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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860306
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-06
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1886
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1298 verein. Derselb« wurde 1848 von Wo fff, Schsvr, Karl Marz und Engels gegründet. Diese Gesellschaft bildet gegeawärrig de« Eeurrvm der deutsche» Anarchisten. Der Bersammlunge» finde» in Wbitfield Street statt. und Anarchisten aller Natio nalitäten betdeiligen sich an denselbe», dal Haipiconliogent vdks liefert Deutschland. Die Gesellschaft zählt gegenwärtig etwa 800 MitglieLcr. Bon de« Führern ist zu nenne» John Neve, welcher aus dem Lontlaent verschieden» Kerker kennen gelernt und die englische Diplomatie dadurch, dost er sich aus sein« Eigen- schalt als Engländer berief, ein» Zeitlaag in Bewegung gesetzt hat. Ein zweiter Führer, Dave, ist in Belgien geboren und alt socia- listiich-revolutionärer Agitator beinahe aut alle» Staaten des Fest landes auegewiesen. In Deutschland hatte er Wege» Hochverratdt 4 Jahre Zuchthaus zu verbüßen. Er versieht dir Moft'tche „Frei heit" nanienilich m>t Nachrichten vom Lontinen« und mit Artikeln über denselben. Bäthke, früher einmal deutscher Reichttagscandidat für Breslau, und Trunk, ein sehr energischer Manu und geschickter Agitator, sind von den Führern allenfalls noch zu nennen. Ihr vor 7 Jahren in London gegründete« Preßorga». die „Freiheit", erscheint unter Mail'« Leitung schon seit längerer Zeit tu New-Vork. Bon den I5>,000 Exemplaren de« Blattet wrrden wSchentlich etwa 10,000 noch Deutschland, Oesterreich und der Schweiz eingeschmuggelt. Ter Verein hat. seit er im vorigen Jahre vo» der Polizei behelligt worden, eine große Anzahl von Zweigvereine» gegründet, welche ineist in Piivaldäuser« ihre Versammlungen halten, um sich so der öffentliche» Aufmerksamkeit mehr zu entziehen. Ihnen «endet die deuijche Geheimpolizei die größte Aufmerksamkeit zu. Ein zweiter deutscher , Tommuniftenclub" bat seine» Sitz in Holtcnbam Street. Derselbe zählt etwa 200 Mitglieder and erk'-nnt den in Zürich erscheinenden „Socialdemokrat" alt sein v'smclles Organ an. Der Bereis ist kein auarchtftischer, sondern rechnet sich zu den „parlamentarischen Socialiften". Etwa 13,000 Exemplare ihrer Zeitung werden wöchentlich »ach Deutschland eia aeichniuaqeli. Zu den Führern gehört Heinrich Nackow, ehemaliger löcschä i-snhrer der „Berliner Freie» Presse", Lotz. ei» gewandter Redner, und Blomme. Boa diesem Llub trennte sich vor Jahre», srist e,n neuer, welcher hauvtsächlich ant Oesterreich»» and L-ccken besteht, und welcher vo» Peakert, Schuhmacher Szmimoth aus Berlin, Nowotny »nd Prinz geleitet wird, alle schon niehlsa-ti wegen locialistisch-revolutsonärer Umtriebe bestraft. Ihr Organ ist „Der Rebell". Der Llub zählt etwa SO Mit- .glieder und hält seine Sitzungen in Lharlottrftreet. „Llnb zar Morgenrüthe" nennt sich eia Anarchistenvrrei», welcher am Princeß Square Withechavel sei» Sitznngtlocal hat. Derselbe steh» in Verbindung mit dem Internationalen Llub in Mbitfield-Street. In Berner» Street Eommercial Road haben die jüdische» An archisten 'Russen, Polen und Deutsche) ihr Locol. Ihr hebräisch gebi iikle» Organ heißt „Der Arbeitersrennd" und erscheint einmal monatlich. Die Gesellschaft zählt etwa 300 Mitglieder und ibre Fübrer heißen Meß. Ralian und Gurewitsch. Die polnischen Rcvolulionaire sind in London sehr tbätig und stehen in enger Ler> biubung mit ihren flüchtigen Landtlenten in Pari«, Genua und Zürich. Ihr polnisch geschriebenes Organ „Die ReNolntioas" erscheint abwechselnd in Paris und Genua. Die russischen Nihilisten sind in London schwach vertreten. Sie stehen, seit H-rr Lawrow London verlassen hat, uater der Führung Teykowskv's. Stepniak betheiligt sich nicht mehr an der Agitation, doch besucht er noch ab und zu die Sitzungen; seine Meinungen hoben sich angeblich in England weseutlich gemildert. Ein gewisser Lordet ist der Führer der französischen Anarchisten. Ihre Organe sind „Le Revoltö", „Ni Dirn ui Maitre". „La Guerre Sociale", „Le Lri du Peuple". Flämische und holländische socialiften aller Schattirungen finden sich in Hottenham Lourt Road. Sie sind nicht zahlreich, ihre aus dem Lontinent erscheinenden Organe sind „Regt voor Allen", „De Opstand" sin Amsterdam) und „De Merker" sin Antwerpen). Der Führer der Gruppe ist Mtljrrn von Rotterdam. Dir italienisch,» und spanische» Anarchisten halte» ihre Versammlungen