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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188308175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830817
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-08
- Tag 1883-08-17
-
Monat
1883-08
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1883
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4116 englisch«» Gesellschaft gewühlt wurde, welch« die deutschen An- schaumigen bezüglich Reiecvestelliii'.g voraussichtlich mit allem Nach- druck »ur Geltung bringen wird. In England allerdings ist da» Priucip eingebürgert, die ersten Jahre, »amentl>äi solange kos Pferdebahnnetz noch nicht doll auSgedaut ist, die Reserven nicht in dem Mage zu bemessen, als später, wenn der Verkehr voll entwickelt ist. Wir finden AehnlicheS bei der Leipziger Pferdebahn und am deutlichsten sehen w r die« System bei der grüßten und besten Pferdebahn Londons, der North Metropolitan, welche bereit« 13 Jabre existirt und deren Aktien z. Z. 18 Lstrl. sür 10 Lstrl. notireu lalso 180 Proc.). Wie wir ferner von einem von der Londoner General versammlung zurückqekehrten Artionair höre», ist man in London bereit- geneigt, den Wünichrn der deutschen Aciionaire sowohl Hinsicht- lich der Publikation der Berichte in deutscher Sprache, als auch bezüglich der regelmüßigcn Publikation der Einnahmen »u entsprechen. Wir wollen, um auch den Unternehmern und dem Erbauer Gerechtigkeit widerkahrea zu lasten, nur noch erwähnen, daß über die Solidität und Vorzüglichkeit der Anlage bei Freund und Feind nur eine Stimme der Anerkennung herrscht. E« find aber, wie der Jahre-- bericht constatirt, im vergangenen Jahre, außer oben erwähnten 30,000 für Erneuerung von Pferde», noch ra. 40,000 ^l für Reparaturen und Instandhaltung von Gebäuden und Wagen und 60,000 für Reparatur der Linien ausgegeben und natürlich au» dem Betriebe gedeckt worden. Der größere Theil hiervon trifft jedoch, wie wir hören, die gepachteten alten Linien der Lontincntal- Psecdebahn-Acticngesellschast, welche — den fahren 1870^71 ent stammend — in außerordentlich reparaturbedürftigem Zutlaud sich befanden. Diese Linien, für welche eine von der alten Gesellschaft angesammelter und von der Oermao Travavazcz Oowpan> fort gesetzter separater Erncuerung-sondS besteht, werden nun au- diesem reconstruirt, und eS ist klar, daß dadurch ein Theil der gegenwärtig großen Ausgaben für Reparatur dieser Strecken wegsollen dürste. —r. sttordhanse«, 1Ü. August. Der königl. Eiienbahndirertion zu Frankfurt a. M., an welcher auch die „Halle-Kasseler Bahn" ressortirt, ist die Genehmigung zur Vornahme der generellen Vor arbeiten für eine Eisenbahn von Teutschenthal, Station der genannten Bah», nach Salzmünde erlheilt worden. Durch diese Bahnlinie werden die Ortschaften Benkendors, Qnilschina, Zappen ters, Kölme, Bennstedt und Köchstedt berührt werden In der durch die projectirtc Bahn durchschnittenen Gegend wird starke Landwirth- sctiast betrieben, doch konnte» die landwirthschastlichen Produkte, ins besondere Zuckerrüben, nur mit verhältnismäßig großen Kosten »er- krachtet werden. Auch an mineralogischen Produkten fehlt es nicht. Für die ganze Gegend würde der Bahnbau eine große Wohl- that sei». D. Die Eisen bahnen und Landtags wählen in Renßj. L. Ain 13. September wird in Neuß j. L. ein neuer Landtag gewählt werden, dessen erste Arbeit bei seinem im Herbste d. I. noch erfolgenden Zusammentritt jedenfalls die Entscheidung über die in dem Oberland: des FürstcnthumS zu erbauenden Eisenbahnen sein wird. DaS Oberland ist bisher daS Stiefkind gewesen, eZ hat noch gar keine Eisenbahnen. Rings von solchen umschlossen, muß eS seine Producte per Achse nach entfernten Eisenbahnstationen schaffen und seine Bedürfnisse von diesen holen. Unter diesen Umständen ist daS Oberland gegen andere Bezirke in der Entwickelung zurückgeblieben; der Wunsch »ach Eisenbahnen ist aber immer dringender hcrvor- getretcn, und die Regierung hat nun die Eiscnbahnsrage in die Hand genommen. Selbstverständlich sind da viele begründete und un begründete Wünsche laut geworden, jede Stadt, jedes Dorf fast, jede Fabrik möchte an die Eisenbahn kommen, eine Station erhalle». Biele Projekte, aber wenig Mittel. Der für Eisenbahn- zwecke disponible Fonds beträgt etwa 1,000,000 .ckl, und diesem sichen gegenüber die Projccte Rcuth-Fröffen, Rcuth-Lemnitzhammcr, Lobenstcin-Lehcstcn, Schleiz-Schönberg, Schieiz-Zeulcnroda und wie sie alle heißen mögen. Jedes Projcct wird von den interclsirten Kreisen empfohlen und angcpricsc», und da mehrere dieser Linien Eoncurrenzprojccte find, so ist selbstverständlich auch ein lebhafter Kampf zwischen den verschiedenen Interessenten entstanden. ES wird viel gehofft und gestritten, aber ein großer Theil der Wünsche wird vorläufig wohl nicht erfüllt werden. Welche Linien die Regierung Vorschlägen wird, ist noch nicht mit Bestimmtheit bekannt. Inzwischen aber wird sich die bevorstehende