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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188301284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830128
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-01
- Tag 1883-01-28
-
Monat
1883-01
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1883
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vr. jur. Otto Wangemaun, Stadtjchreiber, Eugcute Waugemunn geb. Hakchke Vermählte. Leipzig, den 27. Januar 1863. Sin Junge kam kieute a». Leipzig, 26. Januar 1881. Robert Thicurmann und Frau geb. Kahratz. hocherfreut an V»uno Girvemann und Frau. Leipzig, den 27. Januar 1881. Zu unserer Freude wurde u»S heute ein Sohn geboren. Leipzig Reudnitz, 27. Januar 1883. Ludwig Wirker und Frau Vlora geb. Scheider. Heule früh 5 Uhr verichicd fanit niein guler 'Rann, unser ui.vergehiicher Vater. Groß- und Sckwieg-rrater, (karl Gros;ma»n. im 71. LebenSfahre, lieibetrauert von den Hl»lerlr!fsr»en. Jnielstraße 15. Berlin und Leipzig, den 27. Januar 1883. v a>. n.o-gen ',2.', Mir entschlief sanft tliio ruhig unsere gute Mutter, Schwicger- und Großinntter Frau Julie verw. Zeichcndl in 60. LcdenSjatne. Di-S allen Verwandten uns Bekannte» zur Nachricht. Leipzig, den 27. Januar 1883. Dir Hiulrrlassenen. Heute vormittag 11'/. Uhr entschkef sanft und rubig nach langen schweren Leiden meine innigstgeliebte Frau geb HHIuItler in ihrem 54. Lebensjahre, war ich allen Freunden und Bekannte» mit der Bitte um stille Theilnahnie hn, durch »littheilc. Leipzig, am 27. Januar 1883. Wilhelm Ar,»-, Polizei-Corporal. Die Beerdigung findet Dien'tag Vormittag 'i,11 Uhr vom Traucrhauic, Cutritzscher §traße Nr. 8, aus statt. Heute früh 2 Ilhr entschlief sonst noch längerer Krankheit unser guter Gatte und Buer. Herr Gustav Reiuholv Pfützner, im 52. Lebensjahre. Um stille Theitnahme bittet Leipzig, den 27. Januar 1883. die Familie Psützuer. Die Beerdigung findet Dienstag 10 Uhr vom Trauerhause, Blücherstraße Nr. 25, I. auS statt. Nach Gottes unersorschlichem Rathschlub endete beute Morgen der Tod die langen und schweren Leiben unserer innigstgelicbten Mutter. Scknvcster. Schwägerin und Tante Frau lkltiiiir» Ilpln^r geb MetLnor, was Freunden und Bekannten »m tiesstea Schmerze iiur hierdurch anzeigen Leipzig, den 27. Januar 1883. dir tirftrauernden Htutrrlafienea. Tic Beerdigung findet TienStag, den 30. Januar, sriih 9 Uh. vom Trauerhause, PeterSftraße Nr. 30, aus statt. Todesanzrige. Freunden und Bekannten hiermit die traurige Miltheilung, dab beute Morgen 4 Uhr unser letztgeborncs Kind, Flicda» ruhig rntichlasen ist. G. Td. Grellmann nebst Frau Ltdta geb. Küthntg. Herzltchftr» La«». Für die vielen Beweise herzlicher Theik. nähme beim Begräbnüle unseres guten, un vergeßlichen Vater- un d Gatten, despenfionirten MagazinverwalterS Jahan» Karl Schnlzr, sowie dem Herr» Ilr. Apollo Meißner für die 20jährige Behandlung und die Irost. reichen Worte der Heer» l)r. Hartung, als auch für den überaus reichen Blume», schmuck, welcher ibm von nah und fern zu Theil wurde, und die rkrenwerthe Begleitung leiner College», Mitarbeiter und Freunde von hier uno auswärts sagt im Nomen der trauernden Hi»terlassenen ihre» herzlichen Dank Auguste verw. Schulze. IBrrnIi. Dem Herrn Direktor l)r. Lteliler, dem geehrten Lchrercollegium und den Zöglingen der Taubstummen-Anstalt zu Leipzig, dem Taubstummen-Lehrercollegium in Dresden, dem Lehrcrverein und der LomeniuSstistung in Leipzig. Herrn Maler llakkmauu und Frau in Leipzig, allen College». Freunden und Bekannten in der Näh« und Ferne lagt für die bei dem schmerzlichen Verluste ihres guten SobneS und Bruders, dr-Taubstummen- lehrers sodann krteckrlvk Xuttuer, be wiesene wahrtest rührende Tdeilnahme ihren tiefgefühltesten, aufrichtigsten Dank die trauernde Familie Xuttuer. Grimma, Leipzig und Schwerts, am Be- gräbnißtage, den 25. Januar 1883. Für die vielen Beweise herzlicher Tbeil- nähme bei dem Begräbniß unserer guten Mutter, Schwieger- und Großmutter sagen Allen unser» herzlichsten Dnnk; insbesondere Herrn Pastor Telle für die trostreichen Worte am Grabe. Tie Familien Schmidt und Winkler. Für die vielen Beweise herzlicher THetl- nähme, sowie sür den reichen Blumenschmuck bei dem Begräbniß unseres guten Gatten und BalerS lagen allen verwandten und Be- kannten, inSbrsondere seinem Herrn Bor- geletzten und Collegen, sowie Herr» Pastor von Lriegern sür di« trostreiche» Wor:e im Hause und am Grabe hierdurch unser» innigstcn Dank. — Leipzig, den 2». Januar 1881. Die trauernde Familie Lieber-. Hei rüellen Dank »llev tz'reouclou mul velrnuoteo lür äi« vielen Levei« cler Liede uuci Dlietl- vadms, velebe mir bei >ter Ueerflixunx meiner geliebten krau ervieoen vurüen. Leiprix, äeo 27. cknnuLr 1883. t»rl Lnnneoderx, 8l»tiou vor»tek«r. Bcrlvbt: Herr Leberecht LouiZ Lorenz In Jöhstadt mit Frl. Emilie Mathilde Walther in Lchmalzgrube. Gebvrcu: Herrn William Lossow in Dresden ein Sohn. Herrn Herrmann Schmidt in Dresden eine Tochter. Herrn Fin.