in einem Privathanse am Rüssel Square anter Vorsitz drt vr. Merlin«, welcher im vorigen Jahre zu Neapel wegen L verrath« za 3jährigem Zuchthau» verurtheil« worden ist. Er ist ein talentvoller Rechttgrlehrter. Eia wichtige« Mitglied der Gruppe ist der Spanier Rasael Farqua Pellicer. Alle die oben erwähnten Groppen sind selbstständia, stehen aber unter sich »nd mit ihre» englischen Gesinnungsgenossen in enger Verbindung »ad die Führer kennen sich alle persöulich. Der nächste Iahrettag der Pariser Lommnne soll durch die Prorlamirung einer allgemeine» iater nationale» Bereinigung und Bruderschaft zur Vorbereitung der all gemeinen Revolution feierlich begangeu werden. Der Einfluß dieser Gruppen aus die englische» Arbeiter läßt stä nicht festste»,», doch unterscheide» sich die wenigen englische, Gocialistr». sührer in ihrer Agitation vo» de» outwirtigen; e« fehlt ihnen not, der vor Nicht« zurückschreckende Fanatitmn« der letzter«,, ,»d ihre Gesolgschaft dürste die Zahl von 1000 nicht übersteig»». * Im englischen Cabinet scheint sich die Anschauung Bahn zu brechen, vaß eine Lösung der «rischen Frage wie sie von den radikalen Mitgliedern de« Ministerium- ge plant wird, mit dem gegenwärtigen Parlament nicht,» er reichen ist. Der Obersecretair für Irland. Mr. Morley, hielt nämlich kürzlich in einer Conserenz von DelegiNen der liberalen Union London« und der Grafschaften, in welcher er den Borsitz führte, eine Ansprache, in welcher er die Liberalen ermahnte, die Organisation der Partei schleunigst zu vervoll kommnen, da eine baldige Auslösung de« Parlament« nicht ,inmöglich sei. „Wir stehen", sagte er, „am Vorabend von Ereignissen, die unsere Partei spalten und Fragen darbieten dürsten, welchen in unserem Sinne in« Antlitz zu sehen da« Land noch nickt vorbereitet ist." Demnächst kritisirte Morley die jüngsten Reden Churchill'« in Nord-Irland und charak- terisirte sie al« abscheulich, weil sie zum Bürgerkriege aus stachelten. Diese Erklärungen weisen einerseit« daraus hin. daß die Gegner einer durchgreifenden Reform Irland« inner halb der liberalen Partei sehr zahlreich sind; andererseits lassen sic die Aunabuie gerechtfertigt erscheinen, daß darüber im Schrße de« Ministerium» selbst keine Ueberrinsiimmung herrscht. Zugleich beginnt die konservative Partei ihre An> grisse gegen das liberale Cabinet und wählt dazu insbesondere die irische Frage, in Bezug auf welche sie sich in ihren An schaumigen mit den Whig« begegnet. Am Mittwoch kündigte Holme». Geueralsiscal von Irland unter dem letzten Cabinet, im Uiilerbause an. er werde den Antrag, in die Berathung ees ElatS sür die Civilverwallung einrutreten. durch einen Nulcraiilrag bekämpfen, in welchem erklärt wird, daß da« Ha»? »ichk gewillt sei, da- Budget für die Civilverwaltung pp» Irland zu berathcn, bevor e« davon Kenntniß habe, welche Politik die Regierung zur Ausrechlhaltung der socialen Otiuimg in Irland befolge. spielten sich sogar den Wahleo»«issare» gegenüber hier «nd da al« .Vertreter" Geyer'« aus. Wie auder« die Orduuog«- arleien! E» fehlte zwar auch hier nicht an lebhafter Ihälipleit, aber diese war entschieden zu wenig praktisch. Die tanze Last der persönliche» Agitaliou war beinah« auf die Schultern de« Candidaten gelegt, der drna auch, obschon kein hervorragender Rrdner. redlich und unermüdei da« Sem« geihan bat, sich di« Herzen zu gewinnen. Aber, und da« ist der große Febler, der begangen worben ist, die Partei, zu weicher ich Herr Zschjeriich bekannte, die sreikonservativ«, hat al« solch« nicht« grkhan, sich da« neue Mitglied zu gewinne«. Angesicht« der Sachlage hatte diese Partei und dir konser vative Partei überhaupt enlscbiedrn die Pflicht, die Eandidolur Pchierllch'» nicht blo« pecumär zu unterstützen, sondern per- önlich für dieselbe einzntreten. Wären nur einige der be deutenderen Redner der conservativen Partei im Wahlkreis« erschienen, da« Ergebniß wäre sicher «in andere« gewesen. Namentlich hätte der Einfluß Bebet'«, der an versch,ebenen Orten sprach, ganz energisch bekämpft werden müssen. Möge mau diesen taktischen Fehler in'« Künftig« vermeiden: da» ist die eine beherziczen-wertbe Lehre der verflossenen Wohl! Znm auder» aber wirst die Wahl im lS. Wahlkreise interessante l Streisbiicke auf da« Socialistengesetz. Der socialistischr Eandidat hat die«mal 8420 Stimmen erhalte», eine Anzabl, die Liebknecht in den schlimmsten Zeiten nicht erreicht hat. Und da« trotz de-SocialistengesetzeS l Aber besteht diese« Gesetz nicht nur noch cko jurs, aber nicht mehr