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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860306
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-06
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1886
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Vierte Seilage M Leipziger Tagelilatl und Anzeiger. 65. Sonnabend den 6. März 1886. 8V. Jahrgang. Mittheilungen überObst» nndGartenba». Herausgegebeu vom Lander.Obstbau-Lenin. Garte«b«n»-Kaleoder für Moa«t Marz. (Schluß). (Nachdruck verboten.) Boa einjährigen Blumen sind in warmer Lage jetzt, in kälterer ,,'l gegen Ende des Monats, wenn es Bode» und Witterung erlaubt, Freiland zu säen: Ritier'porn (vorher einzuquellen), Sties- inuiierchen. Schleisenblume (lberft), Hainliedchen (Xewopkila), Schön- nuge s<?al!iop«ft), Kornblumen, Mohn, Reseda; von ausdauernden (i. genannten Perennen): Malven, Löwenmaul, Chinese» und Bart- ueiken, Aklei. Die Stauden, welche zu alt oder zu groß geworden ,'iad, pflanze man möglichst zeitig um und zerkleinere hierbei die mniangreichereu durch Abstechen mit dem Spaten, weil sie dann weit schöner blähe», als wenn die» später geschieht. Dichtbedrckte Rosen i.nd eingebundene zartere Slräucher sind bei warmer Witterung etwa» z.i lüften, bei drohendem Froste aber wieder zu bedecken; dünnbedeckie - e.-iichen nicht gelüstet zu werden; ganz dasselbe gilt vo» den Blumen, i.iebelbectca; in wärmerer Lage wird man unbedenklich die Rosen v liger beschneiden und ausrichten. Ziersträucher sind, wo sie zu g'.oß geworden sind, bis auf eine» Meter vom Boden zur einen V ilfle abzuschneidco, die andere Hälfte schneide mau im folgenden .".ihre, damit man jede» Fahr Blüthen vo» ihnen hat; noch > ilionellcr ist, sie rechtzeitig durch Herausichneiden der ältesten Beste z i verjüngen: daS Beschneiden nehme man jetzt auch vor, doch ja iicht von Sträuchern, die, wie Flieder, ihre Blüthen an den End- Ureigen haben; solche sind erst »ach der Bttilhc zu beschneiden. Man ivolle beim Beschneiden der Sträucher ja nicht gerade und horizontale vom Tage. 8 Eine hohe Kuppel wölbt sich weit über alle EourSbautea hin weg und scheint aller Welt zuzuwinke». in ihr Heiliatbum zu treten, da» des Glücks und des Genusses in Fülle bietet. AuS den Ruinen der Jahre 1871 — 73 hat sich die HaiiftmannscheDiSconto-Gesellsckast am ehesten zu einer maßgebenden Stellung, zum ersten Privatbank- Institut DeutichlandS erhöbe» und eine PreiSbewerthung erlangt, welche an die Erdragsfädigkeir Hobe Ansprüche stellt. Da- Domicil in der Reichshaupisndt sicherte de», Institut die Theilnabme an den Haupt- sachlichsten Fiiiaazuntcriicliniunge», und bald begleitete die Svecuiation I de Reise des Leiters desselben »itt der Muthmaßuog bevorstehender größerer oder geringerer Operationen. Jctzl richtet sich a» jeden Börsenmann die Frage: Glaubst Du an die russische Conversion oder glaubst Du nicht daran? — Doch wie, sehen wir nicht alle Tage russische Fonds höher »nd höher Iliimneii, und wäre es der Glaube allein, der solche Wunder hervor- I ringt? Glaubt die Speculation vielleicht ganz sicher zu sein, daß die Geldsülle fortwährend andauert und daß der Zinsfuß für die Wertlibemessung von Papieren erster Classe in Deutschland aus drei Proeent herabgehen wird? Ei» englisches Finanzblatt bringt folgende Betrachtung: Diejenigen, welche Geld auznleqcn habe», werden bei sorgsältigem Nachdenken inanche Ursachen finden, um zu dem Schluß zu gelangen, daß eine Stockung od-r Umkehr der jetzigen aufsteigenden CourSbewegung nicht lange a»s sich warten lassen kann. Abgesehen von vorüber- gehenden Eiuflüfsen, muß eine Ausdehnung des Handels den Markt beeinflussen. Zunächst werden dann, wie gewöhnlich, neue Effecten in ansehirlicher Menge geschossen, und die Concurrenz der selbe» wird den Preis hernnterbrücken, während zugleich Bankier- und Andere, welche ihr Geld in Effecten angelegt hatten, weil sic k-iiie Berivendung für dasselbe ans dem gewöhnlichen Gcschäit-wege fanden, rcalisiren, um ihren flüssiaen verwendbare» Grldvorrath zu vermehren. Wie sich von selbst versteht ist ke.n großer Rückgang der Preise zu erwarten, weil der Profit und der Z'nS utz aus ein Minimum gesunken sind, und weil die Zunahme des Handels auch selche der Gewinne behufs Anlage in Effecte» veranlasse» wird; aber es ist wohl ins Auge zu soffen, daß eine Bess,ru»g in der Lage der Geschäftswelt sicher zuerst den Preis der Effecten erster Claffe zu bc- i ähren