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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188303227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830322
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Ausgabe fehlerhaft gebunden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-03
- Tag 1883-03-22
-
Monat
1883-03
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1883
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1442 »n porlsnr drr «rum Emission bei de» obengenannten Zahlstelle» Ler Gesellschaft ia Berlin und Dresden anzumelden. Hs TrcöVe». 20. März. Acticngesellichalt Bayerisch Brauhaus zu Dresden. Zum Zweck der Acichlußftiss»ng über een schon der Generalversammlung vom 26. Februar d. I. vorge- legenen Antrag aus Reduktion des AciiencnpitalS durch Zusammen, i'gung von Aktien und Prioritätsacncn war e,ue anderwe>te außerordentliche Generalversammlung aus heule Nachmittag »ach hier einberusen worden, zu welcher sich 25 Activnaire in Vertretung von 878 Aktien und Stimmen eingefunden hatte». Der von Herrn Bankier Quellnialz gestellte Antrag ging dahin: „Die General versammlung wolle beschließe»: da- Actiencapital in der Weite zu redacirrn und die Acne» zusamnienzulegen. basi bei Einreichung von je 3 Aktien je 2 dergleichen a!S Neuaclien abgestenipclt zurück- gegeben werden und die dritte Aktie innebehalien und vernichtet wird, während d e bei dieser Transaktion als unlheitbar überschiesiende eine alte Stanimactie im Nominalbeträge von 300 .Kt »ach deren best möglichstem Rückkauf ebenfalls vernichtet und der Nominalbilrag dcr- lelben dem Actiencapitalconko abgeschrieben wird. Dki, ezistlreiidcn Prioritäis-Stammactien Oit. X und ü, denen seither laut H. 13 des Statuts eine Borzugsdividendc von 6 Proc. garautirt ist, soll oeese Borzug^dividende in der Weise ungeschmälert erhalten bleiben, daß de» neuen PrioritätS-Stammaetleii in Zukunst 0 Proc. als Vorzugsdividende »»gesichert wird. Der sich kurm das Zusanimenlegen rer alten Aktie» ergebende Gewinn soll zur Abschreibung der Unterbilaiiz verwendet werden und sind die W. 5, 6, 7 und l3 der Statuten ent sprechend abzuündcrn." Der Antragsteller begründete seine» Antrag mit dem Hinweis auf die Misäre der Dividendeiiiosigteit, welche so lange sortdauert, als bis die jent noch 265,OM. rr > ,tragende Unterbilanz Nicht aus der Welt gesthafst ist. Vom Ausiichisrath beiiirwortele L'err Contiil Kinder den vorliegenden Antrag. Hieraus wurde der Quellmalz'sche Antrag in Zettel bstiiumung mit 819 gegen 59 Stimmen angenommen und dementsprechend die Abänderung der KA. 5, 6, 7 und 13 LeS Statuts beschlossen. — Wir glaube» nicht, da» der Handelsrichter die Eapitalsreductiou in der beschlossenen Weise ein- traaen kann »nd wird, da sie einem in einen, Präccdenzsalle iDresdner HosbrauhauS) auSgebrachten Cikcnntnisse des ReichsoberhandelsgerichtS zu Leipzig zu Folge ungesehlich und unzulässig ist. Hs Dresden, 21. März. Dresdner Bank. In der heute Vor mittag im Saale des Baukgcbäudcs, Wilsdruffer Strage 44, hier, abgehaltcnen .10. ordentliche» Geueralversamnilung der Dresdner Bank, tin welcher Herr Freiherr Felix von Kaskcl von hier den Vorsitz führte und zu der sich 23 Action-nre in Vertretung von 2M6 Aktien und eben io viel Stimmen kingesiinden Hallen, wnrde aus Vortrag deS 1382er Geschästebcrichls verzichtet, nach Ent- gegennahme des Berichts des AusfichlSrathes über die >Prü- sung der Bilanz diele einstimmig und ohne Debatte ge nehmigt, den Verwaltungsorganen ebenso einhellig die Teckiarge erlheilt und beichlossen: von dem 2,.'>50,606 ». betragenden Rein gewinn, nach Absetzung von 5 Proc. Zinse» auf 24 Millionen Actiencapital, den, Tclcredcre-Conio >2l),000 ./< zu üuerweisen, 220,032 ^l Danliunien an de» Aussichtsrath und die Direktion, sowie 73,705 .Kt Gralification an die Beamten zu gewähren, iodann 720,000 -Xl als 3procentige Superdividcnde a» die Aetionaire zu vertheilen, mit 25,000 den PensionsiondS zu doliren und übrig- bleibende 200,860 .st aus »ene Rechnung vorzulragen. Bei den Ec- gänzungSwahlen in de» Aussichlsrath wurden euisttmmig per Ncela- matwn die im Turnus ausicheidenocii Herren Fabrikbesitzer Moritz Winkler in Dresden, Geh. Commerzicuralh Friedrich Gelpcke in Berlin und Bankier Marcus M. Goldschniidt in Frankfurt a. M wiedergcwahlt. Der Actionair Herr Brauerei- direclor Haasmann von hier schlug hieraus vor, die durch den Tod de- langjährigen Aiiisichlsrathsmitgliedes Carl Häbler zur Erledigung gekommene Stelle ebenfalls wieder zu besetze» und empfahl zur Wahl Herrn Consul Kinder in Dresden. Tie Vorfrage: „ob diese ausicrgewühnlich erledigte Stelle »» Aussichls- rathe sofort wieder zu besetzen sei oder nicht?" wurde in Zettelabstimmung mit 1738 gegen 222 Summen verneint. Der Vorsitzende Herr Freiherr von KaSkel erklärte, dass der Aus sichtsrath seine ihm nunmehr überlassene Verstärkung in Berlin juchen werde, daß er ober eine sofortige Cooplirung nicht sür noih- wendig erachte. Aus der Mitte der Ve>>au»nl»ng stellte hieraus Herr