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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860324
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-24
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1886
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und mens mini- und Da» D.e ß die 8«s«tz sicher die )ant und s im des stiller Noll' fissivn sions- un^en trefis !d der nicht» -ese^ jum läßlich ! Re kle die isellliz Em- ießlich : nach ag de» welche er die ierung Ruder i wird >r ge- chrere st das lieber- «rsön- >rö in l von ir die > aber iteucr- i älene un»> »atoti b?) ' t)6 *- . truds ).6 » 2 — 20 -ft .3 -ft 1 0 — 5 0 0 o -ft i -ft 7 ff' ii 7 ff- i -ft 6 -ft 3 9 ff- c> ff- 2 -4- 4 * 3 0 — 1 — 14 -ft 4 -ft 10 7 -ft 8 ff- 8 . illedin -aodraos ioerdalfi Massen len, ck» m, Meil >«ev ckie lltuisseo -eu Dax iperatur 4fitEl iw vxestchr je uisck- >r ^wck ter des -ft 1" -ft « S « Vierte Seilage zum Leipziger Tageblatt and Anzeiger. Alr 83. Mittwoch dm 2t. Mär; ,886. 8V. Jahrgang. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtltch verspsgt^ lieber de» Rechksbegrtff der Bermö-e»tbeschädi-»u» «U ThaldestandSmerkmalS de- Betrüget — A. 363 Str.-G^B. — ipricht sich bat Nrtheil de« R,-G I. Strafsenat» vom ILJunid.J der Strafsache wider den vom Landgericht wegen Betrug» der» iirtheiltea Agent K. zuC. aut Wie dasselbe sestßefteü», hat derselbe als Agent der Magdeburger Lebell«vels>cherungs Gesellschaft de» bei der Ereseld-Uerdinger Localbadn augesiellten Bohnmeifter I. durch die falsche Vorspiegelung. er sei Actonäir dieser Bah» »ich werde ihm eine «ehaliszulage vou monatlich 10 ^ und v«u icchsjig Thalern jährlich für Kleidergelder besorge», io dag ec daun schon an den Kleid.-rgeldern dir IahreSpräinie ersparen tänne, zur Eingehung eine» Veisichernngsoerlrags veranlagt, welch«» er andernfalls, da ihm bei seinem spät liehen Gehalte die Uezahlnng der jährliche» Praime unnidglich iein werde, nicht adgeichloffen habe» würde. Ls wurde ferner von dem Landgericht n!S ^wiesen betrachtet, der Angeklagte habe eS bei der bezeichnere» Täuschung aaf dir Er langung der ihm als Agenten zukommenven Provision abgesehen ,-habt, und eS sei der Bahumeifter I. in Holge des in ihm hervor- gerusenen Irrthums an seinea« Vermögen beschädigt worden, indem er bei seinen ungünstigen BermSqenSverhällntsscn die Veificherung«- viämie nur schwer auszubriuge« vermöge, mithin eine Verschlimmerung 'einer Vermögenslage erlitte» habe. Hiergegen wendete Augeklagirr »i seiner Revision ein, der von dem Bahnmeister I. «»gegangen« Versicherungsvertrag sei civil- cchltich liliansechtbar. uvd es könne darum der vou dem Augeklaglen ouS demielben erlangte Lermögensvorlheil einer Provision nicht al» ein rechtswidriger bezeichnet Nterdeu Sodann habe aber auch der Bahnmeister I einen Bermügen-gbade» nicht erlitten. Denn als Acqnivateut für die jährliche» Prämienzahlungen steh« ihm ein den Gcsaninttbettag dieser Zahlungen möglicher Weise übersteigender ermogenSgewiun iu der Auszahlung der Versicherungssumme in Aussicht. Da» R.G. hat die Revision verworfen und «os-esührt: Bür die Anwendbarkeit de» 8- 263 Strasaefttzbnch kann e» nicht maßgebend sein, ob das Geschäft, zu desseo Eingehung der Getäuschte veranlaßt worden ist, civilrechilich, unerachtet de» iu de» Motive» desselb«» unterlaufenen IrnhumS. nicht avsechtbar rrscheiut, «ad «» hiagt nielmehr die Bestraf»», »ege. Betrug« t» bioser Richtung i-diglich davon ab. ob der Getäuschte einen Vermögensschade», gleichviel von welcher Bedeutung derselbe sei» mag. erlitte» hat. Nun kann allerdings im Allgemeinen »icht behauptet »erb««, duß die Abschließung eine- LebenSversicherungSvertrng« gegen eine angemeffene Plämienzahkung eine Vermögen»- deichädigung enthalte, «nioser» dteselo« unter solchen Verhält nissen ftattfindet, welche die MSalichkeit einer snrt- lausenden Prämienzahlung nicht bedenklich erscheine» lasse». AuS dem Urtheil aber geht mit genägender Bestimmtheit liervor, daß dem «ngekloglen seine Bormögeulverhälttiijse diese Sicherheit nicht dargrdote» habe», «ud r» im Gegentheil sür ;weiselhalt gehalten werden muffe, ob ihm nach Bestreitung seiner iothwendigei, Lebra-bedurtnlff« »och die Mittel zur Bericht!