Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1884

• Erscheinungsdatum: 1884-11-05
• Sprache: Deutsch
• Vorlage: SLUB Dresden
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188411054
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18841105
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18841105
• Sammlungen: Zeitungen
• Sammlungen: LDP: Zeitungen
• Sammlungen: Saxonica
• Strukturtyp: Ausgabe

S8S8 ^ *— >t»i»,»G,s,Nsch«st fR» schlesisch» Lelnca« Industrie, Kramfta. Nach der Man» betragt» die Aciiva an Immobilien im Betrage von 3,400,000 »i, BetriebSbeständeu und Waaren mit mehr al» 4 Millionen Marl. Debitoren, einschließlich der Leipziger Lommandite, mit 1,684.000 5» und au« Baarmiltela mit I.SüS^OOO Bcrbftldlichkeiteu gegen Dritte sind nicht vor» Händen. Die Passiva bilden hauptsächlich Actieucapital und Reserve- soad«. letzterer in seiner statutenmäßigen Marimalhähe von 900,000>l Der Gewinn der FabriketabliffementS betragt 451,000 >l. der de» General-Waareacontos 817.000 ^ll; e« ist dabei »a bemerken, daß die Bestände nur zum Herstellungspreise angcjetzt stad. Der Sesammt-Bnütogewin» beträgt 1,842,000d. h. »aheza IS Pro:, de« AettenrapttalS. Die Verluste au Debitoren betragen 6500 ^l, Agio - Louto SS,700 5ll als buchmäßiger Verlust. Provisionen waren zu zahlen 42.200 5«. «ehalte «1,bOO ^l und allgemeine Uu- koste» 78,300 *— Hottr-Soran-Guben. Dem vernrhme» nach »verdeu die Gesellschastövorstinde der Halle-Sorau-Subener Eisenbahn im December «ine »ene Generalversammlung abhalteu und in derselbe» bezüallch de« Berstaatlichuags-Bertrage» neue gesonderte Abstimmung der Stammactiouatre uud Stammprioriiäteabesitzer herbetsühren. pettenschleppschiffsahrt aus der Saale. Seiten« der preußischen Regierung sind nunmehr die Tarife kür die Retten» schleppschiffsahrt aus drr Saale genehmigt worden. Die Strecke von drr Saalemündung bi» Halle bemißt 105 Icm. »— Der Inhaber einer Gewürzmühle in Hanau wurde dieser Tag« wegen Fälschung von gemahlenem Pfeffer (durch Staub and gemahlen« Eicheln) nach zweitägiger Verhandlung zu 3000 Geldstrafe und Tragung der Kosten (die Zeugengebührea betrugen allein 2148 ^l) verurtheilt. (G. Z.) »— Bochumer Verein für Bergbau und Sußstahl- fabrtkation. Eine na« vorliegende Zusammenstellung, belr die 30 Rechnungsjahre, die seit Bestehen der Verein- (1854) verfloffen sind, ergiebt, daß in den Jahren 1861/62 und 1862/63 je eine Dividende von 16 Proc. uud 10 Jahre später 1872/73 die höchste von 17 Proc. erzielt wurde. 13 Proc. gewährten die Jahre 1863/64, 1364/65, 1871/72. Im Jahre 1865/66 wurden 12 Proc., in den Jahren 1862/70, 1870/71, 1883/84 10 Proc. vertheilt. In den übrigen Jadreu betrug die Dividende weniger, sie sank vis aus 2 Proc. (in drei verschiedenen Jahren: 1874/75, 1878/72, 1879/80). Sieben Jahre gingen ganz leer au«. -r Bilsen, 3. November. (Wetterführung der Hoyaer Eisenbahn.) Dar sehr wichtige Project, eine ganz Nordwestdeutichlaud quer durchschneidende Eisenbahnlinie von Telle nach den Niederlanden herzuftellen, ist seiner SuSsübrung um ein gute« Stück näher gerückt. Zu der Versammlung zu Hoya, welche sich aus diesen Gegenstand, resp. den Weiterbau der Eyttrup-Hoyaer Zahn bezog, folgte eine eben solche zu Bilsen. Die Versammlung beschloß nahezu einstimmig, folgende Linie sestzubalten: Hoqa-Brucki douseu-Vilsen-Bassum. Darüber, ob die Bah» so zu legen sei, daß sie wenigsten« in der Nähe von Bücken vorbeisühre, entspann sich eine längere Debatte, in welcher namentlich Herr Bürgermeister Carl die Rücksichtnahme aus Bücken aus da- Lebhafteste befürwortete und Mitthrilnngen über die BerkehrSbedürinisse von Bücken machte. Die Mehrzahl der LommissionSmitgiieder bielr die duckte Richtung von Hckya aus Bruchhausen über Gchlberge» für zweckcuisprechcuder. Nach längeren Verhandlungen wurde einstimmig der Beschluß gefaßt, die Entscheidung von dem A»«falle der Vorarbeiten abhängig zu machen. Nunmehr ward« von Herrn StiftSrentmeister Lienhop- Bassum vorgetrageu, daß im Amte Frendenberg ein große- Intereffe für da« Project sei, jedoch nur für de» Fall, daß die Wetterführung über Harpstedt und Wildelhauseu bi« Ahlhorn an der Oldenburg LXnabrücker Bah» mit ins Auge gefaßt werde. Die anwesenden Säfte au« Harpstedt uud Wilde«hausen traten dem bei. und somit wurde über diese