Kaufmann Wchrländer von hier die Anfrage: „ob das in Len Zeitungen erwähnte Gerücht von einer gevlanle» aber maligen Erhöhung des ActiencapitalS der Bank be gründet sei?" Herr von KaSkel gab hieraus folgende Er- «larung ab: „Bei dem fortschreitenden Wachstkmm unsere- Geschäft- liegt allerdings hie Erwägung der Erböhnng des ActicncapilalS sehr nahe und es wird voraussichtlich demgemäß auch die Direktion früher oder später mit bezüglichen Anträgen hervortrelcu, bis letzt aber sind solche zur Beratliung und Beschlußfassung an den Anssichlsrath noch nicht gelangt." Herr Bankier Carl Kaiser von hier sprach der Direktion der Bank sür deren mit manche» Schwierigkeiten veiknüpsle rastlose Thätigkeit «ad bewiesene große Hinsicht im abgelausencn Geschäfts- lahre, wodurch daS so reiche Erlrügniß crzicli wurde, Dank und Anerkennung aus. Die Generalversammlung brachte ihr Cinvcr- ständniß mit diesem Daukcc-voium durch Erheben von den Platze» um» Ausdruck. Namens der Dircctioa dankte Herr Bankdirecior Lousul Eugen Gutmann sür diesen erneuten Ausdruck des Ber- tränen«, mit der Zusicherung, daß die Direktion auch fernerhin de- strebt sein werde, nach jeder Richtung hin dieses Verlraucii der Activnaire zu rechtfertigen. — Die aus 8 Proc. --- 48 ^lt pro Aclie festgesetzte Dividende gelangt sofort zu Auszahlung. >«tz *— Der in unserer Montagsnumuicr veröffentlichte Bericht über die Generalversammlung der „Dresdner Nähmaschinen- zwirusabrik" vom l7. d. M. ist, soweit er die Markenschutz- vrocrsse zwischen dieser Gesellschaft und dem Hause Clark L Co. betrifft, so lebhaftem Widerspruche a»S kausmänuischen Kreisen be- geguet, daß wir uns veranlaßt gesehen baden, über den Stand dieser Angelegenheit genaue Erkundigungen rmziiziehcn, und zwar um so mehr, als bisher eine Berichtigung jenes Artikels aus Dresden uns nicht »»gegangen ist. Wir können nunmehr als actenmäßig fest stehend Folgende- mittheilen: ». Die Dresdner Gesellschaft ist durch Erkenntnisse des königl. Oberlandesgerichtes zu Dresden vom 23. Oktober 1882 und des Reichsgerichtes vom 30. Januar 1883 verurt heilt worden, sich des Gebrauches zweier als Nachahmungen Clark scher Nähzwirn marke» anzuseheiider Waarenzcichen (Schwarzdrnck- und Golddruckinarken) bei 50 Mark eventuell höherer Geldstrafe sür den Eontravcntionssall zu enthalten; seiner ist d. dieselbe Gesellschaft mit ihrer im Jahre 1880 gegen Clark Ar To. anhängig gemachten Klage aus Löschung snr Letztere ein getragener Marken in allen drei Instanzen, »ich: müder e. im Jahre 1882 mit ihrem das Gleiche bezweckenden Anlrage im Iustizvcrwallnugswege ebenfalls in allen drei Instanzen «bgewiescn worden, endlich ck. bat da» Reichsgericht, wie wir bereits gemeldet, In ber Strafsache gegen die Direktoren Eilest und Dignoviy wegen Mißbrauche- der Clark'schen Marken das die Angeklagten srei- sprcchende Erkenntnis, deS Dresdner Landgerichts aus Revision der Firma Clark aufgehoben »nd die Zache in die erste In stanz vor einen anderen Gerichtshof verwiesen. Weitere Rechtsstreiügkcite» sind zwischen Clark X Co. und ber Grsellichaft seit September 1878 bis C»dc 1882 nicht an- bängig gewesen. Wir tonnen daher nur einen Jrrihum »niercs Herr» Referenten a.iiiehinen, wenn derselbe berichtet, es habe in jener Generalversamm lung das präsumliv von dem Stande der Proceste der Gesellichast am besten »»ternchlete „juristrsche Mitglied des Verwal- lungarathes" der Dresdner Nühmaschincnzwirn- iabrik, Herr Rechtsanwalt Borne mann, und noch dazu aus die speciell diesen Gegenstand betreffende, alio ein besonderes Interesse an genauer Information über denselben bekundende Frage eines Actionairs die Antwort erideilt, daß die bisherigen Processe der Gesellschaft gegen Clark si. Co. insgesammt zu Ungi.nsten der Letzteren eut schieden worden seien. — Inwiefern die genannte Gesellschaft von einem neueren, wegen anderer Marken der Firma Clark gegen sie anhängig gemachlcn und gleichzeitig aus Schadenersatz gerichteten Proeesse Nachlheil zu besu chten habe, entzieht sich, da ber erste Verhandlungstermin am 16. Marz d. I., also nur einen Tag vor der Generalversammlung stattgcsundcn hat, unsererBeurlheilmig. ebenso inwieweii der Gesellschaft der Nachweis der nnS etwas unwal,r'cheinlich klingenden Behauptung gelinge» werde, daß die Firma Clark Co. de» Schutz ihrer Marken i» ihrem Vaterlands und »n Deutschland verloren habe. *— Sächsische Rentenversicherung-Anstalt zu Dres den. Im Monat Februar des 43. Sainmeljahrcs 1883 sind 1318 Einlagen mit j65,303 . Einzahlung bewirkt und aus Stuck- «nlogcu srühercr Jahresgeicllickaftc > 75.370.90 ul nachqezahll worden. *— Vraunlohlen-Avbau-Bcrein „Zum Fortschritt" in Meuselwitz. Der nnS vorliegende Geschäftsbericht dieses Vereins für das Jahr 1882 bcmerki >n seiner Einleitung, daß die L«>« der Meuselwitz-Rositzer Braunkohlen-Jndustrie im Allgemeine« NN Jahre 1882 nicht günstiger geworden >ei, obwohl es nicht an ernsten Bestrebungen mancherlei Art gestillt bade, um durch Inhibsren de» shstein,tisch, i Unterbiete»- der