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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188303126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830312
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830312
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-03
- Tag 1883-03-12
-
Monat
1883-03
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1883
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G»«t«»»«fch»»<>»» Vme „vir,tu d Vermalttingeu" veröffentlicht soeben ein Prei«au-I li-, Erfindung«» >m Eisenbahnwesen: deukfche» Uffeubahu- Prei-au-Ickreiben für »ich. . ^ „ . ,awesen; in»gelammt sollen L0,<XX) znr Bert Heilung kommen, und zwar: 1) für Erfindungen und Berdesseco»acu iu der Constructiou, bez. den baulichen Ein» nchtunaen der Eisenbahnen eine erste Prämie von 7500 >i, eine cwette Prämie von 8000 4l und eine dritte Prämie von 1500 >41; für Erfindungen und Berbeffenuigen a.i ÄelriebSinitteln, resp. in der Verwendung derselben eine erste Prämie von 7500 ^>l, eiuc »weite Prämie von 3000 unk eine dritte von 1500 .41, und 3- für Erfindungen und Verbesserungen in Bezug auf die Central» Verwaltung der Eisenbahnen und die Eisenbabnitatistik, sowie für äcrvorraoeiide Erscheinungen der Eisenbahn-Literatur eine erste Prämie von 3000 .« und zwei Prämien von je I.'>00 .B. Die Prämien werden für die sechsjährige Periode vom 16. Juli 1873 bil 15. Juli 1884 ausgeschrieben. Die Erfindungen, Verbesserungen und literarischen Erscheinungen, welche orämiirt werden solle», müsse» also ihrer An-iübrung bez. ihrer.» Erscheinen nach in diese Periode fallen. Die Bewerbungen sind in der Zeit vom 1. Januar bi« 15. Juli 1681 frankirt an die geschäft-führende Directioa des Verein« deutscher Eisenbahnvcrwaltungen in Berlin cinziisendea. Die zu primiirendea Erfindungen und Verbesserungen niüssen bereit« vor der Anmeldung auf einer zum Verein gehörigen Eisenbahn zur Ausführung gebracht worden sein und ist der Antrag nur Preis- errheiluag durch eine Vereinsverwaliuag zu moiiviren und zu unterstützen. Selbstverständlich sind der Bewerbung auch die Be» schreibungen. Zeichnungen und Modelle mit vollständiger Erläutc» rang betznfügeu. Der Verein erwirbt durch die Prämiirung das Eigeaihum der eingesendeten Beschreibungen, Zeichnungen und Modelle, sowie auch da- Recht, die prämiirten Erfindungen oder Verbesserungen und die zu ihrer Erläuterung gegebenen oder nach vorherigem Vernehmen mit dem Erfinder bez. noch eigenem Ermessen de« Verein« sestgestellten Beschreibungen oder Zeichnungen zu »er» Siseutlichen. Die Priiniiruiig schließt eine Patentirung der Er findung und dir Ausnutzung de« Patente- zu Gunsten de- L finder« nicht au«, jedoch muß jeder Bewerber auf Ersordern des Vereins diejeuigeu au» dem erworbenen Patente herzuleiienden Bedingungen «geben, welche er sür die Anwendung der Erfindung oder Bcr- besferuna darch die Vereinsverwaltungen beansprucht. »st 6. lieber die Lag« der Eisenindustrie I. 1882 liegt jetzt iu den Jahresberichten, welche da- Märzheft de- „Deutschen Handelsarchivs" publicirt, ein recht interessante- Material vor, weicher sich über olle Hanptbezirke der deutschen Eisenindustrie er» streikt. Deu westfälischen Distrikt behandelt ein Berich: au- Dortmund, in welchem eS u. A. heißt: „Da- Jahr 1882 ist sür die Eisen- und Aohleniaduftrie im Allgemeinen weit günstiger verlausen, al- man »ach der im ersten Quartal» eiugetreteue» ängstlichen Zurückhaltung zu erwarte» berechtigt war. Die Nachfrage war rege, und trotz vermehrter Anzahl der Betriebe haben die meisten Werke voll durcharbeiten können und die Gesammtproductiou Hot zweisel-ohne eine nicht uabeträchttiche Zunahnie erfahren. Die erzielten Resultate sind, wenn auch noch kein« glänzenden, so doch zufriedenstellende. Roheisen erhielt sich im Lause de« Jahre- durchweg in guter Frage. Nur gegen Schluß de« Jahre« wurde die Stinimung der Lonsumenien merklich flauer. Stabeifeu hat sich ziemlich gleichmäßig im Preise behauptet. Nur gegen Schluß de- Jahre« wurde auch hierin eine Lbschwächung fühlbar, wie aber diese Erscheinung in dieser Jahreszeit iu der Regel zu bemerken ist. Ja Beffcmcr - Walzdraht hat sich iu den wenigen Jahren seiner Einsührung quantitativ ein ganz ungeahnter Aufschwung vollzogen. Eiscnwalzdraht findet sein Gebiet durch die zunehmende Loncurrenz de» Bessemc» walzdraht« immer stärker eingeengt." Uebrr den lothringischen und saarbrückeuer Bezirk spricht sich ein Bericht auS Metz folgendermaßen auS: „Trotz der mit dem Beginn d«S vierten Quartal« eingetretenen größeren Zurückhaltung der Auftraggeber befinden sich die Eisenhüttenwerke der Saar und Mosel in voller Tätigkeit. An Aufträgen, die, wie mau uns au« Saarbrücken miltbeilt» bei den großen Werken der dortigen Gegend selbst aus ein balde« Jahr hinan- vorhanden sein sollen, besteht kein Mangel. Die Nachfrage nach Roheisen war im Jahre 1882 eine recht leb hafte bet schwankenden Preisen, die ihren HLHcpuact im Februar und März v. I. mit 50 >ll pro Tonne erreichten. Bon da ab gingen