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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860330
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-30
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1886
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1810 «vch wir» »In sechster ans Brügz« meldete Iln Brüffeltt Blott bereits. die Regierung treffe Maßregeln zur Elubernsnng de« Ersatzbeere». Diesen Morgen tras der Geaerallieuleuaut Varo» van der Emisiev, der Eommaudeur de< erste» Militairrevier» hier ei», um den Oberbesehl zu übernehme». Seine Ankunft wirft h«. ruhigend; der General ist au» dem mexikanischen Feldzug all ea ichueidiger Soldat bekannt. In Lharleroi war mau josort nach de» iäreignijffeu in Lüttich aus Etwa- gefaßt; dir Bürger von Lharleroi. welch« bltbec ruhig zuleben konnten, wenn alljLhrlich einzelue Arbeiter streiklen. ahnten zwar Böie-, doch konnten selbstverständlich die sarcht- baren T holen, die sich adlvielien. nicht vorgesehen werde». Dennoch wird in der heutigen „Gazette de Ehärteres über die Verzögerung in der Abcommandirung von Truppen geklagt. An« Toarnay waren gestern nur 78 Ulanen hier, am zweiten Tage der Arbeit-einfteklnng. Die ganze Wehrkraft voa Lharleroi, Militair, Polizei und Bürgrr- wehr, betrag kaum 600 Mann. Do» schrecklichste Ereigniß ist der Brand der weltbekannte» Glas hütte von Engeo Baudoux in Jumet. Gestern war Baudoux ei» wohlhabender Man», der mit Befriedigung aus die vom Arbeiter an degonneae Laufbahn zurück- und in die Zukunft mit Vertrauen blicken konnte. ES war dem allgemein geachteten Großindustriellen bereit» für die nächste» Wahlen eia Si» i, der Kammer bestimmt. Heute steht die sieben» bi» achthundert Meter lange Fabrik rauchend und verübet da. Nachdem Alle» darin verwüstet war, steckte eia 18 jähriger Bursche die Fabrik in Brand, dann wurde auch Petro leum über da» von Baudoux bewohnte Schloß ergossen und der Besitzer mußte sich mit seiner Familie flüchte», um sei» Leben zu retten. Wer giedt ihm, weua seine Anstalt auch wieder ausgebaut ist, die verlorene Zeit wieder, wenn einmal der Mitbewerb seine Schöpfungen aus dem Gebiete der Gla-erzenguug verwendet haben wird? Der Schlag war kaltblütig vorbereitet. Um 9 Uhr Nach mittag» kamen die Empörer. E« waren arad« 600 Arbeiter um zwei Beckenösen thätig; sie mußten eiligst flüchten; 80 Ulanen kamen aus die Empörer zu, welche mit Steine» and Stöcke» auf die Soldaten warfen »ud diese schließlich zurücktrieben. Der Lieute nant und mehrere Mann wurden verwundet. Run war die Bande vollständig Herr der Anstalt. Erst wurde eine zweite Baude er wartet, dann wurde die Gasleitung »ach den Siedebecken abge- schnitten v»d einige Stunden lang bald wild, bald planmäßig wurde Alle» verheert. In den Kellern de- Schlöffe« spielten sich die scheuß lichsten Thatsache» ab, die Möbel. Wagen, Alle» wurde au« der Wohnung geschafft, mit Petroleam übergofseo und verbcanut. Während da- Schloß ausflammte, begaben sich einige Beamte der EtaatSanwalrschast» welche vergeben» in Lodeliasart aus militainsche Bedeckunggewortet hatten, nach Jumet, mußten ober bald umkehreu. Ll» da» Werk der Zerstörung vollendet war, begaben sich die Rebellen nach der Glashütte Mondron. um auch dort biaeiu da« verheerende Feuer za tragen. Glücklicherweise kam eia Zug Ulanen zur Ent» jetzuug der Familie Mondron, welche schon schwer bedroht war; ans die Fenste.'läde» waren mehrere Revolverschüsse obgesenerl worden. Bei Mondron befand sich auch Staat-miaifter Pirmez. Die Borgängn tu der Baudoux'scheu Anstalt verdienen besonder» Beachtung. Weshalb waren die-mal die Glasbläser, die doch sonst sich als die Aristokraten unter de» Arbeitern sich gebärden und sich bei de» früheren Streiken sehr ruhig verhielte», die-mal an der Spitze der Zerstörer? E» ist die Anwendung de» soclalistiichen Ein- wände» gegen den Gebrauch der Maschinen, um mich kurz zu fasten. Baudonr hatte die schwierige, bekanntlich viel Gewandtbeit erfordernde Bläserei an» dem Oien durch die Anwendung großer Becken ersetzt. Der jedesmalige Einguß ist bedeutend, der Rohstoff dafür kostet 1200 Fre»., vnd um jede» Becke» find 300 Arbeiter mit den Masseln beschäftigt. Die Maste