierksaiii. die neben „Hyde Park" dicjenige ist, welche ani meislen bestellt wurde: auch zu C-nseclivn-zivecken wird wegen de- billigen Preises ein Scichmire travers Jacquard viel gekauft. Der Meter kostet 100 >w breit 2.40^l Cachmnes de» Indes sind auch wieder an« Tageslicht gezogen »»»rdeu. Elvrui macht bauptsächlich Stoffe sür Hei rencousertivn nnd mustert in ganz schmal gestreift mtlle rays, serner tu sehr schönen bunten seidenen dünnen Streiftn in recht elegant« Au-sührung und in Kamingarnrockstofftri in ganz neuen B ildungen. Wir wollen diesen Bericht nicht schlichen, ohne noch ans einsi.e Neuheiten ausincrksam zu machen, die uns Lyon bietet. L:c prächtige» reichen Neuheiten »a Gaze Velour, Satin Velour sriss, Gaze velour fleurS ä soie sind rinrr Besprechung werth; auch in Satin Velour Ramaqä sind neue Dessin« erschienen in Blumen-, Vtättei - nnd ArabeSken-Mustern. Ein» fernere Neuheit bilde» diese Vtteur Ramaglls aus Armure-Aond; auch ei» Satin srijü ist ganz ne» ui der Ausfttbrung. Unser Berliner Berichterstatter schrribt un« über die Lage des dortigen Conseetionsgki ckiäste«, daß die kalten Tage der l-tzten Wach: nicht obve Einfluß aus bat- Enyi-os Geschäft geblieben sind. Auilraac gingen flotter ein und verschiedene Einkäufe größerer De tätiges chäste waren schon zum tweilen Male tu dieser Saison zam Einkaus anwesend, c n, vorhandene Lücke durch neue
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)