im Stande ist. Tie Pariser Börse zeigte sich am Donnerstag schwach. Course rückgängig. Abend- war es wieder sester. So muß denn doch der BerivaliiingSraih der Danque Russe ei Frangaise die Reduction des Aclievcapiials durch Zusammenlegung von je snnf mit 250 FrcS. cingezahltcn Aciicn in zwei Slctic» mit Vollzahlung von 500 FrcS. beantragen. Dadurch würden 2'/, Mill. Francs zu Abschreibungen für erlittene Verluste veriügbar. Wie Int man früher Alles aufs Schönste gefärbt, als die Actiouaire ihre Moinla machten? Der Hcruntergang der Trcdit-Actien bat schnell einer Auswärts- bewcgung Platz gemacht. Die in Aussicht gestellte Emission der Oftn-Fünskirchiier Aktie» gab an der Wiener DoiinerStag-Borbörse zu einer Hausse des Papiers Beraulaffung, da grüßcre Spekulanten trcktcn. Auch im übrigen Verkehr, der sich aus viele Papiere er- strecke, zeigte sich eine feste Tendenz, wobei namentlich wieder bienten bedeutende Avancen erzielten. Staatsbalinaeticn malt. A» d.r MittagsbSrse entwickelte sich ans Berlin entschiedene günstige Tendenz »nd ziemliche Lebhaftigkeit in Specnlgtionsessectcn. Credit 299.30; Abends 300. Berlin e>öffnete mit einer CourSbcsserung sür Credit Von4'/, .Sl Sitze lebhafte- Geschäft entwickelte sich wieder in Disconto-Commandii Anitzeilen, welche abermals 1 Procent höher notirten. Teulsche Bank wenig verändert. DaS Angebot sür inländische spcculaüve Bahnen hielt an. die Course gingen nicht unbedeutend unter das letzte Niveau herab, ohne daß sich indessen die Umsätze besonders lebhaft gestalteien. Franzosen und Lombarden schwach, auch andere österreichisch« Bahnen konnten sich nicht behaupten. Gotthard ab- gcsckwächt. Mittelmecr etwas fester, Montanwerthe bei geringem Verkehr schwächer. Recht fest waren wieder russische Werihe. die selben konnten ihre letzten Courssteigerunqen weiter sorlsehcn. Ungarn und Italiener anziebend, ebenso andere fremde Renten; Aegyptcr belebt. In der zweiten Börsenbälfte conceutrirte sich der Verkehr nahezu ausschließlich aus Ercditactien und DiSconio - CommanLitaniheile, >iie welche bei steigenden üoursen ununterbrochene Kauflust bestand. Iiiländilche Eisenbadnaetien waren leicht befestigt, während sür österreichische TranSporlwcrthe schwache Haltung vorherrschend blieb. Auk dem Rcntenmarki waren russische Fonds andallend belebt, hin gegen »roten Ungarn und Egyvtcr mehr in den Hintergrund. Berg- werks-Actien waren gegen Schluß durchgehends erdolt, specicll Aechumcr schlugen auf rheinische KSase stärk steigend« Richtung ein. Wir müssen uns i» Uebereinftimmung Mit dem Abgeordneten Bamberger gegen die Zurückbehaltung der goldenen Fünfmarkstücke in der Reichsbank erklären, wie wir anderseits mit der Schaffung .an Zwanzig-Pfeanig-Ltückea in Nickel nicht zu shmpaihisiren ver- iiiögeu. Der Rückgang der Ostvreußen wurde durch eine große Mindereinnahme im Februar herbeigesüdrt. Credit 499'/, (492'/,). Franzose» 408'/, (410). Lombarden 205'/, 1206), Darmstädter 136'/,, Deutsche Bank 157*/, (157VI, Discoiiio 208'1« (207'/.), Mainzer S8't, (98RB, Marieuourger 55 (da). Ost- vreuße» 93 (do.), Mecklenburger 176 (175'/,), Galizier 82.50 (do.)> Nordwest 281.50 (280.50). Llbelbal 290 (do ). Dux-r 128 (do.). Gott- liard 112't, (112»/^. l880«r Russen 88 (87'/.). Russisch« Polen 202.50 (201.75) Ungarische «oldrenie 84'/, (84'Italiener 98.25 (do)» Laura 83*/, (83'/»). Dortmunder 56'/, (56'/»). Dermts chtes. M. Leipziß, 5. März. Loa dem Kaiserlich „ Lber-Post-Director ist der Handelskammer mitgetheilt ivordr». daß, nachdem seit rem 1. Iauuar d. I. «in Austausch von Postpocketeu »l.nc Werthangab« bis zum Gewicht v«u 3 Kgr. mit der Beiüsche» Poft- verwaltung eingerichtet ist. di« Beförderung der Postpackete nachGroßbritanairu uud Irland bei der Leitung über Breme» mittelst der Sonntag und Donnerstag vormittag« von Bremerhaven a gehenden Dampfer, bei der Leitnng über Hamburg mittelst der Montag, Donnerstag und Sonnabend Abend- bez. Mittwoch Bor- niiitagS von Hamburg abqehenden Dampfer »ach London erfolgt. Postpackete nach Großbritannien «ad Irland erhalten »och mit dem nächste» Pokdampftr Beförderung, wenn dieselbe» ») bei der Lettin, »der Br«»»» Freiing »w. Dienstag AdendS dl« zmn Schaltrrschloß, b) bei der Leitung über Hawbnrg Sonntag, Mittwoch titz. Freitag Abends bi« zm» vchulterfchkiß» best. Dienstag Linien Herstellen, als seien sie mit eiarr Heckenscheer« beschnitten, sondern möglichst die eigeaarttge Form jedes Strauches zu be wahren suchen. Die Zimmerpflanzen sind, bevor sie neu treiben, von welken Blättern, Ungezieser ,c. z» reinige», die strauchartigen zu ver- schneiden, und wenn sie den Tops durchgewurzelt (was man durch Ausiopsen leicht erkennen kann), in gute Erde uinzusetzen. Hierbei ist der unten befindliche Wurzelst!