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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188302135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830213
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-02
- Tag 1883-02-13
-
Monat
1883-02
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1883
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758 Geld, je mehr die Steuerzahlungen dasselbe in die Bankcassen bringen. Dies ist indeß ein rein ki»isilick>er Zustand und die DiScontrate stetst auster Berhälmiß zum reellen Handels^edarf. In Kurzen, mag daher eine Herabsetzung der Banirale bevorftehen, da die Politik der Bank nicht dahin zu gehen pflegt, den Zinsfuß ungebührlich dem Markt entgegen aufrecht zu erkalten. In einem Coniectur-Arttkel de- „Economist" über da» KrönungS- manisest de- Zaren knüptt derselbe mögliche wengehcnde folgen sür da» Auftreten Rußlands ni der äußeren Politik an dir wieder erlangte freie Bewegung de- Selbstherrscher-. Der Zustand der russischen Finanzen weist zwar dringend aus Erkaltung de- Frieden- Hin, aber finanzielle Bceenkeii Kaden die russische Regierung nie gekümmert. — Eine Tabelle der an der englischen Börse osficiell notiere» Werlkvapiere ergiebl eine Summe von 6,267,942,024 Lstrl. autvrisirtcii WerlaeS, wovon gegenwärtiger wirklicher Betrag 5,677,252,000 Lstrl. Davon bilden die ausländischen Effecten, deren Coupons auswäri- zu bezahlen. 36 Proc., die Britischen Werthe 15.4 Proc.. die ausländischen Werthe, deren Coupons in London zahlbar, 14.6 Proc. Tie vom Sultan niedergefttzte Commission zur Untersuchung der türkischen Finanzziistände hat sür da- Budget de- lausenden FiScaliahre» eine Einnikme von 15 Millionen türkischer Pfund und eine Ausgabe von 20,310,000 ergeben. Tie Conrmission meint, daß durch eii.e geeignetere Finnnzcontrele da» Resultat sich bessern könne; wenn z. B. die Reg.ei ungSdrprrtementS baar bezahlen könnten, Wa ste kausien, so würde die Ausgabe bedeutend reducirt, und die überall jetzt herrschenden Unterschleife vermindert werden. Als nächsten Schrot daiür scheint die Commission die allmälige Fun- dirung u-d Rückzahlung der schwebenden Schuld zu empfehlen, welche auf 25 Millionen Lstrl. «„gewachsen ist. Wie da- angestellt w een soll, entzieht sich vorläufig der Erkenntniß. Tritt aber keine .vtlse ein, so muß die Finanzlage der Regierung verzweifelt sich gestalten. Die türkischen Bond-befitzer habe» wohl Grund, diese Zustande ernst in- Auge zu fassen. Deutsche Credit-Anstalt. Iß war zu kgedi " keller k» Plaue» bei Dretde». welch« s. g. ihren Betrieb unter schwierigen Verhältnissen eröffnet«, ist e» während ihres nun mehr 10jährigen Bestehen- durch die anerkennen-wertbe Ausdauer und Sparsamkeit ihrer Verwaltungsorgane gelungen, sich nach und nach in gedeihlichster Weise zu entwickeln, wie nachstehende Uebersicht ieirieb-reiultate erkennen läßt: »t-titrrstimzl» Sieinacwinu ptelerecteadl Lwi». über die bi« jetzt erzielten Voiriodejahr Proi uciio» Ndiap Hckloi. Hekioi. (Baujahr) 21,048 1l,304 44,990 41,018 41.541 43,455 36.242 34.304 35.840 37,091 35,418 1872/73 1873,74 1874 75 1875/76 1876/77 1877 78 1878 79 1879 80 1880 81 1881 82 Matt »-rk Mart Pro«. 43,256 43,011 38,419 34,717 35,525 37,131 34,977 *— Allgemeine env.rten. daß das überaus günstige Dividendenergebniß der Ai. will, inen Deutschen Credit-Anstalt von nachhaltiger Wirkung sein »->>..o-.-. An der gestrigen Vörie lagen für die Aktien de» genannten I lilutS sehr lleträchtliche Kaufordre- vor, so daß sich der am Sonnabend in rapider Weise hinausgegangene Cour- nicht nur voll zu ».kauple» vermochte, sondern sogar noch eine weitere kleine Cr- t.ö. ilng erfuhr. Die Umsätze in den in Rede stehenden Papieren erri chten gestern Timcusionen, wie wir solche schon seit lange nicht mehr zu verzetchnen hatten und wie sie kein andere- Papier au der gestrigen Börse answeisen konnte. E» wurde besonder- hervor- gehoben, daß der Jahresabschluß der Allgemeine» Deutschen Credit- Anstalt noch dadurch besonder» an Werth gewinne, als die im Besitz derselben befindlichen Effecten zum Theil zu sehr niedrigem Tourse zu Buche stehe». *— Betriebsergebnisse der Leipziger Pserde-Eiseu- bahn in der Woche vom 5. bi» II. Februar: 89,013 Personen 12,614 15 .,1 Plus: 46,407 Personen 5631 Plus seit 1. Juli 1882 (Beginn de» BetriebSjahreS 1882/83): 1,335,057 Per sonen 155,858.95 .