äs Koto- Niemand hat die Socialdemokraken diesmal ge hindert. nach Herzenslust zu aaittren, da- Socialistengesetz ist eben in der denkbar mildesten Form grhandhabt worden. Wa- aber für die Agitatvrrn trotzdem noch an Unbequemlichkeit bleibt, da- läßt sich schließlich mit Leichtigkeit umgeben. Da- ftat Bebel zum Beispiel deutlich bewiesen. Bebel sprach am letzten Sonntage vor der Wahl in Hobe neck. Hoheneck ist rin Dorf, da- dicht bei Stollberg liegt, Bebel bätte also ebenso gut oder rigrntlich nock besser in Stollberg selber sprechen können. Aber bier ist ein energischer Jurist Bürgermeister, der sicher dir Versammlung persönlich überwacht hätte, und da- wäre eben unbequem ge wesen. Darum ging er nach Hoheneck, wo ein einfacher Mann Gememvevorstand ist. der. den guten Willen selbst verständlich vorau-gesrtzt. intellectuell kaum in der Lage ist, die aalglatte Beredsamkeit Bedel'S zu überwachen. So hat denn Bevel auch hier eine Rede gehalten, die unter den Gutgesinnte» die lebhafteste Empörung hervorgerusen. Wenn man also da- Socialistengefttz ausrecht erhalten will, so sorge man auch für eine energischere Hankbabung desselben, sorge vor allen Dingen für eine sachinännische Ueberwackung der Agitatoren. Denn der Fall Hoheneck steht nicht vereinzelt da! Wer aber im IS. Wablkreiie eingesessen ist. der wird nicht begreifen können, wie man überhaupt zu zaudern vermag, da- Socialisten »setz aus eine Reihe von Jahren hinan« zu verlängern, cäßt man den Agitatoren wieder freie Hand, so werden bald Zustände rintreten, die zu den bedenklichsten Befürchtungen gegründeten Anlaß geben. Darum: Viäeaiit cousulesl Epilog zur Nkichstagswahl im 19. Wahlkreise Q Stollberg. 4. März. Der Secialist ist gewählt Vergeblich ist die Müde, welche sich die Ordnung-Parteien gegeben; gegeben zunächst, un, einen Candidaten zu finden per g-eiznet und — wa« die Hauptsache — bereit war, sich auist llen zu lassen; gegeben dann auch, diesem Candidaten zliiii Siege zu verbrlsen. U»d rock, wenn auch die gute Sache unterlag, lehrreich st d e verflossene Wahl im höchsten Grade; lehrreich nicht allein siir die Eingesessenen de- Wahlkreises, sondern für alle 'l»l ä»ger dcr Ordiiiiiigsparteien überhaupt. „GaiizDeutschland i> dt ans r » l 9 Wahlkreis". sagte Bebel in einer seiner Agita lipii-reden iin d kennzeichnelr damit zunächst diesubjrctiveStrllung. welche die Führer der socialistischen Bewegung dieser Wahl gegenüber emnabmen. Der 19 Wablkrriö. welcher nachgerade rwii den Socialremokraten al- unbestrittene Domaine betrachtet wurde — in Stollberg. d. i. im 19 Wahlkreise, wird jeder „Schuster" gewählt? scll Liebknecht in seinem Siege-übermothe e»m geäußert haben — wurde t88I vou der Ordnuag-partri doch erobert, und Liebknecht blieb sogar vorübergehend obnr Mandat. Da- Socialistengesetz, da- damals energisch gehand- liabt ivurde, Ibat eben seine Schuldigkeit. Liebknecht, der »878 beinah« 5000 Stimmen erbaltrn hatte, brachte eS nicht aus 5>0<»» Auch >884 wurde Liebknecht wieder geschlagen. Da >egle plötzlich Eberl, der Vertreter de- Krrise« seit l88t. sein Mandat nieder Die Socialisten sagten sich sofort, daß jetzt die Geiegenheil gekommen sei. den Wahlkreis wieder zu gewinnen, »nd mit aller Energie gingen sie an die Ausgabe. Der ganze beträchtliche Agitation-sond« wurde aus den einzigen KreiS perwaiict, die hervorragendsten Fübrer der Partei waren al« Agilalion-rednrr im Kreise anwesend, unv viele Agenten minderer Güte roaren namentlich am Wahltag« thätig «nd Wir lassen im Anschlüsse hieran noch einige Mittheilungen folgen, welch« Kunde geben von dem Charakter, de» die Wahibewegung im lS. Wahlkreise angenommen hatte: Annaberg. 2. März. Heute findet die Entickeidnogswahb schlackt statt E« ist auch die höchste Zeit, daß die Wogen der Wahl beweguog sich endlich breche». Ta« war in den lehren Tagen keine Bewegung mehr, da- war rin Sturm! Hatte» die zahlreichen Verl sammlmigrii und die stille, sogenannte H usagilation in de» ver schiedenen Ortlchaftea des weitverzweigten Wahlkreises bi» jetzt ans beiden Seiten der Parteien da- löbliche B streben gezeigt. d>» Be werbung »m die Stimmen der Wähler ohne den häßlichen Beigeschmack tumultuarischergeiubseligkeiten zu betreiben, so habe» vie letzten Lage den Veivei» gelieser», daß et der Wadlwühlerei von soriatbemokratischer Seit», ln einem Maße betrieben, wie sie dieser Wahlkrei« bi» dahin nicht gekannt hotte, doch endlich gelungen war. die Leidenschaften de« Wahlkampfe« in einer bedenkliche. Weis» za entieffeln. Ha