- puiig seiner Prämienzahlungen übrig geblieben sein würden. Bei dieser Lage «der schädig« man sein Vermögen durch di« Adschtirßung eine- Lebea»vrrs>cherungst>erttags, weil der Hoffnung ans de» demnächstigen Erwerb der Versicherungssumme die Gefahr de« Brrlnste« der bereit- in der Gestalt von Prämie» geleisteten Zahlungen überwiegend ent- gegensteht. Daß der Bahnmeister I ohne die ihm von den, Angeklagten rrössuete A»«sicht «us eine Verbesserung soiur» Einkommen- de» Leben-versicherung-oertrag »ich« abgeschlossen haben würde, weil er sein gegenwäcfige« Einkommen zur Bestreitung der Prämienzahlungen sür ungenügend hielt, läßt die de-sallstge Feststellung de- Urtheil- um so unbedenklicher er- scheinen. Den» e« muß vorzug-weije sein eigene« Ermessen darüber rntscheidrn, ob seine Vermöge,«Inge die Zahlung sorr- laiileader Prämien ermöglichen werde, und ob überhonpt der demuächstia» Erwerb einer Versicherung-summe unter seinen Leben-verhäUuissen inSbesoadere im Vergleiche zu den Entbehrungen, welckie ihm die Zahlung von Prämien auserlcgen iverde, al« ein iu erstrebender Vermögen-vortheil in Bettacht kommen könne. Ist aber sonach der Bahnmeister I. in Holge der Vor spiegelungen de« Angeklagten an seinem vermögen geschädigt worden, so muh auch der mittels» dieser Beschädigung «o, dem An geklagte» erlangte Vermögensvortheil al» ein rechtswidriger bezeichnet werden. Lericht über Moden- und Stoff-Neuheiten. Au» de» Wochenberichten der ..Leipziger Monat-jchrist sür Textil-Jndusttie", (Verla» vou Metzger, Mittig, Martin t, Lomp.) Lrotz der großen Beliebtheit der Seiden Plüsche beginnen die eleganten Damen sich wieder dem Sammet zuzuwenden, nicht etwa weil letzterer Stoff distinguirter ist, souderu »ur weil man ihn viel »ragen steht. I» Paris wird sür Kleider viel Sonimet getragen und zwar in Verbindung mit Zobelpelzbesatz, Diele kostbare Aarnirung hat sich auch sür seidene Stoffe Eingang verschafft. Die neuest« Fardenverbtnbuiig ist lachSrosa und Helle« mootlgrün. Diele EomposiNon begegnete un- zuerst in lach-rosa Sammetftl eisen, in Verbindung mit matlmoo-grünen Sicilienueftreileu, wie überhaupt di« mattrothe» Farben zu den beliebtesten der Saison gehören, unter diese» uttumt „Lrevette" (Lrevettenroth) die erste Rolle ein. Rächstdem behalte« Schwefelgelb mir Ersolg di« Führung, besonder« iu seidenen Geweben fällt diese Farbe sehr schSn ,u». Bon neue, rottze» Tö«n haften sich Mohnroth und Khrdive- rnth (F«ch»r«lh). In Blau sind ne» Sphinx uvd verpest, da« «rste in» Rörhliche, do« letzte in« Grünlich« ichillernd. Auch da« »lte „bleu de France", ein Miliellon zwiichcn Hell und Dunkel, ist wieder sehr moder«. Gestickt« oder vielmehr über stickte Spitzen lverdrn sür alle möglichen Zwecke zur Anwendung gebrach«, hausig jedoch mit Einmischung von scinsteu metallischen uud vruetianischen Perlen, Auch Wallst ossftr eise a mit seinen Seiden- uud Gold- slickereien in maurischen Dessin«, am unteren Rande au-languettirt und mit seidenen Picot« abgeschlossen, sind modern. Besonder« schön sind dieselbe» ans mallsarbigem Grund«, al- böliotrop matlblau >c. zur Verzierung an gleichfarbige» Laihmir-Stoffeu, Die Fabrikanten machen >ür de» Winter Kleiderftofse >» Earton« und fügen passende Streife» in obigerAuoluhrung, die al-Volant«, Bordüren, Pentes benutzt werden können, den Stoffe» bei. Wir ssahea den hier beschriebenen Genre in Faience-Grün, Ottersardeo, Manlwurs- grau, in senille mort« (gelblich-grün), Sapinibla», die beliebten Winlersarbeu. In den neuen Winterftossen, soweit solche sür Kleider b>« letzt erscheine», herrschen undediugt die Streif ea wiederum vor. Sie erlcheinen in anderen Breiten und fallen dadurch aus. daß sie sich au« medierea Farben zusammenletz«», aus welche alSdaiiu Brochd Vlumciistgnrea eingewebt sind. Der Geschmack begegnet uns in wollene» und seidenen Stoffen, wir sahen z. B. lniiikeld^liotrop Eashmir mit Streifen aus lila, saphirblau und adrico» Farben gebildet, aus welchen m gewissen Zwiichenräume» kleine Bouquet«, bunt gehalten, au- Seide und Lhenille hergestellt, sich abhobeu. Iu Faillegrniid waren bi« Streisen au- Plüsch gebildet, die Eompositio» blieb dieselbe. In Luchstossea, and zwar in eine» TricotS, sah«» wir ebenfalls breit» Streife», z. B. hananua- arbeuen Tricot mit häliotrop Streifen. Den tuchartigen Geweben ist sur nächsten Winter «ne umso größere Zugkraft »uzutrauea, als