- mit einem schorsen Messer bi« zu Zoll hoch abzuschneiden, weil dieser im neuen Boden nur verfaulen und das Wacki-thum hindern würde. Solchen Zwiebel- Pflanzen, die. wie manche Amaryllisakten, immer >m Wach-ihum bleiben, nehme man nur die obere Erdschicht weg. soweit man kommt, ohne die Wurzeln zu stören, und fülle neue Erde nach. Für abgrdlübte Camelten und Azalern besorge man sich die geeignete (Moor- und Haide-) Erde von den Gärtnern. Abgedlütile Zwiebel- gcwüchse lasse man durch ollmäligeS Einstellen de- Gießen« trocken werden und lasse sie so bi» Anfang Juni stehen; dann nehme man sie au- der Erde heran«, reinige sie und heb« sie trocken und lustig ans; vom September an können sie dann in« Freiland gclrgt werden; wieder in Töpft gelegt, bringen sic meist unbedeutende Blumen. Rach 2 bis 3 Jahren indeß kann mau die kräftigsten und gesündesten von den nun im freien Lande ge- zogenen wieder zum Treiben verwenden. Alle Sommerpflanzen, die am Fenster blühen sollen, sind jetzt zu säen; zu diesem Zwecke sind zu empfehlen: Zwergkrefse, Winde (Onrolr-ulus tricolor, be sonder« die schöne, pupurjchillcrnde). Lobelie, Reseda fsür letztere etwas Hornspädne in die Erde), Trichterwinde (Ipomoon purpurn»>, spanische (schöne) Wicke (I-attizeruzockoraei»). Phlox, Astern, Lcvkoy, Lack, Chinesernelken. Balianiuien, Ponulack; ebenso sind alle in den Garten später auszupflanzende» Blumen jetzt im Mistbeet oder in Töpfen onzusäkn. Hierbei vergesse man nicht, sich einige der iür W» ter- kränze so uuenlbehrlichen Jmmoriellcu zu ILea, wie Strohblumen (lleliclirvsumV ä-r>,vliuium, ämwodium. lttioäuutüe, Linu-o, Po- pierdlumen (Xeruulh-'muw) und den peremiirende» „Silberschleier" lOz-peof-KUa pruric-nlata), sowie einige der sür Bouquets werlhvollsten Zikigräler, wie Straußgras (.tzgroskis neduloLa), Zittergras (Lrirn lULLiom), Lroniu-j dri^nefurmi!« (eine TreSpenart), Federborstengra» 11'evniietum loouftrilum), Federgras (Stipa pomurta), Bandgras 1?d»Iuriii). Tie Knollen vo» Gladiolus, Georginen, Korallenstranch (Lixtlirin» criüln ^alli). Blumenrohr (Oieumr), Frauenlilie fkerrari» ki8r>üi»)sind jetzl in Töpfe zu legen und ohne Studcnwärme anzuireibcn, um sie dann Milte Mai i»S freie Land auszupslanzen. Ebenso behandelt man das »euere, sehr empschltuswerihe Zwiebelgewächs (tl>aciurkii» cnnüienua, welches am besten mit Gladiolen zu einer Grupp« ver einigt wird. Dieses Antrciben ist in kälterer Lage, de» den zeitig tiiitretendea Herbsisrösten, unerläßlich, wenn man ihre Blüthezei, vollständig genießen will. Zum Ankauf und nachsolgeuder Zucht sind zu empfehlen: Lamelien, Azaleen (sowohl die bekannte indische, ol« die wohlriechende poutilche und die neuere wollt»), krno- ci,ce» mit ihren wohlriechenden blauen Blumen, Dopsroien, Aarons- stab (Oullu), Orange, Mvrive, Bolkmannia (VoUcnwerin) und die bebänderte Amaryllis (Itzmnrz/Uft eittui», roth mit gelben Streifen). Letztere Zwiebelblume verdient wegen ihrer Schönheit und Billigtest, ihrer leichten Lultur und sichcrrn Blühbarkest noch weitere Berbrei- tung; die ähnliche Balloie (VuUotu purpnro». ohne gelb« Streifen) ist nicht ganz so schön, aber eben so dankbar, blüht jedoch meist erst im Herbste. Bei der Zimmerblumenzucht achte man sehr aus recht- -eiliges Beschallen bei grellem Sonnenschein; eS geschieht durch Jalousien oder Marquisen, wo sie vorhanden, oder sonst durch Rou- lcoux oder an die Fensterrahmen befestigte Papierbogcn. Man wird Volkswirthschafiliches. Ulli für diese» Thril bestimmte» Sendungen sind zu richten a» tzeu verantwortlichen Redakteur desselben (s D. Laue in Lelpjsg. bis zum Eintritt der Schlußzeit sür Packctsendungen zum Zuge 12 30 Mittags nach Magdeburg (bei dem Poüautte 2 am Dresdner Baha- hose 11.15 Vorm.) in Leipzig ousgeliefert «erden. *— Von eincm Theilnebmer des am Dienstag beim Reich», kanzler stattgeiundenen Diners wird derNot.