einer znm Sonnabend Abend nach Stollberg seiten« der Ordnnngspartri eiadrrnsrne» Wählerversainmlung warea e« die Socialtemokraien, welche »ach bekannten früheren Mustern die Berjammluag zu sprenge» »ad dem gegnerischen Landidaten. Herrn Zschierlich, die Beendigung seine« Bortrage- unmöglich zu mache» suLiea. In einer von den Socialdemokrater» in Geyer aiigeincldeten Versammlung am gestrigen Abend warea es dagegen antiiocialistische Elemente, welche sich durch onliebsame Srörungsversuche und bed-iuern«wrrihe Rück- sicht-losigkei» gegenüber dem gegnerischen Redner sür die terroristische Haltung der Gegner in Stollberg zu revanchiren suchten. Weber die lärmenden Herren Socialdemokraien in Stollberg, noch die gelang, luftigen Herren Antilocialisten in Geyer habe» sich durch diese Führung der Wadlwosse» mit Ruhm bedeckt. Als Referent in der gestrigen Versammlung zu Geyer «rot Herr Liebknecht aus. Ob es ihm gelungen ist, noch im letzten Moment das Zünglein der Waage zu Gunsten seine« iociolbcmokraliichen Gegners zu lenken, wird der heutige Tag enticheiden. Der Vertrag de» Herrn Liebknecht, der heute in seiner Rede torgsam auch da« verft.ckleste Ausdl tzen eines rrvolutionslustigen Funkens zu verhüten wußte, und in welchem er sich hauptsächlich in einer Kritik über die Bestrebungen der comerva tive» Partei erging, bewegte sich in sehr gemäßigiem Fahrwasser. Wer erkannte wobt heute in dem Redner, der imeserbolt versicherte er wolle den Umsturz nur aus drm Wege der varlainen:aris<chen Ord nuiig. den früheren Prediger der offenen Revoluiion, den Socinliste» sührer, welcher nach Pari« reist, um dort nut ven blutigen Helden der Lommuae zu ftaternisiren? War diese Mäßigung der Sprache nur eine Loncessiou au die ordnungsliebenden Arbeiter Gryer's, die viel zu könig-treu, viel zu patriotiich unv — viel zu vernünstig find, al« daß sie sich zu Genossen der Freunde eines gewaltsamen Umstürze« hergeben würden? Oder ist Liebknecht i» der Thal Da-, was er heute zu sei» schien — ein ausgebrannter Krater? Hat auch Herr Liebknecht gelernt und wirklich scinen communistijchen Neigungen den Laufvaß gegeben? Erst zum Schluß leine» ans sollend doktrinär angehauchten Vortrags verstand der Redner, die Herzen eines Tdeils seiner Zuhörer etwas zu erwärmen, eia« wirk lich« V'geisteruug hatte er jedoch nicht zn enisachc» vermocht. Bon der Energie der Wahlwühlerei aus socialdemokratücher Teitr mögen folgend« paar Zahle» sprechen: Nicht weniger als 12 socialistische Abgeordnete haben den gelammten Wahlkreis bereist und Vorträge gehalten. Am letzten Sonntag »rasen von Chemnitz 72 socialdemo- kratische Agitatoren ein, um vo» Hau« zu Haus zu pilgern und di« Wähler in ihrem Sinne zu bearbeiten! Eine derartige Agitation dürste ihre« Gleichen bi« jetzt kaum in Denlschland gesunde» haben. ftflnnaberger Wochenblatt ) — Da» „Wochenblatt für Geyer" meidet: „Ein Märtyrer seiner vositischea Ueberzeugung." Mit welcher Dreistigleit die Socioloemo- traten hier die Wahl betrieben haben, beweist folgender Borsoll: Aus dem Eorridvr der 1. Etage de« diesigen Rathhanse» hat sich gestern Herr Strumpfwirker Emil August Lorenz au» Tauneuberg ausgestellt und daselbst Wahlzettel sür Geyer ausgclegt, um die onkommenden Wähler mit Stimmzetteln zu belästige». Trotzen« dieses wiederholt durch uasern Herr» Bürgermeister al» ungehörig unter, sagt worden war. leistete Lorenz leine Folge, bi» schließlich der- selbe »on der anwesenden Polizei entsern» werden mußte. Ehe die« geschah, stellte sich Lorenz vor dem Bürgermeister aus and erklärte: Er weiche »nr der „rohen" Gewalt, er ginge nicht vo» der Stelle, oblcho» der Herr Bürgermeister «ingeschärft batte, daß er Wahlbeeinstnssaage» in säst unmittelbarer Nähe des Wahllocal« nicht dulden könne, aber nichts dagegen eiazuwende» Hab», wenn die Stimmzettel außerhalb de« Ratbhaule« vertdeilt würden. Welcher Diejenige», welche di« dortige« Gegend« ebensall« z« bereise» gedenken, von besonderem Werth« sei«, sondern sie dürsten auch, da sich bei den jetzigen politischen Constellationen di« allgemeine Aufmerksamkeit vorzugsweise dem Oriente zuwenbet, in weiteren Kreise Interesse errege». Unser Freund schreibt: Nachdem ich einig« Wochen in dem schönen Neapel zu- gebrocht, beschloß ich, dir Reise nach dem Süd«» sortzu» setzen, und wählte hierzu ei» Schiff der englische» Orient-Linie, di« „Liguria", welche« früh gegen S Uhr antrr den üblichen Feierlich- keilen in den Haft» von Neapel einaelonsru war. Die Schiffe dieser Linie vermitteln den Verkehr