Ausdehnung de« ursprünglichen Projekt« die Debatte eröffnet. Ja derselben wurde von verschiedenen Rednern betont, dH etumal die von Telle au« zum Anschluß an die Wunstors. Bremer Strecke prvjectirte Bahn daau zweckmäßig m Eystrup an schließen känn» und auch auderrrseit« von Ahlhorn au- eine Weiter, sühruug dieser Bahn nach Holland, tu der Richtung aus Zwolle, nicht unwahrscheinlich sei. Dies» ganz Nordwestdeutschland quer durchschneideude Linie von Telle ober einem laug nach den Niederlanden würde ' endlich einmal Rechnung tragen, während gleichzeitig für eine Linie von solcher Bedeutuna eher aus «in Intereffe der Regierung au de« Project«. sowie auf eine Be- theiliguug auswärtigen Lapitalt au dem Unternehmen gerechnet werden könne. Die Versammlung beschloß dementsprechend ein stimmig. die Vorarbeiten aus die Linie Hoya-Bruchhausen-Biliea Baffum-Harpstedt-Wilde-honsen-Ahlhorn, im Ganzen etwa 70 Kilo» Der Vorsitzende übernahm e«, die metrr ui !°LeL > uxunrre Soll. Der erste Jahre«bertch» Ricklingen. In alle» Gaue» unser erstrecke», z» thun. der Arbeitercolonie jereö Vaterlande« macht sich gegenwärtig in außerordentlich lebhafter Weise da- Bestreben geltend, durch Errichtung von sogenannte« Arbeitercolouien, deren e» in Deutschland zur Zeit 9 giebt, einmal der Bagabondagc kräftig za steuern, dann aber auch der Roth de« arbeit-losen Manne» zuvor -»kommen. Seit einem Jahr« besteht nunmehr die Arbeitercolonie Ricklingen in Reumüuster und so erscheint e» denn wichtig genug, zumal da man jetzt auch in Sachsen, Mittel» und Süddeutlchland mit der Errichtung solcher Anstalten vorgeht, kurz au« dem Jahre« brrichte zu resumiren, welchen die in Rede stehende Arbeitercolonie gemacht hat. Dir Mittheilungru find höchst interessant. Der Pro- vinzialvereiu zur Unterstützung der Lolonie zählt gegenwärtig 1022 Mitglieder mit zusammen 5359 ^l jährlichen Beiträgen. In der Zeit vom 10. October 1883 bi» zum 30. Juni 1884 fanden im Ganzen 579 Personen in der Toloaie Ausnahme; in demselben Zeitraum mußten aber auib 1032 Personen wegen Mangel- an Raum and 4 Personen wegen Krankheit abgewiesrn werdeu. Die Führung der Lolonisten war durchweg eine gute, von Allen sind die Arbeiten willig verrichtet worden. Nur 5 wurden wegen ordnungswidrigen Betragens entlassen uud eine entwich «ater Mitnahme von Kleidung« stücken, die sie von der Lolouialverwaltung erhalten. Diese letztere wurde indessen polizeilich bald gefaßt und erhielt so die exemplarisch« Strafe. 67 Lolonisten wurden mit zusammen 1014 Schulden entlasten, da sie die ihnen von der Toloaie gewährt« Kleidung noch nicht abverdieut hatten, doch sind von denselben die AbtragSralen, im Ganzen bisher 874 », pünktlich eingesendet worden. Die am 30. Juni er. abgeschlossene Rechnung der Lolonie weist eine Ein. »ahme von 148,505 .^t und eine Ausgabe von 145,630 ^il auf. Der Boden der Anstalt ist durch die Arbeiten der Loionisten sehr werrhvoll geworden, so daß man gegenwärtig den Gesammtwerth der Toloaie, einschließlich der Gebäude und de« gesommten Jnven tar«, aus 224,500 schätze» muß. Die Schulden der Lolonie be tragen nnr 61,000 also noch nicht einmal den dienen Theil de« GesammtwertdeS. — Der Bericht hebt hervor, daß nahezu alle Be hörden in ihren Berichten an die köaigl. Regierung eine Abnahme der Bettelei und Lagabondag« habe bemerken wollen, wa« in erster Linie der Arbeitercolonie Ricklingen zugeschriebea werden muß. Die erste dieser so überau» segensreichen Anstalten in Deutschland war WilhelmSdors in Westfalen (eröffnet am 17. August 1882) die zweite war KSStorf in Hannover (errichtet am 1. Juni 1883) und die dritte die zu Ricklingen, deren Eröffnung sam 10. October 1883 erfolgte. Wir fügen, unseren Bericht schließend, noch hinzu, daß in anderen Ländern berettS für diese deutschen Institute lebhaftes Intereffe vorhanden ist und daß von Seiten einzelner Regierungen Emissäre abgeorduet worden sind, diesbezügliche Ersahruugen zu iammela Hamburg, 3. November. (B. B.