dieselben nach und nach bi- zum Juli aus 41 »urück und erholten sich erst im September wieder aus 45.60 -4l, welcher Preis auch heute noch besteht. Lohnend wird er indeß in Anbetracht der Holsen Loak-preise von den Rohproducenteu nicht genannt." Noch vorsichtiger drückt sich der Bericht au« dem Siegener Distrikt auS: „Im Allgemeinen kann die Lage der Eisenindustrie im Jahre 1882 gerade keine ungünstige genannt werden. Denn auch die Hoff uuugen, welch« man zu Anfang de- Jahres in die damals aus allen Obieten der Eisenindustrie herrschende rege Thätigkeit und aus die s rnere Entwickelung eine- gesunden Geschäft- setzte, sich nicht ganz »ich Wunsch ersüllten, die Preise der Rohmaterialien, de- Roh- e'senS und der Fabrikate schon in den erste» Monaten ganz erheblich «urückwichen, so blieben doch die Werke säst bi- zum Schluffe des Zähre- vollauf beschäftigt. Die Hochosenwerke fanden sür ihre wiederum wohl um 10 Procent gegen da- Vorjahr gestiegene Pro »netto» bi- zum November genügenden Absatz, und die Durch- schnitt-preise waren noch der Art, daß Amortisation und mäßige Verzinsung der Anlagewerthe erzielt werden konnten. Die Situa. tion der Walzwerke ist gegen Ende de« Jahre- wesentlich »er ändert. Während dieselben bis dahin nach genug beschäftigt waren, haben die Besitzer in letzter Zeit über verminderten Absatz, namentlich über Abnahme de- Export- zu klagen. Leider ist den einheimischen Hochosenwerke» bezüglich de- BessemerciscnS eS fast nicht mehr möglich, mit den englischen Werken con currire» zn können, so daß heute die Einfuhr diese- Roheisen- eine nicht unbedentende ist, und da auch Spiegeleisen im Ausland« nur schwach begehrt wird, schließt das alte und beginnt da- neue Jahr für diesen Industriezweig de- hiesigen Bezirks eben nicht mit guten Aussichten." Weit schärfer tritt eine wenig vertrauen-volle Ansicht iu dem auS Gleiwitz hcrrührenden Bericht über den ob er schien scheu Eisenmarkt, der vornehmlich da- letzte Quartal 1882 behandelt, zu Tage. Es heißt darin: „In der ersten Hälste de» vierten Quartal lag da« Roheisengeschäst ganz danieder; nominell wurde 3.20 bis 3.10 pro 50 liilogr. notirt, e» ist aber zu diese» Preisen nicht ein bemerkenswert!,«- Geschäft zu Stande gekommen. Die Ungunst der Gcschäst-lage verschärfte sich so, daß sie de» Bestand der Roheisen coaiitiou wesentlich alterirte, und erst al- einzelne der zur Eoalilion gehörigen Hohosenwerke sich entschlossen, mit 2.90 >41 bi- 2.87'/, ^l abzugebe», stad größere Abschlüsse seiten- der Walzwerke gemacht worden. Die Spekulation hält sich selbst bei diesen wesentlich gc sunkenen Preisen vom Markte fern. In Halbfabrikaten (Robschicnen) sind im vierten Quartal neue Geschäfte nicht abgeschlossen worden; die Lieferungen erfolgten aus Grund der früher gemachte» Abschlüsse. Da« Walzeisengeschäft, welches schon zu Ende de- dritten Quartals eine merkliche Abschwächung erfahren hatte, wurde im vierten Quarial, wie die- freilich fast alljährlich der Fall ist, noch bei weitem stiller, und eS war, bei der geringen'Zahl von Aufträgen, der Toalition der Walzwerke nur mit großer Mühe möglich, den zuletzt festgesetzten Grundpreis von 13.75.41 vro lOOKilogr., worauf allerdings großen Abnehmern ein Rabatt gewährt wird, sestzuhalten. Der Export von Walieisea nach Rußland und Rumänien war nur bei sehr reducirten Preisen möglich. Mit Jahresschluß sind ziemlich bedeutende Bestände auf den Walzwerken angesammelt, und die Aussichten für die nächste GeichäftSentwickelung sind nicht sehr günstig, zumal auch von Rhein land-Westfalen mattere Stimmung vom Walzetienmarkte gemeldet wird. Der Geschäftsverkehr in Drahtsabrikatca war bei sinkende» Preisen ungemein gering und c- kamen auch gegen JahreSschluß nur wenig Abschlüsse pro erstes Quartal 1883 zu Stande." Man muß sich bei Lectüre dieser Darlegungen erinnern, daß dieselben nicht aus den Berichten von Handelskammern herrühren, die einer principiellen Opposition gegen die herrschende Wirthschaftspolitik verdächtig er scheinen könnte», iondern an- einer >m Reichsamt de- Innern selbst hermrsgegebenen Zeitschrist, welcher eine diesem System widerstrebende Tendenz sicher nicht zum Borwurf gemacht werden kann. Um so gewichtiger ist die daran- zu constatirende Thatsache, daß trotz aller Lobpreisungen der neuen Zölle auch im Jahre 1882 in der deutschen Eisenindustrie, diesem bevorzugten Liebling unserer Zollpolitik, mancherlei ungünstige Verhältnisse bestanden haben und daß die Fortdauer, ja Verstärkung derselben »m laufende» Jahr« vielfach al« wahrscheinlich angenommen wird. *— Zur Lage de« Eisen- und Kohlenmarkte«. Da- soeben erschienene 3. Hest der Zeitschrist „Stahl und Eisen" bringt au« der Frder de« Herrn H. A. Bueck einen sehr interessanten Bericht über die gegenwärtige Lage de« Eisen- und KchlenmarkteS, au« dem man einige prägnante Stellen gern auch in weiteren Kreisen lesen wird. Nachdem der Verfasser betont, daß er eS principiell vermeide, die A»zeichen einer festeren Stimmung sofort al« eine thatsächlich vollzogene Besserung