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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188511254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-25
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1885
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G«sch»t«t s früh 6'/, Uhr. Netuli» »nt LrHetM«» Johaune«gasse 6. SprrchkunLrn der Nedartion: Vormittag- 10—lLUHc. Nachmittag- 5—6 Uhr. ^ - -L'LÄÜ^L 58» - »ser«»e «» LSoäirittagen bis » Uhr N,ch«Ma«». anL «nn- »nv Festtagen fr»» »t«»Hr. 3, drn /iUalrn für 3»s.-L«»»tz«e: LN« Klei»«. UniversitütSstratze 1. >« Llsche, Kalharineusk. LS, p. aar di» '/.» Uhr. TGtUM Amuih«» »er für dt« Nummer »estimmien Jn R««t»l Anzeiger. vrgan für Mit». L-calaeMchte. SandelS- «ndSeschWverkehr. Auflage LV,VSV. Ad»nnnorntsprri>i vienelj. 4'/, ML. tuet. Bringenodn 5 Mk.. durch die P»st bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pi. Belegexemplar 10 Pi. Gebühren jür Extrabeilagen <tn Tageblatt. Normal gesalzt) «tzne Boftbesörderung SO MI. «N Postbesörderun» 48 Mk. Iisrnttr Sgespaltrne Petitzeile 20 Pi. Größer» Schriften laat aai. PrerSverzeichniß. labeüanfther a. Zisserniatz nach höherm Tar/. Ukliä»»» »ater dem Aedac»i»»«ftrich die4ßek»a: Zelle 50 Ps., vorde» Familienna chrichl:u die »gespaltene Zeile 40 Pi. Inserate find stets an die Expeditian za senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praennmenroäo oder durch P st- aawaahmc. 329. Mittwoch dm 25. November 1885. 79. Jahrgang Amtlicher Thetl. Vekanntmachrng, de» diesjährigen Ehrtstinarkt betreffend. Wegen de» am 17. Decembcr 1885 beginnenden Christ märkte-, aus welchem feilzubieten nnr hiesigen Geneetade- «ttgliedern gestattet ist, verordnen wir hiermit Folgendes: 1) Diejenigen, welche Stände auf dem Christmarkte »u erhalte» wünschen, haben sich bis zum Tonnabeav, de» 28. November dieses Jahre-, bei unserem Markt» Oooigte (Naichmarkt 1, 2. Ülage^ zu melden. Spät« «in- 'aehente Anueldungen müssen unberücksichtigt bleioen. Für pi« Anweisung eine« Stande« und die AuSsertigung de« Scheine« hierüber sind 2b ^s zu entrichten. Wird diese Ge. bühr nicht sofort entrichtet, so wirb über dm Stand ander» Weit verfügt. - 2) Wer einen ihm angewiesene» Stand nicht späteste«- a« Ist. December besetzt hat, ist desselben verlustig, hat auch zu gewärtigen, daß ihm für spätere Christmärkte Stände nicht wieder überwiesen werden, sobald er nicht einen genügenden BebinbernngSgrund nachwrist. 3) Der hiesige LÜochennrarSt wird zuletzt Sonnabend, den 12 December ds. I«. aus dem Marktplatze, von da an aber aus dem Fleischerplatze abgehalten, auch während der Markttage vom gedachten Tage an den hiesige« Verkäufern von Töpser- und Sleingutwaaren dir Benutzung de« Tvpser- platzes gestaltet. An den in den Christmarkt fallende« 4 Wocheamarkttageu. also am 17., IS, 22 und 24. December, ist die Dauer de« Markte- an eine bestimmte Schlusizeit nicht gebunden. 4) Der Ausbau der Buden aus dem Christmärkte ist dom 14. December ab gestattet, wogegen daS NuSpacken und Emräuinen der Maaren nicht vor Mittags 12 Uhr de« 16. December beginnen darf. 5) Der Verkauf der Waarm findet bt< zum 24. December 12 Uhr Mitternachts statt, doch ist am 20. December, dem in de» Christmarkt fallenden vierten Avventsonntage der öffentliche Handel in Läden, auf Straßen und Plätzen «st »ach beendigtem BormittagSgotteSdienste, also nach lüV. Uhr Vormittags, gestattet. 6) Die Inhaber von Christmarktständen dürfen nur Ihre Angehörigen und solche Person«» «lS Verkäufer verwenden, welche ständig in thre» Dienste» stehe» oder sonst hier wobnhast stnv, und es werden alle Stände sofort etngezoaea, an denen nnSwärtS wohnhafte selbstständige Personen, welche nicht hiesige Gci»einde»ntgliedcr sind, als Verkäufer betroffen werden. 