« *— Silbercour». Der CourS, zu welchem die in Silber zahlbaren Coupons der österreichischen Eisenbahn-PrioritätS-Obliga- tionen an den deittschen Zahlstellen eingelöst werden, ist von 85'/, aus 85',, Procent hcrabgesctzt worden und werde» demnach bis aus Weiteres sür 100 sl. gezahlt 170.50. Vurna, 11. Februar. Die am 8. d. M. abgehaltene General versammlung der Actien-Brauerei zu Borna war im Ver- bältuiß zu den vorhergegangenen Generalversammlungen recht schwach besucht. E» batten sich nur 21 Actionaire mit 612 Aktien, welche zusammen 153 Stimmen vertraten, eingesunken. Nach Berichterstattung des Vorsitzenden de- AuffichtSratheS über den von der letzten Generalversammlung crtlieilten Austrag, betreffend Zu- iammenlegung bez. Rückkauf der noch außenstehenden 77 Stück alten Stamm-Aclien, welcher Austrag durch Umtausch bez. Rückkauf sämmt- licher 77 Actien correct ausgejührt worden ist, so daß nunmehr da» Actiencapital nur aus Stamm PrioritätS-Actten resp. nur Actien besteht, wurd« zur Erledigung der Tagesordnung verschritten. Bom Bortrag des Geschäftsberichtes und der Jabre»rechnung wurde infolge d« vom Referenten der Revisionskommission abgegebenen Erklärung, daß sie von der Commiision gründlich geprüft und Alle» in Ordnung besnnde« worden ist, abgesehen. Namen» der übrigen ' erren der RevtsionScommission dankte der Herr Referent dem ussichtSrath und Direktorium für gute Leitung de» Etablissement». Die Iustification der Jahresrechnung wurde noch längerer Debatte ausgesprochen und somit die vom AussichiSrath vorgeschlagene Divi dende von 5 Proc. — 15 ^ per Actie bewilligt. Die Auszahlung derselben erfolgt vom 1. April ». o. ab bet der GesellschastScasse und bei den Herren BeckerLCo. in Leipzig. Die übrigen Punkte der Tagesordnung wurden rasch erledigt. Die au-scheidenden Herren vom Ausschuß wurde» wicdcrgewähll und auch in die Revisions kommission wiirdrn die bisher sungirenden Herren miss Neue gewählt. Zwickau, 11. Februar. Mehrfacher Aufforderung zusolge verzeichnen wir im Nachstehenden die Taxationen der 1883er Dividenden der an unserer Börse zur Notiz kommenden Effecten. Bockwaer Eisenbahn 125 ^l (bereits publicirt). Oberhohndors-Reins- dorser Bahn 1<>5 »! inclusive bereits gezahltem Abschlag (50 ^l), Zwickauer Gasanstalt 125 incl. bereits gezahlten Abschlag (40 >l), Zwickauer Bank 0 Prvcent, Zwickauer Maschinenfabrik 0 Procent, Lchlemaer Papierfabrik 15 Proc. Zum Fortschritt PrioritälSactien 20 >!, Erzgebirger alte 120 ./k, GcrSdorser Priorüätsactien Ser. I. 10 Gokle- Segen Luga» Stamm 12 PrioritälSactien 27 Lugauer Steinkohle».Aauverein Stamm 0 Proc., Prioritätsaktien 5 Proc., Luqau-Niedcrwürschiiiper 23 ^!, Förster 45 >l, Schaber 33 ,/i, Zwickauer Bürgergewcrkichast 200 .Sl incl. bereit» gezahlten Abschlag (M >t), Brückenberger Zehntenschein« 75 .Sl, Zwickau- Oberhohndorser 110 ^l, Zwickauer BereinSglück 70 ^l Incl. bereit» gezahlten Abschlag (25 .Sl). js Markneukirchen. Klappern gehSrt heut zu Tage zum Handwcrk und das Annoncen- und Reclamenwcsen der Gegenwart zeigt, daß auch der Deutsche dieser Methode mehr und mehr Ge- Ichinack abgewinnt. Nun ist es zwar a» und sür sich nur in der Ordnung, wenn der Geschäftsmann und der Gewerbtreibende seine Waaren und Fabrikate ösfenilich ausbietet und in seinem eigenen Interesse an den erforderlichen Cinpscklungen und Anpreisungen eS nicht fehlen läßt. Nur »»iß dabei immer der Wahrheit die Ehre gegeben werden. Ei» beliebtes und vollständig berechtigtes Mittel ist dabei, die Auszeichnungen anzuführen, welche da» Fabrikat des E »zeliien bei öffentlichen Ausstellungen erhallen hat. Plag bei den Prüinürungen, welche gewöhnlich mit solche» Ausstellungen verbunden find, auch hier und da manch« Unregel- niaßigleit »ul iiulcrlaiilen, so daß die PreiSvertheilung der Gerechtig keit »»hl i» allen Stucken Rechnung trägt. Im Großen und Ganze» weiß man aber doch, daß die PreiSrichter-Lollegien in der Regel »ach beßei» Wisse» und Gewissen handeln und deshalb wird diesen c sieiilliltieii Auszeichnungen ini Gewerks- und Gefchästsleben auch ein großer Weitü beigclcgl. Ter hiesige Gcwerdeverein hat nun rar einiger Zeit eine übersichtliche chronologische Zusammen stellung aller Auszeichnungen (Medaillen, Prämien, '>> stob!';:., gen re.), welche hiesigen Fabrikanten und Arbeitern > lur mduünellen Erzeugnisse im Lause der Zeit ertheilt worden find, aiigeierligi. Dieses Verzeichn,» umlaßt die Zeit von 1835 bis I>-l >»d iül n 74 vn!cl>iede»>' Auszkichiiiinqcn aus. Den Anfang „i.:c.4 eine goldene Medaille, weiche 18lü in Dresden erworben > : roc. D>u» svlgen 1844 in Berlin eine droncene Medaille: i-l.5 i» Dresden eine kl >»e gold. Prcismedaille und ein große s: .eene Medaille: 1850 in Leipzig ei» Diplom; 1851 in London ei» Diplom nud eine vr. Med., sowie in Leipzig eine oii.'iitstche Belobigung; >852 n, London eine br. Med., 1853 in New 7>ork ciii- br. Med., l8«>2 in London 2 br.Med. und ei» Diplom, lG',t in Neapel eine kl. gold. Med., 1865 in Oporto ein br. Meo. und eine Med. II. Cl., in Mcrsebu rg zwei silb. Med., in Sleikin 1 Ir. Med.; 1867 in Paris 1 br. Med.; in Ehem nitz ! br. Medaillen; 1860 >» Altona 1 br. Med. u. eine ehrende Anerkenn»» t niil Diplom, in Witlenberg 1 silb. Med. u. 1 br Med., 187i> in Neapel 1 große gold. Med., 1871 in Egec 1 br. Med., 1872 iii Moskau 1 große gold. Med., in Graudenz 1 silb. M,d., in Berlin ein Belobigungsschreiben von Sr. Maj. der» Kaiser Wilhelm. 