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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188510274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851027
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-27
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1885
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Erscheint täglich früh SV, Uhr. Ne»«N«l> »«» Lr,k»itio» Joho»»r«g»sie 8. - HPrrch-»u-rn -er Ur-«ri»»: ' Lonnittag« 10—12 Uhr. Rachmttt»»« L—s Uhr. GM tt» AN»»»»- Manntaw«» »»O« ß> »u NeN^ti», »>»« ,n»,^üz/ Wn»H»« »er für »i« nichftfnlWw», »»»«er »eftt«»te« Jukergt, Mmtzent«,«» «t« t U»r Nttchmttt «, G«»».»,» Eefttugeu fr»t »t»'/.» 2» -e» Flliele» für 2ns.->,»»tz«e: Vtt« Klemm, Univrrsität-ftraß« I. k»»tch Lösche, Katharineustr. 83, p. N«r »i» '/,» Utr. T agMaÜ iL Anzeiger. OrM filr Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr Auflage 18,000. Tlbonnemralsareis vienelf. 4V, Mit. inel. Lrivgenobn 5 Mk. durch die Post dezogeu 6 Mi. Jede einjclne Nummer 20 Ps. Belegusemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format oejaizl) «tzvc Postbesörderuug Ä Mk. «tt Dostbesürderuag 48 Mk. Inserate «gripaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut ans. PrerSverzeichuiß. TabeÜanschrr >. Ziffernsatz »ach höhrrm Tarif. Kttlmaell »Mee dem Rrdaetio»«ftr<ch dleägrfpalt. Zelle 50 Pf., vor den Fomilienuachrichten dt« Sgefpaltene Zeile <0 PI. Inserate s»d Net« aa di« Expedltta» zu jeudr». — Rabatt wird N'cht gegeoea. Zahl»»« prnevuwernnäo »der durch Bast. Nachnahme. 3«y. Dienstag den 27. Oktober 1885 78. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Veklmntmachuur. Da« 11. Stück de« d.esjähriaen Gesetz- >md Verordnungs blatt«« für da« Kdnigrrich Sachsen ist bei uns einaeaanaen und wird bi« »»« S. No»e«b»-^ diese« Jahre« auf dem Ruthha»«saale zur Einsichtnahme öffentlich ausbänaen. Daffelb« enthält: Rr. 4L. Verordnung, di« am 1. Decrmber 188« vorzuneh- «eude volk-jählung betrrffead, vom 10. Septem ber 1885. Rr. 44. Bekanntmachung. Uu«fvhrung«verschrifte» zu dem Reichsgesehe Uber die Au«dehnu»g der Unfall- und Krankenversicherung vom 88. Mai 1885, im ve- reiche der sächsischen Heeresverwaltung betreffend; »am 14. September 1885. Rr. 47. Verordnung, die Veranstaltung einer Ergänzung«» Wahl für d»e II. Kammer der Ständeverfammlung betreffend; vom 8. Oktober 1885. Rr. 48. Verordnung, eine Abänderung der zu Ausführung de« Gesetze« über die Sonn-, Fest- und vntztag«- seier unter dem 10. September 1870 «rlaffenen Verordnung betreffend; vom 14. Oktober 1885. Leipzig, he» 8«. October 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stöß Vekannlmachllng. Di« aa 19. diese« Monat« zur vermietbuug versteigerten, i« Erdgeschoß de« alten Äohanni-hoSpilale«, IohannrSplatz Rr. 8, befindlichen, zeitber als Polizeiwache benutzten Vaoalttckte» sind an den HOchftbtetenbe« ver»tethet worden und e« werdea daher in Gemäßheit der Versteigerung«, bedingungen dt« übrigen Bieter Ihrer Tebote hiermit eatkaffe». ^«Pl>8. den 82. October 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. De. Georgi. Stöß. Vriii»iit»»ch«>». Der -»tritt zur Galerie der «ula am 31. dies» Monat« iß mrr WM» Voaeignag einer Eiatrinekarte «stattet. Da d« «w stk Däne» bestimmte Raum ei» über»»« beschränkter tst, so könae» zu nächst nur di« Dameu der Doceute» u»d zwar tr mtt ei», Karte »ach der Reih« d«r Anmeldung Berücksichtig»»- stuheu. Leipzig, am 87. October 1885. Der Reetor der Utttdersttit. Wiadscheid. Vekauntmachml-. Am 80. d. M. wurden an der vom Roseathale nach dem Renen Schiitzenhause führenden Elsterbrücke ein schwarzer laillen-T-chrock, ei» Paar rindlederne Schaftstiefeln. 