7) SiiinmtUche Buden und Stände, sowie die aus dem AugiistuSplatze zum Feilhalten von Christbäumen benutzten Plätze sind von den Inhabern noch am 24. December bi- Mitternacht l2 Uhr zu räumen. 8) ES bleibt auch diesmal gestattet, die für den Christ» martl benutzten Buden aus dem Markte noch am 25.» 26. und 27. December stehen zu lassen. CS haben aber die Miether sowobl, als die Verleiher der Buden dafür zu sorgen, daß sämmlliche Buden nach Ausräumung der darin befindlichen Maaren sofort aut geschlossen, d. h. die Klappen zugebolzt, die Thüren verschlossen oder vernagelt, sowie die Buden planen nebst den vazu gehörigen Planenstangen beseitigt werden. S) Sämmlliche Cbristmarktbuden, soweit dieselben nicht mit Einwilligung der Meßbudendeputation in der Neujahr-, messe benutzt werden sollen, sind am 28. December abzu- brechen, und deren Forlschaffung muß noch an demselben Tage ersolgen, auch biS Abend« 6 Uhr beendet sein. 10) Der Verkauf von Christbäumen wird vom 17. December ab aus dem AugustuSplatze gegen ein Standgeld von S für jeden gleichmäßig großen Platz gestattet, jedoch unter au-drücktichem Verbot de« Einschlagen» von Pfählen oder sonstiger Beschädigung der Oberstäche des Platze«. Wegen Ausstellung der Chnssbäume und sonst allenthalben ist den bezüglichen Anordnungen unsere« Marktvoigt» unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bi- ;u «« Mark oder entsprechender Haft» strafe geahndet werde». Leipzig, am 5. November 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Georgi. Hennig. VtkanntMlhuilg. Tie nächste SteujahrSmeffe beginnt mit dem 2. Januar 1886 und ciivigl mit dem 15. Januar 188S. Eine sogenannte Borwoche, d. h. eine Frist ,um AuS» lacken der Waaren und zur Eröffnung der Meßiocale vor eginn der eigentlichen Messe, hat die NrujahrSmesse nicht. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Offen» halten der Meßtocalc in den Häusern, ebenso da« vorzeitige AnSpaekeu an de» Ständen und in den Buden wird außer der sofortigen Tchlietzung jedesmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Ge dstrase bi« zu 7Ä oder entsprechender Hast geahndet werben. Leipzig, den 3V. Octoder t885. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Hennig. Garten-Verpachtung. Von den an der Promenade hinter dem „da« Kloster- benannten HauSgrundstück ftlostergasie Nr. 5 gelegenen, der Stakkgemeinde gehörigen Gärten ist die gekündigte erste Abtheilnag (Nr. V.) links am Eingänge von der Prome nade au« vom I. November I88V an gegen einjährige Kündigung anverwkit zu verpachte«. Pachtgesuche sind aus dem Ratbbause. l. Etage, Zimmer Nr. l7. anzubringe», Wo auch die Verpachlnng-bebingniigen eingesehen werden können. Leipzig, den 1l. November 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. l>r. Georgi. Krumbiegel. Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte de« Leihhauses und der Sparkasse für Donnerstag» de» litt. November » o, au-aesetzt. Leipzig, den 23. November >885. ^ - RathS Deputation für LeitzhanS und Spareaffe. DaS 81. Stück de- diesjährigen Reichr-GesetzblatteS ist bei un« eingegangen und wird hiS zu« LS. Deeember diese- JahreS ans dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 1626. Bekanntmachung, betreffend den Beitritt Japan« zu der unterm 20. Mai 1875 abgeschlossenen inter» nationalen Metercenvention. Vom S. Novbr. 