löst sich leichter als au« dem Ofen lo» »ad auch weuiger geschulte Arbeiter werden der Handhab« gerecht. Baudoux hatte vier Becken, mithin 1200 Arbeiter. Lr er- »engte jährlich für 3 Millionen Franke»; über die Hälfte davon wurde an Lohn gezahlt. Die gleichsam zunftniSßigea Glasbläser schürten seit langer Zeit de» Haß gegen diese Neuerung, und bei dieser Gelegenheit brach er lo», zum Verderben de- Lohnherrn und »um eigne». Wa« wird an» der Vevöllrrnug werde», welche die Quelle des eigene» Wohlstandes verstvpftr- lnaktige» ktmschlynNsts ber trachtet Japaner schon zählt restich wird die er^rö^e^fich politischen d«rs. gnr Zeit vergr»! m> Lhriitenthum übertrete», viele Tausende Bekenner der dabei keinem bestimm««» Bekennt» des Sande« b» die Zahl da Tag »» Tag; christliche» Lehre. 1e rin besonderer Leipzig, SV. Mikr» 1886. * Der vom Bondesrathe angenommen« Gesetzentwurj übe» die Ansprüche des Gtnttyalter« von Elsaß- Lothringen aus Gewährung von Pension und Wartegeld wird Wohl insofern auch rückwirkende Kraft beigelegt erhalten, als der Familie des verstorbenen Statthalter« Freiherr« v. Mankeuffel nachträglich noch da« Gnadenquartal gewährt, depo, aus das bereits geregelt gewesene Diensteinkommen an- aerechnet werden soll. — Nur von pensionSsähigen Bezügen rann nämlich den Hinterbliebenen fragliche« Quartal verftattet werden, nicht auch von bloßen Remunerationen oder Reise-, bezw. Repräsentationskosten; die PensionSsähigkeit de» ae- fammten Diensteinkommen» des Statthalter« wird nunmehr aber reich-gesetzliche Anerkennung finden. * An dem Bau de» ReichStagsqebäudeS find die Arbeiten, welche während de» ganzen Winter» völlig geruht hatten, seit einigen Tagen wieder ausgenommen worden. * Die .Politische Korrespondenz" meldet auS „Philip popel, 20. März: „In Folge eines Befehle» de» Fürsten Alexander hat die Demobilisirung mit der Entlastung der Mannschaft der 3. AlterSelafse ihren Anfang genommen. Die Demobilisirung der stehenden Armee wird erfolgen, sobald die vier Regimenter, die sich gegenwärtig in Ostrumelien befinden, ihre Garnisonen bezogen haben werden. Bon den drei Majoren, Welche der früheren ostrumelischcn Miliz angrhört halten, sind zwei zu OversUieutenant» befördert und zu Brigadecomman- vanten ernannt worden. Der dritte, Major Nilolajew. wurde sofort nach Abschluß de» Kriege» zum Oberste» und General- Adjutanten de« Fürsten Alexander ernannt und gleichzeitig mit dem Eommando der Ehrenbrigade de» Fürsten betraut. Oberst Nilolajew ist von Geburt ein Bestarabier und hatte früher in dm Reihen der russische» Armee 20 Jahre al» Lieutenant gedient. Er ist ein hervorragender Militair von bedeutenden strategischen Talenten und großer Energie. — Seit einer Woche befinden sich hier mehrere Inspektoren der Finanzen, der Post und Telegraphen au» Sofia, um an die Verschmelzung der Einrichtungen der beiden Länder die letzte Hand zu legen. Da» Umwandlungswerk dal im Großen und Ganzen am 13. d. mit der Uedertragung de» Archive der Direktorium» der Posten und Telegraphen au» Philippopcl nach Sofia seinen Abschluß gesunden. Die durch da» organische Statut in Ostrumelien eingesetzten sech» Direktorien, nämlich die Direktorien de» Innern, der Miliz und Gendarmerie, der Finanzen, der Justiz, de» öffentlichen Unterrichte», de» Ackerbaues und Handel» (öffentliche Arbeiten und Posten und Telegraphen), sind nunmehr aufgehoben. Damit ist der kostspielige Apparat verwickelter Einrichtungen geschwunden, dessen Functionirm eine Provinz von 800.000 j>i» 850,000 Einwohnern mit 18,400,000 Franc» belastet batte, und besten Resultate in ökonomischer Beziehung Ver schuldung und Berarmung waren. Schon au» diesem einen Grunde ist e» begreiflich, daß die Ostrumelioien ihre Ber. einigung mit Bulgarien verlangten und gewaltsam durch setzten. Die Union ist in wirtbschastlicher Beziehung für Ost- rumelien von unschätzbarem Wertbe und man berechnet, daß die LerwaltungSkosten dieser Provinz sich in Zukunft nicht viel höher als aus eine Million Franc» delausen werden. Man hofft, e» werde in Folge dessen möglich werden, di« Steuerlast der Bevölkerung zu erleichtern und e» werden nach der allgemeinen Ueberzeuguna durch die Union >m Allgemeinen die