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7 -- . X isoo oder spätesten« mit dem Beginn de« Etat-jahre» publicirt werven; da« Herrenhaus ist erst au dem letzten Tag« des vorigen EtatSjahreS, dem St. März, zur Beschlußiafiuao über den SlaatShauShaltSetat gelangt. Erst um 5 Uhr konnte dem Kaiser der Bericht de« Staatsministerium« vorgelegt werden, in welchem die Allerhöchste Vollziehung de« Etats gesetze» beantragt worden. Ohne Bortrag über den Etat ab- zuwar^en, hat Se. Majestät alsbald die Vorlagen studirt und schon um neun Uhr Abend« oir von ihm vollzogenen ElatS- aesrtze dem StaatSmioisterim» wieder zug-stellt un) so die baldige Publikation derselben ermöglicht. 2a der Thal ein leuchtende» Vorbild für unser Volk! - Berlin, l. April. (OsficiL«J In der heute statt- gehabten Sitzung de» BundeSrath« sind dem Vernehmen nach die neuen Gesetzentwürfe, betr. die Besteuerung de« Branntwein«, nicht zur Vorlage gelangt. So viel man hört, sind dieselben bisher nicht definitiv sestgestellt und werden jrdrnsall« erst noch in der vermuthlich am Sonntag wieder stattfindenven Sitzung de» StaatSmioisterium« zur Durch» berathung gelangen. Erwägt man, daß dann noch die könig liche Genehmigurm zur Einbringung der Entwürfe im BundeSrathe al« Anträge Preußen« erforderlich ist, so Wird man kaum sehlgehen, wenn man annimmt, daß die betr. Gesetzentwürfe frühesten« Mitte der nächsten Woche an den BundeSrath gelangen lvantrn. « Am 2S. nab 30. März hoben zwei Eriahwohleu zum Reichstag stuttgefundea. Im 2. schleSwigsten Wahlkreise. Flea«. bürg, war die Wahl de« «lbq. Gottbnrasen (nattonall.) mr na- giUlg erklärt worden und e« fand am 29. März die Ersatzwahl statt. M« Laudtdateu stände» sich gegenüber die Herren Goiiburm'eo. Johannsen (Däne) uad Heinzel (bocialdemokrat). Bei der Wahl von 1884 wurden abgegeben 6617 »atiouaUiberale. 920 sortaldemo- kratische und 4826 däuische Stimmen. Jetzt wurde» abgegeben 7320 »ationalliberale, 4145 dänische und 2258 soeialdemokratisch« Stimmen. Der »ationalliberale (deutsche) Loudiüat ist somit im erste» Wahl- gang gewählt. BeinerkeuSwerth ist der parke Zuwachs der social- demokratischen und der erhebliche Rückgang der dänische» Stimmen. Am 30. März fand sodaa» im st. hannoverschen Wahlkreise. Aurich, eine Ersatzwahl für de» verstorbenen Abg. Vissering, der zur national, ltberalen Partei gebärte, statt. Im Jahr« 1884 wurden abgegeben im erste« Wahlgong 4529 »otionalliberale. 4840 deutichireisininge nn»489 iocialdcmokratijchr Stimmen, bei der engeren Wahl 7674 national- liberale and 7170 dentschsreisinnig« Stimme». Abschließende Resul tat» über die vorgestrige Wahl liege» an» diesem zersplitterten und weitläufigen Wahlkreise augeublicklich »och nicht vor. ES standen sich «in uationalliberaler. ein demlchfreisinniger uad eia sortaldemo- kritischer Landrdat gegenüber. Angeblich ist eine Stichwahl zwischen de» beiden erftgeuamtte» wnhrscheialich. » » La« Tocialtstengesatz ist in zweiter Lesung nach der Regierungsvorlage mit der Bc,chiankung aus zweijährige Billigkeit ange»ommen worden. Die dritte Lesnng. die morgen ftattfiuden wird, kann das Ergebnis, der zweiten Berathuug nicht mehr in Frage stelle». Eine aamtnttich« Abstimmung ist bisher unterblieben, sie wird voraussichtlich bei der dritte» Verathung stat finde». uad dann erst wird man genau die Zusammensetzung der Mehrheit uad Minder- hell kennen lernen. Vom Leotrum habe» gestern, wie mau därt, bet der entscheidenden Abstimmung 43 Mitglieder mit Nein, 35 mit Ja gestimmt. Vei den Deutschfreifinnigen fiel die Abwcsen- hcit mancher Mitglieder, z. B. die de« Lbg. v. Forckenbeck, aus. * Di« Lommission de« Abgeordnetenhauses für den An- trag -ropatsaek, betreffend die Gleichstellung der Lehrer an höheren Lehranstalten nichtftaatliche» Patronat« mit denen staatlichen Patronat«, hatte ihre Sitzungen einst- weilen auöges'tzt, bi» sie vom Ministerium in de» Besitz de» »rsorder- liche» statistijcbeu Material« gelange» würde. Mit