von London nach Australien und legen in Neapel an. «m die nach dem Orient reisende» Passagier« auszu- »ehmen. Am Freitag den 12. Februar. Nachmittag ü Uhr, bestieg ich den riesengroße», aber rech« reinliche» und durchaus comsortabel eingerichteten Dampfer, welcher gegen 400 Passagiere 1., 2. »ad 3. Llosse sühne, deren Endziel zumeist Softrolie, war. Abend« gegen 9 Uhr verließe» wir de» Hase» vo» Neapel. Die schöne Stadt, mit de» Tausende» von Gaslaterue, vom Meer»«stra»de di» hinaus aus die Hügel wie mit Perlenschnnre» durchzogen, gewährte einen reizende» Anblick, und der breite Lovastrom, welcher jetzt den obersten Kegel de» Vesuv« herabftrömt, ließ mich bebauer». daß ich - de» interessante«, einen stet« wechselnden Anblick bietende» Berg nicht länger beobachte» konnte. Wir hatte» dir denkbar ruhigste Uebersahrt. »nd kein Mensch am Bord ward« seekrank; aber ich bin erstaunt gewesen, daß e« in diesen südliche» Gegenden durch»»« nickt l» warm ist, wie men gewöhnlich denkt. Will man «ns dem Deck fitze», jo kann man da» nur mit Ueberrock nah Reisedecke versehen wage», ja lch Hab« sogar verschiedene Passagiere gesehen, denn« der Pelz nicht z» warm wurde. Am Sonnabend den 13. Februar, früh 8 Uhr fnhren wir on de» Liparischen Inseln mit dem arbeitende» Vulkan von Stromboli vorüber und pasfirlen gegen S Uhr Vormittag« die nur '/« Stunden breite Meerenge von Messina. Die Küste ist hier an beiden Seiten überaus malerisch, Fellen, hohe« Hügelland und viele Ortschaften zu beide» Seiten bieten eine reizvolle Abwechslung der Scenerie. Bi» Nachmittags 4 Ubr blieb die calabrisch« Küste in Sicht, dann ver schwand auch der letzte Streifen europäischen Laude«. Am Sonntag früh tO Udr konnte man in ziemlicher Ferne die drrftige Küste der Insel Kreta wahrnevme», am Montag sah man nicht« al« den Himmel und das herrliche blaue Meer, und am Dienstag früh 9 Uhr lande- len wir glücklich im Hasen von Port Sa!d. Hier wurden Kobiea eingenommen, und da diese Manipulation, welche circa 6 Stunden daurrie. bas Schiff bi« in die Lojüle» hinein mit seinem schwarze» Kohlenstaube erfüllte, so benutzten die meisten Passagiere die Ge- ligenhrit, aus kurze Zeit au da« Land zu gehen, und auch ich schloß m>ch ihnen av. Man kann zwar von Port Sakd mit einem kleinen Lanaliender gleich nach Ismaliia fahren, aber es wurde mir gesagt, daß dir>r Tender so klein und primitiv seien, daß man die ganze Fahr« stehend zurücklegen müßte; ich zog es deSdalb vor, den großen Dompser weiter zu benutzen. Pon Sald ist ei» ganz elender Ort, «ine schmutz gere nab zerlumvtere Bevölkerung kann man wohl kaum sehr»; es ist. alt ob her Abschaum aller orienlatiichcn Länder hier zusammenqekommen sei. Der Ort selbst ist nur aus Sand gebaut, dem Sande abgernnaea ohne jede Vegetation, kein Baum, keine Blume erfreut dos Auge, ein entsetzlicher Aufeuthall. Ich durch- wauderte die Straßen; vou Pflaster oder Trottoir natürlich keine Spur, nur Sandl In den Lädeu, die noch orientalischer Sitte noch der Siraße zn offen find, gab es türkisch« Stickereien »nd Filigran« Silbersachea, viel theurer aber, als man sie in Pari- im Louvre lausen kann. Bei alledem war eS jedoch interessant, den Orient schon hier zu scheu, — die Arabersrane» ln schwarzen Barege-Ge wSndern mit de» dichten schwarzen Schleier» vor den Gesichtern, die nur die Augen srcilosse», — die Männer in Turban- in langen weißen Gewändern. Neger mit nackten Beinen, furchtbar schmutzige Kinder voller eiternder Stellen »m Gesicht, aus denen unzählige Fliegen saßen re. Ich sah auch eine arabische Kinderschule, in weicher die Kinder all« zn gleicher Zeit Sprüche aus dem Koran plärrten — vud eine arabische Bäckerei, wo der Brotteig mit den Füßen I geknetet wurde. Boa dem herrschende» Schmutz« tan» man sich keinen Begriff machen. Ungefähr 2 Stunden hielt ich mich in Pott Sold auf, da»» war ich froh, wicder aufs Schiff gehen zu können, und dorthin waren eine Menge Händler mit Photo graphien, seidene» Tücher», Eorollea, Muscheln rc. gekommen, die »nter den zahlreichen Passagieren ganz gnrra Absatz landen; auch rin arabischer Taschenspieler producitte sich mit einigen überraschend gnte» Kunststücken und erhielt eine Menge Geldstücke zngewottea, welche er mii großer Geschicklichkeit auffing. Ein« groß« Anzahl kleiner, vo» schwarzen oder braunen Knabe» geführter Kähne, mit Orangen beladen, uaiichwtrmte da« Schiff und belebte in interessanter Weise die Scenerie. Endlich um 4 Ubr war dos Einladen der Kohlen beendet und da» Sckiss war, wie man mir