8 bnul» Taschentücher, eine Stahlbrille i, Holzfutteral und 2 Schlüssel (anscheinend HauS- und Gaalschlüffeli ,»fgesu»d«». welch« Gegenstände vermnthlich schon längere -eit ge legen haben und von einem Ertränkten herrühr«» dürften. ES werdea deshalb hierdnrch Diejenigen, »elche diesbezüglich« Wahrnehmungen gemacht oder Aufschluß über den Eigeathümer gedachter Gegenstände zu geben im Staude find, ersucht, sich beim u«terz«ichneten Polizei-Amtr zu melden and diese Sachen event. daselbst zu recoguoSciren. Leipzig, den 84. October 18«. Da« Polizei««» der Litt« Leipzig. Bretschnetder. Muhacl Dir-ßahls-Vekauntmullllu-. Gestoblen wurde» aüdier rrttotterer >«cerge »»solOer 1) eine goldene feiagltedrige Dawenutzrkette «ft Omrst«, ei» goldener glatter Nt«« mit eingravitter Bl»«e aas der obere» Flüche, ei» goldener glatter Ntng, zerbrochen, »6. <7/ gravirt, and »wei golden« Thewtsettenkuöpse» au« einer Wohuuug in Ar. 88 der BtierSftraß« in den letzte» vier Monate«; 3) S roth. und weißcarrirte vettstberzstg« nnd I bergt. Kopf» ktffeniiderzitge, ei» weißer Bettüder)», und » dergl. Kopf» kisseuüderzLge u»d S weiße Vetttßchrr» stmmtlich „N. 4." ^zeichnet. ferner 14 weiße Handtücher, davo» 8 „Zl. ck." und 18 „bl. L." geaeichnet, « neue Tascheutstcher, et» weiße« Lisch» t»ch, „A. ck. Itr. 4" gezeichnet u»d ein glatter goldener Trau- ritt«, au« einer Wohnung in Nr. 41 der Reich«straß« jrtt August ds«. Fr».; 8) 18 Stück braungesärbte vockleder, an« eine» Locale t, Rr. 10 der Katharinenstraße am 9. di«. Mt«.; 4) eine Weckuhr in achteckigem Meisinqgehäns«, au« einer Ptäcr in Rr. 4 der Userstraße am IS. ds». Mtl.; 5) ein alte« Tienft-Aaquet von dunkelblauem Tuch, mit 8 Reihen Meiallknöpsen und einem au der rechten Sette gerissenen Dreieck, in der Taiche eia grauwollenes, mit weiße» Fäden durchwirkte- Phawttnch, au« den, WärterhäuSchen der Thüruiger Bahn am B^dnct der Berliner Straße vom 20. bis 21. ds-. Mt«.: 6) «in Stück kirschrother Plüsch, 72 cm breit »ad 63 ow lang, durch Ausschneiden vom Sitze eine« LonpüS de- Wagen« I. Elast« Rr. 303 der Magdeburger Bahn vom SO.—81. ds«. MW., und 8 «esstuueu« Muudftückr, zu Gummischlämhen gehärig. 4 nnd 8 «o stark und 1ü am laug, durch Abichneiden von den Schläuchen, au« einer Breterbude des Magdeburger Bahahos« vom 1b. dt« 18. ds«. Mt« : 7) ein Koster mit Kleidung«ftü«e», 3V Kilogr. schwer, ge- zeichnet „V. A 100", vom «üterdodea der Thüringer Bah» am 28. ds«. Mt».; 8» eine neue Säge, » Pp«»«,» » Gchtppe« «d » Nase» hacke», au« dem Hofrauine eine« «ruudstück« der verlängerte» Taktstraße uud bez. au« der daselbst im Bau begriffrur» Schleuß» vom 22. bi« 23. di«. Mts. Nacht«: 9) eia« alte goldene Dame» - Ctzliudrruhr «tt gravirt« Rück- fett« »ud wavpenähulichem Schildchen, au« eiuer Vohnuug i» Rr. 4 de« Ransiädter Steiuweg». am 23. ds«. Mt«. Nachmittag«. Etwaige Wahrnehmungen über den Berdlied der gestohlenen Gegenstand« wer den Thäter sind ungesäumt bet unserer Triminal- Adtdeilnn, zur «»zeige »» bringen. Leipgig, am 26. October 1885. Do« Poiize<->»t per Grudt LeiZzt«. Bretschueider. ve. S. Nichtamtlicher Thetl. ver Lmpfaug -er Delegattsuea i« Wie«. Eudlich liegt eiue amtlich« Erklärung vor» «aßaebender vtckle vor üd«r die Stelluog, »«ich« die Eentralmikstt« der äisch« Krag« g«ge»üß«r ri«n«h»en. Der Kaiser «w» Oesterreich hat am 84. October Da- gesagt, wa» er in der Thronrede bei Eröffnung de« RrichSrathe« am 26. Septembrr verschwiegen hat, daß der Besuch de- russischen Kaiserpaarr« in Kremsirr ein werthvoNeS Zcicbc» der Fortdauer de« engen und vertrauensvolle» Verhältnisse- zwischen de» Herrschern -er drei großen Nachbarreiche war. Ferner bat er sich au»gesproch«n übrr die Absicht der Lstrrreichischen Negierung, ,m Verein mit den übrigen Signatarmächten de« Berliner «ertrage« in den Gebieten de» Balkan- di« gesetz liche Ordnung wiedrrbcrzusiellen, deren unerwartete Verletzung Ur die Ruhe und Wohlfahrt der dortigen Völker ernste Aefabren heraufbrschwöre. Dies« Erklärungen lasten an Friedlichkeit und Unverfänglichkeit nichts zu wünschen übrig ,nd sie gewinnen besonder» dadurch au Werlb, weil di« Zordernngen für milttairische Zwecke sich auf dir Verbesserung der Lage der unteren Osficier-chargen und der Eadette» owi« auf die Entwickelung der Marine »um Zweck der küstenvettheldigung beschränken. Die Mobilisirung der in Bo-nien und der Herzegowina stehenden Truppen tst nicht nur nicht beabsichtigt, sondern eS ist sogar die weitere Ver minderung derselben in Aussicht genommen. Jetzt wissen wir also, daß Rußland und Oesterreich mit Deutschland über Wiederherstellung de- sUttus nno in Ost- rumclirn einverstanden sind und daß die übrigen Mächte ihre Mitwirkung zugefagt haben, um den durch Verträge gewähr leisteten Rechl-zustand al- Grundlage de» Frieden« und der Ordnung aufrecht zu erhalten. Zwei Tage vor dem ange- kündigteu Zusammentritt der Conferenz in Konstantinopel war da- die erste autheutische Miltheilung über da« nunmehr zewonnene Einverständniß der Mächte, da- bis vor wenigen Tagen noch gänzlich ungewiß war. In Oesterreich-Ungarn war man zu Anfang dirse« Monat« noch sehr abweichender Meinung, denn der ungarische Ministerpräsident Ti-za sprach von der Herstellung de« gestörten Gleichgewicht- auf der Balkanhalbinsel und von d«m Vorbehalt der Hanblung-freiheit für Oesterreich-Ungarn daselbst, fall» die Bemühungen, de« Frieden aufrecht zu erhalten, scheitern sollten. Zwischen di,s«r Erklärung und der kaiserlichen Antwort aus die Ansprachen der Präsidenten der Delegationen liegen drei Wochen, und die Antwort de« Kaiser- beweist, daß sich innerhalb dieser Zeit ein vollständiger Umschwung der Lage vollzogen hat. Bei Eröffnung de« Reich«rathe» hüllte sich de, Kaiser in Schweigen, sowohl über di« Begeguma i» Kremsier als auch Üb«r die Ereignisse in Ostrumelirn. offeubar nicht lediglich au« dem Grund«, weil «r dies« Angelegenheit«, für dcn Empfang der Delegationen aussparen wollte, sondern weil die Zeit für eia« Mittheilung von höchster Stelle noch nicht reis war. Damal« schwebten Unterhandlungen von Macht zu Macht, welche ganz verschieden« Auffassungen der Sachlage zu Tage förderten und au dem Berliner Frieden so stark rüttelten, daß er längere Zeit iu Gefahr schwebte, einer neuen Ordnung der Dinge wcichrn zu müssen, welche