Verwalta»ge» einzelner Werke «llrn bestere Preise für ihre an sich ja gesnchie» Producie zu ver schaffe«. Zn rftiem aedeihNche» Ziel» ist «nn aber leider nicht ge kommen, da die verschiedenen Verwaltungen in Verkennung ihrer Interessen »nter einen Hut nicht zu bringen waren. Es ist dieft Zerfahrenheit, diese- Verkennen dessen, was Allen Noth thut, Allen nützen muß, um so unbegreiflicher und ebensowohl im allgemeinen Interesse der Meuselwitz-Rositzer Kohlen-Jndukrie um so bedauerlicher, als in »euerer Zeit fast ausschließlich billigere Kohleulorten, namentlich Nußkohle, verlangt wird. Tie besseren und theueren Sorten aber, welche früher den zu einiger Reniabililät der Kohlenwerke unbedingt er- sorderlichen DurchschnittserlüS gebracht haben, kaum mehr gefragt werden. Dazu kommt noch, daß die bisher übliche Soriirung das begehrte Quantum der billigeren Sorten nicht liefert, so daß, wenu die Kundschaft nicht abgewielen werden soll, noch Kosten oufgewrndet werden müssen, um durch alle mögliche» Hilfsmittel au- der besseren und früher theurer bezahlten, jetzt aber nicht verkäuflichen Kohle die gesuchten billigeren Sorten herzustellen. Und trotz dieser steigen de» Nachträge nach Nußkohlen wird noch fortgesetzt auch ihr Preis durch Unterbieten herabgedrückt. — Um bedeutendere Ab- schrcibungen bewirken zu könne» und um sür die Zukunft eine gesundere Bilanz zu erhalten, beantragen die Gesell- schattsvolstände, eine Verminderung des Aciienc pitalS in der Weise herbeizuiühren, daß jene im Besitz de« Verein- befind lichen 3M Stuck Priorität»-Stammactien t 300 dadurch in den Verkehr gebracht werden, daß je eine solche, soweit der Borraih reicht, gegen Einlieserung von Stamm-Actieu im Nominalwerthe von 400 Thalcrn verabfolgt wird. Der Gewinn beziffert sich aus 24.484.M.Kl: derselbe loll folgendermaßen Verwendung finden: dem Reservefonds070.38^!,dem Dispositionsfonds489.69^l,dem AussichtS- ralh»9^0.62 -Ki, dem Vorstand 460.31 >l, 6 Proc. Dividend« aus begebene 1200 Stück Priorität-. Stammaktien 21,600 >t. Saldo- Vortrag aus neue Rechnung 3466 ^l. D. Geraer Gewerbebank. Der AufsichtSrath Hai beschloffen, der aus den 29. d. M. einberusenen Generalversammlung die Ber- theilnng einer Dividende von neun Proc. sür das Jahr 1882 vor« ziilchlagen. Daneben sind der Reservefonds und daS Delcredereconto »och ansehnlich erhöht und ein ansehnlicher Bortrag sür 1883 an- genommen. Für 1881 betrug die Dividende 8 Proc. Geraer Jute-Spinnerei und Weberei. Der Rein- gewinn bestes sich im Jahre 1882 aus 187,783.45 (1881: 90,517.84 .Kl). Derselbe toll wie folgt Verwendung finden: bProc. an den Reservefonds 0380.17 >t, wodurch sich derselbe aus 21,914.92 Mark -- ca. 3 Proc. des Actiencapital- erhöht, 6 Proc. an die Priorität- Stammactien I-it. X mit 25,500 ^i: Tantiemen an den Vorstand undAussichiSrath mit 19,876.25Vs Bonde» verbleibenden 134,782.50 ./t incl. 1764.47 Vortrag aus 1881 sollen 6 Proc. Tuperdividende an die Prioritäis-Ltamm-Aclien I,it. X mit 25HOO 6 Proc. Dividende an die Prioritäts-Stammaktien 1-it. L mit 20,2:>0 .Kl vertheilt uiid für Graiisicationen an die Beamte» der Gesellschaft 4000 .Kl, Gründung eines Arbeiter-Pensionssond- 5000 >l, Extra siir Abschreibungen aus GaS- und Äasserleituugs-Conto mit 9669.07 Mark verwendet, sowie aus Special-Rcservesonds-Conio 31,666.67 -Kl, welches sich iinninchr aus 50,000» stellt, Dotiruug des ErneucrungS- sonds mit 25,000 >l und aus Tclcrrdcre-EontvS 5000 >l über wiesen werden, während die restlichen 8696.76 .Kl aus neue Rechnung vorzulragen sind. Auf den Geschäftsbericht kommen wir noch zurück. ri Berlin, 20. März. Bekanntlich hat im Herbste vorigen Jahres das Rcichs-Justizamt eine Sachverstäiidigen-Commission auS verschicdenen deutsche» Bundesstaaten einberusen, um derselben die Frage der Revision unserer Acticngesetzgebung zu unter breite». Als Unterlage für die Berathungen der Commission diente ein im Reichs-Juslizamt selbst ausgearbeitcter Entwurf eines neuen Aciiengeietzes, welche» die Herren in einer Reihe von Sitzungen discuiirien. Bei den verschiedenen Lebensstellungen, welche die Sachverständigen einnahmen, und bei den oft weit auseinander- gehenden Ansichten der einzelnen Herren ergaben die Beralvungen ein ebenso vielseitiges als reichhaltiges Material, dessen Borarbeitung längere Zeit ui Anspruch nahm. — Wis' wir hören, sind diese Arbeiten nunmehr abgeschlossen worden und an das RcichSamt de- Jnucrn gelaugt. ES soll sich dem Vernehmen nach nicht uni eineNovelle zum alten, sondern um ein ganz neue- Actiengesetz handeln» welche- nach erhaltener Genehmigung des Reichskanzlers wohl in Bälde an den BundeSralh gelangen dürste. I» Ansehung der verschiedenen Stadien, weiche der Geietz- enttvurf »och zu paisiren hat. und nach der gesammten Lage der pallamentariichen Arbeiten ist nicht onzunehmc», daß diese Ange legenheit den Reichstag »och während der bevorstehenden Frühjahrs- scisio» beschäftigen wird. *— Falls in die landwirthschafilichcn Interessenkreise mit der Geiiugthiiiiiig über den