1873 in Wien 4 Verdienstmedaillen »nd 1 Foriichriltsmed ille, 1875 in Dresden 1 silb. Med. (höchster Preis-, 7 br. Medaillen u. 14 Diplome, Lauban I br. Med., Wald heim l Diplom, 187«, Philadelphia 7 br. Med. mit Diplom, 1877 Roiicrdai» 1 erster Preis, in Dresden 1 br. Med., 1879 in Snd» el> I br. Med., >» Altenburg 2 Diplome, 1881 >n Hatte 1 kr. Med., in Tan» i. B. 1 br. Med. — Wie inaii sicht, ist e» eine bunte aber stattliche Reihe von Auszeichnungen, welche die h efige Industrie in cinein Zei raum von noch nick» fünfzig Jahren sich erworben bat. Wesen der Kostspieligkeit der BeilstiUgun i an ansläiidis.ncn. iiainenllich überieciichcn Ausstellungen sind e» aber u.>ler den coneurre izsälrige» Kräfic» verbällnißinäßig immer nur wenige geineien. welche die bedeutende» Mittel Nicht scheute», ihrer Ar'eit und damit mittelbar der hiesigen Industrie die verdiente Würdigung ans dem öiiemlich n Markie zn verschalten. Hoiscn wir, daß auch fernerhin es hier nicht an Industriellen fehlt, welche bei in und ausländisch ii Ausstelliinge» rechtzeitig aus dem Platze find um iür den guten Ruf der hiesigen Industrie eine Lanze zu brechen 7s Der Actien-Bierbrauerei zu in Plaue»IcheuLagrr> 23,293 5,266 — 0 35,352 48,411 — 4 50,046 72,457 S.420 6 61,254 38.472 6,043 3 68,764 40,555 7,950 3'/, 67,40? 42,140 10,667 3'/, 58.881 39.662 13,486 S'„ 62.707 51,888 16,332 4 58.830 49,405 20,167 4 Die Durchschnitts-Dividende stellt sich hiernach aus 3'/,, Proc. Die seit dem Bestehen de« Unternehmen« vorgenommenen Abichreibungen belaufen sich aus 486,534 (beinahe die Halste d«S ActiencapilalS). Der Reservefonds erreichte mit der diesjährigen Zuschreibung die Höhe von 22,453 >1 und soll bl- aus 150,000 angesammelt werden. Da» Actiencapital betrug ursprünglich 750,000 wurde aber schon nach Ablauf des zweiten Geschäftsjahres 1873/74 durch Begebung neuer Actien aus 1,050,000 erhöht. Da» Prioritäten- Capital von anfänglich 750,000 ^l ist durch planmäßige Auslassung bis auf 717,900 abgemindrr». An Hypotheken ruhen aus den Immobilien der Gesellschaft gegenwärtig nur noch 15,000 ^l Hs- Unter den sämmlliche» A c ti e n - Bierbrauereien Dresdens befinden sich zwei, welche seit ihrem Bestehen noch keine Dividende in« Verdienen brachten und auch sonst auf keinen grünen Zweig kamen. Es find die» die Aetien-Bierbrauereien „Bayerisch Brauhaus" und „H os b ra u ha uzu Dresden. Heber deren bisherige BetriebSergebmffe und sonstigen Verhältnisse geben die nachfolgenden übersichtlichen Zusammenstellungen Ausschluß: ». Actien.Bierbrauerei „Bayerisch Brauhaus": Roiervo D>»1- »ctrictejatzr Vrotociio» «»!-» -ttlchrtibuni -cki«l. tz-kiel. Mark 1872,78 13,955 13,808 6,174 1873,74 23.449 12,459 20,035 1874,75 37.4IS 89,702 — 1875/76 26,440 31,590 — 1876,77 34,285 34,220 — 1877/73 22.813 25,375 128,623 1878,79 2c,.995 20,263 45,057 1879 80 21.054 20,838 74,419 1860/81 21.491 21,722 49,160 1881/82 18,234 17,931 98.141 Mark 38,034 M-rt — 1,800 Verlust 10,948 111,710 23,972 22,974 13,796 266.486 266.500 265,000 4,800 20,000 6,752 9,499 21,259 12,617 11,032 12,302 Pro«. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Durch die letzijährige Zuschreibung erhöht« sich die Reserve sür dubiose Debitoren aus 22,206 Tie Abschreibungen belausen sich ous 421,609 DaS Actiencapital betrug ursprünglich 750,000 .« Von den 2500 Stück Stamniaclleo sind im Geschäftsjahr 1876/77 570 Stück durch Nachzahlung von je 150 in Priorttäl-.Aellen converlirt und da» Actiencapiral durch Ausgabe von 291 Stück PriorilätS-Actien l-it. X. ä 300 um 87,300 erhöht worden, so daß dasselbe gegenwärtig 837,300 beträgt. Tie Prioritäten-Anleih« von 750.000wurde durchplanmäßige Ausloosung aus 708,600^1 reducirt. Tie Immobilien der Brauerei sind außerdem noch mit 176.000 -St Hypotheken belastet, die durch depomrte Prioritäten im Nominal- werihe von 201,300 ^l gedeckt sind. Tie vorhandene Untcrdilanz d) HosbrauhauS, Aktien -Bierbrauerei und Malzfabrik: vrtrieb»- Production Adiah »tichreidimznl Rrmacromi, Reserve« fonds lioiteudc ja»r Hokiol, 10,012 Hekioi. Mart M-rk 5 Marl Proc. 1872,73 11,840 18,705 Ihcriuit 0 1873.74 11,832 11.784 — 2,477 — 0 1874/75 25.182 19,231 — 424,144 — 0 1875,76 27.549 29,158 — 470.803 — 0 1876,77 35,248 34,358 — 466,339 — 0 1877/78 31,281 33,512 — 465,551 — 0 1878-79 3I.N2 30,565 4-3.942 462,533 — 0 1879 80 26,333 25,198 7.503 460,086 — 0 1880/81 29,544 28,632 451,991 — 0 1881/82 26,129 27,042 18,375 450,258 — 0 In welchem der Loncnrö auSgebrochen, nicht verpflichtet gewesen sei. weil dicS Jadr damals noch riichl beendet gewesen, wurde in solqender I Entscheidung^ zuruckgewiesen: Wo» die Bervstichtung zur Bilanz- anserligung belrifft, Io entsprichl die Behauptung dem Gesetze nicht, daß solche in jedem Kalenderjahr zu erfolgen habe, also deren Unier- lassung sür das Jahr, in welchem der Soncur« über da- Vermögen des Angeklagten auSgebrochen, diesem nicht zur Last fallen könne, > weil beim Ausbruch des CoiicurscS da» Jahr noch nicht verstrichen gewesen sei. DaS H.