wir in ihnen die beliebten br«»- und schmalze ft reisten klein- und großcarrirte» Herrenftolsmufter Wiedersehen. Nicht nawahr- scheinlich ist e«. daß carrirte Tartanstoffe wieder tm Winter aus- kommen, sie werden von verschiedenen Seiten gebracht. Ein »euer carrirter Genre, und zwar «in schöner und origineller, theilte die verschiedenen Felder durch schmale sraazeaartlge Binbungen au«eina»der, ei» sehr eleganter Effert. Wenn di« Franzose» nicht mehr tm Stand« sind, mit un» aus dem Wellmnrkle zu coacurrire», wen» unsere Erzeugnisse die franzö- silchen überall verdrängen, dürfe« wlr un» über dies» Tdaisachc nicht mehr wunder», wir «hun es zwar nach nicht mehr, am allerwenigsten aber sollten die Franzose» über deutsche Vergewaltigung Lärm erbeben. Lendet an« da ein Pariser Fabrikant Muster von Tricotstossen, die derselbe bei Abnahme von Quantitäten mit 14 Frcs. 7ö Et«. (160 Lriitimkter breit) netto offerirl, unsere Chemnitzer Fabrikanten liefern dieselbe Wiare gerade um die Hälfte de- angegebenen Preise«. Der Euriosität halber stellen wir die gesandten Muster gern unseren Leser» zur Verfügung. Wir sinv in der Lage, unsere» Lesern heute eine Lollection neuester Druckmuster in Kretonne« vorlegeu zu können. Die Vorlagen sind originell, hübsch gezeichnet und ichön au-a»sühr«. In Anbelrachi der ausge'prochenen Wiutermode der Streiten haben wir zusammengeslellt, was Lyon undRubaix darin an nickit allein neuen, sondern auch an wirklich ingenieusen Schaffungen gebracht hat. Wir sehen und bewundern dre prächtigen Rays« Lharbonnel, die Ray«« Lhorlie, di« Windsor-Slreisen, die Livonienne-, d» Gaulle«, die salb»nr,ichen Bourretle«. die Bure« missionaire«, die Eora-slower«, die Rsveuse« rc. — Wir körnen nur eniplehlen, von diesen Muster», die wir gern zur Ber. sügullg stellen, Liusichl zu nehmen. Sie werde« viele Anregungen geben. Literatur. Etnige Bausteine »um Ausbau de» kirchlichen Leben« in Leipzig. Leipzig, Julius Drescher'« Verlag 1886. Preis 30 Plg. (Der Ertrag ist für den Kirchcnbanverein bestimmt.) Gewiß ist Leipzig keine nnkirchl,che Stadt, allein wen» wir auS dem Bericht de« Landesconsistoriums vernehme», daß die Zahl der Eommunicanten, wie der kirchlichen Beerdigungen, die verhältniß- mißig geringste im Lande, die der lauf- und Trauverzögeiungea eine recht bedeutende ist. wenn wir daran denken, wie gering die Zahl der Kirchen, wie groß trotz der Forl'chrille der letzten Jahre noch immer der Umlang der Parochien ist, so werden wir Jeden willkommen heiße» dürfen, der unS „Bausteine znm An-dau des kirchlichen Lebens darbietet. Der V-rsasser ioeuvct sich a» da« Wohlwollen der Behörden, an die Aiveüssreudigkeil der Geistlichen, an den Gemeinsin« der Bürger. Aus drei „Bausteine" weist er vor anderen hin. Zuerst muß Einrichtung neuer Paro- chieu angestrebt werden: dies ist das ininier wiederkehrende ostsruw -'«»«so bei kirchlichen Verhandlungen, und selbst eine Berdopvelunq der bestehende» erschein» nicht so schwierig, denn die Iohanni-kirche und die Lulherkirchc sind da, in der Südvorstadt stehl der Bau der Georgenkirchc uninitlelbar bevor, nur in der Rord- vorstadl wäre noch eine Kirche zu beschaffen. Wird die Vcrmebrung der Parochien vielleicht schon aus finanzielle» Gründen verzögert, ohne Verzug könne die Emlhellniig in Seelsorgerbezirke sür die einzelnen Geistlichen an den Kirchen, wie sie u. A. in Dresden, llheiniiitz. Zwickau, Plauen unter großem Segen besteht, eingesührt werden. So wird die freie Wahl eine- Beichtvater« und Seel sorger«, welche bei manchen Familie» au« ganz äußerlichen Bewcg- grüade» stattstndet, wenigstens beschränkt. Der Geistliche braucht nicht zu wartei, wrr zu ihm kommt, souderu hat Recht und Pflicht, sich des ihm zugewieseaeu Bezirk« auzunehmen. Auch sür die Tauiende von Gleichgilttg»», die sich von selbst keinen suchen, ist ein bestimmter Pastor da. Zum inneren Ausbau der Gemeinde aber wird als hvchdedeulsamer Bau- stein der KindergolteSdiensl bezeichnet. Die treue Arbeit der Schule auch am Religionsunterricht in Ehren, auch die Kirche, auch der Sonntag ist sür die Kinder da, welche im Gottesdienst der Erwachsene» einmal keine Befriedigung finden Die Einwendungen, welche gegen die in Leipzig und anderwärts bestehende Form des KindergotteSdtensteS, das svgenante Gruppensqftem, erhoben