darzustellen, eonstatirt er, daß eine Aenderung zum Besseren sich ,u vollziehen beginnt, und daß die Preise, denen gegenüber die Käufer in dem vorigen Monat sich sehr resistent verhielten, jetzt williger gegeben werden, wie auch die Nachfragen »adlreichcr einlausen und wohl auch leichter si tz Wochen zu Abschlüffen führen. — Für Kohlen und ConkS ist der Markt, mit Ausnahme der Fettkohlen, fest und die Prodnclion geht flott ab. Da- Eisensteingeschäst war auch im Februar nicht belongrrtch, da- Rolicisengeschäst dagegen etwa- beleber, wozu wohl in erster Reihe die Verständigungen beigetragen haben, welche zwischen den vereiuigtrn Hochosenwerke» t» Rheinland, Wrstsolea u»d dem Sieaerlaude einerseits und deu verschiede«» Gruppen der Walzwerke -uderertett« in Bezug aus einen Prei«nachlaß für da« zu Exportwaare» verarbeitete Quantum Roheisen herbeigeftiyn worden sind. Die Stimmung aus dem eng- tischen Markte ist gedrückt. Für Stabeisen mach» sich eine merkliche Festigkeit geltend, die Aufträge laufen zahlreicher eia und nehmen theilweise einen dringlichen Charakter a». Für Effenbahnmaterial haben aus dem inländischen Markte ziemlich belangreiche Submiffionru iattgesunden; dabei haben die Preise keine Aenderung erfahren. Aus dem au-lSndiichen Marke war die Nachirage edensoll» ziemlich tark, icdoch waren höhere Preise al» t» den vorangehenden Monate» nicht zu erzielen, eS drückte vielmehr die starke «Loncurrenz die Prelle ,n mehrere» Fällen noch tiefer. Maschinenfabriken und Gießereien sind vor wie nach stark beschäftigt: der Umstand, daß dt« erster.» vielfach mit den übernommenen Lieferungen i« Rückstand bleiben, darf ivohl als Beweis dafür angesehen werden, daß die Aufträge sehr zahlreich eiuzelauseu sind. *— Deutsch > Oesterrrichlscher Eisenbahn - Verband. Die Vereinbarungen bezüglich des westlichen Verkehr- sind festgesetzt und beendet. Es bandelte sich hierbei um den belgischen, den hollän- bischen und rheinischen Verkehr. Ungeachtet de- Widerstandes der Vertreter der preußischen Eisenbahnen wurden die seitens der öster reichischen Eisenbahnen ausgestellten Propositionen vollinhaltlich an genommen, und zwar nach dem Prinripe sür den belgische» und holländischen Berkedr, die Güter über Vudniei» oder Eger gehen zu lassen und so Len österreichischen Bahnen einen Antheil von 80 Proc. von diesem Verkehr zuzuweilen. Nachdem der rheinische Verkehr den speciellen Abmachungen der einzelnen deutschen Berbandtarise überlassen wurde, hatten die Wiener Verhandlungen ihren befried i- lenden Abschluß gefunden. Nunmehr handelt eS sich noch um die attische Durchführung der getroffenen Vereinbarungen und zwar müssen jetzt die Tarife nach den neuen Abmachungen berechnet und estqestelli werden. Hierzu wurde «eine Commission eingesetzt und diese dürste nun sofort an die Finalisirung dieser Arbeit gehen. *— JmMärzheft der „Jahrbücher sür Nationalökonomie und Statistik" veröffentlicht der Herausgeber, Professor Eon- rad in Halle, eine Untersuchung über Ein- und Ausfuhr von Gold nnd Silber in Oesterreich, d!e grade jetzt, wo der bimetallistische Antrag Kardorss dem Reichstag vorliegt, ein hervorragende» Interesse beanspruchen darf. N»S den von Pros. Conrad mit- gelbeiiten Tabellen ergiebt sich »ümlich, daß in der Zeit von Anfang 1880 bis November 1882 in Oesterreich 21,339,000 Gulden Silber eingesührt, dagegen 59.918.000 Gulden Silber au-gesührt worden ind, io daß sich ein Ueberschuß im Export von 35,609,000 Gulden hcrau-gcstcllt hat. Grade zu einer Zeil, wo der ReichSbank-Präsidenl von Dechcnd in seiner von der „Rordd. Allg. Ztg." veröffentlichten Denkschrift und vr. Arendt, der Wortführer der Bimetallisten in der Presse, in seinem offenen Briefe an Bamberger aus das Be- timmteste erklärten, daß et» Verkauf von Silber für Deutschland eine Unmöglichkeit sei. hat also Oesterreich eine bedeutende Quantität Silber abzusetzen vermocht. Professor Conrad bemerkt zn dieser ziffermäßig constalirten Thatiache: „So sehr wir nun auch anerkennen, daß den bimetallistischen Bewegungen der letzten Jahre manche Berichtigung in den bisherigen Anschauungen über die Währungssrage zu verdanken ist, so scheint es un- nach Obigem doch klar vor Jedermann- Augen zu liegen, der sie nicht ab sichtlich verschließt, wie e- dieser selben Agitation, welche die Re- gieruiig verleitet hat, die Silbervcrkäusc in den letzten Jahren ganz zu sistiren, zur Last zu legen ist, daß wir in dicicm letzten Jahre nicht 60—90 Millionen Mark Silber verkauft haben, d. >. etwa der vierte Theil des ganzen Quantums, welche- Deutschland »och abzuftoßen bleibt. Tie Zahlen ergeben, daß Bamberger'- Borwürse gegen die Reichsregierung in seiner Broschüre „Die Verschleppung der deutschen Münzresorm" durchaus berechtig« sind, und der soeben im Reichstage eingcbrachie Antrag de- Herr» von Kärdorff, der dem Bundesrath die Besugniß geben soll, auch für die weitere Zukunft die Silber, verkäuse definitiv auszuschließen, ist ganz dazu angsthan, dem deutschen Reiche somit zu Gunsten der andere» Länder weitere