-B.-B. verordnet bestimmt, daß das Invenrarium eines Kaufmanns und die daraus gegründete Bilanz zuerst beim Beginn seines Gewerbe» und demnächst in jedem Jahre auizustellen! ei, wa- zur Genüge ersehen läßt, daß dabei nicht an das Kalender- jahr, sondern da« an den ÄeschästSbeginn sich anschließende Zeitjahr j gedacht, und sür jedes Zeitjahr eine Bilanz erfordert worden ist. *— Börsea-Speculationen. Die „Fr. Z." empfängt sol- ende Zuschrift: „Von den Börsenplätzen au-, von Berlin wie von rankfurt, suchen einzelne „Firmen" da- kleine und kleinste Publi cum zu Börsenspeculationen heranzulockcn, in einer Weise, welche dein unsaubersten Ratenvertricb an TadelnSwürdigkeit kaum nach- iebt. Durch Circulare werden dem Publicum Wunderdinge vor- j erzählt von den Schätzen, die man an der Börse ohne Mühe gewinnen könne, dieses oder jene» Papier sehr zweifelhafter Qualität! wird als vortreffliche Capitalanlage empföhle», Prämien aus Papiere werden angeboten, die kein Mensch auf Prämie zu kaufen pflegt, 1 durch Inserate in den kleinsten Winkelblättern — und in diesen mit Borliebe, weil solche Offerten sich nicht a» das inforinirte Publicum I wenden können — wird dem Leser genau vorgerechnet, daß er sür 500 Einlage 1000 >l gewinnen kann, wenn da» oder eues Papier so und so viel steigen sollte, und um die Simpel ^ a recht anzulocken, wird womöglich hinzugesagt, dieser Gewinn! tehe zur sofortigen Verfügung — nämlich sobald er erzielt werden ollte und sofern der angebliche Bankier bis dahin zahlungsfähig bleibt. Man sagt mir, daß einer dieser Börsen-Industriellen vor Kurzem in LoncurS war, daß andere an der Börse auch nur be- chränkten Lrcdil genießen. Indeß, wer einem Anderen Geld oder Geldeswerth anvertraut, der muß sich vorder über die Lreditsähigkeit I unterrichten, und rhut er es nicht, so ist da» seine eigene Schuld. Ich habe deshalb auch gar nicht» einzuwenden, wenn derartige! Finnen" sich an Capiialisten und Spekulanten der Provinz wenden, und habe sür meine Perion um so weniger etwa- dagegen, da ich aus Clienten, die unverständig genug sind, aus Offerten solcher Art hereinzufallen, sehr gern verzichte. Aber, wie gesagt, diese dunklen Ehrenmänner wenden sich nicht an Leute, welche die Bezeichnung als Lapitalistcn verdienen, sondern an da» kleine Ersparniß, an Gevatter Schneider und Handschuhmacher, an Bauern und kleine I Beamte, kurz an Leute, welche allen Börsenspeculationen ganz un bedingt fern bleiben sollten, und es ist wirklich kaum zu glaube», wie ! diese kleinen Spieler zuweilen Engagements eingehc», welche ihr j bischen Hab und Gut weit übersteigen. Reipectable Bankiers wür den mit solchen kleinsten Capitalisten überhaupt kein Geschäft auf I Speculation abichließen; um so leichter sollen diese Leute aus In serate rc. herein, da sie selbst nicht das Mindeste vom Geschäft ver- > tehcn. Da» Resultat ist dann Schimpferei und Mißvergnügen gegen die Börse, obwohl von jener Industrie doch nur der Name und die > Einrichtungen der Börse mißbraucht werden. Vielleicht hat Herr 1 Wedell-Malchow die Güte, seine gesetzgeberischen Fähigkeiten ein mal gegen diesen Ucbelstand zu richten. *— Vergleichende Uebersicht über die Einfuhr und Au-suhr der wichtigsten Waaren-Artikel sür das deutsche Zollgebiet während der Zeit vom 1. Januar bis Ende 1382 dez. 1881 in Tonnen zu 1000 Lilogr. vk,n»n»n» Einfuhr der W-aren-Sriitet Roh-, Bruch-, Abfall- n. Luppen-Lisen.... Eisen-Halb, und Ganz- Tie gelammten Abschreibungen beziffern sich aus 108,913 .4!. D:S Actiencapital von 900,000 .4! ist i. I. 1879 80 durch Rückkauf vo» 40 Stuck Aktien auf 888.0t» .4! herabgcmindert worden. DaS PrioriiätS-Actiencopital betrug anfänglich 708,090.4!, wurde sodann aus 896,100 .4! erhöht und i. I. 1879 80 durch Rückkauf aus 873,000 .4l ermäßigt. Die PrivriiSis-Anleihe betrug ursprünglich 600,000 und vrl minderte sich durch Ausloosungen aus 569,700^1 DaS Hnpothekeii-Coiilo beziffert sich aus 370,002 .4? und 40,000^« Die weitere Conloiidirung des Unternehmens durch Zusammenlegung der PrioritälS-Aclie» und der Stammaclie», sowie deren Umwand lung in Vorzugcaclien, nicht minder durch Ausnahme einer 6proc. Grundschuldanleihc II. Emission im Betrage von 400,000^41 ist jetzt im Werke. Dresden» 11. Februar. Der VerwaltungSrath der Sächsischen Bank beschloß in heutiger Sitzung, der aus den 19. März ein- berusenen Generalveriaiiimlung sür 1882 eine Dividende von 5'/, Proc. vorzulchlagen. Berlin, 