o»erke»ne»S- wcrther Schnelligkeit ist vom EultaSminifterium ein sehr umsaug- reichcS, säst hundert Quartdruckseiten einnehmende« Material geliesert und zunächst an die Eommiisioalmitglieder vertheill worden. Daran« geht bervor, daß di« gewünjcht« Gleichstellung der Lehrer mit einem ,m Bcrhäliniß sehr geringen Mehraufwand herbeigeführt werde» kann. So beträgt das Mehr für Gehalt u»d WohauagSgeldzuschuß nur 673,338 Tie Glcichstellaag in der Pension beläuft sich nur aus etwa 68,000 Werde» die Lehrer dann noch in die staat liche Relicteacasse treten »nd deaselbr» Beitrag bezahlen wie die staatlichen Lehrer, nämlich 3 Pcoc. vom Einkommen, so würde staatlicher- «nd cammiinalerieitS überhaupt kein Zuschuß erforderlich sein. La« erforderliche stattstische Material läßt die vorhandenen Schwierigkeiten jetzt wesentlich geringer erscheine», al« man ansong« an-reh.neu must:«, linier diesen Umständen erscheint der Anlrag des Abg. Or. Kravo'schck nicht ganz aussichtslos. ES wird uur daraus ankomnien, das, der Staat an dem Mehraufwand sich ougemessea betbeiligt. Geschähe die« und stimmte die Eonimissioa sowie das Hon« der Gleichstellung zu, so wäre die Rangerhöhung der nicht staatlichen Lebrer. di« unr durch allerhöchste Cabinelsocdre erfolgen kann, voraussichtlich nur eine Frage der Zeit. Wenn von einigen Lehrern der Wunsch ausgesprochen ist, daß die Relictenbeiträge nicht von den Lehrern, sondern von den Gemeinden ausgebracht weroen sollten, so ha« dieser Wunsch allerdings keine Aussicht aus Erjolg. den» damit würden die nichtstaatlichen Lehrer bester gestellt als die staatlichen. Wie e» heißt, werdrn die LommissionSverhandlungen nunmehr ,n dieser Woche wieder ausgenommen. Vom Geburtstag des Kanzlers. * Berlin. 1. April. Bon den frühesten Morgenstunden an herrschte im Kanzlerhause, wie die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" berichtet, ein geschäftige« Leben und Treiben; denn in endloser Reihe strömen von allen Seiten, von nah und fern, in allen Formen und Gestalten Glückwünsche zum lieutigen Tage hier zusammen. Vor Allem sind Post und Telegraph »n reger Thätiakeil. Schon am gestrigen Tage sind in Briefen und Depeschen über 200 Gratulationen ein gelaufen, und heute waren bi« znr Mittagsstunde schon weit über 800 solcher Schreiben und Telegramme da. Der gestrige Abend brachte zumeist Briese und Telegramme von der sürst lichen Familie nahestehenden Personen. Heute Morgen kamen vor Allem Hunderte von Depesche» von Clubs, Gesellschaften. Studentenverbindungen, die den Anbruch de« Geburtstages deü Reichskanzler« beim Glase Wein oder Bier seierlcn und ihre Glückwünsche sofort telegraphisch absai.dicn. Der Kanzler selbst empfing um 9 Udr BormittagS schon ciue Deputatton ehemaliger Jäger und Schuhen aus Greifs wald, wo er al« Einjährig-Freiwilliger sein Jahr ab gedient hat. vm 11 Uhr brachte die Capelle de« 2. Garderrcgiment« z F. ein Ständchen mit folgendem Programm: Marsch auS Herakles von Händel; Ouvertüre zu II rv partoro von Friedrich dem Großen; Walzer „Mein Traum" von Waldteufel; Scene» au« dem Trompeter vcn Säckmgen; Hohensricddcrger Marsch; Preußen-Marsch. Um l Uhr folgte dann «ine Serenade der Capelle de« Kaiser-Alexander-Garde-Grenadierregimenl» mit folgenden ^ Piöcen: Bi-marck-Hymne von A. Baumgar!. Ouvertüre über den „Hohensriedberger Marsch" von Saro. Wotan's Abschied und Feuer;ander an« .Die Walküre", Deut>che Walzer vo» Strauß, Marsch de« 1. Bataillon« Garde 1806 (Armce- marsch Nr. 7.) Kurz nach 12 Uhr. bi« wohin auch schon zahlreiche andere Gratulanten ihre Wünsche dargebrachi ballen, erschien Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz. Der Reichs kanzler iam Höchstdemselben unten im Flur entgegen. Der Kronprinz schüttelte dem Fürsten warm die Hand und begab fich dann io die im ersten Stock gelegenen Salons Der Kronprinz verlich erst nach längerer Zeit wieder da« Palai« des Kanzlers. Gleichzeitig mit dem Kronprinzen war Minister v. Puttkomcr zur