Einbußen uuszuerlegen. Wir sürchlen im Falle der Annahme sehr, daß der deutsche Michel wieder einmal einer allgemeinen Well- beglückungsidee zu Liebe seine eigene günstige Situation freiwillig preisgeben, und Opfer sür seine in wett lcdrängterer Lage befindlichen Nachbarn aus sich nehmen wird, ohne irgend die Garantie zu haben, damit auch wirklich die Realisirnng seiner Idee entsprechend zu fördern. Auch die Bimetallisten können nicht leugnen, daß da- deulsche Reich die Schwankungen der Silderpreise, die Entwicklung der Währung-Verhältnisse im An-lande mir um so größerer Ruhe ansehea kan», je mehr der Borralh überschüssigen Silber- verringert ist. daß durch jede Abstoßung desselben die Position Deutschland» dem Auslände gegenüber günstiger wird. Beweisen obige Zahlen, daß auch die Gegcnwart Gelegenheiten dazu bietet, und daß die in dieser Hinsicht maßgebendste Peisönlichkeit in unserer Reichsregierung die Verhältnisse nichr richtig überkchen hat, so erscheint cs doch in hohem Maße bedenklich, dem AnlideSrathe mit solcher Weisung diS- cretionoire Gewalt zu ertheile», vielmehr richtige» daraus zu dringen, daß sortan von der Regierung energischer als bisher der Silbeurer- kauf betrieben wird." TaS Schlußimheil des Professor Conrad lautet denn auch dahin: „Der Kardorff'sche Antrag könnt« in keinem unglücklicheren Momente eingedracht werden als in dem gegenwärtigen." *— Verschwendung. Der berühmte T. Will. Siemen- hielt vor Kurzem einen interessante» Betrag über „Verschwendung", dem «vir Folgendes entnehmen: Es giebt, sührt Siemen-- ans, »er- schieden«Sorten von Verschwendung: Zeitvcrschwendung, Ver schwcndung von Nahrungsmitteln, von persönlicher Kraft, von mechanischer Kraft und Materialverschwendung in« Allgemeinen. Was die Zeit betrisst, so ericheint es sonderbar, daß Menschen, welche in anderer Beziehung sehr sparsam sind, mit der Zeit sehr verschwenderisch umgehen, sie machen sich nicht- daran-, viele Stunden, ja ganze Tage mit NickMhu» yinzubringen und doch ist Zeitverschwcndung gleichbedcuicnd mit Lapitalver schwcndung. Goethe führte ein sehr thätigeS Leben und hatte doch Zeit für Alle». Sein Gehcimniß bestand dtzrtn, daß er. wie er selbst sagte, die verschiedenen Beichästigungen M jeden Tag so hineinpackte, wie man einen Koffer packt. Giebt man jedem Tinge seine besondere Zeit, so wird man sür viele Dinge Zeit finden. Eine andere Art der Verschwendung ist die von Nahrungsmitteln, nicht nur durch zu viele- Trinken, sondern auch durckxzn viele- Esten; ferner die Verschwendung an persönlicher Kraft. Wir finden eine Menge Menschen, welche aus die Jagd, zum Spiele gehen, alle Arten geistiger und körperlicher Hebungen vornehme», aber kein Interesse an den Dingen zeigen, welche nutzbar gemacht nxrden können. Es ist vor Allem nölhig, die Kräfte ans bestimmte nützliche Ziele zu richten, wenn man sich nicht einer Beriet,Wendung schuldig machen will. Was die Bersidwendung von mechanischer Kraft aulangt, so haben wir theil- die der individuellen Krasl durch überflüssige persönlich« Anstrengung, theil- die materielle Arl von Verschwendung mecha ntjcher Kraft. Vor 20 Jahren verwendete dir Dampfmaschine ca. 10 Ptund Kohlen sür jede Pserdekrast. Jetzt genügen 2 Pfund Früher waren in den Schmelzöfen 7—8 Tonnen kohlen ersorder- lich, um eine Tonne Eisen zu prodnciren und 19 Tonne» Kohlen sür eine Tonne Stahl, während gegenwärtig der Aufwand der Feuerung im Verhältnis, von 1:5 rcducirt ist. Be h»s- Erzielung der ersorderlichrn Krait und Hitze haben wir auch große Borrathe an Kraft in dem direkten Au-fluß der Sonnenwärmc, welche sich uns in Form von Wasserkraft, von Wind und dirrcter Strahlung offenbaren. Sir William Armstrong hat eine seiner dynamiiche» Maschinen unter einem Waffersalle, 1 Meile von seinem Hause, ausgestellt, mittelst welcher sein Hau- durch Elekiricität beleuchtet wird. Während des Tages wird die elektrische Kraft zum Drehen einer Drechselbank, einer Hobelmaschine und zu anderen mechanischen Zwecken verwendet Ans meinem Gute, erzählt Siemen-, treibt eine Dampsmaschine eine dynaniische Maschine, diese giebt die Kraft, da- Haus Abend- elektrisch zu erleuchten und während der Nacht Licht in einige Gewächshäuser zu bringen, um diese mit einer künst lichen Sonne zu versehen, die mich in de» Stand setzt Melonen, Pfirsich« und Erdbeeren im Winter zu ziehen Auch der Dampf geht nicht verloren; nachdem er durch dle Maschine gegangen, wird er in einem Röhrencondensator verdichtet, welcher alle Gewächshäuser und die im Winter zu heizenden Räume mit Wärme versorgt, während der Tageszeit wird der von der dynamischen Maschine erzeugte Strom zum Wasserpumpen, Holz hacken und anderen Arbeiten benutzt. Auch an Material, in-- besondere an Brennmaterial, wird noch sehr viel vergeudet. Würden die Rohkohlen in ihre Brstandtheile zerlegt, so würde ein großer Gewinn erzielt, denn da- Gas läßt sich viel joarsamer verwenden und Coats könnte mit viel mehr Hitze verbrannt werden. Da« alte Sprichwort „Verschwende nicht, und Dir wird nichts mangeln", wird erst setzt aus wiffenschasilichem Wege verwirklicht. *— Berliner Handelsgesellschaft. Die allgemeine Hypo> thekencasse der Städte Schweden- bat behus- Rückzadlnng ihre« 1666er -»pcoccntigen PsandbriesS Anlehcns von ursvrünglich 10 Mil lioncn Kronen mit der Berliner Handelsgesellschaft in Berlin ein neues 4'/,vroccntigeS PsandbriesS-Anlehcn im Betrage von 11'/« Millionen Reichsmark, — 10 Millionen ttronen abgeschlossen Die Frist sür den llmtauicli derMagdeburg-Halber städter Stanimprioritäten l.itt 6. gegen Lonsol« ist bi« zum 1. Octoder 1883 verlängert worden. *— ViberscIS. 