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Der Telegraph von Berlin. De» dieser Zeitschrift er scheint wöchentlich alle Frei rane >i dis Ij, Boaen Tert. Zn jeder Nnnnner gehört ein Medeknl'ser, welches sechs Abbildungen der neuesten Pa riser und Wiener Moden ent, hält: auch werden van Zeit -tt Zeit Zeichnungen der neue- sien Meublcs :c. bcigcgebcn werde». Eine Zeitschrift für Der PränumerationspreiS ist für Berlin nwnatlich '2 <Sgr. t, Ps. , vierteljährlich 1 Nlklr. ä Sgr.; für aus wärtige Tbeilnelnner vieitel- jäkrlich 1 Rtlilr >0 Sar. Die Königlich wobllöbliMen Pestäniter und alle seliden Buchhandlungen DeutschlgudS nclmicn Bestellungen an. Unterhaltung, Made, Lokalität und Theater. Herausgegeben von R. v. Radern. Derlln, den 2ä. Mär^ Zliir im Kraftgesiistke Mäniilichcr Vcharrlicheert Kämpft man sich zum Ziele. Matthisso >i. Stcnen aus Ockkof'S *) Jugend. In vier Bildern. Erstes Bild. Ulrike. Es war in den ersten Tagen des Jahres 17.;di. Im Hause des schwedischen Postcom- missairs Bestell zu Hamburg war ein reges Le ben; die Zimmer waren sorgfältig aufgeputzt und durchwärmt, auf den Kron- und Wand leuchtern brannten buntverzierte Wachskerzen und mehrere reichgeklcidetc Diener ordneten die Spieltische und das Büffet. Im Empfangzimmer saß auf dem Eanapee die Frau Postcommissariuö Bostell, eine stolze, hochfahrende Frau, im glänzendsten Putz, und *) Conrad Eckhof, berühmter deutscher Schau spieler, geb. 1720 ;u Hamburg, war der Sohn eines dortigen Stadtsoldateu. Er starb als Director des her- zoglichm HoftbeaterS zu Gotha am 16. Juni 1774. erwartete die Gäste, die sie zu einer großen Abendgesellschaft eingcladcn hatte. Unfern von ihr stand ein kleines, zierlich gebautes und gepudertes Männchen, mit reich gestickter Weste und seidenen Zwickclstrümpfcn, um dessen Lippen ein nichtssagendes Lächeln spielte. Er hatte den Klapphut unter dem linken Arm, wog seine goldene Tabatiere mit der Rechten, und warf mitunter einen Blick auf Madame, der den absolutesten Gehorsam und die tiefste Untcrthänigkcit ausdrückte. . „Mein Schatz!" lispelte er endlich, als er die immer wachsende Ungeduld seiner thcu- ren Ehehälfte sah, „Ihre Gesellschaft scheint sich um eine ganze Stunde zu verspäten." „ IHsoz. - von«, !»(>„ mni!" entgegnete Madame befehlend, „Sie wissen nicht, welche Opfer man dem guten Ton bringt. Wir sehen diesen Abend nur Leute von Distinktion bei uns; Adlige, Gesandte, Minister-Residenten und an-