-Lalcul. Fischer in Dresden ein Sobn. Herrn Oswald rrmann in Neu-Coschütz eine Tochter, rrn Paul Zieichang in Bautzen ein Sohn. Herrn Moritz Kern in Görlitz ein Sohn. Herrn Amtsrichter Klemm in Meerane ein Sohn. Herrn Anton Friedrich in Klingen« tkal rin Sohn. Herrn R. Zeitschel in Dorn- reichenbach eine Tochter. Gestorben: Frl. Louise Winter in Dresden. Herr Carl August Gelbricht, Gutsbesitzer in Lberlichtenau. Frau Bertha Ulrich geb. Vogel in Dresden. Frau Benigna Hecker geb. Grötlch in Dresden. Herrn Ambrvse'S in Dresden Tochter Selika. Frau verw. Erb- richier Kegel in Daube. Herrn Carl Bötke'S t» Dresden Tochter LlSchea. Herr» Wich. Zabel'- in Striesen Sohn LouiS. Frau Marie Baum geb. Pohle in Zichöpperiy. Frau Justina Gcidel geb. Köhler in Selleris. Herr Friedrich Köhler, Ziegeleidesitzer in Windischleuba. Herrn Max Weber'- in Allenburq Tochter Frieda. Herr Christian Friedrich Wols, GutsauSzügler i» Großichiima. Herrn Bennewitz' in LanghennerSdors Sohn Albert. Herr Hermann Silbcrman» in Freiberg. Frau Christ. Fried, verw. Dcnvrcäsky geb. Richter in Freiberg. Frau Eva Rosine verw. Pappermann geb. Funke in Oberjahna. Herr Carl August Wächtler, Hausbesitzer in Meißen. Herrn Vettcr's in Sörnewitz Tochter Fanny. Frau Fanny ThuiSka Hiob geb. Zschaschel in Bautzen. Frau Johanne Sophie verw. Psütznrr in Cnemnitz. Frl. Marie Neudauer in Chemnitz. Herrn Laver Gebhardi'S in Chemnitz Tochter Lina. Herr Carl August Hosmann, Strumpf, waarensabrtkant in Thum. Frau Ernestine Sonntag »rb. Lungwltz t» Schöna». Frl. Anna Linna Lohse in Reichenhaia. Herr Ferdinand Wilhelm Ranneseld in Hohenstein. Frau Wilhelmine Sophie verw. üantor Jrmer aus Flöha geb. Vogler in Löbtau. Frau Auguste Ida Grünerl geb. Vogelfang i» Frankenberg. Herrn OSw. Berghändler'S in Frankenberg Tochter Gertrud. Frau Henriette verw. Hornickel in Zwickau. Frau Amalie Ungcr in Zwickau. Herr» G. Sarsert'S in Bockwa Tochter Annchen. Frau Gräfin Gertrud Einsiedel geb. Gräfin Jtzenplitz in Greiz. Herrn Wilhelm Näser'S in Greiz Tochter Meta. Herrn Christian Wols'S in Obcrrcichcnbach Pflegetochter Anna Emilie Schneider. Herrn Alwin Schuster'» in Born» Sohn Arthur. Herr Johann Friedrich Fischer, GulSbestver in Eula. Herr Friedrich Fischer, Brennmeister in Wurzen. Herr Friedrich Carl Dietze, Rentier in Wurzen. Herrn Schroeder'S in Zittau Tochter Etsoeth. Frau Wilhelinine verw. Laator Jacob in Hoheneck. Da- Begräbniß unsere- College», des Bäcker- Herrn L»rl IIiuis, findet heute Nachmittag 8 Uhr vom städtischen Krankenkauie aus statt. Versammlung bi- V,3 Uhr Gr. Windmühlenstraßr 7. Um zahlreich« Betheiligung bittet «L V. u I-aueUv-irLel. FürHerre i von 8-'/,lu. 4-S Uhr. Damen v. 1 -4 Uhr täglich. Wannen- u. Hansbäder zu ,eder Tageszeit. 8vdVlwM'ÜL88lll2V Damen: D.enSt., Donnerst. u.Sonnab. °. '..9- Sopdivll-vLÄ. '/,11 u. Montag,Mittw.,Freitag v.v, v. v. It»«I WItIchvnslel», Lchlctterstr. S Ktrternadelvamp»- nnd Wannrnbltvcr bei G>ctn, Rdeumalismus, Erkältungsieideii :. MrutL-vaa, 8vl>vlmmd»ii!itn unck IVelleodaii 000 Damen: LU . >i,11. M Dienst.. Donnerst.. Lonnao.' 9- Moniag. Mittwoch. Freitag ft.2-5. Tpriseanft. L «. n. Montag: Weiße Bohnen mit Schöpssl. r. B. Schütte-Felsche, Hohlftld. Nachtrag nun politischen Tagesbericht. * Ter deutsche Bbll'cvgslcr in Lendcn, (Hraf Münster folgte um Freitag Nachmittag einer Einladung des Fürsten BlSmurck zuin Tiner. Äiu Sonnabeiid gedachte der Bot schafter Berlin zu verlassen und sich vorläufig nack Derneburg zu begeben. — Der Botschafter des deutschen Reiches in St. Petersburg, v. Schweinitz, gedachte am Sonnabend nach Petersburg zurüctzukelircn. * Der „Polnischen Eorrespondenz" schreibt man auS Lissabon, 18. Januar: Der König hat am 2. d. M. die Kammer eröffnet. Tie Thronrede kündigt politische Reformen, Eistnbahnvorlagcn und andere dringend gebotene ösftnttiche Aibeilen