Bedingungen für ein günstiges materielle» Gedeihen der Provinz, für bessere Commuaicationen. eine grsunvere Ent wickelung der Finanzen und bester gesicherte Zustände ge schaffen werden." * lieber die Verbreitung de» Ebristenthom» in Japan sind in neuester Zeit sehr benierkenSwerlbe Wahr nehmungen gemacht worden Bon berufener Seite wird dar über der »Kölnischen Zeitung" a»S Japan geschrieben: „Do« Edrisienihum fand m Jopon durch portugiesiiche Missionare am End« de» >6. Jahrhundert» zuerst, wevu auch nur lanaiam. Verbreitung. Al« die Millionäre im Laus der Zeiten jedoch auch Einfluß aut die poiitilchen Verhältnisse de» La»»e« », anntnne, suchten, entstand eine starke Strömung gegen »a« Ldrmrntdam. welche« schließlich gan» verdotea wird». Gleichwohl erhielte» sich Gruvpe» hetmlicher Bekenner der christliche. Ne«,«»,, denen ,« gelang, ihre« Glnnben »ach »nd «ach wieder Anerkenn»»» and Verbreit,», bei dem japamlchen Volke ,, verschossen. Erft in der neuesten Zeit gewann da» Ehristeatdum in Japan wieder testen Boden, rin »reipiiß. welche« wohl al« ei« Einstig, Folge de« g» orzag ,a geben- Sowohl der griechisch« nnd rünniche Katholik ismu» al» auch der Protestaatilmo» sinder eine ziemlich gleich« Bev» brrituna. Den» zeitweise die Zahl der Nndänger dieser »der den« Kirche schwankt, so liegt e» lediglich aa der Lehrweise und der Thvd- kralt der betreffenden einzelne» Missionäre. Die Verbreitung der christlichen Lehre gehr um so rascher und leichter vor sich, al» »ader rechtlich »och gesellschaftlich ein Unterschied »ater den Javaner» verschiedener Religio» gemacht wird, und diel« rechtliche Gleichheit Aller ist durch eine kaiserlich« Brrorduong an» neuerer Zeit aus drücklich au-geiproche». Bei dieser Lage brr Ding» tan» e» »ich« aussolle,, daß in» vorige» Jahre eine besonder« Mission unter de» Erzbischof Ozons mit eine« päpstlichen Brief an» Rom an de» taiieriichen Hos io Tokio gesandt worden Ist. Ja dem Schreibe» ge denk» der Papst zunächst mit höchster Aaerkeonang de« großen Eiker», den der Koner bei der Fürveraag de» Wohl» seine» Landes entfaltet. Diele» erhabene Streue» bezeuge nicht allein leine Weis- heit, es verdiene auch da» grSßt« Lob und die wahr« Bewunderung Aller, die da» Wohl and Gedeihen der Völker der Erd« wollen. Um diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihe», send« er diese» Schreibe» l« alle': Aufrktztigkei« and Ergebenheit. Anderseits aber Hab« er sich za dieser besonderen Mission um so mehr veranlaßt und verpflichtet geleke», al» er erfahrt» habe, daß den Missionaren und Christen überhaupt unter der mächtigen Herrschaft eia besondere» Wohl- wollen gezeigt and ihnen eia sicherer Schutz gewährt werde. Mit dem Ausdruck der Erkenntlichkeit verbind« er zugleich die Bitte, auch seraerhi» ihnen seinen Schutz erweisen und iomit die Sach« der Christen befördern zo wollen. Die Ueberrrichnng de» päpstliche» Schreiben» erfolgte am IS. September v. I. io einer besondere» Audienz, um welche der Grzbiichos vorher durch den beim dortige. Hol beglaubigten französische» Gesandten aachgesucht hatte. Bei der Audienz war der Erzbischof vom Seneralvicar Mida» begleitet; außerdem waren noch der javanische Minister der auswärtigen Angelegenheiten vnd der französische Minister selbst zugegen. Rach dem der Erzbischof durch den letzter» dem Kaiser vorgrstellt war, überreichte er ihm den päpstlichen Brief, wobei er ftr einer kurze» Anrede unter Andern» namentlich den Wunsch de» Papste» ans- Iprach, auch mit Japan in nähere Beziehung trete» zu wolle». Die Antwort, welche der Kaller gab. wurve in der Audienz selbst mündlich mitgetheilt und lautet dahin, daß er zu ferner großeu Befriedigung da» päpstlich« Schreiben erhallen »ad mit Ber- guüaea den Wunsch de» Papste», sich in Verbindung mft Japan zu setze», wahrgeuommeu bade. Der Erzbischof walle nach Rom die Versicherung zarückbringe», daß auch in Zukunft allen Christen der gleiche Schatz wir feine» andern Ualenhanea werde gewährt werden." * Rach den Berichten türkischer Blätter wird nächster Tage ei» Deiegirter der russischen Regierung and des heiligen Gynod in Konstantinopel eintrefsen, um mit Unterstützung der dortigen russischen Botschaft und einiger