werden, werde» eingehend gewürdigt, aber Lieve und Lust zur Sache werde auch bei ungeübien Heiser» und Helferinnen Schwierigkeiten über winden und Gefahren vermeiden. Bei den Massen von Kinder« in den großen Städten ist eine Sammlung ohne Gliederung undenkbar. Diese drei Bausleine, zu denen noch anderes, wie geregeltere Fürsorge sur die constrmirle Jugend, Gemeinde, Diaconie rc , hinzugelügt wer- den kann, sind keine Erfindungen teS Bert , sondern langst bewahrte Dinge. Auch in Leipzig ist über dies Alles je» Jahren viel verhandelt worden. Aber darin besteht das Verdienst de» Gchrisichen«. daß es klar und srisch, warm und nüchtern vor die Oeffentlichkeit bringt, wovon sonst nur i» engeren Kreise» geredet wurde, was aber je länger je mehr da« weiteste Interesse in Anspruch nimmt. Die hier erhobenen For. derunge» werden immer lauter werden, bi« sie erfüllt sind. Möchte auch diese Stimme bei recht Vielen Gehör finden, zumal da« Schristchen, dessen Ertrag sür den Kirchenbanverein bestimmt ist, somit auch äußerlich einen „Baustem" zu dem begonnenen Werk hinzu- tragen w ll. 8. «er-nNrer<I>cher Reraeleue Heinrich Ud>» in keikiig, stiü d«u «ugNatgqe» Lbrü ibroieNor 1-r. iS «cor Paul >» reiktta. Lele-rmMMG. * Dresden, 23 Mörz. Die Zweit« Kammer erwtchtigt« ki- Regierung zur Loacesston«rrtheüuug der Pridatbahue« Zittau-Ohbin", „Ldemultzthalbahn". „Adorf-Rvßbach". — Ferner ermächtigte die Kammer die Regierung zur Uebernahme der 2 e cundairdahnen „Göttengrün-Hirschberg a. S." u»d „Götteo- grün-Lobenftein" im Reußiscke« Oberlande. 88 Berlin. 23. März. Die XVIl. Lommüsioa des Reichttagc« at den Gesetzentwurf, betreffend dieAuSschließungdeSrolleude» EisenbahnbetrlebSmaterial« von der Beschtagnahmr- 'ähigkeit, in zweiter Lesung mi> einer ganz unbrdenteudc» > edacliouellen Aenderung »ach de» Beschlüsse» erster Lesung a»ge- omme» und den Abg. Bormaua zum ReserrMen a» da« Plenum bestellt. Dieselbe Eommissio» hat beule den Bericht de« Abg. Cuny gut geheiße», welchen dieser über da« Gesetz, de» Arreftichlag rctceffend. abgesaßt hat. * Washington, 23. März Die SckiisssahrtSeommission de» Repräsentantenbause» »ahm mit 7 gegen 6 Stimme» den Bericht zu Guusten der Bill au. welche den freie» Ankauf im Au«- lande gebauter Fahrzeuge durch Amerikaner gestattet. *— Der Bu«deörath hat i» seiner Sitzung vom (8. März d. I. beschlossen, daß vom i. April d. I. ab 1) die Tarasätze sür accomodirten. »um Einzekverkaus hergerichtete» Baum, wollenzwirn jeder Art aus tzolzrollen i» Kiste» über 200 Kilogr. aus 13 Proc.. sür roden Kasse« in doppelwandigen, cylindersörmigeu Fässern leichter Bauart, soge»an»ten Patentsäisern, aas S Proc.. sür unbearbeitete Tabakblätter und Stengel i» Fässern von 700 Kilogr. uud darunter aus 1! Proc. uud für Muökatöl (MuSkatballai») und Lacaoöl (Tacaobuttcr) in conststenter Form (Blöcken. Taselu rc.) aus 16 Proc. in Kisten, g Proc. iu Körbe», 6 Proc. iu Ballen seftgesetz» wordeu, und 2) au Stelle der Vorschrift ta, tz- 4 8>ffer 4 der Bestimm»»»«» über die Tara vom 16. Mai 1682 solgeude Varschrift zu lretr» hat: „Bleibt bei unbearbeitete» Tabakblttter» und labakfteugel» i» Fässer» »an 700 Kilogr. u»d darunter da« Aewicht der Umschließung augenscheinlich uuter dem hierfür lepgestcllte» Tarasatz«, so kau» von der Nettoverwiegung abgeiehea »erd«», wevu der Zollpflichtige sich mit der sür Fässer vo» mehr al» 700 Kilogr. sestgestellte» Taravcrgütung vcgnugl. Birltu, de» 18. März 1886. Der Reichtkauzler. In v«rttKu»g: »»» Barchartz. Vom Care. ? Di« Börse hatte in der Vorwoche ei» rothwaiegigtl, lebe»«- Insttge« >»«sehe,, sie schien j, der heißeste» Temperat« sich wohl zu befinden und di« Gesahreu. welch« unter »er exotische« Vegetation lauerte», mit Gleichgiltigkeit z, betrachte». Der Schluß der Woche war allerdings obblassend gewesen »»d bildete de» Uebergang zn der Pdvsiognomie. welch« di« Börse i« dieser WochezurSchau irögt. Da -irdt e» nur ties liegend« Nebel u»b Sorge». Tw» Ziel, »eelche« so nah« gerückt erschienen war, daß «an e» mit de» Hände» er greift» zu köaue, schie», ist iu wett« gerne gerückt, »nd der Spec». tatio» bleib» cs überlasten, wie lange sie sich mit Hoff»»»«» nähren will. Seit Wochen lebt di« Börse von dem Projekt der russischen Eonversion. E« versteht sich vo» selbst, baß sie höchst empfindlich wird, wenn