-Zig." mitgeiüeili, daß die Erklärungen desselben über die WährungSsrage sehr entschieden lauteten und sich mit voller Bestimmtheit gegen die Doppelwährung wendeten. Ter Reichskanzler bestritt, daß eine gesetzliche Fixirung de- Werihverhältnisse- zwischen Gold und Silber Überhaupt möglich sei und führte aus. daß sich die jenigen Bortheile, welche sich die Bimetallisten von der Einführung der Doppelwährung versprächen, nur durch Einführung einer unier- wetthige» Wälirung (Silderwährung, Papierwährung) erreichen ließen. Jeder onbesangene Zuhörer muß au- den Aeußerungen de- ReichSkanzlerS den Eindruck entnommen haben, daß die Bestrebungen der Bimetallisten bei ihm keinerlei Boden finden und daß in der Währungsfrage zwischen ihm und dem preußischen Finanzminister volle Uebcrcinstimmuiig besteht. *— Leipzig.Gaschwitz-Meusclwitzer Eisenbahn. Laut der im Inseraieniheile unseres Blattes befindlichen Bekanntmachung deS Borstandes dieser Geiellschatt beträgt die definitive Betriebs-Ein« »ahme pro Monat Drcember 1885 50,140.41 Im Deccmber 1884 wurden 46.931.66 vereinnahmt, so daß die Mehreinnahme sich ans 3208.75 -Si sür diesen Monat stellt. Tie Gesamniteinnahme aus das Jahr 1885 wird mit 532,381.48 >M beziffert gegen 512,210.89 .^! im Jahre 1884, so daß eine Mehreinnnhme tm Jahre 1885 von 20,170.59 gegen daS Vorjahr vorhanden ist. *— Für diejenigen Luxus- und Zucht-Pferde, welche auf der vom I. bis 4. Mai d. I. in Königsberg i.Pr. statisindcnden Ausstellung ausgestellt werden und unverkauft bezw. unverloost bleiben, gewährt die Sächsische Siaaiöeisenbaha fracht freien Rücktransport unter den üblichen Bedingungen. *— Thüringer GaS-Gesellschaft in Leivzig. Der wie gewohnt sich durch große Klarheit und Ausführlichkeit auSzcichnende Geschäftsbericht tür da-Jahr 1885 weist in seiner Einleitung daraus hin, daß nach dem kräftigen Anläufe, den daS gewerbliche Leben 1884 genommen, im verflossenen Jahre ein gewisser Rückschlag ein- getreten ist, der naturgemäß seine Wirkung auch aus das Unter, nehmen der Thüringer GaSgesellschaft auSgeübt hat. Letztere empfand diesen Rückschlag zunächst insofern, als der Fortschritt im Gasver brauch mit dem deS Vorjahres nicht gleichen Schritt hielt. Die relative Menge de- MehrconsumS, welche 1884 gegen 1883 429,515 Cubikmeter oder 955 Pioc. war, ist in 1885 nur 233,913 Lubikmeter oder 4.67 Proc. gewesen. Seit 1880 hat die Gesellschaft einen solch niedrigen SteigernngSgrad in der Ent- w ckclung ihrer Geschäfte nicht zu verzeichnen gehabt. Die Ursache dieser Erscheinung liegt vorwiegend in der Stille einiger Fabcik- zwcige, insdesonvere in der Stockung der Zuckerinduftric und der- lenige» gewerblichen Anlagen, welch- mit derselben im engeren oder weiteren Zusammenhänge stehen. UebrigeaS bandelt eS sich bei der Thüringer GaSgesellschaft keineswegs um einen Rückgang im GaS- verbrauch, sondern lediglich um eia langsameres Tempo in der Steigerung; die Progression nur ist in, verflossenen Jahre im Ganzen eine weniger günstige gewesen als in den letzten Vorjahren. Auch trat in der letzten Hälfte deS JlohreS 1885 augenscheinlich bereit» eine Wendung zum Besseren rin. eine Reu- bclebung der geschält! chen Thätigkeit. Ter relative Ausfall machte sich vorwi-gend im 1. Quartal und tbrilweise auch wieder noch im III. Quartal bemerkbar. Mit der l-tztcren Periode scheint aber die äußerste Grenze der unfreundliche» Geschäsissiiuation ge zogen gewesen zu sein und diese Ansicht findet Bestärkung auch in dem erfreuliche» Umstande, daß in dem neubegonnenen Jahre 1886 Tag für Tag biSber wieder ein ansehnlicher Mehrabsotz zu constaiiren gewesen ist. Die Mehreiunahme im Januar 1886 betrug gegen die- jenige desselben Monat» im Vorjahre allein schon 10,359 war also weit bökrr als die Mehreinnahme au- dem ganzen 1. Quartal 1885, welch letztere 6525 betrug. ES eröffnet sich damit schon jetzt mit einiger Wahrscheinlichkeit sür da» lausende Jahr die Aussicht aus einen wiederum guten Rechnungtadschluß. — Di« gesammien Rücklager der Geielllchast sind im Jahre 188 - recht ansehnlich und zwar um 98,878.50 gestiegen und belaufen sich ni.' Schluß dct Jahres 1-85 auf 872,056.78 ^l; sie reprä- sentiren bereit- 24.84 Proc. vom begebenen Actiencapital und 15.30 Proc. vom gelammten Anlagecopital. Der IahrcSqewin», welcher bekanntlich die Bertheilunq einer Dividende von 8 Proc. an die Aclionaire gestaltet, wäre übrigens »och um Einiges günstiger ausgefallen, wenn er nicht so sichtbar und diesmal gegen sonst sogar in noch höherem Grade von der Steuerlast beeinflußt worden wäre. Nene Actien wurden im Lanke deS verflossenen JahreS nicht aus- gegeben. Die sür die Ausführung an Reu- und Erweiterungsbauten nöihig gewordenen Mittel deckte