griechischer Prälaten und Theologen zu untersuchen, inwieweit die Gerüchte aus Wahrheit beruheu, daß der ökumenische Patriarch nun ernstlich daran denke, seine Kirche der römisch-katholischen zu nädern und die Autorität des Papstes anjuerkennen. Die russische Botschaft in Konstan tinopel hat d»r Pforte schon osficiell von der bevorstehenden Ankunst dieses Delegirten in Konstantinopel verständigt mit der Motivirung, daß es Rußland nicht gleichgillig sein könne, wenn das Oberhauvt der griechischen Kirche in derselbe» römisch-katholisch« Dogmen und Gebräuche einführen oder gar die Autorität des römischen Pontifex anerkennen wolle. Sollte« sich diese Gerüchte bewahrheiten, so würde Rußland keinen Augenblick anstehea, di« griechische Kirche vor der ihr drohen den Gefahr zu schützen und dieselbe aus ihren alten Grund lagen zu erhalten. Auch der bulgarisch« Exarch and der armenisch« nicht-unirtr Patriarch tu Konstantinopel worden schon voa der bevorstehenden Ankunst dieses Delegirten be nachrichtigt. Landtazsadschied fS» dt« Sttttdeversa»»«!»«, der I«Hre LAAG „d 18««. Vlr, Albert, von Gotte« Gnaden König von Sachsen rc. »c. rc. orkunden und fügen hiermit zu wissen: Bei dem Schluffe de» von UnS nach Maßgabe von tz. 1l5 der BersastuugSurkunde zusammenbernsenen einund - j zwanzigsten ordenllichen Landtag« eröffnen Wir, der Zu sage in 6. 118 der LersaffungSurkunde entsprechend, den ge treuen Ständen Unsere Entschließungen und Erklärungen in Bezug aus die bei dem gegenwärtigen Landtage stattgesundenen ständischen Jerathungen ln Folgendem: Wa» k. die Vorlagen an die getreue» Stände anlangt» so find dieselben zum Thcil als erledigt zu erachten, und zwar: ») durch den, den ständischen Anträgen gemäß erfolgten Erlaß der betresfeadea Gesetz« und Verordnungen. Namentlich ist die» gescheben: t) wegen der Zusammensetzung de» LandtagsauSfchusse« zu Verwaltung der Staatsschulden durch die der ständischen Schrift vom 2 December 1885 entsprechende Bekanntmachung dom 12. December 1885. 2) wegen der provisorischen Forterhebung der Steuer» und Abgaben im Jahre I38K durch da» Gesetz vom 12. De» rember >885, 3) wegen eines Nachtrag» zu dem Finanzgesetze aus die Jahre l884 und 1885 vom 26. März 1884 durch da» Gesetz vom 31. December 1885, 4) wegen der in Folge von Milzbrand zu gewährende» Entschädigung durch daS Gesetz vom l7. März 1886; d) durch besondere» Decrct. in welchem Unsere Entschließungen aus die Erklärungen und Anträge der getreuen Stünde bereits er gangen: in Betreff des Staat»hau»balt»etat- aus die Jahre 1886 und 1887 nebst Nachträgen durch da» Decret vom 27. März 1886. in besten Gemäßheit da» mit den getreuen Ständen verein barte Kinanzgesetz aus die gedachten beiden Jahre unverweilt erlassen werden wird; o. durch Entgegennahme der ständischen Er klärungen und Anträge: 1) wegen deS Ankaufs von fünf Freiberger Gruben, 2) wegen de» Rechenschaftsbericht» aus die Jahre 1882 und 1883, 5) wegen de» Standes der Alter-rentenbank, 4) wegen der miltel« de» Decret» vom lO. November 1585 in Bezug aus den Domainensont» und die Veränderungen riicksichttich de» StaatSaul» während der Jahre 1883 und 1884 gegebenen Nachweisungen, 5) wegen eventueller Ermächtigung der StaatSregierung zu provisorischem Erlaß einer Verordnung über die Heran ziehung der Militairperlonen zu Genicinveabgaben, 6) weqen des den Neubauplan für da« militairfiScalische Areal in Dre»v«n betreffenden Decret» vcm S. Februar 1888. B Vorlagen an die getreuen Stände, eücksichtlich deren r» Unserer Entschließung noch bedarf: Den ständische» Anträgen entsprechend werde» zu, Publi kation gelangen: 1) da» Gesetz, einige Abänderungen de» Gesetzes über die LandeS-Jmmobiliar-BranbversichcruiigSanstall vom 25. August 1876 detreffeuv. 2) da« Gesetz, eine Ergänzung nnd Abänderung der tzZ. 18 und IS de» Geletze» über da» Mobiliar» und Prival-Heurr- versicherungswefen vom 28. Aua»st 1876 belreffend. 3) da« Gesetz, die Befugniß der Polizeibehörden zum Erlast» von Ausenthallsverbolr» gegenüber voa bestraften Personen betreffend, 4) da» Gesetz, eine Abänderung der Revidirtea Land» gemerndeordnung vcm 24 April 1873 betreffend. b) da« Gesetz, di« Aushebung einer Bestimmung der Armen» vrdnnng für das Köaigteich Sachse» Es» TA. Oktober 1840 betreffend. 