Erlaß des Einfuhrverbots gegen Schivcine und Schweinefleisch amerikanisch en Ursprungs uucti zugleich eine gewisse Beruhigung hinsichtlich der ausländischen Conciirrenz eingezogen sein sollte, so wird die letztere nicht lange Vorhalten. Tic Handels- und Gewerbckammer in Budapest vcr- össenüicht sorbe» zur Kenntnißnahmc der Betheiliglcn aus einem ihr zugegangenen aintliclicn Berichte de» österreichisch- ungarlichen Eons ulS in Köln Folgendes: „Nachdem Deutschland die Einfuhr von amerikanischem Schweinefleisch verboten hat, bietet sich in der Rbcingcgcnd und in Westfalen sür ungarische Schweine ein sehr guter Markt dar. Der Bedarf an Speck ist in jene» Gegenden ganz bedeutend und kann nun in Folge deS gedachte» Verbotes nicht m-hr a»S Amerika gedeckt werden: im Lande selbst aber werden nur Fleischracen gezüchtet, und so können ungarische fette Schweine daselbst aus sicheren Absatz rechnen. Der Einfuhrzoll betrügt per Stück 4 .Kl, die Fracht bis Köln sammt Cinsuhrzoll 16 .Kt" ES steht zu vermulhen, daß der ungarische Biebhandel sich diese Gelegenheit zum Export von Schweinen bei vorh.indciiem Rendiment nicht entgehen tafle» wird. Für unsere Agrarier aber beginnt die Qual aufs Neue: den Bösen sind sic lvS, die Böse» sind geblieben. Der Consul hat ganz Recht; er begütigt nur, was die Gegner des Einfuhrverbots stets behauptet hahcn, daß nämlich in Rheinland und Westfalen ein Deficit an Fleischnahrnng entstehen muß, welches die inländische Flcischproduction zu decke» völlig außer Stunde ist. BiS zur Aushebung de- Einsuhr- verbotS müssen die ärmeren Eiassen der Bevölkerung aus de» Genuß von Speck ic. verzichten, wenn ihnen nicht anderweitig« ausländische Importe einen angemessen billigen Preisstand verschaffen. Tritt dieicr Fall aber ein, so ist es mit der von den Agrariern erstrebten Ausschließung der fremden Concurrenz wieder nicht»! -— Verlegenheit. Von ossiciöser Seite wird daS „tendenziöse Gebühren eines Theilcs der Freihandel-Presse" sür den schlechten Fortgang der handelspolitischen Verhandlungen mit Spanien verantwortlich gemacht. DaS ist ein schwerer Vorwurf, und man wird abzuwirte» haben, wie ibn die Osfieiösen zu be gründen vermögen. In der daran geknüpften Berichtigung eine- l»r den Gang ber Verhandlungen indifferenten JrrthumS, der sich in einem liberalen Blatte findet, kann man eine Begründung dafür nicht erblicken. Wie cS scheint, will man dem von der Gegenseite erhobenen Vorwurf, daß die Regierung die Schuld trage, durch diese Gegenbcschnldigung entgegentrete». Bei einem solchen Streite pflegt nickt viel berauszukommen. In der „Krenzzciiung" finden wir gleichzeitig einen lebhafte» Vorwurf gegen die sreihänd- lerncke Presse, weil dieselbe die für das Schweinceinsuhrvcrbot vor- geführten Argumente bekämpft hat. Das wird ihr als unpatriotisch angerechnet. Hoffentlich soll die erwähnte osficiöse Notiz nicht ähn lichen Anschauung n Ausdruck geben. *— Zun, Geldverkehr. Augenblicklich schweben Berhand- hingen zwilchen Berliner Bankmstitutcn »nd Firmen, bezweckend eine U'ance sestzuffellen, ans Grund deren Guthaben, welche aus irgend einer Veranlassung oder geschäftlichen Transaktion ein Haus bei dem andern stehen hat. mit 2 Proc. verzinst werden sollen. *— Herr Slernberg erklärt, daß die „Verein-bank" mit dem „Vulkan" nichts zu thnn gehabt habe. - Berliner Waarenbörse. In der Sitzung de» Aeltesten- Collegiums der Knusmannschaft von Berlin, am 19. März, wurde das Projekt einer „Waarenbörse" in nähere Erwägung gezogen. Ein proviiorisckvs ComitS hat ca. 60 Zeichner gesunden, welche die Verpflichtung übernehme» wollen, zusammen 45,«>00 .Kl jährlich, aus drei Jahre, sür die Mielbung einer erst herzurichtenden Lokalität aiisziibringen. welche nicht nur zu börsenmaßigen Bersammlungen. sondern auch zur Auslegung von Mustern und Waarenproben in aesonterten Koien Gelegenheit geben soll. ES ist ein Theil der Textil-Industriellen, der Händler und Agenten in Garnen und Ge- wehe», welcher sich von einer solchen Einrichtung von Proben- und Milsttilagern, Conceniralion des Ge chästes, Mehrung deS Absätze-, Gewinnung neuer Kundschaft verspricht; ein anderer Theil und. wie eS scheint, gerade der hervorragendste unter den LeNil-Jndustriellen und Kausleuten, thei't diese Erwartung nicht und hält sich vo» einem Unternehmen fern, welches die geschäftlichen Beziehungen, die Muster, die Kundschaft mehr oder weniger in unerwünschte Ocffent- lichkcit gegenüber der Loncurrenz hinaustragen würde. Man hofft, von weiteren Verhandlungen mit dem Loniits der Zeichner das Ergebniß zu erlangen, daß das Projekt sich zu größerer Klugheit und Sicherheit hindurcharbeiten wurde. *— Berliner Vrodsabrik, Actienaesellschast. Trotz dem die Mühle im verflossenen Jahre alle früheren an Leistungs fähigkeit weit ubertrosfea und billiger als sonst gearbeitet hat, tst es namöglich gewesen, einen nennenswerthen Gewinn zu erziele». Der Grund dieser auffälligen Erscheinung liegt in der schlechten Verwer tdung der Nebenvrodncte — Grobmehl und Kleie — veranlaß« durch