aogedeuret, durch den aus- gcwirbelten Kohlenstaub wirNich so schmutzig geworden, daß sämmt- liche Fußböden und Möbel abgewascheu werden mußten. Langsam dowpne» wir den Lanal entlang, zu beiden Seiten nicht» als Sand und Morast mit zahlreichen Echaoren von roia Flamingo» und wilden Enten und Müden bevölkert. Kaum sechs englische Meilen mochten wir von Pott Sakd entfernt sein, da wurde Abends ü'i, Uhr unser Sch ff mit Stricken an de» einen Damm des Lanai» seftgrlegi, um hier die Nacht zuzubringen. Unser Schaff erhielt nämlich erst am ander» tage »m Mitternacht in Suez die Post von Europa nach Australien ous- gel,eiert, konnte also nicht eher von dort fort und nadm sich sonach gehörig Zeit. Die Teniperatur war wie an einem »nserer kühlen Moiabende. der Mond glänzte bell und schön, Inder sah man aber aus Deck nichts weiter al- unser Sttesenichiff, still liegend in dem schmutzigen Wasser canaie, der nur noch einmal so dreit ist als dos Sa»ff. und zu beiden Seiten de- Canal« nur etwa 6 Fuß hohe Sandwände, dann todten Sand und morastige« Wasser, so weit da» Auge reicht. Et war mir na eigenihüniliches Gefühl, daß diese beiden Sanddämme am Tonale Asiens und Airika» Grenzen bedeuten. — Am Mittwoch kamen wir mit unserem Schiffe nur bi» zum letzten großen Bitter ste. Jede« Schiff darf im Lanal nur mit einer Geschwindigkeit von 4 englische» Meilen in der Stunde fahren, damit nicht die Saud- wände de« Lanal« durch zu starke» Wellenschlag beschädigt werden Da nun der Lanal 89 englischen Meilen lang ist und wir früh 2 Stunden lang im Schlamm stecken blieben, so kamen wir eben nicht weiter. Der Tag verging ganz nninteressant im langsamen Fahren zwischen den Sandwänden de« Lanal«, nnr hier in drm großen Vitter'ee sieht man sctiou die Berge bei Suez, und da eia großes englisches Transportschiff, da« ein halbe» Regiment englische Soldaten nach Bombay beiörderte, nicht 200 Schritt von un» >m Sr« znr Nacht auch Anker warf «ad ein Musikcorp» am Bord batte, so haben wir den ganzen Abend über sehr nette Musik gebört, u. A. auch die Loreley und die Hornpive. Dabei war die Nacht warm und schön, säst Bollmond und sternenhell. Donnerstag de» 18. Februar, Nachmittags 2 Uhr kamen wir endlich in Suez an, doch hat eS mir ordentlich leid gtthan, das Schiff zu verlassen; denn ich sand während der mehrtägigen Fahrt recht nette Reisegejahiten, insbesondere babe ich mit einem Hannoveraner, welcher sich al» eia Llaoiervittuose entpuppte, der in Australien und Indien sein Glück ver suchen wollte, angenehme Stunden verlebt. Such war die comsottable Einrichtung de» Schiffe» und dir gebotene vorzüglich» Verpflegung ganz dazu angetdan» den Reisenden die Unbequemlichkeiten einer Seefahrt möglichst wenig bemerkbir zu macke». Die Stadt Suez ist zwar ebenfalls eutsttzlick schmntzig, doch verlebte ich dort eine» prächtige» Abend aus dem Baston de« Hotels. Angesichts de« Rothen Meere-, das mit seinem herrlichen grünen Wellenschlag einen interessanten Anblick bot. Drüben über dem Hasen liege« di« Quellen Jacobs, nnd ganz in der Ferne blauen undeutlich die Berge de» Sinai herüber. Wie tdöricht «arr» doch die Juden, al« sie die grünen User de« Nil Zuletzt vo» Fra» Teistiuger gesH«,; ^ »Kd m>« schwer, «ine Entscheidung zu Gunsten der «neu oder der andere» Dar stellerin zu treffe». Di« überraschenden Leistungen der klassischen „Schönen Helena" ans dem Gebiete de« «rosten Schauspiel« zecchneu sich durch eia, harmonische Haltung au», welche durch da« wobltvnende Organ, da- die Darstellerin besitzt» wesentlich unterstützt wird. Frau Lewin«ky hat diesen letzteren Vorzug nicht, aber al- Tragödin von Fach vertieft sie ihre Rollen mehr. In der That war ihre Avrienn» mit seiner künstlerischer Ruancirung au»gearbeitet: Anfang« erschien sie besonder« gegenüber Michonnet al» da« gute herzige Mädchen, al« die unbefangene, einer innigen Liebe fähige Künstlernatur. Diese Herzen-güte zeigt sich ja auch in dem großen Opfer, da« sie dem Geliebten bringt. Zu tragischer Höhe erhebt sich ihre Leideuschast. al« sie die Neben- budleriu mit den Versen Racine « vor aller Welt vernichtet. Da« brachte Frau Lewinsky ebenso zur Geltung wie die pathologischen Sceneu de« letzten Acte« nach der Vergiftung, die Hallucinationen de« gestörten Geiste« und da« Zusammen- brechen und Sterben. Die Rolle der Avrienne Lecouvreur ist so bedeutend, daß sie da« Scribe'sche Stück trägt, welche« sonst iu seiner Mischung von Iatriguenlustspiel und Tragödie einen etwa» buntscheckigen und wenig einheitlichen