LandtagSwahl unter dem Einflüsse der Eiscnbahnsrage vollziehen, letztere wird dem Landtage die Signatur geben. Sonstige politische uud wirthjchaftliche Fragen werden, namentlich im Oberlandc, wenig ins Gewicht fallen; die E.indidatcn werden, wenn sic Aussicht aus Erfolg haben wollen, in erste'- Linie ihrem Bezirk eine Eisenbahn z» erringen versprechen müssen. Der heißeste Kampf besteht über die Frage, ob die Linien Schleiz- Schönberg oder Schleiz-Zeulenroda zur Ausführung kommen soll. Beide Linie» hoben gleich viel Anhänger, gleich viel Gegner. In dem betreffenden Wahlkreisen aber hat schon die Agitation be gonnen, langjährige bewährte Abgeordnete, welche aber nicht sür die gewünschte Eisenbahn sind, läßt man fallen und stellt andere Candi- baten auf, welche die Bahn bewilligen werden. In der von der Lisenbahnangelegenheit wcniger berührten Residenzstadt Gera ist noch sehr wenig von dem Wahlkampfe zu merken, derselbe wird aber dort jedenfalls sehr heftig werden, da sich die Parteien, namentlich die Nationalliberalen und Fortschrittler äußerst schroff und feindselig gegenüberstehen. Aber auch hier wird die Eisenbahnsrage und zwar wegen der schon genannten Linien Schleiz-Schönberg oder Schleiz-Zeulenroda mit i»S Gewicht fallen. *—W e i m a r - G e r a e r Eisenbahngelellschaft. Die Stmnmprioritäten erfreuen sich seit einiger Zeit sowohl an der Berliner, wie auch an der hiesigen Börse einer besonderen Beachtung und fortgesetzter Coursbesseruug. Wir haben seiner Zeit geäußert, daß in Folge der neuen Instradirungen der Verkehr einen constantc» Aufschwung nehme» und die Betriebseinnahmen sich bessern dürsten und constatirt dies sowohl der vormonatliche, wie auch der unS soeben zngegangcne Betriebsausweis pro Monat Juli. Danach beliefen sich die Einnahmen — provisorisch gegen definitiv verglichen —auf 80,159 .ck! oder mehr 7500 als in dem correspondirenden Monat des Vor jahre-, wodurch sich da- seitherige JahreSpluS aus 42,911 erhöht. Noch wesentlich günstiger erscheint da- Ergebniß, wenn man die provisorischen Ziffern de- Vorjahre« in Betracht zieht, welche Vergleichung erfahrungsgemäß als die allein richtige zu betrachten ist; hiernach beläuft sich die Mehreinnahme für den ver- gangenen Monat Juli auf 14,115 und daS bisherige JahreSpluS aus 95,641 ^l. *— Ein zwar nur in bescheidenen Grenzen sich bewegender, aber darum nicht minder feinen Mann lohnender Erwerbszweig ist die in einzelnen Gegenden Norddcutschlands betriebene Canarien- vöaelzucht. Dieselbe bietet namentlich der aus harte Existenz bedingungen angewiesenen Bevölkerung dcS OberharzeS eine in wirthschastlicher Hinsicht nicht gering anzuschlagende Verdienst- gelegenhcit. Welchen Umfang die Lanarienzucht überhaupt ge wonnen hat, und wie der Harz in erster Linie betheiligt ist, wird .»an daraus entnehmen können, daß im vorigen Jahre die in Norddcutschland gezüchteten Eanarienhähne aus 200,000 Stück ge- schätzt werden, wovon etwa 185,000 Stück im AuSlande uuter- gebracht sind. Berlin, 16. August. (Telegramm.) Der BerwaltungSrath der Berlin-Hamburger Eisenbahn machte sich in feiner heutigen Sitzung dahin schlüssig, daß nach den statutarischen Bor schrillen der Berwaltnngsrath nicht berechtigt sei, der Generalver lammklwg eine die Auflösung der Gesellschaft involvircnde Berstaa» lichungSoffcrte vorzulegen. Der VerwallungSrath beschloß demgemäß, die SlaatSofferte einstweilen der Generalversammlung überhaupt nicht vorzulege«. *- Die Gewerbeordnung de- deutschen Reichs hat bekanntlich durch die kürzlich emanirte Gewerbenovelle eine durchgreifende Veränderung ersabren und eS stellt sich in gewerb lichen Kreisen allgemein da- Bedürsniß heran-, die gesammte Ge- werbe-Gesetzgebung gesammelt vor sich zu haben. Wir sind in der Lage mittheileu zu können, daß man amtlicherjeitS diesem Bedürsniß vorgesorgt, denn der Geheime RegierungSrath und Vor tragende Rath im Reichsamt de- Innern, Herr T. Bödiker, hat im amtlichen Aufträge da» „Gewerberecht de- deutschen Reichs" in einem starken Bande bearbeitet, der im Herbst dieses Jahre- in R. v. Deckers Verlag Marquardt äv Schenck in Berlin erscheinen wird. Diese» Werk wird die Entstehung-- und EntwickelungSgeschichten der Gewerbeordnung in der Einleitung darstcllen und sich dann in verschiedenen Lapiteln über die Reichs- versaffung, den ZollvereinigungSvcrtrog, daS FreizügigkeitSgesetz, die Post-, Zoll- und Stcuergesetze. das Strafgesetzbuch, soweit dies« Gesetz« in die Materie eingreifen, auSlaffen. ES folgen dann die Ausführungsverordnungen über Verkehr und Anlagen verschiedener GewerbSzweige, da» Krankencaffea- uud Haftpflichtgesetz, Preß-, Nahrungsmittel- uud Liehseuchengesetze, Patent-, Markenschutz- und UrhebrrrechtSgesetze, Maß- und GewichtSordnung. Münz- und Bank- aesetz, Beschlagnahme de- Dienstlohne-, Wucher, Inbabervaviere, Erwerb«- und Nirlhschaftsgenosfenschaste», Handelsverträge, Literar- Eonvrntionen >e. Die- Werk wird in erschöpfendster Weise alle- Material in Bezug aus da- Gewerberecht bewältigen und selbstver ständlich jede Garantie der Zuverlässigkeit bieten. *— Stempelangelegenheit. Eine wichtige Entscheidung hat der Proviuzial-Steuerdirector in einem Erlaß voni 9. August gefüllt. Es handelte sich darum, wie ein Schluß-Schein zu stempeln sei. den eine Maklerbank an eine andere Bank gesandt hatte und der sich bezog: aus 60,000 LiSconto-Lommandil-Antheile, 30,000.» DiSconto-Eommandit-An,heile. 