die große Einfuhr steuersreier ausländischer Kleie, »nd seit der zwrilen Hälfte dr< Jahre«, durch die geernteten geringwrrthigen Getreideartrn, Mich» mir zn Fvttrrzwecke« verwendet werden können und de«halb der Kleie Loncurrenz machten, wodurch der Verkauf derselben und de« Ärobmehle« zeitweilig unmöglich wurde und der Prci« daher von Monet zu Monat herunterging. Die Bäckerct hat, trotzdem der Absatz geringer geweseu — 1425 Brode per Tag — einen befriedigenden Nutzen gebracht, zu dem die bessere Ausbeute da» Ihre beigetragen hat. ES gelangt pro 1882 eine Dividende von 2'/, Droc. — gegen 5 Proc. im Vorjahre — zur Bertheilung. *— Kaschau-Oderberger Eisenbahn. Aus Berlin wird uns telegraphisch mitgetheilt. daß sich dort an der heutigen Börse in den Actien der Kaschau-Oderberger Eisenbahn eine lebhafte Be. wegung kundgrgeben habe, welche den Emirs namhaft steigerte. Als Grund hierfür wird unt das Gerücht bezeichnet, wonach' die Lesterreichische Staalsbahn-Gcsellschast die Kaschau-Oderberger Bahn zu erwerbe» beabsichtigt. *— Lstpreußische Südbahn. Der AufsichtSrath der Ost- preußischen Südbahn hat in seiner am Dien-tag Abend stattgefun denen Sitzung die Dividende pro 1882 aus 4 Proc. sür die Stamm- acti-n festgesetzt, nachdem die Fond- der Gesellschaft reichlich doiirt worden sind, der Rückstand der Stammprioritäten-Dividende getilgt ist und außerdem ein Gewinn-Vortrag von 62,000 aus neue Rechnung verblieben ist. Diese« Erträgniß übertrifft die Erwartung; der Grund dieser günstigen Gestaltung de» Abschlusses dürste darin zu suchen sein, daß die Einnahmen bei definitiver Ermittelung sich als höher herau«gestellt haben, als sie provisorisch veröffentlicht wurden und daß ferner, wie e« scheint, die Betriebskosten geringer gewesen sind, als dies angenommen werden konnte Die Lstpreußische Südbahn hat nunmehr mit dem letzten Rest rückständiger Slamm- prioritäten-CouponS ausgeräumt. Die 2'/, Proc., welche au» dem Reingewinn de« Jahre« 1882 zur Abzahlung gelangen, werden aus den Rückstand de- Stammprioritäten - Dividendenschein« vom Jahre 1880 gezahlt. L. Hallescher Bankverein von Kulisch, Kaemps L Comp, in Halle. In der am 21. d. M. stattgesundenen Generalversammlung waren 28 Aetionaire anwesend, die 2247 Actien mit 468 Stimmen vertraten. Der gedruckt vorliegende und in den Haupldaten von un« bereit- mitgetheilte Geschäftsbericht und Abschluß wurde debattcloS genehmigt» ebenso wir die Bertheilung einer Dividende von 8V,'/». Bezüglich de« bei einem Mühlenctablissement erlittenen Verluste« wurden zufriedenstellend« Aufklärungen gegeben. Die nach dem Durnu« ausscheidenden Mitglieder des Aussichtsrathes, Direktor Riedel-Halle, Gutsbesitzer Nette-Beesenstädt und Rechts- anwalt Wölsel-Merseburg wurden wieder- und an Stelle de« Herrn Oekonomicrath Schaeper-Wanzlebe». der die Annahme einer Wieder wahl ablcdnte, dessen Sohn Herr Max Schaeper-Loßla, neu gewählt. *— „Silesia", Verein chemischer Fabriken. Das Be- triebSergebniß pro 1882 ist ein überaus günstiges, da neben sehr wesentlichen Abschreibungen eine Dividend« von 6 Proccnt zur Ver keilung kommen soll. Ter Reservefonds hat mit der diesmaligen Dotation den Maximalbetrag von 564,000 --- 10 Procent de« Aetiencopitals erreicht, weitere Rücklagen sind nicht mehr erforderlich. Tie diesmalige Dotirung beträgt 64,000 ^; dieser Betrag entspricht einer Mehrdividende snr künftig von 1 Proc. Aus Amortisation der Anlagen hat die Gesellschaft seit ihrem Bestehen 3,639,400 64't, Proc. deS ActiencavttalS verwendet. *— Zur Unfallstatistik. Im Monat Februar er. wurden bei ter Persicherung.'-Actikn-Gcftllschast Rhenania in Köln a. Rh., Ablbcilung sür Unfallversicherung, 572 Schäden angemeldet, da runter 6 Todesfälle, 4 Fälle, welche thcilweise Invalidität und 562 Fälle, welche vorübergehend« Erwerbsunfähigkeit zur Folge haben. Von den Todesfällen kommt je einer aus Eiicittvaarenfabrik, Fuhrunternehmen, Holzsägewerk» Papierfabrik, Schisisbauerei und Steindruck,, während von den JnvalidiiätSsällen je euer aus Branntweinbrennerei, Maschinenfabrik, Sägemühle und Walz werk fällt. Barme», 18. März. Die Briefmarken-Fälschungen, die allgemeine« Aussehen erregen, scheinen doch einen größeren Um fang zu besitzen, als zuerst angenommen worden. Nachdem, wie bekannt, der in Barmen verhaftete Lithograph, der die Marken mit einer slaunenswerthen Genauigkeit nachgemachr (die Fäl'chiing wurde nur dadurch entdeckt, daß die Zahl der Löcher, durch welche die cin- ielncn Marken vo» einander getrennt sind, nicht mit den echten Marken übcreinstimmrn), weitere Aussagen gemacht, sind zwei Brüder aus Langcrseld bei Schwelm, Söhne des Inhabers einer geachteten Firma, verhaftet worden, ebenfalls rin Verwandter in Hage», Besitzer einer großen Firma. Es solle» sich bei Ersteren Marken in große» Packele» im Wcrihe von gegen 500,000 .Ks. ge- sunden liaben.hwns wohl etwa- übertrieben sein dürfte. Die Unter suchung ist in vollem Gange. *— Eisenbahn durch den oberen bayerischen Wald. In Betreff der Erbauung einer Eisenbahn