10. Februar. In Abänderung de» Regulativs betreff« Steuerfreiheit de- Branntwein» zu gewerblichen 'wecken hat der BundeSrath neuerdings beschlossen: Sowohl bei «Messung der vorgeschriebencn procentualeo Menge de- Tenatu- rirungSm itelS als bei Berechnung der Sieuervergüiung »ft in allen Fällen diejenige Litermengc absoluten Alkohols zu Grunde zu legen, welche bei der amllichcn Revision des zur Denaturirung gestellten Branntwein» vorgesunden ist. Die den Eisigsabrikanten obliegend« Verpflichtung zur Contobuchsührung sällt weg. Bei der Denaturirung von Branntwein zur Essigsabrikation ist die Litermenge des ent standenen Gemisches von Branntwein, Eisig und Wasser nicht amtlich zu ermitteln. Schließlich werden neue Anmcldejormular« eingeiührt. *— Zum preußisch-österreichischen Eileubahn-Tarts. Conslict. Tie gestern wieder ausgenommenen Verhandlungen der in Berlin zusamnieiigetretenen Conscrcuz der preußischen SlaatS- bahn-Verwaltung und der Comnnjsarien des österrcichisch-ungarnchen Eisenbahn-BerbaiideS wurden nach kurzer Dauer vertagt, weil noch Formalitäten betreffs der Protokollirung zu erledigen find. Nach dem „Bcrl.Börscncourier" findet voraussichtlich die nächste Sitzung heute statt *— Deutschland und die Orientbahnen betitelt sich eine Schrift von Paul Debn (Franz in Münchens welche gegen den Erbauer der türkischen Bahnen, Herrn von Hirsch, gerichtet ist und demselben aus die übelste Weise milspielt. Nach dem Verfasser zu uriheilen, wäre kein Zweifel, wer der größte Finonzpirnt diese» Jahrhunderts ist; indeß wenn der Autor alles Das beweisen sollte, was er vorbringt, so möchte eS ihm doch unbequem werden, wie denn auch die Ueberircibungen der Schrift nirgend» verkannt werden. An einer Stelle sagt Herr Dehn selbst: ,Ln den Rattenkönig von Transaktionen einzudringen. durch welchen Baron Hirsch sein Ber trag-verhältniß mit der türkischen Regierung so geschickt und glücklich verwickelt, wäre unnütze Müde." Bei türkischen Geschäften sind die Wege immer krau» und dunkel und sür Denjenigen, welcher die Lachen nur vom Hörensagen kennt, ist eS schwer, die volle Wahrheit zu erkennen. ES versteht sich >a von selbst, daß bei alle» TranSactionen mit der Türkei die giößten Schweinereien Vorfällen und jeder Unternehmer das Geld mit volle» Händen spenden muß. ES wird aber dadurch eben nicht Io leicht gemacht. Hunderte vo» Millionen ii» Handumdrehen zu verdienen: es gicbt da zu viele Miiesser. Hinsichtlich eines Punkte» wolli ii wir daran erinnern, daß gelegentlich der bekannt gewordenen große» Bestechungen der W euer und anderen Presse im Interesse der Türkcnloose der österreichisch« „Economist" auch den damaligen Minister Gras Beust i» Verdacht gebracht hatte, aber als er zur Beraniworlung vor Gericht gezogen wurde, nicht- anzusüdrcn ver mochte, was seine Behauptung unterstützte, und verurtdeilt wurde. Die Schrift fordert die dculscheRegicrung aus, kräftig sür das Zustandekommen des Anschlüsse- des türkischen Eisenbahnnetzes an das Lesterreich-Ungarns zu wirken, im Interesse des deutschen vandels. Wir glauben nicht, daß die deutickw Regierung dieser Mahnung bedarf, um in der Hinsicht zu thun, wa- sir vermag. Aber „über Baron Hirsch' Gerechtsame einfach zur Tagesordnung zu schreiten", wie die Schrift will, wird sich doch wohl nicht gut thun lassen, die Türkei bei der Beschaffung der Gelder zum Bau der Anschlußbahnen niateriell (durch Zinsgarantie?) zu unterstützen, dazu giedt sich der drutiche Reich-iag nicht her. Die österreichische Regierung bat ja die Türleiiloosc seiner Zeit protegirt. sie ist ja der zunächst interessirte Nachbar, übrigen- rin natürlicher Erbe bei einem Zerfall dc- Türkenrcichs. Das „Tageblatt" bat die Leser über die verschiedenen Phasen, weiche die türkische Bahnangelcgenhcit in neuerer Zeit ersah ren, im Lausenden erhalten. '—Kalenderlahr und Zcitjahr bezüglich der Bilanz zikhung. Wegen einfachen Bankerotte- war ein in Vermögen- Verfall gcratkener Kaufmann angeklagt worden, weil er nicht die dem HandelSqcictzbuch vorgeschriebe»« jährliche Bilanz seine- Ver mögen« angeserligt hatte. Er behauptete, die» bi» zum vorletzten Jahre gethan zu haben. Sein Einwand, daß er dazu in dem Jahre, ISA tsri ISA «»«fuhr ISA Rohe Baumwolle . . . Baumwollengarn . . . Bauinwollenwaaren . . Schalwolle und Kunstwollt Wollcnwaaren . . . . Seide Seidenwaaren . . . . Leinengarn und Zwirn . Leinewaiid u.Leinenwaaren Flach» und Hans . . . Hol, Holzwaarea Roggen ..... Gerste 372,632 Hül!e»früchte .... Raps-, Rüb« und Leinsaat Kartoffeln Mehl ....... Schmalz 25,870 Butter....... Eier Wein Branntwein (nicht versetzt) Idee Zucker ctroleum 342,174 291,690 250,576 279,211 353,24? 