an. Die AuSjührung der letzteren Verheißungen ist auS dem Grunde mit Sicherheit zu er warten, da daS Cabinet in der Lage ist, die ordentlichen Ausgaben auS dem Staatsschätze zu bestreiten, ohne die Steuern erhöhen zu müssen. — Alle Parteien sind darin einig, daß einige Artikel der Verfassung und deS Wahlgesetzes der Reform bedürftig sind, waS jedoch die Art und Richtung der einzusührenden Abänderungen berrtsst, nimmt jede dcr Parteien einen anderen Standvunct ein. ES si,d daher lebhafte DiScussionen über die von der Regierung rinznbringenden Resormvorlagen zn gewärtigen. Die Erhebung der im letzte» Jahre erhöhten Steuern geh!, trotz der Klagen der Steuerpflichtigen, ohne besondere Schwierigkeiten vor sich. Die Grundsteuer der in daS Steuerregister gehörig eingetragenen Ländereien beträgt 17 Proce»« de» Ertrages: die Hauszins- Steuer beläuft sich in Lissabon aus mehr als 10 Proccnt, und dem entsprechend sind die andern Stenern beziffert. DaS Labinet hat den Cortes bereits einige Gesetzentwürse vorgelcgt. Einer derselben betrifft die Beleuchtung der Küsten und Häsen des Lande-. Der nationale und auswärtige Handel fordern dirse Ein richtung fett Langem in dringendster Weise. Wie eS scheint, wird die Frage, betreffend die Grenzen der Provinz Angola im west- lichen Afrika in Bäide geregelt und da- Gebiet biS 5" 12' südl. Breite, d. t. bi- zum Zaire oder Congo, als portugiesischrS aner kannt werden. — Gestern ist der Contre-Admiral Vicomte da Praia Grande de Macao gestorben. Der Titel de» Vicomte rührt von dem ehemaligen Gouvernement aiis der portugiesische» Besitzung Macao und Timor her. Ter verschiedene lcistcie seinem Vaterlande in verschiedenen Stellungen treffliche Dienste. Er hatte während setner Laufbahn das Poriefeuille dcr Marine, sowie den Posten deS Direktors und GencrallecretairS de» MarineministcriumS bekleidet. * Nach einer un« auS Eonstnntinopcl zugebenden Meldung hat der dortige serbische Gesandte. Herr tsä r n i c, vor Kurzem an die Pforte eine Note gerichtet, in welcher er sich darüber beschwert, daß die oltonianischen Zollbelwrvcit bei der Einsuhr von serbischem Branntwein einen Zoll von t5 Procent, die Douane von Novi-Bazar logar 24 Procenl statt deS achtprocenligcn Zolle» erbebe». Die serbischen Kans- leute, betont die Note. Hallen sich über dieses Vorgehen be klagt. und die serbische Regierung würde sich, wenn diese willkürliche Zvllrrböbung nicht eingestelit werde, gezwungen seken, bei der Einfuhr türkischer Artikel nach Serbien, zu Repressalie» zu greifen. Verein selbstständiger Melber. * Leipzig, 26. Januar. In der gestern abg haltenen Berfamm- lung de< Vereins selbstständiger Micthrr sprach Herr Architekt G. Hickel über die „praktische Wohnung". Ter Herr Vortragende hob zunächst die ÄobnungSthpen einiger Großstädte hervor. Für Pari» ist daS MirthhauS mit cvinvendiöier verihciluna der Räumlichkeiten lnpücu, für London da» Fam lien- hauS im Charakter der Dutzendbaute» von wenig archilektoniichem Werth. Erst in »euerer Zeit sängt man an größere Häuser zu baue». Auch in Wien baut man erst in neuerer Zeit größere Eiagenhäuicr. Die Verhältnisse in Berlin bedinge» lieft Gebäude mit schmaler Front, die demgcniäß möglichst in die Höhe geben und daher meistens finstere Höft schafft». Durch diese Bauart wird da» große, gewöhnlich einfensterige Hofzimnier dergestelli. da» unter dem .'.amen „Berliner Stube " alldelani» ist. Vamiiurgo Wobnbüuier nagen rincn kosniopolitticheii Charakter. CS e.iebt dort Faiiiitienbäuftr und Ctagriihäuscr. Bei letztere» ist I c'ii-i keiilivertb, daß >edeS Z »»iicr vcm Corndor auS zugänglich sei» muß. Die gleiche Forderung wird bei nnS in Leipzig erbosten und sinti daber de» Architekie» in Bezug ans den Grurstriß nur rnge Grenzen gesteckr. Indem» dreieS Siineni hat inftftin, abgesehen von ftinem vraktii ren Nutze», noch sten, daß sich die Wohnun i gut Insten käßt. Ist L:eS die eine Forderung, welche man eine WoNniing zu stellen bat. Io ist eine andere die t>cq»eme Lage de» Abort». Der Abort sollte stclS innerhalb der Wohnung liegen. DieEiuwenduiig. welche man dagegen r.iachen könnte, daß a.'