durch den oberen baue- rischen Wald hat bas bayerische Staatsmiiiistcrium des Akußern eme Entsmließung erlassen, welche die Frage nahe legt, ob nicht den dor tigen Bedürfnissen durch Herstellung von eine spätere Durchführung der ganzen Linie nicht präjudicirei,den TdeÜstreckcn, und zwar Cham- Kützling und Gotieszcll'Bn'chtach. in der Hauviiache gedient werden köiinle. Eine »orinallvurige Sccundairbahn Cliain-Köviing ist aus 2.1<i0,000 eine solche GotieSzell-Vicchiach aus 3,330.000 .Ki ver anschlagt. und würden bei der ersten 200,000 .Kl, bei der letzten 246.000 Kl sür^ Grunderwcrbung eutsallc». Weiter- bemerkl die Einschließung, daß in dem nächsten, an den Landtag zu bringenden Gesetze,ilwnr, kaum Bahnverbindungen im untere» und obere» bave- ri'chen Waldd werden provonirt werden, vielmebr zunächst die Aus- sührungen der wichtigeren unteren Waldbahn regierungsseitig in- Auge geiaßt ist, und daß im Uebrigen auch nach Stellungnahme zu der Alternative Zwiesel-Vodenmais-Kötzliiiz-Lham, je »ach Gestattung der Verhältnisse, sür später Vorbehalten werden muß. 3V-n. Praß, 20. März. Tic 10. ordcniliche Generalversammlung der Aetionaire der Pilsen-Priesener Eisenbahn-Griellschast findet hier am 22. April statt. Aus dem Programm stehen die üblichen Berbandlungsgigknstände. — Der Duxer Kohlen-Vercin beruft die Aetionaire zum 20. April zu einer ordentlichen Generalversamm lung nach Te plitz. Von einer Gcwinnstveriheilung ist im Pro- gramm keine Rede. * Wie». 2l. März. Tie Bilanz der Angl obank pro 1882 beziffert de» Reingewinn auf 765,510 fl. und die Dividende aus 5 fl. pro Aciie. *— Internationale elektrische Ausstellung, Wien 1883. Einer osficiellen Mittheilung entnehinen wir. daß sämmtliche österrcichisch-ungarische Eisenbahnverwaliungen beschlossen haben, snr die Gegenstände, welche zu dieser Ausstellung nach Wien gesendet werden, Frachtbegünstigungen zu gewähren, welche je nach den ver- schicdencn larifclassen sür Stückgüter einer Frachtermäßigung von 70 bis 80 Procent entsprechen. — Die so außcrordcmlich er- mäßigten Frackstsatzc gelten für den Hin- wie auch sür den Rück- iranSport und werden im Wege der directcn Cartirung Anwendung finde». Außerdem wird den Sendungen sür die internationale elck- lrijche Ausstellung ausnahmsweise die Wcrlhversichcrung zugestanden und ein einfaches von der Ausstellungs-Commission auszusertigendcS und den Frachtbrieien deiznlegendeS Ccriificat wird genügen, uni die Aussteller aller dieser Bencfizien tbeiltiast werden zu lassen. Mit den auswärtigen Buhnen sind Verhandlungen im Zuge, welche sicherlich ebensallS zu günstigen Resultaten führen werden. *— Oesterreichische Südbahn. Wir ergänzen unsere gestrige Meldung durch Folgendes: Die Bilanzaröeitcn sür das Jahr 1882 dürften bi- Ende diese- Monat- fertig gestellt werden, so daß die Beschlußfassung über den Rechnungsabschluß in de» ersten Tagen de- April erfolgen kann. Die Wasserschäden kommen, insoweit sic bereits liquidirt sind, aus Rechnung des abgelausenen Beiricbsjahres, und zwar in der Höbe von rund l,200,000 si. Mit dicsem Betrage ist selbstverständlich der ganze Schaden noch lange nicht erschöpft und wird derselbe auch in dem Rechnungsabschlüsse sür das lausende Jahr erscheinen, und zwar mit einer Ziffer, welche sich allerdings noch nichl fixirc» läßt, jedoch jene deS Vorjahre« nicht erreichen dürste. Trotz dem eine so große Lumme zu Lasten de- Betriebskontos eingestellt wird, so dürste nichts desto weniger da- Resultat d:r Bilanz rin der artige- sein, daß e« dir Bertheilung einer D vidcnde von 5 Francs, aiio um einen Franc medr als sür 1881, und e.nßcrdein eine ent sprechende Dotation de« Reservefonds ermöglicht. - Otsterreichisch-ungarische StaatSeisenbahn-Ge- sellschast. Nachdem am 16. März 1883 die handelSgerichtliche Protokovirung der Firma der privilegirten Ocstcrreichiich-Ungarischcn Staatseisenbahn-GcskNichasi in Wien vollzogen wurde, hat sich n»n- mebr der Wiener Verwaltungsralb der Gesellschaft constituirt und wurde zum Präsidenten derselben Freiherr von Mayrau und zum Bicepräsidenten Freiherr von Härdtl, grwählt, während in da« Direktorium A. de SarreS als Vorsitzender und Verkehrsdirector, P. Reinhardt als Stellvertreter desselben berufen wurden. Die Vermehrung der Ncbenverkehrsstrecken gegrnüber den üauptliuiea der Oesterreichisch-Ungarischen SiaatSeisendabn-Gcsellschast wird in lliSleiibanien in nichl minder ausgedehnter Weise in Anwendung gebracht werden als in Ungarn, woselbst ihr durch den vorjährigen Betrag LOO Kilometer Lokalbahnen concessionirt wurde». Wir haben neulich über die Wichtigkeit einiger Loealdahuftrecken in Bödmen und Mähren berichte», und sind heute in der Lage, über die bevorstehende SoneelsiouScrtheiluiig zweier Lokalbahnen iu Rieder- »fterreich Mittheilung zu machen. Die neue Linie, 1b Kilom. lang, geht von der Station FittrrSdors (bei Mistelbachs nach Pör-dors und ist berufen, den dortigen parke« Wein- «nd Getreideverkehr in die gesellschaftlichen Linien einzubezieben. Die zweite Linie ist