man an den Illusion«», welch« sie dara» knüpft, rüttelt. Line Menge der widersprechendsten Nachrichten lösten sich >m Lauft der Zeit über da» Prvject und seine« Fortgang ad. Ja Petersburg ist de» Zeiiuogea verboten worden. Lonjecturen nder da« Lonverstoa-project abzudrncke». Nun schreibt di« „Peicr». durger Börseazeilung" eine Mittheiluag, wonach e« ersichtlich, daß d»e Reolistrunq der geplante» Eonvrnirungsoperativn durchaus noch nicht so unmittelbar vor der Tbür steh«, wie Berliner Bürsen- zeitungen Solche« «»nehme«. Bevor mau ernstlich vom Zeitpunkt, wo di« Eonversio» beginnen soll, wird reden könne», bi« dahi» werden jedenfalls noch viele Wochen, ja vielleicht sogar Monate verstreichen. Bisher mindesten» bat sich noch nicht einmal ein» Finanzginppe definitiv sormirt. welch« die in Red« stehend« Operation selbstständig durchlühren könnte. Di» von Hanftmann'sch« Grupp«, welche in Gemeinjchaft mit der diesigen Internattouale» und R»s- st'chen Bank uulerem Finanzministerium bei der geplanten Eon- vcrtirnng ihre Dienste offeriri», bemüht sich fortgesetzt, außer- datd Deutschlands Baaken und Banker« dem Unternehmen z». zu'ühren. Zu diesem Bebuft bmi- He.-r vo» Baosema», c ne Reffe nach Paris »nieri o ninen. D>e>« Reise Hat j«b»a- ldü« o-cht de» erwunichlen Liivig gehati. tzonn da» dortig» Hau« «athschild dal sich nur dedt^m^Smmj« d«it «ASt. am Volksmrthschastliches. Ulla sür dieso AHell bestimmten Sendungen sind zn richten an den verantwortlichen Redakteur desselben T. W. Lnno k» Leipzig, »rojecttrten Unternehmen zu participireu, während die Firnra Roth schild in London und Wien erklär» hat, daß sie überhaupt keinerlei definitive Entschließungen fasten könne, bevor »icht covstatirt sei, ob die Firma VIeichröder und Genosjeu eine iscmcurrenz de, der Eou- versioi» bewerkstelligen wollen, oder aber ob sich diese Gruppe der von Hanftniaaii'schen anschließen wolle. De» augenblicklichen Sttud der ConvrriirunaSsroge kann mau. wft solgt, priristreu: Die Frage selbst ist im Princlp zustimmend entschiede» uud werden augenblicklich die Delail« über die RealisotwnSbedingungen der Overation selbst ventilirt; gleichzetfig »erden unter den eurovailLe» Bonquiers Umerhandlunqcn und bedeutende Tra»«locatione». dehiii« Bildung von Finonzgriippen vorgeuommeu, die sofort ol« Eoncnrrenien austreien. sobald nur tm Finanzministerium selbst eine gewisse Klarheit über den Realisatious- modu« der geplanten Operation erzielt worden ist. Aas soll die Börse damit ansangea'? — Der Geldpreis zieht an, und mau erwarte« noch eine weitere Steigerung zum Ultimo, da bedeutende Hausftposiiioaea in gewissen Papieren bestehen. Wie jedesmal bei Beginn einer neuen Woche, kommen Mindereinnahmen der österreichische,, Eisenbahnen den Baissier« zu Hilft; sie rechnen so sebr daraus, daß sie schon im Voran« dieselben durch Blancoverkause e«coi»ptireu. Da immer neue Eoncurrenten durch di» Staatsbahneu entstehen, so ist »icht abzuftben, wie da« ende« soll. London und Part» boten am Montag nicht« Neue«. Man rechnet in Pari« daraus, daß trotz der Ovvosilion die sortivährendc 3proc. Anleihe von der Kammer angenommen werden wird. Die Einnahmen der französischen Eisenbahnen waren auch in der letzten Woche sehr schlecht. Rur di» Norddahn hatte ein kleine« Plu«. E« bleibt sebr naiv, was sich die „Politische Lorrelpondenz" von ihrem optimistischen serbischen Berichterstatter melden laß': Man wünsche hinsichtlich de« Budget« in Zukunft mit seste» Dhatiachen und «ich» mit mehr oder wrniger berechtigten Hoffnuugkn zu rechnen. Die Wiener Borbörse zeigte recht gebrückte Stimmung. In Lonlissepapierea verhielt sich die Spekulation retervirl. Auch Renten waren stau, die Eouliffe »ersuchte darin Realisirunqen. Die Mittag«, börsr verharrt« matt nnd geschäftslos, da Berlin nicht« Ermunternde« meldete. Lredtt 300.70; Abend« befestigt 301.10 Auch Berlin eröffnet« am Montag in schwacher Haltung. Die MiUheilunge» über die russischen Anleihen-Lonvertirunge» veran lasse». daß dir Spekulation nm größerer Relerve operirt und eher zu Abgaben geneigt ist. Da« Geschäft entwickelle sich aus last allen Gebiete» innerhalb engrr Grenzen. Lredit zieiiilich fest, DiScoitto- Lommaadit stärker angebotea und 1'/, Proc. niedriger, auch Deutsche Bank waren schwach, während Darmftädter sich