1885. Leipzig, den 1V. November 1885. Der Rach der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Kriiinbiegel. Generalversammlung der LrtSkrankenrafie XV für vnchgewerb« ,u Leipzig und Umgegend Tenaabend, den L. December 1885, Atend« 8 Uhr, im Bureau de« Verbandes, Weftftraße 32, I., Zimmer Nr. 5. Tagesordnung: 1) Wahl des Ausschusses für die Prüfung der Rechuung be laufende» Jahre«. 2) Vornahme der erforderlichen Neuwahlen für den Vorstand. 3) Liwaige Suträge 8- bO Absatz 4 de« Lassenftatute«. Theilnehmer an der Versammlung sind die Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipj - - - - pzig, den 21. November 1885. »er Vorsitzende: Albert Brockhan». Kap. Generalversammlung der LrtSkrankeiicasse 1 für die Industrie der Steine und Erde» h« Leipzig «nd Umgegend Freitag, den 4. »ecrmder 188». AdendS 7 Uhr, lm Bureau de« verbände«, Westfiraße Nr. 82, I.» Zimmer ü. Tagr«ordau»g: 1) Wahl de« Aurschusse« zur Prüsnng der Rechnung de« laufende« Jahre«. 2) Vornahme der ersorderllchen Neuwahlen für den Vor-aud. 3) Etwaige Anträge ß- 50 Abs. 4 de- EasscnstatutS. Theilnehmer an der Versammlung sind die Herren Vertreter hetz Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, den 2>. November 1885. »er Vmsitzenb«, «hmig. Kak Grneralversammlun- der Ortskrantenrasse VIII für die S»d«ftrie »er Hatz- und Schoitzstoste p, LetPN« »nv Umgegend »«nnerStag, dcn S. »cccmvcr 188Ü, Abend« 8 Uhr. im Bureau de« Verbandes, Weststraße 32.1., Zimmer 5. Tagesordnung: 1) Wahl de- Su-schusse« zur Prüfung der Rechnung de« laufende» Jahre«. 2) Vornahme der ersorderlichen Neuwahlen für den Vorstand. 3) Etwaige Anträge 8 50 Abs. 4 des Lasseaslatute«. Theilnehmer an der Versammlung sind die Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, den 21. November 1835. »er Vorsitzende: T. Gust. Günzel. Kap. Entwickelung d-anffen- D-m°^lisal,°« da^ schleunigen, wa« früher oder ^ «usgewendeten «ückzua der Serben ohne 'entschädigt ^ ^„ven. Opfer durch Landerwerb oder Gel, zu mobilisiren. Niemand hat Serbien genvth'gt. l ^^„Uhungen vereinigt, dagegen haben die Mächte »ri-a- rurückzuhalten, um Serbien von dem v-rd-rbtich-n Krwge zuruwz also hat da« Land jetzt auch » » sich nicht thSrichten Handlungen selds zu tragen- ^„»och m l-ugnen. d°ß be> ->«« es in un- einer ungleich besseren "ge seni w ' „nd von aufhaltsamem Siegc«z„ge Einer vollendeten d.rt au« seine S°rderungen sormul.rt hä,^ e Lhatsache gegenüber würden sich ^ irgend welchen Zugeständnissen beq „ . ^ , ganzen «Llgarien« da« ja ^tte L-ulet und nach den Iriegerischm Bewegung gegeben bulaarisLen Ersolaen ist daran gar nickt mehr z Rie Conseren» >°t am 2l. N°vember e>ne^,l^ jichtigrn Bi denken. Bulgarien Der englische Antrag auf Nichtamtlicher Thetl. Der Krieg auf der Dalkanhalbinsel. Die Nachrichten vom Kriegsschauplätze au« serbischer und bulgarischer Quelle widersprechen einander in der ausfallendsten Weise. Während die Serben von einem Siege bei Belgaradschik und vom Borrücken der Timokdivision melde», tclegraphirt der in Sofia befindliche Berichterstatter der „Kölnischen Zeitung-, daß die Serben bei Belgaradschik geschlagen wurden, eine Kanone und 80 Gefangene ciubüsilen. Ferner schweigen die Serben über dcn Verlust von Bernika und Dragoman und über daS Erscheinen der Bulgaren aus serbischem Gebiet. Endlich klingt die serbische Meldung von dem angeblich zurückgewiesenen bulgarischen Angriff gegen die Morava» und Scdnmadja-Division sehr behutsam, so daß sich darunter aller Wahrscheinlichkeit eine neue Niederlage verbirgt. So viel ist au« allen Nachrichten zu entnehmen, daß sich die Lage der Serben von Tag zu Tag verschlechtert. Ihre Haupthcfsnung war aus die Morava- und