30,000 » DiSconto-Sommandit- »utheile ?zu verschiedenen Eourle« gehandelt) uud au« 900 Stück Eredit-Actien; ou« diesem Geschäft war als Courtage zur Gutschrift notirt die Summe von 340 Der Provinzial-vteuerdirertor Hai auf die betrrffende Anfrage erwidert: „DaS mir dem Wortlaut »ach mitgetheille Schriftstück erfordert al- Schlußfchein nach Nr. 4» des ReichSstempeltarisS 1 ^l und al» Rechnung über die gutzu- schreibende» 340 .ck! nach Nr. 4d ick. 20 H, in Summa 1.20 ^l. Der Provinzial-Stenerdirector." — Nach allgemeiner Annahme hätte der Schluß-Schein mit 5 ^l resp. 5.2 .ckl gestempelt werdeu müssen, und zwar wegen der vier Schlüffe uud der Courtage-Gut schrist, welche 300 Al übersteig». Die Entscheidung de« Proviuzial- Steuerdirector« besitzt also eine außerordentlich« Wichtigkeit. «— Nach der im „Reichs-Eisenbahn-Amt" ausgestellten Nach weisung der auf deutschen Eisenbahnen — ausschließlich Bayern- — im Monat Juni d. I. beim Eisenbahnbetriebe (mit Ausschluß der Werkstätten) »orgekommenen Unfälle waren im Ganzen »u verzeichnen: 5 Entgleisungen und 1 Zusammenstoß aus freier Bahn, 18 Entgleisungen und 19 Zusammenstöße in Stationen und 137 sonstige Unfälle (Uebersahrcn von Fuhrwerken, Feuer im Zuge, Keffel-Explosionen und andere LetriebS-Ereigniffe, wobei Personen getödtet oder verletzt worden sind). — Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar größlentheil» durch eigene» Verschulden. 156 Personen verunglückt, sowie 26 Liseubahufahrzeuge erheblich uud 96 unerheblich beschädigt. ES wurden von den 19,078,681 überhaupt beförderten Reisenden 1 getödtet, 14 verletzt (davon eatsallen 1 Tödtung auf die Bahnstrecken im Verwaltungs bezirke der königlichen Eisenbahndirection Berlin, 7 Verletzungen aus die ReichSeisenbahnen in Elsaß-Lothringen, 3 Verletzungen aus die Württembergischen StaatSeisenbahne» und je 1 Verletzung aus die Badischen StaaiSeisenbahnen und die Bahnstrecken im Verwal tungsbezirke der königlichen Eisenbahndireetionen Lromberg, Köln (linksrheinisch) und Erfurt): von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst beim eigentlichen Eisenbahnbetrieb« 15 getödtet und 68 ver letzt und bei Nebenbeschästiguugen 1 geiödket, 13 verletzt; von S:euer- re. Beamten 4 verletzt, von fremden Personen (einichließlich der nicht im Dienst befindlichen Bahnbeamten und Arbeiter) 16 getödtet und 17 verletzt, sowie bei Selbstmordversuchen 8 Personen getödtet. *— Die „Aeltesten der Kaufmannschaft zu Berlin" haben kürzlich an den Herrn Finanzminister eine Vorstellung gerichtet, in welcher sic beantragt haben, daß in Betreff der Verzollung ausländischer Waarcn, wo die Tarifirung zweifelhaft ist, vereidete Sachverständige zur Entscheiduug solcher Streit fragen möchten zugezogen werden, und daß nach deren Gutachten die vorläufige Verzollung der in Rede stehenden Gegenstände statt- finden möge. Auf diese Vorstellung hat jedoch gegenwärtig der Herr Finanzminister einen ablehnenden Bescheid ertheilt, da er dem Gutachten der Sachverständigen die in Anspruch genommene Be- deutung nicht einzuräuineu geneigt ist. Jndeß hat derselbe, wie die „We!er-Ztg." mittheilt, hieraus Veranlassung genommen, die Zollbehörden daraus aufmerksam zu machen, daß sie in ZweifelS- sällen stet- befugt seien, Sachverständige zuzuzieheu und zu ver nehmen, ohne daß sie an daS Unheil und das Gutachten derselben gebunden feien. Man will also den Sachverständigen, bei deren Auswahl besonders auf ihre Ehrenhaftigkeit und Fachkcnntniß gesehen werden soll, überall keine decisive, sondern »ur eine bcralhende Stimme gewähren. *— Preußische Immobilien-Actienbank. DieSemestral- bilanz ergiebt einen Reingewinn von 223.000 ./l gegen 207,000 » im ersten Semester 1882, excl. de- Vortrag» auS 1882 von 129.000 ./I Zu diesem Gewinn treten noch 3600 auS Rück zahlungen von Hypotheken und 66,000 ^l Gewinn au» dem Verkauf von fünf Häusern. Zerbst. 