Eindruck macht und durch den brüsken Abschluß, den ungesühnten Giftmord, dem eia schuldlose« Opfer fällt, nur abstoßend wirken kann. Die übrige Ausführung hadeu wir schon früher besprochen; wir bemerken nur noch, daß sich Herr Bischer al« Herzog von Bouillon, besonder« im ersten Act ganz auf Friedrich Haase hinan»? spielte in Erscheinung. Ton und Sprechweise, und man au einzelnen Stellen, wenn mau nicht den Zettel zur Hand nahm, glaube» konnte, deu Meister selbst zu sehen und zu höre«. Rudolf von Gottschall. Zur Retutnoun «er Sl»»erl«st nehme man den „r alet» echten Apottzeker Radlauer'sche« Lduiserru-Gelft von pracht- »»>«« Tauaeuwaldqeruch -»« der Rotd», Avothet« in Posen, priimttrt mit der G«l»eneu Medatle, des»»der« wohlthaend sür vruft». Aftdma» und Ner»ruleideupe. Flasche 1.8b 6 Flascken K Zerstäuber 1 Lb » Depot in Leipzig in H«hl- reichrn Drsqurriea. Man verlange Radlauer'» Louisereu-Geist. vstr»»«;«» vor» e>«r Or>r»nt ü» kvdücuw», beliebt »1» tn» aoqenc-bumta null »eirüvu^erollir« llnumnittel »ioci deute cki« in k»Lt jeäer ikpotbed« «rdllltUedeo Lpotkeder k. Snwckt'e 8ekveieervillen Wer an Ventopkklnu, 1l»Leockrveden. Llut- »nclraag, Lvptbedweraeo «te. leiclet, «Ute »lob ckared «Inen Ver mied von äer »a»e-»oiedo«t«v Wirdmuc Überreifen vaä man eeirä cleneesben niedt bereuen, ckecle erbte kckacdtel («rk-ltllcb 4 » 1 in äev Fporkedov) trilxt als Ltiouett «in «eeiraer Treu, in rotkew kelä o»4 ssea Xawenerif L. Lramtt'e nock lam« man ,ieb nirbt ciured »uctere verpacht«, billiger« ilittel irrelllkren. vmm ,al»ch«m empfiehlt Per«a«eu»e A»«K«ll»», «amplet. Zimmereinrtchtuuar» Lechzt,. Pe»er«ftrade L7. I. <» R«se»>. g. Z. find ausgestellt «ad nur noch einige Tage zu bcklchtige»: 1 nutzt», ftalau (Reaaiss.) mit bunte« »Otett«edez»,. 1 etch. Speisezimmer iRruatss.) »tt ,chr. Lederd«»«,. Ll0L6L-I.6ä6I00L88rvjlUL88-I'8tt, die bewährteste, billigste «nd beliebteste Sttrselschmien der Welt bei Omrl VGtI»«r4, Hdftmartt L Lageskaleuder. V»»«»r»»»«m- ckmahmirm», 1. K. Han« - TeleqraohrnmN» in, 4. K. Paüamr 4 <Müddmffed Paftgedänd« amA»g»d»«viay. ö. K. Poüamt « lWielenüraße 10). 2. K Ponamr 8 iLripz»»-Dre-dncr 6. K. Paüamt 7 lRanüädter Sur». Badndes). weg). S. K Bonem» 3 (Bairischer Bah». 7. K. Postamt 8 iEllen». Babnh.h dos>. ^ >8. K. Postamr 11 (Körnerstkiaei. Kniff» sich die Herren Socialdemokraien schuldig machen, beweist der Umstand, daß Loren« sich beim HinunIeNionSpoNe in di« Hausflur des Rcttbhause» aus den Boden gleiten ließ, jedensall« in der Absich«, um später behaupten zn können, di« gegen ihn angewandte Gewalt sei e>nr „rohe" gewesen. Welche Mittel da« sind, wird jeder Ua> besangrne «insehen, anständige gewiß nicht! Den Anhängern der Socialdemokratie kostet die Wahl diesmal schwere« Geld, da beinahe lämmtliche Führer der Partei, Bebel. Liedknecht. Wiemer, Viereck. Auer, He,»». Grilleaberger. Getier. S«oll» ». «.. im Kreise anwesend sind. Wir erwarten demnächst ein« interessante Zusammenstellung, wieviel t« Ganze» socialdemokratische Rede» geholte, wurde» »ad welche Eamm» nur an dir Wirth« für d,r E4l« gezahlt wurden. Line Grieutreise. I. v«» Reichet »ach Var« Geck», Suez >»d Kak». Im Nachstehenden geben wir die Erlebnisse eine» gegen wärtig den Orient bereisenden Freunde- unsere« Blatte». Die schlichten Mittheilungea werde» nicht nur sür alle l verließen, um nach dem sandigen Palästina zu »ieheuk — Im Hotel > erhielt ich ei» Veit, ia dem gewiß schon 4 Wochen lang Jemand geschlafen hatte; ich wickelte mich deshalb in meine Reiiedecke «nd legte mich ans da« Bett, erkältete mich dabei vollständig, denn die Nächte sind hter sehr kühl, so daß ich die halbe Nacht außer Bett zubriugr» mußte, doch gelang e- mir am andern Lage, mich durch riue anftäudige Portion Brandv wieder z» rurirr». Freitag de» l9. Februar. Vormittag« 9 Uhr. beuutzte ich de» Zug von Suez »och Kairo. ! 