Schumadja» Division gerichtet und diese Hoffnung ist durch den Kampf vom 2l. November vernichtet worden. Inzwischen sind er gänzende Berichte au« Sofia eingetroffen, welche den wahren Sachverhalt besser erkennen lassen, al« die serbischen Berichte. Daß eS aus serbischer Seite schlecht steht, zeigt die zum Frieden geneigte Stimmung, welche sich in der Belgrader Depesche vom 23. November auSspricht und wonach man den Augenblick für dir diplomatische FrirdenSvermittlung günstig hält, weil noch keine Entscheidung erzielt sei. Man kann darau» schließen, daß die Serben am Siege verzweifeln und sich noch vor der vollständigen Niederlage au« der Schlinge ziehen möchten. Bon den angeblichen Friedensvorschlägen de« Fürsten von Bulgarien ist e« still geworden, und es wäre auch widersinnig, wenn der im Bortheil befindliche angegriffene Theil FriedenSvorschläa, machte, solche pflegen immer von der geschlagenen Partei auszugehen und daS ist offenbar die serbische. Auch da« ist kem gute« Zeichen für den Stand der serbischen Sach«, daß sie die Kriegführung der Bulgaren zu verdächtigen suchen al« völkerrechtswidrig undunmenschlich, während die Milde und Humanität der Serben in da« beste Liebt gesetzt werden, vorläufig bandelt e» sich darum, sest- zustellen, ob die Serben aus dem Rückzuge begriffen find oder ans dem Vormarsch nach Sofia, sie behaupten da« Letztere, die Bulgaren da» Erster« und wie e» scheint, werden die Bulgaren Recht behalten. Die serbischen Berichte haben da« Vertrauen auf ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt, und da» ist ein schlimmes Zeichen. Aus Serbien wird gegenwärtig von zwei Seiten ein Druck auSgcübt, von der Türkei und von Rußland. Die Türke bat Serbien ausgcforvert, da« bulgarische Gebiet unverzüglich zu räumen, und Rußland bat in Belgrad sein» Mißbilligung über dcn serbischen FriedenSbruch auSvrücken lasse» Da« find zwei Kundgebungen, welche nicht erfolgt sein würden, wenn Fürst Alexandep nicht Ostrnmelien geräumt hätte, und viel leicht auch trotzdem uicht, wenn nicht bie Serben gegen die Bulgaren iin Nachtheil wären Beide Kundgebungen find ! dazu angethan. Len Muth der Serben noch mehr herab» I zustimmen und e« wäre sehr möglich, daß die schon in der sehr wichtigen Ä-sal«ß E»' L Ernennung einer Commission zur P l g allaemeine» und Wünsche der Rumel.rr, welcher ansangS au aUgem ine. ZUU-ZZZW- ^ .ürftschen C^wissarS zur Führung der Verwaltung Numelien» bi» zur Ernennung eine« Gouverneur« verhindern .^ Frankreich macht, seine Zustimmung zu dem englischen »nrraae bezüglich der Prüfungskommission m Rumelien von T Lahm? vc« tttrkssck.cn «nlraa« -dhäng'g undsokamcn beide Beschlüsse zu Stand«, die allerdings nicht vollkommen «it einander im Einklang stehen. England kann von Glück sagen, daß der,unvorherg-s-hene Verlaus der Ereignisse auf der Balkanhalbmsel seinen Wünsche i »nd Plänen so in die Hände gearbeitet hat. Denn ohne den FriedenSbruch Serbien«, ohne die Räumung Ostrumellen«, «dlich ohne di» bulgarischen Erfolge gegen Serbien wäre England mit seinem Anträge ans Ernennung einer «ommsssion »,? Prüfung de, Wünsche der Bevölkerung n,«mal» durch- Arungen. Unmittelbar vor «uSbruch de, Kriege, war Vorkehrung getroffen für dcn Fall» daß England bei !8nem Widerspruch g^en Wiederherstellung de« "atu, qno »nto bcharrtr. Deutschland. Oesterreich und Rußland schienen bereit« entschlossen, ohne England vorzugehen und den Fürsten von Bulgarien zur Räumung Ostrumeften« aufzusordero. Wa» Frankreich g-than hätte, «st nicht bekannt geworden, aber Italien wäre sicher mit den Centralmächten gegangen. ES ist klar, daß durch eine solche Isolirung England» der Gegensatz zwischen dieser Macht und Rußland eine sehr .