13. August. (S. Z.) Ein Krach, wie er in unserer Stadt glücklicherweise lange nicht dagcwesen, macht hier große» Aus sehen. Der Kaufmann A. Schulze (dessen Bruder, der Faßsabrikant F. Schulze, in voriger Woche den LoncurS angemeldet hat) ist plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Der Durchgänger war ein vielbeschäftigter Kaufmann, hat sich wahrscheinlich durch unglück liche Specularionen ruinirt und nun alles zusanimengerafft, um ipurloS zu verschwinden.. Schulze war Agent der Magdeburger Feuer-, Hagel- und Allgemeine Versicherung»-Actien-Gesellschaft. Außerdem war er Direktor der Stärkefabrik Jütrichau und Mit inhaber der Stärkefabrik in Deetz. Wie hoch sich die Gesammt- summe der Passiven beläuft, hat noch nicht festgestellt werden können, doch spricht man von ca. 400,000 Werthobjecte scheinen nicht vorhanden zu «ein; die Grundstücke sind bereit- mit Hypotheken überlastet, so daß das Gericht den LoncurS ohne Lautiou feilen der Gläubiger kaum eröffnen wird. Die Gläubiger stehen geradezu rathloS da, da S. die Geschäftsbücher verbrannt hat. Wie weit Wechselsälschungen und andere Betrügereien vorliegen, berichte ich, sobald die Sache festgestellt ist. *— In den kaufmännischen Kreise» von Elberfeld erregt augenblicklich eine BetrugSasfaire bedeutendes Aussehen. Der Seidenhändler und Agent Earl Back ist seit einigen Tagen verschwunden und hat circa 500,000 .ckl Schulde» hinterlassen. Der nähere Sachverhalt ist nach der „B. B.-Z." folgender. Mehrere Elbcrfclder Kaufleute spcculirten aus Anrathen des Bock in Seid«, kaust:» einen großen Posten Waare ein und lagerten dieselbe zum Verkaufe bei Back. Hinter dem Rücke» seiner Auftraggeber speculirte dieser nun wieder auf eigene Rechnung und verlor. Um seinen Verpflichtungen nachzilkvm»ien, veräußerte Back die Seide, welch« nickit sei» Eigenthum war, und deckte mit dem Erlös leine schuldigen Differenzen. Au- Anlaß eines bedeutenden Fallissement- in Barmen begaben sich nun die beide» Austraggeber zu ihrem Agenten, um Erkundigungen über den Stand des Geschält- eiozuziehea. Dieser bat die Herren, im Comptoir einen Augenblick zu verweilen, er habe einen Ausgang zu besorgen und werde sogleich wieder erscheinen. Damit verschwand Back aus Niinmerwikdcrsehen. Die Kaufleute verlieren 7500 Kilogr. Seide, welche einen Werth von circa 400,000 .äi haben, und rin englisches Hau» in Derby (England) verliert 2500 Kilogr. im Wcrthe von circa 135,000 Lengcfcld, 14. August. Da- schon seit längerer Zeit bestehende, sehr rührige Conrits behliss Erlangung einer normalspurigen Eisenbahnlinie Eppen dors-Berthel-dors unternahm in voriger Woche in Begleitung der Laiidtagsabgeordiietcn May und Müller eine Besichtigung der projeclirten Linie mid gewann von Neuem die Ueberzeiiguiig, daß die Herstellung eines Schienenwege» in dieser Gegend nicht länger inehr verzögert werden könne, denn der zu nehmende Verkehr auf den Straßen, die Vermehrung bedeutender Fabriken, die an Umfang gewinnende Holz- und Spielwaarenindustrii in Eppendorf, die Leinwandsabrikation in dem volkreichen Groß- harimannSdors, die Ausbreitung der Stublbauerei und der Cigarren- f-ibrikation bei der Zunahme der Bevölkerung in der ganzen viel Gewerbe treibenden Gegend bedürfe dringend auch die Vermehrung geeigneter Verkehrsmittel. * BrrSkan, 16. August. (Telegramm.) Der Minister hat sämmtliche Forderungen der „Rechte-Oder-Userbahn" ab gelehnt und beharrt fielet auf der ersten Offerte. «— Oberschlesische Eisenbahn. Tie Generalversammlung, welche über die RegierungSvfferle beschließen soll, ist, wie bereits milgetheilt, aus den 25. September einbenlse». Eine Abänderung der in der StaatSofferte enthaltenen Bedingungen zu Gunsten der Actionaire hat nicht erreicht werden können ; die bahnseitiaen llom misjarien hatten nach dieser Richtung mancherlei Wünsch« au» gesprochen, die sich indessen keiner Berücksichtigung zu erfreuen hatten Nur bezüglich eines PuncieS, welcher da» Verhältniß der Aktien lütt. 8 betrifft, sind nach der „Voss. Ztg." die Verhandlungen noch nicbt abgeschlossen; der BertragSentwurs enthält über diesen Pumt Bestimmungen, welche nicht ganz präcise erscheinen und verschiedene Deutungen gestatten. In den noch ichwebrnden Verhandlungen wird bezüglich diese» PuncieS größere Klarheit angestrebt. Davon, daß den Actionaire» die Dividend« sür d:S lausend« Jahr ungeichmilert zusalle, daß die zu gewährenden EonsolS aus eine längere Zeitdauer unkündbar gestellt werden, ist nicht mehr die Red«. Ter Vertrag, betreffend den Uebergang d«S Unternehmen» an den Staat, wird voraussichtlich am 2b. September ohne Weitere» genehmigt werde». G von «er bayerischen »re«», 15. August. Die Eisen- bahn Eichicht - Ludwigstad» - Stockheim, welche bei der Station Hochstadt in die Linie Hos-Bambeeg einmündea wird und dazu bestimmt ist. später den Durchgangsverkehr zwischen Nord« und Süddeulschland zu übernehmen, schreite» in ihrem Ausbau rüstig vorwärts. Die preußisch« Eisenbahnverwattung hat diese» Bahn- project, durch welche» der Weg von Berlin nach Bamberg um ca. 40 kilom. abgekürzt wird, mit allen möglichen Mitteln gefördert, weil man durch Verlegung de< DurchgangSverkHrS ans diese neue Linie de« sächsischen Staatsbahnen eine gute Einnahmequelle ent- ziehen kann und die Regierung Sachsen» dem ReichSeiseubahnpcojeet« geneigter machen möchte. Billig ist die neue Bahn nicht; denn sie hat verschiedene Terrainschwierigkeiten zu überwinden. Ursprünglich war zwischen Stockheim und Probstzella rin großer Tunnel, dessen Herstellung aus 2 Mill. .ckl veranschlagt