10. März. In der heutigen G'nerolvcrsanim lang der Vaterländische» Hagelversichernngsgesellschas »» Elberfeld wurd« die Einnahme aus 81-,746 .4!, dir Ausgabe aus 737H15 Ul srstaestellt; der Ueberschutz beträgt SI.W1 ^1, «ovo» 52.231 >4 dem Reservesvnd« zugeschcieden und 30«>00 ^6 zu einer Dividend« von 5 Pro«, destimmi wurden. T Vrauuschmcig. 10. März. In der heut gen Generalver- sammlung der Braunschweiger Bank wurs« der Antrag aus Einlösung der zivur bereit- verfallenen, aber »och nachträglich pra- sentirteu Zehntyaler - Aktien mit allen gegen zwei Stimmen ab- gelehnt. Hamburg, 10. März. Die Dividende der Hamburg- Amerikanischen Packeliahrt-Actieu beträgt 9 Proc. *— Hamburg-Helgoländer Telegraphen-Gesell schaft. Der AuffichtSrath setzte die Dividend« pro 1862 aus 4 Proc., gleich 12 .st vro Actie, fest. * Bremen. 10. März. In einer deute gehaltenen gemeinsckasi- lichen Sitzung des Vorstandes und de« Aufsichl-raihe- der Deut sche» Detiivsschisssahrts-Gcsellichast „Hansa" ist die Vertdeiluvg einer Dividende von 5 Proc. vro 1*8? Vorbehalt- li» der /ienedniigung der Generalvcrsaminlung velchloffen, nachdem aus den KostpreiS der Scknffe 5 Proc. pro rniL tewpori» abgeschricde» sind. Gewiß ein gute- Resultat des ersten Gesäiäusialiret der Gesellschaft. *— Oelheimer Petroleum - Industrie «Gesellschaft. Wie die Direktion mittheilt, soll der Oelvcrkaui in jüngster Zeit in ein wesentlich besseres Stadium getreten sein. So wurde» >» dieser Woche verkausl an die königliche Eiienbahn-Dircction Berlin circa 22 Doppclivaxen Oel im Faciurenbeilaae von circa 43,000 .sl, de-gleichc» vor Kurzem an die Eiienbatm-Directioa Fianksurt a. M. ein Posten im Beirage von circa 11,000 ^l Die Versuche bei der Eiseiibahn-Direciion in Berlin sind angeblich gut au-gesalle». — Reichsstempelsteuer. Im Geschäit-berittne der „Bayer. Hypotdekrn- und Wechselbank' findet sich nach der „Fr. Z." folgende Auslassung, welche um so mehr Beachtung verdient, da sie von der vielersakrenen Verwaltung einer der ersten Banken Deutschland-ausgeht. Der PaffuS lautet: „Die bereits erwähnte vrocentuale Steuer aus alle ieltgeskdäfte würde un» nicht direct berühren, da wir nach den «estiininungen unserer Statuten Zcitgeschäste nicht machen; iin Conimissionsgeichäst sind die Aufträge aus solide edeniallS unbedeutend Doch halten wir die Steuer für gemeinschädlich, weil sic da- eelle Geschäft beeinträchtige», die nützliche Arbitrage ver- Nichten und bei uns den Produktenhandel und die Industrie säst noch mehr al- die Börse belasten würde. Getreide, Malz, Hopsen, Petroleum, Spiritus. Kartoffeln re. würden bauptiächlicli von ihr getroffen werden. Fast mekr noch als die Steuer wird die stcueraniiliche Controle gefürchtet. Die Erfahrungen, die mit dem Börsensteuergesctz vom 1. Jul, 1861 gemacht werden, lassen dieses erklärlich erscheinen. Die Besinn- mungcn dessslden sind so unklar, daß sie überall verschieden aus- gclegt werden. Wenn man auch in der Praxis das Gefühl I»al. in den meisten Fällen fiscalischer als der JiscuS zu sein, so besieht doch die Besorgniß, gegen irgend eine Anschanuiig zu verstoßen und Beanstandungen z» erfahren. Bon Strafen wurde im Hinblick aus die bestehend« Verwirrung bisher Umgang genommen. Man bat eruer dar rigorose Verfahren bei dem Äechfelstcmpel im Gedüchliiiß, wo der geringste unabsichtliche Verstoß gegen die Aoweiidungsvor- Ichristen, wenn da» Verseilen auch jede Hinterziehung abjolm aus- chlicßt, streng und ausgedehnt bestrast wird. — Alle berufenen Organe sollte» e» sich zur Ausgabe machen, maßgebende» OcieS zu erstreben, daß bezüglich de» GeietzeS vom 1. Jul, l88l Klarstellung und bezüglich der Strafanwendung bei dem Wcchselstenipcl ein weniger dartcS Verfahren einiritt." *— Die Bayerische Notenbank in München erzielte im Jahre 1882 einen Bruttogewinn von 1,610,567 .41 (1661 1,452,0«>1 ^4l'. Nach Abzug der Steuern, Spesen, Zinsen und nach femachten Ao«chrcib»»gcn bleibt ein Reingewinn von 1,026,>',16 .4» «1881: 1,033,579 ^i). Davon erhält u. A. die ordenllichc Reserve 125,020 .4« (1881: 128,095 .4), die Specialreierve für Personal exigenz 23,500.4 (1881: 21,470^l); an die Actionaire werden wie im Vorjahre 750,000 .4 als lOproc. Dividend« vertheilt und aus neue Rechnung vorgetragen 68,095 ^l (18«1: 64,Ol4 ^4!). Das eiiigezadlte Acticncapital beträgt 7.5 Mill..4k, die Reserve 767,810.4. 