«deutende Verschärfung erfahren hätte, au» welcher sich ür den Stand der Dinge an der afghanischen Grenze icherlich Folgen ergeben hätten. Der offenbare Fehler der englischen Politik ist durck. die Entwickelung der Balkan, krisi» in den letzten zehn Taaen in ganz überrasckiender Wesse ausgeglichen worden. E« ist da« eine zencr Wen- dunaen. welche sich in der Geschichte so häufig vollziehen, daß «in handgreiflicher Mißgriff zum Vortbeil dessen auSschlägt, der ihn begangen, während oft die klügsten Berechnungen durch di« brutale Macht der Tbatsachen über den Hausen geworfen werden und ihren Urheber in di« schwierigsten und zefährlichsten Lagen bringen. Für den europäischen Frieden war e« von größter Be» deutung, daß die ouS der Conferenz in Konstantinopci sich entwickelnde Zwietracht zwischen Rußland und England im Keime erstickt wurde und daß Rußland in die Lage kommt, mit England zu Gunsten der Zukunft Bulgarien« zusammenzuwirken. Die Türkei würde heute kaum etwa« >eacn die Ernennung de« Fürsten von Bulgarien zum Nach- olger Gavril Paschas und gegen die Abänderung de« organischen Statuts von Ostrnmelien im Sinne der bulga rischen Wünsche einzuwede» haben. So scheint e« also durch anaeordnet. Außerdem habe» sich Professor Mosetig, zwei seiner «Menten und S «er»le aus de, «r,eg«scha»»latz begeben. Die «sterreickilche Seftllschast vom Reihen Kreuz ha« die Abi'endung von crbandjeug, Materialiea und Wärtern vorbereitet. (Wiederholt.) Leipzig, 25. November 1885. » Wenn man hier und da der Meinung gewesen, die Reichsregierung sei nickt abgeneigt, eine erhebliche Milderung deS Socialisiengesetzes einlreten oder dasselbe gar vo» 1 Octobcr nächsten Jahre« an ganz verfalle» zu lassen, so kann diese Meinung in den soeben dem Reichstag vorgclcgtcii Reche nschastSderichten über den aus Grund des kleine» Belagerungszustandes in Berlin, Hamburg und Leipzig erarifsenen Maßregeln keinen Anhalt finden. Nach diese» Rechenschaftsberichten wird man im «Jegentheil sicher daraus rechnen müssen, daß demnächst und zwar spätestens im Früdjabr l886 einfach eine weitere Verlängerung vrr GiltigkeilSdauer de« Gesetze« beantragt werden wird. Bei der Rechtfertigung de« Soc>aliste>» acsctzeS werden sich die Befürworter und die Gegner immer in einem gewissen Kreise bewegen. Weisen die rrsteren »ach, daß die socialdemokratische Bewegung in unverminderter Kraft sortbcsteht. so sagen die Gegner: dann seht ihr ja. vaß da« Ausnahmegesetz nicht« hilft, und würde» die Besür- werter de« Gesetzes constatiren können, daß die Bewegung abnimmt, so würden die Gegner erwidern: dann hat cS ja qar keine Gefahr mehr, aus die AuSnahinemaßreaeln zu ver zichten, also fort mit dem Gesetz aus alle Fälle, e» mag wirken und gewirkt baden oder nicht, seinen Zweck erreicht haben oder nicht. Nach den vorliegenden NcchenschaslSbc- richten stellen sich die Regierungen entschieden auf dcn Stand- punct, daß da« Gesetz nock nicht hinlänglich gewirkt habe und darum zur Zeit noch nicht zu entbehren fei. WaS. oie derzeitige allgemeine Lage der socialdemokratischen Partei im deutschen Reiche betrifft, heißt e« hier, so sei eine Ab nahme de« Interesse« an der Parteibewegung im Allgemeinen nicht zn erkennen gewesen, die Bewegung befinde sich eher im Steigen. Sie sinke einen starken Rückhalt an den straff organisirten gewerkschaftlichen Vereinen, deren Macht sich namentlich bei verschiedenen großen Arb'itSeinsiellimgen ge zeigt habe. DaS Parteiorgan „Der Socialdemokral" uak