-Z.) Gutem Vernehmen nach tritt mit Anfang Januar nächsten Jahre- im Betriebe der Au wanderer.Expedition der „Hambarg-amerikanischen-Packetsahrt Gesellschaft" eine Aeaderung ein. Der bisherige General-Agent Bolten giebt in Folg« gütlicher Uebereinkunst seine Wirksamkeit aus und tritt da« Tomptoirpersoual desselben zu der vorgenannten Ge sellschaft über, die v«a da ab die Expedition der Au<wanderer direct besorgt. Humburg, 3. November. Prei«c»nvention sämmtlicher europäischen Dyuamttfabriken. Die „H. V. H." ist in der Lage, über die in der verslvffenen Woche aus einer Lonfereuz in Pari« abaeschloffene PreiSconventioa sämmtlicher bisher exvortirenden Dynamitsabrike» Europa« Mittheilung zu machen. Diese Lonventioa, welch« di« führend« Nobel'sch« Gruppe unter sich auf 10 Jahre ab geschlossen hat, beruht aus dem Priacip, daß für jede« Land den Verhältnisse» entsprechende rationelle Minimal-Preise festgesetzt worden find. Die genaante leitende Gruppe repräseutirt ein unge fähre« Actieucapital von 20 Millionen Franc», da- »ach dem jetzigen Lour-stond« ca. 30 Millionen Franc» auSmachea dürste. Die kürzlich abgeschlossene Lonventioa galt bekanntlich nur für die deutschen Dynamitsabrike» und auf «in Jahr. Dem neuen Preis- cartell gehören felgend« Etablissement« an (die Nobel'schen sind durch den Druck hervorgehobeu): Nobel'« Explosive« Company, Glasgow. Dynamit-Actien.Gesellschaft. Hamburg. Rhei nische Dynamit-Fabrik. Ooladen. Sorengstoss-Aktien-Gesellschaft. Hamburg. Kölner Dynamit-Fabrik, Kalk. Socistv Dynamit« Nobel. Jlleteu. Alliance Explosive« Lompany. London. Socistö Generale paar la fabricatioa de la Dynomite. Pari«. SociSl« Mexicaiae, Socists Brisilieuue, Solist- du Pacisique de la Dyaamite, Nobel. - Oelheim«» Petroleum-Juduftrte-Gesellschaft Aböls M. Mohr. Die Verwaltung theilt mit. daß di« Oel- Production, welche in letzter Zeit durchschnittlich täglich 50—60 Ltr. betragea hat, sich in de» letzten Tagen durch dw seit dem 25 v. M. in Folge Inbetriebnahme eine« neuen Bohrloches aas ca. 100 Ltr. pro Tag erhöht hat. »— Schuhmacherbörse iu Altona. Au-Altona wird uns mitgetbeilt, daß di« dort am 3. d. stattgefundeue Schuhmacherbörs« euren flotte» Verlauf genommen Hot und namentlich Wintermaaren iu bedeutenden Quantitäten grhaudelt wordeu sind. Käuser waren zahlreich anwesend. *— In den Häfen der Provinz Schleswig-Holstein Nagt man über die ungünstige Lage de« Schiss-srochtenmorkteS. Empfindlich macht sich aus diesem Gebiete da- Uebergwichtder englischen Schissfahrt bemerkbar, die einen großen Theil der deutschen Fracht in Folg« der von England ausgehenden vielfachen regelmäßigen Poftdamvserliaien nach außereuropäischen Plätzen an sich gezogen hat. Die „N. A. Z." bemerkt dazu: Mit Ungeduld sieht man daher der Verwirklichung der von der Reichörrgieruug geplanten deutschen Postdampserltuiea entgegen und hofft von derselben eine Emaacivation von der englischen Beherrschung de- deutschen Frachtenmarktes» welche für diesen von den segens reichste» Folgen sein wird. *— Ausstg-Teplttzer Eisenbahn. Bon bestunterrichteter Seite wird na» mitgetheilt, daß die Aussig-Trplitzer Eisenbahn sich in der -wetten Hälfte de» October d. I. eine« so großartigen Verkehr« zu erfreuen hatte, wie eia solcher seit Bestehen der Bahn noch nicht dageweseu ist. IV». Prag. 4. November. Im Monat October gestaltete sich der Zucker-Export recht lebhaft und beziffert sich die per Elbe au-gesübrte Menge mit 276,470 Sack Rohzucker und 32.540 Sack Pils Zucker. Abgeferttgt wurden: ab Prag 1000 Sack, Melnik 4000 Sack, Berkowitz 1000 Sack. Wegstädtl 4500 Sack, Raudnitz 5000 Sock. Aussig 45.400 Sack Roh- und 2550 Sack PilS-Zucker. Detschen-Laube 171,724 Sack Roh- uud 20,480 Sack Pils-Zucker. Dresden, 43,846 Sack Roh- und 9510 Pils-Zucker. Im vor jährigen October wurdeu au-gesührt: 84,122 Melerceatuer Rasfinad« »nd 81,575 Meterceatner Rohzucker. ^V-o. Prag. 3. November. Aus dem Zuckermarkte trat Heu» eine Flauheit ein uud zwar hauptsächlich deshalb, weil der Statistiker Licht in Magdeburg die Zuckerproduktion wieder günstiger beurkheilt. Die Preise sind successiv« um '/, fl. zurückgeganqen. — In rectificirtem Spiritus kam heute eine Hauste zum Durchbruch «nd zwar au? die Nachricht hin, daß die große Koliner Spiritus, rasfinerie in Folge unerwartet ein getretener Betriebsstörung sämmt- liche Lieferungen für zehn Tage sistiren muß *— Vom nordwestböhmischen Brauakohlrnmarkt< berichtet der Teplitzer , Koblcnmtcr.": Wir haben für die eben ver flossenen Bericht-Wochen über ouSgicbiaen und gleichmäßigen Absatz oller erzeugten Sorten zu berichten. Sowohl der Versandt per Elbe al» jener per Bahn