1V-N. Prag, 9. März. Die böhmischen Maschinenfabriken haben aus der kürzlich stattgehabten Messe in Kiew zahlreiche Auslräge cntgegcngenoinmen. Vertreten waren daselbst u. A. die Gesell schäften: Tanck, Ruston, die böhmisch-mährische Maschinenfabrik und die Köiiiggräycr Maschinenfabrik. Die Ruston'sche Gesellschaft erhielt u. A. einen Auftrag sür den Bau eine- großen Damplers. 1V-». Prag, 10. März. Der Berwaltungsrath der Oester« xeichlschen Localbali».Geiellschast hat beschlossen, die Linie» Peeek-Zosmuk und Ung. Hrabisch-Ung. Brod an die Oesirrreichiiche ^taalsbahn zu verkäuse» und werden Unterhandlungen gepflogen. Als KostenpreiS wird eine Million Gulden grsordert. Die Staais bahn ist an dem Unternehmen der Locali-alm - Gesellschaft mit 400.0 0 fl. betheiligt und würde im Falle de- PersectwerdenS de- Kauwertrag- auS der Gesellschaft, in der sie Sitz und Stimme hat, auStteten. IV-n. Prag, 10. März. Die Oesterreichische Staat» bahn beabsichtigt noch in diesem Jahr« die folgenden Linien zu bauen: Die Localbahn von der Station Litta» zur gleichnamigen Stadt, 2 Kilo»,, lang, im Kostenbeträge von 84,000 fl., die Local bahn von der Station Minkowic der Lokalbahn Kraluv-Welwarn nach Swolenowcs, 7.68 Kilometer lang, im Kostenbeträge von 27«>,«X>0 fl., dann die Forisetzung der Sccundairbahu Poritschau- Sadsla nach Nimburg mil Anschlüssen an die Nordwestbabu und die Böhmischen Conimercialbnhne», 1l.8 Kilom. lang, im Kosten- beirage von 644,(>>0 sl. Tie letztgenannte Localbahn wird mit Normalbahii-Schienen ausgerüstet. * Prft, 10. März. Die Schlußrechnung der ungarischen Allgemeinen Creditbank weist folgende Aktiva aus: Eigene Effecte» 974,139, Debilorcn 5,770,770, diverse Aniva nnd Ein zahlung aus Eoiisorlialgeichäst 5.322,076, Realüätc» 378,3*4, vereinigte Daniplniühieii 1,021,175 st. Die Paisivo betragen: Acliencapital 10,iLi0,0Ol >, Reservefonds 849,906, unbehoi-ene Dividende I6«»5, divers« Passiva 772,826, Creditoren 752,525, GewlNlimldo 1,0!>6,624 st. 8. Der auswärtige Handel Oesterreich.Ungarn» in, Jahre 1882 gewährt, ungeachtet sich die Bilanz gegen da» Bor- fahr um 5l Millionen Gulden höher stellt, kein günstiges Bild. Der Zuwachs der Einfuhr um 30.6 Millionen GiNben ist keines wegs einem Aufschwung der Ge'.liäitsverhältniffc ziiz»'ch: ibcn, son dern ist lediglich eine Wirkung des neuen Zolltarifs, speciell der mit dem 1. Juni 1882 in Knast getretenen Zollcrhöhungen. sowie de» damit in Verbindung siebende» SperrgesryeS, infolge welcher Ein richtungen, wie schon im Vorjahre aus ähnlichen Beraiil-affniigen, in vielen Waarcn- und M itcrialsorten anßergewühiiüch starke Bezüge bewerkstelligt wurden. Ohne diele Bezüge über den Bedars hinaus würde sich eine starke Minoereinkuhr gegen 1881 derau-gestellt haben. — Die Steigerung von 20.4 Mil lionen bei der Ausfuhr ist nur ein Ergebniß der guten Ernte von 1862, die eine Mehran :fubr an Brodstoffen von 57 M.Ilioncn ermög lichte. Ohne diesen Umstand würde auch die Ausfuhr >egen die des Vorjahre- erheblich zurückgeblieben ein. Der gesteigerten Material- und Waareneinfuhr steht eine bedeutende Minderaussnbr an Waaren und Fabrikaten gegenüber, sodaß also die Handelsbewegung in der neuen öster reichischen Aera de-Schutzzolles derjenigen der ersten beiden Jahre in derselben Aera in Deutschland aus- Haar gleicht. Für Oesterreich scheint aber diese A ra noch viel verderblicher werden zu solle» wie sür unser Vaterland, den» die allgemeine Besserung der Geschäft-Verhältnisse in 1*62, die bei England, Deutschland, Frankreich und den Ve>einigtcn Staaten höhere Handelsbilanzen bewirkt hat, ist, wie obige Ausführung zeigt, am österreichischen Geschäftsleben spurlos vorübergegangen ßst Prtrrsdnrg, 7. März. Eisenbahndali. Zinn Fabrik- wesen. Tic Verwaltung der 'Rybinsk-Bologojer Eisenbahn pro< jectirt de» Van einer Linie von Bologojc nach Riga. Die Länge der neue» Eisenbahn soll 615 Werst betragen. Tie Gesell- schalt will aus jede StaalSgarantie und Subvention verzichten; sie hofft, anslSiidüche Cavitalicn iüi diesen Eiicnbahnbau zu gewinnen — Am I. Mai d. I. tritt bei un- das neue Fabritgextz in Kra't ES ist erfreulich, daß dasselbe die Arbeitszeit der minderjährigen Arbeiter erheblich beschränkt und andere Vorsorge trifft, um der Au«beutl»ig der Kinderarbeit entgegenzutreten. Nach dem neuen ArbeiiS- reglement dürfen Kinder unter 12 Jahren überhaupt nicht angestellt werden. Die Arbeitszeit der Kinder von 12—15 Jahren ist höchstens aus 8 Stunden täglich normirt, was immer noch viel zu viel ,st, namentlich in Berücksichtigung dessen, daß diele jugendlichen Arbeiter noch 3 Stnnden täglich in der Schule beschäftig« sein müssen. In Petersburg allein befinden sich gegen 700 Fabriken und industrielle Etablissement-, deren Besitzer durch besonders angestcllte Fabrikinspecioren angehaiten werden sellen, da« neue Gesetz stricte zu besolgen. *— Nach den in Rußland geltenden gesetzlichen Bestimmungen ist die Einfuhr von Salpetersäure aus dem Auslände »ur gegiu Vorlage einer amtlichen Bescheinigung darüber zulässig, dasi der Frachtbrics-Adreffai zum Handel mit diesem Artikel m