6) da« Gesetz, die vikduna voa Zuchtgenostenschaft« and di« Körung voa Zuchtbulle» betreffend. 7) da« Gesetz, die theilweis« Abänderung nnd Ergänzung de« allgemeine» Berggesetze« vom 18- Juli 1868 beireffend, 8) da« Gesetz, die Ausnahme einer 3pro«ntigeu Renten- «Nleiv« betreffend. Weiter geben Wir 8) den Erklärungen der getreuen Stände aus die Decret». die Erbauung einer Anzahl neuer Eiseubahaea betreffend. Unsere Zustimmung und Wir wcrden da« zur Au-südruag Erforderliche auorduen, auch von der ertheiltea Ermächtigung z_m Ankäufe der Gaschwitz-Meuselwitzrr Eisenbahn, zur Er» theiluag der Expropriatwn«desugniß an Privatgesellschaften behus« de» Baue« ewiger Eisenbahnen und zur Uebernahme de« Baue» und Betried» mehrerer Eisenbahnen im Fürstlich Reußischen Oberland« eintrrtendea Fall» Gebrauch macheu, sowie den Aotr<w wegen Herstellung einer Schleppkahn von Schlettau nach Crottendorf in Erwägung ziehen. Was ferner die voa den getreuen Ständen aa Uns ge brachten ll. Anträge. Beschwerden und Petitionen anlangt, so ist 1) da« Gesetz, di« Aushebung des Ouittungsstempel« und des Abtretung-stempels betreffend, zur Publikation gelangt. 2) Da« Gesetz, di« Abänderung der Noiarialsorknung und de» Gesetze» vom ü. April 1872 betreffend, wird zur Publikation gelange». 3) Zu Eap. 88 bis mit 102 de« StaalShaoShaltsetat« Die tzltz Nummer, umfasse»»«, »rglstrandenelngäng, bet Zen Leputatloue» vertdetle» fit mit: 418 Nummern bei der Beschwerde- und Petitionld.-putatto», 38 bet der Rechenschaft-deputatio». 220 bei der FinanzdepMatto» 4, 178 bet der Fiuanzdeputation 8 und > 67 bei der Gesetzgebung-deputation." Wtrden di« von de» getreuen Ständen gestellten Anträge in! Friedrichstraß«) enu-gtttten, so daß lewere« i» Febru sorgfältige Erwägung gezogen und darnach die erforderlichen I Betrieb gesetzt werde» konnte. Beide «astolte» stehe» Fügungen ertaste« werden. . .. . _ « 4) Von der Ermächtigung za Erläuterung der Bestim mungen in tztz. S und 21 de« Parochiollastengesetze« vom 8. März 1838 wird Gebrauch gemacht werden und die Bekanntmachung der von den getreuen Ständen in dieser Beziehung beantragten Verordnung wird demnächst erfolgen. ö) Die Petition des Stadtralhe» »u Plauen um Er weiterung der gewerblichen Fachzeichen schule und Errichtung eiuer kunstgewerblichen Muster- und Lorbtldersammluog wird in Erwäzung gezogen werden. 6) Wegen Errichtung einer Borschale für Taubstumme und einer Anstalt für geistesschwache Taubstumme werden die bereit» eingeleiteten Erwägungen fortgesetzt werden. 7) Bezüglich der aus Errichtung «wer Apotheke in Groß bartmannStors gerichleteu Petition fiud weitere Erörterungen »ereit» eingeleitet worden. 8) In welcher Weise den Wünsche» der Gemeinde Reudnitz wegen Abhilfe der mit ihrer jetzigen Verfassung verknüpften ÜebelstLnv« eutsprocheu wcrden könne, soll wogen werben. 9) Tie Petition des Invaliden Jacob Hantusch in Glaubaitz wird durch entsprechende Bescheidung nab Ver ständigung desselben erledigt werben. 10) Die Petition keS früheren Ehauffeegeldeinnehmer« Hermann Schvlzel. soweit sie aus Bewilligung einer leben- länglichen Pensionszulage gerichtet ist. wird nach dem Ergeb- niste der weiter statlfindenden ärztlichen Untersuchungen Schvlzel'» zur Erwägung und Entschließung gelangen. Wa» die sonst noch von den getreuen Ständen gefaßten Beschlüsse anlangt, behalte» Wir UnS vor. solche in weitere Erwägung zu nehme» und nach Befinden da» Erforderliche daraus zu verfügen. Wir verbleiben Unseren getreue» Ständen in Huld und Gnaden jederzeit wohl beigeihan und haben zu Urkund alle» dessen gegenwärtige«, ia da» Gesetz- und BerorvuuugSblatt anszunehmenden Landtagsabschied eigenhäudig unterschrieben w»d «U Unserem Königlichen Siegel bedrucken lasten. Gegeben zu Dresden, «u» 28. März 1886. Albert. Alfred Gras von Fabriee. fl-. 