Gratulation gekommen. Um >2 Uhr 55 Minuten beehrte Se. königliche Hoheit Prinz Wilhelm, welche- den Kanzler schon am Morgen „nt der Uedersendung feiner Büste erfreut hatte, denselben mit seinem persönlichen Glückwunsch, und kurz nach l Uhr fuhr S« königliche Hoheit Prinz Georg zu diesem Zweck beim Reichskanzler vor. Rach 2'/. Uhr beglückte auch Se. Majestät der Kaiser und König den Kanzler mit einem Besuch und ver.vellt der Allerhöchste Herr i« Luaeublick. da dies« äeilrn geschrieben werden, «och bei fein«» ersten und rraebensten Diener, dessen Festtag mit diesem neue« Bewei« Allerhöchster Huld gewiß erst tue vollste und bealückendste Weih- erhält. Au« der reichen Fülle von Ehrengaben. Adressen. Zu- schriste«, Telegramm« vermögen wir nur Einzelne« zu erwähnen. Gleichen die Salon«, in denen die viele« Blumeu- spendeu imtergebracht sind, einem Garten in schönster Blüthen- Pracht, so sieht e« wiederum in den Gemächern, in denen von Stunde zu Stunde Geschenke sich mehren, ganz so aus wie in einem großen Waarenlager, theilweis« liegen die Geschenke noch in den Kisten und Körbe», die nur geöffnet sind, lheilö sind sie ausgepackt und ausgestellt. Suche«, Torten in allen Größen und Formen, vom Eoadilor und von deutschen Haus frauen gebacken, die echten Waldschnepfen, die Oculi vor« Rohr geliesert, kurz wo in Hülle oder Palast, in Wald und Feld etwa« Aparte« sür Küche und Keller gedacht werden kann, da« ist dem Kanzler zum Geburtstag verehrt. Der GreisSwalder Jäger- uod Schiitzeuverein. von dem eine Deputation, wie oben gemeldet, vom Fürsten selbst empfangen wurde» spendete dem Fürsten zum Geburtstage zum Andenken an jeoe'Ail. wo derselbe al« Einjährig- Freiwilliger in Greis-walv diente, ein Album in blauem Plüsch mit dem Wappen und NameuSzug de« Fürsten in Elfenbein, Inhalt 23 Blatt Ansichten von Greis-wald. Da» I. Blatt stellt daö Hau» dar, in welchem der Einjährig- Freiwillige v. BiSmarck wohnte. Roch mehrere andere Geschenke nehmen Bezug aus historische Erinnerungen. Sv sendet der Kriegerverein in Dortmund die Photographie der iu Dortmund am 4. Juni 1885 (JudilamyStag de« Fürsten) gepflanzten BiSmarck-Eiche. Die Photographisch« Gesellschaft in Berlin dedicirt eine große Photographie: die Kaijerproclamntiou iu Versailles; ein Oelgemälde von Scharfsenberg stellt die Gruppe dar, welche reichSlreue Bürger deS V. ReichSlagSwahI kreise« al« Theilnehmer am Festzuge am 1. April 1885 stellten; Bildhauer Mieschke-Berliu hat ein Rellefmodell de« Palastes Sr. Majestät de« Kaiser« in Gips gesandt. Von einem Pbolographen in Lübeck stammt eine Base, auf welcher ein Gruppenbild der drei Enkel de« Fürsten angebracht ist, von eiuer Hamburger Dame ein geradmteS mächtige« Bild von Hamburg, vom Alsteruser au» gesehen. Zahlreich sind neben Angebinden von bobem künstlerischen und materiellen Werth, unter denen namentlich ein prächtige« Schreibzeug iu Email in die Augen fällt, und mit denen auch ein mächtiger hölzerner Lekmsefsel, eingelegt mit Elfen bein (schöne Zeichnung), daun Hirsch- uad Büsselgeweihe au« Amerika und Hamburg, ferner Cuivre-poli-Gegenstäade in allen Formen zu nenne» wären, Kleinigkeiten von Frauen- Hand zu erblicken; so au« Salzhausen eine große, gehäkelte wollene Decke. Bouquel« künstlicher Blumen, Porzellan. Majoliken. Eine gestickte Plüschmappe mit Ansichten von Heildronn ist von einer, wie die deigelegle Photographie zeigt, reizenden jungen Dame gearbeitet. Ein Brautpaar, welche«, au« Merseburg und au« Württem berg stammend, die Einigung von Nord und Süd glücklich verkörpert, bat eine prachtvolle große Sepiazeichnung geschickt. Die obere Hälfte de« Blatte« schmückt ein Engel de« Licht«, welchen Genien de» Frieden« umschweben; link« in der Mitte de« Blatte« ist im Oval da« Bild der Verlobten, die Braut in schwäbischer Landestracht; unten erblicken wir die Burg Lichtenstein und eine Ansicht von Merseburg. Lu« der an Arndt'« Vaterlandslied anknüpseadeu poetischen Widmung lasten wir die