-»>-» ein iinangenclimer Geruch in die Wohnung dringen würbe, ist nicht gut stichhaltig, denn e» lassen hch di« Aborte durch die Ad»vnrii»g d-S GrusteiiciwiralioiiS-Venti lation'mstemS leicht geruchlre, mactien. Die Iianpl ü blichste Bedingung diese» Lnst-mS ist die Aussuhrung eines Liiiliai.otS, wozu unter Umständen auch der Scho-ustem benutzt werden kann. DaS dritte Tl'ordrrniß einer praktischen Wohnung fti ei» geräumiger Hoi und i i vieler Bezieh» ig iei in jüngster Zen Wandel gclchatftn worden, ebenso hinstchilich des BeziekenS der Wo! nungen. Wenn auch dieie Verordnung nicht Alle» gut mache, lo hätte sic doch die gröbsten ttcbeistände abgeichaff». WünschenSwenh wäre r» icdoch geweie», wenn die!« Verordnung auch Maßuakinrn binlititlich brr Außer- gebraiichl-tzu,ig mancher Wohnungen der innere» Stadt getrosten hatte. An den Vortrag knüpfte sich eine längere Debatte. Herr vr. Kühn bezeichnele vor Allem die Wohnungen m der Pro- menadenstraße als geluudlieitswidrige. Zahnichmerzen. lchlechtc Augen »nd kaltes Fieber werde man da nicht lo». Herr Schani- dach findet die Abort« in der Wohnung schädlich. Herr Kaven weist die- zurück. Herr Wahl wendet sich gegen schmale Licksthöft und Herr »chirmer gegen die schlechten verhöltuiiie der inneren Stadt, auch müsse mehr sür die AnSirocknniig der neuen Wohnungen geikn« werden. Hierfür hält Herr Hackel die Cokeftueruiig sür geeignet, man Hobe damit gute Erfolge erzielt. Herr Leifching sctnebt die schlechte AuSirocknung ou> die verwendeten Materialien, vorzüglich aus den lehmigen Sand »nd wünscht die Auimerk- tanrkeil b«r Polizei hieraus gelenkt. Herr Schirmer wünscht aus den Rath eingewirkt zr sehen, damit derselbe baldigst eine Local- danordnnnq erlast« Hierftie ist auch Herr Häckel. da die Archi tekten am meisten eine solche verminen. Zugleich wende» sich dieser H«rr gegen die Au-Iührungen de» Herrn veilching, indem er meint, daß da» Baumaterial bei der Austrocknung ohne Einfluß ist. Herr Leifching beharrt jedoch aus seiner Meinung. Gegen die von Herrn Schirmer beantragte Petition sprechen die Herren Wahl und Schambach, dafür die Herren Schirmer und Häckel. Schließlich wird ein Beschluß dahingehend gesoßt, daß das Stadtverordnetencollegiuni ersucht wird, aut den Rath wegen des Erlaßes einer Localbau ordnung einzuwirken. Geschäftliche Mittheilungcn bildeten den zweiten Theil der Tages ordnung. DaS meiste Interesse erregte der Hinweis des Vorsitzenden aus die Worte, welche nach dem Berichte der „Leipziger Nachrichten" vom 25. duz. bei Gelegenheit der Generalversammlung des HauS- besitzcrvereiueS aus dem Munde deS Vorsitzenden diese» Vereine», Herrn Heine, gekommen sind, und eine „Bereinigung" mit rem Mietherverein als „gar nicht möglich, auch gar nicht nothivendig" bezeichne». Der Vorsitzende deS Mietheroereines drückte sein leb haftes Bedauern über diese Wendung der Berhaiidluiiaen zwischen beiden Vereinen auS, betonleaber auch, daß von Seiten der Tclcgirlen de» MiethervereinS lediglich der Standvunct vertreten worden sei, daß auch die Miether gewisse Rechte baden müßten, nicht bla» Pflichten. Ferner warf Herr Nölle die Frage aus, ob e< nicht zweckdienlich sei, das Organ des Vereines in möglichst vielen Restaurationen ausziilege». Diese Frage wird bejaht und soll die Sache demnächst zur Ausführung komme». Tie weitere» Beiprcchungcn betrafen daS öftere Erscheinen des „MielyerS", Beibehaltung oder Weglassung der bisherigen Ueberschrist neben dem Clichü in den Bereinsaiinoncen, die am 17. Februar statlfindende Hauptversammlung rc. Gegen '/,1t Uhr schloß der Vorsitzende die Versammlung, welche von Neuem beredtes Zeugniß sür das Interesse adlcgte, daS dcr junge Verein in allen Kreise» der Bevölkerung Leipzig» erweckt. Schrebervcrein der Aordvorkadt. Die am 17. d. MiS. stattgesundene ordentliche General versammlung nahm einen recht cifceuüchcn Verlaus. Der Vor sitzende. Herr Lebrer Beruh. Richter, eröffne« die Sitzung, indem er die Erschienenen mit herzliche» Worten willkommen hieß und erstattete dann den Jahresbericht. Dankend gedachte er zu Aniang desselben dcr wirksamen Unter- stützung dcS RalhcS unftrcr Stadt und dcr opftroollen Mitarbeit dc-s gelammten BorstaiidspeisonalS. DaS, waS im letzte» Berc.nS- jahrc erreicht wurde, knüpfte er a» die Worte: Spielplatz, Spiel- Halle, Gäncn »nd vcrcinslocal und führte ungefähr Folgendes auS: Nachdem nian ini ersten BcreinSjahre zur Herstellung eines staubsreien Svielplatzes 160 FuderErdeangeiahrc» »nd auSgebreitet hatte, mußte der Boden nochmals gelockert und besäet werden. Um die Berajung dcS Platzes nicht zu stören, verlegte die Tpiclcom»ilsfion ihre Thäiigkeit nm der Erlciubniß der Stadt bis zu den Huiidsiagen aus den