stehen aus der der Jahreszeit entsprechenden Höhe, wenngleich sich bei den im Staatsbetrieb« stehende» Kohleu- bahnen in letzter Zeit eia fühlbarer Wageumangel (der jetzt aber wieder beseitigt ist) bemerkbar macht. * Wie«, 1. November. (Fr. Z). Zwei Engländer haben hier vor einigen Tagen falsche Noten der Bank von England iu Lirculatiou gesetzt und hierdurch die „Angloöank" uud die „i-rompte bank" um 22,000 fl. geschädigt. Einer von den Beiden, angeblich ein Lommi« John Tolemau aut London» wurde verhaftet, der Andere ist flüchtig. *— Arlbrrgbahn. ES liegt jetzt über de» Verkehr derselben die erst« officielle Kundgebung vor. Die Strecke Landeck-Bludenz (136.72 Kilom.) wurde am 6. September für den Güter- und am 20. September für den Personenverkehr eröffnet. Im September waren durchschnittlich 109 kilom. gegen 72 Kilom. im Vorjahre im Betrieb. ES wurden 57,868 Personen uud 16,489 T. Güter betör, dcrt uud 37,065 resp. 55,757 fl., zusammen 92B22 fl. oder 852 fl pr. Kilom. eingenommen gegen 39,834 fl. oder 553 fl. im Vorjahre, Der Ertrag ist nicht bedeutend; nach demselben würde sich (nach dem Tentralblatt für Eiseubahnea uud Dampfschifffahrt) die Jahre-etm nähme (iucl. Dampsboot- uud Irajectbetrieb) nur mit 5904 fl. pr Kilom. und Jahr berechnen, niedriger al« u. A. die Vorarlberger und Schlesische Leutralbahn, deren neue monatlich« Einnahme sich aus 6348 resp 6021 fl. pr. Jahr »ad Kilometer stellt. Der Betrieb-monat kan» allerding« für die Beurtheiluvg der Verhältnisse nicht bestimmend sein, er zeigt aber, daß die Erhaltung der bestehen den, weitgehenden Erwartungen zunächst nicht iu Aussicht steht. Pest, 3. November. Roch dem AuSwei« der ungarische» Staatskasse pro 3. Quartal stellen sich die Ausgaben um 3,863,786 fl. günstiger, die Einnahmen um 1,775,994 fl. un günstiger al« im gleichen Zeitraum de« Vorjahre«. Die Bilanz der drei ersten Quartale 1884 ist um 2,493,518 fl. günstiger al« im Vorjahr. *— Die aeue ungarische Lonvrrstou. Die ofstciöse ,Wr. Mont. - Rv." läßt sich aus Pest telegraphirea: Die Verhand, langen wegen Touversion der ungarischen Eisenbahn-Anleihe in Verbindung mit den Told-Obligalioneu der vom Staate erworbenen Eisenbahnen, welche hier zwischen dem Grasen Szapary und dem Generaldirector der ungarischen Treditbank geführt werdeu, sind so weit vorgeschritten, daß mau den Abschluß derselben in kurzer Zeit gewärtigen darf. ?. 6. Jtalieuische Eisenbahnconvention. Die Ur, künden über die in Rom am 31. October sinalifirtea Abänderungen der italienischen Eisenbahnconvention sind, wie uns au- Rom von diesem Tage geschrieben wird, einerseits von den Ministern der Finanzen und der öffentlichen Arbeite», anderseits von Vertretern der adriattsche», drr Mittelmeer- uud der sicilischen Bahnen siguirt worden. *— Die Ei«fuhr au« Deutschlaud »ach Mogador (Ma- rokko) belief sich »ach dem „Deutschen HandelSarchiv" im Jahre 1883 aus 25,150 ^l gegen 32,500 in 1882 und bestand wie in früheren Jahren beinahe ausschließlich aus Jndustrie-Erzeugnissen, wie Manusacte, Gold. Eise», BlaS, Hol«, Spielwaaren, Spiegel, Porzellan, Lampen, Kerze», Parfümerie, Bier re. — Die Aussuhr nach Deutschlaud hatte einen Werth von 3250 gegen 2500 ^l in 1882 uud bestand in Gummi-Sandarac. — Die Gesammteinsuhr in 1883 belief sich aus 2,369,000 »l (Stapelartikel 1,976,000 >l. Baargeld 302,000 >4, Leben-mittel 91,000 gegen 1882 4,031,000^» (Lebensmittel 2,292,000 >l. Stapelartikel 1,667,000 ^l. Baargeld 72,000 ») und zeigte somit eine Verminderung von 1,662,000 ^l, indessen fiel in Folge besserer Ernten in 1883 der Import von Lebensmitteln weg. so daß die allgemeiue Lage de» Landes sich verbesserte und der Handel mehr iu den normalen Gang zurückkedrte, denn von den Stapelartikel» erwiesen Baumwollwaaren ein Mehr von etwa 57,000 Stück im Werth« von 300,000 -Al und Brodenzucker etwa 70,000 ^tz, Buffalohäute, Thee uud Kaffee erfuhren einen Rückgang um 70,000 — Die BesammtauSsuhr ergab in 1883 sür Producte 1,384/100^4 und für Baargeld 1,433,000 zusammen 3,817,000 >l gegen in 1882 zusammen 4,175,000 ^l (Produkte 2,541,000 51. Baar-Geld 1,634,000 -4). Zu den einzelnen Pro- ducten übergehend, ergaben sich bedeutende Unterschied«, nämlich ein Mehr in 1888 für Baumgammi, Häute und Wach« von 73,000 -4, Ziegeufelle von 180,000 >4 und Verschiedene« von 