ei- anarchistischen Blätter „Freiheit-, .Rebell- u. a. übten ihren verderblichen Einfluß in Deutschland nach wie vor au« und seien noch ebenso verbreitet. ES sei auch nicht zuzugcben, daß die gemäßigtere Richtung im Gegensatz zu der anarchi die Thorheit Serbien- dahin kommen zu sollen, daß die Bulgaren ihren Zweck unter der Zustimmung Europa« und auf Kosten Serbien» erreichen werden, wenn auch nicht in Form einer Vereinigung Bulgarien« mit Ostrumelien. so doch dem Wesen nach, und damit hat die Sache eine Wendung genommen, welche Rußland kaum erwünscht sein dürste. * * * » Telegraphische Meldungen: * Moskau, SS. Ncvember. Li» Artikel der „Moskauer Zeitung" sucht ollszusühren, daß der Drel-Katserbuod nicht im Stand« «wese», dal Blutvergießen zwischen Bulgaren und Serben zu ver< Men. Dle» erscheine als kein angemessener Preis dafür, daß Rußland rtntsr Jahre hindurch seine ArttonSfteiheit gebannt babe. Rnßtand Hab« tm richtigen Bersländniß dem Vorgehen de« Fürsten Alexander gegenüber aus Wiederherstellung des »intus quo »ots bestaube». Al« somit klar geworden, da- von Eonipensattoaeo keine Red« sei» könne, habe der König von Serbien, der sactisch i» einem «asalleaverhültniß zu Oesterreich-Ungarn siebe, riueu räuberischen Einsall in das bulgarische Gebiet gemacht, sich sogaral« Wiederherfieller der Rechte de» Sultan« geberdet, während dir türkische Armee dem ruhig »nsad. Mi, welchem Rech, »hat Serbien die«, womit wird die Türkei Serbien hierfür belohnen? so sragt da« Katkosf'sche Blatt, Indem ,« hinzufüq«, daß die Türkei, kl?'« Et»wtlliguag j der Berliner Diqnatarmächtr. keinen Fuß de« Vulgarenlaudes au Serbien abtretea dürfe. Eine Verletzung be« bulgartlchen Laude« wäre für Rußland gleichbedeuiend mit e„er Verletzung der eigenen Lande«. Rußlands Für di« Unverletzlichkeit de» von Rußland er- ^ Territoriums zu stehen, sei Rußland durch und ^tionale Ehre vervflichtet. N.cht Sen- Illusionen sondern die vitalsten Interessen ^ ^ »hxlichen Fragen gegenüber eine Der Artikel schließ,: eine """ d" damit verbundene Vor- «><,- Einvernehmen unter de» Mächten »um Zweck der Wahrung de« Frieden» sei gut, weun es "" derpflichtuuaen bakire: üo ut ü«,. e« sei di» Pie „Politische Larrespoaden," schreibt. ^'«dtSdavo, bek-»m. daß irgendwo der Wunsch »ach ds." eine« EongresseS zur Schlichtung der Valka7 "ozu auch kein Bedürkniß vorhanden sei da k- lim «'Karten Ruhe und loyalen vrduung d-Nr-ig sestgesetzt sei. - »e«E »stcher^« «Uhelm find settnw In des mit d^a°»°"«'b-°^ S-nitSISwag.u «... ua» »xd dru »otdweudige» Wärter, gewinne. . d e Ermordung de» PolizeirathS Rumpfs, und ei» Plan, zur Zeit deS Proccssc« NcinSdors da« Leipziger ReichSgericktS- gcbäudc in die Lust zu sprengen. Gleichwohl wird bemerkt, c» könne keinem Zweifel unterliegen, daß die AliSiiahm.- maßregeln die Zügelung der socialdemokratischcn Agitation ur Folge gehabt haben, so daß die össcntliche Sicherheit und Ordnung nn Allgemeinen nicht gestört worden. DaS Alles st eine unverkennbare Einleitung zu einem Anträge, die GiltigkeilSdauer de» Soctalistengesetze«. da e» zur Zeit noch unentbehrlich sei, aus eine wettere Reihe von Jahren zn verlängern. * In dem Zeitpunkt, wo da« Projekt eine« die beiden deutsche »Meere verbindenden Canals so weit gedieben. daß dasselbe al- eine Vorlage der ReichSregierung dem Reichstage unterbreitet «erden soll, wendet sich das allgemeine Interesse mehr denn je den Arbeiten z», weiche die Grundlage für daS seit so langer Zeit geplante Unter nehme» bilden, und aus denen ein deutliche-, leicht verständ liche« Bild von der unser gesammte« nationale« und