war, al» nothwendig erachtet worden; doch ist man schließlich davon abgekommen und hat die Bahn in mehreren Larven bi» zur Wasserscheide von Elbe und Main empor- gesührt, so daß der höchste Punct deeseiben 280 Mir. höher liegt al» die Station Stockheim. In Ludwigstad» geht der Schienenweg über eine aus haushohen Steinpfeilern ruhende Brücke. Abwechielnd geht die Bahn auf bayerische», meiningensche» und preußische« Gebiet über, durchzieht herrliche Landschaften und erfordert an viele» Stellen interessante Kunstbauten. Von Ludwigftadt a»< wird eine etwa IV, Meilen lange Zweigbahn östlich nach den Schieser- brüchcn bei Lehesten „buchen. Dieselbe erhält etne »icht unbe deutende Steigung; doch ist der Transport der Schiefer insofern nicht schwer, al- die beladene» Wagen bergab, die leeren Wagen bergan zu fahren hoben. Für die Leheitcncr Schieserindustrie, deren Erzeugnisse bi» jetzt nur per Acht« abgefahren werden konnte», ist die Eisenbahn von großer Wichtigkeit. Auch i» touristischer Be ziehung dürfte diese Linie viel neue, besucht nswcrlhc Gegenden leichter zugänglich machen und daher !m Sommer einen regen Fremdenverkehr zu erwarten haben. Den sächsischen SiaatSdahnen wird diese neue Eisenbahn wohl einigen Abbruch lhun; aber sie wird nicht im Stande sein, die Regierung dem ReichSeisenbab». project geneigter zu machen, denn diese ist, wie die Ersahrung lehrt, keine Freundin von Monopolen. *— Bezüglich der auf der Strecke Satkau-Tcschnitz- Mich «lob der „Busch! ich rader Eisenbahn" erfolgten Verkehrs störung geht uns von der Generaldirection der genannte» Bahn folgende Notiz, ck. ä. 14. August, zu: Durch eine gestern Nachmittag ganz Plötzlich eingetreiene Dammrutichung der Strecke Salta». Teschuitz-Michelob wurde der dmchgehende Verkehr in dieser Strecke gestört. Per Personenverkehr wird durch Umsteigen an der Unterbrech'itngSstelle ausrecht erhalten; die Frachlen- ausnahme wurde jedoch mit Rücksicht aus die voraussichtlich morgen früh schon erfolgendcWiederausnahme de» Verkehrs nicht sistirt. Die beschädigte Dammslelle ist ungesähr 2 Kilometer von Michelob entsernt. Der betreffende Damm liegt nicht an einer Lehne, son- der» ist aus nahezu horizoulalem Terrain ousgebaut und im Mittel 16—17 Meter hoch. Die beschädigie Stelle ist ca. 60 Meter lang und hat sich die Krone auf ca. 5 Meter gesenkt. Die Ursache der Rutschung dürste in der Durchweichung de» Dammes infolge Un durchlässigkeit de» Untergründe» zu juchen sein. Dieser Damm hat bisher keinen Anlaß zur Befürchtung des Eintretens einer solchen Eventualität gegeben, wie sich denn überhaupt die ganze Strecke Sotkau-Tefchnitz-Michelob feit Jahren gut gehalten hatte. *— Oesterreichifche Lredit-Anstalt-Actien. Kaum daß man sich dessen versah, ist eia Tendruzumschwung an der Berliner uud Wiener Börse eingetreien. Die Situation, die vor Kurzem »och in so düsteren Farbe» geschildert wurde, erscheint der Speculation mit einem Male oußerordenttich rosig uud man fürchtet, daß man betreffs der GeschästSresultat« der Oesterreichifche» Credit-Anstalt, deren Actien doch nuu einmal an der Börse die Führung hat, allzu pcfsimistischen Anschauungen sich hingegeben habe. Nach dem Aus- jpruche eine» der feinfühligste» BanauierS ist der Normalcour» der Oesterreichischen Credttacrie 300. Die Lreditactie hat nun, nach dem sic sich durch geraume Zeit in der „Niederung" von 296 bewegt hatte, den Cour- von 300 erreicht und es leuchtete wie ein Freudenseuer auS den Mienen der ToulissierS. al» dieser Nullpunct wieder erreicht wurde. Man prognosticirt auch in iferieusen Finanzkrcisen eine srijchbewegte ge- fchäftliche Herbsicampagne. Die gute Meinung, die bezüglich der weitere» Entwickelung de» Markte» geh.g» wird, findet neue Nahrung in den überwiegend günstigen Berichten über die Verhältnisse der westeuropäischen Märkte. WaS aber die Speculation im gegen wärtigen Augenblicke voll und ganz beschäftigt, daß ist die Frage, wie die Bilanzen der Oesterreichischen Credit-Anstalt und der Unga rischen Creditbank beschaffen fein werden. Betreffs der letzteren, bei welcher die Verletzung des Amtsgeheimnisse« zur Tradition zu ge hören scheint, verlautrn von angeblich inspirirter Seite sehr günstige Details. Man rechnet darauf, daß die Bilanz mit einem Plus von 100—120,000 fl. gegen da- erste Halbjahr 1882 abschließen wird. In einer Wiener Lorrespondenz des „Acttonair" finden wir über diese Bilanz folgende Beinerkungen: „Das Pester Institut hat in vorjähriger Publication nur 390.000 fl. al- im ersten Semester 18W verdient an-gewiesen, man war also auch hier auf ein schmiles Erträgniß vorbereitet und damals mit Recht. Die Mühlen der Ungarischen Creditbank waren damals kaum in Betracht gezogen, sie hatten einen Verlust von 20,000 fl. gebracht, der an sich kaum nennenswerkh erschien. Diesmal ist eS ander». Wie „eingeweihte Kreise" erzählen, werden dieselben Mühlen in dem Ausweise mit einem Gewinn von 100,000 fl. ausgesührt sein. Das gicbt schon