134,000 ^l dagegen eine Verminderung für Gummi-Sandarac von 351,000 ^l, Mandeln von 90,000 ^l, Olivenöl von 55,000 >l und Straußen federn, Mai-, Knochen von 52,000 Die Aussichten für da» Jahr 1884 sind nach dem Bericht gut: da« Saatkorn war wohlfeil, und man bat viel« Felder bebaut, die mit nur wenigen AuSnabmen günstig sieden, von den Produkten haben die Mandeln in den hoch- gelegenen Pflanzungen durch kalte» Wetter gelitten, doch in den niedrigeren versprachen sie eine gute Ernte. Die Gummibäume brauche» nur einen heißen, uebelfreiea Sommer, um reichlich gut zu producirru; di« Oliveubäume stehen günstig. DtrecttvnSbezirk Hamdurg-Altona (wozu auch da« Königreich Sachsen gehört) in Kraft befindlichen Policen zu erhöhen. Eine solche Erköltting hat bereits zweimal staftgeiundeii von ursprünglich 400,OM aus 1,200,000 und jvdaun in diesem Jahre aus ca. 2,000.000 Diese« Devot bietet den hierländischen Versicherten der Gesellschaft genau dieselbe Sicherheit, die ihnen die bei irgend einer deutschen Anstalt angesammelten Reserven gewähre». Es steht ferner in diesem Uebereintommen 8 3, daß sich die „Verein-bank" verpflichtet, bei rechisgiltigem Unheil hiesiger Gerichte sojort auö dem Depot solch eingeNagie Beträge zu bezahlen. Unerwähnt soll nicht bleiben, daß, wenngleich die Maßregel eine für die hierländilchen Versicherten der Gesellichii» beruhigende ist, dieselbe fast überflüssig erscheint, da die ..Equitable" seit Jahren überhaupt keinen Proceß mit ihren Bersicherien geführt Hot und ihre sämmtlichen Policen nach dreijährigem Besleheu von Seiten der Beiellschast uuaasechtbar sind. Tarifwesen. *— Am 1. November o. gelangten au Stelle der am 1. Janaar 1879 »iugesührtru Tarife aeue Gpecialbestimmung-n und Tarife aus den küuigl. sächsischen Staat«eisenbahaen und den mitverwalteteu Privateisenbahnen für die Beförderung von Leichen, Fahrzeugen und lebenden Ihieren zur Emsührung. Exem plare derselben sind zum Preise von 35 pro Slück bei den Güter- uud Eilgutexpeditionen zu haben. *— Am 15. November d. I. kommt Nachtrag I zum Ueber- uahmetarise Riesa-Elbkai-Nordweft-Böhmen zur Einführung. Allgemeine Zeitschrift fßr Terttl-Jutzuflri». Themuitz, Leipzig und Wien. Die am 1. November erschlrueue Nr.il enthält: Abhandlungen: Garn-Passirvorrichtnng. Muster-Tompo- sitioncn. — Behandlung der Seidenfaser. — Apvrrturmeister. — Neuerungen und Verbesserungen: Hammerwalke. — Neue rung an einer Langwasckimalchine. — Arbeit-Verfahren zur Herstel lung lgnggcstreister Farbmuster aus Tulirstühlen. — Neuer Band- u»d Schnurhalter. — Krempel. — Köchlin'jcheS Verfahren zum Fix>re» von Ehromoxnd. — Einrichtuugen zum zeitweiligen Etill- setzen der Klöppel bei Flechtmaichinen. — Einrichtung au Tulirwirk- slühlen zur Herstellung der Schleifen rc. rc. — Mitthetlougen: Heiser'S rauchsreie Feuerung. — Pateutwesen. Submissionen im dtovember 15. Köln. LinkSrhein. Eisenbahn, Oberbaumatcrial; 15. Danzig, kaiserl. Werst, Schmirgelleinwand; 19. BrcSlau, Eiseniahn-Tirection, Oberbaumateriol; 21. Elberfeld, Eiieubahn-Dirertion, Lokomotiven, Waggon« »c. Verloofunge«. Vosi, uud Telegraphenwesen. *— Neue Verkehr«anstalten in Dachsen rc. In Bern«, bach (Odervostdirection Leipzig) ist eine Poüaostalt mit Telegraphen- betrieb eröffnet. Ferner wurden Telearaphenanstalle» eröffnet in Zschorlau (Oberpostdireclion Leipzig) und in Straßgräben und Zo blitz (Oberpostdireclion Dresden), sowie in Guthmanns hausen in Sachsen-Weimar. »— Schluß von BerkehrSanftalten. Die Postanstalten in Krrkow, Wannfce und aus der Wartburg sind für dies Jahr wieder geschloffen worden, ebenso die Postanstalt mit Tele- graphenbrtrieb in Heidelberg Schloß. Patente. PMteut-Aumelduuge«. Die nachfolgend Genannten au» Sachsen haben am die Er- theilung eine- Patente» für den daneben angegebenen Gegenstand aachgesncht. Die Anmeldung hat die angegebene Nummer erhalten. Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen unbefugte Benutzung geschützt. Nr. W63^ „Drahtheftmaschine". — T. L. Lasch ft» Reudnitz. Nr. 2447. „Stellvorrichtung für Walzenstahle". — Earl Sonder» manu in Lhemastz. Cl. 50. Nr. 2798. „Wiegenmeffer zur Zerkleinerung von Flelsch u. dgl.". — Friedrich August Laug in Dresden. Cl. 66. Nr. 794. „Trichter sür Trichter-Svulmaschiuen". — Rudolph Voigt tu Lhrmaiß Ll. 86. VrtHeUu«, »«« Patente». De» nachfolgend Genannten au- Sachsen wurde ein Patent aus die daneben angegebenen Gegenstände und von dem angegebenen Tage ab ertheilt. Die Eintragung tu die Pateurrolle ist unter der angegebenen Nummer erfolgt. Nr. 29,773. „Apparat sür trockene Aufbereitung". — K. F. Will komm und L. Schumann iu Frriberg. Vom 1. April 1884 ab. Ll. 1. Nr. 29,782. „Drahtheftmaschlur mit selbstthätlger Klammerbildnng". — C. L. Lasch in Reudnitz bei Leipzig. Vom 13. Juni 1884 ab. Ll. 11. Nr. 29,848. „Verfahren zur Entschwefelung der Leblanc^odarück- stäade". — vr. H. Grouven ln Leipzig. Vom 30. Mai 1884 ab. «l. 12. erste! Nr. 29,831. „Haarröhrchen.Meßapparat". — JE. Rrturcker in Thema «tz. Vom 8. Juni 1884 ab. Ll. 42. Nr. 29,834. „Schublehre". — B. Fischer iu Dresden. Vom 29. Juli 1884 ab. Ll. 42. Nr. 29,804. „Doppeldrehbank". — K. H. Vehr tu Lemuitz Vom 27. Juni 1884 ab. Ll. 49. Nr. 29,764. „Tentriiugal-Sichtmaschlue". — O. Türck« tu DreSdeu. Bom 20. December l883 ab. Tl. 50. Rr. 29,775. „Neuerung an Notenblättern"; Abhängig vom Patent Nr. 26,775. — Fabrik Leipziger Musikwerke» vorm Paul Ehrlich L To. in Gohli» bei Leipzig. Bom24.April 1884 ab. Cl. 51. » Nr. 29,799. „Schalldämpfung und Dcckelbefestigung sürAccordeon«". — E. Dienst in GohliS-Lripzig. Bom 1. Juni 1884 ab. Sl. 51. Rr. 29.781. „VleistifthaAer". — F. «. Schalter in Dresden. Bom 24. Mai 1884 ab. Tl. 70. Nr. 29,803. „Repetirpiftole für Kinder". — R. Hascher und W. B. Müller in Netzschkau i. L. Bom 25. Juni 1884 ab. Ll. 77. Nr. 29,832. „Neuerung an Schlagwerken bei Uhren". — G. Herzog in Leipzig. Vom 6. Juli 1884 ab. Cl. 83. Nr. 29.609. „Wafferpfosten, dessen Ausgußrohr durch Wasserdruck über da» Straßenniveau gehoben wird. — R. Reiaicke io Plauen i/Bogtl. Bom 6. Juli 1884 ab. El. 85. Lcip;igcr Hypothekenbank. Lei der am 29. ». Mt«, statt- gehabten Ziehung wurden von au«loo«baren Hypothekenbank« scheinen (Pjanddriesen) der Serie 6 (4'/, Proc.) Nr. 17 150 ^!, Nr. 188 189 226 264 266 284 305 je 300 Nr. 56 58 67 73 80 je 1500 gezogen. — Diese Stücke werde» bis zum 1. April 1885 verzinst. Belgische Lredit-Lummuual rvO-Frrs.'Loose »«« Jahre 18kt>. Ziehung am 31. October 1884. Auszahlung am 1. April 188',. Hauptpreisc: Nr. 7953 15,000 FrcS. Skr. 137814 1SM Frcs. Nr. 26804 122685 ä 500 Frc«. Sir. 2418 63225 65895 73358 112069 141894 ä 225 Frc». Wir». 3. November. Bewinaziehung der 1860er Loose. 300,000 ff. Serie I708I Nr. 17. 50,000 st. Serie 16590 Nr. 14. 25,000 sl. Serie 16590 Nr. 12. je 10,000 st. Serie 8619 Nr. 14 und Serie 19741 Nr. 11. Helstngsor«, 1. November. Bei der heutigen Prämieaziehuug der sinnländischea lO-Thlr.-Loose sind folgend« Haupt- gewinne herauSgekomnien: aus Serie 5948 Nr. 2 10000 Thlr., auf Serie 1799 Nr. 5 2400 Tblr., aus Serie 11489 Rr. 20. Serie 6280 Nr. 2. Serie 3056 Nr. 12, Serie 6195 Rr. 8, Serie 6665 Nr. 19. Serie 6761 Nr. 2. Serie 8357 Rr. 13. Serie 3075 Nr. 14. Serie 8357 Nr. 12. Serie 666 Nr. 7 je 200 Thlr. D 2 L Bkckmunn.golontalw.-H. v>. I. (Urcmr, <Nachk> Sodlrn, 8 ö.S-f-ndkr^tr. L/m. iRachl./ Die«»«» E. l>i, Fickert. Schneider !Lre«:ea Berichnrd Fender, s-uism-an sHetllderg Hüntgliche» Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. A» L. November etngetragc«: Dar Erlöschen der hiesigen Firma Robert Löwenbach. — Firma Otto Heinrich« tu Leipzig (Königstraße Nr. 20) und al» deren In haber Herr Otto Carl Johann Heinrich- daselbst. KandelSgerichtSsache« t» Ktzut^eich Sachsen. Veränderungen: Nach Ableben de» Herr» W. Henry Freiherrn von Swaine iu Wiesbaden sind dessen Wittwe Frau Lonst. Frieder. Lharl. Freu srau von Swaine uud dessen Kinder io Leipzig Inhaber der Firma Adols Oeser Nachfolger in Peaig. — Herr A. O. Dietel in Reichen- bach ist au» der Firma Franz Dietel in Glauchau ausgeschieden. — Herr A. H. Klo» iu Chemnitz ist aus der dortigen Firma Bret- schueider L To. aoSgeschieden. — Desgleichen Herr L. O. Herold in Georgeathal aus der dortigen Firma I. C. Herold L Söhne. — Die Firma H. Floeffel'S Buchhandluug in Dresden ist aus Herrn I. W. M. Schmidt daselbst übergegangen. — Herr I. A. F. Weber in Chemnitz hat die dortige Firma S. Weber übernommen. — Herr C. F. Hitzeroth daselbst ist Mitinhaber der dortigen Firma Sitzerath, welche jetzt Gebr. Hitzeroth firinirt. — Herr Ascher in Schneeberg ist jetziger Inhaber der dortigen