fester behaupteten. Für inländisch« spekulative Bahnen waren Beriäuser überwiegend, besonder» Mainzer und Ostpreußen matt. Franzosen behauptet, auch andere österreichische Bahne» fester nnd tde>lwe>ic Kleinigkeiten bester. Gotthard, Mtttelmeer nnd russisch» Bahnen wurden kaum beachtet. Montanwerthe aus die weitere Zunahme der Glasgower Barräthe und de» ungünstigen Abschluß der Laurahuil« weiter nachaebeud. Loura-Netten waren per Easie in großem Betrage angevoten. Russische Anleihen schwa-d. Ungarische Goldrente und Italiener matt. In der zweiten Vörsenhälne be'estigt« sich nach zahlreichen Schwankungen die Tendenz iür Bankvapiere, ivährend für Renten, inlindffche Eisendaduactien, sowie für Montanwerthe Berkallstlust vorherrschend blieb Da« Hauplinteresie der Speku lation conrentrirte sich aus DiSconto Eomiuandit, in denen »um Schluß ausgedehnte Maklerdeckungen vorgenommen wurden. Oester- reichische Transportwerthe landen geringe t-eackitung; aus dem Rentenmarkt waren im Anschluß an feste auswärtige Nonrungen Ungarn behauptet; in russuchen Werlhen lande» sortgesetzt starke Realisirongeu der Platzlpeculation statt Da» Geschäft in Berg- werksactien beschränkte sich nahezu ous'chließlich a»i Laurahütte. Actie», für welche sich gegen Ende der Börse Deckunz-btgehr herausstevte. Eredtt b02'/, (b04), Franzosen 417'/, (414), Lon darden 203 (do ), Darmftädter 140, Deutsche Bank ISä'/» /136'/«. Disconto 220' . (221'/,). Manizer N?'/, .18 , Marienburger -68'/. (dä'/,1, Oftoreußen 94 (94'i,). Mecklenburger 179", (do.), Galizier 84.62 (do.), Rordweft 281.2S, Elbe,hol 289.50 (2891. Dnxer 132 '131.75), «oibard 110«/. (NI). 1880er Nusseu 87.75 '88'/,), Rulsische Noten 203.75 (2041, Ungarische Goldreute 83'/. (84). Italiener 98 (98.12), Laura 78'/« (78'/^, Dortmunder 53'/, (do.) Die LanalverbiuLuua von Dortmund nach den Lmshäsen. m. A Verltn. 22. März. Di« Frage wegen der Versorg»»« de« Lanal» mit Wasser, «eich« de, de» srüherenVerhandlungen zu lebhaften LuSernapderseünnge» Beranlaffnng g«g«b«, hat. ist in- zwischen «rner wetteren Prüfung «oterzoaen worden. Diese Hot er geben. daß die Speisung der obersten Strecke von Donmond «ad bis Heunch-nbittb d« drSderigeu »anahm« entsprechen», durch da« «Nltlich« tzerEwschit «»» dnch di» ihr z»ffi«ßvldr» «r»bmw Wässer ausreichend fichergesiellt wird. Der Wafferbedars der großen horizontalen Strecke von Hearicheaburg bi« dinier Münster, wo- ftlbst die erste Schleuste de« Abstieg« nach Bevergern hin liegt, hat sich gegen da« sruhere Project dahin geändert, dast diese Strecke durch den Zweiqcanol nach Herne eine ebenfalls mit einer Schleuß« versehe»» Verlängerung, dadurch aber schm, jetzl die Eigen- sckaft einer Echettelstrecke erhalt, Ivelche noch beide» Enden hin Wasser abgeben muß. Diese Eigenschaft würde ihr nach dem ur- 'Vritnglichen Projekt erst mit dem etwaigen Anschluß der Canalver- bindung nach dem Rheine hin zugekommen sein. Die weiteren Bo> arbeiten haben nunmehr zu dem Ergebniß geführt, daß es zweck- mäß g ftj, sur die Speisung der in Rede stehenden Canolstrecke, wie sotlye« auch bisher beabsichtigt war, die Lippe, deren Wasserführung, selbst ln trockenen Jahren, hierzu auSreichi. in Anspruch zu nehme», jedoch nicht mit Hilft eine« offenen Zubringers, sonder» vermöge eine« de, Ol'en. am Uebergangc des Kanal« über das Lippethal. zu errichtende» Pumpwerk«. Die Punlpinaichtneu brauchen hier nur »um Theil durch Dampskraft betriebe» zu werden, der übrige Theil der erforderlichen Triedkrast läßt sich nach Aufstauung der Lippe durch eine Turbinenanlage gewinnen. Banz ähnliche, jedoch unter wett schwierigeren Verhältnissen, als sie hier vor- liegen, und mit vorzüglichem Erfolge durchgcführle Anlagen sind »euerding- in Frankreich zur Speisung de« erweiterten Marne- Rheincanal« au« der Moftl oberhalb Toul errichtet und in Betrieb genommen wordeu. Sollte der Lanal späterhin von Henricheuburg au» nach dem Rhein hin weiter geführt werde», in lvelcheni Falle eine Wasserabgab« au« der Schenelstreckc auch dorthin nothwendig werden würde, so wird zunächst eine Erweiterung des Pumpwerkes an der Lippe vorzunedmen. dann aber eine zweite Anlage zur Wasserhebuna «,« der b«l Münster fließenden Werse zur Auösührung zu bringen sein. Für die Speisung de« Eanal« in seiner weitere» Erstreckung nach der