letzte Strophe folgen: E« nah« der Lenz, bald lächelt der Mai, Bald blühen die duftigen Rose»; * Bald sind de« Wintrr« Stürme vorbei, Wie schön ist» im Lenze zu kose». Uad srcuadliche Grüße Dir sende» di« Zwei. Die beul' sich iu Lieb« verbuudeu; Dir sei von Norde, uad Süden in Lre» Ei» Lorbeer für Deutschlaad gewandt». Ein Hamburger sendet einen Schlapphut, der au« einem Pilz gemacht ist, der im Glatzer Gebirge gefunden ist. (Der Hut hat die Farbe, Aussehen wie Feuerschwamm und faßt sich auch so au.) Die Firma Raes in Niedernzwyl (Canton St. Gallen. Schweiz) sendet drei Goldknöpse. die 1867 in Acra an der Goldküste gefertigt sind und die Kunstfertigkeit der dor tigen Eingeborenen zeigt. Selbstverständlich fehlt auch eine reiche Collection von Werken, Büchern, musikalischen Compositionen u. dergl. m. nicht; namentlich überreichte der Parrysch« Verlag eine inter essante Collection von landwirthschastlichen Werken. Unter den Btumrnsenvungen sei zuerst ein Strauß au» Papicrblumen angesührt, den eine arme Arbeiterin in Schmölln dem Kanzler übersandte. Dem Empfinden nach ebenbürliz prangen sie neben den anmutbigen Blumengebilden, welche all,: Räume de« Kanzlerhause« mit süßem Dust durch- ziehen, und in denen ein berrlicher, über einen Meter hoher Ausbau au« Orchideen und Marschall Niel-Rosen von den Herren v Ohlendorfs in Hamburg und ein prachtvoller Blumenkorb von Rudolf Heryog besonder« hervorragen. Ein Blumenkorb, allcrding« uur eu rellek schmückt auch einen Riesenkuchen, welchen Krantzler'S weltbekannte Firma dem Kanzler gewidmet hat. Eine Aufzählung aller sür den „Genuß" im eigentlichsten Sinne de« Worte« bestimmten Geburt-tag-angebind« ergäbe rin ziemlich au-iübrliche« Register aller Producle von Wald, Feld, Garten, Weinberg u. s. w Io Form uod Inhalt sehr stattlich präsentirte sich ein vom Commerzienrath Borcbardt- Berlin übersandter prachtvoller, wobt einen Meter im Durch messer haltender Korb, gesüllt mit Erdbeeren, Calvillen, Waldschnepfe», da« Ganze von einer mächtigen Anaaa« ge krönt. — Waldschnepfen sind überhaupt sehr zahlreich ver treten, wohingegen „die Getreuen ou« Jever" in Anbetracht des langen Nachwinter« um Frist bitten mußten. Hoffentlich haben die Kiebitze di« zum ll. d. Ml«, ihre Schuldigkeit gethan. Austern sind vom Osficiercorp« de« 2. Bataillon« 84. Regiments in Apenrade gesandt, de-gleichen von Lün»- mann ui Hamburg und von änderen Seilen. Zwei Damen au« dem Lünedurgijchen, die häufig dem Fürsten Butler schicken, sind gekommen, um zum Geburtstag von ihnen selbst eingemachte frische Butter zu bringen. A» Wein und Bier ist so ziemlich Alle« vertreten, wa« da« Reich in diesen Getränken bervordrinat. Da» Hau« Fetvheim in Mainz sendet seinsle Mosel-, Rhein- und seinste Cadinettveine. Keßlrr in Eßlingen schickt eine Prob« seiner bekannten guten Schaumweine. Ferner sind an« Ungarn, Böhmen. Amerika Weine «ingegangen; sogar Proben von Jüterboger Wein sind da. Vo» Birrseadungen sehen wir: Pschorrbräu au« München, Kanzlerbräu au» Bunzlau. Bier au« der fürstlich Reußische» Brauerei, Gebräu von der Bismarckhöhe im Rirscugebirge. Exvortbier von Stockbauer iu Passau. Der Braumeister Rutjchmann von der Brauerei Neu-Bavaria in Petersburg sendet ein Faß Bier, auf welches jede Brauerei in Deutschland stolz seiu konnte. Auch sonstige zum Verzehren bestimmte Liebesgaben, zu denen der Norddeutsche sich schwer entschließt, fehlen nicht: Apfelwein au« Friedrich-dors am Tauou«. Heidelbeer- wern voa Fromm bei Frankfurt a. M. und Andere« prunken aus dem Geburtstagstisch de« Kanzler«. Ein der deutschen Sach« treu ergebener Bürgermeister au« Elsaß-Lothringen sendet alte« Kirschwasser al» eme Prob« de« im Rkichslandc erzeugten feineren Obstweine«. Natürlich find auch Cigarren der beste» Sorten vorhanden, darunter eine Marke ..Bismarck" au« Frankfurt a. O.. »md damit zum Rauchen auch da« Feuer nicht fehl«, hat eine Fabrik m Hannover eiue mächtige Kiste Zündhölzer übersandt. Eu, Landmam, au« Tölz