die von Schwechat nach Hainburg, welche die MannrrSdorser Steinbrüche ln da« Verkehrögetiet der GtaatSbah» hlnüberleitet and die Staat», bahnen selbst in eine directe Verbindung mit der Donau bringt. *— Ungarische Creditbank. Das interessanteste Moment in dem Geichäftsberichte, welcher der General-Versammlung der Ungarischen Creditbank vorgelegt wurde, bildet der Pass»« bezüglich der Conversion der ungariichcn Goldrcnte. Es ist bemerkeuswertb, daß der bisherig- Verlauf der Tonversion al« befriedigend erklärt wird, daß da» Eonioriimn nur einen geringe« Bestand an vier- procentiger ungarischer Goldrente besitzt und daß der Bericht „die Wiederaufnahme der Operation al« entsprechend vorbereitet" be- zeichnrt. Tie bisher abgewickelte LonvertirungS-Lperation umfaßte, wie dem Berichte zu entnehmen ist, einen Nominalbetrag von 182,503,4M fl. an sechsprocentiger ungarischer Goldrente, wogegen vierprocentigr ungarische Goldrente im Nominalbeträge von 240,000,000 Gulden emittirt wurde. AuS diese» Ziffern resultrrt sür die bisher begebene vierprocentigr ungarisch« Goldrente ein durchschaittlüher Emission-ceur« von 76 Proeent in Gold. n. Bnn der russischen Grenze schreibt man un«: Zum Schmuggelwesen. Ter Thee bildet neben dem Spiritu» den Hauptschmuggelartikel nach Polen. Welche Massen geschmuggen werden und wie lohnend die« ist, da« möge der kleine Rechnungl- abschluß einer etwa au- 20 Personen bestehenden Schmuggelgesell, schast zeigen. Im verflossenen Jahre ließ diese 17,925 Picke The« hrrüberichmuggeln, die in Hamburg und Königsberg angekaust wur- den und 537,750 Rubel kosteten. Die Steuer in Preußen erforderte 8662 Rubel. Die Polen nehmen sür- Herübrrschmuggeln etwa 71,OM Rubel. 7M Rubel kostet« die Fracht. Bo» den Spesen abgesehen macht da« eine GesammtauSgabe von 617,112 Rubel. 736 Päcke erbeuteten davon die Russen aus der Grenze und 17,189 Säcke kamen glücklich herüber. Diese wurden ä 60 Rubel pro Pack verkauft und ergaben 1,031,340 Rubel. Davon die Gesammtau«gade abgezogen bleiben 414,228 Rubel. Wenn die 14,228 Rubel zum Unterhalt der 20 Theilnebmer in Abzug gebracht werden, so bleibt ein Reingewinn von 4M,000 Rubel oder 80 Proc. der Einlage zu vertheilen. Und an der polnischen Grenze sind mehr denn tausend solcher Gesellschaften. *— Im St. Petersburger Auswärtigen Amt sind Berichte einaelangt, «velche da- Augenmerk der russischen Regierung aus ge- wisse handelspolitische Bestrebungen Sugland« leaken, die aus nicht« Geringere« abzielen sollen alt aus die Eröffnung eines örmlichen kommerziellen Feldzüge» der letzteren Macht gegen die expansiven Tendenzen der mittelasiatischen Politik de« russische» Reiche«. Rußlands Machisphäre iu der transkaspischen Region ist eit Jahren in sietem Ausbreiten begriffen und hat bereit« di« Nordprovinzen Persiens dem handelspolitischen Einflüsse de« nordischen Nachbar« unterworfen. In London will man sogar wissen, daß russische Maaren bereit- aus den Märkten südlich J-pahan- erichieuen ind und insbesondere auf den Bazare» von Teheran, Tauris, J-pahan ind Schiras die englische Concurrenz au« dem Feld« geschlagen haben. In tzerat wio überhaupt in ganz Afghanistan rivalisircu die russischen Artikel ;war bis jetzt noch nicht mit den englischen, allein dieses Berhältniß kann sofort eine Aenderung erfahren, wenn nur erst die transkaspisch« Eisenbahn bis an die persische Grenze verlängert sein wird. Den Ausbau dieser Linie zu hindern, ist England außer Stande, die An lage von Concurrenzbahnen etwa mit dem AniangSpuncie Bagdad oder irgend einer Küstenstation deS persischen Golfes würde so kost spielig sein, daß wegen der hohen Tarife die englischen Waaren mit den russischen im PreiSwettkampse unterliegen müßten; bleibt also als einziges HilsSmittel der Wasserweg, und in der That wollen eng. lischt Ingenieure eine Route entdeckt haben, welche die Herstellung einer billigen Wassercommunicatioa ermöglicht. Die Wasserstraße der Zu- kunst wäre der Fluß Karun, der nach den Aussagen der Forscher von Mohal, an der Seeküfte, bis Schuster für Dampfer fahrbar sein soll. Bon Schuster nach J-pahan und Schirar ist eine Kara- vanen-Verbindung, die schon >cht billigen Aniprüchen genügt und überdies noch erheblicher Berbesterungen fähig ist. Nachdem da« bezügliche Projekt bereit- der Londoner geographischen Gesellschaft vorgelegt worden ist, wird der britische Unternehmungsgeist sich bald genug ans Werk machen. DaS wissen auch die Russen und La diese ebenfalls nicht aus halbem Wege werden stehen bleiben wollen, so wild der Wettkampf beider Mächte in Ausschließung und Fructlficirung der mittelasiatischen Absatzgebiete nur noch eifriger betrieben werden, zum speciellen Vortheil einmal der nächsten Interessenten, dann aber auch der europäischen Civilisation im Allgemeinen. k. Pcra, 16. März. WaS rin Land leisten kann, um an der Misere de- DesiciiS hecauSzukoinmen und sich eine» gesichelten Credit zu gründen, da- hat zum Erstaunen der Well Italien bewiesen. Ob die Türkei jemals sich wieder erholen und unter die