EmSmündung hin können außer dem Master, welches aus der Scheitelstrecke dorthin gelangen wird, verichieden« natürliche Zuflüsse ohne besondere Schwierigkeit und in solchem Umsange herangezoge» «erden, daß der Wafferbedars reichlich gedeckt ist. Die von dem Eanal zu kreuzenden Wasserscheiden brauche» nicht mit verlorenem Gefälle überschritten zu werden, sie lassen sich viel mehr ohne Schwierigkeit durchbreche». Der tiefst» hierbei vor kommend« Erdeinschnitt liegt zwilchen der Lippe und Slever, woselbst die grüßte Tief«, bi« zur Ea»aliohle gerechnet, bei verhältnißmästig geringer Länge nicht mehr als 1.3 Meter beträgt, während die Wasserscheiden zwischen Emicher und L'vvc beziehungsweise Steuer und Em« nicht meyr al« 10 Meter tieft itin'chnittc crsordcrn, und die ledtere auf dem überwiegend größeren Theil der Länge durch da« Venner Moo« gebildet wird, welches einen tieft» Einschnitt überhaupt nicht bedingt. Bemerken-werthr Dammschüttungen kommen nur bei der Ueberschreitung de« Lippe« und Steverlhale« vor. Bei der erster»» erhält der Damm 1800 Meter Länge und »ine größte Höhe vo» 10 Meter, bei der anderen 3200 Meter Länge und 6 Meter größt« Höhe, in beiden Fälle» bi« rur Eonalsohte ge- meffen. Außer den Schleusten bilden die Brückencanäle über di« Lippe, Stever, Ems und Haft Bauwerke von erheblicher, jedoch keineswegs ungewödnticher Bedeutung. Alle diese Verhältnisse können im Vergleich zu aaveren großen Eanälen alt durchaus günstige be zeichnet werden, was daran» erhellen möchte, daß beispielsweise der vorerwähnte, in neuerer Zeit umgebaute Marne-Rheincanal aus ftanzösischem Gebiet bei 314 Kilom. Länge 66 Schleußen, also aus je 4.75 Kilom. ein Schleußt hat, gegen 8.5 Kilom. beim vorliegenden Eanal», nnd daß derselbe 2 Lcheitelhaltunge» besitzt, zn deren Durchführung 5 Tunnel» vo» zusammen 8913 Meter Länge mit den dazwischen liegenden entsprechend hohe» Dammschüttungen und großen Brückencanälen über die Ihäler der Mosel und Maas erforderlich warrn. Dabei durchschneidet dieser Lanal vulsach klüftige« Kalk steingebirge. welche autqedehnte und. durch die erforderlich« Ver- Wendung von Beton, kostspielige künstliche Dichtungen notdwendig machte, wogegen der Lanal von Dortmund nach der Em« derartigen Schwierigkeiten »irgend« begegnet, selbst der in größerer Tieslage nicht leicht zu behandelnde westfälische Aellsaud nur an wenigen Stellen von der Eonalsohte erreicht wird. Für die Dammschüttungen steht geeignete« Erdmaterial und sür die etwa eriordertich werdenden künstlichen Dichtungen schwerer Thonbode» zur Versugung. Boden ftnkungen in Folge de« umgeheudea Bergbau« sind aus der Eanal. linft »icht zu befürchten. (Schluß folg«.)' Vermischte». ' Petstzl», 23. März. Zusammenstellung de» Verkehr« aus dem diesigen Bayerischen Bahnhose im Mona» Februar. 1) Der Zug«verkehr stellte sich in Summa a»i Si>68 Züge, und zwar im Eingang» aut 6j9. im Abgänge aui 618 Eourter- und Perionenzüge, ans 637 auqekommene und 641 abgegangen« Güter- >r. Züge — 2) Drr Güierwogenverkehr vertheille sich ans einen Abqanq von >2.316 eigenen und 7651 ftemde» «gen, im Eingang« wurden 12^338 eigene und 7658 fremd« »gen behandelt; dir Hanptftnmne rrgredl 38,963 Wagen.' — 3) Der Personenverkehr: Zum Verlaus gelangten Tourbillet» 1. Elaste 77, N. Elaste 1487, IN Elaste 4853 IV. Elaste 3186 Stück Mit Tagesbille!« reiste» ab i» II. Elaste 1426, in IU. Elaste 6073 Personen. Die Gesai»mtau«gabe der Aill-tS, zu denen noch 36 Hundebillets zuzurcckuien sind, beträgt 17,141 und erzielte eine Einnahme von 49,905 ^l 80 -E — 4) Reisegepäck gelangte uni 348t Stück--65.434 Kilogr. im Binnen und 240 Stück u»l 7l!»o Kilogr. im dircclen Vcrkedrr zur Ausgabe Angekommen sind i» Summa 3410 Stück mit 65,446 Kilogr,, wovon 3237 Stück mit 62,57t Kilogr. aus den Binnen und 173 Stück mit 2875K>logr. ans de» directe» Verkehr entfallen. Iu Bedandlung kamen also 7134 Stück mit 138,070 Kilogr. Die Fracht - Einnadmc betrug im Versand 1593 30 sür die emgegangenen Gepäckstücke 1318 — 5) Biedverkehr: Zur Ausgabe gelangten 63 Stück Pferde, 239 Stück Groß- und 1509 Stück Kleinvieh in 52 Wagenladungen und 28 Stück Pferde, 3 Stück Gioß- »nd 31 Slück Kleinvieh im Einzelnen. Der Eingang belief sich sür die im Einzelnen und in 37 Wagenladungen bedandellen aus 25 Stück Pserdc,203 Stück Groß- und 361 Stück Kleinvieh. *— Entwickelung des Zeichcnregi sters. Im Januar 1886 wurden im Zeichenregister dcS „Deutschen Reichs-Anzeigers ' 153 Zeichen resp. Zeichengruppen vo» 103 Firme» veröffentlicht (gegen 125 Zeichen von 71 Firmen im Januar 1885); c« besanden sich hierunter 54 (in Leipzig angeiueldcte) Zeichen von 17 aus- landnche» Firmen, nämlich 37 Zeichen vo» 5 Firmen in Frankreich. 