nach dem jeweiligen Umfange deS Bedarfes der Banquier - Credit, der nicht nur willig, sondern mich billig gewährt ward. Behufs der Begleichung der gelb- lichen Obligos w»d jedoch demnächst und im Lause des gegenwärtigen Jahre- die Emittirung weiterer Aktien sich nöthig machen. — Tie Inbetriebsetzung der gesellschaftlichen Anlagen in Pilsen fand am 5. September v. I. statt. Der Hinzuiritt der Babn- höie Küstrins zum Gasconsum hat sich inzwischen realisirt, ober erst so spät im Jahre, daß aus 1885 nur eine ganz geringe GaSabgobe an die Bahnhöfe entfallen ist. Der ansehnliche Lichlbedars derselben wird sich daher erst im lausenden und in den späteren Jahren be- merkbar machen. Mit der Gemeinde Reudnitz ist ein neuer Be- leuchtung-verirag aus eine weitere Re he von Jahren abgeschlossen worden. Im nächsten Sommer soll für Rechnung der Gesellschaft in Lcdönltnde in Böhmen eine neue GaSsabrik errichtet und im Herbst in Betrieb gesetzt werden; dieselbe verspricht für die Gesellschaft ein gute« ZukunstSobjett z» werden. Auch im verflossenen Jahre vermochte die elektrische Beleuchtung der Gesellschaft Terrain von ihren Gebieten so gut wie nicht abzugewinnen. Dagegen ist zu hoffen, daß mit Einführung von praktischeren Lampe» (Generativ- und JncandeScenzlampen) die Gasbeleuchtung sich immer mehr popn- lorisiren wird. Daß die Anwendung de» Gase« zu Betriebs- und sonstigen technischen Zwecken nunmebr auch bei der Thüringer GaS- gesellichast gewinnt, beweist di« Znuahine von 1884 aus 1885 von tust 30 Proeent. — Der Reservefond« beziffert sich mit der 1885er Dotation nunmehr a»f 150,592.73 >k. —r. In nicht viele» Gewerben hat der uubeschräokt« Hanstr- handel so tiefe Wunden geschlagen, al» n» Gewerbe der Gold- und Sikberschmiede und an« diesem »rund« ist auch gemäß D. 56 der ReichSgcwerbeordnnng da» Frildielea von Gold- uud SUderwaerra, .sowie Taschennhreo im Umherztrhru »erböte». Allein trotz diese- BerboleS wird neuerdings noch immer die Con- eurrenz empfunden, welche dein seßhaften Gewerbe durch die umher- zietienden Händler bereitet wird. Von allgemeinem Interesse dürste deshalb die neuerdings erfolgte Belaiiiitmachung seitens der zustän dige» Behörde in Flensburg sein, welche ausdrücklich daraus binweist, daß selbst Personen, welche durch Legitimationskarten zuin Aussilchen von Bestellungen aus Uhren und Ketten legitimirt lind, doch nur Proben und Muster von Uhren und Ketten mit sich führen dürfen, nicht aber dieselben im Stück an Private gleich beim Abschluß deS Kaufes überlasse» dürfen. — Diese Bestimmung gewährt gleichzeitig den Geschäftsreisenden gegenüber de» Händlern Schutz — ein Umstand, der in unserer Zeit allerdings nicht hoch genug veranschlagt werden kann. *— Tie zwischen Geithai» und Frohburg an der Leipzig-Dorna- Chemnitzer Eisenbahnlinie gelegene Haltestelle Frauendvrs ,st vom 1. März d. I. ob mit selbstständiger Buch- und Cassensührung auSgestaitet worden. *— Courierzug Chemnitz-Berlin. Dem Vernehmen nach Wird vom Beginn de» nächsten SoinmersahrplanS ab ein lang- übriger Wunsch der Chemnitzer Bevölkerung in Erfüllung gehen. Tie ächsische StaatSeisenbahnvcrwaliung Hai nämlich, wie man uns iniltheilt. die Einlegung je eines neuen LourierzugS zwischen Chemnitz und Nöderau mit direktem Anschluß nach und von Berlin ins Auge gefaßt. Der Courierzug nach Berlin wird Chemnitz Vor- mittags gegen 8 Uhr verlassen und Mittags kurz »ach 12 Uhr in Berlin einiresfen, in der Gegenrichtung verläßt der Zug Berlin Nach- mittags 5P0 und langt Abends gegen '/,10 Uhr in Chemnitz au. s Plane», 4. März. In einer heute Abend im großen Prater, saale abgehaltenen Versammlung der Mitglieder de- Central- verbaadeS dar Stickerei-Industrie in Sachsen wurde der Ausbau de» genannten Verbandes in der Hauptsache vollende', indem an Stelle des bisherigen provisorischen ComitSS die Delegirten zu trete» haben. Plauen hat, entsprechend der Anzahl der zum Ver band gehörenden Stickmaichinen, 20 Delegirte zu stellen, deren Wahl soiort vorgenoinmen wurde. (Aus 75 Stickmaschmen kommt ein Delegirter.) In den übrigen Onschasten Sachsens, wo Stickninschinc» stehen und Mitglieder sich befinden, werden VermaltuiiqSstellcn ein. gerichtet. Die Festsetzung der jeweiligen Minimallöhne, nnter welche» nicht gearbeitet werden darf, ist Sache der Delegirten- veisammlung. Um mit der Schweiz concurrircn zu können, machte man sich dahin schlüssig, daß man wegen deS diesseitigen Zolles nus Tüll und Eambric 5 billiger arbeiten müsse als die Schweiz. Der gegenwärtig vorgeschlagene Minimollohn beträgt 1.40 aus '/« 8 Ellen gegen 1.45 .St in der Schweiz. U Plauen. 