Rußland berechtig» ist, und hat demzufolge der Abiendcr bei der Ausgabe von Lalpeteriäuie z»:n Ti aii K'ocle nach Rußland d m Frachlbriese ein den vorstehend aiigegeöencn Vedinc.iingc.i entiprcchentcs All st bei. zusügc», dos vorder von dem Adreffaten aus Rußland zu exlrahii^ ist und auf den Namen de- letzteren zu lauten hat. *— Vom Arlbergtuvael. Der osficielle Bericht, welcher d'e'er Tage über dle vaukortschrltt« der Arldergdaksn und t « T n-iels cuchien. wie- mit Ende Januar dein. Tuen«! aus der O - ine» Vo:irieb von 32i>* Meier aut, wählend au! der W. :< iene dcc Sohlenstollen nur eine Länge von 3176 Meier rrrei.. Der Tunnel war also Ende Januar säst l is zu 7o Pioeent se Ges.immllänge abgebohrk. Obwohl a»' ver Westienk »n Ic: > Monate 2014 Arbeiter, d. i. uni 622 Arbeiter m i ol- an« :>r Osliettc in Verwendung standen, so i»'d liier L. oll nt. i : - arleiten, Anadriich und Mauerung, doch um e,n Vel-nOnles zn:>!.'- gebliebea und zwar ui Fol>,c de- ..drückenden G v rgcs W l auch der Sohlenstollen-Vortrieb, welcher — un ... 2'. -l.. > neuestenS gemeldet wird — aus der Osiieite '.erens am '.3. v. M. m l den, fünfte» Kilometer begonnen d.-t. bi» E d.' '.'.'ovenicer d,e«e» JabreS de» Culminai.onsvnnci de: Tu: n lS eneich: I ben wird, Io legt doch die westliche Tuiinkibulj'.e, bc» w i c . „druckenden Stellen" leider schon einige Gewülbringe „d'oimirt" bob>n. ein kleines Veto gegen die allzu sri.be Vollend' g tce- T:. < n. Aus der Westseite hat »nan sich beim Ailber. :::>.nei, bei ct.u >.u..z so mancherlei in die Quere, d. h. Irans'.' r'ii. gekciniiic i ist. von Anfang an verrechne!. Der Forffchrilt des Seb.lenstollcnS iv.-e übrigen» aus der Westseite auch im Februar rech: sc di iend. Nachdem am 3(1. Januar die größle Ta . ic stlin i:n: i ' ' .,-:cr «rzie t wurde, hielten sich bis -Ritte Februar die Vra'.'.d'icki.n c ' r- maschinei, rechi wacker. Seit einiger Z.ti nvrli w.-.., , tüchtig eingreüendc Hand de§ erjahr.'iiftoi „Tunnelbe''»'»»,.. von Europa, deu sich die Bammt-iocln w. ! erst - emi ch j; u, in aller Stille vom S». Gotthard i'.r'chricb.'. h i. *— DieConstellation des Ban ,nw oll Marktes. Aach den neueste» au- Aniki la kommenden Schatzungen der gesainmt'n Baumwollernte soll dieselbe entgegen de» srüh-'.en ge. ageren Schätzungen aus über 7 Millionen Ballen sich belauft». D e- ist nwellinärkie nun übertrieben, hat indessen die tonai'.aeü'nd.n während der letzten Lenchieperiode ungünstig bcei. Nußt. U berdi - glaub» man anch per März sehr bedeutende .'uft laen er,-, eie i u dürfen. Nichts desto weniger batten d e B. umwollp, e aller One» io ziemlich festen Stand, weil der bi-: beuge P c v rückgang schon ein so sehr bedeutender ist. daß ei er die Neigung zur Anschaffung von R 'i» rvervr:ä:b.'n bald her. vrtrelcn dürfie und ist in der Tliat schon in den letzttn Tagen M'hrecc^ von den Spinnern in Manchester, ioioie av.ch von jc-i-n . i dein Conünente aus Lager angckauft worden. A.st dem osl er m!c! en Markte mangelt eS zwar bci sc.ir uareg./müßigem Hi. el an größerer Kauflust, die Preise behaupten sich aber ziemlich jej:. T.i ober inbeß der letzte Brünner Markt sür die ineistcii Acb'.raari.- galkungen gut abgelauic» ist und Baumwrlkgarnc demzuso leicht volle Preise erzielten, so dürfte, zumal die ein.ieimischea 2:p inereien aus lange hinaus mit Lieferungen verichsossen sind, ein ! ivrst.-s Banmivollgeschäft anscheinend nicht lange aus sich walte» lasten. *— Zu den Industrien, die im lelcen Jnhrzehnl eii. i ganz außerordentlichen Auft'chwung in den Vereinigten Staaten Nordamerikas genommen > oben, gehör» zweifellos die Cigarren- sabrikation. Nach den stalistiichen Ausweisen wurden in d: Union im Jahre 1661 nicht wenig-r w:e 3,'2!i0,I0i>.447 Eti.'k Cigarren consumirt, worunter sich nur 40 Millionen importirte be fanden. Dieser verhältnißmäßig schwache Import findet keincSweg' in dem hohen Eingangszoll seine E klärung. da milh aus die thenc sie» Cigarren nur ei» EiNtrillszoll von 6 Dollars pro Tausend, d. h. also weniger als CentS pro Slück erhoben wird. Die Preise von Cigarren und Cigaretten variier» beim Verknus an die Coiisuniente» von 5—25 Cents durchschnittlich. Da »un das Piund Tabak gewöhnlich den Farmern Wisconsin-, Coniieettculs und '..'ew- ?>orks »ist IO CenlS bezahl! wird, dagegen 100 Cigarren ciwa aus eia P'uiid gehen, so ergiebt sich eu.oent, daß der Facrikalions- gewin» dieser Industrie in den Bcreiniglrn Claalcn eia sehr beträcht licher sein muß. *— Goldabsluß nach den Vereinigten Staaten. Die angebliche '.'lugst vor dem Goldabsluß. welche zwar in sachkundigen Kreisen übrriiaupt »ich! bestand, desto lebhafter aber in der Meinung baisseliistiger Sveculanten »nd in den Auslassungen bimctallislilcher Agiiaiorcn hervortrat, dürfte wohl heute sich beruhigen. Nachdem . bereits von London ein Anziehen der Wechsclcourse in New-ffork sigiialisirt worden, welche- eine schon cingelciicle Expcdilion von Gold rückgängig inachen ließ, constntirt der Kabel! ericht der „Fr. Z." vom Schl.sje der New-Porkcr Börse vom 9. d. M.. daß 