benach- barte» Exercirplay. Beim Soiiiinerseste, am 2o. Juni, wurde der sich herrlich eniwickellidc Rasen zum ersten Male beircten. Leider wurde er dadurch sehr geschädigt. Nach dem Herbstjcste (am 10. Scpt.) halte man zwar weniger Uljackie, darüber zu klagen. Trotzdem wird sich aber eine nochmalige Bcsäung nöthig machen. — Ei» gütiges Geschick fügte cs, daß die Frage des HallenbaneS zum Schutze gegen die Unbilden der Witterung bald erledigt wurde, da der Garten Nr. 6 dem Vereine zum Kauf an.gebolcn worden war. Man acccplirte das Angebot, und schon am 23. Juni hatte Herr Schlieder die Halle, welche i:n vergleich mit denen der beiden Brudervercine den Vorzug immenirr Billigkeit besitzt, fertig gestellt »nd »eben ihr zuglcich eine SpicL.eugbude. Die Bausumme von 500 .st wurde d» ch Ausgabe von 100 Antheilschcinen zu je ö ./L beschafft. — Die „alten Gartcnin aber", welche sich um die Gründung unscrS Vereins verdient gemacht hatten, nabmen tm vcnilo,senen Jahre noch eine Sonderstellung ein. Tie kann aber nicht Io fort bestehen. Tenn im Vereine, der eine große Familie bildet, kann auch nur wie in dieser ein Wille herrschen. Es ist selbstverstä»blich und eine gebieterische For- derimg dcr Gerechtigkeit, daß die durch Zufälligkeiten entstan- denen Ungleicdheile» >m Betrage der Paidliumme in Wegiall kom men. Man giebt sich daher dcr Hoffnung hin. daß der Vorschlag des Vorstandes, die Aeiiderung betreffend, angenommen wird. DaS Gesammlcireal der Schrebergärten ist nun in die Haiide des Vereins übergegange», und die Hoffnung aus Erhaltung der Gärten am Excr- cirplatze hat iniolge dessen eine größere Wahrscheinlichkeit sür sich al» srüher. Der HinweiS der preußischen Regierung ans die Nolhwendigkeit der Pflege körperlicher Spiele und dieEinficht des Bedürsnisses größerer Spielplätze hier am Orte, sowie die verschiedenen mit Erfolg gekrümen Bestrebungen sür die Gesundheit deS heramvachftndcn Geschlechts biete» eine Gewähr dafür, daß der Schrebervcrein dcr Nordvorsiadl, solern er die cingcschlagencn Bahnen ernstlich verfolgt, nicht entgehen wird, wenn auch die Catamität de» Umzug- an ihn herantrelen soll«. Nur dürft» die Mitglieder de- Vereins nicht vergessen, wo dcr Nerv deS Verein» liegt; denn 75—100 Liebhabern von Familiengürlchen zu grsallen, darnach werden Rath und Stadtverordnete »»lerer Stadt wenig fragen. Es wird ihnen auch glcichgiltig sein, wrr die schönsten Rosen oder die größte» Kohlrabis erbaut. Aber daß Hunderte» und Tauienden von armen Kinder» Licht. Lust und damit LebenSfrüchc und Lebenskraft geböte» wird, da» ist rin beachlcnswcrthcs Streben, mit dem man an die Väter unftrrr Stadt herantrelen darf. Die Existenzberechtigung »nftreS Verein» ruht hauptsächlich aus dein Spielplätze, und hier sind alle Mitglieder gleichberechtigt. lieber die Thätigkeit im vereinSlocale ifl zu ermahnen, daß e» außer der überreichen Arbeits last der Vorstandsmitglieder zwanzig Sitzungen gab. Nachdem noch mit besonderem Danke der tnls-bcreucn Damen und Herren, die zur Verschönerung dcr Bereinsabende beitrugen, gedacht worden war, constatirte drr Referent, daß der Wunsch des srülieren Vorsitzenden Herrn l>r. Helm, es fti Einigkeit unter den drei Spitzen de» Vereins, sich erfüllt habe. Iin sicheren Bewußtsein, daß der Verein »ich« ans falsche Bahnen getrieben werde, baoe man auch d:e Bildung einer Gärtnervereinigung unbedenklich gestattet. Der Bericht de» Vorsitzenden derselben iverdc nachher Jedem zum Nrtbeitc dar- über verheil«», ob sich die Vereinigung als dienendes Glied dem Ginz-n anschließe. Mit dem Wunsche, daß auch tn Zukunft an der Einigkeit Niemand rüttle, schloß der JadreS'oericht. Allgemeiner Bcisall begleitete da» Ende. — Da sich eine Debatte hieran nicht oaf'chloß. gab der Kaifirer. Herr Pilugbeil. den Rechenschaftsbericht und die Vermögen-Übersicht, Beide wnrden einstimmig genehmigt. Die Herren Rcviioren Jahrmarkt und Hauffr erklärten, in den zwei staltgesundenkn Sitzungen Alle» in Richtigkeit bcsundcn zu haben, lobten die musterhafte Buchiubrung und beantragte» Entlastung de» Kassirers. Die Generalverlamm ung erklärte sich damit einverstan den. Hieraus nabm H^r Liebold, Vorsitzender der Gartenvereini- gung, da» Wort und l-erichtete über die Thätigkeit seiner Corvoration, über die Vorträge, den Gartenbau betreffend, über eine veranstaltete Ausstellung, über ein vergnüge» und betonte, daß ihr Bestreben sei, die Schreber-Jdeen hochzuhalten