4. März. Der hiesige Actienbrauveretn er- zielte in dem Sudjabre 1884—85 eine Einnahme von 369,066.46 ^t, während die Ausgabe sich nur aus 286,117.98 -Sl belief, so daß ein Reingewinn von 82,948.48 .St verbleibt. Dieser Letztere soll so veriheilt werben, daß 8400 zu Abschreibungen verwendet, 34,048.48 ^t sür bevorstehende Ausgaben zurückgestelll »»d 40,500-St zur Bertheilunq einer Dividende von 9 Peoc. benutzt werden. Die Einnahmen bestehen in 356.026.64 -St sür Vcrkaulte-S Bier und in 13,039.82 -St sür Träber, Malzkeimc rc. Der Reservefonds beträgt 45,000-St, während sich die gesammien Abschreibungen ans 112,214 >t belaufen. Aus dem Besitzthume lasten »och 131,000.Sl Hypotheken. Bon zweifelhaften Außenständen sind 427877 -St adgeschrieben worden. Die Dividende ist dieselbe wie im Vorjahre. -n- OelSnitz icP., 4 März. Der hiesige Vorschuß»er« In hat im Jahre 1885 einen sehr erfreulichen Ersolg erzielt und kann 10 Proeent Dividende verihcilcn. — Tic Corsetsabriken, deren wir jetzt 4 haben, sind zur Zeit wieder gut beschäftigt, da sür die Soniliierioiioa die Aujlräge zu erledigen sind. Die Teppich, sabrikotion Hai zwar glcicdtalls hübsche Austräge zu erledigen; doch wird über die niedrigen Preise und die große Concurrenz geklagt. DaS neue Gebäude ani Bahnhosc ist schon sür den Betrieb eingerichtet. ff- Dresden, 4. März. Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden. Der heute erschienene Geschäftsbericht dieser altbewährten soliden Aciiengesellschast über das Betriebsjahr 1884/85 beginnt mit der einleitenden Bemerkung, daß da» über den Consum einheimischer und sremder Biere :m vorjährigen Berichte Gesagte auch heute noch zuirifft. ES kann auch damit — so heißt eS dort weiter — sür die hiesigen Brauereien nicht eher besser werden, als bis daS Publicum sich überzeugt haben wird, daß die vier nach bavcrischer und böhmischer Art gebrauten Biere mindestens ebenso gut sind, wie die sür schweres Geld von auswärts bezogen. — Indessen Hai die Felscn- keller-Brauerei noch am wenigsten Grund zu klagen; denn ihre Biere haben sich ihren weilen Kreis zahlreicher Gönner und Freunde nicht bloS erbalten, sondern wieder vergrößert, wofür die um 6028 Hecto- liicr gestiegene Verschrotung den besten Beweis liefert. Niedrigere Gerste», und Hopsenpreise. sowie ein ziemlich gutes Somm-rwctter sind die Ursachen, daß das verflossene Gklcdäsissaür zu den gün- fügen zählte und daß die Verwaltung die Vertbeilung einer Divi dende von 24 Proc. (gegen 20 Proc im Vorjahre) Vorschlag. » kann. Gebraut wurden im verflossenen Geschäftsjahre 84,284 Hektoliter. Die Verschrotung betrug 85,414 Hekioüler. Das Gewinn- iinv Bcr- lust-Conto verzeichnet einen Reingewinn von 256,103 — Tie finanzielle Lage des UnlernchmenS ist eine uberau» günstige. Der RiservefondS hat einen Bestand von 300,000 -St In Welthvapieren besitzt die Gesellschaft 125,124 ^!, deSs'-i^-n in Hypotbekeu 118,900 -St Gegen Unterpfand von Werllg,. - hat dieselbe ausgelieben 255,«XI.Sl Den Debitoren im Betrag- -n 286,597 .St stehen Lreditoreu in Höhe von 30,133 -St gegenüber. — Bilanz: I,86i,791 -S- »*» Dresden, 5. März. Kohlentransvorlc aus den fönigl. sächs. Staatsbahnen in Wagenladungen zn 5000 Kilogramm während der Zeit vom 21. bi- 27. Februar e. Sächsische Steinkohlen an« dem Zwickaucr Revier« 8920 Labunge», au» dem Lugau- OelSnitzer Reviere 4198 Ladungen, und auS dem Dresdner Reviere 1466 Ladungen, zulammen 14,584 Ladungen sächsische Steinkohlen gegen 13,618 Ladungen in der entsprechenden Woche deS Vorjahre-, böhmische Braunkohlen 11,003 Ladungen, olienburgische Braunkohlen 2882 Ladungen, Kohlen überhaupt 29,213 Ladungen, also durch schnittlich pro Tag 4173 Ladungen. In der entsprechenden Woche dä Jahre« 1885 wnrden an Kohlen überhaupt befördert 24,077 Ladungen, demnach pro Dag durchschnittlich nur 3440 Ladungen. »— Sächsische Baiikgeselljchasi -u Dresden. In der am Donnerstag stottgehabtcn AnssichlSrathS - Sitzung wurde nach größeren Abschreibungen dir Dividend« pro 1885 mit 5 Proc. fest gesetzt und die Sinvernfuag der sechsten ordentlichen General. Versammlung aus den 15. April ». e. beschlossen. bann die Vlüthe und den Dost lciner Pfl olimie viel länger genießen, auch Stecklinge und zartere Pflanze» viel leichter sortbringe,,. Der Krieg gegen