41,412 41,043 787,028 782,445 156,444 157,070 17,479 17.805 18,076 16.475 10,666 10,371 1,477 I.392 23,091 22,193 94.082 83,353 28,369 26,316 15,998 15.593 5,035 4,487 1,923 2,554 23,503 22,514 3,636 3,575 1,367 1,423 439 446 5,137 4,748 7,766 7,749 1.310 1,236 8 842 8,672 7,27» 6,934 I13.l39 104.772 76,718 66,456 1,920,162 634 693 588,338 11,992 11,631 38.167 35,886 683,708 .361 949 62,502 53Z88 658,807 575,4.54 15,755 11,5kl 274.858 262,5!iO 25,779 31,591 372,632 247.829 79,132 119,318 50,810 37.232 30,262 23,599 144,576 147,139 40,469 38,919 26436 32,4!>0 233.065 230,425 59,568 80,53.3 138,974 91,664 25,870 38,547 27 22 4,664 4,8! »9 11,6.58 11,492 18.117 14,841 1,957 1,976 51,809 48,544 16,674 17,208 563 552 90,963 83,744 26.285 18,508 3,502 2.849 107,115 104,154 39 87,798 81,535 26 13» 1.484 1,482 21 35 4,489 4,191 348,824 307,410 312,174 364,879 794 944 241,447 318,070 * ZetH. Februar. Dir hiesige wohlrenommirte Firma Fröhlich ch Co. sagt in ihrem Jahresbericht für 1882 über den Gang de- Elsiggeschäst- Folgende»: Die bei Antritt d«< Jahre- gehegteu Hoffnungen aus einen regen Consum schienen sich in bester Weise verwirklichen z» wollen, als die im Sommer eingetreteaen ungünstigen Wiliernng-verhällnisse säst einen Totalverlust derjenigen Feld- und Garten-Früchie hcrbeisührten, welche zu ihrer üon- servirung aus Essig angewiesen sind. Die Verwendung von Eisig litt unter diesen und einigen begleitenden Umständen sehr erheblich und e» hat wohl die Mehrzahl der Fabriken, besonder» von den- jenigen, welche über ein weite« Absatzgebiet nicht verfügen können, u einer Zeit ansangen müssen aus Lager zu arbeiten, oder die Lroduction zu beschränken, wo unter normalen Verhältnissen noch ein flotter Abzug staltfindet. Mit Brsricdigung können wir constatireu, daß diese Calamnit de» uns nicht «iugetreka ist. Di« zunehmende Beliebtheit der von uns producirten Qualität hat uns mit Nachfragen reichlich versehen, neben einer Ali«brettung in den bisher bearbeiteten Terrains auch weitere erschlossen und diese Umstände eine Ausgleichung de» zeit weiligen MindcrbedarsS unserer älteren Kundschaft herbeigesührt. Obschon wir in unseren früheren Berichten bereits einiger im Elstg- handel vorkommender Uebelstände gedachten, wollen wir un» au dieser Stelle doch erlauben, die Aufmerksamkeit wiederholt aus die- selben zu lenken. ES ist eine anerkannte Thatsache, daß die große Mehrheit der Käufer dem Essigeinkaus ein besondere- Interesse zuzu- wendrn nicht geneigt erscheint und eine sachliche Untersuchung der zum Angebot kommende» Qualitäten ans ihren Werth nicht sür erforderlich erachtr». Daran» «rgiebt sich auch die Erklärung sür den Umstand, daß man häufig genug ordinäre Essige weit über coa. currirende gute Fabrikate bezahlt findet. Der Lonsument stellt den Anspruch, daß der Essig einen möglichst weinartigen, milden und reinen Essiggeschmack hat, und bekommt dafür in den meisten Fällen einen solchen, besten sür die Zunge unangenehme Herbe und ätzend« Schirse gerade da» Gegentheil seiner Wünsch« bildet. Biele Mit» theilungen in diesem Sinne gehen uns au» dem Privatpublicum zu. Die vorerwähnten schlechten Eigenschaften, denen sich vielfach noch Theile von unausgearbeitetem Alcohol zugesellen, sind die Folge eine- nicht gut durchgesührten — in vielen Fällen ohne näheres Äerständniß au-geübten — FabrlkationSproceffeS und der Verwendung ordinärer Materialien. ES sollte un» freuen, wenn diese Andeutungen dahin führen würden, bestehende irrige Anschauungen zu verbessern und den zum An- ebot gelangenden Qualitäten eine subtilere Prüfung angcdeihen zu lassen. hinsichtlich der Verwendung unsere» Sprit- zutechnischenZwecken haben wir einen etwas größeren Absatz zu verzeichnen, der sich zwrisel- loS noch weiter ausgedehnt haben würde, wenn sich in den wichtigere, BleisabrikatioaSbranchen nicht eine rückläufige Conjnnctur geltend gemacht hätte. Boa Mostrichsabriken wird unser Sprit selbst in weiter Entfernung nach wie vor mit Vorliebe verarbeitet: wie- wohl wir das in dieser Branche vielfach obligatorische Gegengc chift nicht zu bieten haben. DaS Ausland hat im vergangenen Jahr« nur vereinzelte Ordre» an nn» gelangen lasse». DaS transatlantische Geschäft bietet sür unfern Artikel Schwierigkeiten, deren Beseitigung längere Zeit und mannigfache Mühen erfordern dürfte. Enorm« Zölle verschließen uns einige Länder anscheinend vollständig. Be- Ziehungen, in Gegenden angeknüpft, nach welchen ein Export aus- sührbar erscheint, sind noch zu neuen Datum-, um über den Effect der Bestrebungen abschließend berichten zu können. E» tritt hier der Umstand erschwerend hinzu, daß die Märkte, welch« sich bisher von Deutschland versorgten und von den Hafenplätzen au» mit einem Essig von nur sehr geringem Säuregehalt bedient wurden, mit dem neuere» concentrirten Fabrikat unbekannt sind und über die zweifel los eminenten Bortheile de» Bezud» einer hochgradigen Waare, sowie über diese selbst