11 Zeichen von 7 Firmen i» Großbritannien, 2 Zeichen von 2 Firmen in den Bereinigten Staaten von Amerika. 2 Zeichen von einer Firma in Oesterreich »nd je 1 Zeichen einer Firma in Spanien und den Niederlanden (gegen 24 Zeichen von 15 fremden Firmen im December v. I. und 9 Zeichen von 8 auswärttgen Firmen »n Januar 1885). — Tie im Januar 1886 veröffentlichten 153 Zeichen wurden bei 50 Gerichisanmeldestätten eingetragen. Ferner wurde »» Januar d. I. die Löschung von 210 Zeichen, welche 123 Firme» angehvrle» (December 1885 115 Zeichen von 70 Firmen), veröffentlicht. — Seit Bestehen des dcutscheu Zeichen registerS (1. Mai 1875) bis Ende Januar >886 beträgt die Zahl der veröffentlichten Zeichen (ohne Rücksicht aus die inzwischen wieder gelöschten) 14,360, die Zahl der nnmeldenden Firmen 8705, hiervon gehören 3455 Zeichen 1574 ausländische» Firmen an. *— Pianiiios sür Export. Mit Bezug aus unsere Notiz >» Nr. 81 unsere.' Blattes, die sür Brasilien mangeldastc Bauart cines Stuttgarter PianinoS, welche der österreichische Volkswirth vr. Pectz iu Wie» eine« Näheren beleuchtet, betreffend, wird uns mitgelheilt, daß dir Pianosorte-Fabrik von Erasselt L Räbse >n Lödau i. S. eine Erfindung de« Herrn Rähsc zum Patent angemeldet hat. welch, die verschiedenen Schwierigkeiten, durch Tempcraturverhältnisj« her- vorgerusen, wohl beseitigen dürste. Die geaannle Fabrik hal nämlich eine von den frühere» zahlreichen Versuchen gänzlich ab weichende Einrichtung insosern getroffen, als dieselbe an Stelle de« bisher üblichen Holzstimiuslock« einen goazeaEisenrahmen verwendet, an welchem eine höchst sinnreiche Saiteubesestigung und Stimmvorrichlung. gänzlich unabhängig vom Holzbau, angc- bracht ist. Die Stiinmhaltiiiig und die Halldarkcit bei dieser Lonstruction ist daher eine vorzügliche und bleibt selbst der schroffste Temperaturwcchscl und die damit im Zusammenhang stehende Ver- Änderung des Holze« ganz ohne Einfluß aus die Siimmhaltung. Die genannte Fabrik versteht auch, wie man uns mittheilt, idic Exporl-PianoS sämmtlich n»t Messiugschraube», da Eisenschraube» de, scuchier Luft roste», ioioie mit allen anderen für den Export erforderlichen praktischen Vorrichtungen. — Wir hören übrigens, daß demnächst ein mit lener neuen Einrichtung versehenes Piano hier ausgestellt werden soll und werden wir alsdann nochmals aus diese Angelegenbeit zurückkommen. D. Reis, Bell und Meucci. Zu den beiden Maunern Reis und Bell, ivelche daS Telephon ersunden baden und von denen Rci« selbst in Bell'« Balertande als der wirkliche und erste Erfinder an- erkannt ist, hat sich setzt ein Dritter gesellt, welcher nicht allein Bell, sondern auch Reis lue Ehre der Priorität streitig mache» will. Es ist daS ein Italiener und Ingenieur Namens Meucci, Derselbe hat setzt in Amerika beim Palenlamte seine Ansprüche dem Bell er- tdkilten Patente gegenüber gellend gemacht Wenn seine Angaben richtig sind, Io dürfte er freilich Ser erste Erfinder des Telephon sein. Seme Erfindung datirt zurück, wie er angirbt. bi« zum Jatne 1849. in welchem Jahr« er in Havanna bereit« einen ganz rohen Fernsprecher erfunden und ronstruirt haben will. Im Jahr« 1851 siedelt» Meucci nach Slaien Island über, wo er seitdem Modul Hier stellte er im Jahre 1853 nach langen versuchen einen sehr brauchbaren Fernsprecher her. welchen er mit der Zeit „nme, mehr vervollkommnet», io oaß lein Apparat im Iadre 1865 setwa dle Form de« setz gen Fernsprecher- hatte. Durch Krankheit und Ungtückställe war Meucci verhindert, seine Erfindung zu verwerthen. Vergebliche ver'uche machte er daz» tu Italien und beim Präsi denten Grant, welch Letzterer ihn tu seinem Vorhaben za unterfltttzen verlvrach aber die Sache vergaß und sogar die Zetchnnnqen verlor 1873 endlicki conftrnirie Menee, soga, «» Mannetelephcn zur Sprachverbindung zwfichen einem Taucher »nd seinem Schiff«. —
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