60 Tage- London -1.80'/, aus 4.81, Sichtwechsel von 4.83 auf 4.83'/. gestiegen sind, ferner daß Europa in Ncw-jstork Werthpapierc verkauft, endlich daß Geld williger geworden, obwohl e» immer noch künstlich knaps gehalten wird. Auch düsmal hatten also bei der sür diese Jahres zeit ausfälligen Meidkieiiime New-PorkS künstliche Mamvulationen von Baissespeculanten die Hand im Spiele. Andere Ursachen dürften mitgewirkl haben, aber schon die Aussicht aus Ankunft vo» e!wa 650,001 Lstrl. Gold ans Europn im Verein mit europäischen Efsectenverkäusen genügte, um die Pressung abznschwächen. Ob d.in nächst noch etwas mehr Gold aus Europa geholt werden wird, ob nicht, da- läßt sich, wo so verschiedenartige Factore» zusammen- wirken, »niiiöglich vorau-iehen; aber im Frühjahr und bei der in Europa thatsächlich vorherrschenden Fülle flüssigen Geldes ist die nlich keine Frage vo» ernster Bedeutung. *— Neue Diamanten selber. Am Rio Pardo im Innern Brasiliens wnrde» neue Diamanlenscldee geiunden nnd zwar mitten im Urwald, ungefähr 13 Kilom. vom Flusse entfernt. Schon in einer Tiefe von laum einem Meier stößt man auf die den Edelstein iühreiidc Tchieserlage und Diamanten von 6—24 Gram», sind durchaus keine Seltenheit. So ist die Arbeit lehr erleichtert, und daher haben sich bereits an 1500 Menschen cnigesuiidcn. »m hier chnell reich zn werden, da» fast mühelos und rasch Erworbene aber auch gewöhnlich ebenso schnell wieder zn verschleudern. Vost- «nd Telegraphenwesen. *— Im Monat Januar er. war das unterfreische Tele» grapyenkabel im Memeler Ties dura; Grundcis arg gc- lährdet. Obwohl da der Reichs-Tclegrapiiettoerwattiing gehörme Kabel, welche» die Tclegrapbenlinie aus der ..arische» Ml.'.uiig ui,! Hein Festlande Verbinder und dessen im Wasser iirg-iid-r v- .g >72 Meier lang und 3000 Kilograuim sch 'er ist, anlanlich irülurer Hebungen mit 8 Strick c'ftrnen, je 235 K.lograuiin '.I '.vei lN S> > id- ankern ans dem Grunde des Haffs sestgelegt warl.n war, so iru.de dasselbe trovdem bei der im Janiiar cingelrelciiea nostattcudc i Kalle iurcl, das sich bildende Griiuc v an ,i. : . 2: ".e an die Oberfläche oes Wassers einpvrgehoben. Da: Gr.i'.dei? I a!ic sich in solcher Menge an dem Kabel abaclaa-rt, baß der Duri! " '. r r Ei-umlnillung bis an 2 Meter Lucke an »'wachsen wi:. ti '» Eisslräiis,-" I-atten sich alsdann die dnrck, die Strö-nung o:"'!i'-.e . »en Eisscholle» sestgesetzi und zuletzt eine dickiie D.il. v.i, Meter Breite aebildet. Aach ver'chiedeiicu velgeiiis en V.r . /i-en, da- Kübel ftei zu mache», gelang es envluh, die Elsveckr in.i cii:> Dampfers zu durchbrechen, d„ö K-uru, l n .lvide.ilieil dcs Schifkes uinabzudiNcken und dasselbe i»d.'»:i. -. d i" ' - 2:rö.n. v.z Vas EiS hiiiu'cggelrieben hatte und das Kabel i gehoben den war, von seiner angchrr: Last l -: Königliches Ar. cht Hck.idolsrrg, Am ft. Mär; r ii .riri.gc::: Daß Herr Carl 'i.dolph Lulw g H:. - a.:S der diesigen Firina Hundertslund Pries al- M>liu!,.,b.r auSgeickffeden ist und der nunmehrige allciniae Inhaber derselbe.: lniistia Augiist Pri.s sirmirt. Zahlnngs -instcilmrgen. *— Nachlaßvermügin ocs verslerleii n C n . s; re: csitz rs Car'. Gottlieb Bayer, gewesenen alleinigen J ihnl erS der Firma nl. Bayer öd. Co. in Ehemnip. — .üansmanii Friedrich August W.'.ue! (in Firma August Waetzel) in Daur g — Kaufmann r-' b Eliiabetli. aeo. Bialk-toS», Malier''.!'« c.ieieuie >' Dich..», in Firma G M. Müller. — Condckor Heinricki 2«idclma»i> in Ga.^ berg. — Kaufmann Johann,-.- .(>:>iu u.u . : . mann L. W. Giilherz in Schnaeniock,! witz. — Kauimunu Al.xuauer nli», Gutk nd Abrabam, in Firma Abel 2. Abraham, in Labes. — Strumpiivirker Otto Tti okor Zu'.» 'ei'beraer in Piett'a l.i Linil ach i» Sachsen. — Baumeister iko.ver A»»»ller in M inch n. K un:-. crleaatten tzlrmi» »nd Kalbi Selz in Niieiibera. - Han ! io " I Bäckermeister Adolf Lkl niiche,: in Lielnttial per Pirna. — :,::i ma»:l Friedrich Emil N,uberl ,n Rachlitz. — ü -nsmaiui > üißao Hsnrll r: in Schiieeberg, allemigrr Jnlwb.r'der Firmen „Gustav.Heffsll-a in Stdnrevrrg und Pmnen. — >. >. >, '. . — Kansman» Josevb Vogt F .iui Joser i Van n 32>r idnitz.— Kaufmann Theodor Toni'ueriuu! l >» 5,1'»'rie, nllcmig- . In'aber der gleichnamigen Handelasiriiia. — Ma!..ia!:'.>aaicill,.i,'dl>-r Jacob Prz decki in Tdorn. — Nachlaß des verstorbenen Hrlzhändlers und Haiisbesitz iS Karl Friedrich vcriug rn L inuucki. — »eausiuan» Carl Theodor aureuz Ern « Müller, in Famr Laurenz Müller, iu Brem.n. — Handels:,ciellichau unter k ' I rma „Gebr. A.ikririicn" in Köln. — Fabrikant H. Ri d zum Sckili-ff.'l. Bann Hagenau, El' .ß. — Nachlißvermöge» des verstorbene, Kaiiiinarins (rdunrd Ciiriiti'» Augi st Tkfode in Hamburg, S: -> o-". — Kav'mrnn Hermen i 'llieso in Enger. — Haube, r,' ft >,l'> : R'c-o -h . ,e:nn C>-' — Färbeie lnsitzrr Richaiü G.:S > i voft — Hiv. .l-. >r:u Ich ..... . V ctoi ia Walo in Karlsruhe. — Kau niann T.'eodor Wiethüchtcr in ^ Lübbecke. — Kaufmann John Peter >r> Stettin.
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