3 Stunde» laug geht die Fa btt durch todten Sand bi- hinter Jsmallia, dann komme» Weizen- »ad Bahueuleldrr. sowie Palmeu- bäum», di« eiaem Nordländer aber kemeu Begriff van Schone» > geben. Ungeacktei der Wärm« mußte» di« Fenster weaea de« seiaea 1 Sondstaube« alle grschlosseu bleibe». Adrud« V,8 Uhr trat ich Kairo eia und befind« mich nun hier in dem großen vortresflich etn- ^ gerichteten, überfüllte» SbevheardS-Hvtel. Der volle Orient «mqiebt mich hier. Biele schwarz verschleierte Arabersrauen, braune, schwarze, rvthe, gelbe Mensche». Neger. Griechen. Araber, Alle meist schmutzig nnd zerlumpt, aber vergnüg« und stet« schreiend nnd gesttcutlreud. Da« Wetter ist prächtig, »arm wie bei ,n« im Juni. Hier gedenke ich einige Tage zu bleibe», »ad »erd, Ihneu über da« Leb«, »nd Treibe» in Kairo drmaLchft «oritrrr MUthnluag »»gebe, ! lasse». —" Neuer LherteL Leipzig, k. März Gestern «b>md shielte Frau Olga Lewinsky die Adrienne Lecouvreur in dem Srribe'schen Drama und zwar mit lebhaftem Beifall besonder« nach dem vierten und fünften Acte. Dir haben diese Roll« 1) Be, de» Postämter» b (Rnonartt. Habma»»'« Hot) »»» lv (hosoilatkttoßel ki»dri Tclrgrap>>«»betri«b »rckt statt; da« erster« Ami »nnint jedoch Telegramme zur Besorg»»- « di» »äcks« Teleqravde»o»stolt »». L Bei de» voftänzter» 2—8 u»d 11 stud Post- m»d Telegraphen- dieuststunde» übereiukimme»d (Wochc»Iag« »o» 7 bez. 8 früh bi» 8 Udr Ade»d«, Sonntag« and an de» gesetzliche» Feiertagen vou 7 bez. 8 früh bi« 9 Borm. und »»» b bi« 7 Uhr Abeud«). Die Postämter 8 uud 3 stud sür di« Aauadme rc. »»» Tele- gramme, auyrr widrcud der Poftdieuftftuude» an den Wocheu- togr» auch vu» 8 bi« 9 Ubr Adrud« geöffnet. vet« Haupt-Telrgraphenamt werten «mwerwähreu». „ck t« »er Nachtzeit. Telegramm« Brsirter»»« augeuommeu. Bei drm Postamt 1 am AugustnSplatze fiudet überdies ,» den Souutagea uud gesetzliche» Feiertagen auch tu der Staude vo, 11—18 vor», rwe Ausgabe »o, Briese» a» regelmäßig« Abholer statt. 3) Da« PostamtNr.9(Nasch»,rkt.v«rse»qrbi»de) ist nur „Woche» rage» »ou 11—4 Udr zur Aunaome vo, Telegramme» geöffnet. AuSkunftSftrste« 9«, käuigttch sächsische« GtaatSetsenbahu- »rrwaltuu, (Drr«»arr vahnhos, geöffuet Wochentag« 8—12 Uhr vormittag« uud ? Uhr Nachmittags, Sonu- und Festtag« 10—13 Uhr Vormittag«) »nd der königlich »reutzisch«, e»«al«eisenb»h,»erwalt»n, (Brühl 7L a. 77 sLreditanstaltj parterre im Laden, geöffnet Wockentag« 9 — 1 Uhr vormittag« «ud 3—7 Uhr Nachmittag«. Sonntags S—12 Uhr Mittag«) gebe» beide »ueutgeltlicd Auskunft im Person eu-B «rkehr über Ankunft und Abgang der Züge Zuganichlüsse, Reiserouten, villrtpreise. Reijerrleichteruuge». Fahroreisermäßigaagen im Güter-Verkehr über allgrmeiue Traulpottbedingnige», FrachtsHr. Karttruuge» w. La»P»eyr-Vurrau >n> Schlosse Pletßeuburg. Thurmbant. 1. Etage sink» (über der Wache bessudlich). Meldestuvdkn find Wochentag« oo» 8 Ubr vormittag« bi« 8 Uhr Nachmittag«, vou» »,» Festtag« »o» 9 di« 18 Uhr vormittag«. vrffeuNtche Vthliattzele»: U»t»rrii»»t«b1bli,thek 11—» Ahr. ' Stadtbibliotdet 3—b Ubr. «olkSbibttotbek IV. (VI. Bürgerschule) 7'/«-»'/. Ubr Abends, «olktblbllotdek V. (Poststr. 17. i. Hose lks.) 7»,.-9',, U. Ab. Pidagogische Centralbibliathek (Lomeniusstistnug) Lehrerverein«. l^ius, Kramerstr. 4, geöffnet Mittwoch und Sonnabend v. 3—4 Uhr. Elaplilche Spar raste: Expevittonszett: Jede» Wochentag Err- tadlnuqc», Ruckzadluuge» „d Kündignnge» vo» früh 8 Udr »»auterbroche, b,« Nachmittag« 3 Udr. — Effectru Lombardaeschäft 1 Trevv« doch. — Filiale für Einlagen: Bernhard Wagner, kchüyenstraye 17/18: Gebrüder Suillner. Windmühle«straße 30; Heinrich Unruh. Weststraße 17; Juli»« Hoffman». Peiersfte,,- »eq 3; Juli»« Ziuck, Querstraße 1. Eiugaug Grimm. Stei»»»g. vtäptische« Lethh«»«: Ervebttio»«zeit: Fear» Wowemaq von trüb 8 Udr „»«erbroch«, bi« Nockmitt. 3 Udr. «Ldre»» der Aatt.oo „r di« 8 Udr. Eiuqouq: sür Psäuderveriay „d herouSuabme »«» Wauqeulay, sür Eiulöiuug und Lrolougano» „» der Nordstvaße In dieser Woche vrrialle» d,r vom I. J»»i bi« O. Jaul 188k verletzte» Pfänder, deren spätere Einlösung »der Prolongation uur „irr »er Mnenirickinng »er UacnonSgeoüdre» Üaltnnde» tu»». k»a»i-Lre»er-Ot»»»h»e. Ervevittouszeü: Vormittag« 8—18» Nomminog« 9—4 Udr. K«l. Lachs, r»au»««-Amt. Schloßqasse Nr. 82. Wache»»««» geöffuet 9 bi« 1 Uhr »ad 3 bi« b Udr. Souutag« uud Feier tags 11 bi« 18 Udr, jedoch »ur zur Aamelduug »ou »»«geborene, Kinder» »ad solcher Sterbesälle. Herrn Anmeldung keiue» «ufichub gestatt«. Eheschließvagea erfolg» »ur „ Wuchen. tagen Vormittags. Frielhos-Laffr für de, neue, Iodauui«- uud Nordfriedbos Schloß- goss« Nr. 82 tu de, Räume, de« K Siaudes-Imte«. Doirlbst «folgt wädreud der beim Staudes-Am« übliche» GeübtKtzeit die Wer» gevnng der Gradstell», „j »argedachte, FriedßSsr». smuie di» A»«iertig„g der L„cesfio,«schew», v«ri»„ß«»»g »er Ton- rrssionSqelder »,d d« Erledig»»« der soustigc» „s de» Betrüb bezügliche, Au^irgeuhrtte». Herberge zur Hrimath. MrichSgoff« Nr. Tö, Ndchtquan» 8b, 90 »»» SO -1. MittaqStisch 30 ch. Luhri« sur Nrbettert»»«», Braustrußr Nr. V, wSchattkich 1 Kr W»h»»»g, H»i««q, Licht uud Flghststck.
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