und durch öffentliche Vorträge und Anstellung praktischer Versuche den zum Theil noch unwirthlichen Boden dcr Gärten immer mehr nutzbar zu machen. Der Bericht fand großen Bcitall. — In den Vor stand selbst wurden gewählt die Herren: Beruh. Richier, Leibrich, Jahrmarkt, Winter, als Stellvertreter die Herren: Gottgetreu, Ihme und Hevde, in die Garten-Commission die Herren L. Dörsftl, Carolin und Neider. Zu Revisoren wurden cruannr die Herren: Hausse, Aftcnburg und JunghLhnel. Sämmtliche Herren nahmen die Wahl an. — ES wurde beschlossen, daß der Mitglieds beitrag auch im folgenden Jahre 2 und der Pachtzins der Gärte» pro Ar 7'/, -M betragen soll und die Pachtgelder, welche unter 10 betragen, auf einmal zu entrichten sind. Als Zahlungstermine der Pachtgelder werden der 1. Januar und der 1. Mai festgesetzt. — Die «pielhalle übernahm der Verein in sein Eigenthum. — Dcr Vorstand wurde ermächtigt, über Ausgaben im Betrage von mebr als 100 .A zu d!Spo»iren. Nus Antrag des Herrn Jahrmarkt sprach die Generalversamm lung allen Borstand-mitgliedern sür ihre gehabten Mühen den Herz- lichsten Tank an-, und damit endete die vom Geiste der Eminüthig. keil getragene Versammlung. L. L. Leipziger üautechniker-Verein. * Leipzig, 25. Januar. Gestern ging der Termin zur Abgabe dcr gestellten JadrcSconcurrcnz eines RalhkauseS für eine Stakt von 5 — 6000 Einwobnern zu Ende. Wider Er warten batte eine rege Belheiiigung flattgefunden. indem 9 Entwürfe mit 50 Blatt Zeichnungen eingercichl wurden. Dieselben gelangen zu Händen des Vereins Leipziger Architekten, welcher gütigst daS Preisrickteraint übernommen bat. Ver schiedene gestellte technische Fragen kamen in der gestrigen Versammlung zur Tiscuision und wurden zur Z»friedcni>eil der Fragesteller beantwortet. Bor Schluß der Versammlung wurden die Vorschläge zu einer VicrkcijabreSconcurrenz, den Entwurf zu einein ArbcikerwobnhauS für mehrere Familien und einer Stasfelei zu fertigen, angenommen. Kunst-Verein. Sonntag, den 28. Januar, Neu ausgestellt sind 7 Oel- geinälde: „WirthShauS in der Steppe" von Joseph Brandt. „Dornröschen" von Heinrich Hof mann in DreSden, „Brutus, seine Sö!'»e zum Tode verurtheilenv", von Leonhard Gey in DreSden, „Abend am Rhein" von Christian Böltger. „Aus der Flucht" von Otto Focrsterling in DreSden, „Schlechter Weg" von C. Gei bei in Weimar und „Frühling" von Walter Kühn in Weimar. Die zweite Serie von Werken Christian Wilberg's bleibt »och während dcr nächsten Tage nnsgeslellt. Ani nächsten Scnntag Bortrag deS Herrn Archivdircctor vr. Wustmann über die Kunstzustände Leipzig« in der Barcckzeit. Vorbildersammlung für Lnnstgcwerbe. Grimmaisckirr LteiNwr- 17. im Parterre -er LtäSttsLe» Gewerbeschule. Neu ausgestellt ist eine zweite Reihe von „Alle gorien und Embleme, hrrauSgegcbcn von Martin Gerl ach, Wien". Daneben bleibe» ausgestellt: Stoffmuster aller Zeiten, Entwürfe zu Möbeln sür die bürgerliche Woh nung und italienische Fayencen. vel vecchio's Lunstausstellung. Heute niögen von Neuheiten nur zw.i die Ausmeckiamkeit er- regende große, je eine ganze Wand dcr Ausstellungsräume ein- nehmende Oelgemalpe bciprochen werden. Im zweiten Sanft recht- bängt ein vier Meter breite- und eben so hohes Bild von Otto Heyden in Berlin: „Apollo umringt von de» Musen, Grazien und Horen". Die Composttion ist zum Borhing sür das Theater in Pojen bestimmt, und bildet sür einen solchen Vorhang wenigsten- das Haupt- und Mittelstück. Oben in der Mule des Bilde- erscheint in Licht getaucht Apollo, ans dem Sonnenwagen stehend, die vier ftuerichnaubenden, in die Zügel knirschenden, lichten Sonnenrofie Eros, AelhiovS. Bronte und Stcrope lenkend Voran schwebt mit der Fackel PhoSporos, der Morgenstern. In weiiem Kreise umschwebt die Erich inung ein malerisch geschlungener Kranz von hehren, lieblichen Güttinuen. Dem Zuge voran daS Dunkel dcr Nacht vor sich hcrvrängenv, schwebe» die Göttinnen der JabreSzcilcn die drei Horen. Ter Maler hat. trotz dem er sie durch die Attribute (winterliche Umhüllung, Früchte und Blumen) als Jahreszeiten symbolisirt, Frühling und Sommer verschmelzend, die ursprüngliche Dreizahl beibchalten. Weiter »ach vorn »nd zugleich nach unten sich hmzichcnd folgt dann die anmuibige Gruppe der drei Grazien, zwei von ihnen der gewöhn- lichrn Daistellung entgegen mit leichter Gewandung, nur die dritte völlig nackt. Diese Gruppe ienkl sich schon Herab, bis dicht über den blauen