da» Ungeziefer beginnt. Tic Werren sind in manche» Gegenden in ein-ge» Tagen eine schwere Plag-. Man sängt dieselben zweckmäßig in Töpscn, welche man a» den Rändern der Rabatten oder Beete einläßt und indem man ;e zwei Lüpf- quer über da» Beet mit einer Latte verbindet. Die Werre kann das Hinderniß nicht übersteigen, läuft entlang der Latte und fällt in de» Tops. Der Maulwurf, so nützlich er ist, macht ych doch ui Frühbeeten und bei feineren Pflanzen »n freie» Lande höchst läN'g. Erscheint er in größerer Menge, muß er mit den bikaiinien Fallen gefangen oder, wenn er Erde ausivirit, waS man sehr leicht abpassen kann, da eS in feste» Stunden geschieht, mit dem Spülen heraus- geworscn und getödtel werde«. Vertrieben wird er. wenn man gehackie Dorne» oder Nadeln, oder auch in Läppchen gew ckelten Canipher in seine Gänge steckt oder stinkende» Thieröl, Theer, Petroleum >» dieselben gießt. Liese letzteren Mittel vertreiben auch etwa» die Tdiere, welche dem Maulwurf (oberflächlich betrachtet) lo ähnlich erscheinen, und für welche bei Maulwurf auch seine Gänge theüweise mit gräbt, die Scheermäuse (Wühlmäuse, Fahrmaus») Xvplucotu »urpludiue. Tödten kan» man diese, da sie nicht leicht in eine Falle gehen, durch Stückchen von Möhren, welche mit orsenigrr Säure bestreut sind (größte Vor- sicht nöthig), sowie durch Buslauern und Schießen au ihren Sangen, die man vorder geöffnet Hot, da dieselben sehr bald erscheinen, um die Oessaung im Gange wieder zu verstopft». A>« Feind der Wühl- mLuft, wie der Mäuse überhaupt, ist da« Wiesel zu begrüßen und zu schonen. Man schone möglichst auch die Spitzmäuse, da dies- rreraiivrorNi»«« Si.dnetnir Heinrich »die tn ke>r>I». Lite den muiilnmqgu L^cä iprc„ücc Kr. Stear Baut « rei»t>o» * Berlin, 4. März. ES muß mindesten« als eine sehr freie und lückenhafte Berichterstattung bezeichnet werden, wa- die hiesigen Haupiblätter der DoppelwähriiiigSpartei über die Erklärung des GeveimraihS Schraut auf dem Conqreß deutscher Landwirthe und die Aeußerungen des Fürste» Bismarck bei dem letzten parlamenta- rischcu Essen ihren Leiern ausbiuden. Danach sollte inan glauben, als hielten die zuständigen Kreise die Einsübrung einer Doppel währung auch ohne England — eine solche wollen ja die deutsche» Bimclallistcn — sür möglich oder angängig und als wollten si- sich von den Bimetallisten gern zur Doppelivätirung hindrängen lassen, während doch die AuSsührungen de» Fürsten Bismarck Mil des Geheimrath- Schraut, zwar in denkbar höflichste Form geklei det, die entschiedenste Absage an den Bimelallismus waren, die sich nur denkco laßt. Die Uebelstände, die beklagt werde», rühren nicht von der Goldwährung her, und die Segnungen, die erstrebt werde», würde die Doppelwährung nicht bringen, wohl aber unsere soliden Währung-Verhältnisse zerstören — das hat Fürst Bismarck g-sagl, wie cs Herr Schraut und wie es neulich Herr v. Scholz gesagt dal. Frhr. v. Mirbach hat der „Krcuzzciiung" zufolge beim R ichskanzler den Gegnern der Doppelwährung zugerusen: „Ist Ihre Goldwährung gut, »nn, so führen Sie sie doch durch." Wir hoffen, schreibt die „Köln. Ztq.", dah Herr v. Mirbach aus diesem Weg« bleiben und leinen großen Einfluß ausbieten werde, daß der BundeSraih die Durchsühriiug der Goldwährung vollenden werde. Sln Unter- stützuug »njererseiis soll eS ihm hierbei nicht fehle». Was aber an der Goldwährung noch zu vollende» ist, daS ist so wenig, daß es in zehn Jahren geihan sein kann, ohne daß die mindeste Erschütterung des Geldmarktes dadurch herbei geführt wird. Bis jetzt habe» sich die Bimetallisten leider der Dnrchsührung der Goldwährung miss Aeiißerste widersetzt, während die Anhänger sie vergeblich, aber unausgesetzt verlangt haben. Hoffentlich einigen sich unter des Freiherr» » Mirbach Führung beide Währungslaaer, um die Frage durch de» Versuch zu entscheide». ob es möglich sei oder nicht, die Goldivährung zu vollenden. So wird der Streit am besten geichlichtet werde» können. *— Vo» einer Berliner Firma ist an den Provinzial-Stener- Direcior eine Anfrage bezüglich der Steuerpslichtigkeit gewisser ProlongationSgeschäsle gerichtet worden: die sür alle Börsen kreise sehr interessante Antwort de» Herrn Proriuzial Steuer-Direc torS geht dahin, daß die ohne Entgelt und cl-nc Aenderung de, Vertragsbestimmungen ftattsindende Prolongation cinc-Z Th eil- betrage-' des ursprünglichen LiescrungSquantUlnS von ihm sne stempclsrci erachtet weroc. *— Deutsche Auswanderung nach überseeischen Ländern, lieber die deutsche Auswanderung noch überseeischen Ländern liegt jetzt die Zusaminenst-llung sür daS ganze Jahr 1885 vor. Danach betragt die Gesammtzahl der über deulschc Häsen und Antwerpen Ausgewanderte» 103.642 gegen 143,586 im Jahre 1884. 