Firma F. Ascher. — Herr E. I. Gärtner ist durcd Tod aus der Firma Gärtner öd Schwär in Overoderwitz auSgefchieden. — Herr G. M. Jordan iu Tafchendors ist au» der dortige» Firma L. Jordan L Sohn auögejchiedr» und Herr G. A. Kubesch aus Bautzep Inhaber der Firma, C. ! Abrah vrieskttfteu. Herr» L. U., hier. Bezüglich Ihre« eingeiandtr« Artikel« diene Ihnen Folgende« zur ges. Notiz: Die Police-Bedingungen der „Ech»tt«dle" in tz. 16 lauten: „Alle Streitigkeiten zwilchen den Versicherten »,d der Gesellschaft gehören, wenn sich die Parteien nicht über ein Schiedsgericht einigen, vor die ordentlichen Gerichte, und zwar nach Wahl de« Versicherten entweder vor den Gerichtsstand des t» wohnenden Agenten, der die Versicherung vermittelt hat, oder de« iu gelegenen Wohn- sitze« de« von der Gesellschaft für bestellten Generalbevoll mächtigten." „Die Gesellschaft verpflichtet sich ausdrücklich, die nach Maßgabe diese» Artikel« außerhalb ihre« Lomicil« gefällten rechtskräftigen Urtheile «»bedingt aazuerkennen. Einigen sich die Parteien über di- Schlichtung Vau Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht, so müffea die Schiedsrichter, mit Einschluß de« Obmann«, Angehörige de«, jeiligeu Staates sein, in welchem da« den Gegenstand der Ver sicherung bildend« Object liegt". Hieran» gebt hervor» daß kein Versicherter der Eqnitable nöthig hat, in New-?)ork zu klagen. Laut tz. 8 de» Uebcreinknmmen« zwischen der „Eqnitable" «nd der VereiaSbauk in Hamburg ist die „Equitable" ober ferner »er- pflichte», da» bei der ..Vereinsbank" hinterlegte Devot von Zeit z» Zeit «ich Maßgabe des WachSlhi/mS der Reserven aus ihre im Zahlung». Gürsielluugerr. wo«ott U»w^ri»t Dresden Dre«de» stzelllderg Sil UllMü 1 u »«.ll «ln hk.ll 4.12 «52 852 2451 1752 1252 «52 452 18,12 » Eisenbahn, Einnahme«. Die Ostp reu ßische Südbahu vereiauahmte im Monat September-Oktober 58,422 mehr als im October 1883 im Ver öle,ch zu dem definitiven Erträgniß diese« Monat« und fett 1. Januar 965.347 » weniger. *— Errseld-Uerdinger Loealbah» Oktober 22,759 (^- 690 >i). *— Die Galizische Kark-LodwigSbah» vereinnahmte in der Dekade vom 21. bi» 31. October ans dem gesommten Netz« 341.074 fl. s-t- 31,117 fl.) und seit 1. Januar 7,983,168 fl. — 339,125 fl.). Aus dem alten Netze stellen sich in derselben Zeit die Einnahmen auf 251,434 sl. (-ft 4679 fl.), seit 1. Januar aus 6,370,836 fl. (— 390,279 fl.). »— MohacS-Fünfkircheaer Eisenbahn. Bo« 14. bis 20. October 29,761 fl. (-ft 7688 sl.). seit 1. December v. I. S6.816 fl. *—Warschau - Diener Eisenbahn. September 782,373 Rbl. (— 33,219 Rbl.), fett 1. Jannar 6.201,865 Rbl. f-s-113,409 Nbl.) *—Warschau.ÄrombergerEisenbah». Septembrr 88,572 Rbl. (— 463 Rbl.), seit 1. Januar 753,462 Rbl. *— Schweizerische Nordostbahn. September 1,428,676 Fr. 356,848 Fr.), seit 1. Januar — 1,812,539 Fr. Literatur. I Lndwia Schlnderger'S vtzrse» - und Handelsbericht. s Oesterretchisch-oagarische« Organ für fiaanzielle und volkSw/rtdlchaft. liche Jaicressea. Di« in Wien am 2. November erschienene Nr. 44 enthält: Zum Finanz-Expos- de« Grafen SzLpäry. — Wiener Börse woche. — De« Lanvmanne« Roth. — Das erste HandelS-Kobel zwischen Europa and Amerika. — Türkische Anschlußbahnen. — Die Nordbahu-Fraae im schlesischen Landtage. — Lcfterreichiiche Nord- weftbadu. — Neu» griechisch« Anleihe. — Wie alt ist die Einrichtung de« Bankwesen«. — Eine großartige Gründung in Berlin. — Notizen. — Bilaui der allgemeinen öiterreichischen GaSgesellschaft. T«ukr«l»latt für di« Trxtil-Industrie. Orgaa für die Gcsammt-Jatereffeu der Wollen-, Baumwollen-, Flach«- and Seiden- Industrit rc. Di« in Berlin am 4 November erschienene Nr. 45 enthält: Zur AuSsuhrsrage der deiiischen Textil-Jndustcie. — Torre- lvondenz au» BuenoS-Ayre». — Das Bleichen. — Behandlung der Seideusaser vor und während des Farbprocesse« (Fortsetzung). — Nicht explodirende Lireulalions>Röhrendomvsk>ffel, System Steia- müller. — Appretur-Necepte sür Baumwollwaaren. — Neue Er- finvnngen und Berbefferungen. — Korrespondenzen au« den Fabrik« districtea. — Literatur. — Svrechsaal. — Rundschau. — Neu ein getragene Firmen. — Concurse. — Patentwesen. — Submiisivnen. — Anfragen üb-r Bezugs- und Absatzqurllen. — Marktberichte. — Berliner ConftclionSbcricht. — Berliner Tourse. Leipziger Börse am L. November. Au» dem