Meeresspiegel, Blumen streuend aus eine unter ihnen befindliche Grupp« von Nereiden und Trüonen. Rach den Grazien gerade unter dem Apollo beginnt der Zug der neun Mufen, voran, wie sich» für einen Theatervorhang gebührt, Melpomene. die Muse der Tragödie, halb von rotdcm Gewand« umweht, die tragische Maske in der Linken; dann im blauen Gewand«, lorbeer- bekranzt (eigentlich sollen sie dies alle sein, außer der gewöhnlich epheu- bekränzten Klio) und die komische Maske schwingend, die Mnie dcr Komödie. Thalia. Die ihr auch zukommende Handvauke, das Tqm- panon. finden wir in der Hand der nächsten, kalb von goldbraunem Gewände umichlnngenen, wahrscheinlich der Terpsichore; während deren Lnra in der Hand der nächsten, dann wohl als Erato zu deutende» sich befindet, der eigentlich «in größeres Saiteninstrument, die Pialtria. gebührt. Ganz tn ein rotNgelbcs Gewand gehüllt, lorbeerbekränzt, die Schriftroll» in der Hand, folgt dann Klio. An sie schließt sich die durch ihre zwei Flöte» charakieristrte Euterpe an. Die noch übrigen drei Gestalten de- Musenreigen- sind schon völlig in de» Dust der Ferne getaucht und ohne alle Attribute gelosten. Durch das leichte Gewölk, welche« da« Gcsolg« Apolls umschließt, dringen goldene Strahlen aus die unten wogend«, blaue Meere-fluih herab. Auch dies« ist, wie schon »»gedeutet, belebt und zwar durch Nereiden und Trttonen, theil- au- der Fluth auftauchend, theil- a»s metallisch blaugrün schimmernden Delphinen, theilS auf eigenkhümlich halb silbern, halb bronzen glänzenden, jchnaubcnden Hippokampe» reitend. Die Tritvnen blasen aus gewaltigen Mnschelhürnern. Die Nereiden Haschen nach dem herabichwcbcnden Blumenregen. Links unicti streiten sich ein Paar kleine Eroten, der eine mit zaricni Teint, der andere etwas ungewaschen, um einen Pseil. und der erflere wird den andern mit seinem Bogen um den Kops schlagen. Es ist mit den meisten derartigen Allegorien eine eigenthümlickft Sache. Mit den vorliegenden ganz besonders. Der durch scinc größeren Historienbilder, besonder- seine Episoden aus der Köuigs- arcktzer Schlacht („Ritt des Königs über das Schlichtseld" in der Berliner Nationalgalerie) rühmlichst bekannte Aüiistlcr hat sich hier aus ein ftinem Talente nicht recht entsprechendes Md gewagt. Bor Allem wird eine wirkliche Deutung dcr Allegorie nur sehr unvoll ständig gelingen und es wird vom Ganzen iiicht viel übrig bleiben alS eine nicht zu leugnende, ganz nette decoraiive Wirkung. Diese Wirkung berulit theils auf dem ivohlgciLUigen Flnsft der Linien, theils und hauptsächlich in der wohlbercchncte» Conirastirung und Harmonisirung dcr örtlichen Farben. WaS den erstere» Pnnci betrifft, io ist zunächst jede einzelne der zahlreichen Figuren, beson ders die aus dem mysttichei. Dusle mehr in de» realifttiche» klaren Vordergrund tretenden mit Sorgsalt gezeichnet, in meist anuiulhiqe, nicht allzu verrenkte Stellungen gebracht. Die periveclivisctie Rich- tigkeit in der Darstellung der Pose läßt sich allerdings bei der viel- sachen Verhüllung mit wallenden Gewändern ost schwer controlircn. Offenbar wohl nicht ganz richtig ist die Zeichnung des rechien Armes mit dcr Schriftrolle bei der Kalliope und die des linken Armes mit dcr komischen Maske bei der Thalia. Doch wird durch Derartiges daS Ganze nicht beeinträchtigt. Alle die ein zelnen Figuren sind »un, ohne daß man ein mühsame- Aileinonder- schieben der einzelnen Studien bemerkte, in flottem Zuge zu einer angenedm wirkenden Geianimtgruppe verschmolzen. Di« für eine io große Coniposiiion »ültüge Gliederung de« Ganze» wird durch da- Colorit wesentlich uiilcrstntzt. Die Buntheit der Localsarben ist keine Bunticheckigkcit und ftt mit guter Handhabung und Aus- setzung der Mittel- und Schattentöne und geschickter Verwendung des Helldunkels trefflich benutzt, die einzelne» Gruppen uno in dieieii wieder die einzelne» Figuren von einander loszulöien und plastisch herauSzuarleilen. Was die vcrihcilung der Lichlcff.cte betriff:, io müßte mein ir Meinung nach die mittlere Hauptgruppe des Apollo noch mehr iln wirkttcher Lichlmittelpunct sein, noch mehr als dies jetzt drr Fal, wenigstens in de» mittleren Theilen mit magische», Lichtglanze ergosie» und dieicn ausstrahlend erscheinen. Tos Bild würde übrigen« auch abgesehen vo» seiner ursprünglichen Bestimmung, in einem großen Lpciftiaale ober einem ähnlichen Orte von höchst dekorativer Wirkung sein. Da- zweüe dcr jetzt