166,119 im Jahre 1883, 193,869 im Jahre 1882, 210,547 im Jallre 1881, 106,190 im Jalftc 1880. In der Reihe der letzten 6 Jahre nimmt also 1885 die niedrigste Stuft ein; dagegen betrug die Zahl der Auswanderer im Jahre 1879 nur 33,327. *— Deutsche Bank Nach einer uns zugehcnden telegraphischen Mitibeiluiig hat der Ausjichlsrath der Deutschen Bank in seiner heute (5 März) in Berlin stattgesuiidenen Sitzung beschlossen, der dem nächst stattsindenden ordentlichen Generalversammlung die Ber- theilnng einer Dividende von 9 Proc. sür La» Jahr 1885 vorzu- schlage», also gleich viel als im vorigen Jabre. Nach der seitens ber Direktion vorgelegten Bilanz beträgt der Bruttogewinn 10,288,646 (1884 : 9,739.811.56 ^l) und der Nettogewinn 7,383,284 .« (1884 : 7,431.378.59 -S!) Die ordentlichen Reserve» wurden mit 438.328 .Sl (1884: 393,137.85-Sl) dotirt »nd stellen sich nilitinchr ans 7,846,020 20 .Sl ---- reichlich 13 Proc. des Aktienkapitals, während die Specialreierve 4,000,000 beträgt. Aus neue Recti- nu»g werde» 299,235 .Sl (1884 : 24,314.44 .St) vorgetragen. Das Gewinn- und Berliist-Conto weist unter Anderm folgende Gewinne aus: aus Wechsel-Conto 1,814,846» (1884: 1,515.564 .Sl). Effecten- und Conioettal-Lonto 2,503.437 -Sl (1884: 1,945,920 -Slj, Zinscn- Conto 2,350,116 » (1884 : 2.268,274 »s. Provisions-Conto S.255,794 .Sl 11884 : 2,500,174 »). Der Abschluß ist al» ein recht zufriedenstellender zu beze chnen und dürfte wohl die höchsten Erwartungen dcc Aclionaire erfüllen. Allgemeine Deutsche Hagel-Versicherung»-Gesell schaft in Berlin Diejenige Hagel-Brrsicherunqs.Gesellschaft, welche in den lctzten Jnhren am meisten zurückging, ist die Allgemeine Deutsche, und dieser Rückgang hat auch im Jahre 1885 nicfft ani gehört. Sie verlor wiederum 6 Millionen Mark Versicherungs- Summe und ist seit 1882 von 60 aus 40 Millionen Mark zurück gekommen, verlor sonach den dritten Theil ihrer Versicherte». Untersucht man, warum die Landleuie sich so massenhaft und andauernd von der Gesellschaft abweoden, so finden sich wohl verschiedene Gründe. Die Versicherungs-Bedingungen sind für den e,»kochen Landmoiiii nicht klar aenug i,»d es entstehen daraus Differenzen, welche zu vielen Processen Veranlaß»»» geben. Ferner ist die Regulirung der Schäden nicht immer zur Zufriedenheit der Betroffenen ausgefallen, »nd schließlich war die Prämie und Verwaltung eine ausnehmend theure. Im vergangenen Jahre wurden wieder ISO Proc. Nachsehuß erhoben, wodurch sich die gesammie» Leistungen der Landwirlye aus 1.54 .sl pro 100 .Sl Versicherungssumme stellten. Zu Entschädigungen wurden 463,547 -Sl oder l.I3 -Sl pro tOO-Sl Versicherungssumme verbraucht, so daß die Verwallunqskoslen aller Art 149.573 .Sl oder fast 0.37.Sl pro UX1 » betrugen. Dieser letztere Satz ist sehr hoch und stellt sich bei andere» G> sellschaften bis z», Hälfte niedriqer. Bermuthlich stellen sich übrigens die Verwalüiiigskosten noch höher als 0.37 -Sl: e- finden sich nämlich in einzelnen früheren Rechnungs-Abschlüssen verschiedene Tausend Mark snr Policegebübren und Agentur-Poelo ausgesnhrt, welche im jetzigen fehlen. Diese Kosten sind den Land leulen nickt erlassen, sondern sie fallen direct den Agenten zn und werden daher in den Rechnungen der Gesellschaft nicht mehr rrivädnt. E» dürfte sich dabei um eine Summe von 10—12,000 handeln, rechnen wir diese binzu, so betragen die VcrwaltungSkosten sogar 0.40 >l pro 100 .Sl B rsict-eruiig, d. h. eine ganz enorme Summe. Zwei besonder- anstößige Posten finden sich zum Glücke in der letzten Rechnung nicht wieder vor, wir meinen die Einnahme nuS de» Beiträgen der zur Wiederversichernng Verpflichtete», welche lieber Straft zahlten, als daß sie sich der Gesellschaft »och auf 1 Jahr länger anverbrauten 1884 vereinnahmte die Allgemeine Deoisch- ous diese Weise 4957 .Sl Der zweite Posten, welcher fehlt, ist die Kchaden-Reservr. d. h. dft Rücklage für wegen schlecht« »der de,- weigerte Entschädigungen angestrengte Prorrfse. 1W4 waren nick, wemgrr als 11,000 .sl streitig. Eine Schwalbe macht noch kernen Sommer, »nd so lassen sich au» dem einmaligen Fehlen dieser beide.
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