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Der Telegraph von Berlin. Bs» dieser Zeitschrift er scheint wöchentlich aile Zrn- tai,e ij dis 1^ Bogen Tert. Zu jeder Nummer gedbrt ein Niodekupscr, welches sechs Abbildungen der neuesten Pa riser und Wiener Moden ent hält i auch werden von Zeit zu Zeit Zeichnungen der neue sten Mcublcs -c. bcigcgcdcn Werden. Eine Zeitschrift für Der PrZnumerationSpreis ist für Berlin monatlich 12 Ogr. <> Pf. , vierteljährlich 1 Rthlr. 5 Sgr.; für aus wärtige Theilnehmcr viertel jährlich 1 Rthlr. w Sgr. Die Königlich wodllbdlichen Postämter und alle soliden Buchhandlungen Deutschlands nehmen Bestellungen an. Unterhaltung? Mode, Lokalität und Theater. Herausgcgeben von R. v. Rädern. 17. Derlin, den 28. April Nur im Krastgessthle Männlicher Veharrlichtcit Kämpft man sich zum Ziele. Matthi sson. 18 ;7. Die schöne ^lse. (Fortsetzung) Zum Nutzen und Frommen derjenigen Le ser, die in der Spinnrockcnphilosophie der alten Stadt Magdeburg nicht gehörig bewan dert sind, wird cs hier nöthig, eine alte Nach richt aus derselben einzuschieben. Es fand sich nämlich seit grauen Jahren im Kloster Unsrer Frauen ein Mönch ein, der die Ruhe, die er im Leben so reichlich genossen hatte, im Tode nicht wieder finden konnte. Seit der Zeit des heiligen Norberkus hakte er schon im Klo ster und besonders im Kreuzgange umher gespukt, und war in gewisser Hinsicht gar kein unnützer Bewohner des Klosters, denn er hatte die löbliche Gewohnheit, die Faulen anzutreiben. Besonders war er böse auf die Mönche, welche die Frühmette verschliefen. Er kniff und zwickte sie, und warf sie aus dem Bette, so daß er vielleicht großen Theil an dem Lobe hatte, wel ches den Ptämonstratensern hinsichtlich ihrer exemplarischen Pünktlichkeit in den geistlichen Verrichtungen zu kam. Natürlich hatten die Mönche schon öfter versucht, sich den lästigen College» vom Halse zu schaffen; allein Weih wasser und Beschwörungen halfen nichts. Der Geist störte selten Jemanden in den Versuchen ihn zu erlösen, aber wenn er sah, daß das rechte Mittel dazu nicht gefunden wurde, so jagte er den unberufenen Beschwörer mit schrck- lichen Geißelhieben aus dem Krcuzgange. Mit« ten auf dem Kirchhofe war ein Lcicheustein, dessen Inschrift vom Regen längst verwischt war, und der in der Milte einen gewaltigen Riß hatte. Dieser sollte das Grab des nächt lichen Ruhestörers decken, und cs hieß, die Spalte würde sich schließen, so bald er erlöst sei. In solcher Gesellschaft, und noch dazu iy der Geisterstunde, auf dem Kirchhofe zu sein, das ist fast mehr, als man von dem feurigsten Liebhaber verlangen kann. Auch können wir nicht sagen, daß Robert einen schnellen Ent schluß gefaßt habe, denn die schützende Kraft des Ringes schien ihm sehr zweifelhaft zu sein-