näherer Aufklärung bedürfen. Die im Laufe der letzten drei Jahre erforderlich gewordene dritte Ber grüße- rung unserer Fabrikanlage» ist zur Aufführung gelangt und der Betrieb im Lause de« Berichtsjahre» eröffnet. Unsere Pro- diiction hat sich dadurch aus jährlich 1'/. Million Liter concentrirle Waare gehoben. Ueber die Aussichten für da« Geschäft im jetzigen Jahre läßt sich im Augenblick nicht- Besondere- sagen. Wir geben in» beiderseitigen Interesse der Hoffnung Raum, daß der Bedarf ein recht lebhafter werden möge und bemerken nur, daß der Stand der Materialienpreise voraussichtlich eine Aufrechterhaltung der gegen- wärügen Notirungen gestatten wird. G Fasset, 1t. Februar. Die Actionaire der dahier zu errich tenden großen Jute-Spinnerei und Weberei sind jetzt ans- gesordert worden, die erste Rate de» gezeichnete» Capital» mir 25 Proc. einzuzahlen. Das Unternehmen, das eine ganz vorzüglich« Oberleitung erhalten hat, ist für unsere Stadt von sehr großem Werthe, zumal die Industrie hier noch lange nicht aus der Stuf« steht, welche erreicht werden mutz, um u»S die materiellen Verluste der letzten Jahre einigermaßen zu ersetzen. München, 10. Februar. Die in einige Blätter übergegangene Noti^ bezüglich der Rückberufung der 5vroc. Pfandbriefe der «üddeul scheu Bodencreditbank ist eingezogener Erkundi- gimg zusolge nicht ganz richtig. Die Bankverwalnuig beabsichtigt nämlich nicht, die betreßendeil Pfandbriesserien zu kündigen, sondern sie wird auch hier de» Weg der Verloosung cinhalten, freilich aber diese Verloosung in einem solchen Maße verstärken, daß sich dieselbe in ihrer Wirkung von der Kündigung nur wenig unterscheiden wird. Der stetige Rückgang der Notiz der 5proc.P'andbrieie beweistauch, daß die Rückberu'ung derselben seitens der Besitzer erwartet wird. 8. In Nachfolgendem stelle ich die Ergebnisse des Außen handels der vier wichtigsten Länder des Weltverkehrs sür das Jahr 1882 in Markwährung zusammen: Einsubr (MUl. Mark) >u»>ubr 2,291,945 2,123,439 8,110,166 7,888,519 35,136 23,571 18,225 18M7 239,269 396,910 lciiikohlen und CoakS Braunkohlen 3,020,983 3,064,078 Pferde. . . . Stück 64,961 54,793 Rindvieh (einschließlich Kälber). . . Stück 214,486 152,376 Schweine (einschließlich Ferkel). . . Slück 1,317,183 1,365,006 Schasvich (einschließlich Lämmer) . . Stück 69.142 53,906 1,451,770 1,250,011 *— Die 30. ordentliche Generalversammlung de» „Berlin der SpirituSsadrikante» in Deutschland" findet in Berlin am 15., 16. und 17. Februar er. im Englischen Hause, Mohrenstraße 49, statt. Bei der Stellung, welche der Verein mit seinen mannigfaltigen, dem Interesse der Industrie dienenden Instituten — wie der höheren Lehranstalt für iKährung-gewerbe, der Brennereischule, der BersuchSbrennerci, dem Bureau für wirth- schastliche Angelegenheiten, der Zeitschrift sür Spiritusindustrie rc. — einnlmntt, hat diese Versammlung ein Interesse sür weite Kreise der deutschen Landwirthschast und Industrie überhaupt: sowohl weil sich in derselben Landwirthe au» allen Theilen Deutschlands zusammen finden, alt auch weil der Verein die Interessen aller, der LpirituS- industri« verwandten Gewerbe gleichfalls wahrnimmt. So wird schon seit Jahren der Preßhesefabrikativn besondere Aufmerksamkeit zu gewendet, und eS ist dcrselden auch in der diesjährigen General Versammlung eine Sitzung gewidmet, an der, da säst säinmtliche bedeutendere Preßhesewbrikanten Mitglieder de» Verein« sind, eine große Betkeiligung zu erwarten steht. Herr Dr.G. Francke wird u.A. über die Frage reseriren, ob durch Preßhefe oder Kunsthese die höchsten und sichersten Erträge an Hefe erzielt werden. — Neuer dings schließen sich dem Verein besonder» die Stärkesabrikanten an, welche der Spiritusindustrie durch die Verarbeitung des gleichen Rohproduktes eng verbunden sind und dann auch die Interessenten solcher Industriezweige, welche den Alkohol ihrerseits al» Roh- vroduct verarbeiten, also vor Allem die der Esfigsabrikalion. Allen den damit an den Verein gestellten Anforderungen vermag derielbe ausreichend durch seine Milgliederzahl (1600) und auch dadurch zu genügen, daß die königliche Staatsregierung ihm da» neue, aus dem Terrain der königl. laudwirthichaftlichen Hochichule erbaute Institut sür Kährunqsgewcrbe zur Vcrsügung gestellt hat. Dasselbe wird gemeinsam mit dem neuen Verein „Versuchs- und Lehranstalt sür Brauerei in Berlin" benutzt. — Tie diesiäkrige General- veriammlung gewinnt dadurch, daß zum ersten Male über Siärkesadrikation in einer speciellen Sitzung Berathungen ge- pflogen werden, an Bedeutung und allgemeinem Jnteccffe, inS- besondere, da jetzt Berlin in Folg» der neuen Einrichtung einer Stärkebörse voran.'sichtlich ein Lentralpnnct de» Siärkehandels werden wird. Eine Bejprechuiig der Bedeuiung dieser neuen Einrichtung bildet auch einen Punct