ausgestellten großen GemäGc, im dritten Saale rechts, ist ein Historienbild von Carl Gehrts in Düsieldoci: „Markgraf Gero, Herzog der Ostmark, läßt die Häuptlinge der heidnischen Slavcn, welche sich der deutschen Herrschalt und dem Christknthuin nicht untcrwerftn wollen, bei einem Gastmahle „mbringen." (Unter Otto d. Gr.) Man sieht, ein großes Programm. Diele grausige Thal, welche übrigens eine allgemeine, schließlich iiiedergeworiene Erhebung aller Slaven zur Folge hatte, geschah in, Jahre 939. Dcr jauherc Herr Gero liegt in dem nach ihm genannten Kloster Gernrode am Harz c egraben. Dcr Ucberliescrung nach sollen eS 31 ÄcndenhLiiplli >ge qcwcjen sein, die bis aus einen ermord« worden. Aus dem Bilde sind nur 16 zu zählen. Zartbesaitete Gemülher werden schon im Geist« den Blick von dem ekelhaften Blutbade abwendcn, aber daS habe» sie nicht nö:hig; kein einziger T opfen Blutes fließt. Wie weilend Meister Dclarochc, der bei seinen Mordgeschichicn nie den Stier bei den Hörnern saß», nie die That selbst darstcllte, sondern stet- einen der ihr vorher- gehenden oder nachsolgenden Momente, so hat auch GehrtS Len Augenblick vor der 1'nthat gewählt. Tritt man an da» Bild heran, so gewahrt man eine große von röthlichem, sohlen Lichte ziemlich gleichmäßig erleuchtete Fläche mit einer mächtigen, absolut dunlelii Partie aus der linken Seite, nirgends eine durch Beleuchtung wirk lich herausgehobcne Hauplgruppe. DaS Ganze stellt eincii Saal dar, an dessen linker Schmalseite eine Treppe heruntersüdrt. DcrRaum unter der Treppe ist, wc genaue Betrachtung endlich lehrt, nut einem fast schwarzen Teppich verhängt, vor dem eine brennende Ampel schwebt. Das übrige Licht geht von einem Kronleuchter vor der Hinteren Langftite in der Mille de- Saales aus. Saalwände und Treppe sind reich mit Blumengewinden geschmückt. An der Schmalseite und vorn herum liegen aus weichen Polstern, mcüt ohne Rüstung, in festlichem Gewände, mit Blumen bestreut, die bis zum Schnarchen betrunkenen Häuptlinge, meist bärtige, zum Td-N er- graute Gestalte», nur wenige jüngere darunter. An dcr dem Be- schauer gegenüberliegenden Langftite steht aus hoher Estrade eine linnengedeckte, geschmückte Tafel. Auch an dieser sitzt eine Anzahl schwer berauschter, schlafender Wenden. Nur ein alter, mit dem Rücken an der Taftl lehnender, hat die weinftligen Lider noch nickt ganz geschlossen. Der einzige, dcr noch wirklich munler, hat sich von ftinem eimaS erhöhten Sitze unten vor der Tafel wankend er- hoben und kommt dem Herzoge eins mit erhobenem Triiikhornc. Dieser steht hinter der Taftl. mit beiden Händen aus dieie gestützt und läßt den finstern Blick über den Saal schweifen, noch zögernd ob er schon das Zeichen zur Schlächterei geben solle, rechts hinter ihm mit unheimlich funkelndem Blick, das eigentlich treibende Priu- civ. ein Priester, der ein kleines Crucifix emvorhält. Rcchls wollen Mordgcftllen eben über eine Balustrade kriechen. Auch in der Mitte, neben dem daS Trinkhorn Schwingenden ist schon einer bereit, denselben zu durchbohren. Links von der Trevpe, an deren Fuß mächtige blumenqeschniückte, geleerte Weinkrüge stehen, drängen sich Bewaffnete herab, nicht gemeine Knechte, Ritter wie es scheint, in denen der Mann im schwarzen Kleide, mit dem Kreuze aus der Brust, augenscheinlich der Kanzler, durch seine Berediamkeil di« fttzle» Scrnvcl vor dieser feige» That zu verscheuchen bemüht ist. So sorgfältig auch die Ausführung dcr einzelnen Figuren, Io historisch genau die Tracht der Wendenhäuptlinge wiedergegeben sein mag, macht das Bild doch keineswegs einen angenehme» Eindruck, bet näherem Eingehen sogar einen widerwärtigen. Schön ist die Composttion nicht. Dazu sehlt ihr völlig alle Geschlossenheit und Anordnung um rine Hauptgruppe. Der Herzog und dcr Priester an seiner Seite stehen zu weit abieit. der Trunkene in der Mine und der Mörder an setner Seite bilden sachlich z» wenig den Mittel punkt. Die schwache Seite in der Behandlung der Lichtest«» ist schon Eingangs hervorgcdoben, ebenso der Fundamentalsehler. daß un» der Künstler nicht mitten in eine wirkliche Handlung hinein- führt. Kurzum, an dem Bilde erscheint mir im Ganzen wenig lobcnswerth. und da- Wenige betrifft nur untergeordnete Puacte. vor den noch vorhandenen kleineren Neuheiten das nächste Mat. «d,l« »ei-k«. r«i war di verscba Marsck zu sehe dieser merkt war. 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