sendet in oberbayerischer Mundart Glückwunsch »nd Blätter und Blüthen au« dem Gebirge mit der Widmung: Mit Vera «»ach «E i de«'»«chcht» Helmerding gratulirt telegraphisch mit solgendeu Versen: Ein Deakmal möcht' ich gründe» Dem Kanzler wobt eiamal. Da« Denkmal heißt Gesundheit «Umd dsD Metall vo> Stahl» Jedensall» bat sich Fürst BiSmarck'« 7l. G«burt«tag sür ihn und sür weiteste Kreise im deutsche» volle »l« «in echter rechter Festtag bewährt, an dessen Abend mau wohl wünschen darf, daß er sich noch recht, recht oft in gleicher Weise wiederhole. vermischte«. --- Berlin, 1. April. Se. Majestät verKaiser besuchte gestern Abend mit dem Kronprinzen und anderen Höchste» Herrschaften die Vorstellung im Opernhaus«, nach deren Schluß dann bei den kaiserlichen Majestäten eine kleinere Thee- gesellschaft stattsand. Am heutigen Vormittage ließ Se. Majestät der Kaiser zunächst vom Ober-Hof- und Hau«- marschall Grasen Perponcher sich Lorlraa halten, empfing daraus de» zum Commandeur der S4. Infanterie-Brigade ernannten General-Major d. Fischer, sowie die Major« v. Lettow-Vorbeck und Frhrn. v. Buddenbrock und nahm au« den Händen der Commandeur« der Leib-Regimenter und Leib- Compagaien die üblich«, MonatSrapporte entgegen. —Demnach halte der Monarch eiue längere Conjereoz mit dem Krieg«, »»iiüstcr General-Lieutenant Bronsarl voa Schellenborsf und arbeitete mit dem Cbej de« Militair-Cadiuel«. General- Lieutenant von Albedyll. — Vor der Tafel unternahm Se. Majestät der Kaiser iu Begleitung de« Klügcladjutanlen vom Dienst. Major Heinrich'« XVlll Prinzen Reuß. eine Spazierfahrt. Am Abend findet bei den kaiser lichen Majestäten wieder eiue größere musikalische Soiröe statt, zu der über 200 Einladungen ergangen sind. — Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz nahm am gestrigen Vor mittage mehrere Vorträge entgegen, empfing zur Abstattung persönlicher Meldungen die Geueral-Major» Gras v. Haeseler, v. Manley und v Aweyven und mehrere andere hohe Osficiere und war dann am Nachmittage um l Uhr io einer mehr stündigen Sitzung des SlaatSrath« anwesend. Abend« be suchte Höchstderselbe die Vorstellung im Opernhause. — Am heutigen Vormittage begad der Kronprinz sich nach der Caserue de« Kaiser Franz-Garde-Grenadier-Regiment» Nr. 2 in der Blücherstraße, um dort mit dem Erbprinzen von Sachsen- Meiningen der Compagnie-Vorstellung beizuwohnen. — Da« Beftnden Ihrer kaiserl. uod königl. Hoheit Vergrau Kron prinzessin ist- heule, wie die..Post" meldet, nach einer ziem lich gut verbrachten. Nacht wesentlich besser. Die Schmerzen sind ebensall« nur ganz gering wiever ausgetreten. — Auch die Besserung im Befinden Ihrer königl. Hoheit der Prin zessin Victoria schrutet in regelmäßiger Welse fort. — Am königl. Hose wurde heule der Geburtstag Sr. Hoheit de« Erbprinzen von Sachsen-Meiningen gefeiert. Höchst derselbe empfing im Lause de« Tage« die Gratulations besuche der vier anwesenden Mitglieder der königlichen Familie und zahlreicher Fürstlichkeiten :c. io, Stadtfchlosse zu Char- lottendurg. Schon am Morgen war demselben vom Musik- corp« seine« Regiment« eine solenne Morgenmusik gebracht worden. — Am Nachmittage folgten der Erbprinz und die Erbpriuzessin eiuer Einladung der krovprinzlicbe» Herrschaften zum Diner. Heule Abend findet bei den erbpriozUchen Herr schaften im Schlosse zu Eharlotteuburg eine größere Festlich- kcit statt. — Magdeburg. 