die sehr beträchtliche Differenz von 120,000 fl. Wir wollen deswegen noch nicht die Behauptung unterschreiben, daß die Gesammtzifser einen Nettogewinn von einer halbe» Million bringen wird, es ist die- aber immerhin möglich, denn sür Pest ist eine gute Ernte entscheidend und die von 1882 war eine außerordentlich gute. ES kann daher leicht sein, daß sich daS locale Bankgefchäst gehoben Hai und daß dadurch da» Minus ausgeglichen erscheint, welches daS Institut durch den Ausfall bei den Provisionen sür EmissionSgeschäfte haben muß. In diesem Falle wäre die Angabe eine vollkommen richtige, 390,000 -f- 120,000 fl. geben etwa- über die halbe Million. Pest, 16. August. (Telegramm.) Die Semestralbilanz der „Ungarischen Allgemeinen Creditbank" weist einen Gewinn der Centrale von 382,203 fl., der Bank- und Maaren» ablheilung von 322,694 fl. aus. Hiervon gehe» ab 40 Peocent Antheil der Oesterreichischen Creditanstalt mit 129,077 fl., so daß verbleiben 193,616 fl. Nettogewinn der Bank- und Waarcnabtheilung. Der Gesamintgewinn beträgt sonach 575,820 fl. *— Eifenbahne» in Rumänien. Ter dritten Nummer de» „I'Lconomiste kauwaiu" entnehme» wir folgende Daten: In Betrieb sind 1459 Kilom.; im Bau 199 Kilom. 500 Met.; von der Kammer votirt 923 Kilom. Sobald diese letztere fertig gestellt, wird eS keine wichtige Ortschaft in Rumänien geben, welche nicht mit den großen Verkehrslinien in Verbindung steht. Tie projcciirte und votirte Linie Bukarest-Fetefti-Donau (143 Kilom.), welche bei Cecnawoda und Constantza inündct, wird den Zugang zum Schwarze» Meere vermitteln, welcher daS ganze Jahr prakticadel ist. *— Rumänische Gründung. AuS Wien verlautet jetzt über die Umwandlung der Bukarcslcr Firma C. Goetz L Co. in eine Actiengcselljchast, daß die Deulsche Bank, Baron König-Wärter in Wie», Dutschka in Wien und die Banque de Roumanie bethciligt seien. DaS Actiencapital soll 8 Millionen Franc«, eingetheilr in 16,000 Actien 4 500 Franc-, betragen. Von den Actien wären 2000 Stück durch einen Wiener Bansier genommen. Angeblich soll die Firma Goetz L Co. eine 12procentige Verzinsung des Capital- von 8 Millionen Franc» in Aussicht gestellt haben. *— Ja mehreren in England erscheinenden — englischen und deutschen — Zeitungen wird Deutschland der Rath gegeben, „den Strom der deutschen Auswanderung nach England zu hemmen". Und zwar nicht nur den der Lehrer und Lehrerinnen, fon- dern auch den der Kaufleute, Handwerker und Arbeiter. Wer nicht genug Mittel besitze, mindesten- ein halbe», womöglich aber ein ganze- Jahr ohne neuen Erwerb leben zu können, möge doch ja nicht aus got Glück dahin gehen; e» werde immer schwieriger, dort Arbeit und Stellung zu finden. Die meisten der leichtsinnig nach England Reisenden fallen den öffentlichen WohlthätigkeitS- Anstalten anheim, erichöpsen diese und bringen dem deutschen Namen keine Ehre, sich selbst aber in» Elend. «ew - S«rk. 8. August. (N.L. H.-Z.) Unsere Geschäftswelt scheint in diesem Jahre au« der Beunruhigung nicht herauskommen zu sollen. Noch ist der Streik der Delcgraphistcn nicht beseitigt, der weniger durch die wirkliche Störung de» Depeschenverkehrs, als durch den mit jedem Tag« seine« Fortbestehen» sich vertiefenden moralischen Eindruck verstimmend wirkt — und nun bricht eine ganze Reih« bedeutender Schuh- und Leder-Firmen in de» New- England-Staaten znsammen. in Folge der Suspension de« größten Hause» in dieser Branche, F. Shaw L Brothers in Boston. Wie e» sich herauSstellt, ist diese Katastrophe indesien hauptsächlich durch verlustbringende Spekulationen an der Fondsbörse verursacht worden, und befindet sich die Lederbranchc an und für sich i» gesunder Lage. Der erste Schrecken war daher der schlimmste und l at bereits wieder einer vertrauensvolleren Auffassung in HandelSkreiscn Platz gemacht. In einzelnen Artikeln ist eS denn auch zu einem Aufschwung im Berkebr gekommen; so werben größere Umsätze in einheimischen Manufacturwoaren und recht ansehnliche Export-Entnahmen von Baumwolle, sowie von Schmalz berichtet, in» Allgemeinen ist e» aber noch immer sehr still. In den guten Ernte-Ergebnissen, welche sür alle Lerealien und sür Baumwolle mit großer Sicherheit erwartet werden, glaubt man jedoch «ine Bürgschaft sür ein lebhafte» und lohnende» Herbst, und Winter-Geschäft zu besitzen. — Am Maaren- und Producten-Markt ist da» Geschäft in einzelnen Branchen etwas lebhafter gewesen. Diese- läßt sich nament lich von Baumwolle sagen, welche sür Export in recht bedeutendem Umsange gekauft worden ist und sowohl sür disp. Waare wie Termine eine klein« Avance erfahren ha». Am Wollmarkt ist nach der lang anhaltenden Stille da» Geschäft ebenfalls animirter und die Stimmung fester gewesen. Brodstoffe verkehrten unter dem Einfluß der günstig lautenden Lrnteberichte in überwiegend «eichender Tendenz: eine Ausnahme machte Roggen, welcher sich bei guter Fraß» und kleine« Platzvorrath g»t behauptet hat; Weizen und Ma>< haben trotz der niedrigen