solventen Staaten eintretcn wird? Lim bilir (W:r «cißvs!, sagt der Türke. Xllsk bilir. Von Zeit zu Zeit werden noch kleine Anleihen von 50—8i)—IM,000 P>d. mit den Galata-Bankiers abgeschlossen, um den letzteren doch auch noch etwas zu verdienen zu gebe». Der Vorsitz in dem VcrwaltungSralh der Staatsschuld ist am 12. c. an den englischen Vertreter Mr. Vincent übergegangen. Unter dem früheren Vorsitzenden Mr. Aubaret hat die Verivaliung die Conversirung eines TheileS der aus den Anleihen entspringenden Schuld vollzogen. Es geschah die- nachdem min nach Art eines PlebiscileS die Meinungen der Titel-Inhaber gehört halte. Tic Overation selbst erstreckt sich darauf an Tlelle der bei der Dividcndcii-Zahlung präscntinen Actien, welche eingezogen und aiinulirt werde», neue mit einheitlichem Cour- auszugeben. Die neue» Ittel haben einen geringeren Nennwerih, die Rcduction der Schuld kommt eben darin zum Ausdruck. Die Besitzer von 8 Mil- lionen Psd. haben sich gegen die Operation erklärt, diese behalten ihre allen Actien, converiirt dagegen wurden 92V» Millionen, welche jetzt nur 50 Millionen rcpräsentiren. Im nächsten September wird der Umtausch der Titel vollzogen werden. Die neuen Titel be greifen in sich die ganze consolidirte Staatsschuld mit Ausnahme der Obligationen der Ruuiclischcn Eisenbahnen und weisen eine Ziffer aus von 92,225,827 englisch« Psd. Diese Summe ist in 4 Serien geiheilt. Serie X — 7,182,872 Psd. — umfaßt den Rest der Anleihen von 1853 und 1868; Serie ö — 10,241,048 Psd. — begreift die An leihen von 1660,1863,1864 und 1874 in sich; Serie 6 — 30,832,511 Pid. — wird au- den Anleihen von 1865, 1869 und 1873 gebildet und Serie I) stellt in sich die allgemeine Schuld iu Höh« von 43,968,.396 Psd. dar. Diese Serien correspondiren mit den Grup pen I, II, Hl und IV, welche daS Reglement vom 20. Dcccmber 1881 in Artikel 12 präcisirt. Tie Bertheilung der Zinsen, das Berbältniß, in welchem die Amortisation vorschreitet rc.. bleibt genau wie früher bestehen. Besonder« was die Zintvcrtkeilung anlangt, so herrscht vollkommene Gleichberech tigung bei den verschiedenen Titeln und Serien. Von den cedi-.ien Einnalimen werden V, gleichmäßig unter die Inhaber der Titel aus allen vier Serien verlheilt bi- zur Maximalhöh« von 4 Procent. Da« letzte dient zu Amortisat.onSzwecken. An den Amortisationen nehmen die Serien in dem Berhiltniß Theil, wie er durch da« Reglement für die Gruppen festgesetzt ist. Durch die Conversion, welche den inneren Werth der einzelnen Actien auf «in höheres Niveau erhebt und eine Gleichstellung der verschiedenen Titel bewirkt, hofft man zn bewirken, daß die Speculation eisrigcr als bisher sich mit diesen Werthen befassen wird. Diejenigen Titel- Besitzer, welche bisher noch keine Erklärung abgegeben haben, ob sie der Conversion zustimmen oder nicht, sind gehalten» die« bi« zum nächsten Zinszahlungs-Termin zu lhun, widrigenfalls die Zinsen so lange, bis die Wahl getroffen ist, zurückgehalten werde». Die Aus- sichten sind im Steigen, daß die türknche Regierung dem Projekt der Tabak-Regie znsiimmen werde. Concessioneu irgend welcher Art sind in letzter Zeit keine mehr vergeben worden. * Kvnstanttnopel, 2l. März. Die Pforte hat den Vertretern der fremden Mächte Mittheilung gemacht von dem von ihr beschlösse- nen Verbote des Verkehrs und de- Berkauss ausländischer Obligationen und Lotterieloose in der Türkei bei Strnse der LonfiSeation und der gerichtlichen Verfolgung. Der Minister rath bcricth die Statuten der Tabakregie und führte eiuige Abänderungen rin, von denen die betheiligten Lapitalisten verständigt werden. * Rrw-Vork, 20. März. Der Werth der Ausfuhr nn Brodstofsrn im Monat Februar stellt sich auf 15.773,000 Doll. vrteskafte«. Herrn A. v. ln S. ES ist nicht recht erfindlich, weshalb Sie de» gesammten Durchgangsverkehr in der Richtung von Dr »den nach Adors über die Linie Chemnitz-Aue geleitet sehen wollen. Sie geben selbst zu, daß di« Betrieb-Verhältnisse dieier Linie höchst ungünstige sind und deswegen zieht eben die Staatsbahnverwaltung den ohne Schwierigkeit zurückzulegcndcn Umweg vi» Reichenbach. Plaue» vor. UebrigenS ist der Umweg häufig billiger und schneller zu befahren al» dir sogenannte kürzeste Route. — Der Grund, die Rentabiliiät der von Ihne» »arm vertretenen Linie zu erhöhen, wäre nur dann stichhaltig, wenn sich diese noch in Privathände» besände. Tie Einheitssätze im Güterverkehr waren, al« Chemnitz- Adors noch Privotbahu war. höher al« gegenwärtig und liegt sonach kein Grund z» einer Klage vor. Dir Verhältnisse werden bezüglich de« directe» Güterverkehrs auch nach Eröffnung der projcclirten Linie Adors-Hos voronSsichllich diesrlben verbleiben, da die Vedentnng Lieftr Strecke wohl »nr «atrrgevrdneter Rainr fti» wird. Der vrrgleich zwischen Ehemaitz-Advrs nnd Drr«drn.Freib«rg- Ehemnitz ist hinstllig, da die vetriebSschwierigkerte» auf letzterer lediglich aus der kurzen Streckt Tharandt-Klingeaberg (11.7 Kll»») zu suchen sind.
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