3l. März. Im Anschluß an frühere Mittheiluogcu betreff« der Einverleibung Buckau« in den Communalbesirk Magdeburg sei hiermit au« dem zwischen den beiderseitigen städtischen Behörden geschlossenen Ber trage nach der „Saalezeitung" Einzelne« hervorgehoben. Beide Commune» treten unter benselbeu Rechten und Pflichten zu einer einzigen, unter einer Verwaltung steheudeu Gemeinde zusammen. Mit dem Tage der Bereinigung beider Städte tritt in Buckau dieselbe Commnualbestcuerung. wie sie in Magdeburg besteht, ein und zwar einschließlich des Schub und MarktstandSgelbeS, jedoch unttr Ausschluß de« Buckauer Gebühren -Tarifs sür dre Benutzung de« dortigen städtischen Begräbnißplatze«. Die bisher in Magdeburg besteben den Orlsstatuteo erhalten für Buckau mit dem Tage der Einverleibung Wirksamkeit, uur bezüglich der Ber, Ibeilung der Einquartirung-last bleiben die bisherigen Bestimmungen sür Buckau vorläufig in Kraft. Alle Ein« wohner Buckau«, welche zur Zeit der Verschmelzung beiter Städte ein jährliche« Einkommen von mindestens 900 be ziehen, sind zur Ausübung de« Bürgerrecht«, deü activen und pa'siven Wahlrecht« befugt, ebenso alle diejenigen Personen, welche z. Z. iu der Bürgerrolle Buckau« eingetragen sind, selbst sür den Fall, daß dieselben zu dieser Zeit da« festgesetzte jährlich« Einkommen nicht haben. Im Fall« der Bereinigung wird die Zahl der unbesoldeten Mitglieder de« Magistrat« um ein« erhöbt, e« tritt ein« von den dortigen un besoldeten Magislratlmilgliedern al« Stadtrath in da« Magi stralScollegium zu Magdeburg, uud 6 Mitglieder der Stadtver orbnelenversammlmig zu Buckau bi« zum Ablauf ihrer Wahl' Periode in die Stadtverordnetenversammlung zu Magdeburg. Eine entsprechende Vertretung erhält Buckau in den städtischen VermaltungSbepulaliooeu. Die Stadtgrmeinbe Magdeburg regelt die Gehalt«- und PeusionSansprüche de« jetzigen ersten und zweiten Bürgermeister« von Buckau. Die im Dienst« der Stadt Buckau stehenven Gemeindebeamteu. soweit sie nicht bei Uebrroahme der Polizeiverwaltuog vom Staate über> oommeu werde», sowie die städtischen Lehrer gehen von diesem Zeitpuncte ad in den Dienst der Stadlgemeiude über unter den biSderigen Rechten uud Pflichten. Für die Be amten und Lebrer der einzuverleibenden Commune werden die in Magdeburg geltenden BesotdungSsätze und Gehalt«- scalen derart in Auwenduvg gebracht, baß eine Gleichstellung der Buckauer Beamten und Lehrer hinsichtlich der Besoldung spätesten« iu 9 Jahren erfolgt sein muß. Deu Buckauer Lehrern und Beamten verbleiben ihre Gerechtsame bezüglich ber Schulgeld freiheit. Da» sämmtliche bewegliche und unbewegliche Ver mögen der beiden Städte wird zu einem Ganzen vereinigt, nur ist da« beiderseitige StistSvermögen hiervon ausge schlossen. Eine Steuer- und Schulgelderhedestelle, sowie eme Sparcassenfiliale.und ein besondere« Standesamt bleiben in Buckau bestehe»., Die städtischen Schulen Buckau« bleiben bestehen. Für schleunige Fertigstellung de« Aspbalttroltoir« trägt der Magdeburger Magistrat Sorge, ebenso, daß aus deu Fahrdämwen ver Straße nach und nach da» Kops stempflaster durch Reihcnpflaster ersetzt wird. Betreff« der traßenreiniguna gelten die in Magdeburg bestehenden Grund sätze. Sämmtliche Straßen Buckau« sind mit unterirdischen Entwässerung«anlagen (Canälen) zu verleben. Bezüglich der Slraßeulateruen-Beleuchrung finden die in Magdeburg gelten den Bestimmungen Anwendung. Die städtischen Behörden Buckau« verpflichten sich, sich vor der Bereinigung aller Maß nahmen zu enthalten, welch« der Finanzlage der Stabt Magdeburg Nachtheil bringen könnten. Der Zeitpunkt sür die Ausführung ber Bereinigung beider Städte ist aus den 1. LprU 1887 festgesetzt. — Mainz, 1. April. (Frankfurter Zeitung.) Wenige Minuten nach 12 Uhr verkündeten m verflossener Nacht die Sturmglocken einen Brand, ber alsbald seinen Feuerschein über die ganze untere Stabt warf. Auf dem auf dem an- geschülteten Rbeinaser. einige hundert Fuß oberhalb der „Stadl- Üalle" befindlichen Meßplatz war Feuer «»«gebrochen. Ja einem Asseatbeater in der ersten Reibe Ver Schau buden nächst dem Rbein seinen Anfang nehmend, hatte da« Feuer in wenigen Minuten die ganz: Budeureihe. neben vem Affentheater ein große- Sa»perletheater und verschiedene fliegend« Photographenatrlier« ergriffen und in da» Bereich der Flammen gezogen. Binnen wenigen Augenblicke» war die ganz, Budeureihe mit alle» Inhalt verbrannt. Mit Au«- nahm« «ue« ElepHanken find in dem Ussentheuter sä«»tlich« Tier«. »1Ae Nss», Hunde. Schüfe, Zuge» und anig« Vei« Pferde mit