Preise für Export nur mäßige Be achtung gesunden. Der Frachtenmarkt verharrte in fester Haltung. Für Brasil-KoffeeS machte sich mehr Nachfrage und überhaupt eine bessere Stimmung geltend, während reinschmeckende Sorten trotz stillem Geschäft fest aus Preis gehalten wurden. RasfinirteS Petro- leum flau. United Pipe Line LertificateS verkehrten in fester Tendenz. Für Zucker zeigte sich zu etwa« niedrigeren Preisen mehr Kauflust. DaS reguläre Geschäft in Thee war still und hatte unter dem starken Angebot in Auktion z« leiden. Provisionen uud namentlich Schmalz verkehrten unter dem Druck großer Schweine- »nsuhrrn au de» westliche» Märkte» in »eichender Tendenz, doch yerrschte sür letztere« gnter Exportbegehr, der von ziemlich umsano. reichen Transaktionen nach dieser Richtung begleitet gewesen ist. Terpentinöl war sehr fest und steigend; Harz dagegen ruhig und unverändert. Fremde Manusactunvoarea find Immer noch still, während einheimische Fabrikate etwa« lebhaftere« Geschäft gehabt haben. — Der Jinport fremder Webstosse detcägt sür die heule beendete Woche 3,103,116 Doll., gegen 2,700,818 Doll, in der Parallelpeiivde des Vorjahre«. Ncw-Aork, 15. August. Der Werth der in der vergangenen Woche hier auSgesührlen Producte betrug 6,558,000 Dollars. Washington, 15. August. Der Schatzsecretair macht bekannt, daß am 22. d. M. und jedem folgende» Mittwoch die in dem 121. Ausruf zur Amortilirung bezeichnten Obligationen amoriisirl werden solle» bis zum Betrage von 5 Millionen Dollar« Vrirskaften. , -k. IV. hier. Wenden Sie sich an die Redaktion de« „Export", Berlin ^andjjraienstraHe 10. Tarifwesen. »— SpirituS-AuSnahmetarise. Rach den Informationen de« Berliner Correspondenten der „Schics. Zig." gelten die ans Veranlassung de» Herrn Minister- der öffentlichen Arbeiten zwischen einzelnen StaatSbahn-Dircctionen bezw. mit Vertretern der Spiritn«. ^nbustrie betreffs Normirung der Eisenbahntarife für -puciiu« und Sprit gepflogene» Berothungen vorläufig sür abgeschlossen. Soviel verlautet, ist der weitgehende Antrag auf Gewährung de- Sprcialtaris« 1. mit dem Einueit-satze von 4.5 ^ pro Tonne und Kilometer allgemein an Stelle der jetzt giltigcn Wagenladungsclasse ö. mit dem Einheitssätze von 6^ pro Tonne und Kilometer seitens der Staatsbahn-Directionen abgelehu t worden. Dagegen haben letztere daS Bedürsniß zu Tarif- Ermäßigungen sür den deuischen Export »ach den bisherigen Absatzgebieten anerkannt. Als solche gelten vornehmlich Italien, die Schweiz, Frankreich und Spanien. Für die Tarisherab- setzung nach diesen LonsumlionSländern ist geltend gemacht worden, daß die Concurrenz sür den deutschen Sprit eine außerordentlich stärkere geworden lei. Neben Oesterreich - Ungarn exportirlen auch einzelne Gegenden Frankreich- sehr nennenSwerthe Quantitäten Sprit. Ferner trete al» Hinderniß sür stärkeren Export aus Deutschland daS Bestreben der bisherigen Absatzländer hervor, die eigene Spiritus- Industrie mehr al» bi- dahin durch Schutzzölle zu heben. Die vo» der preußischen EtaatSbahn-Verwaltung mit ministerieller Er mächtigung bewilligten Einheitssätze für die neuen Ausnahme- tarise betragen: sür Wagenladungen zu 5000 Kilogr. 4 pro Tonne und Kilometer, für Wagenladungen zu 10,000 Kilogr. 3.2 pro Tonn« und Kilometer. Wie anderweit gemeldet wird, sind bezüg lich der nach Italien und der Schweiz einzusührcnden ermäßigten Tarise von der preußischen Slaotsbahn-Berwaltung bereit-Verhandlungen mit den weiter betheiliaten Eisendahn-Berwaltungen geführt worden. Für den Verkehr nach Frankreich und Spanien werden mit Rücksicht aus die in allernächster Zeit beginnende Spirituscampagne zunächst Transitplätze bis zu den französischen Grenzstationen der elsaß- lothringischen Eisenbahnen zur Einsührung gelangen. Tie Etablirung direkter Tarise nach den bedeutenderen Iniportplätzen soll eventuell später ersolgen. IV. Laut Bekanntmachung der königlichen Eisenbahn-Direction Bromberg, tritt mit dem 15. August 1883 ein Nachtrag zum preußi sch.sächsischer» VerbaudStaris in Kraft. Derselbe erhält: a. neue Frachtsätze sür den allgemeinen Güterverkehr mit Kuli», Marienwerder und Tuche! de» Bezirks Broniberg; b. neue bezw. ermäßigte Frachtsätze sür DreSden-Altstadt und Neustadt; e. anderwcite ermäßigte Frachtsätze sürGroßschönau, Haine- wald, Oberoderwitz, Scheibe und Warnsdorf der sächsischen Staatsbahn; ck. ermäßigte Stückgutsätze für die Stationen Brom- berg, Glogau, Gnesen, Jnowoazlaw, L>ssa i. P.. Posen, Stawcilch, Sagan, Sprottau und Thor»; o. ermäßigte Getrerde-Au-nahmciäye sür Jarotschin. ' Post- und Telegraphenwesen. Berlin, 15. August, Abends 7 Uhr 10 Min. Die englische Dost vom 14. d. M. Abends, planmäßig in Brevier» um 8 Uhr 39 Min. Vormittag», bat in Köln den Anschluß an den Zug nich Berlin nicht erreicht. Grund: Verspätete Absahrt des Zuge» auS VervierS in Folge Abwarten» de» Anschlusses von Calais. »— Postanweisungen im Giroverkehr der Reichs- bank. Zwischen der Postverwaltnng und