nur durch ungeheure» Blutvergießen ausgerichtet werden konnte. Die eindringlichen Vorstellungen de« Leiter- der deutschen Politik übrr die Folgen, welche die stillschweigende Genebmigung de« in Philippopel geschehenen Recht-brucb- nach sich ziehen müsse, haben jedoch ihren Eindruck iu St. Peter«burg und Dien nicht verfehlt, uud da erst am 24. August, dem Tage der Kaiserbegegnung in Kremsier, da» Einverständniß der drei Eentralmächte Europa« eine feierliche Bestätigung er halten hatte, so wirkte di« Kraft de» in Skiernrwice besiegelten Bündnisse« so weil nach, daß die deutschen Rathschläge Gehör fanden und die Aufrechthaltung de» Frieden- aus der Balkan- Halbinsel durch Wiederherstellung de- statu» quo beschlossen wurve. Au- den vorliegenden Anzeichen war zwar bereit- vor einigen Tagen zu entnehmen, daß die Waagschale, welche den Frieden trug, ,m Sinken begriffen war, aber die Gewißheit, daß Rußland. Oesterreich und Deutschland eiuverstauden seien, hat erst die Antwort d«< Kaiser- Franz Joses an de« Grasen Falkeuhapn und den Cardinal Haynald gebracht, eine Gewiß heit, welch« in Konstantinopel mit stolzer Genugthuung be grüßt worden sein wird. Denn man darf sich keiner Täuschung darüber hingeben. daß die türkische Politik seit eine» Menschen- alter keinen ähnlichen Erfolg aufzuweisen hatte. So tapfer sich auch die Türken in den Jahren 1877 und 1878 gegen den russischen Uederfall gewehrt haben, so endete der Krieg doch für die Türken mit einer erheblichen Einbuße an Land und an Macht. Die Wiedrrerstarkung de« bi« aus den Tod geschwächten Staat-wesen» wurde hauptsächlich durch den schlechten Stand der Geldverhältniffe verhindert, alle Reform, versuche scheiterten theil« an dieser unüberwindliche» Schwierig, keit, theil« an der zähen Widerstand-krast, welche die am Ruder befindlichen Machthaber allen derartigen Be strebungen entgegensetzten. Die preußischen Beamten und Officiere, welch« die Ausgabe übernommen hatten, die türkische Civil« und Militärverwaltung umzugestalten, wissen davon ein Liedchen zu singeu. Aber die Umsturzmänner in Philippopel hatten die inzwischen einaetretene Veränderung der europäischen Gesammtlage doch nicht richtig erkannt, oder st« hatten darauf gerechnet, daß die Macht der Thatsachen stärker sein würde, al» alle geschriebenen und ungeschriebenen Abmachungen der Centralmächte untereinander. Hauptsächlich hatten sie ihre Hoffnung daraus gesetzt, daß di« türkische Regierung, ohne sich d,S Einverständnisse- der Mächte zu versichern, zur Selbsthilfe schreiten würde, und daß diese die Abwehr der nächstbetheiligten Mächte Rußland und Oesterreich zur Folge haben werde. Dir allgemeine Empfindung, welche sich in Europa nach der Nachricht von dem Staatsstreich in Pbilippopel geltend machte, war der Wunsch, daß die Pforte sogleich Befehl zum Einmarsch in Ostrumelirn und z Wiedereinsetzung Gavril Pascha« geben sollte. Al» die« ni< geschah, nahm man ziemlich allgemein aa, daß die Partie für die Türkei verloren fei» und daß nun nicht nur die Neiarn Balkanstaaten, sondern auch Rußland und Oesterreich dem Beispiel Ostrumelirn« folgen würben. Aber dirse Rechnung war ohne de« Fürste« Bi-marck und den Sultan Abdul Hamid gemacht. Während jener mit der bewährten Klugheit und Festigkeit die Nusrechtbaltung de« Berliner