verbrannt. Li« »Lchstrheudeu Wagen der Luden- desitzer sind ebenfalls total mitverbraaut und e« bot einen traurigen Anblick, diese armen — alle nicht versichert — nur »alb angekleidet«« Leute häaberiugend und jainmernd obdachlos vor ihrer in Flaouneu ausgehenden Hab« stehen zu sehen. Em große« Glück war, daß der Wind die Flammen nach der Rheiufeite trieb, sonst wäre Alle« aus dem Metzplatz nieder- gebrannt und anch eine Menagerie mit einer größeren Anzahl Raubthiere iu da« Bereich der Flammen gerathell. — Bredo« st« Stettin), 1. April. Soeben 12 Uhr Mittag« lies der erste Subve»tion«dampfer für den Norddeutschen Lloyd, Linie Japan-Australien, aus der Werst de« Vulcatf glücklich vom Stapel. Derselbe erhielt in der Taufe, welche von Fräulein Schlutow vollzogen wurde, deu Name» „Stettin". ---> Au« dem Sa^prlande, Sl März. Ein schwerer UuglückSfall hat sich gestern iu der neu errichteten Dynamit- abrck zu Förde in dem zum Sauerlaode gehörigen Kreise Olpe ereignet, indem in Folge Explodiren« von Sprengstoffen von den mit der Zubereitung beschäftigten Arbeitern fünf get übtet wurden. Die Leichen sind gräßlich zugenchtet uad kaum wieder zu erkennen. Die Unglücklichen hinterlassea zahlreiche Familie. Durch wessen Verschulden die Explosion berbeigesührt. konnte nicht sestgestellt werden, wahrscheinlich baden die Getvvleten durch eigene Unvorsichtigkeit da« ent setzlich« Geschick über sich selbst herausbeschworen. Vor wenigen Wochen sind in derselben Dynamitsabrik auf ähnliche Weise ebenfalls drei Arbeiter um« Leben gekommen, also acht Opfer in kurzer Zeit. — Colmar, 29 März. (Frankfurter Zeitung.) Die Strafkammer de« Landgericht« Colmar hat sich in ibrer Sitzung vom 25. März mit einem Strumpfband» Proceß zu beschäftigen gehabt Am 18. November 1885 wurde zu Hirzelbach im Weilerthal« Frl. Pbilomene Marcot mit Herrn Jean Baptiste Douleuville getraut. Wie gewöbnlich wurde während de« Hochzeitmahle« von einem der Brautführer da« Strumpfband der Braut, geraubt, i» Stücke geschnitten und an die Festgäste vertheilt. Diese« Strumpfband trug die französischen Nationalfarbeu. Damen und Herren steckten sich em Endchen in« Knopfloch und Jedermann blieb während der beiden Festtage damit geschmückt. Nachdem der Vorgang von einem Gendarm denuncirt worden war, wurde» die jungen Eheleute, die drei Brautjungfern und vierzehn Gäste vor die Strafkammer de« Landgericht« Colmar geladen. Alle Augeschnldigten gestehen, ein Endchen de« tricoloren Strumpfbandes im Knopfloch getragen zu haben und mit diese« Schmucke in dem Dorfe herumgegangen zu sein; sie versichern aber zu gleicher Zeit, die Idee einer politischen Demonstration sei ihnen nie eingefallen. Ihr Vertheidiger hebt hervor, daß e« noch weniger, al- in dem vor einiger Zeit abgcurtheilten Proceffe von Orschweiler möglich sei, m der seinen Clienten vorgeworsenen Thatsache eine politische Manifestation zu erblicken. Da« Gericht theilt diese Ansicht und spricht die Angeklagten frei. München, 1. April. Die „Allgemeine Zeitung" ver öffentlicht folgende Erklärung: Der Nolhruf für di« Erhaltung Rom«, welchen Herman Grimm in der „Deutschen Rundschau" und Ferdinand Gresivro- viu« in der „Allgemeinen Zeitung" erhoben, ist au« dem Herzen der ganzen gebildeten Welt gesprochen und findet in Deutschland lebhaften Widerhall. Wir, und Tausende mit un«. die dem Aufenthalte in der ewigen Stadt edelste Lebenserinnerungen verdanken, möchten jene weihevoll« An schauung de- Großen und Schönen auch de» kommenden Ge schlechtern so unangetastet al« möglich bewahrt wissen. Wir erklären da« Selbstverständlich« ausdrücklich. weil wir ver nehme». daß da. wo jene Darstellungen wirken sollen, man sich bemüht, sie sür vereinzelte Stimmen au-zugeben. Nie war da« Urtheil aller Einsichtigen einmütbiger. Wir freuen un« der Einigung Italien« und seine- Aufschwung«; wir verkennen da« Recht der Lebenden nicht; aber wir warnen, e« dort zu mißbrauchen, wo es den Forderungen de« Gemüth« und der