8.) Hermann von Nostitz-Wallwitz. Carl Friedrich von Gerber. Ludwig von Abeken. Leonce Freiherr von Könneritz. -j- Dresden, 28. März. In der gestrigen Schlußsitzung der Zweiten Stänvekammer wurde die nachstehende Zusammenstellung der GeschäslSthätigkeit der Kammer während de« nunmehr verflossenen 2l. ordentlichen Landtag« zur Verlesung gebracht: „Die Kammern de» Landtag» I885I86 wurden am 10. November 1885 eiuderuien und sind demnach bi» mit heute in einer Besainmt daver von 4 Monaten 19 Tag n versammelt gewesen, wädrend welcher Zeit 82 öffentliche Sitzungen abgedalten worden sind. Diese Sitzungen beanspruchten im Olanzeu «ine Zeit von ca. 168 Stunden, so vaß durchschnittlich jede Sitzung reichlich 2 Stunden gedauert bat. Die längste Sitzung deaaspruchte 6 Stunden 35 Minuten, die kürze' dauerten 10 Minuten. Die Hanptreqiitrande umfaßt ölO Nummern, bestehend in 27 Dekreten, 8 selbstständigen Anträgen, 120 Piotckollextrocten der Ersten Kammer, 160 Berichten, Anträgen über mündlich zu erstattende Berichte. Anzeigen über unzulässige Petitionen «., Soiidergurachten, Zulammenstellungea rc.. 1 Interpellation, 194 Drucksachen und soustigeu Eingaben. Die Hauplregistrande für Beschwerden und Petitionen enthält 327 Nummern, und die Registranden der 5 Ab> tveilungen zusammen 39 Nummer», wovon 5 ans die k., 11 aus die ll., 9 aus die III., 4 aus die IV^ 10 aus die V. Abtheilung eutsallea. Diese Lbtheilunaen habe» die Wahlen von 32 Ab- geordnete» geprüft und diese» Geschäft i» 26 Abtheilnng«sitzu»geu erledigt. Boa de» bet der Zweiten Kammer eingegaagenea 2? königlichen Dekrete», sowie von den bei der Ersten Kammer «ingegangenen »nd nach dort erfolgter Berathuug an die Zweite Kammer gelangten 13 Dekreten sind verwiesen worden: 1 Dekret zur Berathuug im Plenum, 4 Teeret« aa die Rechenschast-deputation» 14 an die Finanzdevutation ^1. 5 an die Finanzdrvntation 8 und 10 an die GesetzgebmigSdeputation, wogegen weitere 6 köaigl. Dekrete (Dahl de» LandtkigjauSschuffe- zu Verwaltung der Staatsschulden, Wahl de» ständischen AuSschusie- für da- Plenum der Braiidversicheninge- commüsion, Besetzung de» StaatSgerichtShose«, Schluß de« Landtag« und die feierliche Verabschiedung desselben) theil» durch dir erfolgten Wahlen, theil» durch Bortrag in beide» Kammern ihre Erledigung fanden. Bon den vorgenannten Dekreten betrasen die wichtigsten Folgen des: den Rechenschaftsbericht, den Staai-hauSbalt-etat, einen Zusatz »u ßß. 18 »ad IS de» Gesetze» über da- Mobiliar- vnd Privat, seucrv^sicherung-welen vom 28. August 1876. den Aakaut voa b Freiberger Gruben, die Gewährung o»a Entschädigung skr aa Milzbrand gelallevr Rinder, die Besngniß der Polizeibehörden »nin Erlaffe von AusenthaltSverbotr» gegenüber bestraften Personen, Ab. äaderung de- Gesetze- über die Lande-immodtliar-vraadversiche. rnnq«.AnstaIt vom 25. August >876. Bildung von Zuchtgenoffen schäften und die Körung von Zuchtbullen, theilweise Abänderung und Ergänzung de» allgemeinen Berggesetze» vom 16. Juni 1868, den Vau mehrerer Secundäreisenbahnen. de» Neudauvlan für da» vormal» militairfi-colische Areal in Dresden und einige damit im Zusammenhänge stehende Bauten and Einrichtungen. Abänderung der rrvidirten Landgemeindeordnuug vom 24. April 1873. Auinabme einer 3 proceiitige» Anleihe über 24 Millionen Mark, den Bau mehrerer Eisenbahnen durch Privatgesellschaften, Anshebung einer Bestimmung der Armenordnung für da» Königreich Sachsen vom 22. Ociod-r 1840. die eveniuelle Ermächtigung der Regier»,, z, proviior'ichem Erlaß einer Verordnung, die tzernnztrhim, der Militair- Perionen zu Semeniveobgoben. An Berichten (einickließllch der gedruckte» Anträge z» mündlich«, Ber chteu. Anzeigen. Unterlagen »«) stad erstattet worden: 1 Bericht von »er V. Aotdeilunq. 10 Verichle voa der Beschwerde- and Petition-deputation. 6 von der Rech»»<chaft«d»p»ta«>o», 41 von der Finanzv-vuiarion 4. Id von der Finanzdepntatioa S. 21 von der Ge'rtzgkbnogtdeputolio», b von de» Herren Rrsorente» und Eor- rrserenren Die Jnterp-llatioa hat dnrch Beantwort»« der königliche» Staat», rezieruag ihr« Erledianng gefunden. Boa de« 8 ielbstständige» Anträge» sind ö l» beide, Kammer, und 3 (Verstaatlichung der Brandversichernng «nf di« bewegliche Hab«. Abänderung de« Volksschulgesetze« vom 26. April 1873 »nd Unterstützung dienstuntüchtig gewordener Waldwärter) nur ü» der Zweiten Kammer berathea de», wieder zurückgezogen worden. Asylvereiu für Obdachlose. * Leipzig. 