Frieden- betont, strengte Abdul Hamid alle ver fügbaren Kräfte an. um di« Widerstand-sStiakeit der Türke: im glänzendsten Lichte zu zeigen. Die Entfaltung der türki schen Streitkräste ging Hand in Haud mit der diplomatischen Aktion, welche von Fnedrich-ruh au- in Bewegung gesetzt wurde. Schon 14 Tage nach der Vereinigung vulgarien» mit Ostrumelirn halte e« die deutsch« Polnik erreicht, da; von der Herstellung de« Gleichgewicht- auf d«r Valtanhalbinsel nickt mehr dir Red« war, sondern daß di« Wiederau- rrchtung des Zustande« vor dem 18 September da- alleinige iel der Zusamme,nmrk-o- d-r Mäch^ »ca Ach dem Kirsten von Bulg-n-n da« 2A'E"^b-r erst- ungesetzliche» Verhalten» au-sprach ^ geschehe» und ^rm zur Wirderausnchtuna de« »t» ü » bedurft, nur noch der t-.erl.ch» ° h«„te «4 bedurfte nur »och .ver '""^dieser vertrag ««d h«»" eichner de« Berliner Frieden». ^ alle Übrigen seine Geltung ^ und daß zever.^er l ^st^ diese Mächte gegen sich ^be» ^ H„ßm°cht dar- srklärnng »ur die « einen, tesänve ,cp adgeg-mgen rrn. nter. dann würde d'-Sacke mcht so ° g S Klober wie c» die Worte Kaiser Fr»",^ « wahrscheinlich machen. , Leipzig, 87. October 1885. «Der Etat der Post- und Telegraph-."«"- ..,L N-L- LLK 2"U. AL IIN, .293 769 höher al- iM lausenden Aal - Ünkr den dauernden Ausgaben die P°si..°nn. Ür Unterbcamten einige Ausbesserungen aus. Unkr vm «' maliaen Au-qaben befinden sich die Positionen für H"stellu g neuer Dienstgedäube in Küstrin 2-Nc. «,'^bal. u> Wi-mar. sowie für den Um- und ErweiterungSdau >n Stettin mit zusammen 536,850 .als erst« Ba > welche bereit- für den lausenden Etat emgesteNt.vc'in Ncich- tag aber abgclcbnt worden wäre». Die Wicderemsi-llnng wird damit motivirt. daß sich da« Bedürfnis erheblich g - steigert und daß die Bauten ohne ernstliche Gefährdung der Sichcrh-U de« Betriebe», der Interessen de- Publ.cu.n- nnd der Gesundheit der Beamten nickt mehr perschoben werden «nnen. Außerdem werden neue Dienstaebäude beantragt für Stralsund. Ludwig-lust. Werdau. Allenstem. vr.eg, Sonders- Neu. sowie di. Erwerbung von Grundstücke» ... Bnl.n uud Land-berg a/W. mit zusammen 1.096,600 » Iu« Bade». 23. October. wird un« geschrieben: » Die Landtaa-wahlen. 'velche gestern stattgefundeu habe», sind, wie «ach den am 9. Oclober vorgenommenm Wahlmänoer- wähle» nicht ander« zu erwarten war. für die national- liberale Partei glänzend au«gesalle„ und haben derselben einen ganz erheblichen Zuwachs gebracht auf Kosten der Mlramontauea, Demokratea und DeulsLfre.sinmqni. Da« -tesultat ist ein ganz unerwartetes und für alle Parteien vollständig verblüffende«. War man doch vor dem 9. October aus ultramonlaner und demokratischer Seite so siegesgcwu. und aus liberaler Seite wenn auch nicht muthlo«, so bock ohne Hoffnung aus Gewinn, glaubte man dort doch ,öckstenS den Bestand erhalten za können. Und nun trotz aller ultramontanen Anstrengungen, Wühlereien und Hetzereien, trotz ultramonkan-demokratischer Bündnisse diesen glänzenden Sieg der nationalliberalen Partei! — ES waren im Ganzen 34 Abgeordnete zu wählen; 4 (Ersah-) Wahlen finden erst in einigen Tagen statt. Bon den hiernach zu besetzenden 3» Mandate» fielen 22 den Nationalliberalcn. 