Geschichte an« bloö materiellen Rücksichten feindselig entgegen- tritt. Rom ist «ine ideal« Haupt- und Vaterstadt oller Männer der Kunst und Wissenschaft, «in Reiseziel sür Freunde de« Erhebender» und Schönen aus allen Ländern, und indem wir erwägen, was auch VaS heutige Rom so vielen von Denen, die zu ihm wallfahrten, schuldig geworden ist, dürfen wir unS wohl den dochherzigen Italienern selbst anschließen, welche da« Erbe der Vergangenheit auch ber Zukunft in würdiger Gestatt überliefern wollen. München, nn Frühling 1886 Or. Baumeister, H. Brunn. M. Carriere, W. Christ, 2. v Dölltnger, 1)r. Flasch, vr. I. Friedrich, W. v. Giesebrecbt. Paul Heys«, Kriebel, Franz v. Lenbach, vr. Hermann Lingg, Franz v. Löher, C- v. Piloty, Itr. v. Pranll, I. L. Raab, F. Reber. A. v. Rokbmund, R. Schöll, L. Thiersch, Max v. Wivumann, E- Wölffli». — Wien, 31. März. Die österreichische Regierung hat vor einiger Zeit an den Obersten SanilätSrath die Ansrage gerichtet, welche Stellung zu der Impfung Pasteur'« gegen die HundSwuth rinzunehmen wäre, und ob auch von Seiten Oesterreich» in amtlicher Weise ein Fachmann nach Pari« zu entsenden sei, welcher im Institute Pasteur'« Studien machen sollte. Der Oberste SanitätSrath bat nun beschlossen, ver Regierung zu empfehlen, gegenüber der Pasteur'sche» Impfung eine abwartrnde Haltung ei»- »unehmen. Denn die Ansichten der wissenschaftlich«, Kreise, so heißt e« in der Begründung diese« Beschlusses, seien über die Bedeutung der Pasteur'jcheu Impfung noch nicht geklärt, zumal Pasteur einige weseutliche Puncte seiner Heilmethode noch nicht mitgetheilt dab«, sei e«, daß er diese sür zu schwierig halte, al« daß sie irgend Jemand außer ihm m Anwendung bringen könne, sei e«. daß er diese Puncte au« nationalem Stolz oder sonstigen Gründen absichtlich verheimliche, um die Früchte und den Ruhm seiner Heil methode ausschließlich fernem Vaterland« oder sich zu sichern. So habe der Vertreter, welchen die ungarische Regierung nach Pari« entsandte, nicht über alle Einzelheiten der Pasteur'scheu Impsung AuSluost zu erhalten vermocht. Auch da» deutsche Reich und die dortigen wissenschaftlichen Kreise beobachten den Versuchen Pasteur'« gegenüber eine zuwartende Haltung. Iedenjall« sei e« einfacher und erfolgreicher, wenn man aÜe Mittel anwend«, um da« Auftreten der HundSwuth selbst hiotanzuhalten uud um zu verhindern, daß der Mensch von wuthkrauken Hunden überhaupt gebissen werde. — Wien, 1. April. Die „Neue Freie Presse" berichtet die folgende erheiternde Episode: Alben hatte seinen Demo sthenes. Rom sauen Cicero, unsere Parlamente wimmeln von Rednern. Lu« den Schriften der antiken Heroen lernen wir die Macht der Rede kennen; von unseren moderne,» Palameutariera kann man lernen, wie mau heutzutage eme Rede „macht". Da« Reden ist von einer Kunst zu einem Gewerbe geworden und braucht seinen handwerksmäßigen Apparat. Ein ansehnlicher Hausen Papierblätter, welcher die fürsorglich numerirten Gedanke» birgt, einige GesetzeS- Foliante», aus welch« Ger Redner mit Pathos sich stützt, rundherum einige gute Freunde, welche den Redestrom mit Rusen: Hört! Hörtl Sehr richtig! unterbrechen, die Kunst pause mit lautem Hohugetächter wider die Gegner oder mit noch lauterer Entrüstung füllen und genau auspassen, wenn der Redner mit dem letzten Blatte seine Rebe beendet, un, mit stürmischem Beisalle uad Händeklatschen sich und ihre» Freund im stenographischen Protokolle zu verewigen, um ihn dann zu umringeu uud ihm die biedere Rechte recht ostentativ zu schüttet», damit die Geschichte de« Hause« verkünde: „Redner wurde von sei»« Parteigenossen beglückwünscht". Ein Hauptiagredieuz einer guten Red« i« Abgeordnetenhaus« bildet ab« ein Gla« frische« Wasser, welche« nach alther gebracht« Sitte jedem Redner auf silbervlattirt« Uutrrlage, so bald er da« Dort «greift, von den Dienern de« Hause« :n sein« Rede aus« Pult gestellt wird. Der Dasserconju« ,st « nnsa» Parlament em sehr bedeutend«; je läng« di«