Abendvrrkehr lagen Berichte vor, welche coustatirten, daß die feste Tendenz sich intensiver gestaltete und eine generelle Ausdehnung gewonnen bat. Die bereit» gestern von uu-erwähnten Motive, die man sür die Häufle geltend machte, sind bestehen ge- blieben. Die angeblich beabsichtigte Regelung der österreichischen Valuta wird von der serieuseu „Wiener Presse" alö ziemlich gewiß angesehen und sollen maßgebend« Kreise das Project ernstlich ven- tiliren. In Berlin sowohl al» auch hier setzt man zwar diesem Plane noch Zweifel entgegen, nichtsdestoweniger folgt mau der bessern Strömung mit großer Bereitwilligkeit. Aus dem Rentenmarkte standen sowohl österreichische, wie ungarische Renten, namentlich aber russüche Werth« >m Vordergründe; die Loursr der bezeichnet«» Papiere setzten ihre bis- berige Bewegung nach oben weiter fort, «ad da» Geschäft gestaltete sich abermals wieder umfangreich. Serben kamen gleichfalls in bemerkenSwerther Weise zur Geltung uud zwar schloffen Renten 79 Geld, während Hypothekar-Obligationen zu 82.25 umgingen, dazu aber schließlich noch angeboteo blieben. Eia besonder» fteunblichcS Moment der heutigen Börse bildete die groß« Beliebtheit, welche sich für die Actien der österreichischen Eisenbahnen endlich wieder eingestellt hatte. ES entwickelte sich für dies« Werthe ohne Ausnahme lebhafte Kauflust, welche ans die TourSgestaltung einen förderlichen Einfluß autübte. Da» große Jutereffe sür diese Papiere wurde mit der Angabe motivirt, daß die October-Eia- nadme der betr. Bahnen sich günstig gestaltet hätte». Während des BörienVerlaufes war man mit der Berliner uud Wiener Börse gänzlich ohne Fühlung; erst am Schluß de» Geschäfte- liefen von Berlin telegraphische Meldungen ein, welche rmr leichte Abschwächnng infolge von Realisirungen coustatirten. Deutsche StaaSanleiheu erfreuten sich eine« ziemlich be- langreichen Verkehr«. Reichsanleih« und LoasolS stellten sich etwa» Höher im Cour»; während Sächsische Reute uud 4proc.Sachsen eine Kleinigkeit nachgaben, aber fest schloffen. Erbläudische Pfandbriefe wurden ziemlich viel gehandelt. Pfandbriefe der Treditaustalt fest. Regere« Leben entfaltete sich aus dem Gebiete der Eisenbahn- aetie», woselbst LourSfteigungeu die Regel bildeten. Sehr in Gunst standen Buschtiehrader L, welche sowohl per Taffe wie per Ultimo zu höherem Cour» in ansehnlichen Beträge» umgetetzt wurden. Ferner waren beliebt: Aussiger (-ft 1^0), Böhmisch« West bahn (-ft 0.75), Dux-Bodenboch (-ft 1.70), Galizier (-ft 1). Graz-Köflach (-ft 0.75), Dortmund-Eulchede (-ft 0.50), Gotthard (-ft 0.50), Gasch- nutzer (-ft 0.50), Mainzer (-ft 0.25), Marienburger (-ft 0.50), Nord- Hausen-Ersurt (-ft 1.50), Werrabahn (-ft 1), Berlin-DreSden (-ft 0.65) und Böhmische Nordbabn. Von den Stammprioritätea zeichneten sich Halle.Sorau (-ft 0.75) und Oberlausitzer durch größere Beachtung ans. Die Bankaktien blieben in ihrer Mehrheit noch immer der- nachlössigt. Leipziger Credit erzielten einig« Umsätze zo altem Lours. ferner waren Leipziger DiSconto zu 110 schars gesucht. Den Jnduftrieactiea wurde nur vereinzelt in Höherem Maße Beachtung zu Theil; »a erwähnen sind iu dieser Beziehung: Glauzig (-ft 1.10), gackerrasfinerie Halle (-ft 1), Zimmermann (-ft 1). Germania <-ft 0.25), Kette (-ft 0.10), Limmritz-Steina (-ft 0 25), Schönherr (-ft 0.85), Pserdebahnactien und BereinSbirr-Priorttälen, letztere beiden etwa» niedriger iu ziemlich ansehnlichem Verkehr. Etwa« mehr Intereffe zeigte sich heute Wied« für Kohlen- actien und zwar waren die» folgeud«: Lugau-Niederwürschnitz (-ft 2), Brückenberg Vorzug (-ft 3). Forst »ad sämmtliche Paraffin- werthe. Der Verkehr in de« PrioritStSobligationea »ah« auch heute wieder ziemlich große Dimensionen an» wobei di« Tonrle zu meist sich abermal» höher stellten. Hervorznheben sind: Grazer, Galizier, Solzkammergut, Kaichau, Ferdinand - Roedbahn. Nord- west ö, Elisabeth, Donau-Dra» und Buschtiehrader. Lebhafte Um- sötze haben ferner in Lemberger, die sich im Tours« etwa» ermäßig- tea. stattgesunden. An-iSudijche Staatsfonds lebhaft »nd weiter steigend. Russen von 1884 und Orientanlrih« ll. sowie Ungarisch« Goldrente zeichneten sich besonders durch ansehnlich« Umsätze au». Wechsel fest uud ziemlich belebt; lange» London, beides Wien und kurze» Pari- anziehend. — Sorten »nverSudert.