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Der Telegraph von Berlin. Don bioscr Zoitstlwift er scheint wöchentlich alle Frei tage Ij bis 1,/ Bogen Tert. An jeder Nummer qebörr ein Modekunscr, welches Abbil dungen der neuesten Pariser und Wiener Moden e»l- bält: auch werden von Zeit zu Zeit Zeichnungen der neue sten Mcublcs :c. bcigegcbcu werden. El ne Zeitschrift für Der Prännmcrationsvreis ist für Berlin monailich l2 !?ge. g Pst , rnerteliäbrlich 1 Ntblr- 5 Sgr.; für aus wärtige Tbeilncbmer vicrtel- jäbrlich 1 Rtblr n> Sgr. Die Königlich wostllödlichen Postämter und alle soliden Buchstandlunge» Deutschlands ncbnicn Bestellungen an. Unterhaltung, Mode, Lokalität und Theater. Herausgegeben von R. v. Nädern. Nur im Krastgcfülile Männlicher Vebarrlichteit Kämpft mau sich zum Ziele. M a t t I> i s so n. ^3. Derlin, den 10. Uovcinber 1837. Mein Leben. (Schluß) Mein Bruder einer der besten Menschen, die ich je gekannt, ein warmer Freund alles Gu ten und Wahren, hatte sich um diese Zeit (in den Jahren 1791 — 1792) mit einigen Jüng lingen seines Alters, mit denen er in Geschäfts- und geselligen Beziehungen stand, und wovon die meisten, welche nicht ein allzufrüher Tod, wie den guten Bruder selbst, hingerissen: jetzt bedeutende Skaatsämter bekleiden, zu einer literarischen Gesellschaft verbunden, deren Zweck es war, sich für ihre künftige Bestimmung als Staatsbeamte, und überhaupt zu veredelten Menschen auszubilden. Sie schrieben kleine Aufsätze über philosophische oder politische Ge genstände, lasen sie sich gegenseitig vor, beur- theilten sie schriftlich, und verbanden so in ihren freundschaftlichen Zusammenkünften heitern Ge nuß mit wissenschaftlichen Zwecken. Mich reizte diese Beschäftigung; ohne meinen Namen zu unterzeichnen, ohne persönlich in jenen Gesell schaften zu erscheinen, übergab ich meinem Bru der auch Aufsätze über jene aufgegebenen Ge genstände, die nicht außer meiner Sphäre lagen, und unterwarf mich der strengen Kritik der Mit glieder. Dieser Uebung im richtigen Auffassen, Beleuchten und Entwickeln der Begriffe, in grammatikalischer Strenge der Sprache, und zierlicher Reinheit des Styls, verdanke ich ei nen großen Theil meiner schriftstellerischen Aus bildung; aber ich verdankte diesem Vereine ed ler junger Männer noch mehr, die nähere Be kanntschaft mit meinem Gemahl. Auch er war einer der Jugendfreunde meines Bruders und ein Mitglied jener Gesellschaft. Ich lernte in seinen Aufsätzen seinen richtigen Verstand, sein feines Gefühl, seine tiefe Gluth für alles Gute, für das Wohl seines Vaterlandes und der Menschheit kennen und schätzen. Unsere Herzen begegneten sich in mancher gleichen Empfin dung, in mancher übereinstimmenden Ansicht auf eine überraschende Art in unfern Aufsätzen. Wir fingen an, uns zu lieben, meinen Eltern war