29. März. Unter dem Präfidtnm de« Herrn Siecht», anwolt vr. Zenker hielt am gestrigen Sonntag der hiesige Asyl- Verein für Obdachlose seine die»jShrigr ordentliche Graeral- Bersammlung in der Anstalt selbst ab. Der erste Pnnct der Lagesorbnnag war der Vortrag des Rechenlchoftsbericht» ans di« Zeit vom 1. Januar bi» 31. De- «mder 1885. Sir entnehmen daran» Folgende«: Da« „Asyl tür Obdachlose", welche» den Zweck Hot, mittellose» Mitmenschen in der Weise za Helsen, daß e» vornehmlich den hier Durchreisende», aber auch hiesig», Perionen ans eine oder einig« Räwie unentgeltlich« llnterknuft. sowie Abend» Supp« und Morgen- Kaffee gewährt, vollendet in diesem Frühjahre da» zehnte Jahr leine« Bestehen». Aniänglich waren sein« Räume nur für die Ausnahme männlicher Obdachloser eingerichtet, welch« naturgemäß häufiger ans Reise» begriffe» and daher zahlreicher in der Lage ad. die Dienste der Anstalt in Anspruch zu nehmen. Aaderer- eit» sagte man sich, daß weibliche Obdachlose in einer fremde» Stadt noch viel dringender der Hilfe bedürse» al» Männer, welche sich leichter ein Unterkommen zu »erschaffe» wisse», und »aß sie ia diesem Falle bedenklicheren Gefahren »»«gesetzt find. Ohne daß also die im Oktober 187L beschlossene» Satzungen de« Asyloeretn« voa vor» Herrin die Errichtung eine» Frauenoivl« für au-geschloflea betrachten, fanden sich doch erst i» Jahre 1883 bemittelte Menschenfreunde, welche die Erruytnng de» »eben de» Männeralyle in der Thalstraß« gelegene» Frauenasyl» (in der 'im Februar 1884 « unter der re»d sich de» Beaufsichttguna de« Asyl» für weibliche Obdachlose die Damen Frau Bieebürgermeister Lichorin», Fra» Krei»s«retair Franke» Fra» Professor Hi», Fron Llementiae Lt»d««r, Frau Geh. Hosrath Peschel, Frau Geh. Rath Lhiersch, Fron Pastor Volkman» und Frau Stadtrah Bolkman» unterziehe»; r» find dies die nämlichen Frauen, welche schon i« Jahre vorher die Güte hotte», da» Asyl z» coatrolire». Wa« die Fr«q»e,z der Anstalt betrifft, so fand«» t« Jahr« 188ö im Mänaer-Asyl überhanpt 17,413 Ausnahme» statt, gegen 13,622 im Jahre vorher »nd 10,263 >» Jabre 1883. so daß also eine ganz erhebliche Steigerung de» Besuch» sich ergeben hat. Zu- rückgewiesen wurden 68ö Personen, unter welcheu sich viele ve» fanden, di« lediglich wegen Mangel« an Ronm keine Ausnahme finde» konnte». Luch im vergangenen Jahre sind nennen-werth« Unregelmäßigkeiten in dem Verkehre mit de» Uedrrnachteuden »tcht vorgekommeu. Di« stärkste Frequenz fand in de» Monaten Januar und December 0t164 und 2188 — ausgenommen 2027 »nd 2090) statt, die schwächste in de» Monate» Mai. Jan« «ad Juli, in welcher 871, bezw. 826 und 882 Personen vorsvracheu und davon 842. bezw. 902 und 852 Ausnahme sanden. In den übrige» Monaten iprachen vor: im Februar 1887 (aafgenommen 1802), im März 1b76 (aas genommen lblS), im Avril 1106 (ausgenommen 1074), im August 130? (ausgenommen 1270). im Sevtember 1379 (ausgenommen 1341), im Oktober 1876 loufgeuomme» 1823) und im November 1926 (ausqe- oommeu 1874). Von den Ausgenommen«« standen 50 im After voa 60—80 Jahre». 329 im Alter voa 50—60 Jahre», 1203 >m After voa 40—50 Javreu, 2574 im Alter von 30—40 Jahre», 13,208 im Alter von 15—30 Jahren und 48 im After »an 1—15 Jahren. ES sprockteil zweimal vor 2624, dreimal 639 Personen; gebadet haben 4432, gereinigt wurden 512 Personen. Bezüglich der Frequenz im Franeu-Asyk ergirbt sich au» dem Berichte Folgende». E» sprachen im Ganzen vor S6S und wurden zuruckgewiesen 40 Personen und zwar im Januar 94 (zurückge- wiesen 3), im Februar 5? lzurückgewielea 2). im März 76 (znrück- ^ewieien 3). im April 144 (zurückgewiesen S). im Mai 39 jurückgewielea 5), im Juni 41 (znrückgewiesen 1), in Juli 100 zuruckgewielen 2), im August 80 (zurückaeanesea 2), im September 50 (zurück ikwielen 3), im Oktober 99 (zurückgewiesen 2). im No- vember 109 (zurückgewiesen 3) nnd im December 83 (zurückgewiesen 6). Von den Aufgenommenen standen 19 im Alter von 60—80 Jahr«, 45 im Alter von 50—60 Jahre, 136 im Alter von 40—50 Jahre, 210 im After von 30—40 Jahre, 372 im Atter von 15—30 »nd 147 ,m Atter von 1—15 Jahre. E« sprachen zweimal vor 204, dreimal 138, viermal 96 und fünfmal 62 Personen; gebadet habe» 73, gereinigt wurde» 18 Personen. ES wird hierzn in dem Berichte Folgende» bemerkt: Wen» «an erwägt, daß voa den 929 Ausgenommen«» 204 zweimal, 138 drei- mal. 96 viermal und 62 süulmal während derselbe» Monate« im Asyle genächtigt haben, so gebt hieran« ei» unerwartet schwacher Verkehr hervor, der aber gewiß unr eia Anzeichen kür günstigere Verhältnisse hier gegenüber andere» Städten sein dürfte, in denen A'yle für weiblich« Obdachlose ungleich stärker besucht werde», »nd nur durch diese» geringen Besuch de» Frauenalylt ist der Verein bei den beschränkte» Mitteln, die ihm zur Verfügung stehe». tm Stande gewesen, de» Betrieb de« Mänurrasql» iy bisheriger Weis« sortzusühren. Al« wichtigster und erfreulichste» Ereiguiß hat da» Asyl den Be such Ihrer Majestät der LSnigia Larola am 28. Jannar 1885 zo verzeichnen. Die Hohe Frau nahm voa allen Einrichtungen ein- gebende Besichtigung vor nnd sprach ia huldvollster Weise Ihre Befriedigung über dir Anstalt au». Dem Asyl wurde» im verflossene« Jahre anßer den Jahre«, beiträge» voa insaesamm« 4542 ^l und kleineren Geschenken vo» zusammen 88 ^ll 70 -4 zwei ousehaliche und hochersrenliche Zuwea- dun-en zu Theil und zwar da» Lohmann'sche Legat mit 5000 ^l und au» der Rhade-Stiftung 500 ^ Der Ler- mögen« de stand de« Verein« bezifferte sich nach dem voa Herra Saft,rer vr. Max Abraham vorgelegteu, vo» den Herren Revisoren sür richtig befundenen Rechnung-bericht aas 95,48? >l; hiervon nehmen jedoch da- GrundstückS-Loulo allein 82,450 uad da» Mobilien-Lonto 3182 ^ ia Anspruch. Di« Generalversammlung genehmigte die vorgelegte» Berichte, wählte die Herren Arthur Günther, 0r. Rud. Engelma»» «nd Franz Liebe-kind-Platzmau» al« Rechnung»-Revisoren, wäh rend die onsscheideadeu Vorstand«.Mitglieder, die Herren Land- gerichtS-Rath Paul Schmidt, Diakon»» vr. Biakau, Prosessor vr. weck. Will,. Braune und Siadtralh Moritz P ohlentz. wieder- nnd an Stell« de» dohiugelchtrdene» Herra Bicebürgermeifter« vr. Stephani Herr Regieru»g«-Rath vr. Schober nengewählt wurde. Wir entspreche» gewiß einem allseitigen Wnasche der Freunde der Anstalt, wenn wir auch sür die Folgezeit dieselbe dem Wohl wollen und der »halkrästigeu Unterstützung durch die Bewohnerschaft emvsehlen, zumal im Jahresberichte die Rothwrndigkeit einer der- artigen Förderung noch besonder« betont wird. E- heißt a» der betreffenden Stelle folgendermaßen: ..Zu dem Rechnung-Werke, da- bet flüchtigem lieberblicke de» Anschein erwecken könnte, es befände sich der Verein in einer leidlich guten Finanzlage, muß erläuternd hiozugesügt werden, daß de» Betriebskosten voa über 8500 >l aa Jahre«beiträgen »ad Lapitaltzinsen nur rund 5000 gegenüberstehen, so daß also «in Fehlbetrag von rund 3500 » sich hätte ergeben müssen, wen» nicht außerordentliche Zuwendungen dem Berel» zu- geslossen wären. Darum muß um Erhaltung and Mehr»»« der Jahresbeiträge, sowie um freundliche Zuwendung außerordentlicher Gabe» fortgesetzt gebet«» werden." Sachsen. * Leipzig, 29. März. Durch de« streugen Winter haben die Arbeiten, die zur Einrichtung de« südliche» Fried- böse» nötbig sind, eine erhebliche Verzögerung erlitte«. So ist beispielsweise die breite Straße, wrlche vom Ende de» Thonberg« au» (hinter der Berbindung»dabn) nach dem Haupt- eingange führen soll, noch nicht einmal fertig mit Kies auf- geschüttet. geschweige denn planirt und befahrbar. Die Äblbeilungen de» Friedbose» selbst sind allerdmg« bereil» obgesteckt und deutlich erkennbar, doch konnte bei der abnormen Witterung von Herstellung der Anlage« bi« jetzt keine Rede sein. Unter vielen Umständen mußte von der Festsetzung eines Erössnung-terminS immer noch abgesehen werden. n. Leipzig. 29. März. Ai» gestrigen Sonntage fand in unserer a'.tebrwürdigen Rath«;rrischule eine ebenso schön», als eigenartige Feier statt, die sich zwar alljLhrlich am Sonntage Ocali wtrverbvlt, in diesem Jahre aber «me besondere Bedeutung gewann. Nachdem sich '/,ll Uhr di« künftige Ostern an» der Schule zu entlastenden Knaben und Mädchen nrdst ihren Eltern im Schulsaale versammelt hatten, erklang an» dem Munde der Kinder eine schöne, durch Herrn Lehrer Röhn trefflich einstuvirte dreistimmige Motette. Hier aus legte Herr Direktor vr. Helm in einer Ansprache
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