6 den Ultramontanen und 1 den Demokraten zu. Im Wabl- Irei« Durlach ist eine Stichwahl zwischen dem ultramontanen Candidaten und dem bisherigen konservativen Abgeordneten Kirckenbauer, dem einzigen konservativen Vertreter in der badischen Kammer, erforderlich. Die natiouallideralr Partei verlor keinen Sitz, eroberte aber zehn Mandate, und ,war nahm sie den Ullramontanen 7, den Demokaten 2 und den Deutschsrcisinnigen 1 Mandat ab. — Die Ursachen dirse« unerwartrten Erfolge» sind nicht schwer zu ergründen und sind hauptsächlich in der Agitalivn-weis« der Ultra montanen u. s. w. zu suchen. Die maßlosen, ganz offen von den ulkamontanen Hetzern ausgestellten, dal natio nale Gefühl jede- Deutschen tief verletzenden Forderungen, die verschwommenen Ideen und unersUllvaren Verheißungen der Demokraten und Fortschrittler baben die Wähler mehr und «ehr stutzig gemacht; dieselben sind zu ver Ueberzrugung gekommen, daß da» ruhige Schaffen der nationnalttbrralen Partei, da« Kürliebnehmen mit dem Erreichbaren, da- Fest hallen an den großen Errungenschaften unserer letzten Ver gangenheit bester und gedeihlicher für Land nnd Volk fei als die ewig verneind« Opposition und die Herrschaft der römischen Hetzer. Es kommt noch dazu, daß die Regierung Baden» vollständig den liberalen Standpunkt vertritt und daß diese Regierung sich de« höchsten und wohlerworbenen vertrauen de« weitau« größten Theil« der Bevölkerung erfreut. Diese« vertrauen hat in den eben vollzogenen Wahlen leb haften Au-druck gesunden, und da« durch dieselben nunmehr erzielte bedeutende Uebergewicht der nationalliberalen Partei i« der badische» Kammer bürgt dafür, daß die Geschicke de« Lande« auch ferner in nationalem Sinne, in maßvoller, ruhiger, gedeihlicher Weise geleitet werden. Die national- liberale Partei hat jetzt ein« Majorität von über zwei Drittel. Die noch au-siebenden 5 Wahlen werden den Nationallibe ralen vorau-sicbtlich nock 2 bi- 3 Mandate bringen — Be- merken-werth au- den Wahlkämpfen ist die Wahl in Offen- burg^tadt. wo trotz der brüderlichen vereiniguug von Ultra- montanen und Demokraten doch der liberale Candidat sieate Bemerken-werther ist noch die Wabl in Lörrach, wo der deulschfreisimmge Pflüger dem nationallideralen Candidaten unterlag. Be, der Wahl im Jahre 1881 erhielt Pflüger Dreher 6 Stimme,,, bei der letzten Wahl Pflüger 54. Dreher 59. Mit Pflüger scheidet der Kammer ^ deutschsreisinnigen au« der badischen m polnische Recht-schutzverrin. der sich 1881 bildete, alle Beeinträchtigungen auf religiösem, nationalem und po- r A zu versolgen und zu bekämpfen, ist bernt« °ngewachsen und hat im ersten Verein«. Annahme von 5200 ^ gehabt, während sich die Gesammtau-gaben aus 3,54 beliefen. Der verein bat in «naegriffen: bei 88 Schul Vernn-angelegenbeitkn. welche di« st-ndnung von Ortschastt- und Famil.ennamni. die Beschränkung de- öffentlichen d<e Riltergut-besitzer I. v. Äarc-chow-ki E- d. Parc,ew«k und Ludwig von Gräfe * Seit einigen Jahren häufen sich in Ungarn di« Klagen, daß der Unterricht in den magyarischen Gymnasien und Realschulen nur ganz geringe Resultate ausweise. I», Iabre 1884 wurde im ..Nemzet" eine Reihe von Berichten derjenigenSchulinspectore» veröffentlicht, welchedieAbiturienten- piüsttngen an den Mittelschulen zu überwachen hatten. Ueber einstimmend constatirlen diese Berichte die äußerst mangelhafte» Leistungen, welche im Latein »nd in ver deutschen Sprache jervorgetreten waren. So konnte