der Tagesordnung. Außerdem wird Herr Or. Saare, welcher von dem Verein sür die Behandlung der wissenschaftlichen und technischen Fragen, die Siärkesadrikation be treffend, gewonnen ist, über die Rejulate seiner ersten derartigen Arbeiten reseriren. — A»S der übrigen Tagesordnung beben wir noch neben drn wissenschaftlichen und lechniscbcn Re'erate» und Mit- theilungen dir Direktoren und Techniker de» Verein» die Vorträge de» Herrn Professor Nr. Märcker aus Halle „über die Stellung der SpirituSsabrikalion zur Landwirthichaii" und „über die Ver- wertbuiig der Schlempe al» Futtermittel" hervor. Vo» allgemeinem Interesse werden ferner auch di« Verhandlungen sein über die Zweck mäßigkeit der Anlage von GenossenichasiS-Spritsadriken und über die Frage, durch welche Maßnahme» während der Campagne zu- verläisige Berichte über den Umsang der Production gewonnen werden können. Deutschland gegen da» Vorjahr -j- Großbritannien gegen das Vorjahr -s- Frankreich gegen das Vorjahr -s- Ver. Staaten gegen das Vorjahr -s- Den günstigsten Verlaus hat also in Deutschland genommen, den» 2760 2601 189 233 8240 4830 305 -s- 150 3977 2877 87 -j- 28 3104 3072 332 — 262 der Außenhandel verhältnißmäßig das PluS macht beinahe 8 Proe. vom Gesammtwcrth aus. Dann folgen Großbritannien mit 3.5 Proc-, Frankreich mit 1.7 und zuletzt die Bereinigten Staaten mit 1.1 Proc. - Aushebung der geheimen Refaktien. Das öfter- reichische Handelsministeriui» hat sich mit dem ungarischen Comniuiiica- tionS-Ministerium in» Einvernehmen geletzt, um die Beseitigung der geheimen Resactien in beiden Reiclishälften einznleiten, bcziebiings- wcise die PiiblicationSpslichr für alle Resactien zu statuiren. Tieies Vorgehen entspricht den Forderungen der Eiienbahntaris-Engueie und vieler Handelskammern, hängt aber in diesem Augenblicke jeden falls mit dem österreichisch-preußische» Tarisconslicte zusammen, der dadurch seine wichtigste osficielle Basis verliert. Ostrou-Friedlander Eisenbahn. Die Kreinsicrcr Eisenbabn Geicllichaft beabsichtigt ihre Linien über Walachiich-Meicritz ch nach Friedland sortzusetzen — die Concession zum Bau der Sirccke Waiachisch-Meseritzsch ist ihr bereits ertheilt worden — ui» aus diesem Wege da» Lstrau-Karwiner Kohlenrevier zu erreichen. Mit diesem Projekte steht auch der Ankauf der Ostrau.Fried lander Bahn in Verbindung, welche, jetzt von der Ferdinands- Nordbahn betrieben, alle Eigenschaften besitzt, um das ganze P.ojcct aus eine gesunde Basis zu stellen. Zwischen den Verwaltungen der FcrdinandS-Nordbahii und der Lstrau-Friedlander Bahn haben neuerdings bereits Borbcsorccbungen wegen des Ankaufs der letziereit Bahn durch die Ferdinands-Nordbahn stattgesundcn. ? '— Kaiser.Franz-Joses-Eisenbahn. Die österreichische StaatSregierung hat der Verwaltung der Franz-Josesbahn kmid- gegcben, daß sie aus dem Standpunct stehe, unter den obwaltenden Berhältnissei« die Bahn nur in de» Betrieb zu nebmen, was j dock nickt aus'chlicße, daß »n dem abzuichließcnden Uebkreinkonimen Moda- liiäien sür die Erwerbung, insbesondere die Höhe der Aclicnrcn:« scstzusetzen. Wenn sofort an eine Converjion der Prioritäten ge schritten wird, was, wie wir bereit» aussührlen, behufs Beseingung der Couponprocesse eine Borbcdingung der Erwerbung bildet, so würde die Acticnrente kleiner bemessen werden müsse», »nd sür die Actionaire wäre vorläufig die Betrieb-Übernahme mit höherer Rcnle besser. Jedcnsalls werden die demnächst a»szunckmendeii olsi iellen Verhandlungen ein Resultat im Sinne der Regierung herbeiiühren, was daraus hervorgeht, daß seit dem 13. Januar die Betiicbs- rechnunqen der Franz-Joiesbahn aus Wunsch de» Handelsministers so geiührt werden, al» ob die» schon von diesem Termine sür Rech nung de» Staat» geschehe. I'. 6. sflom. 8. Februar. Zwilchen Italien, Deutschland und Spanien finden gegenwärtig Unterhandlungen wegen des Abschlüsse« eine« neuen Handelsvertrages statt, welche einen besriedigenven Verlauf nehmen u.id baldigen Abschluß in nahe Aussicht stellen. Ter Finanzininister Magliani neigt der Ansicht zu. stet» neue Verträge abzuschließen, sich gegenseitig die Clauscl der meist begünstigten Mächte -»zugestebcn, und er gedenkt, der Kammer die neuen Verträge aus dieser Basis vorzulegen. Mit Belgien und der Schweiz sind die cmgeleileten Unterhandlungen über die Genera lien noch nicht hinan», doch nimmt man an, daß auch mit dielen Mächten die eigentlichen Negociaiionen schon in den nächsten Tagen werden beginnen können. Da die Regierung für die parla mentarische Behandlung derselben die Dringlichkeit verlangen wird, hofft man, die neuen Handelsverträge in der nächsten Zeit voll ständig zu erledigen. — Der Finanzmimster hat alle Borkehrungen getroffen, damit die vollständige Aushebung de» Zwang».
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