wirth- schaftlicbe« Lebe» so nab berührenden zukünfligen Wasserstraße zil gewinnen ist, und wollen wir in dieser Hinsicht aus die ErlänterungSberich te zu den generellen Vor arbeiten für den Bau de« Norv-Oftsee-CanatS binweisen, welche, hernuSgegcbcn von H. Dahlsiröm, soeben in Hamburg bei Friederichsen L Co., Gcograplnschc und nautische BerlagShandlung, erschienen sind. Der Verfasser hat im Interesse der Uebersichtlichkeit dcn Ltoss derartig gegliedert, daß der erste Abschnitt aneschlicßlich de» Be trachtungen über Werth und Bedeutung des Lannle »ach allen in Betracht kommenden Richtungen gcwidinel ist. istlei hzcilig wird in dem ersten Abschnitt näher ans die technischen Einzeltnilcn der An lage etngegangen, und Bau, Betrieb, llnieihaü, sowie alle z» den- selben in irgend welcher Beziehung stehende» Fragen einer ein gehende» Erörterung unterzogen. Der »weile Theil bringt die in Corresvondenzen, (Gutachten, Denkschriften, Berichten, Erläuterungen re. bestehenden Anlage» za dem Projekt zur tienntniß des Leser-, während der drille ein sehr reichhaltige- statistisches Material enthält, welches in tabellarische» Uebersichten über den übersundischc» Lstseevcrk.hr, sowie i der de» Verkehr der finnischen Häsen, den Verkehr re- EitercanolS, der Belte, über die NavigalionSverdältnisse, die tR'iaininl'chis'el.w gnng in den nördlichen MeereStdeilcn. die Raumverhälinissc der Segel- und Dampssahrzcuge rc. zum Ausdruck qctan-ir. D>e Wichtigkeit und der Nutzen eines Nord-OslseecanalS bedürje» angesichlS der maritimen Machtstellung, die Deuischland gegen- wäriig errungen, und des großen AnlheileS. den dasselbe am Well iiandel genommen hat, keiner aussührlichen Begründung. Seit längerer Zeit sind namentlich die Handelstammerbcrichie auf das Wärmste für die Verwirklichung de- Gedankens eingetrelen und haben daraus hingewiesen, wie das Unternehmen als ei» durchaus nattonale« anzusehen ist, sowohl in militairischer, als in tiandels- wirthschoftlicher Beziehung, da dasselbe gegen da- Uedergewicht des englischen Handel» in der Ostsee sich von Einfluß er weisen dürste. Die Verwendung von Reichs,»itteln und dcn Bau eine« solchen LanaleS läßt sich der Natur der Sache nach moiiviren durch die im Jnterrsse einer wiikianiercn Ilüstciiverilicidi guiig herbeizusührende unbestrittene Verstärkung der maritime» Wehrkraft Deutschland-, insbesondere durch die projectiricn Dtmen- sionen und die gewählte, den militairtschen Anforderungen entsvrc- chende Mündung de- LanalS in die Kieler Bucht. Was die vor- stehend erwähnten Dimensionen betrisst, so sind dieselben so bemessen, daß Schiffe bi« zum Tiesgang der für die offensive Kuitenverideidigung bestimmten Vavzercorvette» ohne weitere Verkehrung und ohne weient- Iichen Ausenihalt. andere Kriegssahrzeuge dis zu 7 M> I> r» Tiesgaug und darüber, 18—24 Stunden nach vorheriger Anmeldung der Durchfahr«, possireu können. Der durch de» Lanal zu erzielende bessere Küstenschutz ist ein Factor der LandeSvertbeidiguiiq. der nicht nur sämmtlichen deutschen Scebäsen, sondern auch d m allgem-inen deutschen Handelsverkehr zum Vortheil gereichen wird, letzteres i:> dem Ginne, daß er wesentlich dazu beitragen kann, eine Blokade der deutschen See- und Küsteuplätz« durch seiadliche Flottenalitheiluagrn zu erschweren. Eine besondere Wichtigkeit bat der neue Eanal, wie a»S den statistischen Nachweisungen und Zusammenstellungen zn ersehe», su. die deutsche Küstenschifffahrt, be, der, nach einer Rechnung. d>e de- züglich der Frequeoz in einem der letzwergangenen Jahre ausgcstelll
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