dem RerchSbank- directorium ist eine Vereinbarung dahin getroffen worden, daß von einem noch zu bestimmenden Zeitpunkte ab in Berlin ver- suchSweisc solchen Empfänger» von Postanweisungen, welche mit der ReichSbank in Giroverkehr stehen, wenn sie sich damit einverstanden erklären, die Postanweisungsbeträge nicht baar auSgezahlt, sondern in ihren Girokontos bei der Reichsbank durch Vermittelung der Postverwaltung gutgeschrieben werden. Die bei den Postämtern eiiigchenden Postanweisungen werden sür jeden Girokuiidcn in ein besondere- Verzeichniß eingetragen. Tie Bestellung der Giro- Postanweisungen erfolgt i» der Weise, daß die Postanweisungen dem Empfänger vorgelegt und, falls nicht die Annahme der Sendung verweigert wird, gegen Entrichtung der gleichen Gebühr, wie sür Bestellung einer Postanweisung nebst dem dazu gehörigen Geld- betrage ausgehändcht und einstweilen in den Händen der Empfänger belassen werden. Die Abholung der eingegangenen Giro - Post anweisungen von der Postanstalt ist mit der Maßgabe zulässig, daß die vollzogenen Postanweisungen bi» auf Weitere- bei den Em pfängern verbleiben. Täglich wird Abrechnung über empfangene und abgelieferle Postanweisungen zugestcllt. *—Neue Bahnposten. Am 15. August werden: 1) die Eisenbahnstrecke Allenstein.Mohrungen mit de» Postanstalten Allcnstein, Großgemmcrn, Horn, Jonkendors und Mohrunge», 2) die Eisenbahnstrccke Könitz-La Skowitz in Westvreuße» mit den Postanstalten Könitz, Tuchel, Lnianno, Polnilch-Cekzin, Triczinin und Laskowitz, 3) die Schl»ßstrecke Geaudenz-Marienburg der Thorn-Marienburger Eisenbahn (Wcichselstäbtcbah»), sowie die Zweigbahn Lulm-Kornatowo, erster« mit den Postanstalten Gran den-, Garnsee. Marienwerder. Sedlinen, Rchhos, Stuhm und Marienburg, letztere mit den Postanstalten Culm, klein^kzyste und Karnotowo, dem öffentlichen Verkehr übergeben, und von demselben Tage ab zur Beförderung von Pojisendungen jeder Art unter Be gleitung von Bahnposten benutzt. *— Packet« nach Rußland. Den vielen Belchränkungen. denen der Packetverkehr nach Rußland unterliegt, ist neuerdings wieder eine Herabsetzung der zulässigen Ausdehnungen der Packet« hinzugetreten. Bislang dursten die Packet« in Länge, Breite bezw. Höhe 1.37 Meter, 0.35 Meter bezw. 0.31 Meter betragen. Packet« mit wollenen und seidenen Stoffen, namentlich Tuchen, Umschläge- lüchern. Sliawls, Sammet rc. dursten sogar bi» 0.94 Meter hoch und bi- 0.78 Meter breit sein. Jetzt ist nun bestimmt, daß alle Sendungen keine größeren Ausdehnungen haben dürfen al- eine Länge von 0.90 Meter, eine Brette von 0.45 Meter und eine Höhe von 0.30 Meter. *— Versendung kleiner Geldbeträge. Die rührige Post- Verwaltung der Bereinigten Staaten wird nun auch ein Bersahrcn einsühren, welche« die Versendung kleiner Geldbeträge mit sehr geringen Unkosten ermöglichen soll. Zu diesem Zwecke werden am 1. October besondere kiote," ausgegeben werden. Diese Noten-Formulare gleichen in ihrer Form den Banknoten und haben leere Plätze zur AuSsüllung de» Ausstellung«, und Auszahlung«. Postamtes. In der rechten Ecke einer jeden Note befinden sich drei Rubriken, eine für die Dollar» mit den Ziffern 1—4, eine sür die Zehner der Cents mit den Ziffern 1—9 und ein« sür Einheiten der CeniS ebenfalls mit den Ziffern 1—9. Der Postmeister, welcher eine dieser Roten auSstcllt, hat die Ziffern des eingezahlten Ve- trage» mit einer Loupirzange zu cntsernen, so daß die fehlenden Ziffern die Summe andcuten, aus welche die Note lautet. Hierdurch wird eine Fälschung unmöglich gemacht. Die Noten, welche iür jeden Betrag von 1 Cent an bis zu 4.99 Dollar», gegen eine Ge bühr von 3 Cent» sür jede Noie, ausgegeben werden, lauten nicht aus den Namen, sondern sind zahlbar an Jeden, der sie präsentirt. — Wir wollen hier nicht untersuchen, ob enie derarttgr Einrichtung auch bei unS empsehlenswerth wäre. Gegebenen Falle- würde ihr aber auch da» Verdienst erwachsen, dem Check-Lerkehr Bahn zu brechen, der bei un» leider »och immer in den Kinderschuhen. *— In Buchbach, Gaugrehweiler und Marktbergel in Bayern sind Telegraphenanstalten errichtet worden. *— Die Spanische Tetegraphenverwaltung hat Tele gramm« in geheimer Sprache bis aus Weitere» in Spanien un- zulässig erklärt. *—Telegraphen stör»ng. Die Kabel Fooch»»-Shanghai und Falmouth-Bilbao sind unterbrochen. *— Internationale Telegraphen. Zwischen Nagasaki und Wladiwostock ist von der G «at Northern Telegraph Company ein zweite» Kabel verlegt und in Betrieb genommen worden. Die Laxen sind nicht verändert. *— Telegramme noch Chili. Die Telegrammtoxen sür Chili ri» Galvefton sind ermäßigt worden. DaS Torwart kostet sortan aus dem Wege über Balcutia 13 ^l und aus dem Weg« über Brest 13.40 ^l Königliche» Amtsgericht Leipzig. d«,»el«re,tk»er. Der Mitinhaber >« 14. >»,»>» et»Grtr«ae«: Jngenienr Herr Carl Georg Adolf Frederkina hier al ler der hiesigen Firma E. Fritsch L Co. — Herr Ulbert
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