z. B. der königl. Commissar in dem reindeutschen Oedenbnrg die deutschen und lateinischen Irbeiten .nur bei großer Nachsicht einigermaßen genügend inden". Ein anderer Commissar klagt«: .Wahrhaft über- :aschenv war die Nnbewanvrrlheit rieler Schüler im Gebrauch der deutschen Sprache. Biele Arbeiten waren voll von bis ur Unverständlichkeit fehlerhaften An»drücken und Wendungen. Schon zeigen sich ans Schritt und Tritt die Wirkungen'der Vernachlässigung der modernen Sprachen und insbesondere de- nachlässigen Unterricht» in der deutschen Sprache". Ein dritter Regierung-Vertreter schrieb: „Bedeutend war die Zahl olcher Schüler, welch« nicht einmal di« elementarsten Formen im Lateinischen treffen konnten. Aekmlich skandalös war auch die Unbewandertheit in der deutschen Sprache. ES scheint, al« verfolge die öffentliche Meinung diese beiden am erfolg reichsten". In diesem Jahre war in Pest ein Coiigreß unga- rischer Schulmänner versammelt, nm über die Fehler und Gebrechen der Mittelschulen gegenseitig Erfahrungen au-zu- tauschen. Wiederum klagte man allgemein über die theilweise Erfolglosigkeit de- Unterricht- in den Gymnasien und Real- chulen und e« wurde conftatirt. daß die jungen Leute, welche da- Gymnasium oder die Realschule absolvirt haben, in den meisten Fällen kaum im Stande sind, in ihrer Muttersprache liegend zu coneipiren, vom Deutschen nicht viel verstehen und die anderen fremden Sprachen — antike wie moderne — nur von weitem kennen gelernt habe». Die Zöglinge verlassen die Anstalten, ohne von den lmmanistischrn und realen Studien an den Gymnasien und Realschulen sonderlich viel prositirt u haben und ohne für die Hochschule, wo da« eigentliche jachstudium beginnen soll, genügend vorbereitet zu sei».- Diese- vernlchtend« Urtheil, da- von Fachmännern auSgeht, lautet reilich ganz ander-, al- dir Reden de« U»ternchlSniimsierS Tresort, der bei jeder Gelegenheit die Resultate der ungarischen Unterricht-Verwaltung Preist. E» rnckt sich jetzt jene Maß regel der ungarischen Regierung, welche nach 1867 Hunverte von tüchtigen deutschen Lehrern, die sich nicht >„ rgyarisi.«,, wollten oder nicht schnell genug die magyarische Sprache an- eiznen konnten, ihrer Stellung au den ungarische» Mittel chulen enthob und in- Elend trieb, nm Platz für magyarisch« .'ehrer zu schaffen, die nur ganz nngenügend für ihren Berus vorgebildet waren. * Man schreibt un» au- Warschau, 24. October: .Seiten« der Regierung ist bierselbst vor einiger Zeit eiue Commission eingesetzt worden, welche sich m,t der Bor- berathung der Revision de- Gesetze» für die Juden auf den Dörfern zu befassen hat. Da- Bestehen dieser Commission wurde geflissentlich sehr gebeim gehalten, bi» e» nun endlich gelungen ist, ihr aus die Spur zu kommen. Der Regierung mag da» sehr unangenehm sein, denn sie bat sich veranlaßt gesehen, durch die Zeitung«-Censur den Redactionen hiesiger Blätter streng zn verbiete», hierüber irgend eine Mittheilung zu machen; auch ist eine umsassende Untersuchung eiugeleitet, um Diejenigen, welche die Nachricht über da» Bestehen jener Commission verbreitet haben, au-stndig zu machen und zur Verantwortung heranzuziehen." * Au« «ut«r Quell« erhält ein bulgarischer Correspondent der .^kölnischen Zeitung" folgende Mittheilungen Uber die Vorgeschichte und den Grund ver Haltung Serbien« aeqrnüber der rume tischen Frage. Al- bis Bewegung in Rumelien au-brach. besuchte König Milan ans der Rückreise nach Serbien in Wien den Ministerpräsidenten Grasen Kal- noky. Dieser fand sich durch dir Vorgänge in Rumelien auf» Unangenehmste berührt und glaubte sich vom Fürsten Alexander und von anderer Seit« hintergangen; er fürchtete, seiaen Einfluß aus Serbien »schwächt zu sehen, nnd sprach sich daher günstig über die Politik einer Entschädigung für Serbien au», gab vielleicht auch darauf bezügliche be stimmte Versprechungen. Nach Belgrad zurückgckehrt, fand König Milan am österreichischen Grsaudten Grasen Kheven- hüller einen entschiedenen Rückhalt für seine Ansprüche. Khevrnhüller, ein erklärter Feind de- Panslawi-mu-, der oewohnheit-mäßig überall die Hand der Rüsten im Spiele sieht, glaubte augenscheinlich, daß auch die Erhebung in Ru melien da» Werk Rußland« sei, und arbeitet dahin. Serbien zu bulgarenfeindlichen Unternehmungen ausulhetzen, zu welchem Zwecke er sogar ein Darlehn von 14 Millionen durch die Länderbank zuwege brachte. Es ist nicht ausgeschlossen, daß KbeveahÜller, der von Natur etwa- ungestüm ist, über die Weisungen Kalnoky'S hinau-giug. Diese Politik, die aus aroße Hindernisse stieß und auch in Berlin mißbilligt wurde, brachte Salnoky, der seine eigenen oder die durch Kbeven- büller den Serben gegebenen Versprechungen nicht erfüllen konnte, in mißliche Lage. Der österreichische Einfluß in Serbien mußte darunter leiden; zugleich aber warfen die Bulgaren dem Minister vor, ein doppelte» Spiel getrieben zu haben, welcher Vorwurf dazu beitrug, die diplomatische Thäligkeit Oesterreich« in Serbien abzuschwächen. * Ueber die Lage in Griechenland, welche andauernd zu großen Besorgnissen Anlaß gtebt, wird der .Politischen Corrrsponbenz" au- Athen, 18. October, geschrieben: Wir bereit« erwähnt, war für den letzten Sonntag eine große Volksversammlung in der Hauptstadt anberaumt, welche eine Demonstration für eine kriegerisch» Action Griechenland« beschließen sollte. Dieselbe fand unter kolossaler Betdeiligung — e« dürften über 10,000 Personen »»wesend gewesen sein — ans dem Loa- st ttttionjplntze statt »nd nahm eine entfpeechend« Resolution an da« Bolk, die Reglerung nnd den König aa. In den Abendstunden zog die Menge vor da« Hau« de« LobinetSprösidenten De lyauni«, welcher die kriegerischen Ruse derselben mit einer Ansprache be antwortet«, in der er bereits für de» nächsten Tng die Publikation de« Drcretr«, betreffend die allgemeine Mobilisirung uud die Ein- berusnng von drei »etterrn AltrrSelasien der Reserve, onküudigte, sowie die Miitheilnng mochte, daß in den nächsten Tage» bereit« 60,000 Monn unter de» Fay icn stehen würden. Allgemeine Freude hnt r< erregt, daß der König noch am selben Abend« die an ihn gerichtet« RZatutton d«< Meeting« von seinem Landsitze aa« mittelst sollenden au de» Minister de« Innern gerichteten Telegramme« beaam, ortete: -Herr Minister! Ich erhielt Ihr Telegramm, sowie die patrio- titche Reiolntian der Volksversammlung r» der Hauptstadt. Ich bittr, der aauz«, Bevölkerung derselbe» mein» Frend« über di« montane Aeuheruag ihr« Gefühle und ihrer vrrettwilligkeii, anläßlich der gegenwärtigen Zustände jede« Opfer zn bringen, aii-znbrücken. Gleich-
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